DE19622316A1 - Aus miteinander verklebten Mauersteinen erstelltes Bauwerk und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Aus miteinander verklebten Mauersteinen erstelltes Bauwerk und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zumindest teilweise aus
Mauersteinen erstelltes Bauwerk, z. B. ein Gebäude, bei dem
die Mauersteine wenigstens an ihren horizontal verlaufenden
Großflächen durch eine Klebeverbindung miteinander
verbunden sind.
Es ist bereits bekannt, die traditionelle Errichtung von
gemauerten Bauwerken, bei der die Mauersteine durch Mörtel
miteinander verbunden werden, durch eine Vorgangsweise zu
ersetzen, bei der die Mauersteine an ihren Großflächen
durch ein Klebemittel aneinander gebunden werden. Hierzu
werden die Mauersteine bei der Errichtung des Mauerwerks
mit ihrer Großfläche in einen in einem offenen Behälter
befindlichen flüssigen Klebemittelvorrat eingetaucht und
anschließend an der gewünschten Stelle aufgelegt und
ausgerichtet. Diese Art der Verbindung der Mauersteine
miteinander hat gegenüber der traditionellen Mörtelbindung
den Vorteil, daß die Verarbeitung erheblich rascher
vonstatten geht und eine exakte Ausrichtung der Mauersteine
relativ zueinander leichter erzielbar ist. Darüberhinaus
werden die durch die Mörtelschicht entstehenden
Kältebrücken vermieden.
Nachteilig an dem bekannten Klebeverfahren zur Erstellung
von Mauerwerk ist jedoch, daß der hierfür geeignete Kleber,
der verhältnismäßig teuer ist, durch die geschilderte
Vorgangsweise zwangsläufig im Überschuß verbraucht wird,
weil die durch das Eintauchen des Mauersteins an dessen
Großfläche haftende Klebermenge die zur einwandfreien
Herstellung der Klebeverbindung notwendige Menge
beträchtlich übersteigt. Das gilt insbesondere dann, wenn
die Viskosität des Klebemittels relativ hoch eingestellt
ist. Auch führt die Arbeitsweise leicht zu einer
Verschmutzung der Kleidung des Maurers, wenn im Sinn einer
Arbeitsbeschleunigung der jeweils zu setzende Mauerstein
rasch und eventuell zu tief eingetaucht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein aus Mauersteinen
gefügtes Bauwerk vorzuschlagen, bei dessen Erstellung die
zur Verbindung der Mauersteine miteinander erforderliche
Klebermenge erheblich geringer sein kann und darüberhinaus
der Fügevorgang rascher abläuft.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die
Klebeverbindung durch eine im Auftragszustand bandartig
zusammenhängende Klebeschicht gebildet ist.
Die erfindungsgemäß vorgesehene bandartig zusammenhängende
Klebeschicht kann vor der Verarbeitung, d. h. vor dem
Auftragen auf die Großflächen der bereits zu einer
Mauersteinzeile gefügten Mauersteine, auf unterschiedliche
Weise vorliegen: Die bandartige Klebemittelschicht kann
zwischen einer oberen und einer unteren Schutzschicht
angeordnet sein, wobei der Kleber eine hinreichend feste
Konsistenz aufweist, die ein Herausfließen des Klebemittels
zwischen den Schutzschichten nicht zuläßt und darüber
hinaus eine gewisse Handhabung des aus der
Klebemittelschicht und den beiden Schutzschichten
bestehenden Verbundes zuläßt. Die Schutzschichten haben die
Aufgabe, die Klebemittelschicht vor dem ungewollten Kontakt
mit der Umgebung zu sichern und werden erst unmittelbar vor
der eigentlichen Verarbeitung davon entfernt. Dies verläuft
in der Weise, daß die untere Schutzschicht teilweise von
der Klebemittelschicht abgezogen und der dadurch
freiliegende Teil der Klebemittelschicht auf ein Ende der
Mauersteinzeile gedrückt werden. Das Klebemittel kann von
einer Art sein, das erst durch ausgeübten Druck klebeaktiv
wird. Die untere Schutzschicht kann nun weiter von der
Klebemittelschicht abgezogen werden, während gleichzeitig
die so freiwerdende Unterfläche der Klebemittelschicht mit
der Oberseite der Mauersteinzeile in Kontakt gedrückt wird.
