DE1542882A1 - Mittel zur Bekaempfung von Unkraeutern - Google Patents
Mittel zur Bekaempfung von UnkraeuternInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C275/00—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C275/28—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of urea groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
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Description
FARBWERKE HORCHST AG. vormale Meister Lucius A Brüning
Aktenzeichen: P 15 42 882.7 - Fw 5136
Datura: 9. Juli 1969 Dr. Be/Ba
Mittel zur Bekämpfung von Unkräutern
Fluorhaltige Arylharnstoffe zur Bekämpfung von Unkräutern in
Kulturpflanzen sind bekannt, z.B. Präparate auf Basis
Fluometuron
GB 914.779 < VnH-CO-N(CH3)2
und der entsprechenden N1-Methoxyverbindung (GB 9^0.321)· Sie
haben zwar eine ausgezeichnete herbizide Wirkung, schädigen
aber andererseits manche Kulturpflanzen» z.B. bestimmte Getreide«
oder Leguminosearten, relativ stark*
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Mittel zur Bekämpfung von Unkräutern, die gekennzeichnet sind durch ihren Gehalt an
3-Difluorchlormethylphenylharnstoffen der allgemeinen Formel
worin R1 einen Alkyl- «der Alkoxyrest mit 1-3 C-Atomen und
R2 Vaeserstoff oder einen Alkylrest mit 1-3 C-Atomen bedeuten.
009823/185 0
BAD
Es zeigte sich, daß diese Substanzen eine annähernd gleich
gute herbizide Wirkung haben wie die erwähnten fluorhaltigen
Arylharnstoffe, jedoch einige Kulturpflanzen eindeutig besser schönen· Dies ist überraschend. Unter den zahlreichen als Her»
blzide bekannten N-Aryl-N·,Nf-mono- und dialky!harnstoffen
wurden im übrigen bisher keine Wirkstoffe beschrieben, die
eine CFgCl-Gruppe enthalten. Dies liegt möglicherweise daran,
daß nach Swarts (C. 19OO II, 667) die genannte Gruppe mit
Wasser zu einer Carbonsäuregruppe hydrolysiert, die stark phytotoxische Eigenschaften erwarten läßt.
Die genannten Wirkstoffe sind z.B. durch Umsetzung von 3-Difluorchlormethylphenylisocyanat ni« Alkylaminen oder Dialkylaninen
bzw. mit O-Alkylhydroxylaminen oder Ο,Ν-Dialkylhydroxylaminen
zugänglich.
Wie die nachfolgenden Beispiele zeigen, können die neuen Mittel
in den für Herbicide üblichen Formulierungen zur Bekämpfung von verschiedenen Unkräutern in Kulturpflanzen angewendet werden, wobei letztere weitgehend geschont werden. Die Beispiele
sind naturgemäß abwandelbar, und zwar sowohl hinsichtlich der speziellen Formulierung mit inerten Komponenten für Stäube,
Granulate oder flüssige Zubereitungen, als auch hinsichtlich der Verwendung von Netzmitteln, Haftmitteln, Dispergiermitteln,
erforderlichenfalls auch Mahlhilfsaitteln.
Die Mittel können auch mit Düngemitteln gemischt angewendet werden, wodurch düngende rod zugleich unkrautvernichtende Mittel
erhalten werden·
Die Unkrautbekämpfungsmittel können als herbicide Wirkstoffe z.B. die folgenden Verbindungen enthaltent
009823/1850
" ■ " -N',N«-dimethyl-harnstoff
" ~Ν·,N'-raethoxymethylharnstoff
n -Ν',Ν'-di-propylharnstoff
" «-N1 ,N'-di-isopropylbarnstoff
Ackersenf Weißer Gänsefuß Vogelmiere
HUhnerhirse
Sinapis arvensis Chenopodium album
Stellaria media Echinocloa crue-galli
sowie die Kulturpflanzen
Hafer Erbse Steckzwiebel
Triticura aestatis Avena sativa
Plsum sativum Allium cepa
wurden in humosem, sandigem Lehm in Kunststoffkästen ausgesät
bzw. ausgelegt. Am selben Tag wurde der Boden mit in Wasser suspendierten sogenannten Spritzpulverformulierungen ("wettable
powder*) von
A s N-3-(Difluorchlorraethyl)-phenyl-N',N'-diraethylharnstoff
B s N-3-(Difluorchlormethyl)-phenyl-N'-methylharnstoff
behandelt. Als Vergleichsmittel diente
(Fluometüron)
das in der gleichen Weise wie die beanspruchten Verbindungen
angewandt wurde. 009823/1850
BAD
25 $> des jeweiligen Wirkstoffs
6k *fa Kieselsäurepräparat als Inertetoff
10 % Zellpech (getrocknete Sulfitablauge) Atm
Di eperglermi11e1
1 # Netzmittel
Die Kästen wurden im Frühbeet aufgestellt« Die Auswertung er
folgte 6 Wochen nach der Behandlung*
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht Über das "VerÄUchsergebnls. Die Aufwandmengen sind angegeben in kg
und Hie Präparatewirkung als Schädigungegrad in #, d*h.
