DE1460357C3 - Vorrichtung zum Naßbehandeln von Fasermaterialien - Google Patents
Vorrichtung zum Naßbehandeln von FasermaterialienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Naßbehandeln von vorzugsweise losen, faserigen
Materialien, wie Roh-, Baum- und Zellwollfasern, mit einem flüssigkeitsdurchlässigen Förderband, das seitlich
durch ortsfeste Begrenzungen abgedichtet ist und auf das die Behandlungsflüssigkeit z. B. über Rieselkästen
zuführbar ist
Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die DT-PS 08 040 bekannt. Das Förderband ist horizontal geführt
und weist seitlich feststehende oder mitlaufende Begrenzungen auf, die das Auseinanderspülen des losen
Fasermaterials aufgrund der über Rieselkästen zugeführten Flüssigkeit verhindern sollen. Die das Fasermaterial
durchdringende Flüssigkeit tropft frei unterhalb des Förderbandes ab. Diese Vorrichtung hat den
Nachteil, daß das Fasermaterial nicht in einer Flüssigkeitsschicht schwimmen und durch die von oben
zugeführte Flüssigkeit verlagert und dadurch verfilzt werden kann.
Bei der Vorrichtung nach der DT-PS 5 01 299 hängt das Förderband in einem Flüssigkeitsbehälter und bildet
darin eine immer tiefer werdende Mulde. Die Flüssigkeit wird mittels einer Pumpe unterhalb des Förderbandes
abgesaugt und seitlich oberhalb des Förderbandes wieder zugeführt. Diese Vorrichtung dient zum
Waschen von breit geführten Gewebebahnen. Sie wäre für loses, zum Verschwimmen neigendes Material nicht
geeignet, weil die Flüssigkeitsschicht zumindest in der
ίο Mitte des durchhängenden Förderbandes zu hoch ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Naßbehandeln von insbesondere
losen, jedenfalls zum Verschwimmen neigenden Fasermaterialien zu schaffen, bei der das von einem endlosen
Förderband unterstützte und transportierte Fasermaterial aufgelockert schwimmen, aber nicht verschwimmen
kann, ohne daß die Gefahr eines Verklemmens von Fasern zwischen dem Förderband und den seitlichen,
ortsfesten Begrenzungen besteht.
Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art sieht die Erfindung zur Lösung der gestellten
Aufgabe vor, daß ein die Behandlungsflüssigkcit enthaltener Behälter vorgesehen ist, in dem das endlose
Förderband mit seiner Auflagefläche etwa in der Stärke der Materialschicht unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
angeordnet ist, und daß zumindest ein Teil der seitlichen Begrenzungen als zwischen Behälterwandung und
Förderband vorgesehene Leitkästen mit einer Überlaufkante ausgebildet sind, über die ein Teil der Behandlungsflüssigkeit
seitlich auf die Materialschicht strömt.
Mit Vorteil kann nunmehr das Fasermaterial frei in der Flüssigkeit schwimmen, so daß die Schmutzstoffe
leichter ausfallen können. Zusätzlich ist gewährleistet, daß das Fasermaterial durch das Förderband gleichmä-Big
gefördert wird, also auch ein gleichmäßiges Vlies erhalten bleibt. Dies aber nur deshalb, weil die zum
Behandeln notwendige Flüssigkeit zumindest teilweise von den seitlichen Begrenzungen her in den Behandlungsraum
zuströmt, so daß sich zwischen den ortsfesten Wandungen und dem sich bewegenden Förderband
keine Fasern verklemmen können, was gegebenenfalls ein Zerreißen des Vlieses zur Folge haben könnte.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung verstärken das Behandlungsergebnis. So
ist es z. B. möglich, daß die Leitkästen mit dem Raum unterhalb des Förderbandes in Verbindung stehen.
