DE19648616A1 - Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch formbaren Masse - Google Patents
Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch formbaren MasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung und ein
Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch
formbaren Masse gemäß den Oberbegriffen der
Patentansprüche 1, 2, 4 und 19.
Die Gewinnung von Werkstoffen, die sich
unkompliziert biologisch abbauen lassen und die aus
nachwachsenden Rohstoffen herstellbar sind, haben
zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es hat sich
gezeigt, daß bei der Herstellung solcher
Materialien der Stärke eine besondere Bedeutung
zukommt.
Stärke ist ein sogenanntes Reservekohlenhydrat, das
von vielen Pflanzen oft in beträchtlichen Mengen in
Form von Stärkekörnern gespeichert wird, so zum
Beispiel in den Kartoffeln, in Getreide und auch in
Hülsenfrüchten.
Es sind verschiedene formbare Materialien bekannt
geworden, in denen die Stärke als funktionelle
Komponente fungiert, wobei sie bei verschiedener
pflanzlicher Herkunft in der Regel als reiner
isolierter Stoff verwendet wird. Sie dient hierbei
sowohl als chemischer Reaktionspartner wie auch als
Bestandteil in sogenannten Compounds.
Allerdings werden auch Materialien beschrieben, bei
deren Herstellung stärkehaltige Rohstoffe aus
zerkleinerten Naturprodukten verwendet werden. In
der Regel werden die stärkehaltigen Ausgangsstoffe
mit geeigneten Zusätzen und bei erhöhten
Temperaturen in einem Extruder zu formbaren Massen
verarbeitet. Eine gewisse Rolle spielt hierbei auch
der Wassergehalt der Ausgangsmischung. Die auf
diese Weise hergestellten, formbaren Massen können
dann mit den an sich bekannten Verformungsverfahren
der Kunststofftechnik, wie zum Beispiel mit der
Spritzgußtechnologie, zur Herstellung geformter
Gebrauchsgegenstände eingesetzt werden.
In der EP 0474095 B1 wird eine Zusammensetzung für
das Formen biologisch abbaubarer
Gebrauchsgegenstände und Verfahren zur Herstellung
derselben beschrieben. Diese Zusammensetzung
enthält Stärke in Form zerkleinerter Naturprodukte,
die zu Mehl oder Grieß vermahlen sind und
gegebenenfalls noch weitere getrocknete Zerealien,
Früchte oder Feldfrüchte in Kombination mit den
anderen Bestandteilen dieser Naturprodukte wie
Spetzen, Kleie und Schale, die neben
cellulosehaltigen Teilen auch Öle und/oder
Proteine enthalten.
Eine derartige Zusammensetzung der Ausgangsstoffe
für die Herstellung eines thermoplastisch formbaren
Materials weist verschiedene Nachteile auf.
Diese hier angegebene Zusammensetzung enthält eine
Reihe von Substanzen, die die Karamelisierung und
die Maillardreaktion bei der Weiterverarbeitung der
thermoplastisch formbaren Produkte begünstigen.
Dazu sind insbesondere bestimmte Proteine, freie
Amine und auch Zucker zu rechnen, die in der nicht
isolierten, nicht-modifizierten, rohen und
ungereinigten Form, gemäß der EP 0474095 B1,
vorliegenden Stärke in relativ hohen
Konzentrationen enthalten sind.
Unter den hier angegebenen Verarbeitungsbedingun
gen, nämlich oberhalb von 80-200°C, können diese
Reaktionen bereits ablaufen.
Im zweiten hier angegebenen Temperaturbereich
unterhalb der sogenannten Glastemperatur sind diese
Reaktionen kaum zu beobachten. Allerdings entstehen
hier auch keine Materialien mit thermoplastischen
Eigenschaften.
Als Folge der Karamelisierungs- und
Maillardreaktionen entstehen braungefärbte und
hochmolekulare Produkte, die Verursacher von
Ablagerungen in den Spritzgußmaschinen sind sowie
eine starke Adhäsion der Formteile im
Spritzgußwerkzeug hervorrufen können. Werden die
natürlichen Stärketräger in ihrer komplexen Form
als Rohstoff zugrundegelegt, so werden bei einem
derartigen Gemisch bei thermischen Prozessen,
insbesondere diese Reaktionsprodukte gebildet, die
sehr ungünstige Auswirkungen auf die technische
Realisierung der Spritzgußprozesse haben.
