DE19736975A1 - Verfahren zur Herstellung von Lösungen eines oder mehrerer Isocyanate, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, sowie der Isocyanate selbst - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Lösungen eines oder mehrerer Isocyanate, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, sowie der Isocyanate selbstInfo
- Publication number
- DE19736975A1 DE19736975A1 DE1997136975 DE19736975A DE19736975A1 DE 19736975 A1 DE19736975 A1 DE 19736975A1 DE 1997136975 DE1997136975 DE 1997136975 DE 19736975 A DE19736975 A DE 19736975A DE 19736975 A1 DE19736975 A1 DE 19736975A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- isocyanate
- hydrogen
- isocyanates
- treatment
- solvent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/70—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the isocyanates or isothiocyanates used
- C08G18/72—Polyisocyanates or polyisothiocyanates
- C08G18/74—Polyisocyanates or polyisothiocyanates cyclic
- C08G18/76—Polyisocyanates or polyisothiocyanates cyclic aromatic
- C08G18/7657—Polyisocyanates or polyisothiocyanates cyclic aromatic containing two or more aromatic rings
- C08G18/7664—Polyisocyanates or polyisothiocyanates cyclic aromatic containing two or more aromatic rings containing alkylene polyphenyl groups
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C263/00—Preparation of derivatives of isocyanic acid
- C07C263/10—Preparation of derivatives of isocyanic acid by reaction of amines with carbonyl halides, e.g. with phosgene
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C263/00—Preparation of derivatives of isocyanic acid
- C07C263/18—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C263/20—Separation; Purification
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lösun
gen, enthaltend mindestens ein Isocyanat, wobei die oben defi
nierte Lösung nach der Phosgenierung und vor der vollständigen
Abtrennung des Lösungsmittels und von Restphosgen einer Behand
lung mit Wasserstoff unterzogen wird, ein Verfahren zur Herstel
lung von Isocyanaten oder Isocyanat-Gemischen, sowie die
Verwendung der so hergestellten Isocyanate zur Herstellung von
Polyurethanen, insbesondere von Polyurethan-Schaumstoffen. Dabei
ist zu beachten, daß die erhaltenen Isocyanate keine nennenswer
ten Mengen an farbgebenden Komponenten enthalten, einen niedrigen
Gehalt an hydrolisierbarem Chlor aufweisen und verglichen mit den
Isocyanten gemäß des Standes der Technik eine hellere Farbe be
sitzen.
Isocyanate und Isocyanatgemische werden nach bekannten Verfahren
durch Phosgenierung der entsprechenden Amine hergestellt. Für
Polyurethanschäume finden beispielsweise di- oder polyfunktio
nelle aromatische Isocyanate der Diphenylmethandiisocyanat-Reihe
(MDI) Anwendung. Bedingt durch den Herstellungsprozeß werden
nach der Phosgenierung und der anschließenden Aufarbeitung
(Abtrennung des Lösungsmittels; Abdestillieren von monomerem MDI)
oft verhältnismäßig dunkel gefärbte Produkte erhalten, die wie
derum gelblich verfärbte Polyurethan(PUR)-Schäume oder andere
PUR-Materialien ergeben. Dies ist unerwünscht, da die Färbung
geringfügige Inhomogenitäten hervortreten läßt, z. B. als Schlie
ren in den erhaltenen Schäumen. Helle Isocyanate, bzw. Iso
cyanate, die eine reduzierte Menge an farbgebenden Komponenten
enthalten, werden deshalb als Rohstoffe bevorzugt. Es hat daher
nie an Versuchen gefehlt, Polyisocyanate, insbesondere solche der
Diphenylmethandiisocyanat-Reihe, mit möglichst heller Farbe zu
erhalten. Zur empirischen Farbaufhellung von MDI sind zahlreiche
Methoden bekannt. Die Natur der störenden Farbkörper ist bisher
nur unzureichend geklärt.
