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Druckempfindliche Klebemittel Die Erfindung betrifft druckempfindliche
Klebemittel, d. h.
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Stoffe, die auch als "fur gewöhnlich klebrige massen","trockenklebrige
Klebstoffe", "selbsteklebende Massen" oder"Raftkleber'1 und in der englisch-sprachigen
Literatur meist als "pressure sensitive adhesives" bezeichnet werden. Solche Stoffe
werden in großem Umfang als Klebeschichten auf Unterlagen, insbesondere Bändern
oder anderen flachen Trägern, z.B. bei medizinischen Klebebändern, Isolierbändern
für elektrische Vorrichtungen, selbstklebenden Bändern für andere Zwecke, Selbstklebeetiketten
oder Selbstklebefolien, oder z.B. zum Verschließen von Briefumschlägen und Tüten
verwendet.
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Als druckempfindliche Klebemittel wurden bisher vor allem Massen auf
Grundlage von natürlichem oder synthetischem Eautschuk,
Mischpolymerisaten
aus Vinylazetat und Äthylen und/oder Polyvinyläthern und klebrig@achenden Harzen,
wie Terpenphenol-, Cuma@on-Inden-, Organopolysiloxan- und Äthoxylinharzen oder Kolophonium,verwendet.
Auch Homo- oder Mischpolymerisate von Acrylsäureestern wurden schon vielface als
druckempfindliche Klebemittel verwendet.
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Die bisher bekannten druckempfindlichen Klebemittel werden meistens
in Porn ihrer Lösungen in organischen Lösungsmiteln auf die Unterlagen aufgebracht.
Die Verwendung von Lösungen in organischen Lösungswitteln iet jedoch mit Nachteilen
verbunden. Zu diesen Nachteilen gehört die Gefahr von Gesundheitsschädigungen und
die Feuergefährlichkeit. Letzere besteht in besonderem Maße, wenn die mit dem Klebemittel
zu beschichtenden Unter;lagen aus Kunststoffen bestehen und sich somit durch elektrostatische
Aufladung sehr leicht Funken bilden können. Besonders nachteilig i8t* daß sich durch
d fUr de Verdampfung der Lösungsmittel erforderliche Zeit eine unerwünscht niedrige
Grenze der Produktionsgeschwindigkeit der selbetklebenden Fertigerzeugnisse ergibt.
Nachteilig ist auch z.B. der Aufwand, den die Entfernung der Lösungsmittel und ihre
Rückgewinnung erfordert.
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Manche der vorstehend beschriebenen Nachteile sind zwar mit der Verwendung
wässriger Dispersionen, in deren Form druckempfindliche Klebemittel ebenfalls bereits
auf die Unterlagen aufgebracht wurden, nicht verbungen. Die Entfernung des Wassers
erfordert jedoch noch mehr Aufwand als diejenige von Lösungsmitteln und ist noch
zeitraubender.
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Alle oben beschriebenen Nachteile treten beim Auftragen von druckempfindlichen
Klebemitteln aus dem Schmelzfluß auf die Unterlagen nicht auf Die bisher bekannten
druckempfindlichen Elebem,ttel sind Jedoch nicht genügend bestandig in der Warme,
um sie in Form von Schmelzen verarbeiten zu können, oder sie enthalten Polymerisate
mit unerwünscht niedrigem Polymerisationsgrad und sehr viel Weichmacher, so daß
die damit durchgeführten Verklebungen geringe thermische Bestandigkeit aufweisen,
oder sie ergeben Schmelzen, die sehr hochviskos sind. Für die Verarbeitung solcher
hochviskoser Schmelzen.sind nicht alle AuStragsvorrichtungen von Schmelzen geeignet;
es müssen dafür vielmehr besondere Auftragsvorrichtungen, wie Schneckenpressen mit
Breitschlitzdüsen, verwendet werden. Die Verwendung von Schneckenpressen für die
Verarbeitung von druckempfindlichen Klebemitteln hat wiederum den Nachteil, daß
die einzelnen Teilchen oder Stücke der druckempfindlichen Klebemittel mit Schutzhüllen,
wie Folien oder klebstoffabweisenden Überzügen, umhüllt werden müssen, da sie sonst
zu klebrig si.nd, um in fester Form
in die Schneckenpressen eingeführt
werden zu können. Außerdem ist es schwierig, mit sehr hochviskosen Schmelzen die
häufig geforderte niedrige Klebemittel-Auftragss-tärko von 10 bis 30 Mikron und
die ebenfalls häufig verlangte Gleichmäßigkeit der Schichtdicke des Klebemittels
zu erreichen.
