DE1620839C3 - Verfahren zur Konzentrierung eines wäßrigen Latex - Google Patents
Verfahren zur Konzentrierung eines wäßrigen LatexInfo
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- DE1620839C3 DE1620839C3 DE1620839A DEP0040138A DE1620839C3 DE 1620839 C3 DE1620839 C3 DE 1620839C3 DE 1620839 A DE1620839 A DE 1620839A DE P0040138 A DEP0040138 A DE P0040138A DE 1620839 C3 DE1620839 C3 DE 1620839C3
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Description
etwa 55% zu einer außerordentlich starken Koagulatbildung führte.
Aus der belgischen Patentschrift 6 43 406 ist es bekannt, daß unter anderem Dien/Acrylnitril-Copolymerisate
in Gegenwart der anmeldungsgemäßen Agglomerierungsmittel in erwärmtem Zustand konzentriert
werden können, wobei man das Latexgemisch einige Zeit ruhen läßt.
Demgegenüber beruht die vorliegende Anmeldung auf der Erkenntnis, daß dann, wenn das Nitrilmonomere
25% oder mehr des Copolymerisate ausmacht, die erfindungsgemäß durchgeführte Wärmebehandlungsstufe
unbedingt notwendig ist. Gemäß der genannten belgischen Patentschrift werden nur Copolymerisatlatices
verarbeitet, die bis zu 20% des Nitrilmonomeren enthalten. Zum Prioritätszeitpunkt der vorliegenden
Anmeldung war es nicht bekannt, daß das in der genannten belgischen Patentschrift beschriebene Verfahren
beim Einsatz von Copolymerisatlatices, die 25% oder mehr Nitrilmonomeres enthalten, ohne die
erfindungsgemäße Wärmebehandlungsstufe nicht durchführbar ist. Dabei muß es als überraschend
angesehen werden, daß die Copolymerisatlatices mit einem derartig hohen Nitrilgehalt, wie er erfindungsgemäß
beansprucht wird, der vorgenommenen Wärmebehandlung standhalten, da derartige Copolymerisate
infolge des hohen Gehaltes an dem Nitrilmonomeren an sich sehr wärmeinstabil sind.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Konzentrierung eines wäßrigen Latex, der dispergierte Teilchen
eines Copolymerisats enthält, das einen Gewichtsanteil von 50 bis 75% an konjugiertem Dien mit 4 bis 6
Kohlenstoffatomen besitzt, das mit einem Nitrilmonomeren der allgemeinen Formel copolymerisiert ist
CH2=C(A)-(CH2)n-A
in der A Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen -COOR- oder —CN-Rest
und mindestens ein A einen —CN-Rest bedeutet, η eine
ganze Zahl von 0 bis 3 ist und R einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, wobei das Nitrilmonomere
einen Anteil von etwa 30 bis etwa 50% ausmacht, welches in der Weise durchgeführt wird, daß der Latex
mit einer Verbindung (A), die durch Umsetzung eines Polyäthylenglykols mit dem aus Epichlorhydrin und
einem Polyhydroxyphenol erhaltenden Diepoid gewonnen worden ist, vermischt wird, wobei die Menge der
eingesetzten Verbindungen bei 0,01 bis 1,0 Gew.-Teilen pro 100 Teilen des Polymerisatfeststoffes liegt, und der
Latex durch Entfernen des Wassers bei erhöhter Temperatur konzentriert wird, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß der Latex, der das Nitrilpolymerisat enthält, bei einer Temperatur zwischen 40 und 950C in
Gegenwart der genannten Verbindung (A) während einer Zeitspanne von 1 Minute bis 48 Stunden einer
Wärmebehandlung unterworfen und der wärmebehandelte Latex anschließend bis auf einen Gehalt an
Polymerisatfeststoff von mehr als 55 Gew.-% konzentriert wird.
Der bei der Wärmebehandlung erhaltene, weniger konzentrierte Latex ist genügend mechanisch stabil, um
bis auf den angegebenen Feststoffgehalt oder sogar noch auf einen höheren Feststoffgehalt konzentriert zu
werden, was bisher ohne eine derartige Behandlung nicht möglich war.
Als Agglomerierungsmittel wird vorzugsweise eine Verbindung verwendet, die durch Umsetzung eines
Polyoxyäthylenglykols mit dem durch Kondensation von Epichlorhydrin mit einem Polyhydroxyphenol
erhaltenen Diepoxid gewonnen wird. Diese Verbindung wird nachfolgend als »Verbindung (A)« bzw. »Agglomerierungsmittel
(A)« bezeichnet. Diese Verbindung (A) hat sich als wirksames Agglomerierungsmittel für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung erwiesen.
Vorzugsweise beträgt die Menge des Agglomerierungsmittels (A) 0,01 bis 1,0 Gew.-Teile und am
günstigsten 0,1 bis 0,3 Gew.-Teile auf 100 Teile Polymerisatfeststoff. Die Temperatur bei der Wärmebehandlung
beträgt vorzugsweise 50 bis 8O0C und am besten 60 bis 700C. Vorzugsweise beträgt der Anteil an
Acrylsäurenitril 30 bis 50% und das bevorzugte Monomere ist Acrylnitril selbst. Das bevorzugte
konjugierte Diolefin ist Butadien-1,3 oder Isopren.
Die Wärmebehandlung kann in Gegenwart eines Dispergiermittels durchgeführt werden, bei dem es sich
vorzugsweise um das Kalium- oder Natriumsalz des Kondensationsproduktes von j3-Naphthalinsulfonsäure
mit Formaldehyd handelt. Diese Verbindung wird nachfolgend als »Verbindung (B)« bzw. »Dispergiermittel
(B)« bezeichnet. Die Menge an Dispergiermittel (B) beträgt 0,1 bis 10,0 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,2.bis 5,0
Gew.-Teile und am besten 0,5 bis 3,0 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Polymerisatfeststoff in dem Latex.
Eine bequeme Methode zur Klassifizierung der Konzentration eines synthetischen Latex für Vergleichszwecke
ist die, daß man den prozentualen Feststoffgehalt bestimmt, der erhalten wird, wenn man
den Latex durch Konzentrieren oder Verdünnen auf eine Viskosität von 12 Poise bringt. Gemessen wird die
Viskosität bei 250C mit einem Brookfield-LVF-Viskosimeter
unter Verwendung der Spindel 3 bei 30 UpM. Dieser Wert wird als der prozentuale Feststoffgehalt
bei 12 Poise bezeichnet.
