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Einrichtung zum Zählen der zurückgelegten Wegkilometer von Eisenbahnwagen,
insbesondere Güterwagen Für die Unterhaltung der Gleisfahrzeuge ist die Zahl der
zurückgelegten Kilomter von besonderer Wichtigkeit. Dishor wurde die Hauptrevision
der Waggons nach bestimmten Zeitabscltnitten und die der Triebfahrzeuge nach einer
bestiarllten zurückgelegten Kilometerzahl durohgeführt. Aus wirtschaftlichen Griinden
wurden auch die 4-achsigen Personenwagen mit ICilometerzähler ausgeriistot, um die
Hauptrevision an diesen Fahrzeugen nach bestimmten Kilometerleistungen durchzuführen.
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Nachdem diese Maßnahme zu beträchtlicher Personal- und damit Kosteneinsparung
geführt hatte, ist man nun allgemein bestrebt
dieselbe Maßnahme
auch bei den Güterwagen durchzufiihren.
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Bei den Güterwagen ergibt sich aber die Schwierigkeit, das uer Wagen
im beladenen Zustand wesentlich mehr beansprucht wird als in unbeladeiien. Für die
Hauptrevision ist in erster Linie die Zal der zurückgelegten Kilometer im beladenen
Zustand maßgebend. Es ist aber auch die Kenntnis der zurückgelegten Leerkilometer
von großer Bedeutung, da das Verhältnis der Leerkilometer zu den zurückgelegten
Lastkilometer Aufschluß über die Wirtschaftlichkeit jeder einzelnen Güterwagentype
gibt.
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Die Erfindung zielt darauf ab, eine Einrichtung zum Zählen der Zurückgelegten
Wegkilometer von Eisenbahnwagen, insbesondere Güterwagen zu schaffen, mit der entweder
die gesamten Wegkilometer und die Wegkilometer des belasteten Wagens (Lastkilometer)
oder die Wegkilometer des unbeladenen Wagens (Leerkilometer) und die Lastkilometer
gezählt werden können.
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die Einrichtung Die Erfindung besteht im Wesen darin, daß/zwei von
einer Wagenradachse gemeinsam anetriebene- Kilometerzähler aufweist und mindestens
dem einen zum Zählen der Wegkilometer des beladenen Wagens vorgesehen Zähler (Lastzähler)
eine Schaltvorrichtung zugeordnet ist, dieden Zähler unter der Wirkung des von der
Ladung ausgeübten Druckes ein- oder ausschaltet , und eine am Wagenkastenrahmen
oder an der Achsführung angebaute Vorrichtung zum Betätigen der Schaltvorrichtung
vorgesehen
ist und der andere Zähler (Leerzähler) entweder die gesamten Wegkilometer zählt
oder ebenfalls ein-und ausschaltbar ist.
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Die Schaltvorrichtung zum selbst tätigen Ein- und Ausschalten der
erfindungsgemäßen Einrichtung wird durch die Veränderung der Lage des Wagenrahmens
bezüglich der Wagenachse zufolge des Gewichtes der Ladung gesteuert. Es wird somit
der Unterschied der Lagen des Wagenrahmens bei beladenen und entladenen Wagen ausgenützt.
Die Schaltvorrichtung ist so ausgebildet, daß der Leerzähler ständig eingeschaltet
und der Lastzähler zuschaltbar ist oder entweder der Leerzähler oder der Lastzähler
im Betrieb sind.
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Die Vorrichtung, welche die jeweilige Lage des Wagenrahmens zur Radachse
auf die Schaltvorrichtung überträgt, weist erfindungsgemäß eine an dem Wagenkastenrahmen
oder der Achsführung angelenkte Schaltstange auf, auf der eine Führungshülse angeordnet
ist, welche mit einem Ende direkt und mit dem anderen Ende über eine Feder abgestützt
ist und einen Mitnehmer trägt, der einen Schaltstift der Schaltvorrichtung betätigt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des ErfindunOsgegenstandes
schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt in tnsicht einen Ausschnitt des Fahrgestelles
eines Eisenbahnwagens,
an dem eine Vorrichtung zum Betätigen der
Sohaltvorrichtung der Zähler angeordnet ist, Fig. 2 diese Vorrichtung in vergrößertem
Maßstab, Fig. 3 und 4 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen von Schaltvorrichtungen
für den Lastzahler in Seitenansicht und die Fig. 5 und 6, 7 und 8 und 9 Ausführungsformen
von Schaltvorrichtungen in Ansicht bzw. Seitenansicht.
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Das Gehause 1 der Einrichtung zuw Zählen der Wegkilometer ist nach
Fig. 1 ai Lagerschild 2 eines der Achslager eines Giiterwugens angebaut. Der aus
dem Gehäuse ragende Schaltstift 3 zum fletätigen der nicht dargestellten später
noch beschriebenen Schaltvorrichtung der Zählwerke wird durch eine Vorrichtung 4
betätigt, die in Fig. 2 vergrößert dargestellt ist. Sie weist eine Stange 5 auf,
die mit dem Wagenrahmen 6 (Fig.i) zum Ausgleich der Querbewegung der Achse über
ein Kugelgelenk 7 oder eine Gummi federung (Silentblock) gelenkig verbunden ist.
Auf der Stange ist eine Führungshülse 8 angeordnet, die mit ihrem einen Ende 9 direkt
und mit dem anderen Ende 10 übcr eine Feder 11 an der Stange abgestützt ist. Sie
trägt einen Mitnehmer 12, der sich über den Schaltstift 3 der Einrichtung erstreckt.
