DE1616314C3 - Hohlleiterdämpfungsglied - Google Patents
HohlleiterdämpfungsgliedInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Hohlleiterdämpfungsglied aus einem mit stabförmigem, in Richtung
der Hohlleiterachse angeordnetem Dämpfungsmaterial mit überwiegend magnetischen Verlusten, z.B.
Hochfrequenzeisen oder Ferriten, abschnittsweise belasteten /f01-Rundhohlleiter. Unter der Bezeichnung
Hochfrequenzeisen wird dabei insbesondere !Carbonyleisenpulver verstanden, das mit Araldit gebunden
ist.
Bekannte Hohlleiterdämpfungsglieder dieser Art weisen einen zugesptizt verlaufenden Stab aus Dämpfungsmaterial
auf, der in der Hohlleiterlängsachse angeordnet ist. Wird dieser Stab mit einem nicht zu großen
Durchmesser ausgebildet und eine entsprechend flache Spitze vorgesehen, so können die Reflexionen
dieser Anordnung in der Hohlleitung klein gehalten werden. Auch die Wellentypenselektivität ist dabei
infolge der koaxialen Anordnung gewahrt. Jedoch entsteht bei diesen Dämpfungsgliedern ein starker
Frequenzgang der Dämpfung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hohlleiterdämpfungsglied der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem neben der Reflexionsarmut und Wellentypenselektivität auch günstige Eigenschaften
bezüglich des Frequenzganges der Dämpfung vorhanden sind. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß mehrere Stäbe auf einem zur Hohlleiterwandung konzentrischen Querschnittskreis
angeordnet sind, dessen Durchmesser gegenüber dem Innendurchmesser des Hohlleiters so weit verringert
ίο ist, daß die Frequenzabhängigkeit der Hohlleiterdurchgangsdämpfung
hinreichend und insbesondere vernachlässigbar klein ist.
Das Hohlleiterdämpfungsglied nach der Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß bei einfaehern
Aufbau die Durchgangsdämpfung auch in der Nähe der Grenzfrequenz weitgehend frequenzunabhängig
ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei Anordnung von mehreren Stäben aus Dämpfungsmaterial
mit vorwiegend magnetischen Verlusten auf einem zur Hohlleiterwandung konzentrischen
Querschnittskreis geeigneten Durchmessers hauptsächlich die Querkomponente Hx des magnetischen
Feldes durch das Dämpfungsmaterial verringert wird.
Dabei ist gleichzeitig berücksichtigt, daß die Querkomponente Hx des magnetischen Feldes der H01-Hohlleiterwelle
den entgegengesetzten Frequenzgang zu der Längskomponente Hz aufweist, die durch einen
in der Hohlleiterlängsachse angeordneten Dämpfungsstab beeinflußt würde.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Stäbe auf dem Querschnittskreis derart
verteilt, daß sie in den Eckpunkten eines regelmäßigen, dem Querschnittskreis eingeschriebenen PoIygons
liegen. Hierdurch wird die Modenselektivität der Anordnung besonders begünstigt. Nach einer weiteren
bevorzugten Ausbildung der Erfindung sind die Stäbe zu einem Hohlzylinder mit Kreisringquerschnitt
ergänzt, dessen mittlerer Durchmesser dem Querschnittskreis entspricht. In diesem Fall ergeben sich
besonders günstige Werte der Durchgangsdämpfung pro Längeneinheit des Dämpfungsmaterials, ohne daß
die übrigen Eigenschaften (Reflexionsarmut, Modenselektivität, Frequenzabhängigkeit der Durchgangsdämpfung)
nachteilig beeinflußt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand einiger
teilweise in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 die Stirnansicht eines Hohlleiterdämpfungsgliedes nach der Erfindung, während
Fig. 2 einen Längsschnitt nach der Linie A-B von Fig. 1 durch die Hohlleiterachse darstellt.