Das Fortschreiten der Agglomerierung kann bequem durch periodische Messung der Oberflächenspannung
des Latex an der Grenzfläche zwischen Flüssigkeit und Luft bestimmt werden, wobei das Ansteigen der
Teilchengröße von einem Absinken dieses Parameters begleitet wird, Man nimmt an, daß diese Abnahme
darauf zurückzuführen ist, daß die Zunahme der Teilchengröße infolge der Agglomerierung von einer
erheblichen Abnahme der Oberfläche der Teilchen begleitet ist, so daß ein steigender Anteil der
oberflächenaktiven Komponenten in die wäßrige Phase eintritt und damit eine Herabsetzung der Oberflächenspannung
bewirkt. Die später wiedergegebenen Messungen wurden bei etwa 25° C unter Verwendung von
Latices durchgeführt, die mit destilliertem Wasser bis auf einen Feststoffgehalt von 15 Gew.-% verdünnt
worden waren. Es wurde angenommen, daß eine vollständige chemische Agglomerierung eingetreten
war, wenn die Oberflächenspannung nicht oder beinahe nicht mehr weiter absank.
Sowohl das Fortschreiten der Agglomerierung als auch die Zunahme der mechanischen Stabilität der
betrachteten Latices können leicht miteinander verglichen werden, wenn man die Latices eine bestimmte Zeit
lang mit vorher festgelegter großer Geschwindigkeit rührt und die Menge an Polymerisatfeststoff bestimmt,
die sich nach dieser Behandlung aus dem Latex in Form von Koagulat abscheidet. Bei einem solchen Versuch
wird der Latex bis auf einen Feststoffgehalt von 30 Gew.-% verdünnt und durch ein Sieb mit einer lichten
Mascheinweite von 0,175 mm geschickt 80 g des Latex werden dann in einem Becher 10 Minuten lang mittels
eines Scheibenrührers gerührt, der mit 14 000 UpM
arbeitet. Die gerührte Probe wird wieder durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,175 mm geschickt
und das abgetrennte Polymerisat wird bei 118° C unter
einem Vakuum von etwa 635 mm Hg getrocknet. Wenn bei der zweiten Filtrierung weniger als 0,2 g und
vorzugsweise weniger als 0,1 g an trockenen Polymerisaten erhalten wurden, wurde aufgrund dieses mechanischen
Stabilitätstests die erzielte Agglomerierung als vollständig betrachtet.
Die Latices, die agglomeriert werden können, bestehen aus synthetischen Copolymerisaten mit im
wesentlichen kautschukartigem Charakter, da sie mindestens 50 Gew.-°/o an copolymerisiertem, konjugiertem
Dien mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und bis zu 50 Gew.-% an copolymerisiertem Acrylnitril enthalten.
Es können beispielsweise Monomere, wie Butadien-1,3, 1-Methylbutadien-1,3, 2-Methylbutadien-l,3 und 2,3-Dimethylbutadien-1,3,
als Diolefine verwendet werden und als Monomere vom Acrylsäurenitriltyp eignen sich
Acrylnitril, Methacrylnitril, Äthacrylnitril, Propacrylnitril und Methylenglutarsäurenitril. Die monomeren
Nitrile lassen sich bequem durch die allgemeine Formel
CH2 = C(A)-(CH2)nA
wiedergegeben, in der A Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, -COOR oder —CN
bedeutet, mindestens ein A ein — CN-Rest ist und R ein organischer Rest, wie z. B. ein Alkylrest mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen, bedeutet und η die Zahl 0 bis 3 ist.
Das Gemisch der copolymerisierbaren Monomeren wird zweckmäßig mittels eines Emulgiermittels in einem
wäßrigen Medium emulgiert. Bei dem Emulgiermittel kann es sich um eine oder mehrere übliche Seifen
handeln (z. B. ein Alkalisalz einer gesättigten oder ungesättigten Carbonsäure, wie z. B. Alkalistearat oder
-oleat); es kann auch eine Harzsäureseife (z. B. ein Alkaliabietat) oder ein anderes geeignetes übliches
oberflächenaktives Mittel (beispielsweise das Natriumoder Kaliumsalz des Kondensationsproduktes einer
j9-Napthalinsulfonsäure mit Formaldehyd, ein Alkalisalz
einer Alkylarylsulfonsäure oder ein Kondensat von Äthylenoxid mit einem Alkylphenol verwendet werden.
Die Polymerisation wird durch Zusatz eines geeigneten Katalysators bei entsprechend einregulierter Temperatur
eingeleitet. In der Regel werden Persauerstoff-Katalysatoren, wie Persulfate und Hydroperoxide, verwendet
und die Polymerisationstemperatur liegt im Bereich von etwa 2 bis 12O0C. Wenn der gewünschte
Polymerisationsgrad erreicht ist, wird die Reaktion beendet Die nicht umgesetzten Monomeren werden
dann gewöhnlich entfernt, aber es wird auch eine Agglomerierung erreicht, wenn der Latex nicht
abgestreift ist.
In dieser Weise hergestellte Latices liegen normalerweise in verdünnter Form vor, haben einen Gesamtfeststoffgehalt
von etwa 15 bis 45 Gew.-%, gewöhnlich von etwa 30%, und besitzen eine durchschnittliche Teilchengröße
von etwa 400 bis etwa 1000 Ä oder mehr. Bei Abwesenheit des Agglomerierungsmittels können .sie
bis auf einen Feststoffgehalt von etwa 45 bis etwa 50% bei 12 Poise konzentriert werden.
Die Agglomerierung erfolgt vorzugsweise bei einem Feststoffgehalt von nicht weniger als etwa 30 bis 35%
und es kann eventuell eine gewisse Vorkonzentrierung, z. B. nach dem Abstreifprozeß, erforderlich sein, um eine
dabei eingetretene Verdünnung auszugleichen. Bei manchen Verfahren kann aus später zu erläuternden
Gründen eine solche Vorkonzentrierung auch noch weitergeführt werden, beispielsweise bis zu einem
Feststoffgehalt von etwa 40 bis 45%.
