DE1803435A1 - Mehrfachfilament-Garn - Google Patents
Mehrfachfilament-GarnInfo
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Description
2, Nihonbashi Muromachi 2-ehome, Chuo-ku Gg/to
Die Erfindung betrifft ein Mehrfachfilament-Garn, welches vorzugsweise als Zusatzgarn Verwendung findet bei der Herstellung eines
Gewebes, um diesem eine erhöhte Bauschigkeit zu geben, verbunden mit der Eigenschaft einer ausgezeichneten Griffigkeit.
Ee kann als bekannt vorausgesetzt werden, daß an einem Filamentgarn zahlreiche Kräuselungen hervorgerufen werden können, indem
man Filamente aus mehr als zwei verschiedenen Arten, von Polymeren einem gemeinsamen Spinnen unterwirft, wobei die Polymere
verschiedene thermische Schrumpfeigenschaften aufweisen und bezüglich des Querschnitts des Filaments exzentrisch angeordnet sind.
Das Filamentgarn wird gezogen und in einem, im wesentlichen entspannten Zustand einer thermischen Behandlung unterzogen.
09823/mc c - -
der verschiedenartigsten Textilerzeugnisse verwendet und zwar infolge
ihrer charakteristischen Eigenschaften. So we—den Mehrfachfilament-Garne
beispielsweise verwendet für die Herstellung bauschiger, gewirkter
Gewebe oder für die Herstellung von Kreppstoffen.
Nach langen Versuchsreihen wurde nun ein Mehrfachfilament-Garn
gefunden, welches aus Polyestern zusammengesetzt ist und dem Gewebe
oder Stoff, das diese Garne enthält, eine stark verbesserte Griffigkeit gibt.
Wenn vorstehend und auch nachfolgend von einem "Gewebe oder Stoff
stark verbesserter Griffigkeit" gesprochen wird, so ist damit auch
ein Gewebe oder ein Stoff gemeint, dessen Bauschigkeit gegenüber herkömmlichen Mehrfachfilament-Garnen verbessert ist, das in einem
gewiesen Ausmaße eine Streckbarkeit aufweist und dessen Flexibilität
vergrößert ist.
Die herkömmlichen Gewebe oder Stoffe dieser Art wurden hergestellt '
aus bauschigen Strukturgarnen, hergestellt in der Hauptsache nach dem sog. "Falscher Draht"-Verfahren, als Webgarne, man bezeichnet
sie deshalb im allgemeinen als "Strukturgewebe oder - stoffe".
Die Verwendung solcher Strukturgarne für die Herstellung der vor-
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! sap?:;: ■■■'■·■■. -■■<*
erwähnten Struktur gewebe bringt jedoch zahlreiche Nachteile. Einmal erfordert die Verwendung von nach dem "Falscher Draht" Verfahren
hergestellter Strukturgarne ein Verdoppeln und Zwirnen von zwei Einzelgarnen verschiedener Drahtrichtungen, um Restdrehmomente,
welche dem Garn durch einen Drall iufgegeben sind, zu eliminieren. Wird dies unterlassen, so kann es 'orkommen, daß
sich in dem Garn in dessen relativ entspanntem Zustand während des folgenden Webvorganges sog. Schleifchen oder Kräuselungen
bilden, welche ein ungehindertes Durchziehen des C'arnes durch die
öse einer Drahtlitze oder durch die Schlitze eines Webkammes nicht zulassen und demzufolge die Gefahr eines Brechens des Garnes
besteht, was sich nachteilig auf die Qualität des Gewebes auswirkt. Weitere Nachteile sind darin zu sehen, daß der Webvorgang äußerst
langsam vor eich geht.
Es ist in diesem Zusammenhang auch noch darauf hinzuweisen, daß die einzelnen Filamente des Mehrfachfilament-Garnes bei der Herstellung
nach dem "Falscher Drahf'-Verfahren sehr stark gegeneinander
angedrückt werden, was zur Folge hat, daß ihre Querschnittsprofile deformiert werden. Dies heißt aber mit anderen
Worten, daß die Querschnitte der einzelnen Filamente zwischen kreisförmigen und polygonalen Formen schwanken. Mehrfachfilament-
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Dipl.-lng. H*int Le«ei. Patentanwalt D - 8 Mündien 81, Cösimastrafce ,81 · Telefo·: (08Π) 48 38 20
Garne mit solchen Eirizelfilamenten deformierten Querschnitts
besitzen aber ein verringertes Lichtreflexionsvermögen , so daß
auch das aus ihnen hergestellte Gewebe eine verringerte Leuchtkraft besitzt.
