DE1433429C3 - Vorwendung einer Impflegierung auf der Basis von Ferrosilizium für Gußeisen - Google Patents
Vorwendung einer Impflegierung auf der Basis von Ferrosilizium für GußeisenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Impflegierung auf der Basis von Ferrosilizium mit Strontium
als Wirkstoff bei der Herstellung von Gußeisen.
Gußeisen enthält im allgemeinen als Hauptlegierungselement 2 bis 4% Kohlenstoff. Dieser kann in
Form von Graphit vorliegen, in welchem Falle man von grauem Gußeisen spricht, oder in Form von
Eisenkarbid, in welchem Falle man von weißem Gußeisen spricht. Die Festigkeit grauen Gußeisens läßt
sich durch Veränderung der Menge und der Form des Graphits regeln. Es sind z. B. Verfahren entwickelt
worden, durch die der Graphit eine kugelige Form annimmt, die höchste Festigkeit und eine verbesserte
Duktilität ergibt.
Die Struktur und Eigenschaften grauen Gußeisens, insbesondere, wenn der Graphit in kugeliger Form
vorliegt, lassen sich weiterhin durch die Zugabe einer Impflegierung verbessern, welche dem flüssigen Metall
unmittelbar vor dem Gießen zugesetzt wird. Das Impfen ist ein wesentliches Merkmal bei der Herstellung
von Gußeisen hoher Festigkeit. Reicht die Impflegierung nicht aus, enthalten diese Gußeisen
in dünneren Abschnitten Karbid, und die erforderlichen mechanischen Eigenschaften treten nicht ein.
Ferrosilizium, welches die am meisten benutzte Impf legierung ist, enthält in der Regel 75 bis 80%
Silizium. Reines Ferrosilizium hat eine sehr geringe Impfwirkung. Das übliche Gießerei-Ferrosilizium erhält
seine Wirkung von kleinen Gehalten an untergeordneten Elementen, nämlich Aluminium und
Kalzium, die den Impfeffekt stimulieren. Die Impfwirkung entspricht mehr oder weniger proportional
den Aluminium- und Kalziumgehalten, wenn diese klein sind. Andererseits ist die Verwendung von
Ferrosilizium mit einigen Prozent an Aluminium eine potentielle Ursache der sogenannten Nadelstichporosität,
insbesondere im Kugelgraphitguß, während die Verwendung von Kalzium zu Schlackenfehlern
führen kann.
Bei der Herstellung von Gußeisen mit kugeligem
Graphit besteht eine große Tendenz, daß sich in dünnen Querschnitten weißes Gußeisen bildet, und
gerade dehalb ist eine sehr wirkungsvolle graphitisierende Impflegierung notwendig.
Zur Herstellung von hochwertigem Gußeisen ist es auch bekannt, die Zusammensetzung der Ausgangscharge
so einzustellen, daß zunächst eine größere Tendenz zur metastabilen Erstarrung erhalten wird,
worauf das Graphitisierungsmittel in einer bis zur Erzielung der gewünschten geringeren Tendenz zur
metastabilen Erstarrung erforderlichen Menge zugesetzt wird. Das Mittel ist eine Legierung aus einerr
Erdalkalimetall und Silizium sowie ein Erdalkali fluorid. Als siliziumhaltige Mittel werden dabei SiI;
ziumverbindungen ^es Eisens, Zirkoniums, Titanb
Nickels, Bariums, Strontiums oder Magnesiums ver wendet.
Als graphitbildende Mittel für graues Gußeise: sind auch metallisches Kalzium und Magnesium be
kannt, ferner Legierungen bzw. Metallgemische, di
ίο sowohl Alkali- als auch Erdalkalimetalle enthalten
Aus der USA.-Patentschrift 22 90 273 ist ein
Impflegierung für Gußeisen bekannt, die diesem in schmelzflüssigen Zustand oder unmittelbar vor den
Gießen zugesetzt wird und Eisen, Silizium und Alu minium enthält, vorzugsweise auch noch Kalzium
Zirkonium und Mangan.