Wenn das Klebemittelband auf diese Weise aufgetragen ist,
kann auch die obere Schutzschicht abgezogen werden, so daß
die Klebeschicht nun völlig freiliegt und die nächste Zeile
von Mauersteinen aufgelegt und ausgerichtet werden kann.
In einer anderen Ausführungsform ist die Klebeverbindung
zwischen den Mauersteinen durch einen beidseitig mit
Klebemittel beschichteten Klebeschichtträger hergestellt.
Zweckmäßigerweise ist der Klebeschichtträger ein Band, z. B.
ein Kunststoffband, das in Längsrichtung des Mauerstein
verbundes verläuft. Auf dem Klebeschichtträger kann die
Klebeschicht beidseitig mit einer so geringen Dicke
aufgetragen werden, daß die Klebermenge gerade den
Anforderungen an die herzustellende Verbindung entspricht.
Die tatsächlich bei der Errichtung des Mauerwerks
verarbeitete Klebermenge ist daher in beiden vorstehenden
Fällen erheblich geringer als dies bei dem bekannten
Klebeverfahren der Fall ist, woraus eine entsprechende
Kostenreduzierung resultiert.
Auch bei Vorliegen des Klebeschichtträgers müssen die
Klebeschichten vor der eigentlichen Verarbeitung des
Klebeschichtträgers durch je eine Schutzschicht abgedeckt
sein. Schutzschichten an Klebebändern sind bekannt und
bedürfen hier keiner näheren Erläuterung.
Bei der Ausbildung des Klebeschichtträgers als Band wird
die Arbeitsweise im Vergleich zu dem bekannten
Klebeverfahren erheblich beschleunigt. Denn auch hierbei
braucht das Klebeband lediglich mit der zum Teil bereits
freigelegten unteren Klebeschicht auf das Ende der bereits
entstandenen Mauerzeile aufgelegt zu werden, woraufhin
durch weiteres Abziehen der unteren Schutzschicht und
gleichzeitiges Andrücken des Klebebandes auf die Oberseiten
der Mauersteine eine Verbindung des Klebebandes mit den
Mauersteinen hergestellt wird. Sind die nach oben weisenden
Großflächen der Mauersteine in der bereits erstellten
Mauerzeile mit dem Klebeband bedeckt, so kann auch die
obere Schutzschicht von der oberen Klebeschicht abgezogen
werden. Auf der nunmehr freiliegenden Klebeschicht können
die nächsten Mauersteine aufgelegt, eventuell ausgerichtet
und leicht angedrückt werden.
Bei Vorliegen eines Klebeschichtträgers ist eine zwischen
den beiden vorstehend geschilderten Ausführungsformen
liegende Ausführung denkbar, bei der der Klebeschichtträger
kein die gegenüberliegenden Klebeschichten trennendes Band
darstellt, sondern durch ein Band gebildet ist, das auf
einer mehr oder weniger großen Fläche für das Klebemittel
durchlässig ist. Hierbei kann es sich um ein Band mit einer
siebartig angeordneten Vielzahl von Löchern (Lochband), ein
grobes Gewebe, oder ein Netzband handeln. Über die so
geschaffenen Löcher bzw. Zwischenräume können die beiden
Klebeschichten miteinander in Verbindung treten, so daß
zumindest im verarbeiteten Zustand die miteinander
verklebten Mauersteine nicht lediglich über das Material
des Klebeschichtträgers, sondern auch direkt durch die
Klebeschicht in Verbindung stehen.
