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Hintergrund der Erfindung
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1. Bereich der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft im weitesten Sinne Gießbindemittel, die auf organischen
Harzen basieren und im Besonderen harzförmige Bindemittelzusammensetzungen,
die gebildet werden durch die Reaktion von Phenolformaldehydkondensaten
und Polyisocyanaten, die im Gießbereich
als Phenolurethane bekannt sind.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Phenolurethane
sind weit gehend im Stand der Technik beschrieben und sind für mehrere
Jahrzehnte als Gießkernsandbindemittel
in Anwendung gewesen. Sandbindemittel bilden Formen oder Gusskerne
zum Gießen
von Metallen, insbesondere Aluminium und anderen Leichtmetallen,
die bei relativ niedriger Temperatur gegossen werden. Zum Beispiel
sind Phenolurethane, die auf Phenolharzen mit hohem Molekulargewicht basieren
(d.h. im Mittel mindestens 3 aromatische Ringe pro Molekül) in den
U.S. Patenten Nr. 3,409,579 und 3,676,392 von Robins beschrieben.
Phenolurethangießbindemittel
des Typs mit geringerem Molekulargewicht sind in den U.S. Patenten
Nr. 4,148,777 von LaBar et al. und 4,311,631 von Myers et al. beschrieben.
Während die
durch diese früheren
Patente beschriebenen Bindemittel im Allgemeinen erfolgreich waren
hinsichtlich des Gießens
von Metallen auf Eisenbasis, welche bei relativ hohen Temperaturen
gegossen werden, sind Probleme beobachtet worden beim Verwenden
der gleichen Bindemittelsysteme beim Gießen von Aluminium bezüglich des
Zerfalls und des Auswerfens der Gusskerne nach Verfestigung der
Metalle (ebenfalls als Thermal Sand Removal oder TSR (thermische
Sandentfernung) bezeichnet).
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Zum
Bereitstellen eines Gusskerns oder einer Form, die stark genug sind,
um ihre Form und Oberfläche
während
des Gießens
von Metallen beizubehalten, ist ein ziemlich hoher Grad Bindemittel
erforderlich. Dies trifft nicht nur auf Phenolurethanbindemittel
zu, sondern auch auf die Alkydölbindemittel,
die Polyesterpolyolbindemittel und andere Typen von Bindemitteln,
die in dem Bereich bekannt sind. Wenn jedoch ausreichend Bindemittel
mit dem Sand gemischt wird, um Gusskerne und Formen zu bilden, die
geeignete Festigkeit aufweisen, um eine Handhabung der Gusskerne
oder Formen zu erlauben und die geeignete Abriebsfestigkeit und
Heißfestigkeit
aufweisen, sind die resultierenden Gießkerne bzw. Gusskerne und Formen
schwer zu brechen und es ist schwer, den Sand von dem Metallguss
zu entfernen, insbesondere wenn die Gussform bei relativ niedrigen
Gusstemperaturen der Leichtmetalle, wie etwa Aluminium, hergestellt
wird.
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Aufgrund
der praktischen Bedeutung dieses Problems für die Praxis der Gießtechnik
sind mehrere Ansätze
in der Vergangenheit verwendet worden, um dieses Problem zu eliminieren.
Einerseits sind organische Additive, wie etwa Zucker, in das Sandgemisch
aufgenommen worden. Andererseits ist die Menge des Bindemittels
verringert worden. Bindemittel mit an sich geringer Festigkeit oder
geringer Hitzfestigkeit sind ebenfalls verwendet worden. Einige
weisen in dem Bindemittel organische Peroxide auf, um bei der oxidativen
Zersetzung des Bindemittels bei hohen Temperaturen zu helfen; andere
enthalten anorganische Peroxide in ihrem Sandgemisch. Wenngleich
diese Anstrengungen ingesamt betrachtet erfolgreich waren beim Verringern
des Auswurfproblems, sind sehr unerwünschte Aspekte vorhanden gewesen,
die mit ihnen verbunden waren, die für den Fachmann in der Technik
offensichtlich waren. Daher war die Gießtechnik auf der Suche nach
einem Bindemittelsystem, das Gießkerne und Formen erzeugt,
die geeignete Festigkeiten und Abriebsfestigkeiten aufweisen, jedoch
die bei den Gießtemperaturen
von Aluminium und Magnesium gut zerfallen, um ein leichtes Auswerten
vorzusehen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
werden Gießkerne
und Formen zum Gießen
von Metallen hergestellt, durch Bilden eines Bindemittels, das ein
Polyol, ein Isocyanaturethanpolymer und einen Urethankatalysator
umfasst. Die Bindemitteladditive und Harzformulierungen der Erfindung
sind besonders geeignet zum Gießen
von Nicht-Eisenmetallen, z.B. zum Gießen von Aluminium, Magnesium
und anderen Leichtmetallen. Die Gießkerne und Formen bzw. Gießformen,
die zum Gießen
von Aluminium und anderen Leichtmetallen hergestellt werden, zeigen
ausgezeichnetes Auswerten, während
andere wünschenswerte
Gießkern-
und Formeigenschaften beibehalten werden. Die verbesserten Abbau-
bzw. Zersetzungscharakteristika, die den Nitroadditiven zuzuschreiben
sind, werden es daher dem Gießanwender
erlauben, entweder eine äquivalente
Zersetzung über eine
kürzere
Zeit bei der Standardtemperatur oder eine äquivalente Zersetzung zur Standardzeit
bei einer geringeren Temperatur zu erreichen. Der erste Fall liefert
die Basis zum Verkürzen
oder Eliminieren des derzeitigen TSR-Backzyklus und Verbessern der
Produktivität.
