-
Lasttrennschalter mit Flachlöschkammer und mit Haupt- und Schnellschaltmesser
Zusatz zur Anmeldung: C 19802 VIII d/21 c-Auslegeschrift 1221331 Die Erfindung bezieht
sich auf einen Lasttrennschalter mit Haupttrennmesser, einem diesem beim Abschalten
nachfolgenden Schnellschaltmesser und mit einer Flachlöschkammer. Die Löschkammer
besteht bei solchen Schaltern in der Regel aus zwei nur wenige Millimeter voneinander
entfernten Platten aus gasabgebendem Isolierstoff. In ihr befindet sich der feste
Abreißkontakt, mit dem das Schnellschaltmesser zusammenwirkt.
-
Ist ein Schalter dieser Art länger im Betrieb, so sind Verrußungen
der Flachlöschkammer nicht völlig zu vermeiden. Schaltet der Schalter nun auf einen
Kurzschluß, so kann es vorkommen, daß infolge dieser Verrußungen ein Einschaltlichtbogen
zwischer dem Schnellschaltmesser und dem festen Abreißkontakt innerhalb der Flachlöschkammer
entsteht, der bei hohen Strömen zur Zerstörung der Kammer führen kann.
-
Nach dem Vorschlag der Hauptpatentanmeldung werden solche Einschaltlichtbögen
dadurch unmöglich gemacht, daß Mittel vorgesehen sind, welche bewirken, daß das
Schnellschaltmesser dem Haupttrennmesser beim Einschalten stark nacheilt. Dabei
läßt es sich erreichen, daß das Schnellschaltmesser beim Einschalten von dem festen,
in der Löschkammer angeordneten Abreißkontakt noch einen verhältnismäßig großen
Abstand hat, wenn das Haupttrennmesser bereits den festen Hauptkontakt berührt.
Das Einschalten des Stromes erfolgt dann immer an den Hauptkontakten, und die erwähnten
nachteiligen Erscheinungen können nicht auftreten.
-
Die Hauptpatentanmeldung gibt verschiedene Ausführungsbeispiele eines
in vorgenannter Weise wirkenden Schalters an. Die Erfindung bezieht sich auf eine
weitere neue Maßnahme, durch welche solche Schalter der Erfindungsidee der Hauptpatentanmeldung
in besonders einfacher Art gerecht werden können und die sehr zweckmäßige Schalterkonstruktionen
ermöglicht.
-
Die Erfindung ist gekennzeichnet durch .einen in der Flachlöschkammer
derart angeordneten Anschlag für das Schnellschaltmesser, daß das Schaltmesser beim
Einschaltvorgang aufgehalten wird, während sich das Hauptschaltmesser dem festen
Hauptkontakt nähert, und von dem Anschlag erst dann abgleitet, wenn das Hauptschaltmesser
in den festen Hauptkontakt eingeschlagen ist.
-
Dies läßt sich auf verschiedene Weise verwirklichen, wie aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen hervorgeht.
-
In den F i g. 1 und 2 hat der Schalter auf einem Grundrahmen 1 zwei
Stützisolatoren 2 und 3, die die festen Anschlußkontakte 4 und 5 tragen. Am Anschlußkontakt
5 ist das Haupttrennmesser 6 drehbar befestigt. Der Anschlußkontakt 4 trägt den
festen Hauptkontakt 7 und den festen Abreißkontakt B. Der feste Abreißkontakt 8
befindet sich in der im Schnitt gezeichneten Flachlöschkammer 9, in die das Schnellschaltmesser
10 einschlägt. Der Schalter wird durch Drehen der Antriebswelle 11 betätigt, deren
Kurbel 12 das Haupttrennmesser 6 über die Antriebsstange 13 antreibt. Der feste
Abreißkontakt 8 besteht zweckmäßig, was hier nicht weiter dargestellt ist, aus zwei
federnden, gegeneinandergepreßten Backen, die infolge von Abschrägungen ein Einschlagen
des Schnellschaltmessers 10 ohne weiteres gestatten. Das Schnellschaltmesser kann
jedoch nicht mehr aus dem Abreißkontakt herausgeschwenkt werden. Es kann vielmehr
nur vom Abreißkontakt 8 gelöst werden, indem es unter den Backen gleitend hervorgezogen
wird. Solche Abreißkontakte sind seit langer Zeit bekannt.
-
Beim Ausführungsbeispiel der F i g. 1 steht das bei 14 am Hauptschaltmesser
6 drehbar befestigte Schnellschaltmesser 10 unter der Wirkung einer Omegafeder 24,
die bestrebt ist, das Schnellschaltmesser 10 stets an das Hauptschaltmesser
6 heranzuziehen, ganz gleich, ob es in der einen oder anderen Richtung von
diesem weggeschwenkt worden ist.