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Gegenstand der Erfindung sind druckempfindliche Klebemittel, die in
Form von Schmelzen auf die Unterlagen auftragbar sind und die oben beschriebenen
Nachteile nicht aufweisen. Die erfindungsgemäßen druckempfindlichen Klebemittel
weisen im geschmolzenen Zustand niedrige Viskosität auf, d.h. sie besitzen eine
niedrige Schmelzviskosität, und sie besitzen hervorragende thermische Beständigkeit
sowie gute Kohäsionsfestigkeit und gutes Adhäsionsvermögen.
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Die erfindungsgemäßen, in Form von Schmelzen auf die Unterlagen auftragbaren,
druckempfindlichen Klebemittel auf Grundlage von-Vinylpolymerisaten sind dadurch
gekennzeichnet, daß sie als wesentliche Bestandteile Mischpolymerisate aus 35 bis
65 Gewichtsprozent Vinylacetat und 65 bis 35 Gewichtsprozent Vinyllaurat mit einem
K Wert von 35 bis 65, gemessen in Aceton bei 20° C, und 2 bis 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht der Mischpolymerisate aus Vinylacetat und Vinyllaurat, an
Wachsen enthalten.
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Der E-Wert ist ein Maß für den Polymerisationsgrad (vgl. H.
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Fikentscher in "Cellulosechemie" Band 13, Jahrgang 1932, Seite 58
ff). Bei den erfindungsgemäß verwendeten Mischpolymerisaten erfolgt die für seine
Bestimmung erforderliche Messung der relativen Viskositäten in 1-gewichtsprozentiger
Losung in Aceton mit einem Ubbelohde-Kappillar-Viskosimeter bei 20°C.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Mischpolymerisate aus 35 bis 65 Gewichtsprozent
Vinylacetat und 65 bis 35 Gewichtsprozent Vinyl-.
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laurat sind insbesondere durch Substanzpolymerisation (häufig als
"Blockpolymerisation" bezeichnet) oder durch Lösungspolymerisation von Gemischen
der genannten Monomeren jeweils mittels monomerlöslicher Radikalbildner als Katalysatoren
in an sich bekannter Weise zugänglich. Beispiele für Radikalbildner, die bei der
Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Mischpolymerisate eingesetzt werden
können, sind Azodiisobuttersäurenitril, Benzoylperoxyd, Lauroylperoxyd, tert.-Butylperpivalat
und Diisopropylpercarbonat. Beispiele für Lösungsmittel, die bei der Herstellung
der erfindungsgemäß verwendeten Nischpolymerisate durch Lösungspolymerisation eingesetzt
werden können, sind Kohlenwasserstoffe, wie Toluol, aliphatische Alkohole, wie Isopropanol
und tert.-Butanol, sowie Ester, wie Äthylacetat. Zur Erleichterung der Erzielung
des gewünschten K-Werts der Polymerisate können gegebenenfalls Regler bei der Polymerisation
mitverwendet werden. Beispiele für solche Regler sind Acetaldehyd, Propionaldehyd
und Dodecyl mercaptan.
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Es können Gemischen aus verschiedenen Arten von Mischpolywerisaten
aus Vinylacetat und Vinyllaurat verwendet werden, wobei db Verschiedenheit in unterschiedlichen
Verhältni@ von Vinylacetat zu Vinyllaurat und/oder im K-Wert bestehen kann.
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Als Wachse werden in den erfindungsgemäßen Klebemitteln vorzugeweise
solche verwendet deren Schmelzpunkt zwischen 500 und 120° C liegt. Es handelt sich
dabei um wohlbekannte Stoffe, die in der Natur vorkommen, abgewandelte Naturprodukte
darstellen, oder synthetisch hergestellt werden. Beispiele für Wachs sind Naturwachse,
z.B. Minexalwachßo, wie Ozokerit und Montanwachse, Pflanzenwachse, wie Carnaubawechse,
Candelillawachs, Ouricurywachs und Espartowachs sowie Tierwachse, wie Benenwachs
und Sper@scetiwachs; chemisch behandelte Naturwachse, wie Säurewachse, Esterwachse
und teilverseifte Esterwachse; und Chemiwachse, Wie Parffinwachse, mikrokristalline
Wachse, Polyäthylenwachse und Polyvinyloctadecyläther.