Dadurch ist innerhalb des Behälters Raum für einen Flüssigkeitskreislauf vorhanden, der durch eine vorbekannte
Pump- oder Saugeinrichtung unterhalb des Förderbandes erzeugt werden kann. Durch diesen
Flüssigkeitskreislauf über die Leitkästen wird ständig Flüssigkeit seitlich in den Behandlungsraum geführt,
welche auch die Fasern von den seitlichen Begrenzungen fernhalten.
Es ist auch zweckmäßig, lediglich Saugkästen unter der Auflagefläche des Förderbandes anzuordnen, die
mit der Saug- oder Pumpeinrichtung in Verbindung stehen. Diese Saugkästen sollen jedoch nicht über die
gesamte Fläche des Förderbandes ausgedehnt werden, sondern — in Förderrichtung gesehen — in einem gewissen
Abstand voneinander angeordnet sein, so daß jeweils eine Saugzone und eine nicht unter Saugzug
stehende Zone abwechseln. Es hat sich gezeigt, daß bei einer derartigen Anordnung der Saugkästen ein
wesentlich besserer Reinigungseffekt erzielt wird, und zwar bei gleicher Saugleistung bzw. Pumpleistung als
bei einem gemeinsamen sich über die gesamte Auflagefläche erstreckenden Saugbereich.
Der Flüssigkeitskreislauf kann aber auch dadurch erzeugt werden, daß in Ergänzung dem Förderband eine
mit einer Saugeinrichtung versehene Siebtrommel als Austragorgan unmittelbar nachgeschaltet ist und die
Leitkästen mit der Saugeinrichtung der Siebtrommel in Verbindung stehen, denen ein Teil der abgesaugten
Flüssigkeit zugeführt wird. Dazu ist es z. B. möglich, den Behälter in einen Saugraum unterhalb des Förderbandes
und in einen Saugraum unterhalb der Siebtrommel zu unterteilen, wobei die Saugräume miteinander in [0
Verbindung stehen. Auch bei dieser Ausführung ist gewährleistet, daß ständig Behandlungsflüssigkeit durch
das in der Behandlungsflüssigkeit auf dem Förderband aufgeschwemmte Fasermaterial von oben nach unten
hindurchtritt und dabei das Fasermaterial auf dem Förderband festhält, was einmal einen guten Transport
bedingt und zum anderen ein Verfilzen des Fasermaterials verhindert. Gleichzeitig werden die sich lösenden
Schmutzteilchen nach unten abgeschwemmt und können sich beispielsweise am Boden des Behälters
absetzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
F i g. 1 eine Waschvorrichtung im Längsschnitt,
F i g. 2 die Vorrichtung nach F i g. 1 im Querschnitt entlang der Schnittlinie A-A,
F i g. 3 die Draufsicht auf die Vorrichtung nach F i g. 1.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem relativ tiefen Flüssigkeitsbehälter 1, der auch als
Absetzbehälter dient. In diesem Flüssigkeitsbehälter 1 ist ein Siebboden 2 eingefügt, der den Behälter 1 in einen
oberen Behandlungsraum und in einen Absetzraum unterteilt. Oberhalb des Siebbodens 2 ist ein Förderband
3 in der Flüssigkeit angeordnet, dessen Auflagefläche in Materialstärke, d. h. der Stärke des aufgeschwemmten
Fasermaterials 4 unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegt.
Am Einlauf der Vorrichtung ist ein Walzenpaar 5 und am Auslauf eine unter Saugzug stehende Siebtrommel 6
angeordnet. Sie bewirkt, daß Flüssigkeit durch das Fasermaterial 4 hindurchgesaugt und die angesaugte
Flüssigkeit dann in Rieselkästen 9, die sich dicht oberhalb des Flüssigkeitsspiegels befinden, gefördert
wird. Hierzu dient ein seitlich von dem Behälter 1 angeordneter Kanal 10, dessen Einlauf sich unterhalb
des Flüssigkeitsniveaus befindet, so daß er auch bei stillgesetzter Vorrichtung ständig mit Flüssigkeit gefüllt
ist und bei Anfahren der Vorrichtung nicht erneut mit Flüssigkeit vollgepumpt werden muß.
