DE1240379B

DE1240379B - Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von bitterstofffreiem Fruchtsaft aus rohem Beerenobst

Info

Publication number: DE1240379B
Application number: DE1962F0037117
Authority: DE
Inventors: Erich Scholz
Original assignee: ELISABETH SCHOLZ GEB KONRAD
Current assignee: ELISABETH SCHOLZ GEB KONRAD
Priority date: 1962-06-20
Filing date: 1962-06-20
Publication date: 1967-05-11

Description

Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von bitterstofffreiem Fruchtsaft aus rohem Beerenobst Bei der üblichen Zerkleinerung von Beerenobst in Pressen, werden Frucht und Stengel überwiegend nach innen gerichteten Druck- bzw. Scherkräften ausgesetzt. Dabei entsteht zwangläufig ein Abrieb holziger Stengel- und Samenzellen, aus denen Bitterstoffe in den Fruchtsaft gelangen und dessen Geschmack verschlechtem.
Demgegenüber läßt sich, wie Versuche zeigen, die Zerkleinerung in der Weise bewirken, daß unter gleichzeitiger rascher Senkung des Außendruckes um die einzelne Beere eine hydrodynamische Zerkleinerung lediglich der Fruchwand eintritt. Die hierbei im wesentlichen nach außen gerichteten Kräfte sind so abgestimmt, daß Stengel und Samenkerne den Zerkleinerungsvorgang praktisch unverletzt durchlaufen.
Zwar ist aus der deutschen Patentschrift 855 942 ein Verfahren zum Entsaften von Beerenobst durch Anwendung von Vakuum bekannt. Hierbei erfolgt die Entsaftung jedoch nicht gleichzeitig mit der Zerkleinerung, sondern das Ausgangsgut wird zuerst gemahlen oder zerquetscht. Dabei treten jedoch bereits Bitterstoffe in den Saft über. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird demgegenüber ein von Bitterstoffen freier Saft und eine höhere Ausbeute der nutzbaren Anteile des Beereninhaltes erzielt. Außerdem wird es kontinuierlich durchgeführt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur kontinuierlichen Gewinnung von bitterstofffreiem Fruchtsaft mittels hydrodynamischer Zerkleinerung von rohem Beerenobst ist dadurch gekennzeichnet, daß das unzerkleinerte Obst in ein mit Flüssigkeit erfülltes Rohr eingebracht wird, in dem durch Ausstoß eines Flüssigkeitsstrahles aus einer Düse durch ein Zwischenstück mit großem öffnungswinkel eine wirbelige, von Kavitationen durchsetzte Flüssigkeitsströmung erzeugt wird, durch die die Beeren zerkleinert und auf ein Filter aufgebracht werden, worauf der dünnflüssige Anteil aus dem Filtrat abgetrennt und durch die Zerkleinerungszone gepumpt wird.
Als besonders zweckmäßig hat es sich ferner erwiesen, daß die Eintragung des Obstes in das Rohr senkrecht zur Flüssigkeitsströmung mittels einer künstlich erzeugten Drallströmung durch eine auswechselbare Düse hindurch erfolgt.
Wie die Zeichnung zeigt, gelangt das Obst nach der Wäsche mittels des Förderbandes F, das einen gleichbleibenden oder periodisch unterbrochenen Vorschub hat, in den Trichter T, der nach unten in einen kurzen Zylinder übergeht. In dem Ringraum der Ummantelung M des Zylinders wird mittels Wendelgang eine Drallströmung erzeugt, die das Obst durch die auswechselbare Düse D 1 hindurch in das Fallrohr R 1 spült. Der Düsenquerschnitt richtet sich nach dem jeweiligen Durchsatz sowie nach Art und Größe des Obstes. Zur Einstellung der Geschwindigkeit der Drucksenkung beim Eintritt in die Zerkleinerungszone sind Trichter T und das Fallrohr R 1 als starres Ganzes in Richtunder Rohrachse beweglich, d. h., der Abstand des Rohres Rl von der Scheibe S ist veränderlich. Mittels der Pumpe P und der konisch erweiterten Düse D 2 wird eine wirbelige Treibströmung erzeugt. Zwecks Verstärkung der Wirbelbildung ragen am Übergang vom zylindrischen in den konischen Teil der Düse D 2 Störzacken in die Strömung. Stromabwärts des Düsenendes bildet sich so ein Unterdruck von etwa 40 Torr absolutem Druck aus, wodurch die Fruchtwand der Beeren gesprengt und zerkleinert wird.
Durch das Förderrohr R 2 gelangt das Gemenge aus Flüssigkeit und Obstteilen durch den Staukasten K auf ein bespültes Filter mit laufender Austragung von Stengeln, Samenkernen und Fruchthäuten. Aus dem Filtrat, das die zerkleinerten Fruchtwände enthält, wird der dünnflüssige Anteil abgetrennt, in den Behälter B geleitet und wieder durch die Zerkleinerungszone gepumpt. Die Spülströmung durch die Düse D 1 steuert das Ventil V 1 abhängig vom Vorschub des Förderbandes. Mittels des Ventils VZ der Dünnsaftentnahme wird die Standhöhe im Behälter B konstant gehalten.
Diese Einrichtung ist auch zur Extraktion von ätherischen ölen aus zerkleinerten Pflanzen geeignet.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von bitterstofffreiem Fruchtsaft mittels hydrodynamischer Zerkleinerung von rohem Beerenobst, dadurch gekennzeichnet, daß das unzerkleinerte Obst in ein mit Flüssigkeit erfülltes Rohr eingebracht wird, in dem durch Ausstoß eines Flüssigkeitsstrahles aus einer Düse durch ein Zwischenstück mit großem Öffnungswinkel eine wirbelige, von Kavitationen durchsetzte Flüssigkeitsströmung erzeugt wird, durch die die Beeren zerkleinert und auf ein Filter aufgebracht werden, worauf der dünnflüssige Anteil aus dem Filtrat abgetrennt und durch die Zerkleinerungszone gepumpt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintragung des Obstes in das Rohr senkrecht zur Flüssigkeitsströmung mittels einer künstlich erzeugten Drallströmung durch eine auswechselbare Düse hindurch erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 855 942.