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Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien
faseriger Struktur In der belgischen Patentschrift 560 032 ist ein Verfahren zum
Färben und Bedrucken von Fasermaterialien aus Cellulose oder regenerierter Cellulose
mit Farbstoffen beschrieben, die mindestens eine über ein Brückenglied an das Farbstoffmolekül
gebundene "- oder ;"-Chloralkylgruppe enthalten. Insbesondere werden dort Farbstoffe
beschrieben, die die Gruppe - NH - S02 - CH2 - CH.- - Cl enthalten. Ferner ist aus
der französischen Patentschrift 1 241 327 ein Verfahren zum Färben und Bedrucken
von Cellulosematerialien bekannt, bei dem man wasserlösliche Azofarbstoffe, die
ein- oder zweimal die Gruppe - NI-1 - S02 - CH = CH.2 enthalten, mit alkalisch wirkenden
Mitteln und durch Erhitzen auf dem Cellulosematerial fixiert.
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Es wurde nun gefunden, daß man echte Färbungen und Drucke auf cellulosehaltigen
Materialien faseriger Struktur herstellen kann, wenn man organische Farbstoffe,
die mindestens einmal die Gruppe
oder
enthalten, worin R, eine Alkylgruppe und R.> ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
bedeutet, auf dieses Material aufbringt und bei gewöhnlicher Temperatur oder durch
Hitzeeinwirkung in Gegenwart alkalisch wirkender Mittel fixiert. Zur Erzielung ausreichender
Wasserlöslichkeit können die zur Anwendung kommenden Farbstoffe neben mindestens
einem Substituenten der angegebenen Art noch mindestens eine saure, wasserlöslichmachende
Gruppe, wie z. B. eine Carbonsäuregruppe oder vor allem eine Sulfonsäuregruppe,
enthalten.
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Als Ausgangsfarbstoffe kommen dabei Farbstoffe der verschiedensten
Klassen in Betracht, beispielsweise Azin-, Dioxazin-, Nitro-, Stilben-, Triphenylmethan-
oder Anthrachinonftrbstoffe, insbesondere aber Phthalocyaninfarbstoffe und metallfreie
oder metallhaltige Azofarbstoffe.
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Die bei dem vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe verwendeten
Farbstoffe können durch Umsetzung von Carbylsulfat oder von Carbylsulfathomologen
mit primäre oder sekundäre Aminogruppen enthaltenden organischen Farbstoffen oder
aus den entsprechenden Farbstoffvorprodukten hergestellt werden, wobei man bei Verwendung
von primäre Aminogruppen enthaltenden Ausgangsverbindungen die zunächst erhaltenen
Produkte noch alkyliert. Beispielsweise kann man N-Alkyl-ätliionylamino-arylamine
der Formel
worin A einen Arylrest und R, eine Alkylgruppe bedeutet, durch Umsetzung von N-Alkyl-nitroarylaminen
mit Carbylsulfat und anschließende katalytische Reduktion der Nitrogruppe zur Aminogruppe
herstellen. Die so erhaltenen Verbindungen können in bekannter Weise zum Aufbau
der verwendeten Farbstoffe herangezogen werden.
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Das Verfahren kann zur Erzeugung von Färbungen und Drucken auf celluloselialtigem
Fasermaterial aller Art dienen, beispielsweise auf Baumwolle, Leinen, Hanf oder
regenerierter Cellulose oder entsprechenden Fasergemischen.
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Die Herstellung der Färbungen erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß
man das Fasergut mit den Farbstoffen imprägniert oder nach der Direktfärbemethode
aus
langer Flotte färbt. Besteht keine oder mindestens keine ausgesprochene Affinität
zur Faser, so arbeitet man vorteilhaft so, daß man das Material mit wäßrigen, gegebenenfalls
salzhaltigen Lösungen der Farbstoffe kalt oder bei mäßig erhöhter Temperatur imprägniert
und anschließend abquetscht. Die Farbstofflösungen können dabei anorganische salze.
wie Alkalichloride oder Alkalisulfate, enttialten. Als alkalisch wirkende Mittel
werden vorzugsweise anorganische Verbindungen, beispielsweise Alkali- oder Erdalkalihydroxyde,
Alkalimetallbicarbonate, Alkalimetallcarbonate, Alkalimetallphosphate. wie Trinatriumphosphat
oder Gemische aus Dinatriumphosphat und Trinatriumphosphat, Alkalimetallborate oder
Alkalimetallsalze der Trichloressigsäure oder Mischungen aus diesen alkalisch wirkenden
Mitteln verwendet.