Der Siliziumgehalt kann zwischen 25 und 85% vorzugsweise zwischen 60 und 80%, liegen. DeEisengehalt
soll 65% nicht übersteigen, währenc
ao der Aluminiumgehalt zwischen 0,25 und 10%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 6%, liegt. Falls Kalziurr
zugegen ist, dann soll der Gehalt unter 16% liegen vorzugsweise zwischen 1 und 5%. Es wird die An
sieht vertreten, daß die Impflegierung ein um so bes
as seres Gußeisen erzeugt, je mehr Bestandteile sie enthält.
Deshalb soll die bevorzugte Zusammensetzung aus 60 bis 80% Silizium, 1 bis 4% Aluminium, 1 bh
4% Kalzium, 4 bis 9% Zirkonium, 4 bis 9% Mangan und Rest Eisen bestehen. Weiterhin wird empfohlen,
vorzugsweise weniger als die Hälfte des Kai ziums durch eins oder mehrere der Metalle Barium
Strontium, Magnesium und Beryllium zu ersetzen Von diesen kann das Zirkonium wiederum durch
Vanadin, Uran, Niob, Tantal, Cer oder Thorium ei setzt sein. Das Zirkonium kann auch ganz oder teilweise
durch Titan ersetzt sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer Impflegierung auf Ferrosiliziumbasii
bei der Herstellung von Gußeisen, die sowohl für Gußeisen mit Lamellengraphit oder mit Kugelgraphh
geeignet ist und einen größeren Impfeffekt besitzt, ohne daß die Gefahr der Fehlerbildung im Gußstück
durch Aluminium und/oder Kalzium besteht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung einer Impflegierung auf Ferrosiliziumbasis mit 75 bi;
80 % Silizium und einem Gehalt an Aluminium vor weniger als 1 % und dem geringstmöglichen Kalzium
gehalt sowie einem Strontiumgehalt, der auf einerr Zusatz von 1 bis 4 % Strontium bei der Herstellung
beruht, für dünnwandige Gußstücke aus Gußeiser mit Lamellengraphit oder mit Kugelgraphit ohne
Glühüng unter Ausschluß der Gefahr der Fehler bildung im Gußstück durch Aluminium und/ode
Kalzium.
Es hat sich gezeigt, daß Strontium selbst keinei merklichen Impfeffekt besitzt, jedoch die Wirksam
keit des Impfstoffes auf Siliziumbasis erhöht. Diese Effekt ist nicht direkt proportional dem Strontium
Gehalt, aber erreicht sein Maximum bei 2 % de· Strontiumzusatzes.
Es wurde ein Anzahl praktischer Versuche mi Ferrosilizium-Legierungen mit verschiedenen Zusät
zen mit verschiedenen Strontium-Gehalten durchge führt. Die Legierungen, die Strontium enthalter.
wurden in einem Vakuumofen in einer Argonatmo Sphäre erschmolzen.
Die Ergebnisse der Versuche zeigen, daß es mög lieh ist, eine siliziumhaltige Impflegierung bei Guß
eisen sowohl; mit Lamellen- als auch mit Kugelgraphit
zu verwenden, die in Anwesenheit von Strontium einen erheblich stärkeren Impfeffekt zeigt
als Impfung mit üblichem Ferrosilizium. Außerdem kann diese erfindungsgemäß zu verwendende Impflegierung
tatsächlich frei von Aluminium sein, wodurch die mögliche Gefahr, die. sich durch kleine
Zusätze dieses Elements ergibt und die automatisch mit dem normalen Ferrosilizium erfolgt, vermieden
wird.
