-
Die Erfindung betrifft einen Dübel zum Befestigen von Bauteilen am
Mauerwerk. Bekannte Dübel dieser Art sind relativ verwickelt ausgebildet, da sie
aus mehreren Teilen bestehen, deren Herstellung Handhabung und Lagerung erhebliche
Kosten verursacht. Insbesondere sind die meisten bekannten Dübel mit irgendwelchen
Gewinden versehen. Im Bauwesen aber kommt es darauf an, solche Massenartikel möglichst
billig und einfach herzustellen, weil häufig mit äusserst geringen Gewinnspannen
gerechnet werden muss.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen möglichst einfach herstellbaren
und aus möglichst wenigen Teilen bestehenden Dübel mit grosser Auszugsfestigkeit
zu schaffen, der auch in einfachster Weise montiert werden kann.
Diese
Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, dass ein Dübel zum Befestigen von
Bauteilen am Mauerwerk geschaffen wird, der erfindungsgemäss aus einem in Längsrichtung
geschlitzten Rohr besteht, bei dem die Längskanten in den Hohlraum eingebogen sind.
Dabei sind grundsätzlich zwei Verwendungsmöglichkeiten durchführbar.
-
Bei der einen Möglichkeit wird das Loch im Bauteil und im Mauerwerk
vorgebohrt und der grösste Durchmesser des Dübels ist grösser als das Nennmass.
In diesem Fall wird der Dübel einfach durch Bauteil und Mauerwerk eingeschlagen
und sitzt dann infolge seiner Verformung zum runden Querschnitt fest. Das genügt
für einfache Ansprüche. Dabei ist es zweckmäzsiä, die Längskanten unter einem Winkel
von annähernd 90o zur Umfangsrichtung des ursprünglichen Kernquerschnitts des Dübels
einzubiegen, soweit bis sich die benachbarten Kanten berühren. Zweckmässig wird-
ein solcher Dübel aus Blech hergestellt. Damit bei einer Wandstärke des Werkstoffes,
welche das Einschlagen erlaubt, eine genügende Verformungsmöglichkeit vorhanden
ist, wird erfindungsgemäss ferner vorgeschlagen, das Dübelrohr mit im wesentlichen
in Längsrichtung angeordneten Lochreihen zu versehen.
-
Das Einschlagen kann durch kegelförmige Ausbildung des Innenendes
des Dübelrohres und sogar durch Zuschärfen und Auszacken des Innenendes erleichtert
werden.
-
Es ist aber auch möglich, einen solchen Dübel,ohne das Mauerwerk vorzubohren,in
Weichsteine einzuschlagen. In diesem Fall wird der Querschnitt des Dübelrohres zweckmässig
dem Nennmass entsprechend ausge-, bildet. Es ist dann möglich, das meist aus Holz
bestehende Bauteil genau dem Nennmass entsprechend vorzubohren und dieses Loch als
Führung zum Einschlagen des Di.ibels in das nicht vorgebohrte Mauerwerk zu verwenden.
In diesem Fall entsteht die Spre-izwirl-.un@; nicht selbstfindig, weil ja kein Unterschied
zwischen dem geschlaf_jenen Loch und dem Querschnitt des Dübels besteht. Deshalb
ist es in diesem Fall
zweckwässig, den Dübel durch einen Bolzen
zu verankern, der den im Innern annähernd ovalen Querschnitt des Dübels, der durch
die Eiizbieguna # der Längskanten entstanden ist, wenigstens annähernd zum runden
Querschnitt aufweitet. Ein solcher Spreizdübel aber benötigt kein Gewinde und kann
in einfachster Weise in das Dübelrohr eingeschlagen werden.
-
Es ist möglich, einen solchen Spreizbolzen ohne Kopf oder auch mit
verschieden geformten Bolzenköpfen insbesondere Zylinderkopf auszustatten. Dieser
Bolzen kann dann in das Bauteil völlig eingeschlagen werden, sodass nach dem Spachteln
überhaupt nicht zu erkennen ist, wo die Vorrichtung sitzt. Das ist besonders vorteilhaft
bei der Anbring,ung von Fassadenplatten oder beim Befestigen von Tür- oder Fensterrahmen
am Mauerwerk.
-
Nachfolgend wird die Erfindung mit Hilfe von Ausführungsbeispielen
an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fi. 1 einen Querschnitt durch
den Dübel nach der Erfindung nach der Linie A - B von Fig. 2.
-
Fig. 2 eine Seitenansicht des Dübels nach der Erfindung Fig.
3 einen Spreizbolzen für den Dübel nach der Erfindung
In
Fig. 1 ist das Rohr im Querschnitt zunächst kreisrund, aus dem der Dübel nach der
Erfindung hergestellt ist, mit 1 bezeichnet. Es weist einen Längsschnitt 2 auf.
Die Kanten 3 und 4 dieses Schlitzes sind nach innen eingebogen, sodass sie sich
bei 2 berühren. Der Winkel der Einbiegung an den Umfangskreis des Rohres beträgt
ca. 90' (Fig. 1), der Dübel kann vorzugsweise aus Blech gerollt sein.