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Die Fixierung der so auf das Fasermaterial aufgebrachten Farbstoffe
wird nach der Imprägnierung vorgenommen, indem man das imprägnierte Material, gegebenenfalls
nach vorhergehender Zwischentrocknung, einer Hitzebehandlung unterwirft. Die Hitzebehandlung
kann beispielsweise durch Dämpfen oder in einem geheizten Luftstrom oder in einem
organischen Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur vorgenommen werden. Erfolgt die
Imprägnierung des Fasergutes z. B. in Gegenwart eines Alkalihydroxydes, so kann
die Fixierung der Farbstoffe auch in der Kälte oder bei mäßig erhöhter Temperatur
durch mehrstündiges Liegenlassen des imprägnierten Fasergutes durchgeführt werden.
Bei Verwendung praktisch neutraler, keine alkalisch wirkenden Mittel enthaltender
Imprägnierbäder geht man zur Fixierung der Farbstoffe vorteilhaft so vor, daß man
die imprägnierte Ware in ein salzhaltiges Alkalibad einbringt und anschließend der
Hitzebehandlung unterwirft. Durch geeignete Kombination von Temperatur und pH-Wert
kann die Fixierung der Farbstoffe auch während des Färbeprozesses erfolgen.
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Anstatt durch Imprägnierung oder Direktfärbung aus langer Flotte können
die Ausgangsfarbstoffe auch durch Bedrucken auf das zu färbende Fasergut auf-,gebracht
werden. Zu diesem Zweck werden die Farbstoffe mit üblichen Hilfsmitten, beispielsweise
Harnstoff, Dispergiermitteln, Verdickungsmitteln, wie Methylcellulose, Stärkeäther,
Alginatverdickungen oder Emulsionsverdickung, und einem alkalisch wirkenden Mittel
der oben angegebenen Art gemischt und auf die Ware aufgedruckt. Es können auch praktisch
neutrale, keine alkalisch wirkenden Mittel enthaltende Druckpasten zur Anwendung
kommen. Bei Verwendung solcher Druckpasten wird die Ware entweder vor dem Druckvorgang
oder im Anschluß an den Druckvorgang einer Behandlung mit alkalisch wirkenden Mitteln
unterworfen. Die Fixierung der Farbstoffe erfolgt durch Wärme oder Hitzebehandlung
des bedruckten Materials, vorzugsweise in Gegenwart von Wasserdampf.
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Das Verfahren gestattet, auf cellulosehaltigen Materialien faseriger
Struktur in einfacher Weise wertvolle kräftige Färbungen und Drucke zu erzeugen,
die sich durch hohe Echtheitseigenschaften auszeichnen.
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Dem Kupferkomplex des Azofarbstoffes aus diazotierter 1 - Oxy - 2
- aminobenzol - 4 - sulfonsäure und 1-Oxy-6-(,)'-chlor-äthylsulfonylamino)-naphthalin-3-sulfonsäure,
den Azofarbstoffen aus diazotiertem 1-Amino-4-(')'-chlor-äthylsulfonylamino)-benzol
und 1-Oxy-8-acetylaminonaphthalin-3,6-disulfonsäure und aus diazotiertem 1-Amino-4-(l-chloräthylsulfonylainino)-benzol
und 1-Oxy-naphthalin-3,6-disulfonsäure sowie dem Anthrachinonfarbstoff 1-Amino-4-
[amino- l'-phenyl-4'-(f)' -chlor-äthylsulfonylamino)]-anthrachinon-2-sulfonsäure
(belgische Patentschrift 560 032) sind die verfahrensgemäß zur Anwendung gelangenden
Farbstoffe nächstvergleichbarer Konstitution in der Farbstärke und Klarheit der
Färbungen und Drucke auf Baumwollgewebe weit überlegen.
