DE19542377A1 - Anordnung zum Räumen von Ankertauminen - Google Patents
Anordnung zum Räumen von AnkertauminenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Räumen von Anker
tauminen mit mindestens einem an einer Räumleine angeordneten
Sprenggreifer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Räumen von Ankertauminen mit Hilfe von Sprenggreifern ist
beispielsweise aus der DE-OS 25 48 595 bekannt. Dabei wird
von einem Minenräumboot ein mechanisches Räumgeschirr, beste
hend aus einer Räumleine, einem Höhen- bzw. Tiefendrachen,
einem Scherdrachen und dem Sprenggreifer, nachgeschleppt. Der
Sprenggreifer gleitet horizontal durch das Wasser, so daß das
Sprenggreifermaul ein vertikal verlaufendes Ankertau (beste
hend aus Tauwerk oder einer Kette etc.) erfassen kann. Trifft
die Räumleine auf ein Ankertau, gleitet sie an diesem ent
lang, bis es vom Sprenggreifermaul erfaßt wird. Der Spreng
greifer durchtrennt das Ankertau und bringt dadurch die
Ankertaumine zum Aufschwimmen, wo sie nachträglich neutrali
siert werden kann.
Nachteilig ist bei derartigen Anordnungen, daß die Räumung
eines vorgegebenen Gebietes sehr zeitaufwendig ist. Außerdem
werden bei rauher See die auf der Oberfläche des Wassers
treibenden Minen häufig nicht wahrgenommen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Anordnung der eingangs erwähnten Art anzugeben, mit der eine
Bekämpfung der Ankertauminen relativ schnell und sicher er
folgen kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestal
tungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde,
zusätzlich zu den an sich bekannten Sprenggreifern an der
jeweiligen Räumleine Minenvernichtungseinrichtungen anzu
ordnen, die jeweils in Schlepprichtung vor den Sprenggreifern
befestigt sind. Die Minenvernichtungseinrichtungen besitzen
jeweils eine an dem Ankertau befestigbare Klemmvorrichtung,
einen über eine abspulbare Leine mit der Klemmvorrichtung
verbundenen Auftriebskörper und ein an dem Auftriebskörper
angeordnetes Wirkteil.
Läuft das Ankertau in die Minenvernichtungseinrichtung ein,
so löst sich die Klemmvorrichtung und klemmt an dem Ankertau
fest. Das Wirkteil löst sich wiederum von der Klemmeinrich
tung und steigt mit Hilfe des Auftriebskörpers zur Mine hin
auf. Gleichzeitig schiebt sich das Ankertau weiter entlang
der Räumleine in die Maulöffnung des nachfolgenden Spreng
greifers und wird von diesem gekappt. Dadurch ist gewähr
leistet, daß ein weiteres Ankertau ungehindert in die nächste
Kombination, bestehend aus Minenvernichtungseinrichtung und
Sprenggreifer, einlaufen kann.
Der Auftriebskörper ist mit einem Gasgenerator verbunden, der
vorteilhafterweise über einen Mitnehmerhebel von der Klemm
vorrichtung aktivierbar ist. Bei dem Gasgenerator kann es
sich um eine Druckluftquelle, um einen CO₂-Generator oder um
einen pyrotechnischen Druckgasgenerator handeln.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Auftriebs
körper mit einem Druckausgleichsventil versehen ist, so daß
die Druckdifferenz zwischen dem Innendruck des Auftriebs
körpers in seinem aufgeblasenen Zustand und dem jeweiligen
Druck des den Auftriebskörper umgebenden Wassers unabhängig
von der Tiefe ist, in der sich der Auftriebskörper jeweils
befindet. Als vorteilhaft hat sich in der Praxis eine Druck
differenz von 0,5 bar erwiesen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung
weist der Auftriebskörper im aufgeblasenen Zustand eine in
Richtung des Ankertaus sich erstreckende wendelförmige Form
auf, so daß der Auftriebskörper das Wirksystem auf einer
gewundenen Linie um das Ankertau zum Minengefäß führt. Da
durch wird einerseits ein Auseinanderdriften des Wirkteiles
und der Mine verhindert. Andererseits werden mögliche Hin
dernisse an dem Ankertau, wie Reißgreifer oder andere Räum
schutzvorrichtungen, umgangen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs
beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Minenräumbootes mit
einer erfindungsgemäßen Anordnung von Sprenggreifern
und Minenvernichtungseinrichtungen an einer Räumleine;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Minenvernichtungs
einrichtung beim Befestigen der Klemmvorrichtung mit
Auftriebskörper und Wirkteil an einem Ankertau;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Sprenggreifers beim
Durchtrennen eines Ankertaus;
Fig. 4 und 5 die Lage des Auftriebskörpers und Wirkteiles beim
Aufsteigen entlang des Ankertaus zu zwei verschiedenen
Zeitpunkten.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Minenräumboot bezeichnet, welches eine
Räumleine 2 schleppt. Sie besteht aus Seilabschnitten, die
über Minenvernichtungseinrichtungen 3 und Sprenggreifern 4
miteinander verbunden sind. Die gewünschte Räumtiefe und
Räumbreite werden mit Hilfe von Tiefendrachen 5, Scherdrachen
6 sowie Markierungsbojen 7 erreicht. Mit 8 ist eine zu räu
mende Ankertaumine bezeichnet, die über ein Ankertau 9 an
einem Ankerstuhl 10 befestigt ist.
Fig. 2 zeigt eine Minenvernichtungseinrichtung 3, die das
Ankertau 9 bereits berührt. Die Minenvernichtungseinrichtung
besitzt eine Stabilisierungsflosse 11, an der lösbar eine
Klemmvorrichtung 12 mit einem Gehäuse 13 angeordnet ist. In
dem Gehäuse 13 befindet sich ein zusammengefalteter Auf
triebskörper 14 (vgl. Fig. 4) mit Gasgenerator, ein Wirkteil
15 zur Vernichtung der Mine 8 und eine abspulbare Leine 16,
die den Auftriebskörper 14 mit der Klemmvorrichtung 12 ver
bindet.
Beim Einlaufen des Ankertaus 9 in die Klemmvorrichtung 12
legt sich eine federvorgespannte Klammer 120 um das Ankertau
9 und klemmt dieses fest, so daß die Klemmvorrichtung 12 so
wie das Gehäuse 13 mit Wirkteil 15 sicher mit dem Ankertau 9
der Mine 8 verbunden sind. Gleichzeitig wird die Klemmvor
richtung 12 von der Stabilisierungsflosse 11 getrennt.
Anschließend wird der zusammengefaltete Auftriebskörper 14
mit Hilfe des nicht dargestellten Gasgenerators aufgeblasen
und derart über das Ankertau 9 der Mine 8 geschoben, daß er
sich in Form einer sich konisch nach unten verjüngenden Wen
del um das Ankertau 9 legt (Fig. 4 und 5). Die Aktivierung des
Gasgenerators erfolgt direkt über einen aus Übersichtlich
keitsgründen nicht dargestellten Mitnehmerhebel der Klemm
vorrichtung.
Nachdem der Auftriebskörper 14 mit dem in dem Gehäuse 13
verbleibenden Wirkteil 15 sich von der Klemmvorrichtung 12
entfernt haben, gelangt das Ankertau 9 in den Einlauf des an
sich bekannten Sprenggreifers 4 (Fig. 3). Dieser kappt das
Ankertau 9, so daß die Mine 8 während der Aufwärtsbewegung
des Wirkteiles 15 ebenfalls zur Wasseroberfläche 17 aufsteigt
(Fig. 5). Nach dem Aufschwimmen werden die Mine 8 und das über
die Leine 16 mit ihr verbundene Wirkteil 15 durch eine nicht
dargestellte Leinenspannvorrichtung eng zusammengezogen und
die Ladung des Wirkteiles 15 gezündet, so daß die Mine 8
zerstört wird.