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Besonders bevorzugt als Wachse in den erfindungsgemäßen Klebemitteln
sind Säurewachse, Esterwachse und teilveraeifte Eoterwachse. Es sind dies Produkte,
die im wesentlichen aus Montansäure (C27H55COOH) bzw. Estern dieser Säure mit Glykolen
bzw.
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Gemischen aus Metallseifen dieser SRure und Glykolestern dieser Säure
bestehen. Besonders gute Ergebnisse werden rnit Produkten,
die unter
der Bezeichnung "Hoechst-Wachs L", "Hoechst-Wachs O", "Hoechst-Wachs OP", "Hoochst-Wachs
E" und "Hocchst-Wachs F" im Handel erhältlich sind, erzielt. (Die Bezeichnung oechst
in den vorstehend angegebenen Warennummern stellt jeweils ein registriertes Warenzeichen
dar).
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Bs können Gemische verschiedener Wachse verwendet werden.
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Die erfindungegemäßen Klebemittel können zusätzlich zu den erfindungsgemäß
wesentlichen Bestandteilen, d.h. Misohpolymerisaten aus Vinylacetat und Vinyllaurat
der oben näher angegebenen Art und Wachsen, in Vinylpolymerisaten harkommlicherweise
verwendote Weichmacher, enthalten. Als Weichmacher sind dabei polymere Weichmacher,
wie Polycster aus Adipinsäure und mehrwertigen Alkoholen, wegen ihres niedrigen
Dampfdrucks bevozugt. Falls erwünscht, können Jedoch anstelle von oder im Gemisch
mit polymeren Weichmachern andere Weichmacher@ wie Dibutylphthalat und Di-2-äthylhexylphthalat,
vorwendet werden. Ferner können die erfindungsgemäßen Klebemittol anorganische und/oder
organische Füllatoffe, von denen bekannt ist, daß Bie in Klebemitteln verwendet
werden können, insbesondere wenn dickere Klebemittelschichten, z.B. von 109 g/in
gewünscht sind, enthalten. Beispiele für solche Füllstoffe sind Kreide, Leichtspat,
d.h. reiner weißer,
ungebrannter zu Pulver gernnhlenor Gips, ICaolin,
Ruß, Diatomeenerde und Quarzmehl. Schließlich können die erfindungsgemäßen Klebemittel
außer den erfindungsgemäß wesentlichen Bestandteilen und den bereits genannten in
Klebemittel herkömmlichen nichtklebenden Zuslitzen weitere herkömmliche Zusätze,
wie Hitze- und Oxydationsstabilisatoren, z.B. 2,2-bis-4-Hydroxyphenylpropan, 2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tert.-butylphenol),
4,4'-Dioxydiphenyl und Di-beta-naphthyl-p-phenylendiamin, enthalten. Es sei jedoch
in diesem Zueanamenhang bemerkt, daß bei den erfindungsgemäßen Klebemitteln im allgemeinen
auch in Abwcaenheit von Antioxydation und Hitzestabilisatoren nach mehreren Stunden
in geschlossenen Behältern und Auftragsvrrichtungen im ruhenden oder bewegten Zustand,
z.B. beim Umpumpen, bei Temperaturen bis zu 1800 C keine Veränderungen der Fließ-
oder Klebeeigenechaften feststellbar sind.
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Die erfindungsgemäßen Klebernittel werden durch Erwärmen der Gemische
der Bestandteile unter Rühren bis zur Bildung einer homogenen Schmelze in an sich
bekannter Weise hergestellte Dabei kann gegebenenfalls ein Teil der Bestandteile
vorgelegt und der Rest der Bestandteile während des Erwärniens mit dem vorgelegten
Teil der Bestandteile vermischt werden.
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Die erfindungagemäßen Klebemittel können in Form ihrer Schmolzen mit
beliebigen beheizbaren Auftrageg@äten, z.B. mit Walzen, Rakeln oder Gießvorriechtungen,
auf die damit zu beschichtenden Unterlagen aufgetragen werden. Sehr hohe Genauigkeit
der Schichtdicke wird z.B.
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in einfacher Weise durch Auftragen der Schmelze auf die zu besohichtende
Unterlage von unten und Abtragen der Schicht mit beheilten Rakeln auf die gewünschte
Schichtdicke erzielt. Der Auftrag kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen.
