DE1279040B - Druckfarbenbindemittel - Google Patents
DruckfarbenbindemittelInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
B41n
Deutsche Kl.: 151-7/01
Nummer: 1279040
Aktenzeichen: P 12 79 040.8-45 (Sch 40839)
Anmeldetag: 7. Juni 1967
Auslegetag: 3. Oktober 1968
Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter Polyamide als Druckfarbenbindemittel.
Es sind bereits Polyamide bekannt, die als Druckfarbenbindemittel Verwendung finden und auf Basis
polymerer Fettsäure aufgebaut sind. Ferner kennt man seit längerer Zeit Polyamide, die entweder
durch Mischkondensation mit Caprolactam oder Einbau verzweigter Dicarbonsäuren oder besonderer
Diamine alkohollöslich gemacht werden.
Diese Polyamide zeigen aber einen erheblichen Nachteil. Ihre alkoholischen Lösungen neigen schon
bei Temperaturen oberhalb 00C zur Gelierung, oder sie können nur bei höheren Temperaturen
verarbeitet werden. Die zuletzt genannten Polyamide weisen außerdem eine sehr schlechte Haftung an den
üblichen Druckfarbenträgern, wie Polyäthylen und Zellglas; auf und kommen daher als Druckfarbenbindemittel
nicht in Frage.
In letzter Zeit sind Polyamide bekanntgeworden, die aus Dicarbonsäuren und 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-l-cyclohexylamin
aufgebaut sind und gute Löslichkeitseigenschaften in den verschiedensten Lösungsmitteln zeigen. Polyamide dieses Typs sind
aber als Druckfarbenbindemittel nicht in Betracht gezogen worden.
So zeigen handelsübliche Mischpolyamide, wie z. B. solche, die auf der Grundlage von Caprolactam,
Hexamethylendiamin—Adipinsäure und p,p'-Diaminodicyclohexylmethan—Adipinsäure
aufgebaut sind, bei tiefen Temperaturen keine gute Lager-Stabilität ihrer Lösungen. Auch die bisher bekannten
Polyamide auf Basis polymerer Fettsäuren, deren Lösungen oberhalb O0C relativ stabil sind, verlieren
diese Eigenschaft, wenn ihre Schmelzpunkte 1300C übersteigen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile beseitigt werden und Druckfarben mit einer Kombination
sehr wertvoller Eigenschaften hergestellt werden können, wenn man als Druckfarbenbindemittel
Polyamide aus aliphatischen Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
HOOC — R — COOH
Druckfarbenbindemittel
wobei R = -(CH2)
deutet oder R =
deutet oder R =
-» und η = 0 bis 10 be-
— (CH2)2 (CH2J2-
ist, und gegebenenfalls polymeren Fettsäuren, wobei
Anmelder:
Schering Aktiengesellschaft,
Berlin und Bergkamen,
1000 Berlin 65, Müllerstr. 170-172
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Manfred Drawert, 4712 Werne;
Dipl.-Chem. Dr. Wolfgang Imöhl,
4750 Unna-Königsborn;
Dipl.-Chem. Dr. Wolfgang Cohnen,
4619 Bergkamen
das Äquivalenzverhältnis von Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel zu den polymeren Fettsäuren
von 1 : 0 bis 0,3 : 0,7 betragen soll, und aus 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-1 -cyclohexylamin
verwendet.
Es war nicht vorauszusehen, daß die beanspruchten Polyamide mit großen Vorteilen als Druckfarbenbindemittel
eingesetzt werden können. Es war besonders überraschend, daß die mit organischen
Lösungsmitteln hergestellten Lösungen, insbesondere die in der Druckfarbenindustrie sehr wichtigen
alkoholischen Lösungen, selbst bei Temperaturen um -300C, auch nach monatelangem Stehen, nicht
gelieren. Sogar hochschmelzende Polyamide, die bisher entweder nicht in Alkohol löslich waren oder
deren Lösungen — sogar bei Wasserzusatz — extrem schnell gelierten, zeigen diesen überraschenden
Effekt.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Druckfarbenbindemittel
beobachtet man nicht nur eine ausgezeichnete Gelierungsresistenz bei alkoholischen
Lösungen — sogar in Methanol —, sondern auch in Gemischen von Alkoholen mit Estern, Ketonen,
Benzinen und Aromaten. Auch hier erfolgt bis zu Temperaturen von —30° C, auch nach längerer
Lagerung, keine Gelierung der Lösungen.