Hinsichtlich der Herstellung von Garnen mittels des "FalMcher
Draht"-Verfahrens ist es auch bekannt, daß unter Verwendung einer erhitzten Platte oder eines erhitzten Zylinders üblicherweise eine
Wärmefixierung vorgenommen wird. Werden nun Polyester -Filamente einer solchen Wärmefixierung unterzogen, dann kann eine nicht
gleichmäßig durchgeführte Wärmefixierung dazu führen, daß die Filamente
unterschiedliche Affinität gegenüber Farbstoffen aulweisen. Es besteht daher die Gefahr, daß im Falle des Einfärbens eines aus
eolchen Struktur garnen hergestellten Gewebes dieses unregelmäßig gefärbt wird.
Werden letztlich übliche Struktur-Mehrfachfilament-Garne für Gewebe
verwendet, welche eine große Anzahl von Kreuzungen von Ketten-und Schußfäden aufweisen, wie beispielsweise "Tropical"-Gewebe, dann
besteht die Gefahr, daß das verbleibende Drehmoment des dem Garn zuvor mittels 4es "Falscher Draht"-Verfahrene aufgegebenen Dralls
auf der Oberfläche des Gewebes Tüpfel erzeugt, wodurch dessen Qualität weeentlich verschlechtert wird oder sich weeentlich unter-
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Dipi.-'ng. Heini | Lesser, | Pctento | *dt D - 8 | München 81, Cosirr- istrafce | 81 | Telefon. | (0811 | 48 7-8 20 |
- 5 - | 1 | 803435 | ||||||
scheidet | von | der r» | rwün sehten | Gewebe strut tür. |
Der Erfindung liegt die Hauptaufgabe zugrunde, ein Mehrfachfilament-Garn
zu schaffen, welches sich für die Herstellung in ihrer Qualität stark verbesserter Gewebe eignet, deren Griffigkeit und Erscheinungsbild
üblichen Strukturgeweben entspricht, unter Vermeidung der vorerwähnten
Nachteile bei der Herstellung solcher Stru ktur gewebe. Das erfindungsgemäße Mehrfachfilament-Garn soll sich o'ine Schwierigkeiten
weben oder stricken lassen und es soll insbesondere eine gleichförmige Affinität gegenüber Farbstoffen aufweisen, so daß das aus
solchen Garnen hergestellte Gewebe gleichmäßig eingefärbt werden kann.
Es kann als bekannt vorausgesetzt werden, daß ein Mehrfachfilament-Garn
mit spiralförmigen Kräuselungen versehen ist. Die Anzahl der in Uhrzeigerrichtung gedrehten Kräuselungen und die Anzahl der
entgegen Uhrzeiger richtung gedrehten Kräuselungen sind etwa in Längsrichtung
des Mehrfachfilament-Garnes gleich. Die sich in dem Garn entwickelnden, verbleibenden Drehmomente heben sich demzufolge
gegenseitig auf, was zur Folge hat, daß das Mehrfachfilament-Garn in seiner Gesamtheit nicht ein solches verbleibendes Drehmoment be
sitzt, das gewöhnlich in üblichen Struktur garnen vorhanden ist. Hierin
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Dipl.-lng. Heinz Lesser, Patentanwalt D - 8 ΜΟηΑβη 81, Cosimastra&e 81 ■ Telefon. (0811) 48 38 20
ist ein kennzeichnendes Merkmal von Mehrfachfilamcnt-Garnen gemäß
der Erfindung zu sehen, deren Einfachfilamente aus Polyestern hergestellt sind. Darüber hinaus umfaßt die Herstellung dee erfindungsgemäßen
Filament-Garnes nicht das Aufgeben eines hohen Dralls auf
das Garn während der Wärmefixierung, welche häufig eine Deformation
des Querschnittprofils des entwickelten Garnes hervorruft, mit
der Folge, daß eine solche Deformation des Querschnitts des erfindungsgemäßen
Filamentgarnes eliminiert wird. Hierin ist ein weiterer wesentlicher
Vorteil des ,erfindungsgemäßen Garnes zu sehen.
