DE1299244B - Kolbenpresse zur Herstellung eines doppelwandigen Rohres aus plastischen keramischen Massen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenpresse des Ringraumes mit Abstand von dem Einsatz und

zur Herstellung eines doppelwandigen Rohres aus dem Preßzylinder und untereinander angeordnete

plastischen keramischen Massen, dessen beide Wan- Kerneinsätze aufweist.

düngen durch Stege miteinander verbunden sind, be- Vorzugsweise sind im Mundstück sowohl von der stehend aus einem Preßzylinder mit Preßkolben und 5 Preßzylinderinnenwand als auch vom Einsatz aus-

einem kernbestückten ringförmigen Mundstück, bei gehende Füllstücke vorgesehen,

dem die den Kern bildenden Teile an durch den Vorzugsweise sind die Füllstücke am Einsatz so

Preßraum nahe der Mündung durchquerenden dün- bemessen, daß der Innendurchmesser des Ringkol-

nen Stegen gehalten sind. bens kleiner als der Innendurchmesser des inneren

Die Herstellung eines keramischen Rohres aus io ringförmigen Durchtrittes im Mundstück ist.

plastischen keramischen Massen erfolgt im allgemei- In weiterer Ausbildung der Kolbenpresse nach der

nen mit Hilfe von Schnecken- oder Kolbenpressen, Erfindung sind die Füllstücke an der Preßzylinder-

bei denen die eingefüllte Masse aus einem zylin- innenwand so bemessen, daß der Außendurchmesser

drischen Mundstück austritt, welches einen Kern ent- des Ringkolbens größer als der Außendurchmesser hält, der den Innendurchmesser des Rohres bestimmt. 15 des äußersten ringförmigen Durchtrittes im Mund-

Die plastische keramische Masse muß also beim stück ist.

Pressen eine Aufhängevorrichtung für den Kern Das Mundstück ist in weiterer Ausbildung der

passieren, die ihrerseits mit einem Kreuz im Inneren Kolbenpresse nach der Erfindung wenigstens teilweise

des Preßzylinders befestigt ist. Dabei wird die auswechselbar. Die Zeichnung zeigt in fließende keramische plastische Masse an dem Kreuz ao F i g. 1 eine bekannte Kolbenpresse zur Herstellung

aufgeschnitten. Die entstehenden Schnittflächen müs- keramischer Rohre,

sen nach dem Passieren des Kreuzes wieder vollstän- F i g. 2 einen Schnitt durch ein doppelwandiges

dig zum Verschwinden gebracht werden, damit keine ' Rohr, wie es sich auf der erfindungsgemäßen KoI-

Trennstellen oder Texturen in dem fertiggepreßten benpresse herstellen läßt, und in Rohrkörper entstehen. 35 F i g. 3 einen Schnitt durch eine Kolbenpresse zur

Tatsächlich gelingt es nur mit großen Schwierig- Herstellung eines Rohres nach F i g. 2. keiten durch mühseliges Ausprobieren des geeigneten Die Erörterung der bekannten Kolbenpresse zur Querschnittüberganges zu dem Mundstück, diese Herstellung keramischer Rohre empfiehlt sich im vor-Trennflächen wieder verschwinden zu lassen. Trotz- liegenden Fall deshalb, weil aus der Gegenübersteldem ist es unvermeidbar, daß immer wieder Texturen 30 lung der bekannten Presse und der erfindungsin den fertigen Röhren auftreten, die das entspre- gemäßen Presse sich besonders klar der durch die chende Rohr unbrauchbar machen oder seine Festig- Erfindung erzielbare Fortschritt ergibt, keitseigenschaften und damit seinen Wert stark ver- In Fig. 1 bedeutet 1 einen Preßzylinder, in dem mindern. ein Preßkolben 2 mit Hilfe der Kolbenstange 3 hin-Diese Erscheinungen treten in noch wesentlich 35 und herbewegt werden kann. Mit 3 A ist das Mundstärkerem Maße auf, wenn man versucht, doppel- stück bezeichnet, in dem ein Kern 4 angeordnet ist. wandige Rohre aus plastischen keramischen Massen Es entsteht somit ein Ringspalt 5, aus dem das fertigherzustellen, deren beide Wandungen durch Stege gepreßte Rohr austritt. Der Kern ist an einer Aufmiteinander verbunden sind. In diesem Falle müssen hängevorrichtung 6 aufgehängt, die wiederum an an der Presse außer dem an einer Aufhängevorrich- 40 einem Kreuz 7 sitzt, das zwischen Mundstück 3 A und tung befestigten Kern für den Innendurchmesser für Preßzylinder 1 verankert ist.