Die EP-A-0 561 225 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Isocyanaten oder Isocyanatgemischen, die laut dieser Schrift
keine farbgebenden Komponenten aufweisen, wobei die Isocyanate
nach der Phosgenierung der entsprechenden Amine einer Wasser
stoffbehandlung bei einem Druck von 3 bis 150 bar und einer
Temperatur von 100 bis 180°C unterworfen werden. Dabei werden ge
mäß den dort beschriebenen Beispielen Isocyanat-Endprodukte als
solche oder in Form ihrer Lösungen in geeigneten Lösungsmitteln
hydriert. Wie allgemein üblich wird auch bei diesem Verfahren die
Hydrierung unter einem Überdruck durchgeführt.
In EP-A 0676391 werden bestimmte Schalenkatalysatoren für die
Herstellung heller Isocyanate durch Hydrierung beansprucht.
Diese farbverbessernde Nachbehandlung der Isocyanat-Endprodukte
bei erhöhter Temperatur ist wenig effizient und zudem aufgrund
der Hydrierung unter Druck apparativ aufwendig.
Zudem ist aus der Literatur bekannt, daß Isocyanate unter drasti
schen Bedingungen, z. B. unter Überdruck, leicht selbst mit Was
serstoff reagieren können (P. Sabatier, A. Mailhe, Ann. Chim.
(Paris) 1909, 8 (16), 70-107; H. G. Howell, Synth. Commun. 1983,
13 (8), 635-637. Die in der Literatur beschriebene Reaktion zu
Harnstoffen bzw. Formamiden führt aber zu einer Verringerung des
NCO-Gehaltes. Da aber für die spätere Anwendung im Polyurethan
system ein hoher NCO-Gehalt gewünscht wird, ist die Vernichtung
von NCO-Funktionen unbedingt zu vermeiden.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde,
ein neues Verfahren zur Herstellung von Lösungen, die Isocyanate
enthalten, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Kompo
nenten aufweisen, einen relativ niedrigen Gehalt an hydrolysier
barem Chlor und einen hohen Gehalt an Isocyanatgruppen aufweisen
mit einem apparativ einfach durchzuführenden Verfahren bereit zu
stellen, wobei dieses Verfahren auch als Teil des Gesamt
verfahrens zur Herstellung von Isocyanaten ausgehend von den ent
sprechenden Aminen einzubeziehen sein sollte.
Diese Aufgabe konnte überraschenderweise durch das Verfahren zur
Herstellung von Lösungen, enthaltend mindestens ein Isocyanat,
gemäß der vorliegenden Erfindung gelöst werden, das dadurch ge
kennzeichnet ist, daß eine Lösung, enthaltend mindestens ein Iso
cyanat, nach der Phosgenierung und vor der vollständigen
Abtrennung des Lösungsmittels einer Behandlung mit Wasserstoff
unterzogen wird. Erfindungsgemäß wird so das Isocyanat nach der
Phosgenierung des entsprechenden Amins nach der weitgehenden
Abtrennung von Restphosgen aus der Lösung ohne weitere Aufarbei
tung, d. h. ohne zusätzliche Temperaturbelastung, direkt bei ver
hältnismäßig niedrigen Temperaturen und ohne Überdruck einer Be
handlung mit Wasserstoff unterzogen.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Her
stellung von Isocyanaten oder Gemischen aus zwei oder mehr Iso
cyanaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß nach der Phos
genierung des entsprechenden Amins und vor der prozeßüblichen
Abtrennung des Lösungsmittels und der thermischen Nachbehandlung
eine Behandlung mit Wasserstoff, wie im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung definiert, durchgeführt wird.
Sofern MDI verwendet wird, kann gegebenenfalls monomeres MDI ab
destilliert werden, wobei Polymer-MDI, das keine nennenswerten
farbgebenden Komponenten aufweist, zurückbleibt.