Hinzu kommt, daß die durch die Anwesenheit der Ka
ramelisierungs- und Maillardreaktionsprodukte her
vorgerufene starke Bräunung der spritzgußherge
stellten, geformten Gebrauchsgegenstände, wie zum
Beispiel Geschirr, unerwünscht beziehungsweise stö
rend ist insbesondere hinsichtlich einer anderen
Farbgebung oder einer geforderten Transparenz.
Weiterhin beeinträchtigt ein hoher Anteil an
Schalenbestandteilen oder hohe Gehalte an Cellulose
die Fließfähigkeit und die Verformbarkeit.
Auch die verschiedentlich beschriebene Verwendung
reiner Stärkematerialien zur Herstellung formbarer
Massen, die die störenden Bestandteile nicht
enthalten, führt bei der Weiterverarbeitung in
Spritzgußanlagen zu Formkörpern, die eine nicht zu
vernachlässigende Schwindungsneigung der
denaturierten Stärke in der Erkaltungsphase
aufweisen, so daß viel Ausschuß an nicht nutzbaren
Formteilen entstehen kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine
Zusammensetzung und ein Verfahren zur Herstellung
formbarer Massen anzubieten, die thermoplastische
Eigenschaften aufweisen und bei denen der Nachteil
des Entstehens von Maillard- und
Karamelisierungsreaktionsprodukten und die
Schwindungsneigung der aus diesen Massen her
stellbaren Formteilen stark eingeschränkt
beziehungsweise beseitigt wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe der Erzielung vor
teilhafter thermoplastischer Eigenschaften von Ma
terialien auf Stärkebasis mit spritzgußfähigen Ei
genschaften und Formteilen daraus dadurch gelöst,
daß müllereitechnisch fraktionierte Produkte wie
Getreidemehle durch kompakte Verkleisterung in
einem Extruder, im Bereich der Verkleisterungstem
peratur, zu Granulaten verarbeitet werden. Das er
findungsgemäße Entfernen des dabei erforderlichen
Prozeßwassers nach der Granulierung bis auf den in
ter- und intramolekular gebundenen Anteil ist Vor
aussetzung für die Erzielung thermoplastischer Ei
genschaften.
Die Verwendung fraktionierter Getreidemehle,
insbesondere Roggenmehle, weist dabei den
entscheidenden Vorteil auf, daß auf
müllereitechnischem Weg die Zusammensetzung des
Stärkeproduktes Mehl so optimiert wird, daß daraus
die aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens
gewonnenen Granulate problemlos in Kunststoff-Spritz
gußprozessen aufgeschmolzen und in
entsprechende Formen gespritzt werden können.
Durch die Verwendung müllereitechnisch
fraktionierter Mehle wird eine Verminderung der
reaktiven Bestandteile, die die Karameliesierungs-
bzw. Maillardreaktion begünstigen, aus den
Kornrandschichten im Gesamtmehl bei gleichzeitiger
Beibehaltung eines Stärkegehaltes von nicht mehr
als 80% und nicht weniger als 70% erzielt. Dies
entspricht nach der technologischen Vorgehensweise
der heute allgemein üblichen Getreidevermahlung
einem Ausmahlungsgrad von 50% bis 80%.
Die erfindungsgemäße Einbindung von Graphit in die
bei der hydrothermischen Konversion gebildete Ma
trix dient der Erhöhung der Fließfähigkeit des Ma
terials bei seiner späteren Verarbeitung in der
"Schmelze". Das nach der Trocknung eines Granulates
in einen feuchtestabilen Zustand verbleibende Rest
wasser reicht bei den meisten Spritzguß-Verarbei
tungsbedingungen nicht aus, um eine ausreichende
Fließfähigkeit der Schmelze zu erreichen.
