DE19604363A1 - Zusatzmodul zur ortsaufgelösten Fokusvermessung - Google Patents
Zusatzmodul zur ortsaufgelösten FokusvermessungInfo
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Description
In einigen Anwendungsgebieten der Mikroskopie ist es wünschens
wert, möglichst exakte Informationen über die räumliche
Intensitätsverteilung des Lichts im Fokus des Mikroskop
objektivs zu erhalten. Ein solches Anwendungsgebiet ist
beispielsweise die Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie, die
ausführlich in der WO 94/16313 beschrieben ist. Bei der
Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie werden in dem sehr
kleinen Volumen des Laserfokus vereinzelt auftretende
Fluoreszenz-Ereignisse mit einem konfokalen Detektor
detektiert. Bei diesem Meßverfahren kommt es sehr kritisch
sowohl auf die Größe und Form des Beleuchtungsvolumens, das
durch den Laserfokus in der Probe definiert ist, als auch auf
Größe und Form des Detektionsvolumens an, das durch den
optischen Pfad des konfokalen Detektors definiert ist. Dabei
ist auch die Lage des Detektionsvolumens relativ zum
Beleuchtungsvolumen von Bedeutung. Die Bestimmung der Volumina
erfolgt häufig rein rechnerisch anhand der optischen Daten der
im Strahlengang angeordneten Komponenten. Dafür müssen jedoch
die optischen Daten und die Abstände aller Komponenten bekannt
sein, was häufig nicht der Fall ist.
In Journal of Microscopy, Vol. 117, Seiten 219-232 (1979) ist
ein Verfahren zur Bestimmung der Punktübertragungsfunktion
eines konfokalen Mikroskops beschrieben, bei dem eine als
Objekt dienende Lochblende in unterschiedlichen Ebenen entlang
der optischen Achse durch den Laserfokus bewegt und ortsauf
gelöst die auf den konfokalen Detektor fallende Lichtintensität
gemessen wird. Zur Anwendung dieses Verfahrens ist jedoch ein
entsprechend fein in den drei Raumrichtungen verstellbarer
Objekttisch für das Mikroskop erforderlich. Außerdem können die
Meßergebnisse sehr leicht durch Abbildungsfehler im Detektions-
Strahlengang verfälscht werden.
Aus der EP-A2-0 487 233 ist es darüberhinaus bei optischen
Nahfeldmikroskopen bekannt, ein mikroskopisches Objekt mit der
scharfen Spitze einer ausgezogenen Glasfaser abzutasten. Für
die Abtastbewegung ist dazu die Glasfaserspitze in einem
piezoelektrischen Röhrchenscanner aufgenommen, der eine
Bewegung der Glasfaserspitze in drei zueinander senkrechten
Raumrichtungen gestattet. Die Bilderzeugung kann dabei auf zwei
unterschiedlichen Wegen erfolgen: entweder wird das Objekt
beleuchtet und das in die Glasfaser eingekoppelte Licht
detektiert und zur Bilderzeugung verwendet oder es wird das
Objekt über die Glasfaser beleuchtet und das von einem
Mikroskopobjektiv aufgesammelte Licht zur Bilderzeugung
verwendet. Hinweise auf die ortsaufgelöste Vermessung eines
Fokus sind in dieser Schrift jedoch nicht enthalten.
Die vorliegende Erfindung soll ein einfaches und preiswertes
Zusatzmodul für Mikroskope schaffen, mit dem eine ortsaufge
löste Vermessung des von einem Mikroskopobjektiv erzeugten
Fokus möglich ist. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch ein
Zusatzmodul mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung soll darüber hinaus Verfahren zur Vermessung von
Beleuchtungs- und/oder Detektionsvolumina oder der
Punktbildübertragungsfunktion von Mikroskopen oder anderen
optischen Abbildungssystemen angeben. Diese Ziele werden durch
Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 11-13 gelöst.
Die vorliegende Erfindung erlaubt insbesondere auch dann die
Vermessung eines von einem Mikroskopobjektiv erzeugten Laser
fokus, wenn sich dieser in einer Flüssigkeit und/oder nahe an
einem Deckglas, auch mit zwischengeschalteter Immersions
flüssigkeit, befindet. Es können somit Foki unter realistischen
Bedingungen mit den bei der Bildgebung vorgesehenen Medien
vermessen werden.
Das erfindungsgemäße Zusatzmodul umfaßt einen Träger, der zum
An- oder Aufsetzen auf den Objekttisch eines Mikroskopes aus
gebildet ist. An diesem Träger ist eine Positioniereinheit, die
eine Feinpositionierung in drei zueinander senkrechten Raum
richtungen relativ zum Träger gestattet und an dieser
Positioniereinheit ist eine optische Nahfeldsonde angeordnet.
Ein Beispiel dafür ist eine Glasfaser mit einer ausgezogenen
Spitze an einem Ende und einem Lichtdetektor am anderen Ende
oder eine Glasfaser mit einer ausgezogenen Spitze an einem Ende
und einer Adaptiermöglichkeit für einen Lichtdetektor am
anderen Ende. Letzteres Beispiel liefert den Vorteil, daß
anstelle des Lichtdetektors alternativ eine
Glasfaserbeleuchtung an das Zusatzmodul anschließbar ist. Das
Zusatzmodul kann dann auch als punktförmige Lichtquelle,
beispielsweise zur Vermessung des Detektionsvolumens,
eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Zusatzmodul hat einen sehr einfachen
Aufbau und kann an oder auf einem bereits vorhandenen
Mikroskoptisch adaptiert werden. Die optische Nahfeldsonde bzw.
die Spitze der Glasfaser wird in den Fokus des Mikroskop
objektivs gebracht und anschließend mit der Positioniereinheit
durch den Laserfokus bewegt. Das an der jeweiligen Position
innerhalb des Fokus mit dem Lichtdetektor detektierte Licht
wird aufgezeichnet und entsprechend der Bewegung der Faser
spitze in Form eines zwei- oder dreidimensionalen Datenfeldes
in einem Computer abgelegt. Von diesem Datensatz können dann
beliebige ein-, zwei- oder dreidimensionale Schnitte oder der
ganze Datensatz nachfolgend auf einem Monitor dargestellt oder
zur Berechnung des Fokusvolumens herangezogen werden.
Die vorliegende Erfindung greift auf die bisherigen, positiven
Erfahrungen mit spitz zu laufenden Glasfasern in der optischen
Nahfeldmikroskopie zurück. Dabei wird insbesondere ausgenutzt,
daß die Glasfaserspitze eine sehr kleine Apertur von nur
einigen 10 nm hat und jeweils nur das Licht aus einem
entsprechend kleinen Aperturbereich in die Glasfaserspitze
eingekoppelt wird und zum Detektor gelangt. Da ohnehin nur das
in die Glasfaser eingekoppelte Licht detektiert werden kann,
können sich hier auch keine Abbildungsfehler negativ auswirken.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird aller
dings auf jegliche Zwischenschaltung einer abbildenden Optik
zwischen der Glasfaserspitze und dem Lichtdetektor verzichtet,
was wiederum den Aufwand reduziert.
Der Träger des erfindungsgemäßen Zusatzmoduls kann eine Basis
platte aufweisen, zu der die optische Achse des Mikroskop
objektivs und auch der Glasfaser im wesentlichen senkrecht
steht und die eine zur optischen Achse in der Mittenstellung
der Positioniereinheit koaxiale Markierung aufweist. Die Basis
platte kann dabei insbesondere die Abmessungen eines konven
tionellen Objektträgers haben, so daß das Zusatzmodul mit einem
konventionellen Objekthalter auf dem Objekttisch des
Mikroskopes festklemmbar ist. Die konzentrische Markierung
dient dabei zur einfachen, groben Positionierung des Zusatz
moduls relativ zum Fokus des Mikroskopobjektivs. Bei einer
Basisplatte aus Glas oder einem anderen transparenten Material
können die Markierungen in die Basisplatte eingeritzte Linien
sein.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Basisplatte ein
hindurchgehendes Loch aufweist. Mittels der Positioniereinheit
kann dann die optische Nahfeldsonde bzw. die Glasfaserspitze in
dieses Loch gefahren werden, so daß die Vermessung des Fokus in
dem Loch erfolgt und die Basisplatte demzufolge den Fokus nicht
verfälschen kann.
Soll ein Fokus nach dem Durchgang durch ein Deckgläschen
vermessen werden, so läßt sich dieses von unten an der Basis
platte anbringen. Mittels der Positioniereinheit kann hier die
Sonde auf den gewünschten Abstand zum Deckgläschen gefahren
werden. Zwischen Deckgläschen und Objektiv kann Immersions
flüssigkeit eingebracht werden. Zur Vermessung des Fokus direkt
in einer Flüssigkeit kann diese auf das Deckgläschen in das
Loch mit der Sonde gebracht werden.
Zusätzlich zu der Positioniereinheit sollten noch Mittel zur
Grobpositionierung der optischen Nahfeldsonde in Richtung der
optischen Achse des Mikroskopobjektivs, bzw. zugleich der Achse
der Glasfaser, vorgesehen sein. Um eine solche Grobpositio
nierung zu ermöglichen, kann der Träger aus einer Basisplatte
und zwei Hülsen bestehen, wobei die eine Hülse an der Basis
platte befestigt ist und die Positioniereinheit an der zweiten
Hülse angeordnet ist. Durch Mittel zum axialen Verschieben,
z. B. mit Gewinden, der beiden Hülsen gegeneinander ist dann die
Grobpositionierung realisierbar.
Bei einem weiterhin vorteilhaften Ausführungsbeispiel weist der
Träger zusätzlich Leuchtmittel, beispielsweise Leuchtdioden,
zur-Beleuchtung der optischen Nahfeldsonde, insbesondere der
Spitze der Glasfaser auf. Dadurch kann die Sonde leichter in
den Tiefenschärfebereich des Mikroskopobjektivs gebracht
werden, indem bei Einblick in die Mikroskopokulare auf die
Sonde scharf gestellt wird.
Bei einem einfachen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Zusatzmoduls ist die Bewegung der Positioniereinheit einfach
über die an die Positioniereinheit angelegten Strom- oder
Spannungssignale kalibriert. Um jedoch höheren Genauigkeits-
Anforderungen zu genügen, können statt dessen am Träger des
Zusatzmoduls kapazitive, induktive oder optische
Abstandssensoren vorgesehen sein.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze eines inversen Mikroskops mit
einem erfindungsgemäßen Zusatzmodul,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung des erfindungs
gemäßen Zusatzmoduls, und
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung eines
alternativen Ausführungsbeispieles für ein
Zusatzmodul.
In der Fig. 1 ist mit (1) ein konventionelles inverses
Mikroskop, beispielsweise das Axiovert der Anmelderin,
bezeichnet. Der konkrete optische Aufbau des Mikroskops (1) ist
beispielsweise in der DE-A-39 38 413 beschrieben, auf die
deshalb bezüglich des Aufbaus verwiesen sei.
Oberhalb des in den Strahlengang eingeschalteten Objektivs (4)
ist der Objekttisch (6) angeordnet, auf dem das erfindungs
gemäße Zusatzmodul (7) positioniert ist. Zum Halten des Zusatz
moduls (7) auf dem Objekttisch (6) dient dabei der nicht
eingezeichnete, konventionelle Objekthalter.
Mit (2) ist ein konventioneller Laser bezeichnet, dessen Laser
strahl an der Rückseite des Mikroskops in den mikroskopischen
Strahlengang eingekoppelt ist. Der Laserstrahl wird dabei
zunächst soweit aufgeweitet, daß er nach Umlenkung am Teil
spiegel (5) die Pupille des Objektivs (4) ausfüllt. Durch das
Objektiv (4) wird der Laserstrahl beugungsbegrenzt fokussiert.
Zur Vermessung des Laserfokus wird dieser mit der optischen
Nahfeldsonde in mehreren zur optischen Achse des Mikroskop
objektivs (4) senkrechten Ebenen abgetastet und die jeweils
detektierten Signalintensitäten ermittelt und aufgezeichnet.
