DE1694471C3 - Thermoplastische Massen - Google Patents
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- DE1694471C3 DE1694471C3 DE1967J0034743 DEJ0034743A DE1694471C3 DE 1694471 C3 DE1694471 C3 DE 1694471C3 DE 1967J0034743 DE1967J0034743 DE 1967J0034743 DE J0034743 A DEJ0034743 A DE J0034743A DE 1694471 C3 DE1694471 C3 DE 1694471C3
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Description
Die Erfindung betrifft den aus dem obigen Patentanspruch ersichtlichen Gegenstand.
Polymethacrylnitril ist im Gegensatz zu Polyacrylnitril ein amorphes Polymerisat und benötigt deshalb
keine sehr hohen Temperaturen für eine Verformung im geschmolzenen Zustand, beispielsweise beim
Spritzguß oder bei der Extrusion. Im Gegensatz zu Polyacrylnitril, welches einem Abbau unterliegt, bevor
es schmilzt, ist es bei Polymethacrylnitril nicht nötig, andere Monomere einzuarbeiten, um eine Kristallinität
zu beseitigen. Es leidet aber als Formmasse darunter, daß es spröde ist.
Die im vorstehenden Anspruch beschriebenen Massen sind demgegenüber nicht spröde, aber trotzdem
von vorzüglicher Durchsichtigkeit. Dies ist überraschend, weil die aufgepfropfte polymere Komponente
und das Methacrylnitrilhomo- bzw. -mischpolymerisat beträchtliche Unterschiede zueinander aufweisen.
Trotzdem sind die Komponenten A und B der erfindungsgemäßen Masse in überraschender Weise
verträglich, so daß sie in Formgegenstände verarbeitet werden können, die nicht nur eine außergewöhnliche
Schlagfestigkeit, sondern auch eine hohe Durchsichtigkeit besitzen.
Die Komponente A ist vorzugsweise ein Homopolymer.
Die aufgepfropfte polymere Komponente des Pfropfmischpolymerisats B kann als athylenisch ungesättigte
Monomere solche enthalten, welche unter Verwendung radikalischer Katalysatoren eine Mischpolymerisation
mit Acrylnitril eingehen. Solche Monomere enthalt'.·.ι gewöhnlich (aber nicht immer) olefinische
Me'.iylgruppcn. Beispiele hierfür sind Al-L1-IIi;
wii- / H. Athvlen. Propylen, Buten!. Isobuten.
Penten-1, Hexen-1, 2-Methylbuten-l, 2-Methylpenten-1,
4-Methylpenten-l, 2,4,4-Trimethylpenten-l,
Octen, Octadecen, Cyclohexen und Methylencydohexen, konjugierte aromatische Olefine, wie z. B. Butadien
und Norbornadien, Ester yon Acryl- und Methacrylsäure, wie z. B. Methyl-, Äthyl-, n-Butyl-
und 2-Äthylhexylacrylat und Methyl- und n-Butylmethacrylat,
Vinylester, wie z. B. Vinylacetat, Vinyläther, wie z. B. Methyl- und Äthyl vinyläther. Ester
von Fumarsäure, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid. Der Erweichungspunkt der erfindungsgemäßen
Masse kann dadurch gehoben werden, daß man bis zu 10 Mol-% Maleimid oder eines Maleimidderivats,
insbesondere ein N-Arylmaleimid zusammen mit dem Methacrylnitril bei der Herstellung der Komponente
A einer Mischpolymerisation unterwirft. Ein Verfahren zur Herstellung von N- Arylmaleimiden aus
primären aromatischen Aminen in guter Ausbeute ist in der GB-PS 1041027 und in der NL-PS 6607 185