Unterhalb des Siebbodens 2 und des Förderbandes 3 ist ein Senkkasten 11 vorgesehen, der nach unten
konisch verengt ist und eine öffnung 12 hat, durch die der aus dem Fasermaterial 4 herausgelöste Schmutz in
den unteren Teil des Behälters 1 absinken kann. Um die Flüssigkeitsströmung in dem als Absatzbehälter dienenden
unteren Teil der Vorrichtung zu verlangsamen, sind senkrecht nach unten ragende Wände 13 am Senkkasten
11 angeordnet. Zum Entfernen der abgelagerten Verunreinigungen ist am Boden des Behälters 1 eine
Förderschnecke 14 mit Antrieb 15 angeordnet und eine Abschlämmöffnung 16 mit einem geeigneten Verschluß
17 vorgesehen.
Unterhalb der Auflagefläche des Förderbandes 3 sind Saugkästen 18 gestrichelt angedeutet, die vor allem
dann vorzusehen sind, wenn eine Siebtromm! 6 am Auslauf der Vorrichtung fehlt. Durch die mit Abstand
voneinander angeordneten Saugkästen 18 soll auf das Fasermaterial 4 nur abschnittsweise ein Saugzug
einwirken.
Die Rückströmung der Behandlungsflüssigkeit ist nicht nur mittels der Rieselkästen 9, die vom Kanal 10
gespeist werden, sondern mittels der aus F i g. 2 ersichtlichen, seitlich des Förderbandes 3 vorgesehenen
Leitkästen 19 gewährleistet. Diesen zwischen der Behälterwandung und den seitlichen Begrenzungswandungen
des Förderbandes 3 gebildeten Leitkästen 19 wird die Flüssigkeit von unten durch den Siebboden 2
zugeführt und fließt dann über die Überlaufkanten 20 der seitlichen Begrenzungswände des Förderbandes 3 in
Richtung der Pfeile zum Fasermaterial 4. Aufgrund dieser zuströmenden Flüssigkeit wird das Fasermaterial
4 fern der ortsfesten seitlichen Begrenzungswände gehalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Naßbehandeln von vorzugsweise losen, faserigen Materialien, wie Roh-, Baumund
Zellwollfasern, mit einem flüssigkeitsdurchlässigen Förderband, das seitlich durch ortsfeste
Begrenzungen abgedichtet ist und auf das die Behandlungsflüssigkeit z. B. über Rieselkästen zuführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Behandlungsflüssigkeit enthaltender Behälter
(1) vorgesehen ist, in dem das endlose Förderband (3) mit seiner Auflagefläche etwa in der Stärke der
Materialschicht (4) unterhalb des Flüssigkeitsspiegels angeordnet ist, und daß zumindest ein Teil der
seitlichen Begrenzungen als zwischen Behälterwandung und Förderband (3) vorgesehene Leitkästen
(19) mit einer Überlaufkante (20) ausgebildet sind, über die ein Teil der Behandlungsflüssigkeit seitlich
auf die Materialschicht (4) strömt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitkästen (19) mit dem Raum (11)
unterhalb des Förderbandes (3) in Verbindung stehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer Pump- oder
Saugeinrichtung (8) der Raum (11) unterhalb des Förderbandes (3) unter Saugzug gesetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Förderbandes (3) nur
einzelne voneinander getrennte Saugbereiche durch Anordnung von Saugkasten (18) gebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Förderband (3) eine mit einer Saugeinrichtung (8) versehene Siebtrommel (6) als Austragorgan unmittelbar
nach-geschaltet ist und die Leitkästen (19) mit der Saugeinrichtung (8) der Siebtrommel (6) in
Verbindung stehen, denen ein Teil der abgesaugten Flüssigkeit zugeführt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) in einen Saugraum (11)
unterhalb des Förderbandes (3) und in einen Saugraum unterhalb der Siebtrommel (6) unterteilt
ist und die beiden Saugräume miteinander in Verbindung stehen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEA0048913 | 1965-04-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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