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Gegenüber den aus der französischen Patentschrift I 241 327 bekannten
Azofarbstoffen aus diazotiertem 1-Aminobenzol-4-vinylsulfonamid und 1-Oxy-8-acetylaminonaplithalin-3,6-disulfonsäure
und aus diazotiertem l-Aminobenzol-4-vinylsulfonamid und 1-Oxynaplithalin-3,6-disulfonsäure
zeichnen sich die verfahrensgemäß zur Anwendung gelangenden Farbstoffe analoger
Konstitution durch eine überlegene Farbstärke und Klarheit und ferner durch die
Alkalibeständigkeit des Farbtons der Druckfärbungen aus. Beispiel 1 20 Gewichtsteile
des Farbstoffes, der als freie Säure der folgenden Formel entspricht:
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertein 3-(N-Metliylätliionylamino)-l-aminobenzol
mit 1-Oxynaplitlialin-5-sulfonsäure), und 5 Gewichtsteile Natriumhydroxyd werden
in 1000 Volumteilen Wasser gelöst. In dem so erhaltenen Färbebad wird das Baumwollgewebe
bei 20-C imprägniert. Nach der Imprägnierung wird das Gewebe auf etwa 80"J" Gewichtszunahme
abgequetscht. Anschließend wird die Ware auf eine Walze gerollt, in eine Folie eingeschlagen
und unter Drehung der Walze etwa 16 Stunden bei 18 bis 25 C belassen. Dann wird
abgesäuert, in kochendem Wasser gespült und getrocknet. Man erhält eine klare rote
Färbung von guten Echtheitseigenschaften, insbesondere von guter Waschechtheit.
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Eine ähnliche Färbung erzielt man, wenn an Stelle von Natriumhydroxyd
die entsprechende Menge Kaliumhydroxyd oder an Stelle des oben angegebenen
Farbstoffes
20 Gewichtsteile eines Farbstoffes, der als freie Säure die folgende Formel hat:
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-n-Butyläthionylamino)-1-aminobenzol
mit 1-Oxytiaplitlialin-5-sulfonsäure), verwendet werden. Beispiel 2 Ein Leinengewebe
wird mit einer Farbstofllösung imprägniert, die 20 Gewichtsteile eines Farbstoffes,
der als freie Säure der folgenden Formel entspricht:
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Methylätliionylamino)-1-aminobenzol
mit 1-(2',5'-Disulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure), gelöst in 1000 Volumteilen
Wasser, enthält. Nach der Imprägnierung quetscht man die überschüssige Flüssigkeit
so ab, daß das Material etwa 80°seines Gewichtes an Farbstofflösung zurückhält.
Dann läßt man die Ware auf einen Jigger auflaufen und behandelt 1 Stunde bei 40
C in einer Flotte, die 300 Gewichtsteile Natriumchlorid und 5 bis 10 Gewichtsteile
Natriumhydroxyd in 1000 Volumteilen Wasser enthält. Dabei ist die Flottenmenge so
bemessen, daß auf 1 Gewichtsteil der Ware 3 Volurnteile der Flotte verwendet werden.
Anschließend wird das gefärbte Leinengewebe abgesäuert, mit kochendem Wasser gespült
und getrocknet. Man erhält eine klare gelbe Färbung von ausgezeichneter Waschechtheit.
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Verwendet man an Stelle des obengenannten Farbstoffes 20 Gewichtsteile
eines Farbstoffes, der als freie Säure der folgenden Formel entspricht:
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Ätliyläthionylamino)-1-aminobenzol
mit 1-(4'-Sulfoplienyi)-5-pyrazolon-3-carbonsäure), oder 20 Gewichtsteile eines
Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-[N-Metliyl-(2'-n-butyl-äthionylamino)]-1-aminobenzol
mit
1-(4'-Sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure) und verfährt im
übrigen, wie oben beschrieben, so erhält man gelbe Färbungen mit ähnlich guten Echtheitseigenschaften.
Bei spiel3 83.5 Gewichtsteile Viskosereyongewebe werden unter guter Bewegung 1 Stunde
bei 20 C mit 1000 Volumteilen einer Flotte behandelt, die 2,5 Gewichtsteile des
Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch oxydierende Kupferung des Azofärbstofles aus dianotiertem 4-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
und 1-Oxynaphthalin-5-sulfonsä ure). 50 Gewichtsteile Natriumsulfat und 10 Gewichtsteile
Natriumhydroxyd enthält. Ansclili,#ßend wird die Färbung kochend gespült und getrocknet.