Der zweite Fall liefert die Basis zum Verringern der Energiekosten
gegenüber
dem derzeitigen TSR-Backzyklus. Beide Szenarien sind wünschenswert.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen Die Erfindung
umfasst zwei gleichermaßen
geeignete Ausführungsformen.
In der ersten Ausführungsform
wird ein Nitroalkohol mit einem Standardpolyisocyanat umgesetzt,
um ein Nitro enthaltendes Isocyanataddukt zu bilden, welches dann
verwendet wird, um die Isocyanaturethanpolymere, die hier beschrieben
sind, zu bilden. Der bevorzugte Nitroalkohol der Erfindung ist ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus 2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol (NMPD),
2-Nitro-2-ethyl-1,3-propandiol
(NEPD) und 2-Nitro-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol (TN). In der zweiten
Ausführungsform
wird eine Nitronovolakverbindung, gebildet durch die Reaktion eines
Nitroalkohols und eines Phenols, oder alternativ gebildet durch
die Reaktion eines Nitroalkans, Phenols und Formaldehyd, als ein
Additiv für
die Gießharzbindemittelzusammensetzung
verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung ist besonders geeignet in Verbindung mit Phenolurethanbindemitteln,
die durch tertiäre
Amine gehärtet
werden, die allgemein bekannt sind als Polyurethan-Cold-Box-Harze
(PUCB, Polyurethan-Kaltbox-Harze). Die Reaktion zum Bilden solcher
Harze ist unten dargestellt:
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls besonders geeignet in Verbindung
mit Bindemitteln, die verwendet werden, um Sandformen herzustellen,
die für
Gußformen
gebildet werden, unter Verwendung von Leichtmetallen, wie etwa Aluminium,
die bei relativ niederen Temperaturen gegossen werden. Die Formen
und Gießkerne,
die mit den Bindemitteln der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden, zeigen verbesserte thermische Zersetzung, es wird erwartet,
dass sie wesentlich das Auswerfen verbessern, insbesondere wenn
sie mit Metallen bei relativ niederen Gießtemperaturen verwendet werden.
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Die
große
Mehrzahl von Aluminiummotorblöcken
und -köpfen,
die für
den nordamerikanischen Markt hergestellt wird, verwendet PUCB in
der Gießanwendung.
Dementsprechend werden sich die Diskussion und die Beispiele, die
in dieser Anmeldung enthalten sind, hauptsächlich auf die Zersetzung von
PUCB-Harzen konzentrieren. Trotzdem sind die Konzepte, die hier
für PUCB
gezeigt werden, gleichermaßen
anwendbar auf andere Typen von Gießharzen, einschließlich Furanharze,
Phenolharze, Alkydharze, Phosphatpolymere und Natriumsilikate, die
im Stand der Technik verwendet worden sind, und welche den Nachteil
aufweisen, dass sie die gleichen Auswurfprobleme aufweisen, wie
hier für
die Phenolurethane beschrieben.
