DE19605113C2 - Feinschneidverfahren und Feinschneidwerkzeug - Google Patents
Feinschneidverfahren und FeinschneidwerkzeugInfo
- Publication number
- DE19605113C2 DE19605113C2 DE1996105113 DE19605113A DE19605113C2 DE 19605113 C2 DE19605113 C2 DE 19605113C2 DE 1996105113 DE1996105113 DE 1996105113 DE 19605113 A DE19605113 A DE 19605113A DE 19605113 C2 DE19605113 C2 DE 19605113C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cutting
- workpiece
- punch
- scraper
- fineblanking
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D28/00—Shaping by press-cutting; Perforating
- B21D28/02—Punching blanks or articles with or without obtaining scrap; Notching
- B21D28/16—Shoulder or burr prevention, e.g. fine-blanking
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Punching Or Piercing (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Feinschneidverfahren mit einer
Presse, umfassend ein Werkzeug, wobei das Werkzeug in einem
Gestell angeordnet eine Schneidplatte, einen Auswerfer, einen
Abstreifer mit Niederhalteplatte, Schneidstempel und Gegen
stempel aufweist.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Feinschneidwerkzeug
mit in einem Gestell angeordneter Schneidplatte, Abstreifer,
Schneidstempel und Gegenstempel und zwischen Schneidplatte
und Abstreifer ein Werkstück mindestens teilweise umgebend
angeordneten Abstandshaltern.
Es ist bekannt, daß dann, wenn mit einem Feinschnittwerkzeug
beispielsweise eine Scheibe ausgeschnitten wird, sich das
Werkstück, z. B. Blech, zwischen Stempel und Schneidplatte zu
Beginn des Schneidvorganges durchbiegt. Die im gebogenen
Werkstück enthaltenen Zugspannungen erhöhen die Spannung in
der Scherzone des Werkstoffes und es erfolgt ein Heraus
brechen der Scheibe aus dem Werkstück, ausgehend von der
Schnittkante, bevor der Stempel den Werkstoff vollständig
durchstoßen hat. Weiterhin ist bekannt, daß die Größe des
Schneidspaltes die Oberflächenbeschaffenheit der Scherflächen
beeinflußt. Mit kleiner werdendem Verhältnis Schneidspalt zu
Werkstückdicke wächst der Anteil der Glattschnittfläche an
der Scherfläche des Schnitteiles.
Damit beim Feinschneiden nun keine Abrisse an der Scherfläche
entstehen, ist zwischen Stempel und Schneidplatte praktisch
kein Schneidspalt zulässig. Um weiterhin ein Fließen des Ge
füges in der Scherzone zu verhindern, wird längs der Schnitt
linie des Schnitteiles eine Ringzacke eingepreßt.
Einzelheiten dieses Feinschneidverfahrens sind beispielsweise
der VDI Richtlinie 3345 entnehmbar. So wird dort ausgeführt,
daß zum Herstellen von Feinschnitteilen eine spezielle Ma
schine vorgesehen ist, die in der Lage ist, Schneidkräfte,
Gegenkräfte und Ringzackenkräfte auszuüben.
Der Werkstückwerkstoff wird vor dem Schneidvorgang mittels
der Ringzacke mit der erwähnten Ringzackenkraft außerhalb der
Schnittlinie auf die Schneidplatte gespannt. Eine Gegenkraft
spannt den Werkstoff innerhalb der Schnittlinie gegen den
Schneidstempel. Der Schneidvorgang erfolgt also im vorstehend
beschriebenen eingespannten Zustand.
Nach Beendigung des Schneidvorganges wird die Ringzackenkraft
und die Gegenkraft abgeschaltet und das Werkzeug geöffnet.
Nach erfolgtem Schneidvorgang wird die Ringzackenkraft zur
Abstreiferkraft und die Gegenkraft dient dem Ausstoßen.
Das bekannte Verfahren des Feinschneidens läßt sich also wie
folgt zusammenfassen.