Nach der Agglomerierung kann der erhaltene Latex oder die Latexmischung bis auf einen Feststoffgehalt
von mehr als 60% konzentriert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders wertvoll für Latices aus
Isopropen/Acrylnitril-Copolymerisaten, da diese besonders empfindlich gegenüber den Konzentrierungsbedingungen
sind und mehr zur Bildung von Koagulaten
ίο neigen als beispielsweise Latices aus Butadien-1,3/
Acrylnitril-Copolymerisaten.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für Polymerisate, die Latices mit einer Mooney-Viskosität
von weniger als 100 (MS-4-100°C) bilden, und vorzugsweise für solche, die Werte von 25 bis 90
aufweisen. Die Mooney-Viskosität steigt mit dem Anteil an gebundenem Acrylsäurenitril in dem Polymerisat an
(und folglich mit der Härte des erhaltenen kautschukartigen Materials) und entsprechend kann eine Erniedrigung
des durchschnittlichen Molekulargewichtes des Copolymerisats erforderlich sein, um den Mooney-Wert
innerhalb der gewünschten Grenzen zu halten.
Es hat sich gezeigt, daß die oben genannte Verbindung (A), die durch Umsetzung eines Polyäthylenglykols
mit dem aus Epichlorhydrin und einem Polyhydroxyphenol erhaltenen Diepoxid gewonnen
worden ist, eine gute Agglomerierungswirkung besitzt. Um ihre Wirkung entfalten zu können, sollte die
Verbindung in Wasser löslich sein. Für die Herstellung dieser Verbindung (A) wird hier kein Schutz begehrt.
Das Agglomerierungsmittel (A) kann in der Weise hergestellt werden, daß man zunächst Epichlorhydrin
mit einem Polyhydroxyphenol umsetzt, wobei ein Diepoxypolymerisat gebildet wird, dessen Epoxygruppen
die Endstellungen der Moleküle des Polymerisats einnehmen, und daß man dann dieses Diepoxid mit
einem Polyoxyäthylenglykol unter Bildung des Agglomerierungsmittels umsetzt. Bei dem Polyhydroxyphenol
handelt es sich vorzugsweise um ein p,p'-Alkylidendi-
40. phenol, wie z. B.
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyI)butanoder
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)pentan,
und bei dem bevorzugten Polyoxyalkylenglykol handelt es sich um ein Polyoxyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von etwa 6000. Als bevorzugtes Agglomerierungsmittel erwies sich ein Produkt, das hergestellt worden ist durch Umsetzung von Epichlorhydrin mit 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan, wobei ein Diepoxid erhalten wird, in dem 1 Mol 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan mit 2 Mol Epichlorhydrin verbunden ist, und anschließende Umsetzung dieses Diepoxids mit Polyoxyäthylenglykol (Molekulargewicht etwa 6000) unter Bildung des Agglomerierungsmittels. Ein Produkt, das durch Umsetzung eines Polyäthylenglykols mit dem aus Epichlorhydrin und einem Polyhydroxyphenol erhaltenen Diepoxid gewonnen worden ist, das nachfolgend als Agglomerierungsmittel (A) bezeichnet wird, erwies sich als ein besonders wirksames Agglomerierungsmittel.
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyI)butanoder
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)pentan,
und bei dem bevorzugten Polyoxyalkylenglykol handelt es sich um ein Polyoxyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von etwa 6000. Als bevorzugtes Agglomerierungsmittel erwies sich ein Produkt, das hergestellt worden ist durch Umsetzung von Epichlorhydrin mit 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan, wobei ein Diepoxid erhalten wird, in dem 1 Mol 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan mit 2 Mol Epichlorhydrin verbunden ist, und anschließende Umsetzung dieses Diepoxids mit Polyoxyäthylenglykol (Molekulargewicht etwa 6000) unter Bildung des Agglomerierungsmittels. Ein Produkt, das durch Umsetzung eines Polyäthylenglykols mit dem aus Epichlorhydrin und einem Polyhydroxyphenol erhaltenen Diepoxid gewonnen worden ist, das nachfolgend als Agglomerierungsmittel (A) bezeichnet wird, erwies sich als ein besonders wirksames Agglomerierungsmittel.
Das Agglomerierungsmittel (A) wird vorzugsweise zu dem unkonzentrierten Latex in Form einer wäßrigen
Lösung zugegeben und es ist günstig, dieser Lösung ein lösliches Dispergiermittel der oben angegebenen
Zusammensetzung und Menge zuzusetzen. Dieses Dispergiermittel hat die Aufgabe, die Agglomerierung
unter Kontrolle zu halten, um dadurch eine zu starke Koagulatbildung während der Konzentrierung zu
verhindern und auch die Hautbildung nach der Konzentrierung des Latex möglichst gering zu halten.
Auf die Verwendung eines Dispergiermittels kann verzichtet werden, wenn verdünntere Lösungen des
Agglomerierungsmittels verwendet werden, aber es kann sich dann zeigen, daß der unkonzentrierte Latex
einen geringeren Feststoffgehalt besitzt als für die Wärmebehandlung günstig ist, so daß eine zusätzliche
Vorkonzentrierung erforderlich sein kann. Die Lösung des Agglomerierungsmittels kann auch in das Reaktionsgefäß
eingebracht werden, in dem der Latex hergestellt werden soll, wobei der Zusatz vor oder nach
der Einleitung der Polymerisationsreaktion erfolgen kann.
Beim Zusatz der wäßrigen Lösung des Agglomerierungsmittels (A) zu dem Latex besteht eine gewisse
Neigung zur Koagulatbildung. Um dies zu verhindern, wird ein spezieller Emulgator in einer kleinen Menge
von etwa 0,1 bis 10 Teilen, vorzugsweise von 0,5 bis 5,0 Teilen, bezogen auf das in der Lösung enthaltene
Polymerisat, entweder direkt oder zusammen mit dem Agglomerierungsmittel (A) zu dem Latex zugegeben.
Der Zusatz übertrieben großer Mengen dieses speziellen Emulgators ist unerwünscht, da er die Eigenschaften
der Schaum- und Gelbildung des konzentrierten Latex beeinflußt, was eine Abänderung der Mischungsrezeptur
erforderlich macht, um die optimalen Eigenschaften in dem gewünschten Latex zu erhalten. Der Zusatz von
Kaliumoleat oder des Natriumsalzes des Kondensationsproduktes der j8-Naphthalinsulfonsäure mit Formaldehyd
erwies sich als besonders wirksam.
