DE1233371B - Verfahren zur Herstellung eines siliciumdioxydhaltigen Aerogels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines siliciumdioxydhaltigen AerogelsInfo
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Description
Deutsche Kl.: 12 i - 33/14
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1233 371
Aktenzeichen: S 83846IV a/12 i
1 233 371 ' Amneifetag: 21.Februar 1963
Auslegetag: 2. Februar 1967
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines siliciumdioxydhaltigen Aerogels, d. h. eines
Gels, dessen eine kontinuierliche Phase ein Gas ist.
Die Herstellung von siliciumdioxydhaltigen Aerogelen ist z. B. in den USA.-Patentschriften 2 093 454,
2 249 767 beschrieben worden. Gemäß diesen Patentschriften besteht ein Siliciumdioxydhydrogel,
das durch Einwirkung einer Säure auf Natriumsilicat gebildet wurde, aus einer kontinuierlichen festen
Phase und einer kontinuierlichen flüssigen Phase. Die feste Phase weist eine Struktur von Siliciumdioxydfasern
auf, wobei die flüssige Phase zwischen diesen Fasern gehalten wird. Wenn ein solches Gel bei normalem
Druck getrocknet wird, tritt eine sehr ausgeprägte Schrumpfung ein, und das sich ergebende
Produkt ist eine schwere harte glasartige Masse. Die Schrumpfung wird durch die Bildung einer Gas-Flüssigkeits-Zwischenfläche
innerhalb der Gelporen während der Verdampfung der Flüssigkeit verursacht. Oberflächenspannungskräfte, die an dieser
Zwischenfläche vorliegen, genügen, um ein Zusammenziehen der Fasern zu veranlassen, bis die Struktur
hinreichend verdichtet ist, um solchen Kräften zu widerstehen. Wenn das Gel unter hinreichendem
Druck erhitzt wird, um eine Verdampfung innerhalb des Gels herbeizuführen, bildet sich keine Gasphase,
bis die kritische Temperatur der Flüssigkeit erreicht ist. An diesem Punkt wandelt sich die flüssige Phase
augenblicklich in die Gasphase um, so daß eine Gas-Flüssigkeits-Zwischenfiäche vermieden wird. Wenn
einmal die Gasphase erreicht ist, kann das Gas abgezogen werden, ohne irgendeinen Zusammenbruch der
festen Struktur zu verursachen. Das sich ergebende Produkt ist ein leichter, schwach opaleszierender
Feststoff, der bis zu 95 Volumprozent Luft enthalten kann. Da kolloidales Siliciumdioxyd in Gegenwart
von Wasser bei erhöhten Temperaturen eine Änderung erfährt, die zu einer stark erhöhten Teilchengröße
führt, wird die wäßrige Phase des Hydrogels vor der Autoklavbehandlung gewöhnlich durch eine
organische Flüssigkeit ersetzt, z. B. Äthylalkohol oder Äthyläther. Die organische Flüssigkeit wird
dann bei einer Temperatur oberhalb der kritischen Temperatur entfernt, wobei ein getrocknetes Gel zurückbleibt,
welches das gleiche Volumen wie das ursprünglich gebildete Hydrogel hat.
Das bekannte Verfahren ist verhältnismäßig kostspielig, da es die Verwendung von großen Mengen
organischer Flüssigkeit erfordert, von der im allgemeinen ein wesentlicher Anteil nicht wiedergewonnen
werden kann. Außerdem ist zu beachten, daß Siliciumdioxydaerogele gewöhnlich nicht aus Silicium-Verfahren
zur Herstellung eines
siliciumdioxydhaltigen Aerogels
siliciumdioxydhaltigen Aerogels
Anmelder:
Mobil Oil Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. E. Wiegand und Dipl.-Ing. W. Niemann,
Patentanwälte, München 15, Nußbaumstr. 10
Patentanwälte, München 15, Nußbaumstr. 10
Als Erfinder benannt:
Albert B. Schwartz,
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Albert B. Schwartz,
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. März 1962 (179 742)
dioxydgelen erzeugt werden können, in denen die flüssige Phase aus Wasser besteht, da derartige Gele
normalerweise gelöst werden, bevor die kritische Temperatur erreicht ist.