Graphit dient hierbei als Gleitmittel, das in der
Gelatine Matrix homogen eingebettet ist.
Gleichzeitig kann es als Farbpigment dienen.
Die erfindungsgemäße Einbindung synthetischer
Polymere in die nach dem beschriebenen Verfahren
der kompakten Verkleisterung/Gelatinierung
gebildeten Matrix aus Biopolymeren (Stärke) kann
dadurch erfolgen, daß die synthetischen Polymere
als wäßrige Polymerdispersion eingearbeitet werden.
Ihr Wasseranteil dient gleichzeitig als
Prozeßwasser für die kompakte Verkleisterung.
Die so erhaltene Polymermischung zeichnet sich
gegenüber dem reinen Biopolymer durch eine erhöhte
Feuchtebeständigkeit und ein verbessertes
Fließverhalten bei der Spritzgußverarbeitung aus.
Verfahrenstechnisch wurde die Aufgabe der Gewinnung
eines thermoplastischen Zwischenproduktes dadurch
gelöst, daß ein stärkehaltiges, müllereitechnisch
fraktioniertes Produkt gegebenenfalls mit Zusätzen
unter Verwendung von 20 bis 30 Teilen Wasser und
bei einer Temperatur im Verkleisterungsbereich der
jeweiligen Stärkeart kompakt verkleistert wird.
Diese Temperatur liegt je nach Stärkeart zwischen
60°C und 80°C. Im Anschluß an diesen
hydrothermischen Prozeß, der die
Strukturveränderung der Stärke bewirkt, wird aus
der Entstehung des Granulats das Prozeßwasser durch
intensive Trocknung entfernt, so daß lediglich das
inter- und intramolekular in der Stärkematrix
gebundene Wasser in einem Anteil von 7% bis 10%
verbleibt.
Durch die sogenannte kompakte Verkleisterung und
sofortigen Trocknung wird die erfindungsgemäße
Zusammensetzung sofort in den thermoplastischen
Zustand überführt.
Die an sich bekannte teigige oder gummiartige
Konsistenz gelatinierter Stärkemassen im Moment
ihrer Herstellung wird unrichtigerweise häufig als
thermoplastisch bezeichnet. Kunststoffe weisen
jedoch dann thermoplastische Eigenschaften auf,
wenn die formende Verarbeitung beispielsweise eines
Granulates ausschließlich nach einem thermischen
Schmelzprozeß möglich ist. Genau das wird mit der
Erfindung vorteilhafterweise erreicht.
Die kompakte Verkleisterung kann technisch dabei
auf verschiedenen Wegen erfolgen, muß aber in jedem
Fall unter Einwirkung von hohem Druck stattfinden.
Dies kann beispielsweise mit Hilfe von Kolben- oder
Schneckenpressen realisiert werden, mit denen es
möglich ist, die entstehende, gummiartige Masse
durch Matrizen zu pressen und anschließend zu
granulieren und zu trocknen.
Das getrocknete Granulat weist dann überraschend
thermoplastische Eigenschaften auf.
Die Verarbeitung des getrockneten Granulates kann
mit herkömmlichen Spritzgußmaschinen erfolgen,
wobei Plastiziertemperaturen von 120°C bis 170°C
einzuhalten sind. Die dabei erforderlichen
Spritzdrücke betragen in Abhängigkeit von der
Formteilgeometrie und den verwendeten
Fließhilfsmitteln 500 bar bis 2000 bar.
Zur Erzielung bestimmter weiterer vorteilhafter
Werkstoffeigenschaften der Formteile kann es
erforderlich sein, Zusatzstoffe vor oder nach der
kompakten Verkleisterung der Zusammensetzung
beizufügen. Dies können u. a. sowohl
elastizitätserhöhende wie auch Stoffe mit
hydrophobierender Wirkung oder Farbstoffe sein, wie
sie allgemein bei derartigen Werkstoffen eingesetzt
werden, aber auch füllstoffartige Naturprodukte
oder reine Stärke.