Die vorerwähnten Ausführungen sind jedoch dahingehend einzuschränken,
daß sich nicht alle Polyester-Filamente-für das erfindungs gemäße
Mehrfachfilament-Garn im Hinblick auf die angestrebten Vorteile eignen, weshalb nach der Erfindung für die Lösung der gestellten Aufgabe
ein Mehrfachfilament-Garn in Vorschlag gebracht wird, das sich · durch folgende Eigenschaften auszeichnet:
Das Mehrfachfilament-Garn ist erfindungs gemäß im wesentlichen
aus mehr als zwei Polyester-Polymer en unterschiedlicher thermischer
Schrumpfeigenschaften zusammengesetzt, welche über den Querschnitt des Filamente exzentrisch angeordnet sind. Das Filament-Garn
besitzt in siedendein Wasser einen Schrumpfungsgrad in der Größenordnung zwischen 30 und 65 %, die eigentliche Schrumpfung
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des Filament-Garnes unter trockener Erhitzung ist weniger als
10, 0 %, die bei 180 C gemessene Schrumpf spannung ist weniger als 120 mg/Denier und die Anzahl der an dem Filament durch Behandlung
mit siedendem Wasser entwickelten Kräuselungen ist größer als 16 Kräuselungen/cm.
Im Falle einer Verwendung von Mehrfachfilament-Garnen, welche
die vorerwähnten, erfindungegemäßen Charakteristiken nicht aufweisen,
für die Herstellung von Geweben, weisen die solche Garne aufweisenden Gewebe nicht die kennzeichnenden Merkmale auf, welche
erfindungsgemäß erzielbar sind. Die Gewebe sind vielmehr hinsichtlich ihrer Griffigkeit papierähnlich, auf ihrer Oberfläche entwickeln sich
Tüpfel, während des Schlichtens oder während des Einfärbens des Gewebes ziehen sich die Gewebe in Breitenrichtung ein und das aus
solchen Geweben hergestellte Erzeugnis ist äußerst grobgriffig.
Nachfolgend wird nun kurz die Herstellung eines erfindungsgemäßen Mehrfachfilament-Garnes aus Polyester-Filamenten näher beschrieben.
Die Wahl der Polyester-Polymere sollte derart getroffen werden, daß
diese unterschiedliche G rund Viskositäten aufweisen. Eines der Polymere sollte vorzugsweise eine Grundviskosität zwischen 0,45 und 0,
und das andere Polymer sollte vorzugsweise eine Grundvtekosität
zwischen 0, 60 und 0, 85 haben. Beide Polymere sollten unter einer
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Temperatur zwischen 290 und 300 C derart in geschmolzenem Zustand
gesponnen werden, daß diese Polymere eine exzentrische Anordnung · erfahren und zwar vorzugsweise eine bimetallähnliche Anordnung
über den Querschnitt eines Filamentes. Nach dem Schmelzspinnen sollte das Filamentenbündel durch einen kalten Luftstrom einer Koagulation
unterworfen werden und dann unter einer Spannung von mehr als 0, 15 g/Denier zu einer Spule aufgewickelt werden. Das so erhaltene
Mehrfachfilament-Garn ist anschließend in einer Größenordnung zwischen 3,0 und 3,8 in einer Streckmaschine unter Verwendung eines
erhitzten Stiftes und einer erhitzten Platte zu strecken, wobei die Temperatur der erhitzten Platte auf einemWert zwischen Raumtemperatur
und 180 C und die Temperatur des erhitzten Stiftes auf
einemWert zwischen dem Temperaturpunkt des gläsernen Überganges
und 160 C gehalten werden sollte. Nach dem Streckvorgang sollte das gezogene Mehrfachfilament-Garn einer thermischen Entspannung
in einer Einrichtung unterworfen werden, welche einen erhitzten Zylinder umfaßt, durch welchen hindurch das Mehrfachfilament-Garn
geführt ist. Die Temperatur dieses erhitzten Zylinders sollte auf einem Wert zwischen 130 und 240 C , vorzugsweise zwischen 200 und 230 C,
gehalten werden und das Entspannungsverhältnis sollte in der Größenordnung
zwischen 10 und 70 %, vorzugsweise etwa 20 %, liegen.