jeden einzelnen Hohlraum zwischen den beiden Dop- Die durch den Kolben 2 in Richtung des Pfeiles 8 pelwandungen und den Stegen entsprechende Kern- nach unten gepreßte Masse wird durch das Kreuz 7 einsätze mit entsprechenden Aufhängevorrichtungen aufgeschnitten und die dabei entstehenden Schnittim Pressenunterteil vorhanden sein. Damit ergibt sich 45 flächen müssen auf dem Weg vom Kreuz 7 bis zum eine solche Unzahl von Trennstellen im fließenden Ringspalt 5 durch günstige Wahl des Querschnitt-Strang, daß es unmöglich ist, durch entsprechende Überganges zum Mundstück wieder zum Verschwin-Querschnittsübergänge schädliche Auswirkungen in den gebracht werden.

Form von Rissen oder Texturen zu vermeiden. Bei der Herstellung des in F i g. 2 im Querschnitt Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer ein- 50 gezeigten Rohres mit der Innenwandung 9, der fachen Kolbenpresse der eingangs genannten Art, mit Außenwandung 10 und der Vielzahl von Verbinderen Hilfe es möglich ist, auch vergleichsweise korn- dungsstegen 11 wird die Ausführungsform der KoI-plizierte Formen solcher doppelwandiger Röhren her- benpresse nach Fig. 1, insbesondere im Hinblick auf zustellen, ohne daß die gefürchteten Riß- oder die vielen zur Anwendung zu bringenden Kernein-Texturenbildungen auftreten. Die Herstellung derarti- 55 sätze und deren Aufhängevorrichtungen wesentlich ger doppelwandiger Röhren ist wirtschaftlich von komplizierter. Darüber hinaus wird der durch den großer Bedeutung, weil damit keramische Röhren Kolben 2 in Richtung des Pfeiles 8 heruntergedrückte großen Durchmessers hergestellt werden können, die Strang durch die Vielzahl von Aufhängevorrichtungen sehr große Festigkeiten aufweisen, in ihrer Herstel- in eine Unzahl von Einzelsträngen aufgeschnitten, die lung aber wesentlich billiger als vollwandige Röhren 60 sich praktisch nicht mehr bis zum Erreichen des sind. Ringspaltes 5 zum Verschwinden bringen lassen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Preß- Bei der in F i g. 3 wiedergegebenen Kolbenpresse zylinder konzentrisch zu diesem und mit Abstand nach der Erfindung ist mit 21 der Preßzylinder bevon dessen Innenwand ein zylinderförmiger Einsatz zeichnet, der einen zylinderförmigen Einsatz 22 aufvon der Länge des Preßzylinders angeordnet ist und 65 weist, welcher mit seiner Außenfläche 23 zusammen daß der Preßkolben als Ringkolben ausgebildet ist, mit der Innenfläche 24 des Preßzylinders 21 einen der im Ringraum zwischen Preßzylinder und Einsatz Zylinderraum 25 bildet, in welchem der als Ringgeführt ist, und daß das Mundstück im Querschnitt kolben 26 ausgebildete Preßkolben arbeitet. Der

Ringkolben 26 ist über einen geschlossenen Ring 27 oder über mehrere kreisförmig angeordnete Stangen mit einem Querträger 28 verbunden, an dem die Kolbenstange 29 angreift. Bei 31 erkennt man eine äußere und bei 32 eine innere Abdichtung für den Ringkolben 26. Mit 33 ist eine untere ringförmige Platte bezeichnet, in der das Mundstück 34 vorgesehen ist. In dieses Mundstück senken sich die Kerneinsätze 35, die an den Aufhängevorrichtungen 36 aufgehängt sind. to

37 bzw. 38 sind Füllstücke zur Regelung des Fließvorganges vom Ringraum 25 in das Mundstück 34.