Die Wandung eines Rundhohlleiters ist dabei mit 1 angedeutet, während 2 jeweils einen Anschlußflansch
des Hohlleiterabschnitts bezeichnet, der mit stabförmigem Dämpfungsmaterial, z.B. Hochfrequenzeisen
oder Ferriten, belastet ist. In Fig. 1 sind vier Stäbe 3, 4, 5 und 6 parallel zur Längsachse des
Rundhohlleiters erkennbar, die auf einem zur Hohlleiterwandung konzentrischen Querschnittskreis 7
angeordnet sind. Der Durchmesser von 7 wird dabei so gewählt, daß die Frequenzabhängigkeit der Hohlleiterdurchgangsdämpfung
hinreichend klein ist. Dabei ist zu beachten, daß mit wachsender Annäherung des Durchmessers von 7 an den Durchmesser der
Hohlleiterwandung 1 die genannte Frequenzabhängigkeit steigt, da sich die Einwirkung des Dämpfungsmaterials auf das magnetische Feld der //„,-Hohllei-
terwelle mit steigendem Durchmesser des Querschnittskreises 7 von der Querkomponente Hx in
steigendem Maße auf die Längskomponente H1 verlagert.
Würde man demnach die Stäbe 3 bis 6 unmittelbar an der Wandung 1 des Rundhohlleiters befestigen,
so würde sich ein Frequenzgang der Durchgangsdämpfung ergeben, der eine gleiche Tendenz erkennen
läßt wieder Frequenzgang eines Rundhohlleiters, der mit einem konzentrisch angeordneten, in der
Hohlleiterlängsachse liegenden Dämpfungsstab versehen ist. Dabei ist die Durchmesserwahl für den
Querschnittskreis 7 nicht besonders kritisch und kann am besten experimentell durchgeführt werden. Die
Stäbe 3 bis 6 sind in Fig. 1 derart auf dem Querschnittskreis 7 verteilt, daß sie in den Eckpunkten eines
Quadrats liegen, das dem Querschnittskreis eingeschrieben ist. Durch diese symmetrische Aufteilung
wird die Modenselektivität des Dämpfungsgliedes praktisch nicht gestört, so daß die /Z01-WeIIe wellentypenrein
erhalten bleibt. Tastet man z.B. die Längskomponente H1 der magnetischen Randfeldstärke an
der Wandung 1 des Rundhohlleiters hinter dem H01-Dämpfungsglied
ab, so stellt man dort keine schlechtere Selektivität gegenüber unerwünschten Wellentypen
fest wie vor dem Dämpfungsglied. Man beobachtet auch praktisch keine Schwankung der
Durchgangsdämpfung, wenn das Dämpfungsglied um seine Längsachse gedreht wird.
falben der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Anordnung
von vier Dämpfungsstäben 3 bis 6, die insbesondere das Entstehen der /Z21-WeIIe verhindert, sind
selbstverständlich auch andere Anordnungen möglich, z. B. solche, bei denen die Stäbe in den Eckpunkten
eines anderen regelmäßigen Polygons, z.B. Sechsoder Achtecks, liegen.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden die Stäbe 3 bis 6 zu einem Hohlzylinder
mit Kreisringquerschnitt ergänzt, dessen mittlerer Durchmesser dem Querschnittskreis 7 entspricht.
Man kann diese Anordnung als Grenzfall eines Polygons auffassen, wenn die Anzahl der Eckpunkte immer
weiter vergrößert wird. Bei dieser Ausführung des Hohlleiterdämpfungsgliedes nach der Erfindung
ist die pro Längeneinheit des Dämpfungsmaterials auftretende Durchgangsdämpfung besonders groß,
wobei gleichzeitig das Entstehen höherer Moden mit Ausnahme der //On-Wellen («... natürliche Zahl)
verhindert wird.
Zur Halterung der Dämpfungsstäbe 3 bis 6 oder gegebenenfalls des Hohlzylinders aus Dämpfungsmaterial
werden zweckmäßigerweise radial angeordnete, in Richtung der Hohlleiterachse verlaufende Abstandsscheiben
8, 9, 10 und 11 aus dielektrischem Material mit niedriger Dielektrizitätskonstante verwendet,
die z.B. eingeklebt werden können. Zur Verringerung der in der Hohlleitung auftretenden Reflexionen
weisen diese Abstandsscheiben vorzugsweise eine Länge von etwa λΗ/2 auf, wenn man mit λΗ die
Hohlleiterwellenlänge der zu dämpfenden /Z01-WeIIe
bezeichnet. Zu dem gleichen Zweck werden auch die Stäbe 3 bis 6 oder gegebenenfalls der Hohlzylinder
aus Dämpfungsmaterial wenigstens auf einer Stirnseite in Richtung der Hohlleiterlängsachse mit vorzugsweise
stetig abnehmendem Querschnitt ausgebildet.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter einem stabförmigen Dämpfungsmaterial, welches in
Richtung der Hohlleiterachse angeordnet ist, auch solche Stäbe oder Hohlzylinder verstanden, deren
Abmessung in Richtung der Hohlleiterachse gleich oder kleiner ist als ihre Abmessungen innerhalb eines
Leitungsquerschnittes. Dies tritt in jenen Anwendungsfällen auf, bei denen die Durchgangsdämpfung
relativ niedrige Werte nicht überschreitet.