beschrieben. Viele verschiedene primäre aromatische Amine stehen zur Verfugung und geben N-Arylmaleimide,
die als Comonomere für die erfindungsgemäßen Massen verwendet werden können. Der Arylsubstituent
ist ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest oder ein heterocyclischer Rest, in welchem ein oder
mehrere der Wasserstoffatome durch andere Atome oder Gruppen ersetzt sein können. Substituenten, die
aktive Wasserstoffatome enthalten, sind jedoch im allgemeinen zu vermeiden, da sie die durch freie Radikale
katalysierte Polymerisation stören können. Beispiele für Arylgruppen, in denen N-Arylmaleimiden
anwesend sein können, sind z. B. Phenyl, 4-Bipheny-IyI, 1-Naphthyl, alle Mono- und Dimethylphenylisomeren,
2,6 Diäthylphenyl, 2-, 3- und 4-Chlorphenyl, 4-Brompheny! und andere Mono- und Dihalogenphenylisomeve,
2,4,6-Trichlorphenyl, 2,4,6-Tribromphenyl, 4-n-Butylphenyl, 2-Methyl-4-n-butylphenyl,
4-Benzylphenyl, 2-, 3- und 4-Methoxyphenyl, 2-Methoxy-5-chlorphenyl,
2-Methoxy-5-bromphenyl,
ι 2,5-Dimethoxy-4-chlorphenyl, 2-, 3- und 4-Äthoxyphenyl,
2,5-Diäthoxyphenyl, 4-Phenoxyphenyl, 4-Methoxycarbonylphenyl,
4-Cyanphenyl, 2-, 3- und 4-Nitrophenyl, und Methylchlorphenyl (2,3-, 2,4-,
2,5- und 4,3-lsomere). Die N-(o-substituierten Phenyl)-maleimide sind im allgemeinen weniger gefärbt
als die anderen Isomere oder die unsubstituierten Verbindungen; sie werden deshalb bevorzugt, wenn
verhältnismäßig farblose Produkte erwünscht sind. Es wurde auch gefunden, daß Norbornen und dessen Derivate
den Erweichungspunkt erhöhen, aber die Mischpolymerisation dieser Verbindungen mit Methacrylnitril
geht nur sehr langsam vonstatten.
Wenn ein oder mehrere der mischpolymerisierbaren Monomeren, welche in der Komponente A oder
in dem aufgepfropften polymeren Bestandteil der Komponente B ein konjugiertes aromatisches Olefin
ist, dann ist es sehr erwünscht, sicherzustellen, daß das gebildete Mischpolymer ein homogenes Mischpolymerisat
ist. Das konjugierte aromatische Olefin wird aus denjenigen der Formel CH2: CR · Ar und auch aus
Acenaphthylen, Inden und Cumaron ausgewählt. In dieser Formel ist R Wasserstoff oder Methyl und Ar
ist ein gegebenenfalls ringsubstituierter Rest von aromatischem Charakter mit nicht mehr als drei Ringen,
, wobei jeder der gegebenenfalls anwesenden Substituenten nicht mehr als vier Kohlenstoffatome aufweist.
Beispiele für solche Olefine sind Styrol, n-Methylst\rol.
o-Methylstyrol. m-Methylstyrol, p-Me-
thylstyrol, 2,5-Dimethylstyrol, 1-Vinylnaphthalin,
p-Acetamidostyrol, ar-Dibromstyrol, 2-Vinylthiophen, N-Vinylcarbazol und 2-Methyl-5-vinylpyridin.
Mit dem in der Folge verwendeten Ausdruck »homogenes Mischpolymerisat« ist ein Mischpolymerisat
gemeint, in welchem die zu Beginn der Reaktion gebildeten Polymermoleküle im wesentlichen die gleichen durchschnittlichen Zusammensetzungen aufweisen, wie die später gebildeten.