Zunächst wird das Werkzeug geöffnet und das zu behandelnde
Werkstück eingeführt. Nach Schließung des Werkzeuges wird der
Werkstoff inner- und außerhalb der Schnittlinie mittels der
Ringzacken einerseits und der Gegenkraft andererseits einge
spannt. Anschließend erfolgt ein Anschneiden des Werkstoffes,
wobei durch die Spannung im Werkzeug Haltekräfte wirken. Nach
beendetem Stößelhub liegt das ausgestanzte Teil auf der
Schneidplatte und ein Innenformabfall wird in den Schneid
stempel eingeschnitten. Die Ringzackenkraft und die Gegen
kraft werden abgeschaltet und das Werkzeug wird geöffnet.
Mittels eines Abstreifers erfolgt dann das Ausstoßen der
Innenformabfälle und das Abstreifen des Stanzgitters. Fein
schnitteile und Innenformabfälle werden nun ausgeblasen oder
anderweitig ausgeräumt.
Die erwähnte Ringzackenkraft ist nötig, um eine Ringzacke mit
vorgegebener Formhöhe und -länge in Abhängigkeit von der Fe
stigkeit des Schneidwerkstoffes in den Werkstoff einzupres
sen. Die Gegenkraft hat die Aufgabe, das Schneidteil während
des Schneidvorganges auf den Stempel festzuklemmen. Diese
Kraft ist abhängig von der Flächengröße des Schneidteiles und
der spezifischen Gegenkraft, welche im Bereich zwischen 20
und 70 N/mm2 liegt.
Mittels der eingeprägten Ringzacke wird nun ein Fließen des
Werkstückes senkrecht zur Schneidrichtung verhindert. Jedoch
wird aus dem Vorgenannten deutlich, daß zum einen das Werk
zeug so bearbeitet sein muß, daß es in die Lage versetzt ist,
in das Werkstück eine Ringzacke einzupressen und daß zum an
deren ein höherer Materialverbrauch durch die Notwendigkeit
des Einprägens der Ringzacke auf dem Werkstück resultiert.
Um den Aufwand zum Einprägen der Ringzacke zu reduzieren und
mit dem Ziel der Einsparung der 40% höheren Preßkraft auf
grund der Notwendigkeit der Ausbildung der Ringzacke wurde
bereits vorgeschlagen, nicht das Abfallstück, sondern das
Gutstück, d. h. das Stanzteil selbst, zu erfassen und während
des Schneidens einzuspannen. Bei dieser Art der Einspannung
soll darüber hinaus die beim Stanzen entstehende Friktions
wärme zusammen mit dem Abfallstück von den Schnittflächen des
Stanzteiles abgeführt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß zwischen Schneidplatte und
Schneidstempel außerordentlich hohe Anforderungen hinsicht
lich der Maßhaltigkeit und Präzision zu stellen sind. Mit zu
nehmendem Werkzeugverschleiß beginnt durch das erwähnte Ein
spannen des Werkstückes im Gutteilabschnitt ein Fließen über
die Fläche des umgebenden Materials, so daß sich die Schnitt
qualität mit sich veränderndem Schneidspalt ver
schlechtert. Insofern sind besondere Maßnahmen zur Quali
tätssicherung des Stanzwerkzeuges zu ergreifen, wie bei
spielsweise in der EP 0 060 355 B1 beschrieben.
Darüber hinaus wurde vorgeschlagen, während des eigentlichen
Schneidvorganges nicht nur durch Pressung zwischen Schneid
stempel und Gegenstempel das Gutstück einzuspannen, sondern
auch durch eine entsprechende Druckkraft zwischen Schneid
platte und Abstreifer das Werkstück zu fixieren.
In diesem Sinne wird also das Werkstück auf eine Abstreif-
und Niederhalteplatte aufgelegt, während sich die Schneid
platte gemeinsam mit einem Auswerfer absenkt. Schneidplatte
und Auswerfer bzw. Schneidplatte und Abstreifer, spannen das
zu bearbeitende Blechband ein und fixieren damit das Abfall
teil. Die oben befindliche Schneidplatte schneidet demnach
die Außenkontur des Schnitteiles während sich das Werkstück
gemeinsam mit einer Abstreif- und Niederhalteplatte nach un
ten bewegt. Ein gegebenenfalls vorgesehener, im Werkzeugober
teil angeordneter, Lochstempel dringt in den Werkstoff des
Werkstückes ein und schneidet die Innenkontur.
