DE1559282B2 - Raumkasten zur Montage eines Fertighauses - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Raumkasten zur Montage eines Fertighauses mit einem aus Metallträgern und -stützen bestehenden Tragskelett und an diesem befestigten Betonplatten mit einer horizontalen Auskragung an der Fassade.

Ein solcher Raumkasten ist aus der FR-PS 330 995 bekanntgeworden. Die Auskragung wird hierbei durch zwischen zwei übereinanderstehenden Raumkästen angeordnete Träger gebildet, auf denen Querträger mit einer Bodenplatte aufgelagert sind. Eine solche Bauweise erfordert an der Baustelle zusätzliche Arbeiten für die Auskragung sowie die Verwendung zusätzlicher, schwerer Bauteile, welche die Verbindung und Ausrichtung der übereinandergesetzten Raumkästen stören.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, an einem Raumkasten der eingangs bezeichneten Gattung eine solche Auskragung von ausreichender Tragfähigkeit vorzusehen, welche fertigungstechnisch als integrierter Bauteil des vorgefertigten Raumkastens leicht herstellbar ist und so keine Nacharbeiten an der Baustelle erfordert und den Grundaufbau des vorgefertigten Raumkastens nicht stört.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine der horizontalen Betonplatten über den zur Fassadenwand parallelen Träger vorkragt und

ίο durch teilweise eingebundene Metallprofil-Rippen ausgesteift ist, die stirnseitig an den ebenfalls in die Betonplatte teilweise eingebundenen Träger anschließen, und daß die bewehrte Betonplatte höchstens 6 cm dick ist.

Dadurch wird erreicht, daß bei ausreichender Tragfähigkeit der Auskragung die Betonplatte innerhalb des Raumkastens durch einen aus den Trägern gebildeten, in sich geschlossenen Rahmen ausgesteift ist, der einen Teil des Tragskelettes für den Raumkasten bildet. Dabei können bei ausreichender Belastbarkeit der Auskragung relativ dünne, bewehrte Betonplatten verwendet werden, so daß der Grundaufbau des vorgefertigten Raumkastens ebensowenig beeinflußt wird wie seine leichte Handhabung an der Baustelle. Zur Herstellung des Raumkastens wird zunächst der aus den Trägern bestehende Rahmen mit den Metallprofilrippen verbunden und anschließend in einer Schalung ausgegossen. Die Auskragung erfordert also auch bei der Fertigung des Raumkastens kaum zusätzlichen Arbeitsaufwand.

Zwar ist aus der Literaturstelle »Baurundschau«, Heft 1, 1950, S. 22 eine Deckenkonstruktion bekanntgeworden, bei der eine verhältnismäßig dünn gehaltene Betonplatte durch Metallprofilrippen ausgesteift ist, die in der bewehrten Betonplatte teilweise eingebunden sind. Diese Deckenkonstruktion ist jedoch nicht Teil eines Raumkastens, sondern besteht aus einer in Ortbeton hergestellten bewehrten Betonschicht mit teilweise eingegossenen Stahlprofilen, die stirnseitig in das tragende Mauerwerk eingelassen sind und keine Auskragung bilden.

Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Gebäudes aus mehreren erfindungsgemäßen Raumkästen,

F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines Tragskelettes eines Raumkastens des Gebäudes nach F i g. 1, F i g. 3 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt gemäß der Linie III-III in F i g. 1 durch den dachseitigen Rand eines Raumkastens.

Das in F i g. 1 dargestellte Gebäude besteht aus 5 Raumkästen 1, 2, 3, 4 und 5. Jeder der Raumkästen hat die Form eines Parallelepipeds und enthält ein Tragskelett aus Metallträgern und -stützen, an denen als Wandelemente dienende Betonplatten angebracht sind, die einen Teil der Wände, des Fußbodens und des Daches des Gebäudes bilden. Die Metallträger an den Längsseiten der Raumkästen bestehen aus I-Profilen, diejenigen an den Schmalseiten aus U-Profilen.

F i g. 2 zeigt das Traggestell des Raumkastens 2 in einer schematisch vereinfachten Darstellung. Dieses Traggestell weist an der Unterseite des Raumkastens einen rechteckigen Rahmen aus zwei langen Trägern 6 und 7 und zwei kurzen Trägern 8 und 9 auf. Zwischen den Trägern 6 bis 9 ist eine den Fußboden

bildende Betonplatte 10 angeordnet. An der Oberseite hat das Tragskelett einen rechteckigen Rahmen aus zwei langen Trägern 11 und 12 und zwei kurzen Trägern 13 und 14. Die aus den Trägern 6 bis 9 und 11 bis 14 bestehenden rechteckigen Rahmen sind durch dazu senkrechte Stützen 15 miteinander verbunden. Die untereinander gleichen Raumkästen haben eine Länge 16 von im Beispielsfalle etwa lim und eine Breite 17 von etwa 2,5 m. Die Höhe 18 beträgt etwa 2,5 m.