Bei der Herstellung der wäßrigen Lösung des Agglomerierungsmittels (A) hat es sich als günstig
erwiesen, die Lösung eine erhebliche Zeit (etwa 40 bis 45 Minuten) zu rühren, um sicher zu sein, daß eine
vollständige Lösung eingetreten ist, und dann das Dispergiermittel zuzusetzen. Die Lösung wurde zu dem
Latex, vorzugsweise zusammen mit dem Dispergiermittel, bei Temperaturen zwischen etwa 25 und 4O0C
zugesetzt. Dabei zeigt sich gewöhnlich, daß der pH-Wert des Latex während der Agglomerierung um
etwa 0,5 absinkt. Man stellt daher den Latex vorher in entsprechender Weise ein, damit der pH-Wert des
agglomerierten Latex innerhalb des gewünschten Bereiches bleibt. Die Lösung wird zu dem Latex unter
gutem Rühren zugesetzt, das vor Beginn der Wärmebehandlung noch kurze Zeit (5 bis 10 Minuten) fortgesetzt
werden kann. In der Regel wird auch während der Wärmebehandlung weiter gerührt.
Die Temperatur bei der Wärmebehandlung, die Dauer der Wärmebehandlung, die Konzentration des
Agglomerierungsmittels (A) und die Konzentration des Dispergiermittels sind miteinander in Wechselbeziehung
stehende Variable, deren Werte für ein bestimmtes Verfahren leicht auf experimentellem Wege bestimmt
werden können. Im allgemeinen kann die anzuwendende Temperatur in erster Linie durch die für die
Durchführung des Verfahrens zur Verfugung stehende Anlage bestimmt werden, die Anwendung niedrigerer
Konzentrationen des Agglomerierungsmittels (A) gestattet aber die Anwendung höherer Temperaturen
ohne übermäßige Koagulatbildung und umgekehrt. Die Erwärmungsdauer kann herabgesetzt werden, wenn die
Temperatur und/oder die Konzentration des Agglomerierungsmittels (A) erhöht wird, und sie liegt im Bereich
von 1 Minute bis zu 48 Stunden, was von der Geschwindigkeit abhängt, mit der man die Agglomerierung
durchzuführen wünscht. Normalerweise sollte eine sehr schnelle Agglomerierung vermieden werden. Es
hat sich gezeigt, daß die Erwärmungsdauer und/oder die Konzentration des Agglomerierungsmittels (A) mit
steigendem Feststoffgehalt herabgesetzt werden kann.
Aus diesem Grunde kann gegebenenfalls die oben beschriebene Vorkonzentrierung eingeschaltet und bis
zu einem so hohen Feststoffgehalt durchgeführt werden, daß gerade noch keine übermäßige Koagulat- und
Hautbildung eintritt.
Der Zeitpunkt, an dem die Wärmebehandlung beendet werden sollte, kann entweder durch Messung
der Oberflächenspannung oder durch Messung der mechanischen Stabilität oder auch mit Hilfe beider oben
beschriebenen Verfahren bestimmt werden.
In den Anfangsstadien der Wärmebehandlung ist die mechanische Stabilität schlecht und die Oberflächenspannung
zeigt mittlere Werte; man nimmt an, daß dies auf einer erheblichen Zusammenballung der Teilchen
bei noch verhältnismäßig geringer Vereinigung der Teilchen beruht, was eine nur mittelmäßige Bedeckung
der Teilchen durch das Emulgiermittel zur Folge hat. Nach ausreichender Wärmebehandlung wird die mechanische
Stabilität sehr gut und die Oberflächenspannung nimmt erheblich ab. Dies ist wahrscheinlich einer *
steigenden Vereinigung der Teilchen bei abnehmender Zusammenballung und ihrer steigenden Bedeckung
durch das Emulgiermittel zuzuschreiben, da steigende Mengen des Emulgiermittels nun in die wäßrige Phase
eintreten. Wenn der Latex vollständig agglomeriert ist, erreicht die Oberflächenspannung ein Minimum und die
mechanische Stabilität steigt in dem gewünschten Maße an. Die Wärmebehandlung kann daher beendet werden,
wenn periodische Kontrollen der Oberflächenspannung zeigen, daß diese nicht oder fast nicht mehr weiter
abnimmt oder wenn die bei periodischen Kontrollen gebildete Menge an Koagulat auf 0,2 g abgesunken ist.
Der agglomerierte Latex wird dann bis auf den gewünschten Feststoffgehalt konzentriert.
Schaumgummi, der aus den konzentrierten, erfindungsgemäß hergestellten Latices erhalten wurde, zeigt
eine verbesserte Ölbeständigkeit und bessere Zugdehnungseigenschaften als Copolymerisate, die weniger als
25% Acrylsäurenitril gebunden enthalten. Das trockene Polymere besitzt auch ausgezeichnete Zugdehnungseigenschaften,
die es für die Herstellung von Gummifäden und Filmen aus Latex sowie für Tauchverfahren
geeignet machen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Die darin erwähnten Komponenten
»Agglomerierungsmittel A« und »Dispergiermittel B« entsprechen den weiter oben beschriebenen Verbindungen
A und B.
Beispiel IA
Ein Monomerengemisch aus 65 Gew.-Teilen Isopren
und 35 Gew.-Teilen Acrylnitril wurde in Wasser emulgiert, das 3,0 Gew.-Teile Natriumdodecylbenzolsulfonat
als Emulgiermittel auf 100 Teile der Gesamtmonomeren
gelöst enthielt. Die Polymerisation wurde durch Zusatz von Diisopropylbenzolhydroperoxid als Initiator
sowie einer Aktivatorlösung mit Eisen(II)-sulfatheptahydrat und Natriumformaldehydsulfoxylat als Reduktionsmittel
eingeleitet und bei 13° C bis zu einer Umwandlung von 89% durchgeführt. Das kautschukartige
Polymerisat in dem erhaltenen Latex hatte einen Gehalt von 32,7 Gew.-% an gebundenem Acrylnitril und
eine Mooney-Viskosität (MS-4-100°C) von 42. Der
Latex hatte einen Gesamtfeststoffgehalt von 28,2
909 525/9
ίο
Gew.-%, eine Oberflächenspannung von 45,5 dyn/cm bei 15% Feststoffen, einen Koagulatgehalt von 0,02
Gew.-% bei einer Teilchengröße von 0,175 mm und eine Stabilität bei schneller Rührung (H.S.A.-Stabilität) von
0,46 g. Der Latex konnte bis auf einen Feststoffgehalt von 48,7% bei 12 Poise konzentriert werden.