Eine derartige als Feinschneid-Fließpress-Verfahren bekannte
Umformtechnik ist beispielsweise in BENNETT, Ed; Wanske, Man
fred: Feiner Schnitt; In: Maschinenmarkt 1988, Nr. 11, S. 20-23
beschrieben. Bei dem dortigen Verfahren wird ein zu bear
beitendes Blechband zwischen einer oberen Schneidplatte sowie
einem Auswerfer und einer unteren Niederhalterplatte sowie
einem Abstreifer durch ein Absenken der Schneidplatte und des
Auswerfers eingespannt und fixiert, wobei die obere Schneid
platte nachfolgend die Außenkontur des Teils schneidet, wäh
rend die innere Kontur durch oben angebrachte Lochstempel ge
fertigt wird.
Als nachteilig bei diesem Verfahren erweist sich, daß das
Einspannen des Werkstückes bzw. Blechbandes erst mit dem Ab
senken der Schneidplatte und des Auswerfens unmittelbar vor
dem eigentlichen Schneidevorgang in einem einzigen "Einspann-
Schneid-Arbeitsgang" erfolgt. Ein kontrolliertes Einspannen
mit einem definierten Einspanndruck vor dem eigentlichen
Schneidevorgang, der auch während des Schneidevorgangs
aufrechterhalten wird, ist nicht möglich.
Die für dies vorgenannte Verfahren notwendigen Druckkräfte
zwischen Schneidplatte und Abstreifer einerseits sowie zwi
schen Schneidstempel und Gegenstempel andererseits sind zudem
erheblich und steigen mit größer werdendem Schneidspalt an.
Weitere Probleme der Ausübung einer ausreichenden Flächen
pressung entstehen dann, wenn extrem glatte Werkstückober
flächen verarbeitet werden sollen oder wenn die Werkstück
oberflächen mit einem in der Stanztechnik üblichen Gleit-
oder Trennmittel versehen sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die bekannte Feinschnei
devorrichtung und das bekannt Feinschneideverfahren so wei
terzubilden, daß mit akzeptablen Druckkräften Durchbiegungen
und Auswölbungen unter der Stempelstirnfläche bzw. über der
Schneidplattenfläche auch bei einem sich verschleißbedingt
ändernden Schneidspalt wirksam verhindert werden können, so
daß insgesamt sowohl die Werkzeugstandzeit erhöht als auch
die Produktivität eines derartigen Verfahrens verbessert
wird.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand nach den Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. 2.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht nun
darin, das Feinschneidverfahren so weiterzuentwickeln, daß
bereits vor dem Eindringen der Schneidkanten des Werkzeuges
sowohl das Gutteil als auch das Abfallteil mit einer Vor
spannkraft von im wesentlichen 10% des späteren Schneid
drucks beaufschlagt werden und anschließend der Schneidvor
gang durch eine abwärtsgerichtete Bewegung der Schneidplatte
gemeinsam mit dem Abstreifer ausgelöst wird, wobei der auf im
wesentlichen 10% des Schneiddrucks eingestellte Einspann
druck zusätzlich weiterhin wirksam bleibt.
Durch das Vorspannen des Werkstückes mit dem Werkzeug mit im
wesentlichen 10% des späteren Schneiddrucks über eine große
Fläche zwischen Schneidplatte und Abstreifer sowie Schneid
stempel und Gegenstempel ist sichergestellt, daß auch bei ge
gebenem Schneidspalt ein glatter, exakter Feinschnitt mit ge
ringer Gratbildung erreicht werden kann.
Werkzeugseitig wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß einer
seits das spätere äußere Abfallteil des Werkstückes zwischen
Schneidplatte und Abstreifer und andererseits das spätere
Gutteil zwischen Schneidstempel vor und während des Schneide
vorgangs mit einem Einspanndruck von im wesentlichen 10% des
Schneiddrucks einzuspannen sind, und daß die Schnittkanten
der Schneidplatte mit einer Fase versehen sind, wobei der Fa
senwinkel in Abhängigkeit von der Festigkeit des zu schnei
denden Werkstoffes sowie von der geforderten Schnitt
flächengüte wählbar ist. Es hat sich in überraschen
der Weise gezeigt, daß der technologisch einfacher ausbild
bare Fasenwinkel zu einem geringeren Werkzeugverschleiß führt
und ausgezeichnete Schneidergebnisse hervorbringt.
Darüber hinaus ist es möglich, Werkstücke auszubilden, die
umfangseitig über unterschiedliche, je auf die Anforderungen
bezogene und optimierte, Schnittqualitäten verfügen. Hier
durch läßt sich die Standzeit des Werkzeuges erhöhen.
Um unerwünschte Gefügeveränderungen im Werkstück zu verhin
dern, werden darüber hinaus erfindungsgemäß an sich bekannte
Abstandshalter, die das Werkstück im Feinschneidwerkzeug um
geben, dickenmäßig so ausgebildet, daß diese im wesentlichen
gleich der Dicke des zu bearbeitenden Werkstückes sind.
Ebenso wie die Schneidplatte mit der erfindungsgemäßen Fase
in einem Winkel von 10 bis 80° versehen ist, kann ein vorhan
dener Lochstempel zur Innenkonturierung des Werkstückes eine
ähnlich geartete Fase aufweisen, so daß sich die gleichen
Vorteile ergeben.
Alles in allem ermöglicht das erfindungsgemäße Feinschneid
verfahren sowie das zugehörige Feinschneidwerkzeug bei nur
geringen Veränderungen vorhandener Pressen eine deutliche
qualitative Verbesserung der somit hergestellten Werkstücke
über einen längeren Einsatzzyklus der Werkzeuge. Auch wird
der Fertigungsaufwand bei der Herstellung der Werkzeuge redu
ziert, so daß auch Stanzteilkleinserien wirtschaftlich er
stellt werden können.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine Figur, die eine
Schnittdarstellung einer Seitenansicht eines Feinschneid
werkzeuges von der Bandeinlaufseite her zeigt, näher er
läutert werden.
Bei der in der Figur gezeigten Seitenansicht eines Teiles ei
ner Werkzeugaufnahme einer Presse sind auf einem Pressentisch
1 Führungssäulen 2 angeordnet, auf denen gleitbeweglich Hül
sen 3 fixiert sind. Mittels der Führungssäulen 2 und der Hül
sen 3 ist eine vertikale Bewegung des in der Presse aufgenom
menen Werkzeuges möglich.
Eine mit dem Pressentisch 1 verbundene untere Werkzeugauf
nahme 4 dient dem Befestigen eines Schneidstempels 5. Der
Schneidstempel 5 weist gegebenenfalls eine Längsbohrung 6
auf, in die ein Lochstempel 7 eindringen kann und welche
einen Abfallbutzen der Innenkontur aufnimmt und nach unten zu
einem Abfallcontainer leitet. Hierfür ist eine entsprechende
Bohrung oder Aussparung 8 im Pressentisch 1 vorgesehen.
Der Schneidstempel 5 wird von einem beweglichen Abstreifer 9
umfaßt, welcher mit einem oder mehreren Bolzen 10 einer nicht
gezeigten hydraulischen Einrichtung in Verbindung steht. Auf
dem Abstreifer 9 und dem Schneidstempel 5 wird das Werkstück,
im gezeigten Beispiel ein Blechstreifen 11, von der Bandein
laufseite her eingeführt bzw. aufgelegt. Seitlich des Blech
streifens 11 sind Abstandshalter 12 vorgesehen, deren Dicke
gleich oder unwesentlich kleiner als die Materialdicke der
Blechstreifen 11 ist.
Eine obere Werkzeugaufnahme 13, die wiederum mit den Hülsen 3
verbunden ist, dient der Befestigung der Schneidplatte 14.
Die Schneidplatte 14 weist eine Ausnehmung 15 auf, in der
sich ein Gegenstempel 16 befindet. Innerhalb des Gegenstem
pels 16 läuft der bereits erwähnte Lochstempel 7 zum Aus
stanzen der Innenkontur des Blechstreifens 11. Die obere und
untere Werkzeugaufnahme 4, 13 sind so ausgebildet, daß von
der nicht gezeigten hydraulischen Einrichtung Druckkräfte
aufgenommen und über das Werkzeug auf den Blechstreifen 11
zum Feinschneiden weitergeleitet werden können.