Das so erhaltene Mehrfachfilament-Garn ist mit einer Vielzahl feiner spiralförmiger Kräuselungen versehen.
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Dipl.-Ing. Heinz Lesser. Patentanwalt D - 8 München 81, Caeimastrafce 81 · Telefon: (08Π) 48 38 20
Wie aus den nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher erkennbar
wird, erfordert die Herstellung des erfindungsgemäßen Mehrfachfilament-Garnes
eine optimale Kombination der vorerwähnten Herstellungsbedingungen
über den gesamten Zeitraum der Herstellung. Anders ausgedrückt, werden nur die Randbedingungen eingehalten,
dann können unter Umständen optimale Ergebnisse nicht erzielt werden.
Die vorerwähnten Polyester-Polymere sollten vorzugsweise in einer
Kombination aus der folgenden Gruppe ausgewählt werden: Terephthalsäure, niederwertige Alkylenderivate der Terephthalsäure, Äthylenglykol,
bis-2-Hydroxyl-Äthylterephthalal oder dessen niedrigwertige
Polymere und Polyester mit wenigstens-70 Gewichtsprozenten Polyäthyl-Terephthalal.
Die Kombination der aus vorerwähnter Polyester-Gruppe ausgewählten
Polymere sollte derart sein, daß sich die Polymere in ihrer Grundviskosität,wie nachfolgend näher beschrieben, unterscheiden .
Vorzugsweise empfiehlt sich eine Kombination von Terephthalsäure mit Äthylglykol.
Die vorerwähnten Polymere können auch Mischpolymere enthalten, die auegewählt Bind aus der folgenden Gruppe: aliphatische Dikarbonsäuren
, wie Oxalsäure, -Adipinsäure und Azelainsäure; aromatische
..-- 909823/105 6
Dikarbonsäuren wie Isophthalsäure, Phthalsäure, 2, 6-N iphthal-Dikarbonsäure
u id Diphensäure; Dikarbon säure mit Al; zyklen
wie 1, 2-Cyclobu'an-Dikarbonsäure; Dikarbonsäure, we ehe alle
Elemente außer Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff sowie Zusammensetzungen derselben enthalten kann, und eine Struktur
aufweist, wie sie in den nachfolgenden, allgemeinen Formeln aufgezeigt ist:
COOH COOH COOH
oder < V SO NH-( }
Beispielsweise 5-Natriurn-Sulfophthalsättre und 5-Methylsulfophthalsäure;
multifunktionelle Verbindungen wie Trimellitsäure und Piromellit·
säure; niederwertige Alkylester und Glykole ster dieser multifunktionellen Verbindungen; Polyoxy-Verbindungen wie Diäthylenglykol, Propylenglykol,
Polyäthylenglykol, Butendiol, Tioglykol, p-Xylyienglykol,
1 ,4-Zyklohexan-di-Methanol, 2, 2-bis (p-2-Oxyphenyl)-Propan,
2, 2-bis (p-Oxyäthoxyphenyl)-Propan, Glyzerin und Pentaerythrit; · ;
i sowie p-Oxyäthoxy-Benzoesäure, p-Oxymethyl-Benzoesäure und \
Glykolsäure. Außerdem können die Polymere Farbstoffe enthalten S
wie Ruß, Phthalocyanin, Titan-Pigmente und Kieselsäureanhydrid,
Phosphorverbindungen wie Phosphorsäure, phosphorige Säure, Tri- phenylphosphat, Trimethylphoephat und Triphenylphosphat. Falls die
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Dip)-Ing. Heinz Leiser, Patentanwalt D - 8 München Sl1 Cosimartro6· 81 - Te-»font (0811) 48 38 20
Viskosität der geschmolzenen Polyesterlösung sehr niedrig ist, können
auch Zusätze wie Borverbindungen oder Alu min at verbindungen beigemischt
werden.
Für die nachfolgenden Ausführungsbeiepiele ist eine Begriffsbestimmung
für die einzelnen Bezeichnungen zu geben.
Der Begriff "Grundviskosität (·*})" bezieht sich auf die Viskosität
eines Polyester-Polymers, gemessen bei 25 C in einer o-Chlorphenol
Lösung.