Der im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff "Iso
cyanat", das keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponen
ten aufweist, bedeutet, daß erfindungsgemäß Lösungen von Iso
cyanaten bzw. Isocyanate erhalten werden, deren Anteil an farb
gebenden Komponenten im allgemeinen so gering ist, daß die Iod-
Farbzahl (IFZ), gemessen nach DIN 6162, bei höchstens ungefähr
70, vorzugsweise bei höchstens ungefähr 40, und insbesondere bei
ungefähr 20 bis ungefähr 30 liegt.
Ferner weisen die erfindungsgemäß hergestellten Isocyanate einen
Gehalt an hydrolysierbarem Chlor von weniger als 1500 ppm, vor
zugsweise weniger als 1000 ppm und insbesondere weniger als 800 ppm,
gemessen nach ASTM D 4663-87, auf. Der obige Begriff "hydro
lysierbares Chlor" steht für den Chlorgehalt der Isocyanate, der
aus Verbindungen stammt, die bei der Hydrolyse Chloridionen frei
setzen, wie z. B. Phosgen, HCl oder primäre und sekundäre Carba
moylchloride.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können prinzipiell Lö
sungen aller Isocyanate, die durch Phosgenierung der entsprechen
den Amine hergestellt werden, eingesetzt werden.
Unter diesen Isocyanaten sind die aromatischen Isocyanate bevor
zugt, besonders bevorzugt Diphenylmethandiisocyanate (MDI) und
insbesondere Polymer-MDI.
Als Lösungsmittel können alle für den Phosgenierungsprozeß be
kannten, inerten aromatischen, aliphatischen oder alicyclischen
Kohlenwasserstoffe bzw. Halogenkohlenwasserstoffe eingesetzt wer
den, in denen das jeweilige Isocyanat löslich ist, und die unter
den Reaktionsbedingungen der Phosgenierung und der Behandlung mit
Wasserstoff nicht angegriffen werden. Beispiele solcher Lösungs
mittel sind aromatische Verbindungen, wie z. B. Mono- und/oder o-,
m-, und/oder p-Dichlorbenzol, Toluol, Xylole und/oder Naphthalin
derivate, Alkane mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Hexan,
Heptan, Octan, Nonan, Decan, Cycloalkane, wie z. B. Cyclohexan,
inerte Ester und inerte Ether, wie z. B. Ethyl oder Butylacetat,
Tetrahydrofuran, Dioxan und/oder Diphenylether, sowie deren
Mischungen.
Die der hydrierenden Behandlung unterzogene Lösung mindestens
eines Isocyanats enthält nach der Phosgenierung und der weitge
henden Abtrennung von Phosgen und HCl, die im allgemeinen dem
erfindungsgemäßen Verfahren vorausgehen, noch Spuren von Phosgen
und HCl, die jedoch für den Prozeß unkritisch sind, wobei HCl-
Spuren in der Lage sein können, die Aktivität des für die Behand
lung mit Wasserstoff eingesetzten Katalysators zu erhöhen. Vor
zugsweise wird die Behandlung mit Wasserstoff direkt im während
der Phosgenierung eingesetzten Lösungsmittel durchgeführt.
Die Reaktionsbedingungen der Behandlung mit Wasserstoff sind im
allgemeinen wie folgt:
Die Konzentration des Isocyanats im Lösungsmittel beträgt im allgemeinen ungefähr 1 bis ungefähr 90 Gew.-%, vorzugsweise unge fähr 5 bis 50 Gew.-%.
Die Konzentration des Isocyanats im Lösungsmittel beträgt im allgemeinen ungefähr 1 bis ungefähr 90 Gew.-%, vorzugsweise unge fähr 5 bis 50 Gew.-%.
Die Temperatur während der Hydrierung liegt im allgemeinen zwi
schen ungefähr 50 und ungefähr 180°C und vorzugsweise zwischen un
gefähr 70 und 150°C, besonders bevorzugt zwischen 100 und 130°C.