Durch das im Wagen verladene Gut set sich der Wagenkasten bzw. sein Rahmen 6 und
die Stange 5 ab, wodurch der Mitnehmer auf den Schaltstift einwirkt und die Schaltvorrichtung
der Zählwerke ausgelUst wird. Der Mitnehmer ist mittels eines auf der FUhrungshülse
vorgesehenen Gewindes 13 und Muttern 14 höhenverstellbar,
so daß
er auch für Lleiere Belastungen, z.B. für 60 % der zugelassenen Belastung, eingestellt
werden kann. Wird diese eingestellte Belastung überschritten, so liegt der Mitnehmer
am Gehäuse 1 auf, kann dieses aber nicht beschädigen, da der durch die größere Belastung
größere Schaltweg von der Feder 11 aufgenommen wird. Selbstverständlich kann die
Stange 5 auch an anderen Stellen des sich absenkenden Fahrgestelles, z.B. an der
Lagerführung, angebaut werden.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen zunächst Sohaltvorrichtungen für Lastzahler
in Betriebsstellung ohne Berücksichtigung der Leerzähler.
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Die Schaltung dieser Zählwerke 15 erfolgt mittels Klinken 16, die
in auf den Wellen der Zählwerke angeordnete Klinkräder 17 eingreifen. Die Klinken
werden über Kurbelzapfen 18 gesteuert, die an Schneckenrädern 19 von Sohneokengetrieben
angesetzt sind,'deren Schnecken 20 durch die nicht dargestellten Radachsen angetrieben
werden.
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Bei abgestellten Zählwerken sind die Klinken gegen die Wirkung der
Federn 21 von den Klinkrädern abgehoben, wozu bei der Ausführungsform naoh Fig.
3 ein Exzenter 22 und bei der nach Fig. 4 ein zweiarmiger Hebel 23 vorgesehen sind,
die, mittels Federn 24 bzw. 25 in der strichliert angedeuteten Andrückstellung gehalten
werden. Das Inbetriebsetzen der Zählwerke erfolgt durch di. Sohaltatifte 3, aui
die der unter der Wagenlast sich absenkende Mitnehmer der Betätigungsvorrichtung
nach
Fig. 2 einwirkt. Diese Schaltstifte sind mit Anschlägen 27 versehen, von welchen
der eine den Exzenter 22 mittels einer an diesem angesetzten Stange 28 verdreht
und der andere den Hebel 23 verschwenkt. Bei entladenem Waggon geht der Schaltstift,
nachdem der Mitnehmer von ihm abgehoben wird, durch die Feder 26 in seine Ausgangsstellung
zurück und die Klinken werden durch den sich unter der Wirkung der Feder 24 zurück
drchenden Exzenter, bzw. durch den von der Feder 25 zurück verschwenkten Hebel von
den Klinkenrädern abgedrückt.
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Zum Schalten von zwei Zählwerken - des Leerzählers 29 und des Lastzählers'30
- sind nach den Fig. 5 und 6 zwei Klinken 31, 32 vorgesehen, die in die Klinkenräder
33,34 eingreifen und @von dem Kurbelzapfen 18' gesteuert werden. Das Schneckengetriebe
ist mit 19, 20 bezeichnet. Das Zählwerk des Leerzahlers ist ständig im Betrieb,
das Zählwerk des Lastzählers ist bei unbelastetem Wagen mittels des Exzenters 22
gemäß Fig. 3 stillgesetzt.
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Die Inbetriebnahme dieses Zählers erfolgt durch den g¢haltstift 3,
wie bei dem Zählwerk nach der Fig. 3. Anstelle des Exzebters kann natürlich auch
der Hebel nach Fig. 4 vorgesehen sein.
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Auch die Zähleinriohtung in den Fig. 7 und 8 ist zum Zählen 'der gesamten
Wegkilometer und der Lastkilometer bestimmt. Jodoch
wird nur ihr
Leerzähler 29 von der Itadachse über das Schneckengetriebe 19, 20, den Kurbelzapfen
18, die Klinke 31 und das lClinkrad 33 angetrieben. Der Antrieb des Lastzählwerkes
30 erfolgt über ein auf der Wolle des Leerzählerkers vorgesehenes Zahnrad 35, das
über ein Ritzel 36 ein auf der Welle des Lastzählwerkes angeordnetes Zahnrad 37
treibt.
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Das auf dem einen Arm 38 eines zweiarmigen Hebels 39 gelagerte Ritzel
wird mit den beiden Zahnrädern bei beladene Wagen durch den abgesenkten, auf den
anderen Arm 40 wirkenden Mitnehmer 3 in der Schaltstellung gehalten. Bei leerentlWagen
ist das Ritzel von den Stirnradern durch die Feder 41 abgehoben.
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Mit der Zähleinrichtung nach Fig. 9 ist die getrennte Zählung der
Leerkilometer und Lastkilometer möglich. Zu diesem Zweck sind auf der Welle es Lcerzählers
29 ein festes und ein loses Klinkrad 42 bzw. 43 vorgesehen. Auf dem Kurbelzapfen
44 des vom Wagenrad abgeleiteten Antriebes 19, 20 ist die Klinke 45 durch den Schaltstift
3 verschiebbar gelagert, der diese bei leerem Wagen mit dem festen Klinkrad und
bei beladenem Wagen mit dem losen Klinkrad im Eingriff hält. Der Antrieb des Leerzählers
30 erfolgt durch die Zahnräder 46, 47, 48, von welchen das erste auf der Laufbüchse
des losen Klinkrades 43 und das letzte auf der Welle des Leerzsihlers aufgekeilt
ist, Zweckmäßiger Weise kann zum händischen Schalten der Zählwerke de Schaltstift
auch
noch mit einer auslösbaren Sperre versehen sein, die den Schaltstift anstelle des
Mitnehmers in der Einschaltstellung hält.