Nachdem sich das Werkstück, nämlich der Blechstreifen 11,
oberhalb des Schneidstempels 5 befindet, wird über den Bolzen
10 und mittels des Abstreifers 9 eine Druckkraft in Richtung
der Schneidplatte 14 ausgeübt, welche im wesentlichen 10%
der eigentlichen Schneidkraft beträgt. Hierdurch wird das
spätere Abfallteil des Werkstückes bzw. des Blechstreifens
11, gegen die Schneidplatte 14 gepreßt.
Weiterhin wird vor dem Aufbringen der eigentlichen Schnitt
kraft das spätere Gutteil des Blechstreifens 11 zwischen
Schneidstempel 5 und Gegenstempel 16 mit einer Druckkraft
eingespannt, die ebenfalls im wesentlichen 10% der späteren
Schneidkraft beträgt.
Es wird also der Blechstreifen 11 vor dem eigentlichen Fein
schneidvorgang über seine gesamte im Werkzeug befindliche
Fläche einer Druck- bzw. Preßkraft ausgesetzt, so daß ein
sicheres Fixieren ohne Auftreten von Wölbungen beim dann ein
setzenden Schneidvorgang gegeben ist.
Beim Schneidvorgang senkt sich dann die Schneidplatte 14 ge
meinsam mit dem Abstreifer 9 und dem Bolzen 10 nach unten ab
und der Schneidstempel 5 dringt aufgrund eines vorhandenen
geringen Schneidspaltes in den Bereich des Gegenstempels 15
ein. Gleichzeitig wird über den Lochstempel 7 die Innenkontur
aus dem Blechstreifen 11 herausgeschnitten und der erwähnte
Abfallbutzen gelangt durch die Bohrungen 6 und 8 in einen
nicht gezeigten Abfallcontainer.
Es ist deutlich, daß verfahrensbedingt enge Schneidspalte er
forderlich sind und daß Versatzbewegungen unter Last die
Schnitteilequalität beeinträchtigen und die Stanzzeit des
Werkzeuges verkürzen.
Durch das erwähnte Einspannen des Blechstreifens 11 bereits
vor dem Absenken der Schneidplatte 14 können verschleißbe
dingte Toleranzen im Schneidspalt bei gleichbleibender
Schnitteilequalität ausgeglichen werden. Aufgrund des be
schriebenen Verfahrens sind radiale Biegespannungen, die sich
im Bereich der Schneidplatte 14 und des Schneidstempels 5
ausbilden, reduziert, so daß sich eine kontinuierliche ausge
prägte Scherzone mit geringer verbleibender Werkstück
grathöhe ergibt. Werkstückbruchzonen werden weitestgehend
vermieden.
Zur weiteren Optimierung des Feinschneidverfahrens werden die
Schneidkanten der Schneidplatte 14, wie im Detail X gezeigt,
mit einer Fase 20 versehen. Diese Fase weist einen Winkel α
auf, welcher in einem Bereich zwischen 10 und 80° liegt.
In einem Ausführungsbeispiel ist die Fase 20 der Schneid
platte 14 über die Schneidkante umfangsmäßig unter
schiedlich, d. h. mit variablem Winkel, ausgeführt, wobei in
Abhängigkeit von dem gewählten Winkel unterschiedliche
Schnittqualitäten realisierbar sind.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Stanzteile her
gestellt werden sollen, die, bezogen auf z. B. eine Innenkon
tur, in nur einem bestimmten Bereich außenkonturmäßig
höchsten Ansprüchen genügen müssen. Durch die unterschied
liche Winkelausbildung der Fase kann demnach insgesamt die
Stanzzeit des Werkzeuges erhöht und die notwendige Fein
schneiddruckkraft reduziert werden.
Weiterhin sind entsprechend der Dicke des Blechstreifens 11
und der jeweiligen Materialqualität bzw. den Materialeigen
schaften des Blechstreifens, unterschiedliche Fasenwinkel α
wählbar.