Alan erhält eine kräftige bordorote Färbung von ,-uter Waschechtheit.
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Färbungen von ähnlichen Eigenschaften werden erhalten, wenn bei gleichbleibender
Farbstoff und ."@atriumsulfatmenge und gleichbleibender Behandlungsdauer an Stelle
, an 10 Gewichtsteilen Natriumhydroxld mit 1 Gewichtsteil Natriumhydroxyd bei 40
C oder 0,5 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd oder 10 Gewichtsteilen Trinatriumphosphat
bei 60 C oder 5 Gewichtsteilen Natriumcarbonat bei 80 C oder 1 Gewichtsteil Natriumcarbonat
bei 95 C gefärbt wird.
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Beispiel 4 Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird mit einer Farbstofflösung
imprägniert, die 20 Gewichtsteile des durch Umsetzung von Kupferphthalocyanin-tetrasulfochlorid
mit 4-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol erhältlichen Farbstoffes in 1000 Volumteilen
Wasser enthält. Nach der Imprägnierung wird das Gewebe auf etwa 80°/n Flüssigkeitsaufnahme
abgequetscht. Die so imprägnierte Ware wird getrocknet und bei Raumtemperatur mit
einer wäßrigen alkalischen Salzlösung behandelt, die pro Liter 250g Natriumchlorid
und 10g Natriumhydroxyd enthält. Nach dem Abquetschen (80'!I" Gewichtszunahme) wird
während 30 Sekunden bei 100 bis 102 C gedämpft, abgesäuert, bei Kochtemperatur gespült
und getrocknet.
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Man erhält eine kräftige, leuchtend türkisblaue Färbung von guten
bis sehr guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 5 Ein Baumwollgewebe wird nach dem im Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren mit einer Farbstofllösung imprägniert, die 20 Gewichtsteile des Farbstoffes
der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von dianotiertem 3-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
mit 1-Oxynaphthalin-4-sulfonsäure) und 5 Gewichtsteile Natriumhvdroxvd in 1000 Volumteilen
Wasser enthält. Das auf etwa 801"0 Gewichtszunahme abgequetschte Gewebe wird dann
während 3 Minuten in Dichlorbenzol auf 140 C erhitzt und anschließend mit Methanol
und Wasser gespült. Nach dem Spülen in kochendem Wasser und Trocknen erhält man
eine orange Färbung von sehr guter Waschechtheit. Beispiel 6 '0 Gewichtsteile eines
Farbstoffes, der als freie Säure der folgenden Formel entspricht:
(erhältlich durch Kuppeln von dianotiertem 3-(N-Metliyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
mit 1-Acetylamino-8-oxynaphtlialin-3,6-disulfonsäure), werden mit 50 Gewichtsteilen
Harnstoff in 200 Gewichtsteilen
heißem Wasser gelöst. Der erhaltenen
Lösung werden unter Rühren 400 Gewichtsteile einer aus 40 Gewichtsteilen Natriumalginat
und 960 Gewichtsteilen Wasser bestehenden Verdickung und 20 Gewichtsteile Natriumbicarbonat
zugegeben. Dann wird die Paste mit Wasser und Verdickung auf 1000 Gewichtsteile
eingestellt. Mit der so erhaltenen Druckpaste wird ein Baumwollgewebe bedruckt,
nach dem Trocknen 5 Minuten bei 101 bis 103' C gedämpft, kalt und dann heiß mit
Wasser gespült, kochend geseift, wieder gespült und getrocknet. Man erhält einen
roten Druck von sehr guten Naßechtheiten. Beispiel 7 Aus 20 Gewichtsteilen des Farbstoffes
der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
mit 7-Acetylamino -1- oxynaphthalin - 3 - sulfonsäure) wird entsprechend den Angaben
des Beispiels 6 eine Druckpaste hergestellt, die an Stelle von Natriumbicarbonat
20 Gewichtsteile Natriumcarbonat enthält. Mit der so erhaltenen Druckpaste wird
ein Baumwollgewebe, wie im Beispiel 6 angegeben, bedruckt. Man erhält ein orangefarbenes,
kräftiges, kochecht fixiertes Druckmuster. Beispiel 8 Aus 20 Gewichtsteilen des
Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 4-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
mit 1-(2'-Methyl-6'-chlor-4'-sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon) wird entsprechend
den Angaben im Beispiel 6 eine Druckpaste hergestellt, die an Stelle von Natriumbicarbonat
10 Gewichtsteile Natronlauge (38' Be) enthält. Mit dieser Druckpaste wird
ein Baumwollgewebe bedruckt, nach dem Trocknen 5 Minuten bei 101 bis 103' C gedämpft
und, wie im Beispiel 6 angegeben, nachbehandelt. Man erhält einen gelben Druck mit
sehr guten Naßechtheiten.
