DE1297589C2 - Verfahren zur Herstellung von Dicyan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DicyanInfo
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- DE1297589C2 DE1297589C2 DE1966S0105128 DES0105128A DE1297589C2 DE 1297589 C2 DE1297589 C2 DE 1297589C2 DE 1966S0105128 DE1966S0105128 DE 1966S0105128 DE S0105128 A DES0105128 A DE S0105128A DE 1297589 C2 DE1297589 C2 DE 1297589C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C3/00—Cyanogen; Compounds thereof
- C01C3/003—Cyanogen
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues, fortschrittliches Verfahren zur Herstellung von Dicyan durch
Oxydation von Cyanwasserstoff mit Stickstoffdioxyd in Gegenwart eines Kupfersalzes und von Wasser.
Dicyan ist bis jetzt nicht in großem technischem Maßstab hergestellt worden, es ist aber sehr wahrscheinlich,
daß die Verbindung in nächster Zukunft industrielle Wichtigkeit erlangen wird. Dicyan reagiert
mit Wasserstoff unter Bildung von Äthylendiamin und hydrolysiert zu Oxamid, das als Düngemittel verwendet
werden kann, und ferner zu Oxalsäure. Dicyan reagiert mit Aminen unter Bildung entsprechender
Verbindungen. Die Verbindung kann dazu verwendet werden, um Nitrilradikale in organische Verbindungen
einzuführen und beim Verbrennen mit Sauerstoff außerordentlich hohe Temperaturen zwischen 4300
und 44000C zu erzeugen.
Für die Herstellung von Dicyan sind bereits folgende Methoden bekannt:
die Oxydation von Cyanwasserstoffsäure mit Luft oder Sauerstoff in Gegenwart von metallischen Katalysatoren,
wie Au, Ag, Cr, Mo, Mn, Fe, Co, Ni, oder Pt-Familie;
die Dissoziation von Cyanwasserstoff in Wasserstoff und Dicyan, katalysiert durch ein Metall der IV., V.
oder VIII. Gruppe des Periodischen Systems. Diese beiden Methoden ergeben niedrige Ausbeuten und
erfordern hohe Reaktionstemperaturen;
die Oxydation von Cyanwasserstoff durch Kupferoxyd in wäßriger Suspension. Das CuO muß in einem komplizierten Verfahren wiedergewonnen werden;
die Oxydation von Cyanwasserstoff durch Kupferoxyd in wäßriger Suspension. Das CuO muß in einem komplizierten Verfahren wiedergewonnen werden;
die Oxydation von Cyanwasserstoff mit Stickstoffdioxyd in Gegenwart gewisser Katalysatoren bei
einer Temperatur zwischen 250 und 5000C;
die Oxydation von Cyanwasserstoff mit Sauerstoff in einer Lösung von Cuprichlorid in Wasser. Die Reoxydation des CuCl zu CuCl2 erfolgt zu langsam;
die Oxydation von Cyanwasserstoff mit Chlor zwecks Gewinnung von Chlorwassrstoff und Dicyan über Chlorcyan als Zwischenprodukt. Pei diesem Prozeß erfordert die Isolierung eines reinen (CN)2 einen erheblichen technischen Aufwand.
die Oxydation von Cyanwasserstoff mit Sauerstoff in einer Lösung von Cuprichlorid in Wasser. Die Reoxydation des CuCl zu CuCl2 erfolgt zu langsam;
die Oxydation von Cyanwasserstoff mit Chlor zwecks Gewinnung von Chlorwassrstoff und Dicyan über Chlorcyan als Zwischenprodukt. Pei diesem Prozeß erfordert die Isolierung eines reinen (CN)2 einen erheblichen technischen Aufwand.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Dicyan durch Umsetzung von Cyanwasserstoff
mit einem Oxydationsmittel von Wasser und einem Kupfersalz ist dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel
Stickstoffdioxyd verwendet und zusammen mit Cyanwasserstoff eingesetzt wird.
Als Kupfersalz wird Kupfernitrat, Kupferchlorid, Kupfersulfat und Kupferacetat der Vorzug gegeben.