Wie bereits erwähnt, zeigen hochschmelzende Produkte bisher eine ausgeprägte Gelierungstendenz.
Bei den erfindungsgemäßen Druckfarbenbindemitteln wird auch bei hohen Schmelzpunkten keine Gelierungsneigung,
selbst bei —30 C, beobachtet.
Mit Hilfe dieser"Polyamide ist zum ersten Mal
die Verwendung von Druckfarbenbindemitteln ge-
809 619/350
geben, die nicht nur hohe Schmelzpunkte, sondern Das relative Verhältnis von monomerer, dimerer
auch hohe Erweichungspunkte bzw. Blockpunkte und trimerer Fettsäure in der undestillierten techaufweisen.
Auf diese Weise neigen bedruckte Folien nischen polymeren Fettsäure hängt von der Art
auch bei hohen Temperaturen und starker Belastung des Ausgangsmaterials und den Polymerisationsnicht
zum Blocken. 5 bedingungen ab. Polymere Fettsäure mit einem Besonders die hochschmelzenden Druckfarben- Gehalt von mehr als 80% dimerer Fettsäure kann
bindemittel auf der erfindungsge,mäßen Basis führen durch fraktionierte Destillation der rohen technischen
zu Druckfarbenfilmen, die sich durch einen extremen polymeren Fettsäure im Hochvakuum gewonnen
Hochglanz auszeichnen, eine Eigenschaft, die mit den werden. Aber auch die rohe technische Fettsäure,
bisher bekannten alkohollöslichen Typen nicht io die etwa 40% monomere Fettsäure enthält, kann
erreicht werden konnte. gegebenenfalls verwendet werden.
Außerdem ist es bei der Verwendung von Druck- Die für die Druckfarbenbindemittel erforderliche
farben auf Basis der erfindungsgemäßen Bindemittel, Lösungs- bzw. Schmelzviskosität wird in der üblichen
die keine oder nur geringe Mengen polymerer Fett- Weise durch geeignete Kettenabbrecher eingestellt.
. säuren enthalten, im Gegensatz zu den bisher ein- i5 Als Kettenabbrecher können ganz allgemein Monogesetzten.alkohoÜösiichen
Polyamiden möglich, be- carbonsäuren, Anhydride von Dicarbonsäuren oder druckte Oberflächen mit einer Reihe von handels- Monoaminen verwendet werden. Die geeignetsten
üblichen Klebern auf Basis von Polyvinylacetat zu Kettenabbrecher sind Essigsäure, Propionsäure, Butverkleben.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Binde- tersäure, Capronsäure, Pelargonsäure, Palmitinsäure,
mittel, welche polymere Fettsäuren enthalten, besteht 20 Stearinsäure, ölsäure, Isobuttersäure, Isononahsäure,
darin, daß die Wasserbeständigkeit der Druckfilme a-Äthyl-capronsäure, Dihydroxyphenylvaleriansäure,
verbessert wird. Benzoesäure usw. Als kettenabbrechende Anhydride Es ist besonders vorteilhaft, daß sich im Rahmen können Bernsteinsäure-, Phthalsäure-, Tetra- und
der beanspruchten Polyamide auf Basis von 3-( Amino- Hexahydrophthalsäureanhydrid Verwendung finden.
methyl)-3,5,5-trimethyl-l-cyclohexylamin eine Reihe 25 Die Herstellung der Polyamide kann in üblicher
von Produkten durch eine sehr glückliche Kombi- Weise durch Sghmelzkondensation der Reaktionsnation der fur Druckfarbenbindemittel wesentlichen komponenten bei Temperaturen zwischen 100 und
Eigenschaften der leichten Löslichkeit in Alkoholen 300°C erfolgen. Es empfiehlt sich, die Reaktionsbzw, alkoholhaltigen Lösungsmittelgemischen, der partner in äquivalenten Mengen anzuwenden, um
Gelierungsresistenz, der guten Blockfestigkeit bis 30 möglichst hohe Erweichungs- bzw. Blockpunkte
zu hohen Temperaturen in Verbindung mit einem zu erhalten.