Der Begriff "Streckverhältnis" leitet sich her aus dem Verhältnis
der Umfangsgeschwindigkeit der Streckwalze in bezug auf die Zuführwalze und das prozentuale Entspannungs verhältnis des Filaments
ist gegeben durch die Gleichung
V - V
1 Z~ χ 100
1 Z~ χ 100
vi
wobei V1= Umfangsgeschwindigkeit der Zuführwalze und
V2 - Umfangsgeschwindigkeit der Entspannungswalze.
Die charakteristischen Eigenechaften des erfindungsgemäßen Mehr-
fachfilament-Garne· werden in der nachfolgenden Art und Weise bestimmt.
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Dipl.-Ing. Heim Lessor. Pot«witanwalt D-B MOmton 81. Cofimaitro&· 81 ■ Telefon: (08H) 483820
1. Anzahl der Kräuselungen :
Ein Kräueelfilament einer Länge von 20 cm wird unter einem Gewicht·
von 1 mg/Denier vorgespannt und es wird die Zahl von Kräuselungen je Längeneinheit (1 cm) festgestellt, gemessen über eine Länge
von 10 cm des Filamente.
2. Prozentuale Schrumpfung : ("augenscheinliche" Schrumpfung) Auf einer SpulQ einer Umfangslänge von 1 m wurde unter einer
Spannung von weniger als 50 mg/Denier ein Garnstrang aufgewickelt. Durch Doublierung dieses Stranges wurde ein Bündel aus 20 Einzelgarnen
erhalten. Es wurde die Länge a des Garnbündel s unter einer Anfangs spannung von 1 mg/Denier gemessen. Anschließend wurde
das Garnbündel in heißes Wasser einer Temperatur von 98 C über
15 Min. in entspanntem Zustand eingetaucht. Das Bündel wurde dann
aus dem Wasser genommen und an ihm anhaftende Wassertropfen
wurden mittels Gaze oder Filepapier entfernt. Das Garnbündel wurde wiederum mit einem Gewicht von 1 mg/Denier belastet und in diesem
Zustand wurde seine Länge b gemessen. Die prozentuale Schrumpfung ergibt sich dann aus folgender Gleichung:
(1 - — ) χ 100 a
3. Prozentuale "echte" Schrumpfung :
Das für die Probe ausgewählte Garnbündel wurde in der gleichen Art
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ί V ■■■-. "J / ■:«'■■ W-
Dipl,-Ing Heinz Uii-r, Patentanwalt D - 8 Μΰηώβη 8T, Cosimortrafj« 81 Telefc: ·■ (08Π) 48 38
und Weise vorbereitet wie die Probe zur Ermittlung dftr vorerwähnten
prozentualen Schrumpfung, die gegenüber de-r hier abgehandelten
"echten" Schrumpfung als ''augenscheinliche ' Schrumpfung bezeichnet
werden könnte. Die Länge L des Bündels wurde unter einer Belastung
von 200 mg/Denier gemessen. Anschließend wurde das Bündel unter einer trockenen Wärme wärmebehandelt und in entspanntem
Zustand auf einer Temperatur von 160 C gehalten. Nach dieser Behandlung
wurde das Bündel wiederum mit einem Gewicht von 200 mg/ Denier belastet und seine Länge L_ gemessen. Die prozentuale "echte"
Schrumpfung ergibt sich dann durch folgende Gleichung:
L '
( 1 - 1 χ 100
Ll
4. Schrumpf spannung :
Ein gekräuseltes Garn einer Länge von 25 cm wurde mit einem Gewicht
von 1/30 g/Denier belastet und in diesem belasteten Zustand
in ein unter einer Temperatur von 180 C gehaltenes Silikonöl-Bad
eingetaucht. Die in dem Garn erzeugte Spannung wurde mittels eines Spannungsmeßgerätes geinessen.
Zwei Polyethylenterephthalat-Polymere mit einer Grundviskoeität von
"309823/1056
0, 50 bzw. 0,80 wurden vorbereitet. Diese beiden Polymere wurden
unter einer Temperatur von 23 5 C in geschmolzenem Zustand derart
gesponnen, daß sie in einer bimetallähnlichen Anordnung erhalten wurden,
das noch nicht gestreckte Mehrfachfilament-Garn wies eine Gesamtfeinheit
von 500 Denier und 48 Filamenten auf und wurde unter einer Spannung von 0, 20 g/Denier auf einen Wickel aufgenommen.