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Es gehört zwar zu den wichtigsten Vorteilen der erfindungsgeinäßen
Klebemittel, daß sie im Gogeneatz zu den bereite bekannten druckempfindlichen Klebemittoln
sehr gut und einfach in Form ihrer Schmelzen verarbeitet werden Können. Palls erwünscht,
können die erfindungsgemäßen druckempfindlichen Klebemittel Jedoch auch in Form
ihrer Lösungen in organischen L@sungsmitteln, wie Benzin, d.h. aliphatischen Koh@enwasserstoffen
mit Siedebereich von S00 C bis 1500 C, Toluol, Xylol, Äthanol, Äthylaoetat oder
deren Gemischen, oder in Form Wässriger Dispersionen an@wandt werden. @Die erfindungsgemäßen
Klebemittel sind somit besondere vielseitig anwendbar.
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Die erfindungsgemäßen Klebemittel können unmittelbar auf den Träger,
auf dem sie endgültig angewendst werden, aufgetragen werden
Die
Klebemittel können aber auch zunächst auf eine klebotoffabweisende Unterlage, z.B
auf Papicr, das zumindest auf der mit dem Klebemittel zu beschichtenden Seite mit
klebstoffabwesend machenden Organopolyeiloxanen überzogen ist, aufgebracht und dann
auf den endgültigen Träger übertragen werden.
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Als endgültige Unterlage oder Träger für die erfindungsgemäßen Klebomittel
können nlle Unterlagen verwendet werden, die üblicherweise als Unterlagen für druckempfindliche
Klebstoffe verwendet werden. Beispiele fidr solche Unterlagen sind Papier, gewebte
und ungewebte Textilien, Metalle, Kunststoffe, wie weichmacherhaltiges und weichmacherfreies
Polyvinylohlorid, Polyester, Cellulcseacetat und Polyäthylen, jeweils insbesondere
in Form von Bändern oder Folien.
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Die mit den erfindungsgemäßen Klebemitteln überzlgenen Unterlagen
sind Erzeugnisse, die von selbst kleben, also weder angefeuchtet noch erwärmt werden
müssen, um zu kleben, und die für alle Zwecke angewandt werden können, für die derartige
Erzeugnisse anwendbr sind, beiapielsweise für die eingangs genannten. Die Klebesohicht
kann, wie bei mit druckempfindlichen Klebemitteln überzogenen Unterlagen dbliah,
durch Abdeckfolien oder Abdeckbänder, die eine klebstoffabweisende Oberfläche, beispielsweise
durch Imprägnierung mit klebrige Stoffe abweisenden Organopolysiloxanen, besitzen,
oder durch Vberziehen
der Rückseite der Unterlage wit klebrige
Stoffe abweisenden Organopolysiloxanen und Aufrollen geschützt werden.
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Die mit den erfindungsgomäßen Klebemitteln überzogenen Unterlagen
lasoen sich von Gegenstanden, auf denen sie haften, wieder ablösen, ohne daß dabei
Klebemittelrest auf den Gegenständen, auf denan sie hafteten, zurückbleiben. Die
mit den erfindungsgemäßen Klebemitteln erzeugten Klebeschichten sind frei von oxydationsempfindlichen
Dcppelbindungen und altern deshalb nicht im Gegenoatz zu Haftschichten auf Grundlage
von Kautschuk. Sie werden nicht hart und spröde, behalten ihre Klebrigkeit und haben
eine hohe Standfestigkeit.
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Dic in den folgenden Bejopielen angegebenen Teile und Prozentsätze
beziehen sich jeweils auf das Gewicht soweit nicht allders angegeben ist.
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Beispiele für die Herstellung erfindungsgemäß verwendeter Polymerisate
Polymerisat A In einem mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und Tropftrichter
ausgestatteten 4-1-Kolben wird nach Verdrängung des Luftsauerstoffs mit Stickstoff
ein Gemisch aus 950 g Vinylacetat, 1000 g Vinyllaurat,
1,5 g Azodiisobuttersäurenitril
und 8 ml Propionaldehyd unter Rühren mittels eines Wasserbads von 85° C erwärmt,
wodurch Polymerisation der Monomeren unter Rückfluß von Vinylacetat stattfindet.
Nach zwei Stunden, wonach ungefär 80 % der Monomeren umgesetzt sind, wird unter
weiterem Rühren in den Kolben ein Gemisch aus 50 g Vinylacetat, 0,5 g Azodiisobuttersäurenitril
und 1,5 ml Propionaldehyd gegeben sowie die Temperatur des Kolbcninhalts auf 1000
C gesteigert und 30 Minuten bei diesem Wert gehalten.