Die Erfindung ist nicht nur in der Weise anwendbar, daß die
nach oben gerichteten Großflächen der Mauersteine
miteinander durch die Klebeschicht verbunden sind, sondern
auch im Bereich ihrer Stoßfugen. Hierbei ist es allerdings
erforderlich, das Klebeband vor dem Ansetzen des nächsten
Mauersteins stirnseitig an dem bereits liegenden Mauerstein
anzubringen und anschließend den nächsten Mauerstein
anzufügen. Anschließend an diesen Vorgang kann der über die
Stoßfuge nach oben hinausragende Teil des Klebebandes
abgetrennt werden. Es ist aber hierbei vorzuziehen, von
vornherein einzelne Klebebandabschnitte, deren Länge auf
die Höhe der Mauersteine abgestimmt ist, zur Verfügung zu
stellen. Dies erfolgt entweder durch Abschneiden
entsprechender Abschnitte von dem fortlaufenden Klebeband
im Vorrat oder durch eine größenmäßig angepaßte
Perforierung des Klebebandes, die jeweils das Abreißen von
entsprechenden Abschnitten gestattet.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist nachfolgend anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 - einen perspektivisch dargestellten Ausschnitt
aus einem Mauerwerk bei dessen Errichtung und der
Aufbringung des erfindungsgemäßen Klebebands, und
Fig. 2 - eine perspektivische Ansicht einer Klebebandrolle
mit teilweise abgezogenen Schutzschichten.
Der aus Fig. 1 ersichtliche Mauersteinverbund ist aus Mauer
steinen 1 errichtet, die herkömmliche Lochziegel sein
können und deren horizontal liegende obere und untere
Großflächen 2 entweder von vornherein bei der Herstellung
glatt und eben gebrannt oder nach dem Brennen entsprechend
geschliffen sind. Als Mauersteine kommen jedoch auch
Gasbetonsteine oder dergleichen in Betracht. Auf die
freiliegenden Großflächen 2 der obersten Mauersteinzeile
ist bereits teilweise ein Klebeband 3 aufgelegt, das auf
beiden Seiten mit einer Klebeschicht 4 beschichtet ist. Die
beiden Klebeschichten 4 sind durch eine abziehbare obere
Schutzschicht 5 bzw. untere Schutzschicht 6 abgedeckt. Die
Schutzschichten 5 und 6 bestehen ihrerseits aus einem
leicht aufwickelbaren Kunststoffband, das sich leicht von
der Klebeschicht 4 trennt.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist die untere Schutzschicht 6
von dem Klebeband 3 bereits auf der Länge abgezogen und
aufgerollt, auf der das Klebeband 3 die Großflächen 2 der
Mauersteine 1 bereits bedeckt. Mit fortschreitendem
weiteren Abziehen der unteren Schutzschicht 6 kann
gleichzeitig das zu einer Rolle 7 aufgewickelte Klebeband 3
weiterbewegt werden, so daß Abziehen der Schutzschicht 6 und
Auflegen des Klebebandes 3 in einem erfolgen. Ist die Rolle
7 aufgebraucht oder das andere Ende der Mauerzeile
erreicht, dann wird in gleicher Weise eine weitere Rolle 7
für den Rest der Mauerzeile verwendet bzw. der
überschießende Teil des Klebebands 3 in der Rolle 7
abgeschnitten. Anschließend wird die obere Schutzschicht 5
in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise abgezogen und
aufgewickelt, so daß die obere Klebeschicht 4 freiliegt. Auf
dieser kann nun rasch die nächste Mauersteinzeile ausgelegt
werden.
Zweckmäßigerweise ist die Breite des Klebebandes 3 an die
Breite der Mauersteine 1 so angepaßt, daß das Klebeband 3
höchstens gleich breit oder geringfügig schmaler als die
Mauersteine 1 ist, damit eine exakte Ausrichtung der
Mauersteine 1 relativ zueinander nicht durch das
überstehende Klebeband 3 beeinträchtigt wird. Da
Mauersteine in einer überschaubaren Anzahl von Breiten
handelsüblich sind, kann das Klebeband 3 in
unterschiedlichen, entsprechend angepaßten Breiten
vorgesehen werden.