Durch das Ausbilden einer Fase wird darüber hinaus die Wir
kung einer Schmierkammer für den erforderlichen Feinschneid
schmierstoff erreicht, mit der Folge, daß glattere Schnitt
flächen entstehen und der Werkstoffauftrag bzw. -abtrag an
den Schneidelementen des Werkzeuges reduziert ist. Mit zuneh
mender Werkstückhärte und höheren Qualitätserfor
dernissen an die Schnittqualität wird der Fasenwinkel α in
Richtung zum oberen Bereich hin vergrößert.
Es sei noch angemerkt, daß sich das Ausbilden einer Fase 20
an Schneidplatten 14 aber auch am Lochstempel 7 technologisch
wesentlich leichter realisieren läßt, als das Ausbilden be
reits vorgeschlagener Rundungen an Schneidkanten.
Claims (5)
1. Feinschneidverfahren mit einem in einem Gestell einer
Presse angeordneten Feinschneidwerkzeug, das eine Schneid
platte, einen Abstreifer mit Niederhalteplatte, einen
Schneidstempel und einen Gegenstempel aufweist, wobei ein zu
bearbeitendes Werkstück von Schneidplatte und Abstreifer
sowie Schneidstempel und Gegenstempel fixiert wird und die
sich oberhalb des Werkstücks befindliche Schneidplatte die
Außenkontur des Schnitteiles schneidet, während die Schneid
platte gemeinsam mit dem Abstreifer samt Niederhalteplatte
nach unten bewegt wird und ein oberhalb des Werkstücks
angeordneter im Gegenstempel geführter Lochstempel zur
Innenkonturbildung in das Schnitteil eindringt, um einen
Abfallbutzen auszustanzen, und wobei weiterhin vor dem
Eindringender Schneidkanten des Werkzeuges in das Werkstück
einerseits ein späteres Gutteil zwischen Schneidstempel und
Gegenstempel und andererseits ein späteres äußeres Abfallteil
zwischen Schneidplatte und Abstreifer mit einem Einspanndruck
von im wesentlichen 10% des späteren Schneiddruckes vorein
gespannt und dieser Einspanndruck beim Schneidvorgang zusätz
lich aufrecht erhalten wird.
2. Feinschneidwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, welches in einem Gestell einer Presse angeordnet
ist und folgendes aufweist:
- 1. eine Schneidplatte (14),
- 2. einen Abstreifer (9),
- 3. einen Schneidstempel (5), und
- 4. einen Gegenstempel (16), in dem ein Lochstempel (7) zur
Innenkonturbildung eines Werkstückes geführt ist, sowie
zwischen Schneidplatte (14) und Abstreifer (9) angeordnete,
das Werkstück (11) mindestens teilweise umgebende
Abstandshalter (12), deren Dicke im wesentlichen gleich der
Dicke des zu bearbeitenden Werkstückes ist,
wobei einerseits das spätere äußere Abfallteil des Werkstücks zwischen Schneidplatte und Abstreifer und andererseits das spätere Gutteil zwischen Schneidstempel und Gegenstempel vor und während des Schneidevorgangs mit einem Einspanndruck von im wesentlichen 10% des Schneiddrucks einspannbar sind und die zum Werkstück gerichteten Schneidkanten der Schneidplatte (14) eine eben abgeschrägte Fläche in Form einer Fase (20) mit vorgegebenem Winkel (α) aufweisen.
3. Feinschneidwerkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lochstempel an seinen Schneidkanten eine eben
abgeschrägte Fläche in Form einer Fase (20) mit vorgegebenem
Winkel (α) aufweist.
4. Feinschneidwerkzeug nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel (α) im Bereich zwischen 10 und 80° liegt.
5. Feinschneidwerkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel (α) über den Umfang des Schneidstempels (14)
und/oder des Lochstempels (7) entlang der jeweiligen
Schneidkanten variiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996105113 DE19605113C2 (de) | 1996-02-12 | 1996-02-12 | Feinschneidverfahren und Feinschneidwerkzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996105113 DE19605113C2 (de) | 1996-02-12 | 1996-02-12 | Feinschneidverfahren und Feinschneidwerkzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19605113A1 DE19605113A1 (de) | 1997-08-21 |
DE19605113C2 true DE19605113C2 (de) | 2000-05-18 |
Family
ID=7785189
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996105113 Expired - Fee Related DE19605113C2 (de) | 1996-02-12 | 1996-02-12 | Feinschneidverfahren und Feinschneidwerkzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19605113C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1169404B (de) * | 1959-09-02 | 1964-05-06 | Kienzle Apparate Gmbh | Werkzeug zum Stanzschneiden von Blech |
DE1752239C3 (de) * | 1967-06-05 | 1975-06-12 | Feintool Ag, Lyss, Bern (Schweiz) | Feinschnitt-Stanzwerkzeug |
EP0060355B1 (de) * | 1981-03-17 | 1985-04-10 | Edward Donald Bennett | Vorrichtung zum Stanzen eines Zuschnittes aus Streifenmaterial |
-
1996
- 1996-02-12 DE DE1996105113 patent/DE19605113C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1169404B (de) * | 1959-09-02 | 1964-05-06 | Kienzle Apparate Gmbh | Werkzeug zum Stanzschneiden von Blech |
DE1752239C3 (de) * | 1967-06-05 | 1975-06-12 | Feintool Ag, Lyss, Bern (Schweiz) | Feinschnitt-Stanzwerkzeug |
EP0060355B1 (de) * | 1981-03-17 | 1985-04-10 | Edward Donald Bennett | Vorrichtung zum Stanzen eines Zuschnittes aus Streifenmaterial |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Bennett, Ed, Wanzke, Manfred: Feiner Schnitt, in: Maschinenmarkt 1988, Nr. 11, S. 20-23 * |
Schüßler, Mathias: Integral-Feinschneiden von Blech, eine Feinschneid-Alternative, in: Bänder Bleche Rohre 1991, Nr. 5, S. 65-70 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19605113A1 (de) | 1997-08-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0418779B1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Werkstücken durch Schneiden, insbesondere in einem Konterschneidwerkzeug | |
DE4333052C2 (de) | Selbststanzende Befestigungsvorrichtung | |
EP1986801B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines ausschnittes oder durchbruchs in der wandung eines nach dem innenhochdruck-umformverfahren ausgebildeten bauteils | |
EP1445059B1 (de) | Funktionselement, insbesondere Befestigungselement und ein aus dem Funktionselement und einem Blechteil bestehenden Zusammenbauteil | |
DE69031173T2 (de) | Vorrichtung zum herstellen eines zuschnittes aus streifenmaterial | |
DE1777126A1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Fuehrungsbuchsen fuer Stanzwerkzeuge | |
DE1918780A1 (de) | Scherverfahren und -Vorrichtung zum Abtrennen von Werkstuecken aus einem Ausgangsmaterial | |
DE3116765C1 (de) | Werkzeug zum Herstellen von Senkloechern oder Passloechern in einem Blech auf einer Stanzmaschine | |
DE4404659B4 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Nietverbindung sowie Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens | |
DE10031095A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von Dichtungslagen | |
EP3094440B1 (de) | Verfahren zur erzeugung von durchgängen in einem metallischen körper mittels hochgeschwindigkeitsscherschneiden und verwendung dafür | |
DE2165247A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zum abtrennen rohrfoermiger rohlinge | |
DE3239899A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur erzielung genauer laengen an durch abscheren von stahl-stab- und -knueppelmaterial sich ergebenden abschnitten zur verwendung als rohling fuer die massivumformung | |
DE19605113C2 (de) | Feinschneidverfahren und Feinschneidwerkzeug | |
DE102006053223B3 (de) | Loch- und Durchzugsstempel | |
DE3101123C2 (de) | Vorrichtung zum Fließpressen von dreiarmigen Gabelelementen | |
DE2916037C2 (de) | ||
EP1604751B1 (de) | Stanzeinrichtung und Stanzstempel für diese | |
DE102018112056B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden eines Werkstücks | |
DE102015114074B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Trennen eines Werkstückes | |
DE10136792A1 (de) | Werkzeug zum Beschneiden von Ziehteilen | |
DE1951811A1 (de) | Verfahren und Einrichtung zum Lochstanzen | |
DE102011013127B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen einer Öffnung in ein Werkstück | |
DE1247118B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Kaltlochen und Kaltfliesspressen von hochlegiertem Stahl | |
DE3314830C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |