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Vorrichtung zum Reinigen von insbesondere stark verschmutzten Flaschen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von insbesondere stark verschmutzten
Flaschen, bei welcher ein Tauchrad benutzt wird, auf dessen Umfang Zellen zum Einsetzen
der zu reinigenden Flaschen angeordnet sind und außerhalb der Tauchwanne Düsen zum
Nachspülen der Flaschen von innen und außen.
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Bei der aus der deutschen Patentschrift 822 789 bekannten Bauart sind
die Flaschenzellen in Radialachsen am Tauchrad angeordnet, und dieses muß mindestens
zwei Umläufe vollzogen haben, ehe die Innen- und Außenreinigung erfolgt ist. Wegen
der waagerechten Lage der Flaschenzellen in der Austragstellung ist zum Ausbringen
der gereinigten Flaschen ein besonderer Stößel erforderlich, der über ein besonderes
Schubkurbelgetriebe in die Flaschenzellen auf deren Gesamtlänge eingeführt und anschließend
wieder zurückgezogen werden muß, weil sonst die nachfolgende Zelle nicht weitertransportiert
werden kann. Da mehrere Zellenreihen in derartigen Tauchrädern angeordnet sind und
jeder dieser Zellenreihe ein Stößel zugeordnet sein muß, ist ein derartiger Aufbau
nicht nur aufwendig, sondern auch zeitraubend, weil in jedem Falle die Einzelzelle
so lange stillstehen muß, bis der Stößel in die Zelle ein- und wieder ausgefahren
ist.
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Bei einer anderen bekannten Tauchrad-Flaschenreinigungsmaschine nach
der deutschen Patentschrift 374 465 sind die Flaschenzellen schwenkbar angeordnet
und weisen besondere Hilfsmittel auf, welche die in die einzelnen Zellen eingesetzten
Flaschen vor dem Herausnehmen aus dem Gehäuse um 180° drehen, so daß die vorher
mit dem Boden nach außen eingesetzten Flaschen nunmehr mit dem Flaschenhals voraus
aus der Maschine herauskommen. Dazu ist es erforderlich, die Flaschenzellen mit
seitlichen Lagerzapfen zu versehen und Hebel anzuordnen, welche mit außen an der
Maschine angeordneten Kurvenbahnen zusammenwirken. Ferner sind gekrümmte Verschlußplatten
vorhanden, die mit Hilfe eines besonderen Schubgestänges gedreht werden müssen,
damit die gereinigten Flaschen aus den Zellen herausgebracht werden können. Diese
umfänglichen mechanischen Mittel bedingen einen erheblichen Aufwand und sind störanfällig.
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Mit der Erfindung sind die Nachteile der bekannten Tauchrad-Flaschenreinigungsmaschinen
durch einfachen Aufbau mit starr eingebauten Einzelzellen beseitigt. Erfindungsgemäß
sind die Zellen starr in einer das selbsttätige Herausgleiten der Flaschen mit ihrem
Bodenteil etwa in Achsenhöhe des Tauchrades ermöglichenden Schräglage angeordnet,
und die zum Nachspülen bzw. Reinigen der Flaschen von innen und außen vorgesehenen
Düsen liegen jeweils in einer der Schrägachse der Zellen entsprechenden Achse einander
gegenüber, wobei die Wirkungsbereiche der Düsen von der Tauchwanne abgeschirmt sind.
Um das Herausfallen der Flaschen. aus ihren Zellen im Tauchbad zu verhindern, ist
je Zellenreihe mindestens ein Haltebügel konzentrisch zum Umfangskreis des Tauchrades
vorgesehen. Zweckmäßig ist die Herausgleitöffnung im Gehäuse als schmaler Schlitz
vorgesehen, der alle nebeneinanderliegenden Zellen umfaßt. Diese Herausgleitöffnung
kann gleichzeitig Beschickungsöffnung sein.