Zur Uberwindung der geschilderten Nachteile ist vorgeschlagen worden, siliciumdioxydhaltige Aerogele
herzustellen, indem man anfänglich ein Siliciumdioxydhydrogel durch Vermischung von Natriumsilicat
mit einer Mineralsäure bei einem pH-Wert von etwa 3,5 bis 4,5 bildet und das sich ergebende
Hydrosol sich zu einem Hydrogel verfestigen läßt. Das in dieser Weise erhaltene Siliciumdioxydhydrogel,
das im wesentlichen frei von metallischen Kationen ist, wird dann in einem druckbeständigen
Gefäß erhitzt, ohne das Gel einer wesentlichen verdichtenden Flüssigkeit - Feststoff - Grenzfläche zu
unterwerfen. Diese Methode hat aber den Nachteil, daß sie die Verwendung von säurebeständigen Reaktionsbehältern
und von kostspieligen Hochdruckausrüstungen notwendig macht.
Aufgabe der Erfindung ist insbesondere die Herstellung von sihciumdioxydhaltigen Aerogelen nach
einem Verfahren, das nicht die bei den vorstehend geschilderten früheren Arbeitsweisen vorhandenen
Nachteile aufweist und in einfacher und technisch vorteilhafter Weise durchführbar ist.
709 507/348
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung eines siliciumdioxydhaltigen Aerogels durch
Umsetzung eines Alkalisilicats mit einem wasserlöslichen Ammoniumsalz unter Bildung eines Hydrosols,
überführen des Hydrosols in ein Hydrogel 5 sowie Waschen und Trocknen des Hydrogels ist
dadurch gekennzeichnet, daß man solche Mengenverhältnisse an Alkalisilicat und wasserlöslichem
Ammoniumsalz einsetzt, daß sich ein siliciumoxydhaltiges Hydrosol mit einem pH-Wert von etwa 9,5
bis 11,2 und einer Siliciumdioxydkonzentration zwischen etwa 80 und 160 g SiO2 je Liter Hydrosol
bildet.
Das sich ergebende Produkt ist ein siliciumdioxydhaltiges Gel von sehr geringer Dichte, das leicht pulverisierbar
ist und ein nichtglasiges Aussehen besitzt. Das Produkt ist für viele technische Anwendungszwecke,
wie Isolationen, Streckmittel für Firnisse, Lacke und Emaillen, Verstärkungsmittel für
Kunststoffmaterialien und Kautschuk, Verdickungsmittel für Druckfarben, ein Ausgleiten verhindernde
Bestandteile in Fußbodenwachsen, Formschmiermittel, Formschlichten oder als Mittel gegen Zusammenbacken
von Pulvern gut geeignet.
Der Alkalisilicat-Reaktionsteilnehmer, der bei dem Verfahren gemäß der Erfindung bei der Herstellung
des siliciumdioxydhaltigen Sols verwendet wird, ist im allgemeinen Natriumsilicat. Jedoch kommt eine
Anwendung anderer geeigneter Alkalisilicate, wie beispielsweise KaIiumsiIicat, gleichfalls in Betracht.
Das bei der Bereitung des siliciumhaltigen Sols benutzte Gelbildungsmittel besteht aus einem wasserlöslichen
Ammoniumsalz, beispielsweise aus Ammoniumacetat, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid,
Ammoniumcarbonat, Ammoniumfluorid, Ammoniumbromid, Ammoniumnitrat oder Ammoniumphosphat.