Der Hydrierung wird erfindungsgemäß ohne den Aufbau eines Über
druckes in der Lösung, d. h. ohne den Aufbau eines Druckes zusätz
lich zu dem Atmosphärendruck in der Lösung, durchgeführt. Die der
hydrierenden Behandlung unterzogene Lösung kann somit bei der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Atmosphären
druck stehen, wobei der bei der Hydrierung verwendete Wasserstoff
unter Druck, beispielsweise durch eine Einspeisung in die Lösung
mit einer Düse, in die Lösung eingeführt werden kann. Die Bega
sung der Lösung mit Wasserstoff bzw. das Lösen von Wasserstoff in
der Lösung kann nach allgemein bekannten Verfahren wie sie z. B.
in der EP-A 676391 beschrieben sind durchgeführt werden.
Die Hydrierung wird im allgemeinen über einen Zeitraum von einer
Minute bis zu drei Stunden und vorzugsweise von fünf Minuten bis
sechzig Minuten durchgeführt.
Als Katalysatoren kommen alle bekannten heterogenen Hydrierungs
katalysatoren in Frage, die unter stark sauren, wasserfreien Be
dingungen (HCl) stabil sind und keine Reaktionen mit Isocyanaten
eingehen. Dabei kommen insbesondere die zur Hydrierung bekannten
Übergangsmetalle und Übergangsmetallverbindungen der I., VII. und VIII.
Nebengruppe des Periodensystems in Frage, wobei vorzugs
weise die Edelmetalle, wie z. B. Pd, Pt, Rh, Ru usw. verwendet
werden. Diese werden nach bekannten Verfahren aktiviert und kön
nen auch als geträgerte Katalysatoren vorliegen, wobei als
Trägermaterialien Aktivkohlen, Aluminiumoxide und Silicate bevor
zugt sind. Dabei liegt der Gehalt der Aktivkomponente im allge
meinen zwischen ungefähr 0,5 bis ungefähr 30 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen ungefähr 1 bis ungefähr 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht des Katalysators. Bezogen auf das eingesetzte
Isocyanat beträgt die Menge des Katalysators im allgemeinen unge
fähr 0,1 bis ungefähr 20 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr 1 bis un
gefähr 8 Gew.-%.
Die hydrierende Behandlung kann nach den bekannten Verfahren der
kontinuierlichen und der diskontinuierlichen Hydrierung durchge
führt werden. So kann die Isocyanatlösung vor dem Kontakt mit
dem Katalysator mit Wasserstoff gesättigt werden. Die Hydrierung
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich in Suspension des Ka
talysators oder auch kontinuierlich in Rieselphase über ein
Katalysatorbett erfolgen. Die Durchmischung bei der Suspensions
fahrweise kann z. B. mittels üblicher Rührer, Begasungsrührer oder
auch durch statische Mischer erfolgen. Kontinuierlich kann die
Hydrierung in Suspensionsfahrweise in einem Kreislaufsystem über
Düseneinspeisung mit Ausschleusung des katalysatorfreien Produkts
nach bekannten Verfahren erfolgen. Bei der kontinuierlichen Fahr
weise über ein Katalysatorbett kann z. B. im H2-Gleich- oder -Ge
genstrom gearbeitet werden.
Die Abtrennung und Rückführung des suspendierten Katalysators er
folgt gemäß den im Stand der Technik bekannten Verfahren zur
Abtrennung feinverteilter Feststoffe aus Lösungen.
Die erhaltene Lösung des mindestens einen Isocyanats im inerten
Lösungsmittel kann anschließend in der prozeßüblichen Weise durch
sukzessives Abdestillieren des Lösungsmittels über mehrere Kolon
nen bei abnehmendem Druck aufgearbeitet werden. Zuletzt läßt
sich durch kurzzeitiges Erhitzen auf hohe Temperaturen im Vakuum
ein lösungsmittelfreies Roh-Isocyanat erhalten, welches einer an
schließenden Destillation unterworfen werden kann, wobei
beispielsweise monomeres MDI vom drei- und vierkernigen sowie hö
hermolekularem Polymer-MDI abgetrennt werden kann.