Das Kupfersalz wird vorteilhaft in Form einer wäßrigen Lösung oder als feste Verbindung in Hydratform
eingesetzt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung des Erfinders, daß, wenn Cyanwasserstoff
und Stickstoffdioxyd in einer Lösung eines Cuprisalzes, z. B. von Kupfernitrat in Wasser, gemischt
werden, Dicyan und Stickstoffmonoxyd (NO) selbst bei Raumtemperatur ruhig entwickelt werden. Diese
Reaktion verläuft äußerst wirksam und ökonomisch, da
die angewendeten Beträge von HCN und NO2 im
molaren Verhältnis von 2:1 stehen, also chemisch äquivalent zu einander sind;
die Reaktion selbst bei Raumtemperatur leicht fortschreitet;
die Reaktion selbst bei Raumtemperatur leicht fortschreitet;
der Umwandlungsgrad hoch ist, was bedeutet, daß der Gehalt an wiederzugewinnendem HCN im produzierten Gas sehr niedrig ist;
die Ausbeute mehr als 90 Molprozent, bezogen auf den angewendeten Cyanwasserstoff, sein kann und die anzuwendende Reaktionsapparatur kleiner sein kann, wenn in flüssiger Phase gearbeitet wird.
In den deutschen Patentschriften 1156 062 und 1182 216 ist ein Verfahren zur Herstellung von Dicyan beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Cyanwasserstoff und Stickstoffdioxyd in der Dampfphase bei einer Temperatur von 150 und 6500C, vorzugsweise zwischen 200 und 600° C, umsetzt, wobei das Molverhältnis von Cyanwasserstoff zu Stickstoff-
die Ausbeute mehr als 90 Molprozent, bezogen auf den angewendeten Cyanwasserstoff, sein kann und die anzuwendende Reaktionsapparatur kleiner sein kann, wenn in flüssiger Phase gearbeitet wird.
In den deutschen Patentschriften 1156 062 und 1182 216 ist ein Verfahren zur Herstellung von Dicyan beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Cyanwasserstoff und Stickstoffdioxyd in der Dampfphase bei einer Temperatur von 150 und 6500C, vorzugsweise zwischen 200 und 600° C, umsetzt, wobei das Molverhältnis von Cyanwasserstoff zu Stickstoff-
15' dioxyd 2:1 bis 7:1 (1:1 bis 20:1), vorzugsweise 3:1
und die Raumgeschwindigkeit 10 bis 12001t (50 bis 20001t), vorzugsweise 10 bis 1001t, Reaktionsteilnehmer
je Liter Reaktionsraum und Stunde beträgt und das erhaltene Dicyan aus den austretenden Gasen
ao gewinnt. Wenn bei diesem Verfahren die Temperatur auf dem niedrigen Bereich von etwa 150 oder 175 0C
gehalten wird, ist die Reaktion kaum durchführbar.
Demgegenüber ist das beanspruchte Verfahren selbst bei 00C bei Anwensenheit der Kupferionen glatt
»5 durchführbar. Die Oxydation wird dabei mit NO2
durchgeführt. Die Katalysatoren nach den deutschen Patentschriften 1 156 062 und 1 182 216 sind bevorzugt
hergestellte Feststoffe mit begrenzter Lebensdauer. Demgegenüber sind die erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren stabile Kupferionen, die keine Zersetzungen erleiden.
Bei der vorliegenden Erfindung kann die Reaktion bei einer Temperatur unterhalb der Normaltemperatur
durchgeführt werden. Infolgedessen sind keine Kosten für die Erhitzung auf höhere Temperaturen aufzuwenden.
Dabei ist der Umwandlungsgrad sehr hoch. Infolgedessen bedarf es keiner Aufwendungen, um Cyanwasserstoff,
der nicht in Reaktion gegangen ist, aufzuarbeiten. Daher kann die Apparatur sehr einfach
ausgebildet sein. Es genügt, den Cyanwasserstoff und das Stickstoffdioxyd in theoretischen Mengen (2:1)
gemischt einzuführen, um die Reaktion in Gang zu bringen. Die Reaktionsbedingungen sind leicht aufrechtzuerhalten.
Änderungen derselben bringen keine Effekte.
Die deutsche Patentschrift 1 163 302 betrifft die Herstellung
von Dicyan durch Oxydation von Blausäure in Gegenwart von Kupfersalzkatalysatoren in stark
saurem Medium, z. B. mit einem scharfen Reaktionsoptimum mit Lösungen oder Suspensionen der Kupfersalze,
die auf pH 2,8 bis 3,0 eingestellt sind.