Das noch nicht gestreckte Mehrfachfilament-Garn wurd« anschließend
gestreckt und zwar bei einem Streckverhältnis von 3, 5, indem es durch
eine Streckmaschine hindurchgeführt wurde, bei welcher der erhitzte Stift auf einer Temperatur von 98 C und die erhitzte Platte auf einer
Temperatur von 150 C gehalten wurden. Nach dem Strecken betrug
die Gesamtfeinheit des Garnes 150 Denier. Das gestreckte Mehrfachfilament-Garn
wurde anschließend für eine Entspannung einer Wärmebehandlung unterworfen, es wies dann zahlreiche feine Kräuselungen
auf. Die Temperatur des für die Entspannung verwendeten Zylinders wurde auf einem Wert von 210 G gehalten und das Entspannungsverhältnis
betrug 20 %. Die charakteristischen Merkmale des so erhaltenen Garnes sind in der weiter unten aufgeführten Tabelle
enthalten. (Proben-Nr. 1)
Aus den so erhaltenen Mehrfachfilament-Garnen wurde ein "Tropical"-
Ge we be hergestellt, die Garne wurden sowohl als Ketten- wie auch als
Schußgarne verwendet. Dieses Gewebe wurde wie üblich geschlichtet,
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wobei dieses Schlichten die Ve rf ahrens schritte ein« s Abkochens in
entspanntem Zustand, eines Ausquetschens und Tn-cknens, einer
Wärmefixierung, eines Abkochens, eines Färbens, eines Abquetschens und Trocknens und einer abschließenden Wärmefixierung umfaßt.
Die Merkmale des so erhaltenen Gewebes sind gleii hfalls in der
Tabelle I festgehalten und es ist erkennbar, daß si:h auf dem Gewebe
keine Tüpfel gebildet haben, daß die Schrumpf spannung mit 23 % ausreichend genügend war und daß das Gewebe eine ausreichende
Dicke zusammen mit einer guten Griffigkeit aufwies.
Ausführungsbeispiel 2
Analog dem Verfahren des vorerwähnten Ausführungsbeispieles und
mit denselben Einrichtungen wurden insgesamt neun verschiedene Arten von Mehrfachfilam ent -Garnen von 150 Denier hergestellt.
In Unterscheidung wurden jedoch für dieses Ausführungsbeispiel folgende Bedingungen aufgestellt.
Grundviskosität des Polymers niedriger
Viskosität 0,45 - 0, 55
Grundviskosität des Polymers hoher
Viskosität 0,60 - 0,85
Anzahl von in einem Mehrfachfilament-
stecken 909823/1056 °derkalt
Streckverhältnis
Temperatur während der Entspannung Ent spannungs verhältnis
3,0 - 3,8
.o.
130 -240 C 10 - 70 %
Die kennzeichnenden Merkmale für die erhaltenen Mehrfachfilament-Garne
sind gleichfalls in Tabelle 1 aufgeführt. Aus jeden der Garne wurde gleichfalls "Tropical"-Gewebe gewoben, welche analog dem
vorstehend aufgeführten Ausführungsbeispiel geschlichtet und gefärbt
worden sind. Auch die Eigenschaften dieser Gewebe sind in Tabelle 1 festgehalten. Aus den Ergebnissen gemäß dieser Tabel Ie ist erkennbar,
daß die aus Mehrfachfilament-Garnen , welche nicht die erfindungsgewollten
Erfordernisse aufweisen, hergestellten Gewebe mit Tüpfeln an ihrer Oberfläche versehen sind, eine übermäßig starke Schrumpfspannung
aufweisen, aufgrund mangelnder Dicke ihre Griffigkeit papierähnlich ist und daß sie sich rauh anfühlen und unzureichende
Elastizität aufweisen.