Die Umsetzung von Alkalisilicaten mit Ammoniumsalzen zur Herstellung von feinkörnigen oder
harten, glasartigen porösen Massen ist an sich bekannt. Es war jedoch nicht bekannt, daß man durch
Innehaltung genau geregelter Bedingungen hinsichtlich des pH-Wertes und der Siliciumdioxydkonzentration
in dem Hydrösol, aus dem das Hydrogel gebildet wird, ein Aerogel mit einer sehr geringen
Dichte erzielen kann.
Es ist gefunden worden, daß es bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wesentlich ist, daß das Verhältnis
des aus einem Ammoniumsalz bestehenden Gelbildungsmittels zu dem Alkalisilicat so geregelt wird,
daß ein Sol mit einem pH-Wert in dem Bereich von etwa 9,5 bis 11,2 und vorzugsweise 10 bis 11 erzeugt
wird. Die relativen Mengenanteile und Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer sind ferner derart zu
regeln, daß das entstehende Sol eine Siliciumdioxydkonzentration zwischen 80 und 160 und vorzugsweise
zwischen 85 und 135 g SiO2 je Liter Sol hat. Es wurde gefunden, daß geringere Konzentrationen
an Siliciumdioxyd unerwarteterweise zu Siliciumdioxydprodukten führen, die eine höhere Geldichte
haben als die mit Solen erhaltenen Produkte, die eine Siliciumdioxydkonzentration innerhalb des vorstehend
angegebenen Bereiches aufweisen. Weiterhin ist festgestellt worden, daß Sole mit einem pH-Wert
von weniger als 9,5 ein Gelprodukt mit einer beträchtlich höheren Dichte ergeben, als sie bei Regelung
des pH-Wertes des Sols innerhalb des Bereiches von 9,5 bis 11,2 erhalten wird. Bei einem pH-Wert
über 11,2 wird die Gelierzeit lang, und die Dichte des entstehenden Gels ist gleichfalls beträchtlich höher
als die Dichte die bei Regelung des pH-Wertes des Sols innerhalb des vorstehend angegebenen Bereiches
von etwa 9,5 bis 11,2 erzielt wird. Die Menge des als Gelbildungsmittel zu verwendenden Ammoniumsalzes
ändert sich entsprechend den jeweiligen Bedingungen.
Wenn die vorstehenden Angaben bezüglich des pH-Wertes des Sols und der Siliciumdioxydkonzentration
eingehalten werden, sind die entstehenden Hydrogele weiß oder opak und führen zu einem Gelprodukt
geringer Dichte, das durch eine Teilchendichte von weniger als 0,4 g/cm3 und im allgemeinen
weniger als 0,3 g/cm3 gekennzeichnet ist. Im Gegensatz hierzu ist, wenn die Gele außerhalb der vorstehend
angegebenen Bereiche bereitet werden, das HydrogeI durchsichtig oder klar und führt zu einem
Produkt hoher Dichte. Die Teilchendichte, wie sie hierin benutzt wird, ist die Dichte in Gramm je
Kubikzentimeter eines einzelnen Teilchens, also ausschließlich des Leerraums zwischen den Teilchen,
aber einschließlich des inneren Porenvolumens. Das Schüttgewicht, das von der Kornform der Feststoffteilchen
abhängt, ist beträchtlich kleiner als die Teilchendichte.
Das anfänglich erhaltene siliciumdioxydhaltige Hydrogel enthält infolge der Verwendung des Alkalisilicat-Reaktionsteilnehmers
zeolithisch gebundenes Alkalimetall. Wenn demgemäß Natriumsilicat als Reaktionsteilnehmer
benutzt wird, enthält das anfänglich gebildete siliciumdioxydhaltige Gel zeolithisch gebundenes
Natrium. Derartiges zeolithisch gebundenes Alkalimetall kann durch Basenaustausch, d. h. durch
Wasserstoff, Ammonium oder ein anderes Metallion, aus dem siliciumdioxydhaltigen Gel entfernt werden.