-
Der Durchmesser, der durch den Längsschlitz 2 gelegt ist, ist kleiner
als das Nennmass, während der dazu senkrechte Durchmesser dem Nennmass entspricht.
-
Wie aus Fig. 1 ersichtlich und in Fig. 2 eingehend dargestellt, weist
der Dübel in Längsrichtung verlaufende Reihen aus Löchern 5 bzw. 6 auf. Diese haben
die Aufgabe die Verformung des Rohres 1 nach dem Einschlagen zum Zweck der Festlegung
zu erleichtern. Vorzugsweise sind diese Lochreihen versetzt zueinander angeordnet
(Fig. 2). Der Abstand 7 der Löcher 5 bzw. 6 voneinander ist zweckmässig so gross
bemessen wie der Durchmesser der Löcher 5 bzw. 6.
-
Entsprechend der D'vbelgrösse bzw. seinem Durchmesser ist es weiterhin
empfehlenswert rings um seinen Umfang herum weitere jeweils gegeneinander versetzte
Lochreihen anzuordnen. Eine solche Reihe, die gegenüber dem Längsschlitz 2 angeordnet
ist, ist in Fig. 2 mit 8-bezeichnet.
-
Werden die Kanter. der Löcher 5 bzw. 6 bzw. 8 so ausgebildet, dass
ihr Rand aussen scharf ist, so wird zusätzlich der Vorteil der besseren Verankerung
im Mauerwerk erzielt.
-
Der Abstand 9, der Wandung des-ersten Loches, beispielsweise 6 vom
Aussenende 10 des Dübels wird vorteilhaft grösser gewählt, als der Abstand 7, damit
das Aussenerde beim Einschlagen in nicht vorgebohrtes weiches Mauerwerk keine Deformierung
erfährt.
-
Am Innenende ist der Dübel 1 zweckmässig konisch zugespitzt, wie in
Fig. 2 bei 11. darC;estell_t. Dabei soll der Flankenwinkel zur Längsachse etwa 20
o betra;cn aus Griii_den die sp.liter noch d@.z, ;es tc.@1_1t werden.
2n
manchen Fällen kann es zweckmässig sein, die Reihen der Löcher 5 bzw.- 6 bzw. 8
um den Umfang des Dübels 1 herum spiralförmig anzuordnen (nicht dargestellt). .
-
Fig. 3 zeigt einen Bolzen, der nach dem Einschlagen des Dübels 1 in
den Dübel eingesetzt wird und so bemessen ist, dass.er dem Durchmesser des Dübels
vor dem Einbiegen entspricht. Aufgabe des Bolzens 12 ist es die Einbiegung mindestens
teilweise rückgängig zu machen und auf diese Weise die _" Rohrwandung an die Mauerlochwandung
anzuspannen.
-
Der Kopf dieses Treibbolzens 12 kann zylinderförmig oder auch nach
Art einer Versenkschraube kegelförmig ausgebildet sein. Er kann über die ganze Länge
des Dübels 1 durchlaufen oder auch nur teilweise beispielsweise ein Viertel dieser
Länge betragen.
-
Ein Ausführungsbeispiel eines Dübels kann bei einem Nenndurchmesser
von 12 mm eine Wandstärke von 1 mm aufweisen, und einen Lochabstand von 10 mm von
Mitte zu Mitte Loch, während der Lochdurchmesser selbst 5 mm beträgt.
-
Die konische Zuspitzung soll etwa 20o betragen, damit beim Eintreiben
des Bolzens 12 in das Rohr 1 das Rohr nicht weiter in das Mauerwerk eingetrieben
wird. Dabei ist es trotzdem möglich den Dübel in Weichsteine, wie beispielsweise
Schaumbeton, Y-Ton oder dgl. ohne Vorbohren einzuschlagen. Es ist damit möglich,
sowohl Holzrahmen als- auch Eisenrahmen für Tür- oder Fensterstöcke oder dgl. mit
dem Mauerwerk zu verbinden. Dabei wird bei Verwendung eines Zylinderkopfes für den
Treibbolzen nicht nur die Spreizwirkung erzielt, sondern auch durch Einschlagen
beispielsweise in das hölzerne Bauteil, das völlige Abdecken des Bohrloches, sodass
nach Aufbringen von Spachtel die Vorrichtung überhaupt nicht mehr zu sehen ist.
Bei
den oben mit Massangaben dargestellten Ausführungsbeispielen wird zweckmässig die
Einziehung der Längskanten so bemessen, dass im Innern von den Kanten bis zum gegenüberliegenden
Rand ein Abstand von ca. 7 mm verbleibt., Im übrigen ist es auch vorteilhaft die
Innenkante des Kegels 11 des Dübels l,wie in Fig. 2 bei 12 dargestellt, anzuschärfen
damit das Einschlagen in Holz und Weichgestein erleichtert wird. Natürlich kann
diese Kante auch gehärtet sein, sodass sie sich auch noch bei relativ festem Gestein
verwenden lässt. Darum ist es zweckmässig, die Innenkante 13 des Dübels 1, wie in
Fig. 2 ebenfalls dargestellt, zackenförmig zu gestalten, sodass durch Einschlagen
und Drehen das Eintreiben in die zu verbindenden Teile weiterhin erleichtert wird.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Der Dübel wird ohne
Herstellung einer Bohrung in das Mauerwerk aus Weichstein, wie .-Beton, Schaumbeton
oder dgl. eingeschlagen. Er kann zuvor auch durch das hölzerne Bauteil hindurchgeschlagen
werden oder es kann vorgebohrt sein.