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Dieser Aufbau ist außerordentlich einfach und kommt mit wenigen leicht
herstellbaren und leicht montierbaren Einzelteilen aus, wobei am Haltebügel, der
nur einen Teil des Innenraumes jeder Einzelzelle abdeckt, die gelösten Schmutzteile,
Etiketten, etwaigen Glassplitter usw. vorbeifallen und sich auf dem Behälterboden
absetzen, wo sie von Zeit zu Zeit, vorzugsweise beim Auswechseln der Reinigungsflüssigkeit,
beseitigt werden. Bei diesem Eintauchvorgang entweicht zunächst die Luft im Flascheninneren,
und die Reinigungsflüssigkeit tritt in die zunächst mit dem Flaschenhals nach oben
stehenden Flaschen ein. Mit fortschreitendem Transport durch das Bad verlagern sich
die Flaschen mit den Zellen immer mehr und mehr, bis sie schließlich beim Austauchen
aus der Flüssigkeit im Behälter mit dem Flaschenhals nach unten stehen und der restliche
Inhalt in den Behälter der Reinigungsflüssigkeit zurückfließt.
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Zweckmäßig sind die Flaschenzellen Rundkörper mit einem geschlossenen
Mantel. Dadurch wird erheblich an Reinigungsflüssigkeit gespart, weil dann beim
Nachspülen das Spritzwasser nur in den Innenraum der Zellen gelangt. Dadurch ist
der Verschleppungsverlust an Reinigungsflüssigkeit gering,
weil
nunmehr nicht mehr die Außenflächen der Zellen abgespritzt werden. Diese behalten
den Überzugsfilm an Reigungsflüssigkeit und tauchen mit diesem wieder nach Durchführung
eines Umlaufs des Tauchrades in das Reinigungsmittelbad ein.-In den Zeichnungen
ist im Schema ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, an
dem weitere Einzelheiten erläutert sind. Es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht der
Vorrichtung im Längsschnitt, F i g. 2 die Draufsicht bei abgenommener Gehäusedecke
und im Teilaufriß, F i g. 3 ebenfalls in Seitenansicht einen Pedalantrieb und F
i g. 4, 5 und 6 Einzelheiten der Beschickung und Entleerung des Tauchrades.
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Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus einem Behälter
1 mit Reinigungsflüssigkeit, einem darin auf einer Horizontalachse 2 drehbar
gelagerten Tauchrad 3, auf dessen Umfang angeordneten Flaschenzellen 4 in das selbsttätige
Herausfallen der Flaschen gewährleistender Schrägstellung, einer gegenüber dem Behälter
nach unten und den Seiten abgeschirmten Sammelwanne 5 für die Nachspülflüssigkeit,
insbesondere Kaltwasser, Ausspritzdüsen 6 für das Flascheninnere und Düsen 7 für
Spülflüssigkeit für die Außenfläche der Flaschen. Die Zuführleitungen für die Nachspülflüssigkeit
zu den Düsen und die Einrichtungen zum Steuern der Ventile im gewünschten Arbeitsrhythmus
sind der Einfachheit halber weggelassen worden. Nur ein Ableitungsrohr für die Spülflüssigkeit
aus der Sammelwanne ist an der Stelle 8
angedeutet. Die Beschickung erfolgt
von einer Seite her in einer seitlichen Aussparung 9 des Gehäuses, die oberhalb
dieser Stelle - was nicht dargestellt ist - noch eine Besichtigungsöffnung aufweisen
kann. Da die Flaschen an der Aussparung 9 selbsttätig aus ihren Zellen herausgleiten,
genügt es, eine einfache Auffangeinrichtung vorzusehen. Diese kann so eingerichtet
sein, daß die gereinigten Flaschen unmittelbar auf ein Transportband gleiten, welches
sie der Bahn zuführt, auf welcher die Normalflachen zur Reinigungsmaschine transportiert
werden.
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Die Beschickung mit Schmutzflaschen kann von Hand, zweckmäßig mit
einer Art Schieber in einem Arbeitsgang für alle jeweils in einer Reihe an der öffnung
9 stehenden Flaschenzellen erfolgen.
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Im Ausführungsbeispiel sind am Tauchrad Flaschenzellen in vier nebeneinanderliegenden
Ebenen angeordnet, so daß auch die Beschickungseinrichtung für vier Flaschen vorgesehen
ist. Die im Ausführungsbeispiel dargestellte Einrichtung besteht aus einem Schiebewagen
10, der in der Lage ist, insgesamt acht Flaschen aufzunehmen, und der - wie
die F i g. 4 bis 6 zeigen - einmal nach links und einmal nach rechts so verfahren
wird, daß jeweils vier Flaschen oder die Fläche für die Aufnahme von vier Flaschen
vor der Aussparung 9 liegen.