hohen Glanz und guter Haftung auf den verschie- Bei Polyamiden ohne oder mit wenig polymerer
densten Druckfarbenträgern der erhaltenen Drück- Fettsäure empfiehlt es sich, die erste Phase der
farbenfilme auszeichnen und in dieser Hinsicht allen Kondensationsreaktion unter Wasserzusatz durchbisher
bekannten Produkten überlegen zeigen. Poly- 35 zuführen. Die letzte Phase der Kondensation wird
amide, welche diese besonders vorteilhafte Korn- wie üblich im Vakuum vorgenommen,
bination guter Eigenschaften aufweisen, bestehen aus Die als Druckfarbenbindemittel verwendeten PolyPolyamiden der genannten Dicarbonsäuren mit amide sind nicht nur in der Wärme hervorragend einem Gewichtsanteil an polymeren Fettsäuren löslich, sondern sie lösen sich auch schon bei Raumvon 0 bis 50%. 40 temperatur extrem schnell beim Stehenlassen unter Als Dicarbonsäuren gemäß der allgemeinen Formel Lösungsmitteln. Diese Eigenschaft wird allgemein kommen besonders Glutar-, Adipinsäure usw. bis von guten Druckfarbenbindemitteln gefordert. Aber zar Deaamethylendiearbonsäure in Frage. Ebenfalls auch sie wurde von den bisher bekannten alkohoigeeignet sind aliphatische Dicarbonsäuren, deren löslichen Druckfarbenbindemitteln nicht in diesem Methylenkette durch andere organische Reste unter- 45 Maße erreicht. Die als Druckfarbenbindemittel vorbrechen ist, wie Bäs-9,9-(|5-carboxyäthyl)-fluoren. geschlagenen Polyamide sind mit den in der Druck-Diefilr die erfindungsgernäß zu verwendenden farbenindustrie üblichen Verschnittharzen, wie Polyamide gegebenenfalls mitverwendeten polymeren Keton-, Maleinat- und Abietinsäureharzen sowie mit Fettsäuren können durch Polymerisation unge- Nitrozellulose voll verträglich.
sättigter Fettsäuren erhalten werden. Die Poly- 50 Die Herstellung der Druckfarben geschieht in der merisation wird im allgemeinen thermisch, bevorzugt Weise, daß man 20- bis 6O°/oige Lösungen der Polyunter Mitverwendung katalytisch wirkender Tone, amidharze in Alkoholen oder deren Gemischen mit durchgefiibit, wobei ein Gemisch anfällt, das über- Benzinen, Aromaten, Estern oder Ketonen mit wiegend aus ukneren Fettsäuren besteht und daneben Pigmenten vermischt und diese in der Lösung in einen Anteil an trimeren Fettsäuren1 und moncmeren 55 üblicher Weise fein dispergiert. Die Pigmentkonzen-Fettsäursn enthält. Der Anteil an dimeren Fettsäuren tration kann dabei z. B. bei organischen Pigmenten soll im allgemeinen zwischen 65 und 100% betragen. 25% und bei anorganischen Pigmenten 60%, be-
bination guter Eigenschaften aufweisen, bestehen aus Die als Druckfarbenbindemittel verwendeten PolyPolyamiden der genannten Dicarbonsäuren mit amide sind nicht nur in der Wärme hervorragend einem Gewichtsanteil an polymeren Fettsäuren löslich, sondern sie lösen sich auch schon bei Raumvon 0 bis 50%. 40 temperatur extrem schnell beim Stehenlassen unter Als Dicarbonsäuren gemäß der allgemeinen Formel Lösungsmitteln. Diese Eigenschaft wird allgemein kommen besonders Glutar-, Adipinsäure usw. bis von guten Druckfarbenbindemitteln gefordert. Aber zar Deaamethylendiearbonsäure in Frage. Ebenfalls auch sie wurde von den bisher bekannten alkohoigeeignet sind aliphatische Dicarbonsäuren, deren löslichen Druckfarbenbindemitteln nicht in diesem Methylenkette durch andere organische Reste unter- 45 Maße erreicht. Die als Druckfarbenbindemittel vorbrechen ist, wie Bäs-9,9-(|5-carboxyäthyl)-fluoren. geschlagenen Polyamide sind mit den in der Druck-Diefilr die erfindungsgernäß zu verwendenden farbenindustrie üblichen Verschnittharzen, wie Polyamide gegebenenfalls mitverwendeten polymeren Keton-, Maleinat- und Abietinsäureharzen sowie mit Fettsäuren können durch Polymerisation unge- Nitrozellulose voll verträglich.