Verschiedene Mengen wäßriger Lösungen des obengenannten Agglomerierungsmittels (A) und des obengenannten Emulgiermittels (B) wurden zu Proben des unkonzentrierten Latex bei Zimmertemperatur (25° C) zugegeben. Nach sorgfältigem Vermischen wurden die Proben für verschiedene Zeiten erwärmt und, wie in der folgenden Tabelle I angegeben, geprüft.
Verschiedene Mengen wäßriger Lösungen des obengenannten Agglomerierungsmittels (A) und des obengenannten Emulgiermittels (B) wurden zu Proben des unkonzentrierten Latex bei Zimmertemperatur (25° C) zugegeben. Nach sorgfältigem Vermischen wurden die Proben für verschiedene Zeiten erwärmt und, wie in der folgenden Tabelle I angegeben, geprüft.
Tabelle I | i Agglomerie- | Dispergier | Zeit | Tempe | S. T. bei 15% | M.S. bei 28% |
Probe | rungsmittel | mittel (B) | ratur | Feststoff | Feststoff | |
(A) | ||||||
Teile | Teile | (Std.) | 0C | |||
0,10 | 2,0 | 18 | 60 | 28,7 | 0,50 | |
1 | 0,20 | 2,0 | 18 | 25 | 34,4 | 3,21 |
2 | 0,20 | 2,0 | 2 | 50 | 25,3 | 0,73 |
3 | 0,20 | 2,0 | 18 | 50 | 28,4 | 0,30 |
4 | 0,20 | 2,0 | 18 | 25 | 35,7 | 4,16 |
5 | 0,20 | 2,0 | 18 | 60 | 24,9 | 0,12 |
6 | 0,25 | 2,0 | 2 | 60 | 28,4 | 0,17 |
7 | 0,30 | 2,0 | 18 | 25 | 31,4 | |
8 | 0,30 | 2,0 | 18 | 50 | 25,1 | 0,10 |
9 | 0,30 | 2,0 | 2 | 60 | 26,6 | 0,09 |
10 |
S. T. = Oberflächenspannung bei 15% Feststoff. M.S. = Mechanische Stabilität bei 28% Feststoff.
Die bei den Proben 2, 5 und 8 ermittelte hohe Oberflächenspannung und niedrige mechanische Stabilität
zeigen, daß bei Zimmertemperatur die Agglomerierung sogar nach 18 Stunden noch nicht vollständig war,
während die niedrigeren Ergebnisse bei nach nur 2stündigem Erwärmen auf 50 oder 60° C in Gegenwart
des Agglomerierungsmittels (A) zeigen, daß ein sehr hoher Agglomerierungsgrad und eine hohe Stabilität
erreicht worden waren. Es besteht die Gefahr einer übermäßig starken Koagulatbildung, wenn die Konzentrierung
an den bei Zimmertemperatur nur unvollständig agglomerierten Latexproben versucht wird, welche
die Zone der Instabilität, die mit der Agglomerierung verbunden ist, noch nicht durchlaufen haben.
Die wärmebehandelten Latices der Proben 6 und 7 wurden bei etwa 45° C im Vakuum konzentriert. Dabei
zeigte sich, daß sie bis auf einen Feststoff gehalt von 64,7% bzw. 62,9% bei 12 Poise konzentriert werden
konnten, wobei die mechanische Stabilität der konzentrierten Latexproben mit Werten von 0,20 bzw. 0,05 g
ausgezeichnet war.
Ein Vergleich zwischen den Proben 1, 6 und 10 zeigt die abnehmende Oberflächenspannung und die steigende
mechanische Stabilität, die bei einer Erhöhung der
Konzentration an dem Agglomerierungsmittel (A) von 0,10 auf 0,30 erzielt wurden. Die Veränderung dieser
Parameter setzte sich bei der Probe 10 nicht progressiv fort, da bei dieser Probe im Vergleich zu den
vorhergehenden eine schroffe Verkürzung der Wärmebehandlungsdauer von 18 Stunden auf 2 Stunden
erfolgte.
Beispiel IB
Es wurde ein Isopren/Acrylnitril-Latex mit 32,7%
copolymerisiertem Acrylnitril verwendet, der durch Copolymerisation einer Mischung aus 70 Gew.-Teilen
Isopren und 30 Gew.-Teilen Acrylnitril als Monomeren hergestellt worden war. Der erhaltene Latex wies einen
Feststoffgehalt von 28,2%, einen pH-Wert von 9,5, eine Oberflächenspannung bei 15% Feststoffen von
45,5 dyn/cm, eine mechanische Stabilität bei einem Feststoffgehalt von 28% von 0,46 g und eine Mooney-Viskosität
von 75 für den Kautschuk auf. Bei einer Verdünnung bis auf einen Feststoffgehalt von 28% und
einer Wärmebehandlung mit dem Agglomerierungsmittel (A) und dem Dispergiermittel (B) unter verschiedenen
Bedingungen wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Agglomerie | Dispergier | Erhitzungs | Temperatur | Oberflächen | Mechanische |
rungsmittel | mittel (B) | zeit | spannung b. e. | Stabilität bei | |
(A) | Feststoffgehalt | einem Fest | |||
von 15% | stoffgehalt von | ||||
28 % in g | |||||
Teile | Teile | Std. | "C |
0,20
0,20
0,20
0,20
0,20
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
18
18
25 60 60 39,7
25,9
24,4
25,9
24,4
4,16
0,33
0,08
0,33
0,08
12
Die höheren Werte in bezug auf die Oberflächenspannung und die mechanische Stabilität bei Zimmertemperatur
(25° C) zeigen, daß die Agglomerierung nicht vollständig war und die Gefahr einer übermäßigen
Koagulatbildung bestand, wenn man eine Konzentrierung versuchte. Die niedrigeren Werte nach 2- und
18stündigem Erhitzen auf 60° C zeigen einen größeren Agglomerierungsgrad und eine bessere Eignung für die
Konzentrierung.
Es sei betont, daß die Wärmebehandlungsstufe gemäß der Erfindung auch bei geringeren Gehalten von
Nitrilmonomeren in dem kautschukartigen Copolymerisat gut durchführbar ist. Bei Nitrilgehalten unter 25%
sind eine brauchbare Latexstabilität und ein brauchbarer Agglomerierungsgrad der Polymerisatteilchen im
Latex auch ohne Wärmebehandlung erzielbar und das Problem wird erst ab 25% gebundenem Nitril kritisch
und ab 30% gebundenem Nitril besonders kritisch.