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Pol@merisat B In einet it Rührer Thermometer, Rückflußkühler und Tropftrichter
ausgestatteten 4-1-Kolben wird nach Verdrängung des Luftsauerstoffs mit Stickstoff
ein Gemisch aus 860 g VinyL-laurat 1000 g Vinylacetat, 1,5 g Azodlisobuttersäurenitril
und 35 ml Proplonaldehyd unter Rühren mittels eines Wasserbads von 850 6 erwärmt,
, wodurch Polymerisation der Monomeren unter Rückfluß von Vinylacetat stattfindet.
Nach zwei Stunden, wonach ungefähr 80 % der Monomeren umgesetzt sind, wird unter
weiterem Rühren in den Kolben ein Gemisch aus 60 g Vinylacetat, 0,5 g Azodiisobuttersäurenitril
und 2 ml Propioaldehyd gegeben sowie die Temperatur des Kolbeninhalte auf 100° C
gesteigert und 30 Minuten bei dicscm Wert gehalten.
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Polymerisat C In einem mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und
Tropftrichter ausgestattetem 4-1-Kolben wird nach Verdrängung des Luftsauerstoffs
mit Stickstoff ein Gemisch aus 580 g Vinyllaurat, 400 g Vinylacetat, 1 g Azodiiaobuttersäurenitril,
a ml Propionaldehyd und 1500 g tert.-Butanol unter Rühren mittels eines Wasserbads
von 85° C erwärmt, wodurch Polymerisation der Monomeren unter Rückfluß von Vinylacetat
stattfindet. Nach zwei Stunden, wonach ungeranr 80 % der Monomeren umgesetzt sind,
wird unter weiterem Rühren in den Kolben ein Gemisch aus 20 , Vinylacetat und 0,5
g Azodiisobuttersäurenitril gegeben sowie die Temperatur des' Kolbeninhalts auf
1000 C gesteigert und 30 Minuten bei diesem Wort gehalten. Schließlich wird das
tort.-Butanol abdestilliert.
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Die in den folgenden Beispielen angegebenen Werte ür die Standfestigkeit
der Verklebungen wurden jeweils nach der PSTC-Methode Nr. 2 (vgl. TAPPI Monograph
Series No. 26, Seite 45) durch Messung der Standzeit an einer mit 17 g/m2 Klebemittel
beschichteten Polyvinylchlorid-Folie bei 500 g Belastung je 8 cm2 verklebter Pläche
bestimmt.
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Beispiel 1 100 Teile des Polymerisats A, d.h. eines Mischpolymerisats
aus 50 % Vinylacetat und 50 % Vinyllaurat mit dem K-Wert 48, gemessen in Aceton
bei 200 C, und einer Schmelzviskosität von 18 000 cP/1600 C, werden zusammen mit
7 Teilen eines Säurewachses (Kennzahlen: Schmelzpunkt 80 bis 83° C; Erstarrungspunkt
nach DIN 51 556 76 bis 790 C; Säurezahl 125 bis 145; Verseifungszahl 150 bis 170;
Esterzahl 25; @ Unverseifbares 7 bis 10 %; spez. Gewicht bei 200 C 0,99 bis 1,00)
auf 1200 C unter Rühren bis zur Bildung einer homogenen Schmelze erwärmt;« Die Schmelzviskosität
des so erhaltenen druckempfindlichen Klebemittels beträgt 10 000 cP/160° «. Die
Standfestigkeit der damit durchgeführten Verklebungen beträgt 120 Minuten.
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Ohne den Zusatz des Wachses beträgt die Schmelzviskosität von Polymerisat
A, wie oben bereits erwähnt, 18 000 cP/1600 C, die Standfestigkeit damit durchgeführter,
Verklebungen nur 50 Minuten; damit beschichtetes Papier, Celluloseacetat, Holz,
Glas, Polyvinylchlorid, Gewebe läßt sich von Gegenständen an -die es geklebt wurde,
häufig nicht wieder ablösen, ohne daß Klebstoffreste auf den Gegenständen zurückbleiben,
während die
gleichen Unterlagen, die mit dem oben beschriebenen
Gemisch aus Polymcrisat A und Wucht beschichtet sind, von den Gegenständen, nit
denen sie mittels der Koebeschicht verbunden wurdcn, ohne Hinterlassung von Klebstoffresten
auf den Gegenstanden wieder abgelöst werden können.