Die Art der Füllung des Ringraumes 25 unterhalb des Ringkolbens 26 ist im einzelnen nicht dargestellt. Die Füllung kann beispielsweise einfach dadurch erfolgen, daß vor dem Pressen der Ringkolben 26 jeweils herausgenommen und der Ringraum 25 mit der zu verpressenden plastischen keramischen Masse gefüllt wird.

Außerdem ist nicht dargestellt, wie die Entlüftung »o oder Evakuierung der Masse vorgenommen wird, falls eine solche erforderlich sein sollte. Die Entlüftung oder Evakuierung kann nach üblichen Verfahren durchgeführt werden.

Versuche mit der Kolbenpresse nach der Er- »5 findung haben gezeigt, daß die eingangs geschilderten und bei der Verwendung bekannter Kolbenpressen zu befürchtenden Riß- bzw. Texturenbildungen nicht auftreten. Der Grund hierfür liegt vermutlich darin, daß infolge des durch den zylindrischen Einsatz entstandenen zentralen Totraumes das Einströmen der Masse in das Mundstück 34 in genau vorbestimmter, gerichteter und symmetrischer Weise erfolgt, und daß gleichzeitig durch die Form der Füllstücke 37,38 eine unterschiedliche Beschleunigung in der strömenden Masse bei ihrem Durchgang durch die Mundstückteile erzielt wird, wodurch die durch die Aufhängevorrichtungen vorher hervorgerufenen Zertrennungen wieder beseitigt werden.

Einzelteile der Kolbenpresse nach F i g. 3 können geändert werden. So lassen sich beispielsweise die Füllstücke etwas ändern. Es läßt sich die Lage des Austrittsmundstückes gegenüber dem Preßzylinder 21 und dem zylinderförmigen Einsatz etwas verschieben, und man kann schließlich die Konstruktion « der Kerneinsätze 35 und der Füllstücke 37 und 38 so wählen, daß eine von der Grundform nach F i g. 2 etwas abweichende Form der Stege entsteht.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Kolbenpresse zur Herstellung eines doppelwandigen Rohres aus plastischen keramischen Massen, dessen beide Wandungen durch Stege miteinander verbunden sind, bestehend aus einem Preßzylinder mit Preßkolben und einem kernbestückten ringförmigen Mundstück, bei dem die den Kern bildenden Teile an durch den Preßraum nahe der Mündung durchquerenden dünnen Stegen gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Preßzylinder (21) konzentrisch zu diesem und mit Abstand von dessen Innenwand ein zylinderförmiger Einsatz (22) von der Länge des Preßzylinders angeordnet ist und daß der Preßkolben als Ringkolben (26) ausgebildet ist, der im Ringraum (25) zwischen Preßzylinder und Einsatz geführt ist, und daß das Mundstück (34) im Querschnitt des Ringraumes mit Abstand von dem Einsatz und dem Preßzylinder und voneinander angeordnete Kerneinsätze (35) aufweist.

2. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Mundstück (34) sowohl von der Preßzylinderinnenwand als auch vom Einsatz (22) ausgehende Füllstücke (37 und 38) vorgesehen sind.

3. Kolbenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstücke (37) am Einsatz (22) so bemessen sind, daß der Innendurchmesser des Ringkolbens (26) kleiner als der Innendurchmesser des inneren ringförmigen Durchtrittes im Mundstück (34) ist.

4. Kolbenpresse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstücke (38) an der Preßzylinderinnenwand (24) so bemessen sind, daß der Außendurchmesser des Ringkolbens (26) größer als der Außendurchmesser des äußeren ringförmigen Durchtrittes im Mundstück (34) ist.

5. Kolbenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (34) wenigstens teilweise auswechselbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen