DE19528174C2 - Gleitschirm in V-Rippenbauweise mit V-Naht - Google Patents
Gleitschirm in V-Rippenbauweise mit V-NahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gleitschirm gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
Derartige Gleitschirme sind bekannt. In FR 2 659 060 A1 ist ein Gleit
schirm beschrieben, dessen Ober- und Untersegel des Tragflügels mittels V-
Rippen verbunden sind. Die Verbindungsnaht zwischen den jeweiligen V-
Rippen und dem Obersegel bzw. dem Untersegel verläuft dabei im wesentli
chen auf einer Geraden quer zur Längsausdehnung des Tragflügels des
Gleitschirms, wobei die V-Rippen gegebenenfalls zusätzlich mit einer norma
len senkrechten Rippe verbunden sein können. Aufgrund der aerodynami
schen Form des Tragflügels des Gleitschirms ist die Profilhöhe zwischen
Obersegel und Untersegel nicht konstant, so daß sich der Winkel der V-
Rippen quer zur Längsausdehnung des Tragflügels bei einer derartigen
Anordnung ändert.
In US 4 930 727 ist ein Gleitschirm beschrieben, bei welchem zumindest
einige der senkrechten Rippen, welche das Obersegel und das Untersegel des
Gleitschirms miteinander verbinden, zusätzlich mit V-Rippen verbunden sind,
welche über die gesamte Breite des Gleitschirmes verlaufen, d. h. von der
vorderen Eintrittskante des Obersegels bis zur Hinterkante.
Ein Gleitschirm besteht prinzipiell aus einem Tragflügel und darin befestigten
Leinen, wobei der Tragflügel aus mehreren Kammern oder Zellen besteht,
die aneinandergereiht den Tragflügel bilden. Die Kammern werden dadurch
gebildet, daß der Tragflügel aus einem Obersegel und einem Untersegel
besteht, wobei das Obersegel mit dem Untersegel durch Profilrippen ver
bunden ist. Die Profilrippen können im wesentlichen senkrecht zwischen dem
Obersegel und dem Untersegel sowie auch V-förmig angeordnet sein. Die
Profilrippen ähneln der üblichen Tragflügelform mit einem Nasenbereich,
welcher relativ dick ausgeführt ist, und einem Endbereich, welcher relativ
flach und spitz auslaufend ausgeführt ist. Im Nasenbereich der Profilrippen
ist längs des Tragflügels eine Eintrittsöffnung vorgesehen, d. h. die Kante des
Obersegels ist von der Kante des Untersegels beabstandet. Beim Startvorgang
dient diese Eintrittsöffnung dazu, daß sich der Tragflügel im Innern der
Kammer mit Luft füllt, damit die Profilrippen dem Tragflügel die geforderte
Profilform geben. Darüberhinaus übertragen die Profilrippen im Flug die am
Obersegel angreifenden Luftkräfte auf die Leinen, welche an der Unterseite
des Tragflügels bzw. dem Untersegel an definierten Punkten angebracht sind.
In der Regel befinden sich, in Längsrichtung der Profilrippe gesehen, vier
Leinenbefestigungspunkte bzw. Krafteinleitungspunkte an den jeweiligen
Profilrippen. Die einzelnen Leinen werden schließlich gebündelt und halten
das Gewicht des den Gleitschirm steuernden Piloten.
Die aerodynamischen Parameter, welche die Güte eines Gleitschirmes bestim
men, sind Flügelschränkung, Flügelstreckung, Profiltyp, Größe und Lage der
Lufteintrittsöffnung usw. Die aerodynamischen Parameter des Tragflügels
werden wesentlich durch die Güte der Profiltreue des Tragflügels bestimmt.
Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang diese Profiltreue auf dem
Obersegel im Profilnasenbereich und im Profilendbereich bzw. Profilauslauf.
Zum einen ist im Sinne des Einhaltens einer hohen Profiltreue des Trag
flügels eine möglichst hohe Anzahl von Leinen erforderlich, welche an
möglichst vielen Profilrippen mit möglichst vielen Krafteinleitungspunkten
befestigt ist. Die Gesamtlänge des Leinenmaterials stellt demgegenüber
jedoch einen schädlichen Widerstand dar.
Die zwischen den Profilrippen gebildeten Kammern werden durch senkrechte
Profilrippen, welche das Obersegel mit dem Untersegel miteinander ver
binden, gebildet. Durch Aufblähen bzw. Füllen der einzelnen Kammern
ergeben sich im wesentlichen tonnenförmig ausgebildete nebeneinanderliegende
Kammern. Zur Verringerung der Tonnenform können mehrere zusätzliche
Profilrippen mit einem kleineren Abstand zueinander angeordnet werden. Das
hat jedoch nicht nur einen erhöhten Materialaufwand zur Folge, sondern
einerseits kann sich die Anzahl der befestigten Leinen erhöhen, wodurch der
Widerstand des Schirmes wächst, und zum anderen kann sich, will man die
Anzahl der Leinen konstant halten, eine wellenförmige Form des Tragflügels
des Gleitschirms ergeben.
Um die Profiltreue der Tragflügel derartiger Gleitschirme zu verbessern
wurden zusätzlich zu den im wesentlichen senkrecht das Obersegel und das
Untersegel miteinander verbindenden Profilrippen V-Rippen zusätzlich einge
fügt. Damit kann zwar in gewisser Weise die Obersegelgüte, d. h. die
Profiltreue bei etwa gleichbleibender Anzahl an Leinenmaterial erhöht wer
den, Profiluntreue tritt herstellungsbedingt bei dieser V-Rippenbauweise
jedoch vor allen Dingen im Nasenbereich und im Endbereich des Tragflügels
auf. Der Nasenbereich und der Endbereich des Tragflügels sind jedoch die
Bereiche, welche zur Erzielung von günstigen aerodynamischen Parametern
den größten Einfluß aufweisen.
Die Profilform, welche einem langgezogenen Tropfen ähnelt, ist so ausgebil
det, daß die Profiloberseite und die Profilunterseite einen variablen Abstand
vom Obersegel bzw. vom Untersegel haben, welcher von 0 an der dicksten
Stelle der Profilrippe auf einen Maximalwert und von dort wieder auf 0
wechselt. Daraus ergibt sich auch ein variabler V-Winkel. Vor allem im
Profilendbereich geht dieser V-Winkel wegen des ausgezogenen schlanken
Profils bis nahe an 90°. Damit ist jedoch eine optimale Kraftübertragung
von den Krafteinleitungspunkten der Seile auf die Profilrippen und damit auf
den gesamten Tragflügel des Gleitschirmes nicht mehr gegeben.
Um dieses Problem zu lösen, wurden bei einem bekannten Gleitschirm die
V-Profile im Nasenbereich und im Endbereich gegenüber der Breite des
Tragflügels beträchtlich verkürzt. Dadurch wurde zwar der problematische
Anfangs- und Endbereich, d. h. der Nasenbereich und der Endbereich, bei V-
Profilen ausgenommen. Das führte jedoch wegen der nicht vollständigen
Ausnutzung des V-Profils über die gesamte Flügelbreite wiederum zu Proble
men bei der Profiltreue. Verkürzte V-Profile weisen darüberhinaus den
Nachteil auf, daß die Krafteinleitungspunkte nicht auf der gesamten Länge
der Profilrippe gleichmäßig verteilt werden können.
Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, einen Gleitschirm mit einem
solchen Tragflügel auszubilden, bei welchem optimale Krafteinleitungsbedin
gungen über im wesentlichen die gesamte Breite des Tragflügels, d. h. Länge
der Profilrippen, bei gleichzeitiger Erhöhung der Profiltreue und Verbes
serung der aerodynamischen Eigenschaften erzielt werden können.
Diese Aufgabe wird mit einem Gleitschirm mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den Unteransprü
chen definiert.
Gemäß der Erfindung weist der Gleitschirm in an sich bekannter Weise
einen Tragflügel auf, an welchem die einen Piloten tragenden Leinen befe
stigt sind. Der Tragflügel besteht dabei aus einem Obersegel und einem
Untersegel, welche über Profilrippen miteinander verbunden sind, so daß im
Innern des Tragflügels Kammern vorhanden sind. Die Profilrippen sind als
einen V-Winkel bildende V-Profile ausgebildet und erstrecken sich im
wesentlichen über die gesamte Breite des Tragflügels. Diese Profilrippen der
V-Profile sind am Untersegel derart befestigt, daß der V-Winkel über die
Breite des Tragflügels im wesentlichen konstant ist. Der im wesentlichen
über die Breite des Tragflügels konstante V-Winkel gewährleistet in vor
teilhafter Weise eine gute Kraftübertragung im Nasenbereich des Tragflügels
auf die den Piloten haltenden Leinen.