Hinzu kommt, daß in der vorstehenden Tabelle I die Proben 2 und 5 sowie in der nachfolgenden Tabelle IV
die Proben 1,5 und 9 sowie die Probe 1 in der Tabelle II
zeigen, daß die Agglomerierungsrate und die Stabilität der Latices von Polymerisaten mit dem obenerwähnten
Gehalt an gebundenem Nitril nach 18stündigem Kontakt mit dem Agglomerierungsmittel (A) bei 250C
noch nicht zufriedenstellend waren, während die anderen Proben in den obengenannten Tabellen zeigen,
daß ein größerer Erhitzungsgrad bei verschiedenen Temperaturen für verschiedene Zeiten die Stabilität des
Latex und den Agglomerierungsgrad auf einen für den technischen Betrieb annehmbaren Wert steigert.
Monomerengemische von Butadien-1,3 und Acrylnitril im Verhältnis 60/40 bzw. 68/32 wurden wie in
Beispiel 1 polymerisiert, diesmal wurden jedoch 3,50 Teile Kaliumoleat als Emulgator zusammen mit 0,10
Teilen des Emulgiermittels (B) verwendet und die Modifizierung wurde so durchgeführt, daß die in der
folgenden Tabelle III angegebenen Latices erhalten wurden.
Latex
A
A
,5 Butadien-1,3 (%)
Acrylnitril (%)
Gesamtfeststoff (%)
Oberflächenspannung bei
15% Feststoff (dyn/cm)
15% Feststoff (dyn/cm)
Mechanische Stabilität (g)
Gebundenes Acrylnitril (%)
Mooney-Viskosität
(MS-4-100°C)
Proben der drei Latices wurden bis auf einen Feststoffgehalt von 30% verdünnt und unter verschiedenen
Bedingungen in Gegenwart des Agglomerierungsmittels (A) und des Dispergiermittels (B) bei einem
pH-Wert von 10 wärmebehandelt. Es wurden die Oberflächenspannung und die mechanische Stabilität
bestimmt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV wiedergegeben.
60 | 60 | 68 |
40 | 40 | 32 |
47,2 | 34,1 | 35,6 |
44,7 | 41,8 | 41,0 |
2,21 | 0,56 | 0,79 |
38,8 | 39,6 | 33,7 |
60 | 54 | 85 |
Tabelle IV | Agglom.- mittel (A) Teile |
Dispergier mittel (B) Teile |
H. T.-Zeit Std. |
Temp. "C |
S. T. bei 15% Fest stoffen |
M. S. bei 30% Fest stoffen |
Latex Probe Nr. |
0,20 | 0,5 | 18 | 25 | 38,5 | 6,88 |
A 1 | 0,20 | 0,5 | 2 | 70 | 30,9 | 0,10 |
2 | 0,20 | 0,5 | 18 | 70 | 30,4 | 0,03 |
3 | 0,20 | 0,5 | 42 | 70 | 30,4 | 0,03 |
4 | 0,10 | 1,0 | 18 | 25 | 40,3 | 1,87 |
5 | 0,10 | 1,0 | 18 | 70 | 32,8 | 0,18 |
6 | 0,15 | 1,0 | 2 | 70 | 31,7 | 0,20 |
7 | 0,15 | 1,0 | 6 | 70 | 30,8 | 0,06 |
8 | 0,20 | 1,0 | 18 | 25 | 39,2 | 5,87 |
9 | 0,20 | 1,0 | 18 | 50 | 32,2 | 0,37 |
10 | 0,20 | 1,0 | 0,003 | 95 | 31,0 | 2,17 |
11 | 0,20 | 1,0 | 0,03 | 99 | 30,2 | 0,03 |
12 | 0,20 | 1,0 | 0,25 | 95 | 29,7 | 0,01 |
13 | 0,05 | 1,0 | 18 | 25 | 38,6 | 0,23 |
B 14 | 0,05 | 1,0 | 18 | 70 | 32,2 | 1,35 |
15 | 0,10 | 1,0 | 18 | 60 | 35,4 | 0,12 |
16 | 0,10 | 1,0 | 2,25 | 70 | 34,3 | 0,05 |
17 | 0,10 | 1,0 | 1,05 | 90 | 31,1 | 0,02 |
18 | ||||||
13 | 16 | 20839 | Temp. | 14 | S. T. bei | M.S. bei ': | |
15% Fest | 30% Fest | ||||||
Fortsetzung | Agglom.- | stoffen | stoffen | ||||
Latex Probe | mittel (A) | Dispergier | H. T.-Zeit | °C | |||
mittel (B) | 95 | 30,2 | 0,03 | ||||
Teile | 25 | 39,8 | 0,73 | ||||
Nr. | 0,10 | Teile | Std. | 60 | 34,2 | 0,03 | |
B 19 | 1 0,15 | 1,0 | 0,03 | 70 | 32,9 | 0,01 | |
20 ' | 0,15 | 1,0 | 18 | 70 | 31,3 | 0,01 | |
21 | 0,20 | 1,0 | 18 | 70 | 29,4 | 0,52 | |
22 | 0,20 | 1,0 | 2,25 | 70 | 29,5 | 0,09 | |
23 | 0,10 | 1,0 | 18 | 70 | 29,0 | 0,02 | |
C 24 | 0,15 | 1,0 | 18,5 | 70 | 29,2 | 0,02 | |
25 | 0,15 | 1,0 | 2 | ||||
26 | 0,20 | 1,0 | 17,85 | ||||
27 | 1,0 | 2 | |||||
Fußnoten: | RT. = Wärmebehandlung. | ||||||
S. T. = Oberflächenspannung. | |||||||
M.S. = Mechanische Stabilität | |||||||
Wie in der Tabelle I zeigen die im allgemeinen höheren Werte für die Oberflächenspannung und die
mechanische Stabilität bei Zimmertemperatur (25° C), daß während der Agglomerierung diese noch nicht
vollständig war und der Latex die Zone der Instabilität noch nicht durchlaufen hatte.