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Verwendet man an Stelle von Natronlauge 40 Gewichtsteile trichloressigsaures
Natrium, so erhält man ebenfalls einen gelben Druck von guten Naßechtheiten. Beispiel
"9 20 Gewichtsteile eines Farbstoffes, der als freie Säure der folgenden Formel
entspricht:
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 4-(N-Methyl - äthionylamino) - 1 - aminobenzol
mit 1 - Oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure), werden nach den Angaben des Beispiels
6 mit Wasser, Harnstoff und Verdickung vermischt, wobei an Stelle von 20 Gewichtsteilen
Natriumbicarbonat 15 Gewichtsteile Kaliumcarbonat verwendet werden. Verfährt man
weiter, wie dort beschrieben, so erhält man ein brillantes scharlachfarbenes Druckmuster
mit sehr guten Naßechtheiten.
Beispiel 10
20 Gewichtsteile
des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Methyl -äthionylamino) -1-amino
-4,6 - dimethoxybenzol mit 1-Acetylamino - 8 - oxynaphthalin -3,6 - disulfonsäure)
werden mit 50 Gewichtsteilen Harnstoff in 200 Gewichtsteilen heißem Wasser gelöst.
Zu der erhaltenen Lösung gibt man unter Rühren 400 Gewichtsteile einer aus 80 Gewichtsteilen
Alginat und 920 Gewichtsteilen Wasser bestehenden Verdickung und 20 Gewichtsteile
Natriumcarbonat. Dann wird die Paste mit Wasser und Verdickung auf 1000 Gewichtsteile
eingestellt. Mit der so erhaltenen Druckpaste wird die Ware bedruckt, nach dem Trocknen
5 Minuten bei 101 bis 103'C gedämpft und, wie im Beispiel 6 angegeben, nachbehandelt.
Man erhält auf Baumwolle, Zellwolle und Viskose einen blaustichigvioletten Druck
von sehr guten Naßechtheiten. Beispiel 11
40 Gewichtsteile des Farbstoffes
der Formel
werden mit 50 Gewichtsteilen Harnstoff in 200 Gewichtsteilen heißem Wasser gelöst
und mit 400 Gewichtsteilen einer neutralen Natriumalginatverdikkung, bestehend aus
40 Gewichtsteilen Natriumalginat und 960 Gewichtsteilen Wasser, versetzt. Dann gibt
man 25 Gewichtsteile Natriumcarbonat hinzu und stellt mit Wasser und Verdickung
auf 1000 Gewichtsteile ein. Mit der so hergestellten Druckpaste erhält man nach
dem im Beispiel 6 beschriebenen Verfahren einen echten schwarzen Baumwolldruck.
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In ähnlicher Weise, wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben,
erhält man mit den in der folgenden Tabelle angegebenen Farbstoffen Färbungen und
Drucke auf Baumwolle, die die gleichen guten Echtheitseigenschaften aufweisen.
Beispiel 12 20 Gewichtsteile des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 4-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
mit 8-Acetylamino-l-oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure) werden mit 50 Gewichtsteilen
Harnstoff in 200 Gewichtsteilen heißem Wasser gelöst. Dann werden 400 Gewichtsteile
einer wäßrigen lOgewichtsprozentigen Stärkeätherverdickung und 40 Gewichtsteile
Trinatriumphosphat zugegeben. Die erhaltene Paste wird durch Zumischen von Wasser
und Verdickung auf 1000 Gewichtsteile eingestellt. Nach dem Drukken, Fixieren und
Fertigstellen, wie im Beispiel 6 beschrieben, erhält man sehr gut waschechte Druckmuster
auf Cellulose oder Celluloseregeneratfasern.