Ein solcher Basenaustausch ist nicht wichtig, um bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ein Aerogelprodukt
geringer Dichte zu erhalten. Jedoch kann eine Entfernung von zeolithisch gebundenem Alkalimetall
in Abhängigkeit von der Verwendung des Produktes erwünscht oder notwendig sein. Wenn das siliciumdioxydhaltige
Aerogelprodukt beispielsweise in der Katalyse entweder als Katalysator oder als Träger für
ein geeignetes katalytisches Mittel verwendet werden soll, ist es im allgemeinen erwünscht, daß das Produkt
frei von zeolithisch gebundenem Alkalimetall ist. Wenn es erwünscht ist, die chemische Zusammensetzung
des Aerogels durch Einführung von anderen Metallionen abzuwandeln, kann dies während eines
Ersatzes des zeolithisch gebundenen Alkalimetalls mit einer geeigneten Basenaustauschlösung, die
solche anderen erwünschten Metallionen enthält, erfolgen. Wenn es nicht erwünscht oder notwendig ist,
ein anderes Metallion einzuführen, kann die Basenaustauschlösung ein Ammoniumsalz oder eine Säure
sein.
Das entstehende siliciumdioxydhaltige Hydrogel, unabhängig, ob es eine Basenaustauschbehandlung
erfahren hat oder nicht, wird frei von wasserlöslichem Material gewaschen. Das sich ergebende gewaschene
Gel wird danach im allgemeinen in Luft oder Wasserdampf unter atmosphärischen Druckbedingungen
getrocknet. Das getrocknete Gel kann, falls gewünscht, getempert werden, je nach der Verwendung
des Produktes. Die Trocknung des Hydrogels wird im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen
etwa 66 und 177° C durchgeführt, bis das Pro-
dukt frei von Feuchtigkeit ist. Sofern eine Temperungsbehandlung angewendet wird, wird diese
gewöhnlich bei einer Temperatur zwischen etwa 177 und 760° C 1 bis 24 Stunden lang durchgeführt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist brauchbar für die Bildung von Aerogelen in satzweiser Methode,
bei der das anfängliche Hydrogel in einer Masse gebildet wird, die nachfolgend zu Stücken oder Teilchen
gewünschter Größe aufgebrochen wird. Alternativ kann das Hydrogel gleich in Form von kugelförmigen
Teilchen erhalten werden, indem man das Sol in Form von Kügelchen in eine Säule einer wasserunmischbaren
Flüssigkeit eintropft, so daß bei dei Gelierung kugelförmige perlenartige Teilchen des
Hydrogels gebildet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das gebildete siliciumdioxydhaltige Sol in
einem feinverteilten Zustand in eine wasserunmischbare Flüssigkeit geleitet und darin gehalten, bis Gelbildung
eintritt. Das siliciumdioxydhaltige Sol, das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung bereitet
worden ist und den oben angegebenen pH-Wert und die oben angegebene Siliciumdioxydkonzentration
hat, erstarrt nicht momentan zu einer gallertartigen Masse, sondern setzt sich im Lauf eines geeigneten
Zeitraums zu einem Hydrogel. Dieser Zeitraum kann durch Änderung des Feststoffgehaltes des Hydrosols,
durch Änderung des Verhältnisses von Gelierungsmittel zu Alkalisilicat und durch Regelung der Temperatur
des Sols und der wasserunmischbaren Flüssigkeit, in die das Hydrosol eingeführt wird, gesteuert
werden. Dieser Zeitraum gestattet es, das Hydrosol in die wasserunmischbare Flüssigkeit einzuleiten, so daß
das Sol die gewünschte kugelförmige Gestalt annehmen und sich während des Durchgangs durch die
Flüssigkeit zu einem Hydrogel setzen kann. Wenn das Hydrosol unter Anwendung der vorstehend beschriebenen
Arbeitsweise zu kugelförmigen Teilchen geformt wird, beträgt die Gelierungszeit zweckmäßig
weniger als 20 Sekunden.