Die niedrigeren Werte, die nach Beendigung der Erwärmung erhalten werden, zeigen, daß die Agglomerierung
im wesentlichen vollendet und der entsprechende Latex genügend stabil ist, um unter verhältnismäßig
starken Scherbedingungen konzentriert zu werden. Als Beispiel dafür wurden die Proben 18 und 26 bei etwa 45
bis 500C 7 bzw. 6 Stunden lang konzentriert. Es zeigte sich, daß die Probe 18 bis auf einen Feststoffgehalt von
62,3% bei 12 Poise konzentriert werden konnte und die mechanische Stabilität des konzentrierten Latex 0,01 g
betrug. Bei der Probe 26 waren die entsprechenden Werte 63,2% bzw. 0,01, wobei alle Werte als
ausgezeichnet anzusehen sind.
Eine Probe des Latex B des Beispiels 2 wurde bis auf einen Feststoffgehalt von 30% verdünnt und mit 0,15
Teilen des Agglomerierungsmittels (A) und 1,0 Teilen des Dispergiermittels (B) pro 100 Teilen des Polymerisats
vermischt. Der Latex wurde dann einer Wärmebehandlung unterworfen, bei der man die Temperatur
innerhalb von 20 Stunden langsam von 25 auf 700C ansteigen ließ. Die Oberflächenspannung und die
mechanische Stabilität wurden periodisch bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V angegeben.
Ein Teil des Latex wurde unter hohen Scherbedingun-" gen bis auf einen Feststoffgehalt von 60,1% bei 12 Poise
konzentriert. Der konzentrierte Latex hatte eine Oberflächenspannung von 31,7 dyn/cm und eine mechanische
Stabilität von 0,24 g.
Eine Probe des konzentrierten Latex wurde aufgemischt, verschäumt und zu einem Latexschaumgummi
vulkanisiert. Es wurden verschiedene Eigenschaften des Schaumgummis bestimmt und die dabei erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt.
Wärmebehandlung
Zeit
(Std.)
(Std.)
Temp.
CQ
CQ
Oberflächenspannung bei
15% Feststoff
15% Feststoff
Mechanische Stabilität bei
30% Feststoff
30% Feststoff
25
45
60
73
70
45
60
73
70
40,5
37.1
35,4
33,5
32,8
37.1
35,4
33,5
32,8
0,56
0,57
0,07
0,02
0,02 Aufmischung
0,57
0,07
0,02
0,02 Aufmischung
Latex-Feststoff 100
Kaliumoleat 0,75
Harzseife 0,5
Zink-diäthyl-dithiocarbamat 1,0
Zink-2-mercaptobenzothiazol 1,0
Schwefel 2,0 Polyalkylpolyphenol
(Antioxydationsmittel) 1,25 Sensibilisator (Reaktionsprodukt aus Äthylchlorid, Formaldehyd und Ammoniak) 0,7
Verschäumung
Kaliumoleat 0,1
Sensibilisator (wie oben) 0,3
Zinkoxid 3,0
Natrium-silikofluorid 3,3
Gelierungszeit (Minuten) 6,0
Vulkanisationszeit bei 100°C (Minuten) 25
Aussehen des Schaumgummis sehr gut
Eigenschaften vor der Alterung
Druckfestigkeit bei einer Dichte von
100 g/l (kg/cm2) 0,054 Zerreißfestigkeit bei einer Dichte von
100 g/l (kg/cm2) 0,95
Dehnung(%) 415
Volumenschrumpfung (%) 12,1 Bleibende Verformung bei Kompression —
22 Std. bei 70° C (%) 4,6
72 Std. bei 99° C (%) 22,5
Fortscl/unü
Nach dem Eintauchen in Öl
Ölquellung(%)
Ölaufnahme bei einer Dichte von 100 g/l (%)
Bleibende Verformung bei Kompression —
72Std.bei99°C(%)
Bleibende Verformung bei Kompression —
72Std.bei99°C(%)
Die Zerreißfestigkeit und die Dehnung waren hervorragend ebenso wie die geringe Quellung beim
Eintauchen in Öl.
Ein Monomerengemisch aus 60 Gew.-Teilen Butadien-1,3
und 40 Gew.-Teilen Methacrylnitril wurde in wäßriger Emulsion polymerisiert und dabei erhielt man
einen Latex eines kautschukartigen Copolymerisats der obigen Monomeren. Das Copolymerisat hatte im
Rohzustand eine Mooney-Viskosität (MS-4'-100°C) von 55, während der Latex nach dem Abstreifen einen
Gesamtfeststoffgehalt von 37,1 Gew.-%, eine Oberflächenspannung von 41,0 dyn/cm bei einem Feststoffgehalt
von 15%, einen Koagulatgehalt bei einer Teilchengröße
von 0,175 mm von weniger als 0,01 Gew.-% und eine mechanische Stabilität von 53 g besaß. Der Latex
2,1 wurde unter gutem Rühren 2,4 Stunden lang bei etwa
5 700C in Gegenwart von 0,15 Teilen des Agglomerie-
rungsmittels (A) und 1,0 Teilen des Emulgiermittels (B) 22.4 pro 100 Teilen der Latexfeststoffe wärmebehandelt und
besaß dann eine Oberflächenspannung von 32,5 dyn/cm bei einem Feststoffgehalt von 15%, einen Koagulatgehalt
von 0,13 Gew.-% bei einer Teilchengröße von 0,175 mm und eine mechanische Stabilität von 0,06 g.
Der behandelte Latex wurde bis auf einen Feststoffgehalt von 58,1 Gew.-% bei 12 Poise konzentriert und
besaß dann einen Koagulatgehalt von 0,03 Gew.-% bei einer Teilchengröße von 0,175 mm und eine mechanische
Stabilität von 0,17 g bei einem Feststoffgehalt von 42%.
Der konzentrierte Latex wurde aufgemischt, verschäumt und zu einem Latexschaumgummi mit ausgezeichneten
Zugdehnungseigenschaften und einer hervorragenden Ölbeständigkeit vulkanisiert.