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Beispiel 2 100 Teile Polymerisat A werden zusammen mit 7 Teilen des
in-Beispiel 1 beschriebenen Säurewachses und 5 Teilen eines als polymerer Weiehmacher
wirkenden Folyadipate mit einem Erweichungspunkt von etwa 300 C (vgl. H. Gnnmm und
W. Sommer, Lösungsnittel und Weichmachungsmittel, Stuttgart 1958, Seite 710) auf
1200 C unter Rühren biß zur Bildung einer homogenen Schmelze erwärmt.
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Die Schmelzviskosität des so erhaltenen druckempfindlichen Klebemittels
beträgt 7 QOO cP/160° 0. Die Standfestigkeit der damit durchgeführten Verklebungen
beträgt 90 Minuten. Zur Bestimmung der Schälfestigkeit der Verklebungen werden 2,5
cm breite Streifen von Polyvinylchlorid-Folien mit einer Schmelze
des
Klebemittels beschichtet und die so erhaltenen Klebestreifen nach dem Abkühlen auf
Zimmertemperatur auf glattes Rotbuchenholz bzw. auf Glas mit einer Andruckrolle
gemäß TAPPI Monograph Series No.26 ohne weiteren Druck aufgebracht. Nach 30 Sekunden
bei 200 C, bzw. nach 24- Stunden bei 200 C, bzw.
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nach 7 Tagen bei 70 a werden die Klebestreifen mit einer Prüfmaschine
im Winkel von 1800 C mit; einer Geschwindigkeit von 30 cm/min. abgeschält, h. wieder
abgelöst. Die Schälfestigkeit beträgt in kg/2,5 cm: auf nach 30 sec/20° C nach 24
Std/200 C nach 7 Tg/70° a Holz 0,5 1,2 1,6 Glas 0,5 1,1 1,6 Auf Papier haften die
Klebestreifen, die wie vorstehend beschrieben hergestellt wurden, so fest, daß beim
Ablösen der Klebestreifen das Papier zerstört wird.
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Beispiel 3 100 Teile des Polymerisats B, d.h. eines Mischpolymerisats
aus 57 % Vinylacetat und 43 % Vinyllaurat mit dem K-Wert 37, gemessen in Aceton
bei 200 C, und einer Schmelzviskosität von 5000 cP/1600 C, werden zusammen mit 2
Teilen eines synthetischen Hart-Paraffinwachses (Kennzahlen: Erstarrungspunkt 90
bis 940 C; Penetrationszahl 100 g/5"/25° 0) 3 bis 5;' Säurezahl O; Verseifungszahl
unter 0,5), das mikrokristallin ist,
auf 1200 a bis zur Bildung
einer homogenen Schmelze erwärmt.
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Die Schmelzviskosität des so erhaltenen druckempfindlichen Klebemittels
beträgt 2000 c1P/1600 ¢. Die Standfestigkeit der damit durchgeführten Verklebungen
beträgt 55 Minuten. Die Schälfestigkeit, bestimmt wie in Beispiel 2 beschrieben,
be trägt in kg/2,5 cm: auf nach 30 sec/20° C nach 24 Std/20° C nach 7 Tg/70° C Holz
0,4 2,0 2,2 Glas 0,4 2,0 2,2 Ohne den Zusatz des Wachses beträgt die Schmelzviskosität
von Polymerisat B, wie oben bereits erwäbnt, 5000 cP/160° C und die Standfestigkeit
damit durchgeführter Verklebungen nur 30 Minuten. Die Schälfestigkeit ist praktisch
die gleiche.
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Beispiel 4 100 Teile des Polymerisats C, d.h. eines Mischpolymerisates
aus 58 % Vinyllaurat und 42 % Vinylacetat mit dem K-Wert 56, gemessen in Aceton
bei 20° C, werden zusammen mit 6 Teilen eines teilverseiften Esterwachses (Kennzahlen:
Tropfpunkt nach Ubbelohde 100 bis 1040 a; Erstarrungspunkt 73 bis 760 0; Säurezahl
10 bis 15; Verseifungszahl 105 bis 120; Esterzahl 95 bis 105; Unverseifbares 7 bis
10; spez. Gewicht bei 200 G 1,03 bis 1,04) bei 1200 C unter Rühren bis zur Bildung
einer homo genen Schmelze erwärmt.
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Der so erhaltene druckempfindliche Kleber ergibt eine Schmelze, die
sich bei 140 bis 1900 C sehr gut auf die damit zu beschichtenden Unterlagen auftragen
läßt und Klebeschichten mit hervorragenden Eigenschaften ergibt.