Das Problem der Erzielung eines homogenen Mischpolymerisats, das sowohl bei Methacrylnitril als
auch bei Acrylnitril angetroffen wird, ist mit dem höheren Molverhältnis vom Methacrylnitril oder Acrylnitril zum aromatischen Olefin im gewünschten Produkt verknüpft. Es bestehen im allgemeinen keine
Schwierigkeiten, wenn das Molverhältnis des Nitrils zu dem konjugierten aromatischen Olefin eins oder
kleiner ist Ein homogenes Produkt kann dadurch erhalten werden, daß man das Verhältnis der Konzentrationen des aromatischen Olefins und des Nitrils zu
Beginn der Reaktion auf einen solchen Wert einstellt, daß das zu Beginn gebildete Pfropfreis die gewünschte
Zusammensetzung aufweist, worauf man weitere Mengen des aromatischen Olefins (gegebenenfalls zusammen mit etwas Nitril) mit einer Geschwindigkeit
zugibt, die durch die Polymerbildungsgeschwindigkeit bestimmt wird, so daß das Verhältnis der Konzentration des aromatischen Olefins zum Nitril im Reaktionsgemisch auf dem gewünschten Anfangswert bleibt.
Die vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Massen, die ein Methacrylnitrilpolymerisat in
Mischung mit einem Pfropfmischpolymerisat enthalten, wobei im letzteren Acrylnitril der überwiegende
monomere Bestandteil in der aufgepropften polymeren Komponente des Pfropfmischpolymerisats ist.
Besonders geeignete Acrylnitrilpfropfmischpolymerisate dieser Art sind in der FR-PS 1475403 und in
der NL-PS 6704344 beschrieben.
Geeignete Diene für die kautschukartige Pfropfgrundlage sind z. B. Butadien, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien, Piperylen und Chloropren. Als Comonomere sind Acrylnitril und Styrol besonders
zweckmäßig, obwohl eine große Reihe anderer Monomerer verwendet werden kann, wie z. B. diejenigen, die oben als Beispiele für äthylenisch ungesättigte
Comonomere aufgeführt wurden. Dienhomopolymere (wie z. B. Polybutadien) und Mischpolymere mit
einem niedrigen Anteil an Comonomer haben niedere Glasübergangstemperaturen und können deshalb bevorzugt sein, insbesondere dann, wenn das Produkt
bei tiefen Temperaturen verwendet werden soll.
Die erfindungsgemäßen Massen können durch ein Verfahren hergestellt werden, bei dem mehrere Polymerisationen aufeinanderfolgen (Sequenzpolymerisation). Bei diesem Verfahren werden die Monomere
für die aufgepfropfte polymere Komponente des Pfropfmischpolymerisats durch radikalische Katalyse
in Gegenwart des Dienkautschuks polymerisiert. Das Verfahren wird unter Verwendung geeigneter Arbeitsweisen für radikalische Polymerisation ausgeführt, zweckmäßigerweise im Block oder in wäßriger
Suspension oder Emulsion. Ein ähnliches Emulsionsverfahren oder ein stereospezifisches Verfahren kann
zur Herstellung des Dienkautschuks verwendet werden. Das Pfropfmischpolymerisat kann dann als Latex
verwendet oder vom Polymerisationsmedium isoliert, vom restlichen Monomeren befreit und getrocknet
weiden. Das Produkt dieser Scqucn/.polymerisation
mit Acrylnitril wird mit dem Methacrylpolymerisat (Komponente A) gemischt, wobei ein zähes, hartes
und durchsichtiges Produkt erhalten wird. Geeignete Methacrylnitrilpolymerisate sind beispielsweise homogene Mischpolymerisate mit konjugierten aromatischen Olefinen.
Die resultierenden Produkte bestehen somit teilweise aus einem Material, das üblicherweise als
Pfropfmischpolymerisat bezeichnet wird. Es ist jedoch möglich, daß die aufgepfropfte polymere Komponente nicht vollständig chemisch an den Kautschuk
gebunden ist, sondern auch Polymerisat enthält, das durch gesonderte Polymerisation aus den Monomeren
gebildet wird, wobei dieses Polymerisat mit dem Kautschuk in einer viel innigeren Weise gemischt ist, als
es normalerweise durch Mischen der vorher hergestellten Polymerisate erhalten werden kann.