Die Lösungen des Alkalisilicats und des Gelbildungsmittels, die bei der Bildung der Hydrosole gemäß
der Erfindung benutzt werden, werden vorzugsweise vermischt und als Kügelchen in die wasserunmischbare
Flüssigkeit eingeführt. Die wasserunmischbare Flüssigkeit kann bei einer erhöhten
Temperatur gehalten werden, um Gelbildung innerhalb der erwünschten Zeit zu erreichen. Es ist demgemäß
ersichtlich, daß die Zeit, während der das Hydrosol und das entstehende Hydrogel in der wasserunmischbaren
Flüssigkeit verbleiben, und die Temperatur dieser Flüssigkeit aufeinander abgestimmt
werden, um die gewünschten Teilchen zu erhalten, und daß diese Bedingungen in umgekehrter
Beziehung zueinanderstehen, so daß bei einer Steigerung der Temperatur die Zeit verringert werden
kann.
Im allgemeinen sind Hydrogele, die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt werden,
durch eine Gelierungszeit von nicht mehr als 2 Stunden gekennzeichnet. Es ist jedoch zu beachten, daß
Hydrogele mit einer längeren Absetzzeit ebenfalls nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt
werden können, wenn das gewünscht ist. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist insbesondere für die Erzeugung
von Hydrogelen geeignet, die durch eine Absetzzeit im Bereich von 0,5 bis 20 Sekunden ge-
kennzeichnet sind; diese Hydrogele können zu den vorstehend beschriebenen kugelförmigen Teilchen geformt
werden, indem man das Hydrosol in Form von. Kügelchen in ein wasserunmischbares Medium einführt
und die Hydrosolkügelchen in einem solchen Medium hält, bis sie sich zu Hydrogelkügelchen verfestigen.
Die wasserunmischbare Flüssigkeit, in der die Gelbildung stattfindet, kann eine höhere Dichte als die
siliciumdioxydhaltigen Hydrogelteilchen haben; in diesem Fall steigen die Hydrogelteilchen durch die.
Flüssigkeit aufwärts. Jedoch ist eine solche Methode normalerweise weniger bevorzugt als der Fall, wo die
Flüssigkeit eine geringere Dichte hat, was eine Einführung des Hydrosols am Kopf der Säule und ein
Absinken der darin gebildeten kugelförmigen Hydrogelteilchen zum Boden einer solchen Säule gestattet.
Besonders geeignete wasserunlösliche Medien sind beispielsweise organische Flüssigkeiten, z.B. Kerosin,
Schmieröl, Gasöle usw., von derartigen Viskositätsund Dichteeigenschaften, daß sich das siliciumdioxydhaltige
Hydrosol, das in Form von Kügelchen darin eingeführt wird, in einer derartigen Geschwindigkeit
absetzt, daß das Hydrosol während des Durchgangs durch die Flüssigkeit eine Gelierung zu
kugelförmigen Hydrogelteilchen erfährt.