Somit betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur
Herstellung von Isocyanaten oder Gemischen aus zwei oder mehr
Isocyanaten, in dem als eine Reaktionsstufe eine Behandlung mit
Wasserstoff einer Lösung mindestens eines Isocyanats, wie im Rah
men der vorliegenden Anmeldung ausführlich beschrieben, durchge
führt wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Isocyanate
oder Gemische aus zwei oder mehr Isocyanaten werden zur allge
meinen bekannten Herstellung von Polyurethanen mit vergleichs
weise hellerer Farbe, vorzugsweise Polyurethan-Schaumstoffen
verwendet.
Gegenüber den Verfahren des Standes der Technik zeigen die Ver
fahren gemäß der vorliegenden Erfindung unter anderem folgende
Vorteile:
Durch die erfindungsgemäße Behandlung mit Wasserstoff auf der er wähnten Prozeßstufe werden Lösungen von Isocyanaten erhalten, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, die dann zu deutlich helleren Isocyanaten führen.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung mit Wasserstoff auf der er wähnten Prozeßstufe werden Lösungen von Isocyanaten erhalten, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, die dann zu deutlich helleren Isocyanaten führen.
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren wird ein Abbau von Iso
cyanatgruppen weitgehend vermieden.
Das erhaltene Produkt ist frei von Additiven.
Die erfindungsgemäße Behandlung mit Wasserstoff, die vorzugsweise
direkt im bei der Phosgenierung verwendeten Lösungsmittel selbst
durchgeführt wird, kann prinzipiell so in einem Verfahren zur
Herstellung von Isocyanaten eingebaut werden, daß das gesamte
Verfahren in kontinuierlicher Arbeitsweise durchgeführt werden
kann.
Ferner ist das erfindungsgemäße Verfahren relativ energie- und
ressourcensparend, da insgesamt weniger Temperaturänderungen er
forderlich sind und bei mäßigen Temperaturen gearbeitet werden
kann. Darüber hinaus kann eine nachträgliche Behandlung und Rei
nigung des als Endprodukt zu erhaltenden Isocyanats entfallen.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
mögliche drucklose Fahrweise, womit Gefahren, die sich aus dem
Umgang mit Wasserstoff unter Druck ergeben, vermieden werden kön
nen. Zudem kann auf die Verwendung von Druckbehältern als Reak
toren verzichtet werden.
Die erhaltene Lösung mindestens eines Isocyanats, bzw. die
erhaltenen Isocyanate weisen einen vergleichsweise niedrigen
Gehalt an hydrolisierbaren Chlorverbindungen, wie oben definiert,
die durch die Behandlung mit Wasserstoff in überwiegendem Maße
ebenfalls zerstört werden, auf.
Das Verfahren besitzt eine hohe Effizienz, da Vorstufen von farb
gebenden Substanzen abgebaut werden, und es demzufolge nicht er
forderlich ist, thermodynamisch stabile Farbkörper an sich zu
zerstören.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nunmehr anhand von einigen
Beispielen näher erläutert werden.
150 g Diaminodiphenylmethan (MDA)-Rohbase, gelöst in 1,3 l Mono
chlorbenzol wurden in einem Rührreaktor mit einem Fassungsvermö
gen von 6 l mit 300 g Phosgen, gelöst in 1,3 l Monochlorbenzol,
bei 50 bis 80°C drucklos umgesetzt. Die Temperatur wurde über 1
bis 2 h auf ungefähr 120°C erhöht, wobei die Umsetzung zum Iso
cyanat (ungefähr 180 g) erfolgte. Anschließend wurde unter scho
nenden Bedingungen (80°C, 0,2 × 105 Pa) Restphosgen und 50 bis
95% des Monochlorbenzols abdestilliert. Das Reaktionsgemisch,
das noch Spuren an Phosgen enthielt, wurde mit frischem Lösungs
mittel (Monochlorbenzol oder ein anderes geeignetes Lösungs
mittel) auf ungefähr 1,5 bis 2 l aufgefüllt, bis eine ca. 10%ige
Lösung des Isocyanats im Lösungsmittel erhalten wurde. Dieses
Gemisch wurde zur hydrierenden Behandlung eingesetzt.
