DE1557041C - Misch- und Kneteinrichtung - Google Patents
Misch- und KneteinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Misch- und Kneteinrichtung mit mindestens einer in einer Misch- und
Knetkammer angeordneten Schneckenwelle und einer am Düsenring ausgebildeten Austritt der Misch- und
Knetkammer gleichachsig mit der Schneckenwelle angeordneten Schließeinridhtung, die einen in der
axialen Fortsetzung der Schneckenwelle verschiebbaren, mit dem Düsenring zusammenwirkenden
Schließdorn aufweist.
An kontinuierlich arbeitenden Misch- und Knetmaschinen,·
die z. B. für chemische Reaktionsprozesse oder zum Aufbereiten von gekneteten Mischungen in der Plastik-, Gummi- oder Lebensmittelindustrie
eingesetzt sind, wurde bisher das Fehlen einer einfadhen, rasch wirksamen und zuverlässigen
Schließvorrichtung für den Austritt der Misch- und Knetkammer als nachteilig empfunden.
Eine solche Schließeinrichtung ist an und für sich erforderlich, um beim Anfahren sicherzustellen, daß
die Misch- und Knetkammer gut volläuft, damit die gewünschte Reaktion anspringen kann, worauf dann
rasch der Austritt voll geöffnet werden sollte, ohne daß die Reaktion dabei abreißt.
Bisherige Versuche, dieses Problem mittels einer Schwenkklappe, Sperrschieber, Verstellring oder
Kugelventil zu lösen, brachten nur teilweisen Erfolg, und zwar einmal weil ein Festsetzen von Material
am Schließkörper nicht verhindert werden konnte und sich außerdem bei dem notwendigen raschen
öffnen eine unsymmetrisch geformte Druckwelle bilden konnte, die in der Misch- und Knetkammer
oftmals zu einem Abreißen der Anfahr-Reaktion führte. Auch mit Drosseleinrichtungen bekannter
Art, wie sie z. B. an Schneckenpressen verwendet werden, konnte das Problem nicht zufriedenstellend
gelöst werden, da diese Einrichtungen zur Feinregelung des Arbeitsdrucks in der Mischkammer dienen
und daher, selbst wenn mit Fernverstellung motorangetriebenen, nicht rasch genug von einer geschlossenen
Stellung in eine offene Stellung gebracht werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben geschilderten Nachteile bekannter Anordnungen zu überwinden.
Dies wird bei einer Misch- und Kneteinrichtung der eingangs beschriebenen Gattung dadurch erreidht,
daß der Schließdorn in der Schließstellung mittels einer im Öffnungssinne wirkenden Federanordnung
vorgespannt ist, daß eine den Schließdorn gegen die Rückstellkraft der Federanordnung
in der Schließstellung haltende Arretiereinrichtung vorgesehen ist, welche nach Erreichen eines vorbestimmten
Überdrucks in der Misch- und Knetkammer auslöst, und daß der Düsenring mit über seinen
Umfang verteilten, den austretenden Materialstrom in Stränge aufteilenden Führungselementen versehen
ist.
Dabei kann der Schließdorn gemäß einer bevorzugten Ausführung drei Teile aufweisen, wobei der
erste Teil zylindrisch geformt und an seinem dem Düsenring zugekehrten Ende konisch mit abgerundeter
Spitze ausgebildet ist, der zweite Teil ein Trapezgewinde aufweist, welches in ein entsprechendes
Trapezgewinde im Gehäuse eingreift, so daß mit einer axialen Verschiebung des Schließdornes zwangläufig
eine Rotation desselben erfolgt, während der dritte Teil auf einem Teil seiner Länge mit einem
Gewinde versehen ist, auf welches eine Mutter mit einer umlaufenden Nute aufschraubbar ist, und daß
der dritte Teil an seinem dem Düsenring abgekehrten Ende eine Scheibe mit größerem Durchmesser als der
Schließdorn trägt.
Mit der vorgeschlagenen Anordnung wird ein rasches und volles öffnen erreicht bei ausgeglichener
Druckverteilung. Die Schließeinrichtung ist selbstreinigend und die Öffnungs-Stellung einstellbar. Es
wird ferner erreicht, daß die Materialien nach Verlassen des Austritts der Misch- und Knetkammer in
eine Anzahl Materialstränge aufgeteilt werden, die dann je nach Erfordernis noch in Stücke geteilt werden
können. Dies ist besonders beim Aufbereiten von gekneteten Mischungen aus härtbaren Kunststoffen,
aber auch bei Thermoplasten, wie z. B. Hart- und Weich-PVC, wichtig.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar
zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch den mit der Schließeinrichtung versehenen Teil der Misch- und
Kneteinrichtung,
F i g. 2 einen Querschnitt durch einen Düsenring mit geraden Führungselementen und
F i g. 3 einen Querschnitt durch einen Düsenring mit gebogenen Führungselementen.
Die Einrichtung weist ein Gehäuse 17 auf, das eine Misch- oder Knetkammer 1 umschließt, in welcher
eine Schneckenwelle 14 angeordnet ist. Am Austritt der Misch- und Knetkammer 1 ist ein Düsenring 2
koaxial zur Schneckenwelle 14 angeflanscht. Dieser Düsenring 2 weist eine zylindrische Bohrung auf, die
nach beiden Seiten konisch erweitert ist.