Beispiel 13 20 Gewichtsteile
des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Methyl - äthionylamino) - 1 - aminobenzol
mit 1 - Oxynaphthalin-4-sulfonsäure) werden mit 50 Gewichtsteilen Harnstoff in 200
Gewichtsteilen Wasser heiß gelöst. Zu der erhaltenen Lösung gibt man unter Rühren
400 Gewichtsteile einer wäßrigen 8gewichtsprozentigen alkalibeständigen Alginatverdickung
und 20 Gewichtsteile Natriumcarbonat. Anschließend stellt man durch Zumischung von
Wasser und Verdickung auf 1000 Gewichtsteile ein. Mit der erhaltenen Druckfarbe
wird ein Cellulosegewebe bedruckt. Die Fixierung des Farbstoffes erfolgt durch eine
Trockenhitzebehandlung während 3 Minuten bei 140 C. Nach der Fertigstellung durch
kochendes Seifen und Spülen erhält man einen lebhaften roten Druck mit sehr guten
Naßechtheiten.
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Drucke von ähnlich guten Eigenschaften werden erhalten, wenn man an
Stelle des oben angegebenen Farbstoffes 23 Gewichtsteile des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-[N-Methyl-(2'-n-butyl-äthionylamino)]-1-aminobenzol
mit 1-Oxynaphthalin-4-sulfonsäure) oder 17 Gewichtsteile des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-Amino-[N-methyl-(n-hexenyl-sulfonylanilid)]
mit 1-Oxynaphthalin-4-sulfonsäure) verwendet.
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Beispiel 14 Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung von 20 Gewichtsteilen
Natronlauge (38' B8) in 1000 Gewichtsteilen Wasser imprägniert, abgequetscht und
getrocknet. Auf die so präparierte Ware wird eine Druckfarbe der folgenden Zusammensetzung
aufgedruckt: 20 Gewichtsteile des im Beispiel 6 angegebenen Farbstoffs, 50 Gewichtsteile
Harnstoff, 400 Gewichtsteile wäßrige, 4gewichtsprozentige Alginatverdickung, 530
Gewichtsteile Wasser.
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Nach dem Trocknen wird 5 Minuten bei 101 bis 103 `C gedämpft
und in üblicher Weise durch Spülen und Seifen fertiggestellt. Man erhält einen roten
Druck mit sehr guten Naßechtheiten. Beispiel 15 20 Gewichtsteile des Farbstoffes
der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
mit 1-Benzoylamino-8-oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure) werden mit 50 Gewichtsteilen
Harnstoff in 200 Gewichtsteilen heißem Wasser gelöst und unter Rühren mit einer
wäßrigen, neutralen Alginatverdickung versetzt. Mit der so erhaltenen Druckpaste
wird ein Baumwollgewebe bedruckt und nach dem Trocknen durch ein Klotzbad, bestehend
aus 30 Gewichtsteilen Natronlauge (38 B8), 250 Gewichtsteilen Natriumchlorid und
1000 Gewichtsteilen Wasser, geführt. Die Ware wird auf etwa 80°/n Flüssigkeitsaufnahme
abgequetscht und anschließend 20 Sekunden gedämpft. Nach dem Spülen und Seifen erhält
man einen brillanten roten Druck mit sehr guten Naßechtheiten. Ein Druck von ähnlich
guten Eigenschaften wird bei Anwendung einer Klotzflotte der folgenden Zusammensetzung
erhalten 5 Gewichtsteile Natronlauge (38° B6), 100 Gewichtsteile Natriumchlorid,
150 Gewichtsteile Natriumcarbonat, 50 Gewichtsteile Kaliumcarbonat und 1 Gewichtsteil
stabilisiertes Hydrosulfit in 1000 Volumteilen Klotzflotte.