Eine bevorzugte Anwendungsmöglichkeit für Hohlleiterdämpfungsglieder nach der Erfindung bietet
sich bei der Anpassung eines Mikrowellengenerators an den Leitungswellenwiderstand der anzuschließenden
Hohlleitung. Dies gilt insbesondere auch für den Fall, daß der Hochfrequenzgenerator an einen
Rechteckhohlleiter unmittelbar angeschlossen ist und ein nachgeschalteter Rundhohlleiter von diesem über
ein Verbindungsglied, z.B. einen /Z10-/Z01-Wandler,
gespeist wird. In diesem Fall ist es günstig, auf der Rundhohlleiterseite des Verbindungsgliedes ein
Hohlleiterdämpfungsglied nach der Erfindung vorzusehen, um sowohl die Reflexionen an der Verbindungsstelle
des Mikrowellengenerators und des Rechteckhohlleiters als auch die Reflexionen des
Verbindungsgliedes selbst zu verringern.
Bei probeweise gefertigten Hohlleiterdämpfungsgliedern nach der Erfindung mit einem den F i g. 1 und
2 entsprechenden Aufbau wurden im Frequenzbereich von 32,5 bis 37 GHz beispielsweise Durchgangsdämpfungswerte
zwischen 6,5 dB und 7,4 dB gemessen, während der Reflexionsfaktor unter 1% lag. Dabei wiesen die in einem Rundhohlleiter mit 10,5
mm Innendurchmesser montierten Dämpfungstäbe einen quadratischen Querschnitt mit einer Seitenlänge
von etwa 1 mm auf. Bei anderen Ausführungsbeispielen ergaben sich Werte der Durchgangsdämpfung
zwischen 10,4 dB und 11,2 dB im gleichen Frequenzbereich, wobei der Reflexionsfaktor 0,8 % nicht überschritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Hohlleiterdämpfungsglied aus einem mit stabförmigem, in Richtung der Hohlleiterachse
angeordnetem Dämpfungsmaterial mit überwiegend magnetischen Verlusten, z.B. Hochfrequenzeisen
oder Ferriten, abschnittsweise belasteten /igj-Rundhohlleiter, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Stäbe (3, 4, 5, 6) auf einem zur Hohlleiterwandung (1) konzentrischen
Querschnittskreis (7) angeordnet sind, dessen Durchmesser gegenüber dem Innendurchmesser
des Hohlleiters so weit verringert ist, daß die Frequenzabhängigkeit der Hohlleiterdurchgangsdämpfung
hinreichend und insbesondere vernachlässigbar klein ist.
2. Hohlleiterdämpfungsglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (3, 4, 5,
6) auf dem Querschnittskreis (7) derart verteilt sind, daß sie in den Eckpunkten eines regelmäßigen,
dem Querschnittskreis eingeschriebenen Polygons liegen.
3. Hohlleiterdämpfungsglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (3,
4,5,6) zu einem Hohlzylinder mit Kreisringquerschnitt
ergänzt sind, dessen mittlerer Durchmesser dem Querschnittskreis (7) entspricht.
4. Hohlleiterdämpfungsglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung der Stäbe (3, 4, 5, 6) oder des Hohlzylinders aus radial angeordneten,
in Richtung der Hohlleiterachse verlaufenden Abstandsscheiben (8, 9, 10, 11) aus dielektrischem
Material mit vorzugsweise niedriger Dielektrizitätskonstante besteht.
5. Hohlleiterdämpfungsglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsabmessung des Dämpfungsmaterials in radialer Richtung des Hohlleiters wenigstens zu einer Stirnseite hin stetig
bis zum Wert Null abnimmt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0113997 | 1968-02-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1616314C3 true DE1616314C3 (de) | 1977-01-20 |
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