Hydrierende Behandlung der Diphenylmethandiisocyanat (MDI) -Proben
In 800 ml der ca. 10%-igen Lösung aus Ansatz A wurde in einem
1 Liter Glasreaktor unter Zusatz von 3.2 g Pt/C (1% Platin) Was
serstoff 30 min. lang bei 120°C unter Rühren eingeleitet. Nach
Beendigung der Behandlung wurde die Probe abgelassen und der Ka
talysator quantitativ abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde am
Rotationsverdampfer im Vakuum schonend abgezogen und anschließend
die Probe 45 min bei 180°C und 10 mbar am Rotationsverdampfer
nachbehandelt. Die Kenndaten des Produkts sind in Tab. 1 ange
führt.
In 800 ml der ca. 10%-igen Lösung aus Ansatz A wurde in einem
1 Liter Glasreaktor unter Zusatz von 3.2 g Pd/C (1% Palladium)
Wasserstoff 30 min. lang bei 120°C unter Rühren eingeleitet. Nach
Beendigung der Behandlung wurde die Probe abgelassen und der Ka
talysator quantitativ abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde am
Rotationsverdampfer im Vakuum schonend abgezogen und anschließend
die Probe 45 min bei 180°C und 10 mbar am Rotationsverdampfer
nachbehandelt. Die Kenndaten des Produkts sind in Tab. 1 ange
führt.
In 800 ml der ca. 10%-igen Lösung aus Ansatz A wurde in einem
1 Liter Glasreaktor unter Zusatz von 3.2 g Pd/C (5% Palladium)
Wasserstoff 30 min. lang bei 120°C unter Rühren eingeleitet. Nach
Beendigung der Behandlung wurde die Probe abgelassen und der Ka
talysator quantitativ abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde am
Rotationsverdampfer im Vakuum schonend abgezogen und anschließend
die Probe 45 min bei 180°C und 10 mbar am Rotationsverdampfer
nachbehandelt. Die Kenndaten des Produkts sind in Tab. 1 ange
führt.
In 800 ml der ca. 10%-igen Lösung aus Ansatz A wurde in einem
1 Liter Glasreaktor unter Zusatz von 3.2 g Pd/C (5% Palladium)
Wasserstoff 50 min. lang bei 110°C unter Rühren eingeleitet. Nach
Beendigung der Behandlung wurde die Probe abgelassen und der Ka
talysator quantitativ abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde am
Rotationsverdampfer im Vakuum schonend abgezogen und anschließend
die Probe 45 min bei 180°C und 10 mbar am Rotationsverdampfer
nachbehandelt. Die Kenndaten des Produkts sind in Tab. 1 ange
führt.
Ansatz A wurde im Vakuum vom Lösungsmittel (Monochlorbenzol) be
freit und 45 min lang bei 180°C und 0,01 × 105 Pa am Rotationsver
dampfer behandelt. Es wurden ca. 175 bis 180 g Isocyanat-Produkt
erhalten. Dieses wurde wiederum vollständig in Monochlorbenzol
auf 1,8 Liter Gesamtvolumen gelöst und in einem Druckreaktor mit
einem Fassungsvermögen von 4 l, der mit einem Rührer versehen
war, unter Zusatz von 10 g Pd/C (5 Gew.-% Palladium) 1 h lang bei
80°C unter einem H2-Druck von 5 × 105 Pa behandelt. Nach dem Ent
spannen wurde die Probe abgelassen und der Katalysator quantita
tiv abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde im Rotationsverdampfer
im Vakuum schonend abgezogen, und die Probe anschließend nochmals
45 min lang bei 180°C und 0,01 × 105 Pa am Rotationsverdampfer
nachbehandelt. Die Ergebnisse sind in Tab. 1 gezeigt.