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Statt durch Dämpfen kann die Fixierung des Farbstoffes auch durch
Thermofixieren bei 140°C oder durch Passage durch ein mit Kaliumnitrat gesättigtes
Bad bei 118 C erfolgen. Beispiel 16 20 Gewichtsteile des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Umsetzung des primären KondensationsprodLiktes nusCyanurchlorid
und4-(N-Methyläthionylamino) - 1 - aminobenzol mit 4 - Amino-1.1' - azobenzol -
3,3' - disulfonsäure) werden mit 50 Gewichtsteilen Harnstoff in 200 Gewichtsteilen
heißem Wasser gelöst; die so erhaltene Farbstofflösung wird unter Rühren mit 500
Gewichtsteilen einer Emulsionsverdickung und 30 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat
versetzt. Anschließend wird mit Wasser und Verdickung auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
Die Emulsionsverdickung wird durch Vermischen von 450 Gewichtsteilen einer wä13ngen
4gewichtsprozentigen Alginatverdickung, 10 Gewichtsteilen eines Emulgators, z. B.
das Kondensationsprodukt aus Polyglykol und Fettsäure, 240 Gewichtsteilen Wasser
und 300 Gewichtsteilen Schwerbenzin hergestellt. Mit der so erhaltenen Druckpaste
wird ein Baumwollgewebe bedruckt und nach dem Trocknen, wie im Beispiel 6 beschrieben,
gedämpft und fertiggestellt. Man erhält einen kochechten gelben Druck. Beispiel
17 25 Gewichtsteile des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Methyl - äthion@@lamino) - 1 - aminobenzol
mit 1 - Oxynaphthalin-5-sulfonsäure) werden mit 50 Gewichtsteilen Harnstoff in 250
Gewichtsteilen heißem Wasser gelöst und mit 400 Gewichtsteilen einer 8gewichtsprozentigen
alkalibeständigen Alginatverdickung versetzt. Nach Zugabe von 20 Gewichtsteilen
Natriumcarbonat wird die Farbstoffpaste mit Wasser und Verdickung auf 1000 Gewichtsteile
eingestellt. Nach dem Drucken und Trocknen wird 10 Minuten in einem Kontinuedämpfer
bei 101 bis 103- C gedämpft; anschließend wird kalt und heiß gespült, mit einer
Lösung von 3 Gewichtsteilen Marseiller Seife in mals warm und kalt gespült. Man
erhält auf Viskose-1000 Volumteilen Wasser kochend geseift und nochkunstseide einen
lebhaften Scharlachdruck mit sehr guter Waschechtheit.
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Beispiel 18 20 Gewichtsteile des im Beispiel 5 verwendeten Farbstoffes
werden mit 50 Gewichtsteilen Harnstoff in 250 Gewichtsteilen heißem Wasser gelöst.
Nach Zugabe von 400 Gewichtsteilen einer 8gewichtsprozentigen alkalibeständigen
Alginatverdickung werden 20 Gewichtsteile Kaliumbicarbonat eingerührt;
dann
wird mit Wasser und Verdickung auf 1000 Gewichtsteile eingestellt. Nach dem Drucken
auf Baumwolle wird getrocknet, 5 Minuten bei 140 C thermofixiert und, wie im Beispiel
17 angegeben, nachbehandelt. Man erhält ein gelbstichiges Orange mit sehr
guten Naßechtheiten. Beispiel 19 Aus 20 Gewichtsteilen des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotiertem 3-(N-Methyl-äthionylamino)-1-aminobenzol
mit 8-Acetylamino - 1 - oxynaphthalin - 3,6 - disulfonsäure) wird nach dem im Beispiel
18 beschriebenen Verfahren eine Druckpaste hergestellt, auf Baumwolle gedruckt
und thermofixiert. Man erhält ein rotes Druckrnuster mit sehr guten Naßechtheiten.
Beispiel 20 Ein Baumwollgewebe wird mit 20 Gewichtsteilen des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotierter 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure mit 6-(N-Methyl-äthionylamino)-1-oxynaphthalin-3-sulfonsäure)
nach dem im Beispiel l beschriebenen Verfahren gefärbt. Man erhält eine klare Orangefärbung
von guten Echtheitseigenschaften, insbesondere sehr guten Naßechtheiten. Beispiel
21 Mit 20 Gewichtsteilen des Farbstoffes der Formel
(erhältlich durch Kuppeln von diazotierter 1-Amino-2-methoxybenzol-4-sulfonsäure
mit 7-(N-Methyläthionylamino) - 1 - oxynaphthalin - 3 - sulfonsäure) wird nach den
Angaben des Beispiels 2 ein Leinengewebe gefärbt. Man erhält eine klare gelbstichigrote
Färbung von sehr guten Naßechtheiten.