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Die
Harzzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung finden insbesondere
Anwendung als Teil einer Zweikomponentenzusammensetzung oder eines
Zweikomponentensystems. Komponente eins ist ein Polyol. Komponente
zwei ist ein Isocyanaturethanpolymer, ein spezifischer Typ einer
Polyisocyanatverbindung. Beide Komponenten liegen in flüssiger Form
vor und liegen im Allgemeinen als Lösungen mit organischen Lösungsmitteln
vor. Zum Zeitpunkt der Anwendung, d.h. wenn das Urethanbindemittel
gebildet wird, werden die Polyolkomponente und die Isocyanaturethanpolymerkomponente
vereinigt und für
die vorgesehene Anwendung verwendet. In einer Gießanwendung
ohne Backen, d.h. bei der Verwendung der Zusammensetzungen als ein
Bindemittel für
Gusskerne bzw. Gießkerne
und Formen, ist es bevorzugt zuerst eine Komponente mit einem Gießaggregat,
wie etwa Sand, zu mischen. Hiernach wird die zweite Komponente zugegeben
und nach Erreichen einer einheitlichen Verteilung von Bindemittel
auf dem Aggregat wird das resultierende Gießgemisch gebildet oder in die
gewünschte
Form übergeführt.
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Flüssige Aminkatalysatoren
und Metallkatalysatoren, die in der Urethantechnologie bekannt sind,
werden herkömmlicherweise
in Bindemittelherstellungen ohne Backen verwendet. Durch Auswahl
eines geeigneten Katalysators können
Bedingungen des Gießkernherstellungsverfahrens
z.B. Arbeitszeit und Strippzeit, wunschgemäß eingestellt werden.
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Gasförmige Aminkatalysatoren,
die in der Cold-Box-Technologie (Kaltbox-Technologie) bekannt sind, können ebenfalls
verwendet werden. Der eigentliche Härtungsschritt kann durchgeführt werden
durch Suspendieren eines tertiären
Amins in einem inerten Gasstrom und Leiten des Gasstroms, der das
tertiäre
Amin enthält,
unter ausreichendem Druck, um in die geformte Form zu penetrieren,
durch die Gussform bzw. Gießform bis
das Harz gehärtet
worden ist. Die Bindemittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
erfordern außerordentlich
kurze Härtungszeiten,
um vertretbare Zugfestigkeiten zu erreichen, was zur besonderen
kommerzieller Bedeutung beiträgt.
Optimale Härtungszeiten
werden leicht experimentell realisiert. Da nur katalytische Konzentrationen
des tertiären
Amins erforderlich sind, um eine Härtung zu bewirken, ist ein
sehr verdünnter
Fluss im Allgemeinen ausreichend, um das Härten durchzuführen. Jedoch
sind überschüssige Konzentrationen
des tertiären
Amins über
denjenigen, die erforderlich sind, um Härtung zu erreichen, nicht nachteilig
für das
resultierende gehärtete
Produkt.
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Inertgasströme, z.B.
Luft, Kohlendioxid oder Stickstoff, die von 0,01 bis 20 bezüglich des
Volumens tertiäres
Amin enthalten, können
verwendet werden. Normalerweise können gasförmige tertiäre Amine durch die Form als
solche oder in verdünnter
Form geleitet werden. Geeignete tertiäre Amine sind gasförmige tertiäre Amine,
wie etwa Trimethylamin. Jedoch sind normalerweise flüssige tertiäre Amine,
wie etwa Triethylamin, gleichermaßen in flüchtiger Form geeignet, oder
wenn sie in einem gasförmigen
Medium suspendiert sind und dann durch die Form geleitet werden.
Funktionell substituierte Amine, wie etwa Dimethylethanolamin, sind
vom Bereich der tertiären
Amine umfasst und können
als Härtungsmittel
verwendet werden. Funktionelle Gruppen, die die Wirkung des tertiären Amins
nicht stören
sind Hydroxylgruppen, Alkoxygruppen, Amino- und Alkylamingruppen,
Ketoxygruppen, Thiogruppen und dgl.
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Die
Isocyanaturethanpolymere, die verwendet werden, um die Urethanbindemittelzusammensetzungen
dieser Erfindung zu bilden, werden normalerweise in einer Urethanreaktion
als das Reaktionsprodukt einer Polyhydroxyverbindung und eines Polyisocyanats
erzeugt. Wenn der Ausdruck "Isocyanaturethanpolymer" hier verwendet wird,
soll er solche Reaktionsprodukte identifizieren, ist jedoch nicht
spezifisch auf solche Synthesemittel begrenzt. Isocyanaturethanpolymere
sind im Stand der Technik bekannt und werden manchmal in der Literatur
als Präpolymere
oder Addukte bezeichnet.