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In der Stellung nach F i g. 4 sind gerade vier gereinigte Flaschen
aus der Aussparung 9 aus den Zellen herausgeglitten. Der Wagen wird nun nach links
in die Lage nach F i g. 5 verfahren und die sauberen Flaschen in beliebiger Weise
entfernt. Die vorher aufgebrachten vier Schmutzflachen (schwarz) werden durch Einschalten
eines mit einem beliebigen Druckmittel beaufschlagten Druckstempels 11 gemeinsäm
Pach oben gedrückt und in die Einstecköffnungen der stillstehenden Flaschenzellenreihe
eingesetzt. Dann wird ein Pedal 12 niedergetreten (F i g. 3) und damit das Tauchrad
um eine Arbeitsstation in Pfeilrichtung weitergeschaltet. Das Entleerungs- und Beschickungsspiel
beginnt von neuem, der Schiebewagen steht dabei -in der Stellung -nach F i g. 6.
Selbstverständlich läßt sich das Weiterschalten des Tauchrades und die Beschickung
weitgehend variieren. Für das Verständnis des Reinigungsablaufs genügt jedoch die
Schemaskizze. Diese zeigt, daß die Flaschen mit ihren Flaschenzellen in Schräglage
in das Reinigungsbad eintauchen, so daß zunächst die in der Flasche enthaltene Luft
nach oben austreten und die Reinigungsflüssigkeit ins Innere einlaufen kann.
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Die einzelnen Flaschen gleiten nun absatzweise oder kontinuierlich
durch das Bad im Sinne des eingezeichneten Pfeils, wobei unterhalb des Tauchrades
und konzentrisch zu diesem vorgesehene Haltebügel 13 die Flaschen am Herausfallen
hindern. Die Flaschen gleiten vielmehr mit ihren Böden über diese Haltebügel hinweg,
die selbstverständlich genau wie die übrigen Teile des -die Reinigungsflüssigkeit
aufnehmenden Behälters entweder aus Werkstoffen bestehen oder mit Werkstoffüberzügen
versehen sind, die von der Reinigungsflüssigkeit nicht angegriffen werden. Nach
dem Auftauchen aus der Reinigungsflüssigkeit läuft diese wieder in den Behälter
zurück. Eine an der Sammelwanne 5 angeordnete, schräg nach aufwärts ziehende zungenartige
Abdeckung 14
sorgt dabei dafür, daß auch letzte abspritzende Teile der Reinigungsflüssigkeit
nicht in die Sammelwanne 5 für die Reinigungsflüssigkeit gelangen können. Sobald
beim Weiterschalten des Tauchrades die einzelnen Flaschenzellen in den Bereich der
unteren und oberen Spritzdüsen 6 bzw. 7 gelangen, erfolgt die Innen- und Außenreinigung,
die - wie weiter vorn beschrieben ist - im Arbeitstakt oder kontinuierlich erfolgen
kann.
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Mit der im Ausführungsbeispiel gezeigten Maschine mit einer Besteckung
von je 25 Flaschenzellen für jede Reihe läßt sich bei einer Kontaktzeit im Reinigungsbad
von je 2 Minuten und Handbeschickung eine Stundenleistung von 1440 Flaschen erreichen.
Zum Beschicken und Entnehmen von je 4 Flaschen ist dabei eine Standzeit von 10 Sekunden
unterstellt. Auch dann, wenn die doppelte Kontaktzeit, nämlich 4 Minuten vorgesehen
ist und für die Beschickung und Entleerung eine Standzeit von 20 Sekunden unterstellt
wird, ergibt sich noch eine Stundenleistung von 720 Flaschen.
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Reinigungsmaschinen gemäß der Erfindung eignen sich nicht nur zum
Reinigen von Maurer- oder Madenflaschen und sonstiger stark verschmutzter Flaschen,
sie lassen sich auch mit Vorteil z. B. zur Weinflaschenreinigung für kleinere Winzer
einsetzen, bei denen es meistens darauf ankommt, die Weinflaschen von angesetztem
Weinstein oder Rotweinrückständen zu befreien.