Die Menge an Kautschuk im fertigen Gemisch ist nicht der einzige Faktor, welcher die Zähigkeit bestimmt, diese hängt auch von der Menge des auf den
Kautschuk aufgepfropften Bestandteils ab.
Die erfindungsgemäße thermoplastische Zusammensetzung enthält 1-50 Gew.% von dem Dienkautschuk.
Massen, die unter 25% von dem Kautschuk enthalten, sind besonders harte und kratzfeste Materialien
mit hoher Schlagfestigkeit. Zwar besteht offensichtlich ein g'atti-r Übergang der Eigenschaften, aber
Massen, die mindestens 20% (vorzugsweise nicht mehr als 40%) von dem Kautschuk enthalten, sind
gewöhnlich harte Materialien mit sehr hoher Schlagfestigkeit.
Die erfindungsgemäßen Massen können in Mischung mit jeglichen Füllstoffen oder Verstärkungsmaterialien, Gleitmitteln und Stabilisatoren als thermoplastische Rohmaterialien verwendet werden, um
Gegenstände herzustellen, für die eine gute Schlagfestigkeit erforderlich ist. Ihre Zähigkeit in Verbindung
mit hoher Festigkeit und hohem Erweichungspunkt ist sehr vorteilhaft. Beispielsweise können die Massen
in Tafeln oder Rohre extrudiert werden, und die Tafeln können gegebenenfalls mit Walzen geprägt werden oder durch Pressen, Ziehen oder Vakuumverformen verformt werden. Die Zusammensetzungen
können auch durch Pressen oder Spritzen verformt werden. Beispiele für Gegenstände, die aus den erfindungsgemäßen Massen hergestellt werden können,
sind Verkleidungen und äußere Gehäuse für Maschinen (wie z. B. Motorfahrzeuge, Büromaschinen und
Haushaltsgeräte) Sturzhelme, Rohre für Flüssigkeiten und Telephonhörer. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die eine hohe Zugfestigkeit in Verbindung mit einer hohen Steifigkeit und
Zähigkeit besitzen, erlauben eine wirtschaftlichere Verwendung als die gegenwärtig verwendeten Produkte, da dünnere Werkstücke dem gleichen Zweck
dienen. Die vorteilhaften physikalischen Eigenschaften der Zusammensetzungen erlauben es auch, sie bei
technischen Anwendungen zu verwenden, bei denen Kunststoff bisher ungeeignet war.
Polymethacrylnitril wurde wie folgt hergestellt:
200 g Methacrylnitril, 600 cm1 Wasser, 1,0 g Kaliu.npersulfat und 3,5 g Natriumdodecylsulfat wurden in
einem 1-I-Schiiltelautoklaven eingebracht. Die Luft
wurde entfernt und durch Stickstoff ersetzt. Die Poly-
merisation wurde 18 Stunden bei 60° C ausgeführt, wobei ein Polymethacrylnitril als Latex in 99%iger
Ausbeute, berechnet auf den Feststoffgehalt, erhalten wurde. Ein Teil des Latex wurde koaguliert, und das
ausgefallene Polymer wurde gewaschen und getrocknet. Es hatte eine reduzierte Viskosität von 4,1, einen
vollen und einen '/,(,-Vicat-Erweichungspunkt von
113 bzw. 107° C und eine Schlagfestigkeit (ungekerbt) von 3,92 J/cm2.
Ein Piropfmischpolymer der in der französischen
Patentschrift 1475403 !beschriebenen Art wurde aus
Polybutadien, Acrylnitril und Isobuten wie folgt hergestellt: 205 g Polybutadienlatex (enthaltend
126 g Polybutadien), 119,6 cm3 Acrylnitril, 1,98 g
Cumolhydroperoxyd, 2,64 g Glucose, 0,264 g FeSO4 · 7H2O, 1,3 g Na4P2O7 - 10H2O und 532 cm3
Wasser wurden in einem 1-1-Schüttelautoklav eingebracht.