Sehr wesentlich für die verbesserten aerodynamischen Eigenschaften des
Gleitschirms ist darüberhinaus die mit dem erfindungsgemäßen Gleitschirm
erzielbare hohe Form- und Profiltreue, weil z. B. auch an der Hinterkante
(trailing edge) des Flügels eine geringere Aufwulstung auftritt, als es der
Fall ist bei V-Profilen des Standes der Technik, bei welchen die Profilrippen
mit veränderlichem V-Winkel bis in den Spitzenbereich der Profilrippe
geführt werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gleitschirms
besteht im höheren Leistungsgewinn.
Zwar neigt jede Kammer aufgrund der Flexibilität des Materials des Trag
flügels und des in der Kammer herrschenden Druckes zur Aufwulstung,
welche der Forderung nach Profiltreue entgegensteht, die Profiltreue des
Tragflügels läßt sich jedoch durch eine erhöhte Anzahl der Profilrippen
erhöhen. Denn je geringer der Abstand der Profilrippen ist, desto geringer
ist auch die Aufwulstung der Kammer. Da durch eine Verringerung des
Profilabstandes andererseits die Anzahl der am Tragflügel zu befestigenden
Leinen erhöht wird und damit der Widerstand des Gleitschirmes zunimmt,
muß zwischen diesen beiden Forderungen stets die optimale Lösung gesucht
werden. Der erfindungsgemäße Gleitschirm trägt somit wegen der Vergleich
mäßigung der V-Profile zu einer erhöhten Profiltreue bei Beibehaltung der
Anzahl der Leinen bei. Durch die insgesamt erhöhte Steifigkeit des Trag
flügels im mit Luft gefülltem Zustand kann desweiteren sogar die Anzahl
der Leinen verringert werden, in dem nicht an alle Profile Leinen befestigt
werden.
Die durchgehenden V-Profilrippen führen zu einer erhöhten Anzahl von
Kammern bezüglich des Obersegels, wodurch dieses deutlich glatter wird.
Vorzugsweise bilden die Profilrippen mit dem Obersegel und dem Untersegel
einen Verband. Der Verband kann vorzugsweise durch Nähen hergestellt
werden, so daß ein Nahtverband entsteht. Je nach eingesetztem Material für
den Gleitschirm, kann jedoch auch eine Kleb- oder Schweißverbindung als
Naht verwendet werden.
Damit der V-Winkel über die Breite des Tragflügels im wesentlichen kon
stant gehalten werden kann, sind gemäß der Erfindung die Profilrippen der
V-Profile aus dem Verband mit einer senkrecht zum Obersegel und zum
Untersegel stehenden Profilrippe beim Untersegel im Nasenbereich um einen
bestimmten Betrag V und im Endbereich um einen bestimmten Betrag H
herausgeführt und sind in diesen jeweiligen Bereichen separat mit dem
Untersegel verbunden. Durch das Herausführen der Naht aus dem Verbund
von ansonsten z. B. drei Profilen, der linken V-Profilrippe, der senkrechten
Profilrippe und der rechten V-Profilrippe, wird eine Aufwulstung der Naht
vor allen Dingen im Nasenbereich und im Endbereich des Tragflügels
verhindert. Das wiederum wirkt sich günstig auf die aerodynamischen
Eigenschaften u. a. wegen der höheren Profiltreue des Tragflügels aus.
Je nach Profilform und nach einzustellenden aerodynamischen Eigenschaften
kann der aus dem Verband herausgeführte Bereich auf dem Untersegel eine
gekrümmte Naht oder auch eine lineare Naht bilden.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der
Betrag V im Nasenbereich des V-Profils 0,06 bis 0,10 mal der Profilrip
penlänge T, während der Betrag H im Endbereich im Bereich von 0,2 bis
0,4 mal der Profilrippenlänge T liegt.