1100 ml einer ca. 10%-igen Lösung aus Ansatz A wurden in einem 4
Liter Autoklaven unter Zusatz von 4.0 g Pd/C (1% Palladium)
30 min. lang bei 120°C und 2 bar Wasserstoff hydriert. Nach
Beendigung der Behandlung wurde die Probe abgelassen und der Ka
talysator quantitativ abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde am
Rotationsverdampfer im Vakuum schonend abgezogen und anschließend
die Probe 45 min bei 180°C und 10 mbar am Rotationsverdampfer nach
behandelt. Die Kenndaten des Produkts sind in Tab. 1 angeführt.
Ansatz A wurde im Vakuum vom Lösungsmittel (Monochlorbenzol) be
freit und einmal 45 min lang bei 180°C und 0,01 × 105 Pa am Rota
tionsverdarnpfer behandelt. Die Ergebnisse sind in Tab. 1 gezeigt.
Es wurden die Kenndaten der gemäß den erfindungsgemäßen Beispie
len 1 bis 4 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 erhaltenen Iso
cyanate bestimmt. Dabei wurde speziell die für MDI üblicherweise
angegebene Jod-Farbzahl bestimmt. Hierzu wurden die Proben (ver
dünnt in Monochlorbenzol; Verhältnis Isocyanat : Monochlorbenzol
1 : 5) sowohl mit einem Komparatorgerät (Fa. Hellige) durch Ver
gleich mit Farbscheiben (entsprechend bestimmten Jod-Farbzahlen)
untersucht, als auch Farbzahlen mit einem Photometer (Fa. Dr.
Lange, Berlin) im IFZ-Programm-Modus bestimmt, wobei die
erhaltenen Werte mit einem Faktor nach Eichung mit Jod-Standard
lösung nach DIN 6162 korrigiert wurden.
Die Ergebnisse zeigen eine sehr gute Farbaufhellung von Roh-MDI
durch hydrierende Behandlung bei gleichzeitig deutlicher Reduzie
rung der Werte für hydrolysierbares Chlor. Der NCO-Gehalt wird,
im Vergleich zur Hydrierung unter Überdruck, nur unwesentlich re
duziert.
Gerade dieser überraschend hohe Isocyanatgehalt der erfindungs
gemäß hergestellten Mischungen verdeutlicht die Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zum Stand der Technik.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Lösungen, enthaltend mindestens
ein Isocyanat, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung ent
haltend mindestens ein Isocyanat nach der Phosgenierung und
vor der vollständigen Abtrennung des Lösungsmittels einer Be
handlung mit Wasserstoff ohne den Aufbau eines Überdruckes in
der Lösung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydrierung bei einer Temperatur von 50 bis 180°C durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Wasserstoff im
Lösungsmittel der Phosgenierung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Isocyanat ein
Isocyanat der Diphenylmethandiisocyanat (MDI) -Reihe ist.
5. Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten oder Gemischen aus
zwei oder mehr Isocyanaten, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Behandlung mit Wasserstoff, wie in mindestens einem der An
sprüche 1 bis 4 definiert, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
kontinuierlich durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Produkt Polymer-MDI erhalten wird.
8. Lösungen, enthaltend mindestens ein Isocyanat, erhältlich
durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Verwendung eines Isocyanats oder eines Gemisches aus zwei
oder mehr Isocyanaten, die mittels eines Verfahrens gemäß
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt werden,
zur Herstellung von Polyurethanen.