100 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von
52% und einem Stärkegehalt von 80%
werden mit Wasser auf einen Feuchtegehalt von 26%
eingestellt und in einer Schneckenpresse bei 75°C
und einem Druck von 120 bar kompakt verkleistert
und granuliert. Die Granulate mit einem Durchmesser
von 2 mm-5 mm werden danach bei 65°C auf einen
Restfeuchtegehalt von 10% getrocknet.
Die thermoplastische Weiterverarbeitung des
Granulates erfolgt im Spritzgußverfahren, wobei
eine Plastifiziertemperatur von 170°C einzuhalten
ist. Die Plastifizierung hat dabei unter kurzer
intensiver mechanischer Scherung zu erfolgen.
90 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von
85% und
5 Teile Ethylenglykol
5 Teile Glycerol (99,5%ig)
5 Teile Ethylenglykol
5 Teile Glycerol (99,5%ig)
werden homogen vermischt, mit Wasser auf einen
Feuchtegehalt von 24% eingestellt und anschließend
in einer Schneckenpresse bei 75°C und einem Druck
von 150 bar kompakt verkleistert und granuliert.
Die Granulate mit einem Durchmesser von 2 mm-5 mm
werden danach bei 65°C auf einen Restfeuchtegehalt
von 8% getrocknet.
77 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von 40%
15 Teile Polyvinylalkohol einer Viskosität von 28 Pa.s und einer Verseifungszahl von 20 mg KOH/g
8 Teile Glycerol, (99,5%ig)
15 Teile Polyvinylalkohol einer Viskosität von 28 Pa.s und einer Verseifungszahl von 20 mg KOH/g
8 Teile Glycerol, (99,5%ig)
werden homogen gemischt und mit Wasser auf einen
Feuchtegehalt von 26% eingestellt und anschließend
in einer Schneckenpresse bei 78°C und einem Druck
von 190 bar kompakt verkleistert und granuliert.
Die Granulate mit einem Durchmesser von 4 mm werden
sofort einem intensiven Trocknungsprozeß bei 70°C
unterworfen, bei dem das Prozeßwasser entfernt und
ein Restfeuchtegehalt (gebundenes Wasser) von 8%
eingestellt wird.
85 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von 55%
8 Teile Glycerol, (99,5%ig)
5 Teile Polyvinylalkohol einer Viskosität von 28 Pa.s und einer Verseifungszahl von 20 mg KOH/g
2 Teile Magnesiumstearat
8 Teile Glycerol, (99,5%ig)
5 Teile Polyvinylalkohol einer Viskosität von 28 Pa.s und einer Verseifungszahl von 20 mg KOH/g
2 Teile Magnesiumstearat
werden homogen gemischt und mit Wasser auf einen
Feuchtegehalt von 26% eingestellt und anschließend
in einer Schneckenpresse bei 75°C und einem Druck
von 140 bar kompakt verkleistert und granuliert.
Die Granulate werden sofort einem intensiven
Trocknungsprozeß bei 70°C unterworfen, bei dem das
Prozeßwasser entfernt und ein Restfeuchtegehalt von
7% eingestellt.
85 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von 75%
15 Teile Harnstoff
15 Teile Harnstoff
werden homogen gemischt und mit Wasser auf einen
Feuchtegehalt von 16% eingestellt und anschließend
bei 78°C kompakt verkleistert und granuliert.
Anschließende Rücktrocknung der Granulate bis auf
8%. Die Spritzgußverarbeitung erfolgt bei einer
Plastifizierungstemperatur von 130°C.
77 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von 85%
10 Teile Polyvinylalkohol einer Viskosität von 4,5 Pa.s und einer Verseifungszahl von 290 mg KOH/g
8 Teile Glycerol, (99,5%ig)
5 Teile Harnstoff
10 Teile Polyvinylalkohol einer Viskosität von 4,5 Pa.s und einer Verseifungszahl von 290 mg KOH/g
8 Teile Glycerol, (99,5%ig)
5 Teile Harnstoff
werden homogen gemischt und mit Wasser auf einen
Feuchtegehalt von 22% eingestellt und anschließend
bei 70°C und einem Druck von 150 bar kompakt ver
kleistert und granuliert.