Nach Basenaustausch der anfänglich gebildeten siliciumdioxydhaltigen Hydrogelteilchen, falls ein solcher
zur Entfernung von zeolithisch gebundenem Alkalimetall angewendet worden ist, werden die Hydrogelteilchen
mit Wasser gewaschen, bis sie frei von löslichen Bestandteilen sind. Eine besonders geeignete
Methode zur Waschung des Hydrogels besteht in einer Perkolation entweder durch Aufwärts- oder
Abwärtsfluß von Wasser. Nach dem Waschen werden die Hydrogelteilchen unter atmosphärischen Druckbedingungen
im allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 66 bis 177° C getrocknet und dann, falls gewünscht,
bei einer Temperatur von etwa 177 bis 760° C 1 bis 24 Stunden oder länger getempert. Gewöhnlich
wird es bevorzugt, die Hydrogelteilchen in Luft oder einer Atmosphäre von überhitztem Wasserdampf
mit geringer Geschwindigkeit zu trocknen, da sich gezeigt hat, daß eine solche Arbeitsweise zu
einem geringeren Bruch der Gelteilchen führt. Wenn die Temperungsbehandlung angewendet wird, wird
sie normalerweise in Luft durchgeführt, obwohl andere inerte Atmosphären ebenfalls angewendet werden
können. Die zur Calcinierung gewählten besonderen Temperaturen hängen teilweise von der beabsichtigten
Verwendung des fertigen Geles ab. So wird das Gel gewöhnlich im Bereich von etwa 177 bis
427° C getempert, wenn es als Adsorptionsmittel, Isoliermaterial, Verstärkungsmittel oder Eindickmittel
verwendet werden soll. Wenn das Gel andererseits als Katalysator oder Katalysatorträger verwendet
werden soll, liegt die Temperatur der Temperungsbehandlung im allgemeinen zwischen etwa 427 und
760° C. Falls gewünscht, können die siliciumdioxydhaltigen Hydrogelteilchen vor der Trocknung oder
den Trocknungs- und Temperungsbehandlungen mit katalytischen Komponenten behandelt werden, und
die so erhaltenen Zusammensetzungen können dann der vorstehend beschriebenen Trocknung und Temperung
unterworfen werden.
Die nachstehenden Beispiele dienen zu einer weiteren Veranschaulichung des Verfahrens gemäß der
Erfindung.
Ein Siliciumdioxydaerogel in Perlenform wurde aus den folgenden Reaktionsteilnehmern hergestellt:
Lösung A Wäßrige Lösung von Natriumsilicat mit einem SiOo- zu Na20-Gewichtsverhältnis von 3,22 und
einem spezifischen Gewicht bei 15,5° C von 1,167.
Lösung B
Wäßrige Lösung von Ammoniumacetat mit einem Gehalt von 30 Gewichtsprozent Ammoniumacetat.
Die in einer Menge von 400 cm3/min fließende Lösung A wurde in einer Düse mit der in einer Menge
von 80 cm3/min fließenden Lösung B vermischt. Das so gebildete Hydrosol hatte eine Siliciumdioxydkonzentration
von 136 g/Sol. Das Molverhältnis von Ammoniumacetat zu Na 2O betrug 1,01. Das Hydrosol,
das eine Temperatur von 6° C und einen pH-Wert von 11,0 hatte, wurde als ein feinverteilter
Strom in den Kopf einer Säule aus Öl eingeführt. Das in dieser Weise eingeführte Hydrosol nahm kugelförmige
Gestalt an und erstarrte während des Durchgangs durch die Ölsäule in etwa 2 Sekunden zu kugelförmigen
Hydrogelteilchen. Die sich ergebenden Hydrogelteilchen wurden mit einer wäßrigen Lösung,
die 10 Gewichtsprozent Ammoniumsulfat enthielt, basenausgetauscht. Die Hydrogelteilchen wurden danach
mit Wasser gewaschen, um wasserlösliche Verunreinigungen zu entfernen. Die Hydrogelteilchen
wurden dann in überhitztem Wasserdampf bei 121° C getrocknet und nachfolgend 5 Stunden in Luft bei
204° C getempert. Das endgültige Siliciumdioxydaerogelprodukt in der Form von Kügelchen hatte
eine Teilchendichte von 0,23 g/cm3.
Weitere Beispiele 2 bis 9 wurden unter Einhaltung der allgemeinen Arbeitsweise gemäß Beispiel 1 durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Beispiele sind zusammen mit denen des Beispiels 1 nachstehend in Tabelle
I aufgeführt.