Die Steuerung der Bewegung der Sonde (Glasfaserspitze 13a), die
Meßwerterfassung und die Meßwertdarstellung erfolgt mittels
eines Computers (21) über ein spezielles Interface (19). Die
ortsaufgelöst gemessenen Intensitätswerte werden als ein 3D-
Datenfeld in einem Speicher (20) des Rechners (21) abgelegt.
Über ein entsprechendes Graphik-Programm und eine spezielle
Auswerte-Software können beliebige ein- oder zweidimensionale
Schnitte durch das 3D-Datenfeld auf einem Monitor dargestellt
werden. Außerdem ist es auch möglich, das gesamte Datenfeld
beispielsweise in Falschfarben-Darstellung auf dem Monitor
darzustellen. Eine weitere spezielle Auswerte-Software
ermöglicht es, das Volumen des Laserfokus zu berechnen, indem
beispielsweise das von denjenigen Meßpunkten eingeschlossene
Volumen berechnet wird, in denen der Meßwert mehr als einen
vorbestimmten Anteil, beispielsweise etwa 1/e², des maximalen
Intensitätssignals aufweist.
Hinsichtlich des detaillierten Aufbaus des erfindungsgemäßen
Zusatzmoduls sei auf die Fig. 2 verwiesen. Der Träger des
Zusatzmoduls (7) besteht aus einer Trägerplatte (8) und zwei
zylindrischen Bauteilen (9, 10). Die Trägerplatte (8) ist z. B.
aus Glas oder Metall und stimmt bezüglich ihrer Abmessungen mit
einem Standard-Objektträger mit Kantenlängen von rund 76 mm x
26 mm × 1 mm überein. Etwa in der Mitte weist die Trägerplatte
(8) auf der vom Objektiv (4) abgewandten Seite eine Vertiefung
(8a) und in der Mitte dieser Vertiefung ein durch die
Basisplatte (8) hindurchgehendes Loch (8b) mit einem
Durchmesser von 1 mm auf. Das Objektiv (4) und der vom Objektiv
(4) fokussierte Laserstrahl sind in der Fig. 2 gestrichelt
angedeutet, da diese nicht Bestandteil des Zusatzmoduls sind.
Koaxial zum Loch (8b) ist das erste zylindrische Bauteil (9)
lösbar an der Basisplatte (8) befestigt. Durch Abnehmen des
Bauteils (9) von der Basisplatte (8) läßt sich leicht das Loch
(8b) mit Flüssigkeit (32) füllen oder von dieser reinigen. Das
zweite zylindrische Teil (10) ist mit dem ersten zylindrischen
Teil (9) mittels eines Feingewindes axial verstellbar
verbunden. Dadurch kann das zweite zylindrische Teil (10)
relativ zum ersten zylindrischen Teil (9) verdreht und dabei
gleichzeitig mehr oder minder im ersten zylindrischen Teil
versenkt werden. Dies ist eine stark vereinfachte Lösung.
Andere axiale Stellantriebe und Führungen stehen dem Fachmann
zahlreich zur Verfügung. Am zweiten zylindrischen Teil (10) ist
über einen Aufnahmering (11) der piezoelektrische
Röhrchenscanner (12) aufgenommen. Der piezoelektrische Röhr
chenscanner (12) besteht in bekannter Weise aus mehreren
separat ansteuerbaren Elektroden an der Außenseite des
piezoelektrischen Röhrchens. Je nachdem an welche dieser
Segmente eine Hochspannung angelegt wird, wird der
Röhrchenscanner derart verformt, daß die Spitze (12a) sich in
drei zueinander senkrechten Raumrichtungen bewegen kann.
Innerhalb des Röhrchenscanners ist eine Glasfaser (13) mit
einer scharfen, ausgezogenen Spitze an dem objektivseitigen
Ende (13a) angeordnet. Diese bildet eine bekannte optische
Nahfeldsonde. Andere Beispiele sind bekannt, z. B.
metallbedampfte Siliziumnitrid-Bruchspitzen. Eine Photodiode
(14) als Lichtdetektor ist an dem entgegengesetzten Ende
angeordnet. Sie kann sich im Zusatzmodul oder auch außerhalb
befinden, dann dient die Faser auch als Signalleitung und die
Photodiode ist im Interface (19) untergebracht. Bei einer
Bewegung des vorderen Endes des Röhrchenscanners (12a) folgt
die Spitze (13a) der Glasfaser (13) der Bewegung des
Röhrchenscanners und führt dementsprechend ebenso wie das
vordere Ende (12a) des Röhrchenscanners (12) je nach angelegter
Spannung eine Bewegung in drei zueinander senkrechten
Raumrichtungen aus. Für die Kalibrierung der Bewegung des
Röhrchenscanners (12) sind am zweiten zylindrischen Teil (10)
Positionsdetektoren (18a, 18b) vorgesehen. Der
Positionsdetektor (18b) mißt dabei die Auslenkung des
Röhrchenscanners (12) entlang der Achse der Faser (13) und der
Positionsdetektor (18a) mißt die Position der Spitze (12a) des
Röhrchenscanners (12) in einer zur Achse der Glasfaser (13)
senkrechten Richtung. Ein dritter Positionsdetektor, der die
Auslenkung senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 2 mißt, ist
nicht eingezeichnet.
Am ersten zylindrischen Teil (9) sind noch zwei Leuchtdioden
(17a, 17b) angeordnet, die zur einfachen Positionierung des
Zusatzmoduls relativ zum Laserfokus dienen.
Die Justierung des Zusatzmoduls relativ zum Laserfokus erfolgt
wie folgt: zunächst wird durch Drehen des zweiten Zylinderteils
(10) gegenüber dem Zylinderteil (9) der gewünschte Abstand der
Spitze (13a) der Glasfaser (13) oberhalb des Loches (8b) in der
Basisplatte eingestellt. Die Justierung des Zusatzmoduls (7)
und der Spitze (13a) der Glasfaser (13) relativ zum Laserfokus
erfolgt mit dem Kreuztisch des Mikroskopes derart, daß das Loch
(8b) der Basisplatte (8) mit dem Laserfokus zusammenfällt. Das
Loch (8b) dient dabei als Markierung und kann durch nicht
dargestellte Löcher im ersten zylindrischen Teil (9) beobachtet
werden. Anschließend wird durch Einblick in den Okulartubus (3)
des Mikroskops durch Betätigung des Fokustriebes des Mikroskops
auf die Spitze (13a) der Glasfaser (13) scharf gestellt und
durch Nachjustierung des Kreuztisches die Faserspitze (13a) in
die Mitte des Sehfeldes gebracht. Zur Beobachtung der Faser
spitze durch den Okulartubus des Mikroskops werden die Leucht
dioden (17a, 17b) eingeschaltet, damit die Faserspitze (13a)
beleuchtet ist. Damit ist die Zusatzeinrichtung justiert und es
kann der Laserfokus vermessen werden, indem unterschiedliche
Spannungen an die Kontroll-Leitungen (15) für den
Röhrchenscanner angelegt werden und bei jeder angelegten
Spannung das von der Photodiode (14) detektierte Signal über
die Ausgangsleitungen (16) registriert wird. Für die
Fokusvermessung von hochvergrößernden Objektiven kann es
erforderlich sein, das obige Verfahren zunächst mit einem
Objektiv geringer Vergrößerung durchzuführen, um das
Zusatzmodul relativ zum Strahlengang des Mikroskopes zu
justieren. Anschließend wird erst auf das zu vermessende
Objektiv gewechselt und die Nahfeldsonde wieder in die
Bildmitte und die Fokusebene des zu vermessenden Objektivs
justiert.
Ein Deckglas (31) kann an der Unterseite der Trägerplatte (8)
angeordnet werden, ebenso wie eine Immersionsflüssigkeit (30)
zwischen Mikroskopobjektiv (4) und Deckglas (31) und wie ein
Flüssigkeitstropfen (32) zwischen Deckglas (31) und optischer
Nahfeldsonde (13). Diese Teile (30, 31, 32) werden je nach den
Aufnahmebedingungen für eine nachfolgende mikroskopische Auf
nahme, für die der Laserfokus kalibriert wird, ausgewählt und
angeordnet, und zwar bei Bedarf auch nur teilweise, z. B. Deck
glas (31) und Flüssigkeit (32) ohne Immersionsflüssigkeit (30).