Bezugszeichenliste
1 Minenräumboot
2 Räumleine
3 Minenvernichtungseinrichtung
4 Sprenggreifer
5 Tiefendrachen
6 Scherdrachen
7 Markierungsboje
8 Ankertaumine, Mine
9 Ankertau
10 Ankerstuhl
11 Stabilisierungsflosse
12 Klemmvorrichtung
120 Klammer
13 Gehäuse
14 Auftriebskörper
15 Wirkteil
16 Leine
17 Wasseroberfläche
2 Räumleine
3 Minenvernichtungseinrichtung
4 Sprenggreifer
5 Tiefendrachen
6 Scherdrachen
7 Markierungsboje
8 Ankertaumine, Mine
9 Ankertau
10 Ankerstuhl
11 Stabilisierungsflosse
12 Klemmvorrichtung
120 Klammer
13 Gehäuse
14 Auftriebskörper
15 Wirkteil
16 Leine
17 Wasseroberfläche
Claims (7)
1. Anordnung zum Räumen von Ankertauminen (8) mit minde
stens einem an einer Räumleine (2) angeordneten Spreng
greifer (4) zum Durchtrennen des Ankertaus (9) der je
weiligen Ankertaumine (8), gekennzeichnet durch die
Merkmale:
- a) an der Räumleine (2) ist in Schlepprichtung gesehen vor dem Sprenggreifer (4) eine Minenvernichtungs einrichtung (3) angeordnet;
- b) die Minenvernichtungseinrichtung (3) weist eine an dem Ankertau (9) befestigbare Klemmvorrichtung (12), einen über eine abspulbare Leine (16) mit der Klemmvorrichtung (12) verbundenen Auftriebskörper (14) und ein an dem Auftriebskörper (14) angeord netes Wirkteil (15) auf, derart, daß sich nach Einlaufen des Ankertaus (9) in die Minenvernich tungseinrichtung (3) die Klemmvorrichtung (12) von dem Räumseil (2) löst und sich an dem Ankertau (9) festklemmt, und daß der Auftriebskörper (14) mit dem Wirkteil (15) anschließend zur Mine (8) beför dert wird;
- c) die Klemmvorrichtung (12) ist derart an der Minen vernichtungseinrichtung (3) angeordnet, daß der nach dem Festklemmen der Klemmvorrichtung (12) der Minenvernichtungseinrichtung (3) auf das Ankertau (9) treffende Sprenggreifer (4) das Ankertau (9) unterhalb der Klemmvorrichtung (12) durchtrennt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Auftriebskörper (14) mit einem Gasgenerator verbun
den ist, der über einen Mitnehmerhebel mit der Klemm
vorrichtung (12) aktivierbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Gasgenerator um eine Druckluftquelle, um
einen CO₂-Generator oder um einen pyrotechnischen Druck
gasgenerator handelt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper (14) mit einem
Druckausgleichsventil versehen ist, so daß die Druck
differenz zwischen dem Innendruck des Auftriebskörpers
(14) in seinem aufgeblasenen Zustand und dem jeweiligen
Druck des den Auftriebskörper umgebenden Wassers unab
hangig von der Tiefe ist, in der sich der Auftriebs
körper (14) jeweils befindet.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckdifferenz zwischen dem Innendruck des Auf
triebskörpers (14) und dem jeweiligen Druck des den
Auftriebskörper (14) umgebenden Wassers 0,5 bar beträgt.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper (14) im auf
geblasenen Zustand eine in Richtung des Ankertaus sich
erstreckende wendelförmige Form aufweist, so daß der
Auftriebskörper (14) und das Wirkteil (15) auf einer
gewundenen Linie um das Ankertau (9) herum zur Mine (8)
aufschwimmen.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Auftriebskörper (14) im aufgeblasenen Zustand eine
sich konisch nach unten verjüngende Form aufweist.
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