-
Im Einschaltzustand wird das Hauptschaltmesser 6 im festen Hauptkontakt
7 und das Schnellschaltmesser 10 im festen Abreißkontakt 8 gehalten. Beim Ausschaltvorgang
wird die Schalterantriebswelle 11 gegen den Uhrzeigersinn gedreht und das Hauptschaltmesser
6 über die Kurbel 12 und die Antriebs-
Stange 13 vom festen Hauptkontakt
7 gelöst. Durch die weitere Bewegung des Hauptschaltmessers 6 wird das Schnellschaltmesser
10 unter den Backen des festen Abreißkontaktes, 8 hervorgezogen, bis es schließlich
von diesen abgleitet (strichpunktiert eingezeichnete Stellung) und unter der Wirkung
der Feder 24 mit seiner Spitze eine Bahn nach der Linie 25 beschreibt. Es schlägt
also am Anschlagstift 26 vorbei und folgt dem Hauptschaltmesser 6 in die Ausschaltstellung
nach, wo zu seiner Beruhigung ein hier nicht gezeichnetes Anschlagstück vorhanden
sein kann, welches an einem besonderen Halter anzuordnen ist.
-
Beim Einschaltvorgang wird das Hauptschaltmesser 6 durch Rechtsdrehen
der Antriebswelle 11 bewegt. Mit ihm bewegt sich zunächst gleichlaufend das Schnellschaltmesser
10, und zwar mit seiner Spitze auf einer Bahn nach der Linie 27. Es- schlägt also
gegen den Anschlag 26 und wird in seiner Bewegung aufgehalten, während sich das
Hauptschaltmesser 6 dem festen- Hauptkontakt 7 weiter nähert. Erst wenn das Hauptschaltmesser
6 in den festen Hauptkontakt 7 einschwenkt, gleitet das Schnellschaltmesser 10 vom
Anschlag 26 ab. Diese Stellung von Schnellschaltmesser 10 und Hauptschaltmesser
6 ist mit ausgezogenen Linien dargestellt. Nach Abgleiten des Schnellschaltmessers
10 vom Anschlag 26 wird es durch die Feder 24 dem Hauptschaltmesser 10 nachfolgend
in den festen: Abreißkontakt 8 eingelegt.
-
Bei der Schalterkonstruktion der F i g. 2 steht das bei 14 am Hauptschaltmesser
6 drehbar gelagerte Schnellschaltmesser 10 unter der Wirkung der Feder 16, die lediglich
bestrebt ist, das Schnellschaltmesser 10 beim Ausschaltvorgang an das Hauptschaltmesser
6 heranzuziehen, und zwar bis zu einem am Hauptschaltmesser 6 angebrachten winkelförmigen
Anschlagstück 28. Das Schnellschaltmesser 6 weist außerdem ein Gelenk 20 mit einer
Feder 21 auf, die das Gelenk, welches nur beim Einschaltvorgang einknicken kann,
zu Strecken sucht. Beim Ausschaltvorgang gleitet das Schnellschaltmesser 10 nach
einem gewissen Schaltweg des Hauptschaltmessers 6 vom festen Abreißkontakt 8 ab
(strichpunktiert gezeichnete Stellung) und schlägt unter der Wirkung der Feder 16
in gestreckter Form am Anschlag 26 vorbei, da sich seine Spitze auf einer Bahn entsprechend
der Linie 25 bewegt. Beim Einschaltvorgang wird das Schnellschaltmesser 10 in gestreckter
Form zunächst gleichlaufend mit dem Hauptschaltmesser 6 bewegt, bis es, da sich
seine Spitze auf einer Bahn entsprechend der Linie 27 bewegt, auf den Anschlag 26
auftrifft. Es wird daher vom Anschlag 26 aufgehalten, während sich das Hauptschaltmesser
6 dem festen Hauptkontakt 7 weiter nähert. Erst wenn die Haupt- ; kontakte ineinandergreifen,
gleitet das Schnellschaltmesser 10 vom Anschlag 26 ab. Diese Stellung von Schnellschalt-
und Hauptschaltmesser ist mit ausgezogenen Linien dargestellt. Nach dem Abgleiten
des Schnellschaltmessers 10 vom Anschlag 26 folgt es dem Hauptschaltmesser 6 nach
und wird durch die Feder 21 in den festen Abreißkontakt eingeschwenkt.
-
Der Anschlag 26 kann ein einfacher Isolierstift sein. Man kann aber
auch sowohl in F i g. 1 als auch in F i g. 2 einen anders ausgebildeten Anschlag
vorsehen. Als Anschlag können zwei gegeneinanderfedernde Backen (ähnlich wie beim
festen Abreißkontakt 8) dienen, die einerseits infolge von Abschrägungen ein Hindurchgleiten
des Schnellschaltmessers 10 beim Ausschalten gestatten, andererseits aber beim Einschalten
das Schnellschaltmesser 10 aufhalten. Dann kann der Anschlag auch in der Bahn nach
der Linie 25 liegen, die die Spitze des Schnellschaltmessers 10 beim Ausschalten
beschreibt, wie in F i g. 2 bei 26' angedeutet ist.