Die Reaktion wird durch Sauerstoffüberträger oder durch Aktivatoren beschleunigt. Hierbei reagiert
Kupfersalz glatt mit Cyanwasserstoff, während die Reaktion von Sauerstoff mit Kupferlösung sehr langsam
abläuft. Um die Reaktion in Gang zu halten, wird bei einem pH-Wert von 2,8 bis 3,0 das Gas mit geringer
Geschwindigkeit eingeleitet und die Menge des Sauerstoffes gegenüber Cyanwasserstoff in großem Überschuß
eingeleitet, der von Dicyan geschieden werden muß.
Demgegenüber wird bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung nur ein Fünftel Katalysator benötigt,
wobei etwa die 8- bis 16fache Menge HCN in 1 Stunde in Reaktion gebracht wird. Tatsächlich verläuft
die Reaktion bei der vorliegenden Erfindung etwa 80mal so schnell wie bei dem Verfahren der genannten
Patentschrift.
Claims (4)
1. Bei Anwendung eines Gleichstromverfahrens, ζ. B. B e i s ρ i e 1 3
in einer Kolonne, werden Cyanwasserstoff und Λ „ ., . . , „ . . _.. . ,. , .
Stickstoffdioxyd mit Cuprisalzlösung in flüssigem Cyanwasserstoff (5 4 g) und Stickstoffdioxyd (4,6 g)
7mtanH vermischt 45 werden gemischt mit 200 g wäßriger Cuprinitratlösung
zustand vermiscnt. (1 Mol/1000 g Wasser) bei 5°C unter einem Druck
2. Bei Anwendung eines Gegenstromsystems wird von 9 kg/cma. 100 Molprozent HCN sind umgesetzt,
Kupfersalzlösung von oben in einen Reaktions- die C2N2-Ausbeute beträgt 53 Molprozent. Der CO2-turm
gegeben und Cyanwasserstoff und Stickstoff- Gehalt des gasförmigen Mischproduktes beträgt
dioxyd, beide in gasförmigem Zustand, am Boden 50 12 Molprozent. Bei Erhöhung des Drucks auf 69 kg/
des Turmes eingeführt. cma wjr(j der Cyanwasserstoff vollständig umgesetzt,
3. Durch ein festes Bett von festem Katalysator, der aber es werden große Mengen von Oxamid und Koh-Cuprihydrationen
enthält, wird Cyanwasserstoff lendioxyd erzeugt. Die Dicyanausbeute beträgt nur und Stickstoffdioxyd, beide in gasförmigem Zu- etwa 1 %.
stand, geführt. 55 Statt der in den bisherigen Beispielen eingesetzten
„ Ύ .',__, . „ . , ... .... j Cuprinitratlösung können mit ähnlichem Erfolg auch
4. In ein Gefäß, das eine Cuprisalzlösung enthalt und Cu Jrichlorid Cuprisulfat- oder Cupriacetatlösungen
genügend gerührt wird, wird Cyanwasserstoff ver^endet werden
und Stickstoffoxyd, jedes m flussigem Zustand,
eingeführt. 6o Patentansprüche:
In jedem dieser vier Fälle wird das ausfließende gasförmige Produkt in Dicyan und Stickstoffmonoxyd 1. Verfahren zur Herstellung von Dicyan
getrennt, das letztere wird durch Sauerstoff oder Luft durch Umsetzung von Cyanwasserstoff mit einem
in Stickstoffdioxyd übergeführt, das in einer zweiten Oxydationsmittel in Gegenwart von Wasser und
Reaktion nutzbar gemacht werden kann. 65 einem Kupfersalz,'dadurch gekennzeich-
Geeignete Reaktionsbedingungen für die Herstel- net, daß als Oxydationsmittel StickstolTdioxyd
lung von Dicyan gemäß vorliegender Erfindung sind verwendet und zusammen mit Cyanwasserstoff
eine Temperatur von 0 bis 15°C, ein Druck von eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ICupfersalz in Form einer wäßrigen
Lösung eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupfersalz als feste Verbindung
in Hydratform eingesetzt wird
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4688665 | 1965-08-02 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=12759827
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (3)
Country | Link |
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US3630671A (en) * | 1969-08-01 | 1971-12-28 | Union Oil Co | Oxidation of hydrogen cyanide to cyanogen in a liquid medium utilizing a group viii noble metal catalyst in complex association with a biphyllic ligand |
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- 1966-07-21 GB GB32926/66A patent/GB1084477A/en not_active Expired
- 1966-07-22 US US567072A patent/US3494734A/en not_active Expired - Lifetime
- 1966-08-01 DE DE1966S0105128 patent/DE1297589C2/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
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