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Bekannte
Urethangießbindemittel,
sowohl für
den Nicht-Back- als auch Cold-Box-Typ, werden gebildet durch Umsetzen
eines Polyols und eines Polyisocyanats. Das in dieser Erfindung
beschriebene Bindemittel wird ebenfalls gebildet durch Umsetzen
eines Polyols mit einem Polyisocyanat. Die Polyisocyanatkomponente ist
ein spezieller Typ, der, wie früher
angegeben, als ein Isocyanaturethanpolymer bezeichnet wird. Dieser
Isocyanattyp wird gebildet durch Umsetzen eines Isocyanats und einer
Polyhydroxyverbindung, um eine Urethanverbindung zu bilden, die
nicht umgesetzte Isocyanatgruppen enthält. Diese Reaktion "cappt" die OH-Gruppen der Polyhydroxyverbindung
und hinterläßt freie
Isocyanatgruppen in dem Reaktionsprodukt. Diese freien Isocyanatgruppen
sind natürlich
für Reaktion
mit OH-Gruppen, die in einem Polyol vorliegen, verfügbar.
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Wie
oben angegeben, ist das wichtigste und unerwartetste Merkmal des
Gießbindemittels
dieser Erfindung seine Fähigkeit
zum Bilden von Gießkernen
und Formen, die ausgeworfen werden oder leicht abfallen von Leichtmetallgießformen.
Das Problem des Auswerfens von Gießkernen aus solchen Gießformen
ist lange ein Problem gewesen. Es scheint, dass für ein Bindemittel
zum Bilden von Gießkernen
und Gießformen,
die gutes Zerfallen bereitstellen, das Bindemittel bestimmte Molekülstrukturen
aufweisen muss, die aufgrund ihrer Bindungsstärke als schwache Bindungen
wirken, wobei ein leichtes Zerfallen ermöglicht wird. Es wird angenommen,
dass der Grund, dass die Isocyanaturethanpolymere, die in dieser
Erfindung beschrieben werden, in der Lage sind zum leichten Bilden
zerfallbarer Gusskerne und Formen das Vorliegen bestimmter thermisch instabiler
Molekülstrukturen
oder Bindungen in dem Bindemittel ist. Die Bildung von Isocyanaturethanpolymeren
und ihre Anwendung als eine Komponente einer Gießbindemittelzusammensetzung
führt zu
der Einführung
bestimmter dieser thermisch instabilen Gruppen, z.B. NO2-Gruppen,
in die Bindemittelzusammensetzung. Polyisocyanate, die allgemein
verwendet werden zum Bilden von Urethangießbindemitteln, sowohl des Nicht-Back- als auch Cold-Box-Typs,
enthalten Gruppen mit höherer
Kohäsionsenergie
als die Gruppen, die in das hier beschriebene Isocyanaturethanpolymer
eingebracht werden.
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Unter
den bevorzugten Polyolen, welche umgesetzt werden, um die hier beschriebenen
Isocyanaturethanpolymere zu bilden, sind 2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol (NMPD),
2-Nitro-2-ethyl-1,3-propandiol (NEPD) und 2-Nitro-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol
(TN). Das Polyisocyanat, welches umgesetzt wird, um die hier beschriebenen
Isocyanaturethanpolymere zu bilden, muss in solchen Mengen bezüglich der
Anzahl von Hydroxylgruppen des Polyols vorliegen, um zu ermöglichen,
dass mindestens eine Isocyanatgruppe unumgesetzt bleibt, während alle
OH-Gruppen, die in der Polyhydroxyverbindung vorliegen, gecappt
werden. Eine große
Vielzahl von Polyisocyanaten könnte
verwendet werden. Beispiele solcher Polyisocyanate umfassen Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), Toluylendiisocyanat (TDI), Methylen-bis-(cyclohexylisocyanat)
und Isophorondiisocyanat (IPDI).
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Jedoch
ist es sehr bevorzugt Toluylendiisocyanat zu verwenden, das hier
nachfolgend als TDI bezeichnet wird. TDI verdankt seinen bevorzugten
Status der Tatsache, dass die beiden Isocyanatgruppen der Verbindung
nicht gleich reaktiv sind. Daher unterliegt eine der Isocyanatgruppen
stärker
der Reaktion mit einer Hydroxylgruppe des Polyols als die andere
Isocyanatgruppe. Die selektive Reaktivität der Isocyanatgruppen von
TDI ermöglicht
die Herstellung eines Isocyanaturethanpolymers mit ziemlich gut
definierter Struktur. Wie ersichtlich ist, kann dort, wo die Isocyanatgruppen
nicht selektiv reaktiv sind, das resultierende Isocyanaturethanpolymer
eine weniger bestimmte Struktur aufweisen, aufgrund des Potenzials
zum Quervernetzen, wobei dies, wenngleich es angewendet werden kann,
nicht bevorzugt ist. Isophorondiisocyanat besitzt auch die oben beschriebene
selektive Reaktivität
und ist ein bevorzugtes Polyisocyanat.