Die Granulate werden sofort einem intensiven
Trocknungsprozeß bei 70°C unterworfen, bei dem das
Prozeßwasser entfernt und ein Restfeuchtegehalt von
10% eingestellt wird.
Die Spritzgußverarbeitung erfolgt bei einer Plasti
fiziertemperatur von 150°C vorzugsweise mit Heiß
kanalsystemen im Einspritzbereich der Formwerk
zeuge.
59 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von 55%
24 Teile dispersem Polyvinylacetat mit einem Fest stoffgehalt von 50% und einer Brookfield-Vis kosität von 30 Pa.s (ISO 2555)
11 Teile Polyvinylalkohol einer Höppler-Viskosität (4%ige Lösung) von 28 Pa.s und einer Ver seifungszahl von 20 mg KOH/g
6 Teile Glycerol, (99,5%ig)
24 Teile dispersem Polyvinylacetat mit einem Fest stoffgehalt von 50% und einer Brookfield-Vis kosität von 30 Pa.s (ISO 2555)
11 Teile Polyvinylalkohol einer Höppler-Viskosität (4%ige Lösung) von 28 Pa.s und einer Ver seifungszahl von 20 mg KOH/g
6 Teile Glycerol, (99,5%ig)
werden in einer Schneckenpresse bei 85°C und 120
bar der hydrothermischen Konversion unterzogen und
granuliert.
Die Granulate mit einem Durchmesser von 4 mm werden
sofort einem intensiven Trocknungsprozeß bei 70°C
unterworfen, bei dem das Prozeßwasser entfernt und
ein Restfeuchtegehalt von 8% bis 10% eingestellt
wird.
Der Werkstoff bzw. die Formteile, die entsprechend
der o.g. Rezeptur hergestellt wurden, weisen den
Vorteil auf, daß sie eine deutlich geringere
Wasserempfindlichkeit besitzen. Gleichzeitig wirkt
das homogen in der Stärkematrix integrierte
synthetische Polymer als Gleitmittel bei der
Spritzgußverarbeitung.
70 Teile Roggenmehl mit einem Ausmahlungsgrad von 80%
12 Teile Graphit, pulverförmig
18 Teile Wasser
12 Teile Graphit, pulverförmig
18 Teile Wasser
werden homogen gemischt in einer Schneckenpresse
bei 85°C und 150 bar der hydrothermischen Konver
sion unterzogen und granuliert. Die Granulate wer
den bis auf einen Restfeuchtegehalt von 8% bis 10%
getrocknet und sind in diesem Zustand spritzgußfä
hig. Neben der Verwendung als Fließmittel bewirkt
die Verteilung der feinsten Graphit-Teilchen eine
homogene Färbung des Werkstoffes. Eine eventuell
bei der Spritzgußverarbeitung auftretende Braunfär
bung durch Reaktionen der Inhaltsstoffe wird hier
durch vollständig überdeckt. Die hergestellten
Formteile besitzen hart bis spröde Eigenschaften,
unterliegen einem raschen biologischen Abbau und
sind feuchteunbeständig.
Claims (26)
1. Zusammensetzung zur Herstellung einer
thermoplastisch formbaren Masse, bestehend aus
stärkehaltigen Naturprodukten sowie Wasser und
weiteren Zusätzen,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Zusammensetzung ein stärkehaltiges
müllereitechnisch fraktioniertes Produkt enthält.
2. Zusammensetzung zur Herstellung einer
thermoplastisch formbaren Masse, bestehend aus
stärkehaltigen Naturprodukten sowie Wasser (und
weiteren Zusätzen),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 Graphit enthält.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß 3-35% Graphit enthalten sind.
4. Zusammensetzung zur Herstellung einer
thermoplastisch formbaren Masse, bestehend aus
stärkehaltigen Naturprodukten sowie Wasser und
weiteren Zusätzen,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 mindestens
eine wäßrige Polymerdispersion enthält.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß wäßrige Polymerdispersionen wie
Polyvinylpropionat-, Polyvinylacetat-polyethylen-
und/oder Polyacrylsäureester-Dispersionen enthalten
sind.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß 5-50% einer wäßrigen Polymerdispersion
enthalten ist, die einen Polymergehalt von 50-65%
aufweist.
7. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich die Dispersion stabilisierende
Mittel wie Cellulosederivate, Polyvinylalkohol und
Tenside enthalten sind.
8. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet dadurch,
daß das stärkehaltige müllereitechnisch
fraktionierte Produkt ein fraktioniertes Mehl ist.
9. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet dadurch,
daß das fraktionierte Mehl einen Ausmahlungsgrad
von 10 bis 90% besitzt.
10. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet dadurch,
daß das fraktionierte Mehl einen Ausmahlungsgrad
von 40 bis 80% aufweist.
11. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet dadurch,
daß das fraktionierte Mehl einen Ausmahlungsgrad
von 50 bis 60% aufweist.
12. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet dadurch,
daß das stärkehaltige müllereitechnisch
fraktionierte Produkt mit niedrigem Ausmahlungsgrad
als Zusatz füllstoffartige Naturprodukte enthält.
13. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet dadurch,
daß das stärkehaltige müllereitechnisch
fraktionierte Produkt mit hohem Ausmahlungsgrad als
Zusatz reine Stärke enthält.
14. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet dadurch,
daß die füllstoffartigen Naturprodukte
cellulosehaltige, ölhaltige und/oder proteinhaltige
Naturprodukte sind.
15. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet dadurch,
daß an sich bekannte Zusätze wie mehrwertige
Alkohole Stearate, Harnstoff und Polyvinylalkohol
als Fließhilfsmittel, Weichmacher und
Hydrophobierungsmittel enthalten sind.
16. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
gekennzeichnet dadurch,
daß das müllereitechnisch fraktionierte Produkt,
Getreidemehl, Mehl von Leguminosen und/oder von
Kartoffeln sowie weiterer Stärke enthaltender
Naturprodukte ist.
17. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet dadurch,
daß das stärkehaltige müllereitechnisch
fraktionierte Produkt Roggenmehl ist.
18. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
gekennzeichnet dadurch,
daß die füllstoffartigen Naturprodukte
Getreidekornrandschichten sind.
19. Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch
formbaren Massen, bestehend aus stärkehaltigen
Naturprodukten,
gekennzeichnet dadurch,
daß eine Zusammensetzung gemäß der Ansprüche 1, 2
oder 4 bei Anwesenheit von Wasser, einer Temperatur
zwischen 55 und 100°C und bei einem hohem Druck
kompakt verkleistert und die entstehende Masse
getrocknet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
gekennzeichnet dadurch,
daß die kompakte Verkleisterung bei einem
Wassergehalt von 15 bis 40% durchgeführt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20,
gekennzeichnet dadurch,
daß die kompakte Verkleisterung bei einem
Wassergehalt von 20 bis 30% durchgeführt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Masse vor dem Trocknen zu Granulaten
verarbeitet wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Trocknung des Granulates zwischen 20 und
80°C bis zum Erreichen eines Wassergehaltes von 5-12%
erfolgt.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Behandlung der Zusammensetzung in einem
Extruder erfolgt.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
gekennzeichnet dadurch,
daß die kompakte Verkleisterung der Zusammensetzung
im Temperaturbereich des Gelatinierungspunktes
erfolgt.
26. Spritzgußhergestellte Formkörper, bestehend aus
einer durch kompakte Verkleisterung gemäß des
Anspruches 19 erzeugte thermoplastische formbare
Masse.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29623675U DE29623675U1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Zusammensetzung zur Herstellung einer thermoplastisch formbaren Masse |
DE1996148616 DE19648616A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch formbaren Masse |
EP97250340A EP0842977A3 (de) | 1996-11-13 | 1997-11-13 | Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch formbaren Masse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996148616 DE19648616A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch formbaren Masse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19648616A1 true DE19648616A1 (de) | 1998-05-14 |
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ID=7812612
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996148616 Ceased DE19648616A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch formbaren Masse |
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Country | Link |
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