10. Verwendung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polyurethan ein Polyurethan-Schaum ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997136975 DE19736975A1 (de) | 1997-08-25 | 1997-08-25 | Verfahren zur Herstellung von Lösungen eines oder mehrerer Isocyanate, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, sowie der Isocyanate selbst |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997136975 DE19736975A1 (de) | 1997-08-25 | 1997-08-25 | Verfahren zur Herstellung von Lösungen eines oder mehrerer Isocyanate, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, sowie der Isocyanate selbst |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19736975A1 true DE19736975A1 (de) | 1999-03-04 |
Family
ID=7840114
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997136975 Withdrawn DE19736975A1 (de) | 1997-08-25 | 1997-08-25 | Verfahren zur Herstellung von Lösungen eines oder mehrerer Isocyanate, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, sowie der Isocyanate selbst |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19736975A1 (de) |
-
1997
- 1997-08-25 DE DE1997136975 patent/DE19736975A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1187808B1 (de) | Helle isocyanate, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung | |
EP0716080B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Biuretgruppen enthaltenden Polyisocyanaten | |
EP1420012B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Isocyanaten aus aromatischen Isocyanaten | |
EP1506957B1 (de) | Herstellung von Mischungen von Di-und Polyisocyanaten der Diphenylmethanreihe mit hohen Gehalten an4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat und 2,4'-Methylendiphenyldiisocyanat | |
EP0561225B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten oder Isocyanatgemischen und deren Verwendung zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
EP1379569B1 (de) | Verfahren zur herstellung von mdi, insbesondere von 2,4'-mdi | |
DE4302697A1 (de) | Verfahren zur Herstellung organischer Carbodiimide und ihre Verwendung als Kunststoff-Stabilisatoren | |
EP0816333A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Lösungen eines oder mehrerer Isocynate, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, sowie die Verwendung der so erhaltenen Isocyanate | |
DE69130101T2 (de) | Verfahren zur Fraktionierung einer Reaktionsmischung, die methylenverbrückte Polyphenylenpolyisocyanate enthält | |
DE102006002157A1 (de) | Verfahren zur Herstellung heller Isocyanate | |
DE19711447A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten mit heller Farbe | |
DE69107212T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von polymerischen Methylen-dyphenylen-diisocyanaten mit verminderter Farbe und Chloridgehalt. | |
EP0676391B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten oder Isocyanatgemischen | |
EP1420013B1 (de) | Verfahren zur Hydrierung von aromatischen Urethanen in Gegenwart eines geträgerten Rutheniumkatalysators | |
EP1251119A2 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Diaminodicyclohexylmethan | |
DE19736975A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Lösungen eines oder mehrerer Isocyanate, die keine nennenswerten Mengen an farbgebenden Komponenten aufweisen, sowie der Isocyanate selbst | |
DE2005309B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,3-Cyclohexylendiisocyanaten | |
DE4433262A1 (de) | Verfahren zur Einstellung eines bestimmten Gehaltes an Eisen in Diphenylmethandiisocyanat oder in Polyisocyanat-Gemischen der Diphenylmethandiisocyanat-Reihe | |
EP0508216B1 (de) | Verfahren zur Konditionierung und/oder Reinigung von organischen Isocyanaten | |
EP0569804B1 (de) | Verfahren zur Aufhellung von Isocyanurat- und Uretdiongruppen enthaltenden Polyisocyanaten | |
EP4077274B1 (de) | Verfahren zur herstellung von di- und polyisocyanaten der diphenylmethanreihe | |
EP0162347B1 (de) | Neue cycloaliphatische Triisocyanate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen | |
DE2459547C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexamethylenimin | |
DE3417684A1 (de) | Neue triisocyanate, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur herstellung von polyurethankunststoffen | |
DE69513645T2 (de) | Gewinnung von 2.6- toluylendiisocyanat aus eine mischung von 2.6- toluylendiisocyanat und 2.4- toluylendiisocyanat |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |