DE19711990C2 - Hochspannungsanlage mit einer Vorrichtung zur Übertragung von Signalen - Google Patents
Hochspannungsanlage mit einer Vorrichtung zur Übertragung von SignalenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochspannungsanlage mit
einem metallischen Kapselungsgehäuse, das wenigstens einen
Hochspannungsleiter umschließt und mit einer Vorrichtung zur
Übertragung von elektromagnetischen Signalen, insbesondere
zur Kommunikation und/oder zur Überwachung der Hochspannungs
anlage, die eine im Innenraum des Kapselungsgehäuses angeord
nete Sonde aufweist.
Eine derartige Hochspannungsanlage ist beispielsweise aus dem
Fachartikel "PD Signal Propagation in GIS Considering Fre
quencies up to GHz", 8th Int. Symp. High Voltage Eng., Yoko
hama, Japan, Seite 93ff sowie aus dem Fachartikel "A Con
tinous UHF-Monitor for Gas-insulated Substations", IEEE
Trans. El. Vol. 26-3, June 1991, S. 469ff., sowie aus dem
Artikel "Broadband Couplers for UHF detection of partial
discharge in gas-insulated substations", IEE Proc. Meas.
Technol., Vol. 142, No. 3, May 1995, Seite 237ff. bekannt.
Aus der WO 95/29553 ist eine Netzleitung bekannt, mit einem
von der Kabelummantelung umschlossenen Sensor. Dort sollen
verschiedene Kabeleigenschaften, wie der Spannungsabfall, die
Temperatur oder der Druck durch den Sensor überwacht werden.
Aus der DE 31 30 643 A1 ist eine Kopplungsanordnung zum
Ankoppeln von Trägerfrequenz-Nachrichtenanlagen an
Hochspannungspotential bekannt.
Bei den bekannten Vorrichtungen zur Übertragung von elektro
magnetischen Signalen werden in den meisten Fällen scheiben
förmige Sonden als Antennen oder als kapazitive Spannungs
teiler eingesetzt.
Da solche scheibenförmigen Sonden aus Gründen der Feldgestal
tung möglichst flach an der Innenwand des Kapselungsgehäuses
anliegen müssen, ergibt sich eine Sende-/Empfangs-Charakte
ristik, die einerseits in bezug auf den erwünschten Fre
quenzbereich nicht breitbandig genug ist, bzw. im Bereich der
hohen Frequenzen ergeben sich nur schmale Nutzbänder, ande
rerseits stellt die Symmetrieachse der Scheibe die Richtung
der größten Sendestärke bzw. Empfangsempfindlichkeit dar, so
daß seitlich bzw. radial in bezug auf die Scheibe sich aus
breitende Signale relativ schwach angekoppelt sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Hochspannungsanlage der eingangs genannten Art mit einer
Vorrichtung zur Übertragung von elektromagnetischen Signalen
zu schaffen, mit einer Sonde, die möglichst breitbandig ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Sonde einen eine Kegelantenne bildenden kegelförmigen Körper aufweist,
dessen Grundfläche dem Hochspannungsleiter zugewandt und des
sen Kegelspitze der Innenwand des Kapselungsgehäuses zuge
wandt ist.
Der kegelförmige Körper bildet innerhalb des Kapselungsgehäu
ses eine an sich bekannte Kegelantenne, mit der von dieser
bekannten breitbandigen Frequenzcharakteristik. Es handelt
sich hierbei (vgl. Meinke Gundlach, "Taschenbuch der Hoch
frequenztechnik", Springer-Verlag, 5. Auflage, Kapitel 4,
Seite N 15, 1992) um eine unsymmetrisch erregte Konusleitung,
so daß zum Anschluß an eine Koaxialleitung, deren Außenleiter
geerdet ist, keine Symmetrierglieder erforderlich sind.
Die Anpassung des Fußpunktwiderstandes des kegelförmigen Kör
pers an den Wellenwiderstand eines anzuschließenden Kabels
erfolgt über den Öffnungswinkel des Kegels.
Die geometrische Abstrahlungscharakteristik der Kegelantenne
begünstigt eine Abstrahlung über die Kegelmantelfläche, d. h.
im gegebenen Fall entlang der Kapselungsgehäusewände. Ist die
Kegelantenne innerhalb eines zylindrischen rohrförmigen Kap
selungsgehäuses angeordnet, so findet die Ausbreitung von
durch die Kegelantenne ausgesendeten Signalen vorwiegend in
Axialrichtung des Rohres statt. In dieser Richtung sich aus
breitende Signale von anderen Quellen werden durch die Ke
gelantenne mit hoher Breitbandigkeit und hoher Empfindlich
keit aufgenommen.
Durch die breitbandige Ankopplung an ausbreitungsfähige Hohl
leitermoden ist mittels der Kegelantenne eine effektive Über
wachung der Hochspannungsanlage beispielsweise in bezug auf
Signale von Teilentladungsvorgängen möglich.
Bei der Anordnung gemäß der Erfindung ist auch die kapazitive
Ankopplung der Kegelantenne über die Kegelgrundfläche an den
Hochspannungsleiter besonders effektiv. Kapazitiver Span
nungsabgriff (Betrieb als kapazitiver Spannungsteiler) und
Antennenbetrieb können je nach der Beschaltung alternativ
oder auch gleichzeitig erfolgen.
Es ist aber auch möglich, mittels der Kegelantenne Kommunika
tionssignale auszusenden bzw. zu empfangen, so daß eine Kom
munikation innerhalb des Kapselungsgehäuses über große Ent
fernungen von beispielsweise einigen Hundert Metern möglich
ist. Auch die Abfrage von Oberflächenwellenelementen mittels
durch die Kegelantenne ausgesendeter Signale ist denkbar.
Für den Fall, daß die Kegelantenne in einem an den Umfang des
Kapselungsgehäuses angesetzten Gehäusestutzen angeordnet ist,
kann auch eine Anordnung vorteilhaft sein, bei der die Ke
gelachse der Kegelantenne parallel zu der Ebene der Kapse
lungsgehäusewand und somit senkrecht zur Verlaufsrichtung des
Gehäusestutzens angeordnet ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
der kegelförmige Körper einen Kegelöffnungswinkel von etwa
90° aufweist.
Ein Kegelöffnungswinkel von ca. 90° führt zu einem Fußpunkt
widerstand im Bereich von 50 Ohm, der dann dem Wellenwider
stand der üblicherweise eingesetzten Koaxialleitung ent
spricht. Hierdurch ist eine verlustfreie Ankopplung der Ke
gelantenne an eine Koaxialleitung möglich.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der
kegelförmige Körper in einer radialen Ausbuchtung des Kapse
lungsgehäuses derart angeordnet ist, daß die Grundfläche des
kegelförmigen Körpers in die gedachte Fortsetzung der Innen
kontur der Ausbuchtung benachbarten Bereiche des Kapselungs
gehäuses eingepaßt ist.
Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht die Abstrahlung
und den Empfang elektromagnetischer Signale in radialer Rich
tung in bezug auf die Kegelantenne, ohne daß der kegelförmige
Körper zu weit in das Innere des Kapselungsgehäuses hinein
ragt. Dadurch wird das Risiko eines elektrischen Überschlags
von dem Hochspannungsleiter zu der Kegelantenne verringert.
Der kegelförmige Körper kann beispielsweise in einem An
schlußstutzen des Kapselungsgehäuses angeordnet sein. Das
erleichtert sowohl die Wartung der Kegelantenne als auch die
gasdichte Durchführung des Koaxialkabels.
Aus Gründen der Feldgestaltung und zur Vermeidung von
Teilentladungen kann es vorteilhaft sein, daß der kegelför
mige Körper am Umfang seiner Grundfläche abgerundet ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß der kegelförmige Körper durch mehrere Isolierstützer
im Bereich seiner Mantelfläche abgestützt ist.
Durch diese Konstruktion ist eine sichere Befestigung des ke
gelförmigen Körpers möglich, ohne die Abstrahlcharakteristik
zu beeinträchtigen. Die sichere Befestigung ist insofern not
wendig, als beim Transport oder im Falle eines Erdbebens oder
bei einer Schalthandlung starke Erschütterungen auf die Hoch
spannungsanlage wirken können.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß der kegelförmige Körper hohl und parallel zu seiner
Grundfläche teilbar ausgebildet ist.
Durch die teilbare Ausbildung des kegelförmigen Körpers wird
die Befestigung an der Kapselungsgehäusewand besonders ver
einfacht. Der Körper kann auch als einstückiges, hohles Guß
teil ausgebildet sein, bei dem die Grundfläche offengelassen
ist. Dies erlaubt eine kostengünstige Herstellung.
Es kann auch vorteilhaft vorgesehen sein, daß der kegelför
mige Körper im Bereich seiner Kegelspitze in einem an dem
Kapselungsgehäuse befestigten Isolierkörper gefaßt ist.
Eine solche Befestigung des kegelförmigen Körpers stellt ei
nen besonders geringen Konstruktions- und Montageaufwand dar.
Die Kegelspitze des kegelförmigen Körpers kann vorteilhaft
unmittelbar mit dem Innenleiter einer Koaxialleitung verbun
den sein.
Es sind keine elektrischen Anpassungsglieder bzw. Symme
trierlemente für die Verbindung zwischen der Antenne und der
Koaxialleitung notwendig. Es kann lediglich vorgesehen sein,
daß für die mechanische Ankopplung ein mit der Spitze des ke
gelförmigen Körpers verbundener Stecker vorgesehen ist, der
in eine gasdicht in der Kapselungsgehäusewand eingepaßte
Buchse einsteckbar ist, welche an der Außenseite des Kapse
lungsgehäuses mit der Koaxialleitung verbunden ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung ge
zeigt und nachfolgend näher erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 schematisch das Innere eines Kapselungsgehäuses einer
Hochspannungsanlage mit einem kegelförmigen Körper,
Fig. 2 den kegelförmigen Körper im Querschnitt.
In dem zylindrischen Kapselungsgehäuse 1 einer Hochspannungs
anlage 2, welches einen Hochspannungsleiter 3 koaxial um
schließt, ist ein kegelförmiger Körper 4 angeordnet, dessen
Grundfläche 5 dem Hochspannungsleiter 3 zugewandt ist, wäh
rend die Spitze 6 der Kapselungsgehäusewand 7 zugewandt ist.
Das Kapselungsgehäuse 1 weist hierzu eine Ausbuchtung 8 auf,
in der der kegelförmige Körper 4 derart angeordnet ist, daß
seine Grundfläche 5 etwa in die fortgesetzt gedachte, gestri
chelt dargestellte Innenkontur 9 des Kapselungsgehäuses 1
eingepaßt ist. Der kegelförmige Körper 4 ist am Umfang seiner
Grundfläche 5 aus Gründen der Feldgestaltung und der Über
schlagssicherheit abgerundet. Der Winkel zwischen der Ke
gelmantelfläche 10 und der Kapselungsgehäusewand 7 beträgt
rundum etwa 45°. Der Kegelwinkel 11 des kegelförmigen Körpers
4 liegt bei etwa 90°.
In der Fig. 1 ist die geometrische Abstrahlcharakteristik
des eine Kegelantenne bildenden kegelförmigen Körpers 4 durch
die Wellenfronten 12, 13, 14, 15 angedeutet. Diese Wellen
fronten breiten sich in einiger Entfernung von der Kegelan
tenne in axialer Richtung des zylindrischen Kapselungsgehäu
ses 1 aus. In der in Fig. 1 gezeigten Darstellung sind die
Wellenfronten bei einem Sendebetrieb der Antenne dargestellt.
Jedoch können ebenso gut durch die Kegelantenne entsprechend
sich ausbreitende elektromagnetische Signale empfangen wer
den, die beispielsweise von Teilentladungen in einem entfern
ten Isolierstoffstützer 16 ausgesendet werden können, wenn
sich an dessen Oberfläche beispielsweise ein Partikel 17 an
gelagert hat. Die dann entstehenden ausgesendeten TE-Signale
sind durch die Wellenfronten 18 beispielhaft dargestellt.
Diese werden von der Kegelantenne 4 mit hoher Empfindlichkeit
nachgewiesen.
In der Fig. 2 ist dargestellt, daß der kegelförmige Körper 4
in einen oberen Teil 19 und einen unteren Teil 20 geteilt
ist. Der untere Teil 20 ist mittels Isolierstützern 21, 22 an
der Kapselungsgehäusewand 1 abgestützt und befestigt. Der un
tere Teil 20 des kegelförmigen Körpers 4 ist hierzu mittels
Schrauben 23 mit den Isolierstützern 21, 22 verschraubt.
Danach kann der obere Teil 19 des kegelförmigen Körpers 4
beispielsweise mittels einer Preßpassung oder einer Schraub
verbindung aufgesetzt und fixiert werden. Die Spitze 6 des
kegelförmigen Körpers 4 läuft in einem Stift 24 aus, der in
eine entsprechende Aufnahme 25 in einer Durchführungsbuchse
der Kapselungsgehäusewand 1 gehalten ist. Von dort besteht
eine leitende Verbindung zu der Koaxialleitung 26, deren Au
ßenleiter mit dem Kapselungsgehäuse 1 verbunden ist, während
der Innenleiter mit dem kegelförmigen Körper 4 leitend ver
bunden ist. Der Wellenwiderstand dieser Koaxialleitung 26 be
trägt 50 Ohm. An diese Koaxialleitung 26 ist die Nach
weiselektronik für zu empfangende Teilentladungsmeßsignale
oder die Sende- und Empfangselektronik für die Anlagenkom
munikation der Hochspannungsanlage anzuschließen.
Claims (8)
1. Hochspannungsanlage (2) mit einem metallischen Kapselungs
gehäuse (1), das wenigstens einen Hochspannungsleiter (3)
umschließt und mit einer Vorrichtung zur Übertragung von
elektromagnetischen Signalen, insbesondere zur Kommunikation
und/oder zur Überwachung der Hochspannungsanlage, die eine im
Innenraum des Kapselungsgehäuses (1) angeordnete Sonde
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonde einen eine Kegelantenne bildenden kegelförmigen Körper (4) auf
weist, dessen Grundfläche (5) dem Hochspannungsleiter (3) zu
gewandt und dessen Kegelspitze (6) der Innenwand (7) des
Kapselungsgehäuses (1) zugewandt ist.
2. Hochspannungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der kegelförmige Körper (4) einen Kegelöffnungswinkel (11)
von etwa 90° aufweist.
3. Hochspannungsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der kegelförmige Körper (4) in einer radialen Ausbuchtung (8)
des Kapselungsgehäuses (1) derart angeordnet ist, daß die
Grundfläche (5) des kegelförmigen Körpers (4) in die gedachte
Fortsetzung der Innenkontur (9) der der Ausbuchtung benach
barten Bereiche des Kapselungsgehäuses (1) eingepaßt ist.
4. Hochspannungsanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
dadurch gekennzeichnet, daß
der kegelförmige Körper (4) am Umfang seiner Grundfläche (5)
abgerundet ist.
5. Hochspannungsanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
dadurch gekennzeichnet, daß
der kegelförmige Körper (4) durch mehrere Isolierstützer (21,
22) im Bereich seiner Mantelfläche (10) an der Innenwand (7)
des Kapselungsgehäuses (1) abgestützt ist.
6. Hochspannungsanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
dadurch gekennzeichnet, daß
der kegelförmige Körper (4) hohl und parallel zu seiner
Grundfläche (5) teilbar ausgebildet ist.
7. Hochspannungsanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
dadurch gekennzeichnet, daß
der kegelförmige Körper (4) im Bereich seiner Kegelspitze (6)
in einem an dem Kapselungsgehäuse (1) befestigten Isolierkör
per (27) gefaßt ist.
8. Hochspannungsanlage nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kegelspitze des kegelförmigen Körpers unmittelbar mit dem
Innenleiter einer Koaxialleitung (26) verbunden ist.
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