Die Luft wurde entfernt und durch Stickstoff ersetzt, worauf 71,8 cm3 Isobutan zugegeben wurden.
Das Gemisch wurde 1,5 Stunden bei ungefähr 20° C und dann 17,5 Stunden bei 60° C geschüttelt. Der
erhaltene Latex enthielt 26,7% Feststoff.
Der Polymethacrylnitrillatex und der Pfropfmischpolymerlatex
wurden miteinander gemischt, so daß eine Mischung mit einem Gehalt von 10% Polybutadien
erhalten wurde. Die gemischten Latices wurden mit wäßrigem Calciumchlorid koaguliert, und die Mischung
wurde gewaschen und getrocknet. Durch Pressen bei 200° C ergab es eine durchsichtige Scheibe
mit einem vollen und einem '/,„-Vicat-Erweicbungspunkt
von 113 bzw. 107° C, einer Kerbschlagzähigkeit von 0,745 J/cm2 und einer Fließspannung von
8,05 kgf/mm2.
Polymethacrylnitril wurde nach der Vorschrift von Beispiel 1 hergestellt, mit dem Unterschied, daß die
Polymerisation 16 Stunden lang ausgeführt wurde und das Reaktionsgemisch verschiedene Mengen Octanthiol
enthielt. Die Eigenschaften des erhaltenen PoIymcthacrylnitrils
waren wie folgt:
Octanthiol
Feststoffgehalt
im Latex
im Latex
Reduzierte
Viskosität
Viskosität
0,95 cm3
1,19cm3
2,38 cm3
1,19cm3
2,38 cm3
24,8 %
24,75 %
24,12%
24,75 %
24,12%
0,86
0,73
0,47
0,73
0,47
Dann wurden 0.205 g FeSO4
7H2O 60° C wurde das Gemisch abgekühlt. Der l.atex enthielt
26,62% Feststoffe, was anzeigte, daß das Pfropfmischpolymer 49,8% Polybutadien enthielt.
Die Polymethacrylnitrillalrces und der Pfropfmischpolymerlatex
wurden gemischt, so daß Mischungen mit einem Gehalt von 10% Polybutadien erhalten wurden. Die Gemische wurden unter Verwendung
von 1,5 Volumina 0,75%igem wäßrigen Calciumchlorid von 75° C koaguliert, und die Gemische
wurden dreimal mit Wasser von 60° C gewaschen und getrocknet. Sie ergaben durchsichtige
Preßlinge mit den folgenden Eigenschaften:
Reduzierte Viskosität des Polymethacrylnitril
Ein Pfropfmischpolymer der in der französischen Patentschrift 1475403 beschriebenen Art wurde aus
Polybutadien, Acrylnitril und Isobuten wie folgt hergestellt: 586,3 g Polybutadienlatex (enthaltend 360 g
Polybutadien), 8,22 g Glucose, 6,16 g Cumolhydroperoxyd und 1675 cm3 Wasser wurden in einen gerührten
5-1-Autoklaven eingebracht. Die Luft wurde entfernt und durch Stickstoff ersetzt (der Autoklav
wurde dreimal mit Stickstoff unter einem Druck von 7 kg/cm2 versetzt und ventiliert). 399 cm3 Acrylnitril
wurden zugegeben, und das Unterdrucksetzen und Ventilieren wurde wiederholt. 240 cm3 Isobuten wurden
dann zugegeben, und der Autoklav wurde mit 100 Bewegungen/min 1 Stunde lang bei 60° C geschüttelt.