909 525/9
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Konzentrierung eines wäßrigen Latex, der dispergierte Teilchen eines kautschukartigen Copolymerisats enthält, das einen Gewichtsanteil von 50 bis 75% an konjugiertem Dien mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen besitzt, das mit einem Nitrilmonomeren der allgemeinen Formel copolymerisiert istI = QA)-(CH2Jn-Ain der A Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen -COOR- oder —CN-Rest und mindestens ein A, einen —CN-Rest bedeutet, η eine ganze Zahl von O bis 3 ist und R einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, wobei das Nitrilmonomere einen Anteil von etwa 30 bis etwa 50% ausmacht, welches in der Weise durchgeführt wird, daß der Latex mit einer Verbindung der allgemeinen Formel vermischt wirdB-R(B)-(CH2CH2O)11-Ain der R ein organischer hydrophober Rest, A Wasserstoff oder einen R(CH2CH2O)mH-Rest, B Wasserstoff oder einen -(CH2CH2O)PH-Rest bedeutet, n, m und ρ Zahlen von 23 bis 455 sind und das Verhältnis von R zu den Äthylenoxidketten 1 :3 bis 2 :1 beträgt, wobei die Menge der eingesetzten Verbindungen bei 0,01 bis 1,0 Gew.-Teilen pro 100 Teilen des Polymerisatfeststoffes liegt, und der Latex durch Entfernen des Wassers bei erhöhter Temperatur konzentriert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Latex, der das kautschukartige Nitrilcopolymerisat enthält, bei einer Temperatur zwischen 40 und 95°C in Gegenwart der genannten Verbindung (I) während einer Zeitspanne von 1 Minute bis 48 Stunden einer Wärmebehandlung unterworfen und der wärmebehandelte Latex anschließend auf einen Gehalt an Polymerisatfeststoff von mehr als 55 Gew.-% konzentriert wird.Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konzentrierung eines wäßrigen Latex, der dispergierte Teilchen eines kautschukartigen Copolymerisats enthält, das einen Gewichtsanteil von 50 bis 75% an konjugiertem Dien mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen besitzt, das mit einem Nitrilmonomeren der allgemeinen Formel copolymerisiert istCH2 = C(A)-(CH2)„-Ain der A Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen -COOR- oder —CN-Rest und mindestens ein A einen —CN-Rest bedeutet, π eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist und R einen Alkylrest mit 1 bis Kohlenstoffatomen darstellt, wobei das Nitrilmonomere einen Anteil von etwa 30 bis etwa 50% ausmacht, welches in der Weise durchgeführt wird, daß der Latex mit einer Verbindung der allgemeinen Formel vermischt wirdB-R(B)-(CH2CH2O)n-A (I)in der R ein organischer hydrophober Rest, A Wasserstoff oder einen R(CH2CH2O)„,H-Rest, B Wasserstoff oder einen —(CH2CH2O)PH-Rest bedeutet, n, m und ρ Zahlen von 23 bis 455 sind und das Verhältnis von R zu den Äthylenoxidketten 1 :3 bis 2 :1 beträgt, wobei die Menge der eingesetzten Verbindungen bei 0,01 bis 1,0 Gew.-Teilen pro 100 Teilen des Polymerisationsfeststoffes liegt, und der Latex durch Entfernen des Wassers bei erhöhter Temperatur konzentriert wird.Viele Verarbeitungsverfahren erfordern die Verwendung eines wäßrigen Latex mit hohem Feststoffgehaltίο (von beispielsweise 60% oder mehr) bei verhältnismäßig niedriger Viskosität. Manchmal ist es möglich, direkt zu einem hohen Feststoffgehalt zu polymerisieren, aber häufiger wird ein Latex mit einem niedrigeren Feststoffgehalt (von beispielsweise 30 bis 35% Feststoffen) hergestellt, der anschließend konzentriert wird. Die Viskosität des Latex ist eine Funktion der Teilchengröße sowie des Feststoffgehaltes. Bei vielen Verfahren wird der unkonzentrierte Latex einem Agglomerierungsprozeß unterworfen, bei dem die durchschnittliche Teilchengröße erhöht wird, was zu einer entsprechenden Abnahme der Viskosität des konzentrierten Latex führt oder die Gewinnung eines Latex mit größerem Feststoffgehalt bei gleicher Viskosität gestattet. Die Agglomerierung ist bei vielen Verfahren wesentlich fürdie Gewinnung von Latices mit dem erforderlichen hohen Feststoffgehalt.Ein dabei häufig auftretendes Problem ist das der unzureichenden Stabilität des Latex bei mechanischer Beanspruchung, besonders unter der Einwirkung von Scherkräften, die bei den üblichen Konzentrierungsverfahren auf den Latex einwirken. Verfahren zur Konzentrierung solcher Latices nach herkömmlichen Methoden haben zur Bildung von derart großen Koagulatmengen geführt, daß dadurch das ganzej-, Verfahren unwirtschaftlich oder sogar unbrauchbar wird. Die Bildung vorQCoagulat ist unerwünscht, da sie einen Verlust an Kautschukgehalt in dem Latex bedeutet und möglicherweise auch zu einer Qualitätsminderung bei den aus dem Latex hergestellten Schaumgummiprodukten führt. In manchen Fällen kann die Koagulatbildung so erheblich sein, daß sie zu einer Verstopfung der bei der Herstellung verwendeten Anlage führt.Aus der kanadischen Patentschrift 7 10 874 ist es4-, bekannt, einen Latex eines ölbeständigen, kautschukartigen Copolymerisats mit 80% Butadien-1,3 und 20% Acrylnitril nach einem Verfahren zu agglomerieren, bei dem als Agglomerierungsmittel ein durch Umsetzung eines Polyäthylenglykols mit einem Diepoxid erhaltenes<->0 Produkt (nachfolgend als Verbindung (A) bezeichnet) verwendet wird. Im einzelnen besteht das bekannte Verfahren darin, daß bei etwa 7°C bis zu einem Feststoffgehalt von 28% polymerisiert, das Agglomerierungsmittel zugesetzt und der Latex dann bei einem■5*5 Vakuum von etwa 700 mm Hg auf etwa 37°C erwärmt wird, um ihn langsam zu konzentrieren. Dabei zeigte sich, daß ein derartiger Latex bis zu einem Feststoffgehalt von 64,3% (bei einer Viskosität von 12 Poise) konzentriert werden konnte. Eine Erhöhung desbo prozentualen Anteils der Acrylsäurenitrilkomponente erscheint wegen der besseren mechanischen Eigenschaften und der besseren ölbeständigkeit der Polymerisate für die Praxis wünschenswert, doch erwiesen sich Versuche zur Gewinnung von Materialien mit hohemtr, Acrylnitrilsäuregehalt nach dem üblichen Verfahren bisher als nicht erfolgreich, da die Latices eine mechanische Instabilität aufwiesen, die bei einer Erhöhung des Feststoffgehaltes des Latex auf mehr als
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