An den Düsenring 2 ist ein Gehäuse 3 angeflanscht, das eine Austrittsöffnung 3' aufweist. Ferner weist das
Gehäuse 3 einen zylindrischen Sitz für eine Lagerbüchse 4, eine ebene Tragfläche für einen Motor 5
sowie einen Tragarm 18 für ein Arretierorgan 6 auf. Die Lagerbüchse 4 wird einerends von einer Ringmutter
4' im Gehäuse 3 fixiert und trägt andernends ein drehbares, vom Motor 5 angetriebenes Messerrad
7. Ferner weist die Lagerbüchse 4 innen zwei zylindrische Lagerflächen zur Aufnahme eines
Schließdornes 8 auf und ist zwischen den beiden Lagerflächen mit einem steilgängigen Trapezgewinde
versehen.
Der Schließdorn 8 weist einen ersten zylindrisch geformten Teil 8' auf, der an seinem dem Düsenring
2 zugekehrten Ende konisch mit abgerundeter Spitze ausgebildet ist. In einem zweiten mittleren
Teil 8" ist der Schließdorn 8 mit einem Trapezgewinde versehen, welches komplementär zum Trapezgewinde
in der Lagerbüchse 4 ausgebildet ist und in dieses eingreift. Der dritte Teil 8" des Schließdornes
8 trägt ein Gewinde, auf welches eine Mutter 10 aufgeschraubt ist, sowie eine Scheibe 12, die im
Durchmesser größer als der Schließdorn ist und an dem Düsenring 2 abgekehrten Ende desselben angeordnet
ist. Zwischen der Scheibe 12 und einem mit dem Gehäuse 3 verbundenen Bügel 11 ist ein Spannorgan
in Form einer Schraubenfeder 13 angeordnet, die einen Druck auf den Schließdorn 8 in Richtung
von dem Düsenring 2 weg ausübt.
Die Mutter 10 ist zur Begrenzung der axialen Bewegung des Schließdornes in der einen Richtung verstellbar
und kann mit einer Stellschraube 15 blockiert werden. Sie weist eine umlaufende Ringnut 10' auf,
in welche der Stift 6' des am Tragarm 18 angeordne-
ten Arretierorgans 6 eingreift. Dieser Stift 6' wird durch die Feder 6" in die Nut 10' gedrückt, wobei
die Federspannung mittels einer Überwurfmutter 6"' einstellbar ist.
Ferner ist am Bügel 11 eine Stellschraube 16 vorgesehen, die die axiale Bewegung des Schließdornes 8
in der anderen Richtung einstellbar begrenzt.
Der Düsenring 2 trägt an der von der Austrittsöffnung der Misch- und Knetkammer abgekehrten
konischen Innenfläche Führungselemente 9, die im Querschnitt keilförmig sind und mit der Spitze gegen
die Austrittsöffnung der Misch- und Knetkammer 1 gerichtet sind. Diese Führungselemente 9 sind gleichmäßig
entlang des Umfanges der konischen Innenfläche angebracht und können gerade oder gebogen
ausgebildet sein.
Das Messerrad 7 trägt eine Anzahl Messerarme T mit einstellbaren Messern 7". Die Messer 7" bewegen
sich bei Rotation des Messerrades 7 an der ringförmigen öffnung vorbei, welche durch den Düsenring
2 und den Schließdorn 8 begrenzt wird.
. Zu Beginn des Arbeitsprozesses befindet sich der Schließdorn 8 in der in F i g. Γ gezeichneten Lage. Die Misch- und Kneteinrichtung nimmt die Arbeit auf, und im Material in der Misch- und Knetkammer 1 baut sich ein Druck auf. Sobald dieser eine gewisse Größe erreicht hat, wird der Stift 6' aus der Nut 10' entgegen der Wirkung der Feder 6" herausgedrückt, und der Schließdorn 8 bewegt sich, unterstützt durch die Feder 13, in eine geöffnete Stellung weg vom Düsenring 2. Diese Bewegung geht nicht nur rasch vor sich, sondern ist mit einer Drehbewegung des Schließdornes 8 überlagert, was eine saubere Trennung der abgerundeten Spitze des Schließdornes 8 vom gestauten Material bewirkt.
. Zu Beginn des Arbeitsprozesses befindet sich der Schließdorn 8 in der in F i g. Γ gezeichneten Lage. Die Misch- und Kneteinrichtung nimmt die Arbeit auf, und im Material in der Misch- und Knetkammer 1 baut sich ein Druck auf. Sobald dieser eine gewisse Größe erreicht hat, wird der Stift 6' aus der Nut 10' entgegen der Wirkung der Feder 6" herausgedrückt, und der Schließdorn 8 bewegt sich, unterstützt durch die Feder 13, in eine geöffnete Stellung weg vom Düsenring 2. Diese Bewegung geht nicht nur rasch vor sich, sondern ist mit einer Drehbewegung des Schließdornes 8 überlagert, was eine saubere Trennung der abgerundeten Spitze des Schließdornes 8 vom gestauten Material bewirkt.