-
Wenn der Querschnitt so gestaltet ist, dass der Durchmesser, der durch
die gemeinsame Kante 2 verläuft, und in Fig. 1 mit 14 bezeichnet ist, wegen der
Einbiegung der Kanten 3 und 4 kleiner ist als das Nennmass, während der. dazu senkrechte
Durchmesser etwas grösser ist als der Nenndurchmesser .ist es möglich, einen solchen
Dübel mit einem entsprechenden Nenndurchmesser vorgebohrtes Mauerloch einzuschlagen
und ihn dann ohne weitere Massnahmen zu belassen. Da sich die scharfen Ränder der
Bohrungen 5, 6 und 8, die auch nur üure'ri den, beim Bohren entstehenden Grat gebildet
sein 1.-,önnen, in das Mauerwerk aus Weichstein eingraben, sodass die Auszugsfestigkeit
für relativ einfache Anforderungen genü;t.
Die häufigste Anwendung
ist wohl die,-dass das Bauteil vorgebohrt wird und der Dübel durch das Bauteil hindurchgesteckt
und dann mit Hilfe dieser Führung in das nicht vorgebohrte Weichstein-Mauerwerk
eingeschlagen wird.
-
Dabei ist es dann gleichgültig, wie die beiden Durchmesser gestaltet
sind,. weil ja durch das Einschlagen allein keine Spannung quer zur Längsrichtung
des Dübels auftritt. Man kann diese Spannung aber dann sehr einfach durch Einschlagen
eines Bolzens in den bereits im Mauerwerk in Längsrichtung festsitzenden Dübel bewirken.
Das Einschlagen des Bolzens erfolgt dann, wenn sein Aussenende mit der Aussenfläche
des Bauteils bündig ist. Auf diese Weise wird der innen ovale Querschnitt des Dübelrohres
zumindestens annähernd runden Querschnitt verformt und es tritt wegen der zuerst
eingeschlagenen und jetzt wieder aufgebogenen Längskanten im Zusammenwirken mit
den scharfen Rundlochrändern eine erhebliche Spannung und-Spreizwirkung auf, die
so gross ist, dass auf- die Verwendung von Federmaterial zur Herstellung der Dübelrohre
verzichtet werden kann.
-
Eine besonders vorteilhafte Eigenschaft des Dübels nach der Erfindung
ist, dass er in einfachster Weise auch ermöglicht, Bauteile in einem bestimmten
Abstand vom Mauerwerk sicher zu befestigen und dies in einfachster Weise durchzuführen.
-
Ein grosses Anwendungsgebiet dafür ist die Befestigung von Unterkonstruktionen
am Mauerwerk, auf welche dann Fassadenplatten, meist aus Eternit, befestigt werden.
Zum Aufbringen dieser Platten rriuss mit Hilfe von Latten zuerst eine ebene Fläche
geschaffen werden, da ja das Mauerwerk an sich keine ebene Fläche bildet. Deshalb
müssen zunächst die Latten im Bereich von unebenen Stellen des Mauerwerks in verschiedenem
Abstand von ihm angeordnet sein.
Auch in diesem Fall wird der Dübel,
wie oben dargestellt, in die vorgebohrte Latte eingeführt und in das nicht vorgebohrte
Mauer= werk eingetrieben. Solange der Bolzen noch nicht in den Dübel eingetrieben
ist kann dann der Abstand der Latte vom Mauerwerk verändert werden, bis er mit Hilfe
von Senkel und Schnur den richtigen Abstand aufweist: Dann wird der Bolzen eingetrieben
und das Bauteil sitzt im richtigen Abstand zum Mauerwerk fest.
-
Zur Durchführung dieses Verfahrens ist es erforderlich, dass der Dübel
nach Kegel 11 den richtigen Flankenwinkel aufweist, damit beim Eintreiben des Bolzens
das Dübelrohr nicht noch weiter in das Mauerwerk eingetrieben wird. Auch kann es
in einem solchen Fall zweckmässig sein, Dübel zu verwenden, bei denen das Innenende
nicht zugeschärft ist.
-
Kommt es vor dass die Hülse nach dem Richten noch über das Bauteil
heraussteht, so kann sie ganz einfach mit dem Hammer nachgetrieben werden. Ist sie
aber bereits zu weit im Mauerwerk versenkt, sodass das Aussenende des Dübels innerhalb
der Aussenseite des Bauteils zu liegen kommt, so spielt das keine Rolle, weil dann
lediglich der Bolzen nach dem Eintreiben nicht mit seiner Kopf- Unterfläche auf
dem Aussenende des Dübels aufliegt.