bedeutet völlige At>tötung, 0 absolute Setion&ng
S©iS23/1IIi BAD er
1.' Unkräuter | kg Wirietoff/ha | kg Wirketoff/Ha |
1,25 0,625 | 1,25 0,625 | |
Ackersenf | Weißer Gänsefuß | |
100 90 | 100 80 | |
A | 90 70 | 100 70 |
B | 100 95 | 75 60 |
C | Vopelmiere | Hühnerhirse |
100 90 | 100 90 | |
A | 100 60 | ^5 30 |
B | 100 90 | 100 100 |
C | 2. Kulturpflanzen | |
kg Wirketoff/ha | ||
1,25 0,625 | ||
Hafer | ||
kg Wirketoff/ha | ||
1,25 0,625 | ||
Sommerweizen | ||
A | 0 | 0 | 20 | 10 | Erbse | 10 | 0 |
B | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
C | 95 | 80 | 50 | 100 | 65 | 70 | |
Steckzwiebel | |||||||
A | 20 | 0 | |||||
B | 0 | 0 | |||||
C | 60 | 20 |
009823/ 1850
Die Auswertung des Versuches ergab, daß die beanspruchten Verbindungen eine annähernd gleich gute Unkrautwirkung hatten wie
das Vergleichsmitte.l Fluometuron, aber die genannten Kulturpflanzen eindeutig besser schonten. Geht man von der niedrig»
sten verwendeten Aufwandmenge aus - hier war die Unkrautwirkung in der Regel noch voll ausreichend - so vertrugen die genannten Kulturen die doppelte Aufwandmenge der beanspruchten
Verbindungen A und B ohne nennenswerte Schäden, eine Tatsache» die insofern von Bedeutung ist, als in der Praxis immer wieder
Überkonzentrationen durch falsche Dosierung oder durch Überschneiden der Fahrspuren beim Spritzen vorkommen.
Um die Wirksamkeit und die Selektivität der Verbindungen A und B aus Beispiel 1 auch unter Freilandverhältnissen zu prüfen,
wurden Anfang Mai Buschbohnen in Parzellen zu je 20 qm ausgesät. Einen Tag nach der Saat wurden die genannten Verbindungen
ebenso wie die Vergleichsmittel in Form von in Wasser suspendierten Spritzpulvern angewandt. Als Vergleich diente das
Präparat C (Fluometuron)·
Die Aufwandmenge betrug jeweils 1 kg Wirkstoff/ha, die in
600 1 Wässer/ha ausgebracht wurden. Der Versuch wurde in kfaeher Wiederholung angelegt und k Wochen nach der Behandlung
auf Unkrautwirkung und Schädigung der Kulturfrucht ausgewertet, d.h. 100 bedeutet völlige Abtötung, 0 völlige Schonung. Die
folgende Tabelle gibt eine Übersicht über das Versucheergebnis:
A B C
Unkräuter;
009823/1850
* persicaria
Qalinsoga parriflora 100 100 90
All· verwendeten Präparat· hatten ·1η· annähernd gleich gute
Unkrautwirkung, jedoch schonten die erfindungegemäQen Verbindungen dl· Kulturfrucht Buschbohne eindeutig, während das
Vergleicheaittel die Bohnen so stark schädigte, daß sie z.T.
abstarben·
Claims (1)
- PatentanspruchMittel zur Bekämpfung von Unkräutern, gekennzeichnet durch ihren Gehalt an 3-Difluorchlormethylphenylharnstoffen der allgemeinen FormelR1NH-CO-N^B2worin R1 einen Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1-3 C-Atomen und R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-3 C-Atomen bedeuten.. , -,.4.·. 19824»·009823/1850
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