Diese kombinierte Längs- und Drehbewegung kommt durch das Trapezgewinde zustande, über
welches der Schließdorn 8 mit dem Gehäuse 3 bzw. der Lagerbüchse 4 verbunden ist.
Das Material fließt nun durch die vom Düsenring 2 und vom Schließdorn 8 begrenzte ringförmige öffnung
hinaus, wobei es durch die Führungselemente 9 in mehrere Stränge unterteilt, und, bei Bedarf,
durch das rotierende Messerrad 7 zerschnitten wird.
Um die Schließeinrichtung wieder in ihre Ausgangslage, d. h. in die geschlossene Stellung zu bringen,
genügt es, den Schließdorn 8 so lange in Richtung zum Düsenring hin zu verschieben, bis der
Stift 6' des Arretierorgans 6 wieder in die Nut 10' der Mutter 10 eingreift. Dies kann gegebenenfalls
auch durch eine automatische Einrichtung geschehen.
Der zur öffnung der Schließeinrichtung benötigte Druck kann einesteils mittels der Vorspannung der
Feder 6" des Arretierorgans 6, andernteils durch die Vorspannung der Feder 13 beeinflußt werden.
Die Mutter 10 wird so eingestellt, daß sie die Bewegung des Schließdornes 8 in Richtung zum Düsenring
2 so begrenzt, daß zwischen dem konischen Ende des Schließdornes 8 und der konischen Innenfläche
des Düsenringes 2 ein kleines Spiel bestehen bleibt, um die Gefahr des Verklemmens der beiden Konusse
zu verhindern.
Um den Anforderungen gewisser Reaktionsprozesse zu genügen, können sowohl der Düsenring 2
als auch der Schließdorn 8 heiz- oder kühlbar ausgebildet sein.
Claims (7)
1. Misch- und Kneteinrichtung mit mindestens einer in einer Misch- und Knetkammer angeordneten
Schneckenwelle und einer am als Düsenring ausgebildeten Austritt der Misch- und Knetkammer
gleichachsig mit der Schneckenwelle angeordneten Schließeinrichtung, die einen in der
axialen Fortsetzung der Schneckenwelle verschiebbaren, mit dem Düsenring zusammenwirkenden
Schließdorn aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließdorn (8) in der Schließstellung mittels einer im Öffnungssinne
wirkenden Federanordnung (13) vorgespannt ist, daß eine den Schließdorn gegen die Rückstellkraft
der Federanordnung in der Schließstellung haltende Arretiereinrichtung (6) vorgesehen ist,
welche nach Erreichen eines vorbestimmten Überdrucks in der Misch- und Knetkammer (1) auslöst,
und daß der Düsenring mit über seinen Umfang verteilten, den austretenden Materialstrom
in Stränge aufteilenden Führungselementen (9) versehen ist.
2. Misch- und Kneteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schließdorn (8) drei Teile aufweist, wobei der erste Teil (8') zylindrisch geformt und &n seinem
dem Düsenring (2) zugekehrten Ende konisch mit abgerundeter Spitze ausgebildet ist, der zweite
Teil (8") ein Trapezgewinde aufweist, welches in ein entsprechendes Trapezgewinde im Gehäuse
(3) eingreift, so daß mit einer axialen Verschiebung des Schließdornes (8) zwangläufig eine Rotation
desselben erfolgt, während der dritte Teil (8'") auf einem Teil seiner Länge mit einem Gewinde
versehen ist, auf welches eine Mutter (10) mit einer umlaufenden Nut (10') aufschraubbar
ist, und daß der dritte Teil an seinem dem Düsenring abgekehrten Ende eine Scheibe (12)
mit größerem Durchmesser als der Schließdorn (8) trägt.
3. Misch- und Kneteinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Arretierorgan (6) einen Stift (6') mit konischem Ende aufweist, welcher Stift unter Wirkung
einer Feder (6"), deren Vorspannung mittels einer Überwurfmutter (6'") einstellbar ist, mit seinem
konischen Ende in die im Querschnitt V-förmige Nut (10') in der Mutter (10) eingreift.
4. Misch- und Kneteinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mutter (10) zur Begrenzung der axialen Bewegung des Schließdornes (8) einstellbar und mit
einer Stellschraube (15) blockierbar ist.
5. Misch- und Kneteinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Düsenring (2) eine zylindrische Bohrung aufweist, die nach beiden Seiten hin konisch erweitert
ist.
6. Misch- und Kneteinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungselemente (9) im Querschnitt keilförmig und gerade oder gebogen ausgebildet und
mit einer Spitze gegen die Misch- und Knetkammer gerichtet sind.
7. Misch- und Kneteinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
im Gehäuse (3) koaxial zum Schließdorn (8) ein
von einem Motor (5) angetriebenes Messerrad (7) vorgesehen ist, das eine Anzahl Messerarme
(7') mit Messern (T') trägt, deren Schneidebene mit der zugekehrten Stirnebene des Düsenringes
(2) zusammenfällt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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