sättigter Fettsäuren erhalten werden. Die Poly- 50 Die Herstellung der Druckfarben geschieht in der merisation wird im allgemeinen thermisch, bevorzugt Weise, daß man 20- bis 6O°/oige Lösungen der Polyunter Mitverwendung katalytisch wirkender Tone, amidharze in Alkoholen oder deren Gemischen mit durchgefiibit, wobei ein Gemisch anfällt, das über- Benzinen, Aromaten, Estern oder Ketonen mit wiegend aus ukneren Fettsäuren besteht und daneben Pigmenten vermischt und diese in der Lösung in einen Anteil an trimeren Fettsäuren1 und moncmeren 55 üblicher Weise fein dispergiert. Die Pigmentkonzen-Fettsäursn enthält. Der Anteil an dimeren Fettsäuren tration kann dabei z. B. bei organischen Pigmenten soll im allgemeinen zwischen 65 und 100% betragen. 25% und bei anorganischen Pigmenten 60%, be-
DIe Zusammensetzung der handelsüblichen poly- zogen auf das Bindemittel, betragen,
merisierten Fettsäure, die durch Polymerisation von Auch Verschnittharze werden im Bedarfsfall zur
Tallölfettsäuren hergestellt werden, ist im allgemeinen 60 Erzielung verschiedener Effekte, wie z.B. Verbesse-
wie folgt: , rung von Glanz und Beeinflussung von mechanischen
Cis-Monocarbonsäurett uevncmsprozent Eigenschaften des Films, mitverwendet.
(monomere Fettsäuren) 5 bis 15 τ, „;. „ j β, «
Cse-Dicarbonsäuren Beispiel l
(dimere Fettsäuren) ·». 60 bis 80 65 113,93 g Adipinsäure (1,0 Äquivalent) wurden
Cäi-Tricarbonsäuren (trimere unter Stickstoff mit 37,35 g Stearinsäure und 50 ml
Fettsäuren) und gegebenenfalls Wasser versetzt. Darauf wurden 144,99 g 3-Amirio-
faöhere Polymere 10 bis 35 · methyl- 3,5,5- trimethyl-1-hexylamin langsam zu-
Claims (6)
1. 20%ige Lösung in Äthanol
2. 20%ige Lösung in Isopropanol
3. 20%ige Lösung in Äthanol—Äthylacetat (1 : 1)
4. 20%ige Lösung in Äthanol—Benzin (6 : 4)
5. 2O°/oige Lösung in Äthanol—Toluol (1:1)
6. 20%ige Lösung in Äthanol—Methyläthylketon
(1:1)
Die Mischungsverhältnisse der Lösungen sind in Gewichtsteilen angegeben. Sämtliche Lösungen waren,
auch bei — 300C, gelierungsstabil.
Zur Herstellung der Druckfarbenlösungen wurde wie folgt verfahren:
60 g Harz wurden in 120 g Äthanol gelöst und in der Kugelmühle mit 20 g eines verlackten Azofarbstoffes
während einer Stunde homogenisiert. Die druckfertige Lösung wurde nun auf einer Tiefdruckmaschine
auf Polyäthylen bzw. Zellglas verdruckt.
spiel
valente
valente
jjjmerer
Fettsäure)
abbrecher
IPD*)
punkt
»G
punkt
Linolsäure-
Gemisch
·) IPD—iMphorondiatnin == 3-Animomethyl-3,5,5-trimethyI-l-cydohexyIannn
• ' Patentanspruch:
Druckfarbenbindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß Polyamide aus aliphatischen
Dicarboasäuren der allgemeinem Formel
HOOC-R —COOH
..wobei R = —(CHa)--« und « = 0 bis 10 bedeutet oder R =
(CH2)2
ist, und gegebenenfalls polymeren Fettsäuren, wobei das Äquivalenzverhältnis von Dicarbon-'
säuren der allgemeinen Formel zu den polymeren
Fettsäuren von 1 : 0 bis 0,3 : 0,7 betragen soll, und aus S-iAminomethylH.S^-trimethyl-l-cyclahexylamin
verwendet werden.
809 S19/JM S. S3 φ Bundewiruckerel Berlin
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH40839A DE1279040B (de) | 1967-06-07 | 1967-06-07 | Druckfarbenbindemittel |
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---|---|---|---|
DESCH40839A DE1279040B (de) | 1967-06-07 | 1967-06-07 | Druckfarbenbindemittel |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1279040B true DE1279040B (de) | 1968-10-03 |
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ID=7435888
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- 1968-06-07 BE BE716256D patent/BE716256A/xx not_active IP Right Cessation
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Also Published As
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