Die vorstehend beschriebene Vorgangsweise erfolgt analog
bei den eingangs geschilderten Ausführungsformen des
Klebebandes, bei denen dieses entweder einen die Verbindung
der gegenüberliegenden Klebemittelschichten zulassenden,
nämlich Durchlässe aufweisenden Klebeschichtträger umfaßt
oder vorhandene obere und untere Schutz schichten allein den
Klebeschichtträger darstellen. Sollte hingegen das
Klebemittel von einer Art sein, das eine Schutzschicht
nicht benötigt, weil es nur auf kräftigen Druck tatsächlich
klebeaktiv wird, dann bedarf es natürlich des geschilderten
Abziehens von Schutzschichten nicht. Vielmehr kann dann die
Klebemittelschicht selbst unmittelbar ausgerollt und dann
durch kräftigen Druck mittels der darüber schon
angeordneten Mauersteine aktiviert werden. In diesem Fall
erfordert dies eine gesonderte Druckbelastung der am
fertigen Bauwerk oberen Mauersteinzeilen, in denen das
Gewicht der Mauersteine nicht selbst im Zuge des
Höherwachsens der Mauer den die Klebeaktivierung ergebenden
Druck erzeugt.
Claims (10)
1. Zumindest teilweise aus Mauersteinen erstelltes
Bauwerk, z. B. Gebäude, bei dem die Mauersteine (1)
wenigstens an ihren horizontal verlaufenden
Großflächen (2) durch eine Klebeverbindung
miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeverbindung durch eine im Auftragzustand
bandartig zusammenhängende Klebeschicht gebildet ist.
2. Bauwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeverbindung durch einen beidseitig mit
Klebemittel (4) beschichteten Klebeschichtträger (3)
gebildet ist.
3. Bauwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klebeschichtträger ein Kunststoffband ist,
das in Längsrichtung des Mauersteinverbundes
verläuft.
4. Bauwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klebeschichtträger ein Lochband, ein Gewebe
oder ein Netzwerk ist, durch dessen Durchlässe
hindurch die beidseitigen Klebemittelschichten
miteinander in Verbindung treten können.
5. Klebeband zur Verwendung in einem Bauwerk nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeschicht vor der bestimmungsgemäßen
Verarbeitung auf beiden Seiten durch eine abziehbare
Schutzschicht abgedeckt ist und das Klebeband zu
einer Rolle aufgewickelt ist.
6. Klebeband zur Verwendung in einem Bauwerk nach einem
der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß seine beiden Klebeschichten (4) vor der
bestimmungsgemäßen Verarbeitung durch eine abziehbare
Schutzschicht (5,6) abgedeckt sind und das Klebeband
(3) zu einer Rolle (7) aufgewickelt ist.
7. Klebeband nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß es in seiner Breite den handelsüblichen
Mauersteinen (1) angepaßt ist.
8. Verfahren zur Erstellung eines Bauwerks nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, bei dem aufeinander zu setzende
Mauersteine zu deren Verbindung miteinander zumindest
an einer ihrer Großflächen mit einem Klebemittel
versehen und aufeinander gesetzt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß Mauersteine jeweils zeilenweise
gesetzt werden, wobei ihre freiliegenden oberen
Großflächen zumindest annähernd in einer gemeinsamen
horizontalen Ebene liegen, daß auf die oberen
Großflächen der Mauersteinzeile eine bandförmig
zusammenhängende Klebemittelschicht aufgebracht wird,
daß anschließend auf die Klebemittelschicht eine
weitere Mauersteinzeile gesetzt wird und daß das
Aufbringen der Klebemittelschicht und Aufsetzen einer
weiteren Mauersteinzeile bis zum Erreichen der
gewünschten Mauerhöhe wiederholt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die zunächst in Form eines Bandes vorliegende und zu
einer Rolle aufgewickelte Klebemittelschicht auf die
jeweilige Mauersteinzeile aufgelegt und das Band
längs dieser ausgerollt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das zumindest auf einer Seite mit einer abziehbaren
Schutzschicht versehene und zu einer Rolle
aufgewickelte Klebemittelband nach teilweisem
Abziehen der Schutzschicht mit seiner zuvor von der
Schutzschicht bedeckten Fläche aufgelegt und
anschließend durch Ausübung eines Zuges auf die
Schutzschicht ausgerollt und zugleich auf die
Mauersteinzeile aufgedrückt wird.
Priority Applications (1)
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