In dieser Hinsicht ist die Wirkung des Strontiums analog, aber stärker als die bekannte Wirkung des
Aluminiums im Ferrosilizium. Strontium weicht jedoch von Aluminium dadurch ab, daß gleichzeitige
Anwesenheit von Kalzium und Strontium dessen Effekt beseitigt, wogegen Kalzium den Effekt des
Aluminiums weiter steigert. Aluminiumgehalte bis zu 1 °/o scheinen die Wirkung der Strontiumzugabe
nicht zu beeinträchtigen, aber Aluminiumgehalte1
oberhalb 1 °/o verringern den Effekt, der durch das Strontium erzielt werden kann.
Ein handelsübliches Ferrosilizium mit 75 °/o Silizizium
besitzt eine verbesserte Impfwirkung, wenn ihm 1 bis 4 °/o Strontium zugesetzt werden. Die Wirkung
ist am größten, wenn der Zusatz 2 °/o beträgt.
Das Ferrosilizium, dem das Strontium zugesetzt wird, muß niedrige Gehalte an Aluminium und Kalzium
haben. Ferrosilizium, dem Strontium zugesetzt wird, muß den geringstmöglichen Kalziumgehalt haben
und muß weniger als 1 °/o Aluminium enthalten, falls die volle Wirkung des Strontiums nutzbar
gemacht werden soll.
Die Impfkraft des Ferrosiliziums, das Strontium enthält, zeigt sich am besten bei Gußeisen mit Kugelgraphit.
Wenn dünne Gußstücke nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellt werden, ist ein hoher
Grad der Impfung erforderlich, und selbst dann müssen Gußstücke von 13 mm Durchmesser oder weniger
noch geglüht werden. Versuche, die Impfung dadurch zu verbessern, daß man sehr große Mengen
von Ferrosilizium zusetzt, ergaben nur einen geringen Vorteil. Außerdem erhöht sich durch sehr große
Zusätze an normalem Ferrosilizium die Gefahr der Bildung von Poren, die durch das mit dem Ferrosili-
ao zium eingebrachte Aluminium entstehen.
Ähnlich ist es unter Verwendung einer Strontium enthaltenden Impflegierung bei Gußeisen mit Lamellengraphit
möglich, sehr dünne Gußstücke herzustellen, wobei die Gefahr harter Kanten beträchtlich
»5 verringert ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Impflegierung auf Ferrosiliziumbasis mit 75 bis 80%) Silizium und einem Gehalt an Aluminium von weniger als l°/o und dem geringstmöglichen Kalziumgehalt sowie einem Strontiumgehalt, der auf einem Zusatz von 1 bis 4% Strontium bei der Herstellung beruht, für dünnwandige Gußstücke aus Gußeisen mit Lamellengraphit oder mit Kugelgraphit ohne Glühung unter Ausschluß der Gefahr der Fehlerbildung im Gußstück durch Aluminium und/oder Kalzium.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB33468/62A GB1002107A (en) | 1962-08-31 | 1962-08-31 | Improvements in the manufacture of cast irons |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1433429A1 DE1433429A1 (de) | 1968-11-21 |
DE1433429C3 true DE1433429C3 (de) | 1975-10-09 |
Family
ID=10353356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1433429A Expired DE1433429C3 (de) | 1962-08-31 | 1963-08-28 | Vorwendung einer Impflegierung auf der Basis von Ferrosilizium für Gußeisen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1433429C3 (de) |
GB (1) | GB1002107A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3433610A1 (de) * | 1984-09-13 | 1986-03-20 | Skw Trostberg Ag, 8223 Trostberg | Impflegierung auf basis von ferrosilicium oder silicium und verfahren zu ihrer herstellung |
US4666516A (en) * | 1986-01-21 | 1987-05-19 | Elkem Metals Company | Gray cast iron inoculant |
US10767238B2 (en) * | 2016-04-15 | 2020-09-08 | Elkem Asa | Gray cast iron inoculant |
-
1962
- 1962-08-31 GB GB33468/62A patent/GB1002107A/en not_active Expired
-
1963
- 1963-08-28 DE DE1433429A patent/DE1433429C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1433429A1 (de) | 1968-11-21 |
GB1002107A (en) | 1965-08-25 |
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