Vorzugsweise liegt die Länge des Auslaufbereiches im Nasenbereich bei
V = 0,085 T und des Auslaufbereiches im Endbereich bei H = 0,3 T.
Je nach Länge der am Tragflügel befestigten Leinen liegt bei einem weiteren
bevorzugten Ausführungsbeispiel der V-Winkel im Bereich von 15° bis 30°.
Noch bevorzugter ist ein V-Winkel von 20°.
Die V-Profile können an jeder senkrecht zum Obersegel und zum Untersegel
stehenden Profilrippe vorgesehen sein. Je nach Anwendungsfall ist es jedoch
auch ausreichend, daß die V-Profile nur an zumindest jeder zweiten Profil
rippe vorgesehen sind.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden nun anhand einer detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbei
spiels in Verbindung mit den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Tragflügels
eines Gleitschirms gemäß der Erfindung.
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Profilrippe zur Verwendung beim Trag
flügel eines Gleitschirms gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein mit V-Profilen versehenes Segel eines
Tragflügels eines Gleitschirms gemäß der Erfindung;
Fig. 4 die prinzipielle Ausbildung des V-Winkels bei einem Tragflügel
eines Gleitschirm gemäß der Erfindung; und
Fig. 5a)
& b) die prinzipiellen Verformungsmöglichkeiten eines Tragflügels in
herkömmlicher und in V-Rippenbauart.
In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau eines Teilstückes eines Gleitschirms
gemäß der Erfindung dargestellt. Der Gleitschirm weist einen in der Seiten
ansicht bogenförmigen Tragflügel 1 auf, an welchem stabilitätsbedingt relativ
dicht nebeneinander Leinen angebracht sind, welche die Kräfte des Trag
flügels 1 einerseits in die Leinen einleiten und welche andererseits das Ge
wicht des Piloten tragen und dessen Gewicht in den Tragflügel 1 einleiten.
Der Tragflügel 1 ist dabei durch Profilrippen 3 in zahlreiche separate Kam
mern 7 (Fig. 5) unterteilt. Die Befestigungspunkte der Leinen am Tragflügel
1 sind aus Gründen der Formstabilität und der Kraftübertragung an Stellen
vorgesehen, an denen Profilrippen 3 angeordnet sind. Der Tragflügel 1 weist
ein Obersegel 4 und ein Untersegel 5 (Fig. 5) auf. Das Obersegel 4 über
spannt den Tragflügel 1 an der Oberseite, während das Untersegel 5 der
Tragflügel 1 an seiner Unterseite überspannt. Die Profilrippen 3 sind mit
dem Obersegel 4 und dem Untersegel 5 durch eine Naht verbunden. Als
Material wird insbesondere textiles Material für derartige Gleitschirme
verwendet. Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht das erfindungsgemäße
Ausführungsbeispiel der V-Profilrippen 8, welche im Nasenbereich sowie im
Endbereich der Profilrippe 8 jeweils eine V-förmig aus dem Nahtverbund
mit der senkrechten Profilrippe 3 herausgeführte V-Naht zeigt.
Die Profilrippen 3, welche mit dem Obersegel 4 und dem Untersegel 5
vernäht sind, weisen eine angenäherte langgezogene Tropfenform mit einem
runden Nasenbereich und einem spitzen Endbereich auf, welcher auch als
"trailing edge" bezeichnet wird. An dem Untersegel 5 sind über die Länge
der Profilrippen 3, d. h. in Querrichtung zur Längsausdehnung des Trag
flügels 1 jeweils vier Leinen angebracht. Zur Gewichtserleichterung weisen
die Profilrippen 3 Erleichterungslöcher 9 auf. Im Nasenbereich des Trag
flügels 1 ist zwischen dem Obersegel 4 und dem Untersegel 5 in Längs
richtung des Tragflügels eine Eintrittsöffnung 11 vorgesehen, welche spaltför
mig ausgebildet ist. Diese spaltförmige Eintrittsöffnung 11 dient insbesondere
beim Startvorgang dazu, daß sich die durch die Profilrippen gebildeten
Kammern 7 mit Luft füllen können, wodurch zum einen der Tragflügel 1
seine Form erhält und zum anderen seine Auftriebskräfte entfalten kann.
Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen Profilrippen, die Projektion von V-förmig
angeordneten Profilrippen eines Teils eines Tragflügels gemäß der Erfindung
bzw. Fig. 4 eine Darstellung des V-Winkels γ beim Tragflügel 1 gemäß der
Erfindung.
Das in Fig. 2 dargestellte tropfenförmige Profil der Profilrippen 8 weist
einen im wesentlichen tropfenförmige Nasenbereich und einen spitzen, als
"trailing edge" bezeichneten Endbereich auf. Zur Gewichtserleichterung sind
Erleichterungslöcher 9 vorgesehen. Die Gesamtlänge der Profilrippe 8 ist mit
T bezeichnet. X stellt eine beliebige Stelle in Längsrichtung der Profilrippe
8 dar. Um einen im wesentlichen konstanten V-Winkel zu bilden, wird die
Profilrippe 8 im Nasenbereich über eine mit V bezeichnete Länge schräg
aus der Naht, welche durch die Befestigung der senkrechten Profilrippe 3
mit dem Untersegel 5 bildet, herausgeführt. Gleichermaßen wird im Endbe
reich der Profilrippe, in einem mit H bezeichneten Längenbereich der zur
Spitze, d. h. zur Hinterkante des Tragflügels verlaufende Teil der Profilrippe,
aus der Naht mit der senkrechten Profilrippe 3 V-förmig herausgeführt. Der
Abstand der V-förmig von der Naht der senkrechten Profilrippe 3 mit dem
Untersegel 5 ist mit Z bezeichnet. Der maximale Abstand der V-Naht ist
mit A bezeichnet. Der Wert Y stellt die Profilhöhe an einer beliebigen
Stelle der Längsausdehnung T der Profilrippe 8 dar.
Der V-Winkel γ ergibt sich gemäß Fig. 4, welche eine Darstellung in
Richtung des V-Profils ist, zu
Für die beiden Grenzfälle X = 0 und X = T wird Y = 0, was bedeutet,
daß der V-Winkel 90° wird. Bei den bekannten V-Profilen läuft daher
sowohl im Nasenbereich als auch im Endbereich der Profilrippe diese aus
dem im Mittelteil des Tragflügels gebildeten V-Winkel heraus und vergrößert
sich zu 90°. Dadurch trägt vor allen Dingen im Nasenbereich und im
Endbereich ein derartiges V-Profil nicht zur Formstabilität bei, sondern es
tritt in diesen Bereichen eine Wulstbildung auf. Erfindungsgemäß wird daher
an den Stellen X = V und X = T - H die gemeinsame Verbindungsnaht
zwischen der senkrechten Profilrippe 3 und den V-Profilrippen 8 aufgehoben
und die Verbindungsnaht der V-Profilrippen 8 mit dem Untersegel 5 V-
förmig nach vorn bzw. nach hinten herausgeführt. Der Abstand Z zwischen
der V-förmig herausgeführten Naht und der durch die Profilrippe 3 gebilde
ten Naht nimmt dann jeweils bis auf den Wert A zu, wodurch der Wert (A
-Z) genauso wie Y zunehmen. Dadurch ändert sich auch das Verhältnis (A
-Z)/Y und mit ihm der V-Winkel γ nur geringfügig.
Die Werte V für die V-Naht im Nasenbereich und H für die V-Naht im
Endbereich der Profilrippen 8 müssen je nach Profilform festgesetzt werden.
Für den Endbereich gilt dabei H = 0,2 ... 0,4 T, und für den Nasenbereich
gilt V = 0,06 ... 0,10 T. Für die in den Fig. 4 bis 6 dargestellte V-Profil
form liegen die Werte bei H = 0,3 T, V = 0,085 T und der V-Winkel
γ ≈ 20°. Die in Fig. 3 linear dargestellte V-Naht kann je nach eingesetz
tem V-Profil auch gekrümmt verlaufen.