Die Spitze (13a) der Nahfeldsonde (13) kann dabei auch in den
Flüssigkeitstropfen (32) auf dem Deckglas (31) eintauchen.
Das in der Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel weist im
wesentlichen den selben Aufbau auf wie das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2. Anstelle eines Lichtdetektors ist hier jedoch an
der von der Faserspitze (13a) abgewandten Seite der Glasfaser
(13) eine Schnittstelle (42) vorgesehen, an die ein
Lichtdetektor ansetzbar ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
die Einsatzvielfalt des Moduls erhöht, da an der Schnittstelle
(42) das Licht einer Faserbeleuchtung, deren Faser mit (40)
bezeichnet ist, in die Faser (13) des Zusatzmoduls einkoppelbar
ist.
Bei Einkopplung von Licht in das Zusatzmodul wirkt die
Faserspitze (13a) als punktförmige Lichtquelle. Wird das aus
der Faserspitze austretende und in das Mikroskopobjektiv (4)
eintretende Licht nachfolgend detektiert, so läßt sich durch
Auswertung der als Funktion der Faserposition detektierten
Lichtintensität das Detektionsvolumen des Mikroskopes vermessen.
Bei dieser Anwendung des Zusatzmoduls kann ein zwei- oder
dreidimensionales Datenfeld des vom Mikroskopobjektiv (4)
detektierten Fokusvolumens aufgezeichnet werden.
Der für die Detektion des Lichtes erforderliche Detektor kann
beispielsweise an einer in der Fig. 1 nicht dargestellten
Schnittstelle des Mikroskopes adaptiert sein, die üblicher
Weise zum Anschluß einer Kamera dient. Bei Anschluß einer CCD-
Kamera an eine solche Schnittstelle können die Ausgangssignale
der Kamera für die Vermessung des Bildes der durch die
Nahfeldsonde gebildeten punktförmigen Lichtquelle herangezogen
werden. Um dieses Punktbild mit höherer Auflösung zu vermessen,
ist es auch möglich, den Bildraum des Mikroskopes mit einer
weiteren Nahfeldsonde und einem daran angeschlossenen Detektor
abzurastern. Durch die Bewegung der Faserspitze (13) in drei
orthogonalen Raumrichtungen im Objektraum in Kombination mit
einer Bewegung der Nahfeldsonde in drei orthogonalen
Raumrichtungen im Bildraum wird dann ein sechsdimensionales
Datenfeld erzeugt, aus dem die Punktbildübertragungsfunktion
der zwischen Objektraum und Bildraum angeordneten Optik
bestimmt werden können.
Wird dagegen das Zusatzmoduls in Verbindung mit einer
konfokalen Anordnung, z. B. einem Laser-Scan-Mikroskop oder
einem Fluoreszenz-Korrelation-Spektrometer, eingesetzt, so
können die ohnehin vorhandenen konfokalen Detektoren Anwendung
finden, um ein zwei- oder dreidimensionales Datenfeld des vom
Mikroskopobjektiv (4) und vom konfokalen Detektor erzeugten
Detektionsvolumens aufzuzeichnen.
Bei der Abrasterung des Bildraumes mit einer Nahfeldsonde kann
auch ein Teilstrahlengang vor der beleuchtungsseitigen
Faserspitze aus der Glasfaser durch einen Faserkoppler in einen
Referenzstrahlengang ausgekoppelt und nach Durchlaufen einer
gleichlangen optischen Weglänge parallel zum
Detektionsstrahlengang in die Nahfeldsonde des Bildraumes mit
einem zweiten Faserkoppler wieder eingekoppelt werden. Das in
die Spitze der Nahfeldsonde des Bildraumes eingekoppelte Licht
interferiert dann mit dem Licht des Referenzstrahlenganges. Aus
dem Interferenzsignal erhält man dann auch Information über den
Phasenverlauf des Lichts im Beobachtungsstrahlengang des
Mikroskopes bzw. über den Phasenverlauf der Punktbildfunktion.
Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Zusatzmodul ist die
Schnittstelle unmittelbar am Zusatzmodul vorgesehen.
Selbstverständlich ist es alternativ auch möglich, die
Glasfaser (13) länger, beispielsweise mit einer Länge von 1 m,
auszubilden und die Schnittstelle in Form eines käuflichen
Faserhalters am Ende der Glasfaser vorzusehen.
Alternativ zu dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Ausführungsbeispielen kann anstelle der manuellen
Grobpositionierung auch ein motorischer Positionierantrieb,
beispielsweise in Form eines Tauchspulenmotors mit
Positionsdetektor, vorgesehen sein. In diesem Fall kann auch
die Feinpositionierung in axialer Richtung durch den
motorischen Positionierantrieb erfolgen, so daß der
Röhrchenscanner (12) nur noch zur Positionierung und/oder zum
Abrastern in den beiden zur optischen Achse senkrechten
Richtungen dient.
In den in den Figuren -dargestellten Ausführungsbeispielen weist
das Zusatzmodul nur eine einzige Nahfeldsonde auf. Es ist
natürlich auch möglich, mehrere Nahfeldsonden parallel
zueinander im Zusatzmodul anzuordnen, die dann je nach
Ansteuerung des Röhrchenscanners (12) synchron zueinander
bewegt werden. Mit einer solchen Mehrfachanordnung lassen sich
die Meßzeiten durch die Simultanmessung an mehreren Stellen
deutlich reduzieren.
Anhand der Fig. 1 wurde der Einsatz des Zusatzmoduls in
Verbindung mit einem inversen Mikroskop beschrieben. Es ist
jedoch auch möglich, das Zusatzmodul an einem aufrechten
Mikroskop, beispielsweise an der Unterseite des Objekttisches
auf zunehmen. Es ist dann allerdings bei Messungen in
Flüssigkeiten darauf zu achten, daß der Flüssigkeitstropfen
nicht in den Sensor hineinläuft.
Claims (15)
1. Zusatzmodul (7) zur ortsaufgelösten Vermessung des Fokus
eines Mikroskopobjektivs (4) umfassend:
- - einen Träger (8, 9, 10), der zum An- oder Aufsetzen auf den Objekttisch (6) eines Mikroskops (1) aus gebildet ist,
- - eine am Träger (8, 9, 10) angeordnete Positionierein heit (12), die eine Feinpositionierung in zwei zueinander senkrechten Raumrichtungen relativ zum Träger (8, 9, 10) gestattet und
- - eine an der Positioniereinheit (12) angeordnete optische Nahfeldsonde, insbesondere eine Glasfaser (13) mit einer Spitze (13a).
2. Zusatzmodul nach Anspruch 1, wobei der Träger eine Basis
platte (8) aufweist, zu der die optische Achse des
Mikroskopobjektivs (4) im wesentlichen senkrecht steht und
wobei die Basisplatte (8) eine zur optischen Achse
koaxiale Markierung (8b) aufweist.
3. Zusatzmodul nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein Loch (8b)
durch die Basisplatte (8) geht und/oder Markierungen auf
der Unterseite der Basisplatte (8) ausgebildet sind.
4. Zusatzmodul nach einem der Ansprüche 1-3, wobei die
Positioniereinheit (12) in Richtung der optischen Achse
des Mikroskopobjektivs (4) grobpositionierbar am Träger
(8, 9, 10) aufgenommen ist.
5. Zusatzmodul nach Anspruch 4, wobei der Träger eine Basis
platte (8) und zwei Hülsen (9, 10) aufweist, von denen
eines (9) mit der Basisplatte (8) verbunden ist und wobei
die zweite Hülse (10) mit der Positioniereinheit (12) in
der ersten Hülse (8) axial verstellbar geführt ist.
6. Zusatzmodul nach einem der Ansprüche 1-5, wobei der Träger
Leuchtmittel (17a, 17b), vorzugsweise Leuchtdioden, zur
Beleuchtung der Sonde (13a) aufweist.
7. Zusatzmodul nach einem der Ansprüche 1-6, wobei der Träger
(8, 9, 10) Abstandssensoren (18a, 18b) zur Bestimmung der
Position der Sonde (13a) aufweist.
8. Zusatzmodul nach einem der Ansprüche 1-7, wobei die
optische Nahfeldsonde (13a) eine Apertur von weniger als
200 nm, vorzugsweise von weniger als 100 nm, aufweist.
9. Zusatzmodul nach einem der Ansprüche 1-8, wobei die
optische Nahfeldsonde (13) einen Lichtdetektor (14)
aufweist.
10. Zusatzmodul nach einem der Ansprüche 1-8, wobei eine
Schnittstelle (42) zum Ansetzen eines Lichtdetektors oder
einer Faserbeleuchtung vorgesehen ist.
11. Verfahren zur Vermessung des Beleuchtungsvolumens eines
durch ein Mikroskopobjektiv fokussierten Laserstahls,
wobei eine optische Nahfeldsonde, insbesondere eine
Glasfaser (13) mit einer Spitze (13a) an einem Ende,
mittels einer in drei zueinander senkrechten
Raumrichtungen beweglichen Positioniereinheit (12) durch
den Fokus bewegt wird und das in die Sonde (13a)
eingekoppelte Licht abhängig von der Position der Sonde
(13a) detektiert wird und wobei aus den in Abhängigkeit
von der jeweiligen Position der Sonde (13a) zugehörigen
detektierten Lichtintensitäten das Fokusvolumen berechnet
wird.
12. Verfahren zur Vermessung des Detektionsvolumens eines
mikroskopischen Strahlenganges, wobei eine optische
Nahfeldsonde, insbesondere eine Glasfaser (13) mit einer
Spitze (13a) an einem Ende, mittels einer in drei
zueinander senkrechten Raumrichtungen beweglichen
Positioniereinheit (12) durch den Fokus eines Objektivs
bewegt wird, wobei Licht in die Glasfaser (13)
eingekoppelt wird und das aus der Spitze (13a) der
Glasfaser (13) ausgekoppelte und vom Objektiv
aufgesammelte Licht abhängig von der Position der Sonde
(13a) detektiert wird und wobei aus den in Abhängigkeit
von der jeweiligen Position der Sonde (13a) zugehörigen
detektierten Lichtintensitäten das Detektionsvolumen
berechnet wird.
13. Verfahren zur Vermessung der Punktbildübertragungsfunktion
eines optischen System, insbesondere eines mikroskopischen
Strahlenganges, wobei eine optische Nahfeldsonde,
insbesondere eine Glasfaser (13) mit einer Spitze (13a) an
einem Ende, mittels einer in drei zueinander senkrechten
Raumrichtungen beweglichen Positioniereinheit (12) durch
den Objektraum des optischen Systems bewegt wird, wobei
Licht in die Glasfaser (13) eingekoppelt wird und das aus
der Spitze (13a) der Glasfaser (13) ausgekoppelte und vom
optischen System übertragene Licht in einem Bildraum des
Objektraumes abhängig von der Position der Sonde (13a) mit
einer zweiten in drei zueinander senkrechten Richtungen
beweglichen optischen Nahfeldsonde detektiert wird und
wobei aus den in Abhängigkeit von den jeweiligen
Positionen der beiden optischen Nahfeldsonden zugehörigen
detektierten Lichtintensitäten ein sechsdimensionales
Datenfeld aufgezeichnet und daraus die
Punktbildübertragungsfunktion berechnet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die
Apertur der optischen Nahfeldsonde (13a) kleiner oder
gleich 200 nm, vorzugsweise kleiner oder gleich 100 nm,
ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11-14, dadurch
gekennzeichnet, daß die für eine folgende Messung
vorgesehenen Medien im Raum zwischen Mikroskopobjektiv (4)
und Objekt auch bei der Vermessung des Fokusvolumens
angeordnet sind, insbesondere daß Immersionsflüssigkeit
(30), Deckglas (31) und/oder Lösungsmittel (32) für das
Objekt zwischen Mikroskopobjektiv (4) und optischer
Nahfeldsonde (13a) angeordnet sind.
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