und 1,03 g
Na4P2O7 ■ K)H2O zugegeben. Das Schütteln wurde
fortgesetzt und nach einer Stunde wurden wiederum 0,205 g FeSO4 ■ 7H2O und 1,03 g Na4P2O7 · 10H2O
zugegeben Die gleichen Mengen wurden nochmals nach 2 Stunden zugegeben. Nach 3,67 Stunden bei
Kerbschlag- Fließfestigkeit spannung
0,86
0,73
0,47
0,73
0,47
0,30 J/cm2 0,30 J/cm2 0,20 J/cm2
7,55 kgf/mm2 7,5 kgf/mm: 7,05 kgf/mm2
Der Polymethacrylnitrillatex von Beispiel 2 mit einer reduzierten Viskosität von 0,86 wurde mit einem
Pfropfmischpolymer der in der holländischen Patentschrift 6 704 344 beschriebenen Art gemischt, welches
aus Polybutadien, Acrylnitril und Styrol wie folgt hergestellt worden war. 130,4 g Polybutadienlatex (enthaltend
80 g Polybutadien), 49,65 cm3 Acrylnitril, 1,40 cm3 Styrol, 1,05 g Cumolhydroperoxyd, 1,4 g
Glucose und 650 cm3 Wasser wurden in einen Reaktionsbehälter
eingebracht. Die Luft wurde entfernt und durch Stickstoff ersetzt. Es wurde ein ausreichendes
Gemisch aus FeSO4 7H2O (0,14 g) und
Na4P2O7 · 10H2O (0,7 g) in 50 cm3 Wasser zugegeben,
so daß eine vernünftige Polymerisationsgeschwindigkeit erzielt wurde. Die Polymerisation
wurde bei ungefähr 60° C ausgeführt, und 20,7 cm3 Styrol wurden mit einer der Polymerisationsgeschwindigkeit
proportionalen Geschwindigkeit zugegeben. Nach 3 Stunden wurde die Polymerisation
durch Zusatz von 0,5% Natriumdimethyldithiocarbamat abgebrochen. Der Latex enthielt 14,87% Feststoffe,
was anzeigte, daß das Pfropfmischpolymer 61,4% Polybutadien enthielt.
Das auf diese Weise hergestellte Gemisch enthielt 10% Polybutadien und wurde wie in Beispiel 2 beschrieben
isoliert. Es ergab leicht verschleierte Preßlinge mit einer Fließspannung von 8,00 kgf/mm2.
Eine Probe eines Methacrylnitrümischpolymers, welches 97 Gew. % Methacrylnitril und 3 Gew.% Methyimethacryiat
enthielt und eine reduzierte Viskosität von 0,52 aufwies, und ein Acrylnitril/Isobuten/Polybutadien-Pfropfmischpolvmer,
das nach der Vorschrift von Beispiel 2 hergestellt worden war, wurden auf einer dampfgeheizten Zweiwalzenmühle mit Walzen
von 5,1 cm Durchmesser und 15,2 cm Länge bei 170-180° C vermischt. Die Gemische wurden unter
Verwendung von 1,5 Volumina von 0,5 % wäßrigem A12(SO4)3 bei 75° C koaguliert und das Gemisch
wurde dreimal bei einer Temperatur von 60° C mit Wasser gewaschen und dann getrocknet. Die Gemische
wurden mit 1 % 2,6-Di-t-butyl, 4-Methylphenol
und 0,5% Dilaurylthiodipropionat stabilisert.
Der erhaltene Crepe wurde bei 160° C und
31,5 kgf/mm2 5 Minuten lang gepreßt, wobei eine
durchsichtige Scheibe mit einer Kerbschlagzähigkeit von 0,19 J/cirr und einer Zugfestigkeil von 6,5 kgf/
mm: erhalten wurde.
In den vorhergehenden Beispielen wurde die reduzierte
Yhuosität bei einer Konzentration von 0,.i%
in Dimethylformamid bei 25° C gemessen, und die Zugfestigkeit und die Schlagfestigkeit wurden wie in
Jcr Fnlge beschrieben gemessen.