In Fig. 5 sind typische Formen eines Tragflügels 1 dargestellt, und zwar
jeweils ein Abschnitt von nebeneinander angeordneten Kammern 7. Diese
Abbildungen von Fig. 5a) und b) sollen die Probleme der Formstabilität des
Tragflügels 1 eines bekannten Gleitschirms darstellen. Dieser bekannte
Gleitschirm kann gemäß Fig. 5a) senkrechte Profilrippen 3 aufweisen,
welche stegartig das Obersegel 4 mit dem Untersegel 5 verbinden und so
Kammern 7 bilden. Unter der Wirkung von Luft, welche durch die Luftein
trittsöffnung 11 sich mit Luft füllt, blähen sich die einzelnen Kammern 7
auf und nehmen jeweils die dargestellte Tonnenform ein. Um eine bessere
Formstabilität im Hinblick auf ein möglichst glattes Obersegel 4 sowie auch
ein möglichst glattes Untersegel 5 zu erzielen, wurden die sog. V-Profile
entwickelt, wofür im rechten Teil der Fig. 5a) ein Beispiel dargestellt ist.
Die Profilrippen 8 sind dabei, beginnend vom Untersegel 5, V-förmig durch
die jeweilige Kammer 7 geführt und sind dann durch eine entsprechende
Naht an dem Obersegel 4 befestigt. Am Untersegel 5 laufen somit bei
einem derartigen V-Profil beide Profilrippen 8, sowie die Profilrippe 3 in
einer Naht mit dem Untersegel 5 zusammen. Der Vorteil der V-Profile
besteht darin, daß die Abstände der Profilrippen 3 zueinander vergrößert
werden können, ohne daß der Tragflügel 1 wesentlich seine Formtreue
verliert.
In Fig. 5b) ist dargestellt, wie die Profiltreue des Tragflügels 1 erhöht
werden kann. Das ist möglich, indem der Abstand der einzelnen Profilrippen
3 zueinander verkleinert wird und so kleinere Kammern 7 gebildet werden.
Will man eine sehr hohe Formstabilität des Tragflügels erzielen, so wäre es
vorteilhaft, an möglichst viele Nähte des Untersegels 5, an denen eine
Profilrippe 3 mit diesem Untersegel 5 verbunden ist, befestigt werden. Die
hohe Anzahl von Leinen führt jedoch zu einem erhöhten Widerstand des
Gleitschirms und damit verschlechterten Flugeigenschaften. Um dies zu
umgehen, werden gemäß rechtem Teil der Fig. 5b) nur an jeder dritten
Profilrippe Leinen befestigt. Das führt jedoch zu einem gewissen Verlust der
Formstabilität des Tragflügels, indem sich die zwischen den Leinen-Befesti
gungspunkten liegenden Kammern insgesamt verschieben und so eine etwas
wellige Form des Tragflügels in seiner Längenausdehnung auftritt.
Claims (9)
1. Gleitschirm mit einem Tragflügel (1) und daran befestigten Leinen,
wobei der Tragflügel (1) ein Obersegel (4) und ein Untersegel (5)
aufweist, und durch senkrechte Profilrippen (3) und V-Profilrippen (8)
in Kammern (7) unterteilt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Profilrippen (8) der V-Profile sich über im wesentlichen die gesam
te Profiltiefe (T) des Tragflügels (1) erstrecken und in einem hinteren
Endbereich der Länge (H) seitlich neben der senkrechten Profilrippe (3)
mit dem Untersegel (5) verbunden sind.
2. Gleitschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die V-
Profilrippen (8) in einem vorderen Bereich der Länge V seitlich neben
der senkrechten Profilrippe (3) mit dem Untersegel (5) verbunden sind.
3. Gleitschirm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlich verlaufende Verbindung auf dem Untersegel (5) eine gekrümmte
Naht bildet.
4. Gleitschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlich verlaufende Verbindung auf dem Untersegel (5) eine
lineare Naht bildet.
5. Gleitschirm nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge V der seitlichen Verbindung im Bereich von 0,06 bis
0,10 der Profiltiefe (T) und die Länge (H) der seitlichen Verbindung
im Bereich von 0,2 bis 0,4 der Profiltiefe (T) liegt.
6. Gleitschirm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß V = 0,085
T und H = 0,3 T sind.
7. Gleitschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der V-Winkel im Bereich von 15° bis 30° liegt.
8. Gleitschirm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der V-
Winkel ≈ 20° ist.
9. Gleitschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die V-Profile an zumindest jeder zweiten senkrechten stehenden
Profilrippe (3) vorgesehen sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: GUTMANN, TIMO, 80992 MUENCHEN, DE |
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