Jeder der Raumkästen 1 bis 5 ist mit einer das Dach bildenden Betonplatte versehen, die mit 22 bezeichnet ist. Die Betonplatte 22 ist aus Stampfbeton hergestellt und weist eine Dicke 23 von maxiamal 6 cm, im Beispielsfalle von etwa 4 cm auf. In der Betonplatte 22 ist eine Bewehrung 31 vorgesehen, welche im Beispielsfalle aus rundem Metalldraht mit einem Durchmesser von etwa 3,25 mm und einer Maschenweite von etwa 50 ■ 50 mm besteht.

Längs des im Gebäude außenliegenden Umfanges kragt das durch die Betonplatte 22 gebildete Dach jedes Raumkastens vor, wie an Hand der Auskragung 37 in F i g. 3 sichtbar ist. Die Auskragung 37 erstreckt sich über eine Höhe 38 von 9 cm über der Betonplatte 22 und kragt um ein Maß 55 von etwa 40 cm über den benachbarten, zur Fassadenwand parallelen Träger 13 aus. Die Betonplatte 22 wird außerhalb des Trägers 13 von Metallprofilrippen 57 abgestützt. Der eine Schenkel 58 jeder der Rippen 57 liegt vertikal und der andere, untere Schenkel 59 horizontal. Die Rippen 57 sind an der Außenseite des U-förmigen Trägers 13 festgeschweißt. Die freien Enden der Rippen 57 sind durch eine Leiste 61 miteinander verbunden, deren Außenseite mit der Stirnfläche 60 der Betonplatte 22 bündig ist. Die Rippen 57 erstrecken sich senkrecht zum Träger 13 und liegen in einem Abstand von etwa 75 cm nebeneinander. Längs der Leiste 61 und der Stirnfläche 60 sind mit Abstand voneinander vertikal verlaufende Stege 63 aus Holz angebracht, an denen als Verkleidung Holzleisten 64, 65 und 66 befestigt sind. Die Holzleisten 64 bis 66 bilden einen Zierrand längs des Außenrandes des Daches. Über der Auskragung 37 und der oberen Holzleiste 64 ist eine Abdeckung 67

ίο angebracht, die mit einem Wulst 68 über die Außenseite der Holzleiste 64 greift. Auf der unteren Seite der Rippen 57 sind Latten 69 und 70 parallel zum Träger 13 angebracht, wobei die Latte 69 mit der Leiste 61 und der Stirnfläche 60 der Betonplatte 22 bündig ist. Auf der unteren Seite der Latten 69 und 70 ist eine Platte 71 zur Abdeckung befestigt. Die Platte 71 liegt mit einer Seite an der Holzleiste 66 an und mit der anderen Seite in der Nähe eines Fensterrahmens 72, der sich an den Träger 13 anschließt

ao und eine Glasscheibe 73 trägt. Über dem Fensterrahmen 72 ist am Träger 13 ein Isolierstreifen 74 angebracht. An Stellen, an denen statt des Fensters ein geschlossener Wandteil im Raumkasten vorhanden ist, verläuft die Platte 71 bis in die Nähe der Fassadenwand. Zwischen der Innenseite der Platte 71 und dem Fensterrahmen 72 ist zur Luftzirkulation ein schmaler Spalt 75 vorgesehen.

Die durch die Auskragung 37 gebildeten erhöhten Ränder am Flachdach des Gebäudes bilden eine muldenförmige Dachfläche, die eine gute Abfuhr des Regenwassers ermöglicht. Die Auskragung 37, die eine für die Begehbarkeit ausreichende Tragfähigkeit aufweisen muß, wird dabei auf besonders einfache Weise mit dem Raumkasten vorgefertigt, ohne dessen Grundaufbau zu beeinflussen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Raumkasten zur Montage eines Fertighauses mit einem aus Metallträgern und -stützen bestehenden Tragskelett und an diesem befestigten Betonplatten mit einer horizontalen Auskragung an der Fassade, dadurch gekennzeichnet, daß eine der horizontalen Betonplatten (22) über den zur Fassadenwand parallelen Träger (13) vorkragt und durch teilweise eingebundene Metallprofil-Rippen (57) ausgesteift ist, die stirnseitig an den ebenfalls in die Betonplatte (22) teilweise eingebundenen Träger (13) anschließen, und daß die bewehrte Betonplatte (22) höchstens 6 cm dick ist.

2. Raumkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (57) mit der Bewehrung (31) der Betonplatte (22) verbunden sind.

3. Raumkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen weisenden Stirnflächen der Betonplatte (22) und der Rippen (57) verkleidet sind.

4. Raumkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleidung (64, 65, 66) über Stege (63) mit den Stirnflächen der Betonplatte (22) und der Rippen (57) verbunden ist.

5. Raumkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen weisenden Stirnflächen der Rippen (57) durch eine Leiste (61) abgedeckt sind, die mit der Stirnfläche der Betonplatte (22) bündig abschließt.

6. Raumkasten nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (61) mit den Stegen (63) verbunden ist.

7. Raumkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleidung aus mehreren übereinanderliegenden Holzleisten (64, 65 und 66) besteht.

8. Raumkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den freien Längsrändern der Rippen (57) Latten (69 und 70) befestigt sind, die von unten mit einer Platte (71) abgedeckt sind.