Die Schlagfestigkeitsversuche mit ungekcibtcn
Proben wurden bei 20° C mit einer Probe von 0,9 cm Breite und 0,3 cm Dicke ausgeführt, die horizontal
(mit der schmalen Fläche nach oben) auf zwei Stützen ruhte, die einen Abstand von 3,8 cm aufwiesen. Die
Probe wurde dann zentral an der breiteren Fläche horizontal durch ein sich bewegendes Pendel gestoßen,
welches aus 30 cm Höhe fiel, wobei es eine größere Energie aufwies, als zum Brechen der Probe notwendig
war. Aus der restlichen Energie des Pendels wurde die zum Brechen der Probe erforderliche Energie
berechnet und durch das effektive Volumen (V9 X 3,8 X 0,9 X 0,3 cm') dividiert. Der resultierende
Wert (ausgedrückt in Joules/cm3) stellt die zur
Veranlassung von Brüchen in dem Material erforderliche Energie dar.
Der Schlagfestigkeitstest mit gekerbten Proben wurde bei 20° C mit einer Probe von 60 mm Länge,
6,5 mm Breite und 3 mm Dicke ausgeführt. Die Probe
besaß eine ·■!? "-Kerbe von 2.S mm Tiefe (Spitzcnra
dius von ·>,25 mm) im Zentrum einer Kante. Sie wa von zwei Trägern, die einen Abstand von 50 mm auf
wiesen, unterstützt und wurde zentral an der Karitr
die der Kerbe gegenüberlag: mit einem Pendel gesto ßen, das von einer Höhe von 30 cm herabfiel, wöbe
es eine größere Energie aufwies, als zum Brechen de Probe erforderlich war. Aus der restlichen Energie
des Pcndeis wurde die Energie, die zum Brechen dci
Probe erforderlich war, berechnet, und durch die Querschnittsfläche der Probe an der Kerbe dividiert
Der erhaltene Wert (ausgedrückt in Joules/crrr) stell
die zum Brechen des Materials erforderliche Energie dar.
Die Zugfestigkeit wurde bei + 20° C mit Prober von 76 mm Länge und 14 mm Breite gemessen, die
aus einer gepreßten Tafel von 3 mm Dicke herausgearbeitet worden war. Die Querschnittsfläche über derr
Zentrum der Probe wurde auf 9 mm2 herabgesetzt indem zwei Schlitze (Krümmungsradius 31 mm) einander
gegenüberliegend in den langen Kanten herausgearbeitet wurden, so daß die schmälste Stelle dei
Probe 3 mm betrug. Dann wurde eine Zugspannung auf die Probe ausgeübt, die ausreichte, sie mit einei
Geschwindigkeit von 12,7 mm/min zu verlängern und die Spannung am Nachgebepunkt wurde gemessen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Thermoplastische Masse aus:A: einem Methacrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisat mit gegebenenfalls bis zu lOMol-% eines oder mehrerer einpolymerisierter monoäthylenisch ungesättigter Monomerer undB: einem Pfropfmischpolymerisat, welches aus einem Pfropfreis und einer kautschukartigen Pfropfgrundlage besteht und durch Aufpolymerisation des Pfropfreises auf die kautschukartige Pfropfgrundlage hergestellt worden ist, wobei das Pfropfreis(a) 60-85 Mol-% Acrylnitrileinheiten und entsprechend(b) 15-40 Mol-% Einheiten ein oder mehrerer äthylenisch ungesättigter Monomerer enthältund die kautschukartige Pfropfgrundlage(c) 40-100 MoI-^e wenigstens eines konjugierten Dienmonomeren und(d) 0-60 Mol-% wenigstens eines anderen äthylenisch ungesättigten Monomeren enthältwobei die thermoplastische Masse 1-50 Gew.% von der kautschukartigen Pfropfgrundlage enthält.
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1967
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