Reagens
SiO2-Konzentration
g/1 Sol
MoI Reagens je Mol Na2O
Temperatur
0C
Gelierzeit
Minuten
pH
Teilchendichte
des Gelproduktes
g'cm3
Ammoniumacetat
Ammoniumacetat
Ammoniumsulfat
Ammoniumsulfat
Ammoniumsulfat
Ammoniumcarbon at
Ammoniumcarbonat
Ammoniumfluorid
Ammoniumfluorid
136
109
86,3
92,8
86,3
92,8
133
87,5
97,3
87,5
97,3
100
113
1,01 1,26 2,21 1,88 1,42 2,39 2,37 3,40 2,40
* Wirkliche Dichte = 2,11 g/cm3; Oberflächengröße :
3,3
1,7
7,2
7,8
5
1,7
7,2
7,8
5
6,7
7,8
7,8
m2/g; Porenvolumen
0,033
0,023
0,022
0,025
0,023
0,022
0,025
<0,01
0,028
0,027
0,028
0,027
<0,01
0,020
0,020
= 4,8 cm3/g.
11,0
10,7
9,6
9,8
9,6
9,8
10,0
9,6
9,7
9,8
9,6
9,7
9,8
10,1
0,23
0,19*
0,32
0,32
0,24
0,34
0,28
0,30
0,28
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß Ammoniumsalze allgemein und insbesondere
Ammoniumacetat, Ammoniumsulfat, Ammoniumcarbonat und Ammoniumfluorid geeignete Gelbildungsmittel
zur Verwendung im Verfahren gemäß der Erfindung sind. In jedem Fall wurde ein siliciumdioxydhaltiges
Aerogelprodukt geringer Dichte erhalten.
Die nachstehende Versuchsreihe dient zur Veranschaulichung der ausgeprägten Einflüsse des
pH-Wertes des Sols und der Siliciumdioxydkonzentration auf die Teilchendichte des erhaltenen Aerogelproduktes:
Es wurden die nachstehenden Reaktionsteilnehmer benutzt:
Lösung A
Wäßrige Lösung von Natriumsilicat mit einem SiO2 zu Na20-Gewichtsverhältnis von 3,22 und
einem spezifischen Gewicht bei 15,5° C von 1,240.
Lösung B
Wäßrige Lösung von Ammoniumacetat mit einem Gehalt von 60 Gewichtsprozent Ammoniumacetat.
50 Die in einer Menge von 215 cm3/min fließende Lösung wurde in einer Düse mit der in einer Menge von
384 cm3/min fließenden Lösung B vermischt. Das so gebildete Hydrosol hatte eine Siliciumdioxydkonzentration
von 85,1 g/1 Sol. Das Molverhältnis von Ammoniumacetat zu Na2O betrug 12,9. Das Hydrosol.
das eine Temperatur von 5,6° C und einen pH-Wert von 9,0 hatte, wurde absetzen oder erstarren gelassen.
Das sich ergebende Produkt wurde mit einer wäßrigen Lösung basenausgetauscht, die 10 Gewichtsprozent
Ammoniumsulfat enthielt. Das basenausgetauschte Produkt wurde danach mit Wasser gewaschen,
um wasserlösliche Verunreinigungen zu entfernen, in überhitztem Wasserdampf 4 Stunden bei
etwa 121 bis 150° C getrocknet und zuletzt 5 Stunden in Luft bei etwa 205° C getempert. Das Siliciumdioxydaerogelprodukt
hatte eine Teilchendichte von 0,34 g/cm3.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines siliciumdioxydhaltigen Aerogels durch Umsetzung eines
Alkalisilicats mit einem wasserlöslichen Ammoniumsalz unter Bildung eines Hydrosols, Überführen
des Hydrosols in ein Hydrogel sowie Waschen und Trocknen des Hydrogels, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Mengenverhältnisse
an Alkalisilicat und wasserlöslichem Ammoniumsalz einsetzt, daß sich ein siliciumdioxydhaltiges
Hydrosol mit einem pH-Wert von etwa 9,5 bis 11,2 und einer Siliciumdioxydkonzentration
zwischen etwa 80 und 160 g SiO2 je Liter Hydrosol bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalisilicat Natriumsiücat
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches Am-
709 507/348
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1963
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Also Published As
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