Aus einem Polyäthylenterephthalat-Polymer mit einer Grundviskosität
von 0,48 und einem Polyparaoxyäthylen-Benzoat-Polymer einer Grundviskoeität
von 0, 56 wurde ein Mehrfa-ch.filaxn.ent-Garn von 150 Denier
hergeetellt. Es wurde für diesen Fall eine Einrichtung gemäß dem Aueführungebeiepiel 1 und Bedingungen gemäß dem Ausführungebeispiel
.909823/1056
Π :
- 17 -
2 verwendet. Das erhaltene Mehrfachfilament- Garn (Probe Nr. 12)
wies Eigenschaften auf, welche im Rahmen dei vorliegenden Erfindung
liegen und das aus diesem Garn hergestellte "Tropical"-Gewebe wies
ausgezeichnete Eigenschaften auf. Demgegenüber wies beispielsweise das Gewebe der Probe 11 Tüpfel auf, es war in seiner Griffigkeit
rauh und lag daher nicht im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
98 23/1056
Probe Nr. | 1 | Tabelle 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
00
O GO |
Dipl.-1 | |
Anzahl v.
Kräuselungen auf 1 cm |
22 | 25 | 26 | 18 | 13 | 28 | 17 | 23 | 10 | 9 | 26 | 26 |
CO
cn |
3
O |
||
Sch rumpf-
spannung b. 80°C in mg /Denier |
83 | 250 | 140 | 100 | 105 | 110 | 32 | 25 | 102 | 37 | 16 | 27 |
S.
N ϊ |
|||
Wärme-
Schrumpfung b. 180 C u. trockener Erwärmung °f |
5,4 | 7,3 | 5,2 | 4,8 | 5,8 | 4,5 | 10,2 | 14,0 | 7,8 | 15,7 | 8,6 | 7,4 |
S
f 3 O 1 |
|||
augenacheinl.
Schrumpfung in % |
61, 5 | 70 | 73 | 68 | 40 | 55 . | 43 | 57 | 28 | ?4 | t>9 | 54,0 | t D - 8 M | |||
> |
-*· I
Oo §" a 3 e I S 03 'S* |
|||||||||||||||
Il
!! Garn |
I | |||||||||||||||
) 48 38 20
- 1 |
||||||||||||||||
Probe Nr. | 1 | 2 | 3 | Tabelle 1 (Forts.) | 4 | 5 | 6 | - | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
σ
*» |
|
Tüpfelbil dung |
—ι keine |
festge stellt |
festge stellt |
festge stellt |
keine | ceine | ceine | keine | keine | keine | festge stellt |
festge stellt |
I ; g |
|||
Schrumpfung während d. Schlichtens in % |
23 | 28 | 24 | 34 | 15 | 20 | 12 | 16 | 15 | 10 | 24 | 12 | S S r I 1 |
|||
Dicke | ausrei chend |
ausrei chend |
ausrei chend |
nicht ausrei chend |
nicht ausrei chend |
ausrei chend |
nicht ausrei chend |
nicht ausrei chend |
nicht ausrei chend |
nicht ausrei chend |
ausrei chend |
ausrei chend |
lit D - 8 h | |||
O 3 r S3 '? |
||||||||||||||||
webe | Griffigkeit | gut | schlecht | schtecht | . rauh | papier- ähnlich |
gut | schfecht. | unge nügend elast. |
schfecht | schied* | rRuh I |
gut | |||
υ Ü |
ä!
f ϊ |
|||||||||||||||
CO O , to _ |
«4 | |||||||||||||||
CO ' CJI |
||||||||||||||||
Claims (4)
1. Mehrfachfilament-Garn , gekennzeichnet durch eine
Vielzahl von Filamenten aus jeweils mehr als zwei Arten von in diesem exzentrisch angeordneten thermoplaetiechen Hochpolymeren,
wobei dem Garn nach einer Behandlung mit siedendem Wasser mehr als 16 Kräuselungen/cm aufgegeben sind, seine
Schrumpfspannung weniger als 120 mg/Denier, sein Schrumpfungsgrad in siedendem Wasser 30 - 65 % und seine echte Schrumpfung
weniger als 10 % ist. ·
2. Mehrfachfilament-Garn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Arten von thermoplastischen Hochpolymeren im wesentlichen Polyester sind.
3. Mehrfachfilament-Garn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz der Gründviskositäten der beiden
Polyester mehr als 0, 05 ist.
4. Mehrfachfilament-Garn nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundviskosität des einen Polyesters 0,60 - 0,85 und die dee anderen Polyester» 0, 45 - 0, 55 ist.
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