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Wie
oben angeführt,
ist es wichtig, die Mengen oder Molverhältnisse der Reaktanten, die
das Isocyanaturethanpolymer bilden, so auszuwählen, dass alle OH-Gruppen
gecappt werden und freie Isocyanatgruppen verbleiben, wenn das Polymer
gebildet wird. Der Fachmann in der Technik wird die richtigen Molverhältnisse
erkennen, die erforderlich sind, um OH-Gruppen zu cappen und nicht
umgesetzte Isocyanatgruppen in dem Isocyanaturethanpolymer zu erhalten.
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Die
Reaktionsbedingungen zum Herstellen der Isocyanaturethanpolymere
sind bekannt. Vorzugsweise, wenn das Polymer zur Verwendung als
ein Gießbindemittel
vorgesehen ist, wird die Reaktion in einem Reaktionsmedium bei leicht
erhöhter
Temperatur (40 °C – 45 °C) in der
Gegenwart eines Urethankatalysators durchgeführt. Nachdem das Polymer hergestellt
ist, kann es geeignet sein das Reaktionsmedium unter Verwendung
eines Vakuums zu strippen, um Lösungsmittel
und Katalysatoren zu entfernen.
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Die
zweite Komponente oder Einheit der neuen Bindemittelzusammensetzung
umfasst die Isocyanaturethanpolymere, die bisher beschrieben sind,
entweder alleine oder in Kombination mit einem herkömmlichen
Polyisocyanat. Vorzugsweise wird das neue Isocyanaturethanpolymer
gemischt mit einem herkömmlichen
Polyisocyanat. Am bevorzugtesten wird das neue Isocyanaturethanpolymer
in einem Verhältnis
von 1:10 bis 1:1 mit einem herkömmlichen
Polyisocyanat verwendet. Das Isocyanaturethanpolymergemisch, welches man
sich als die Polyisocyanatkomponente vorstellen kann, wird im Allgemeinen
in ungefähr
einer stöchiometrischen
Menge verwendet, welche eine ausreichende Konzentration ist, um
vollständig
mit der Polyolkomponente zu reagieren. Jedoch ist es möglich von
dieser Menge innerhalb von Grenzen abzuweichen und in manchen Fällen können daraus
Vorteile resultieren. Das Isocyanaturethanpolymer wird in der Form
einer organischen Lösungsmittellösung verwendet,
wobei das Lösungsmittel
in einem Bereich von bis zu 80 % bezüglich des Gewichts der Lösung in
Abhängigkeit
von dem Isocyanaturethanpolymer vorliegt. In manchen Fällen kann das
Reaktionsmedium, das zum Herstellen des Isocyanaturethanpolymers
verwendet wird, als das gesamte oder ein Teil des Lösungsmittels
dienen.
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Wenngleich
das Lösungsmittel,
das in Kombination mit entweder dem Polyol oder dem Isocyanaturethanpolymer
oder für
beide Komponenten verwendet wird, nicht zu einem wesentlichen Ausmaß in die
Reaktion zwischen dem Isocyanaturethanpolymer und dem Polyol eingreift,
kann es die Reaktion beeinflussen. Daher begrenzt der Unterschied
der Polarität
zwischen dem Isocyanaturethanpolymer und dem Polyol die Wahl des
Lösungsmittels,
in welchem beide Komponenten kompatibel sind. Eine solche Kompatibilität ist erforderlich,
um vollständige
Reaktion zu erreichen und zum Härten
der Bindemittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung. Polare Lösungsmittel
sind gute Lösungsmittel
für das
Polyol. Es ist daher bevorzugt Lösungsmittel
oder Kombinationen von Lösungsmitteln
zu verwenden, worin das (die) Lösungsmittel
für das
Polyol und für
das Isocyanaturethanpolymer beim Mischen kompatibel sind. Zusätzlich zur
Kompatibiliät
werden die Lösungsmittel
für sowohl
das Polyol als auch Isocyanaturethanpolymer so ausgewählt, um
niedere Viskosität,
geringen Geruch, hohen Siedepunkt und Inertheit vorzusehen. Beispiele
solcher Lösungsmittel
sind Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzol und Gemische davon. Bevorzugte
aromatische Lösungsmittel
sind Lösungsmittel und
Gemische davon, die einen hohen aromatischen Gehalt und einen Siedebereich
innerhalb eines Bereichs von 280 bis 725 Grad F aufweisen. Die polaren
Lösungsmittel
sollten nicht so extrem polar sein, dass sie inkompatibel werden
wenn sie in Kombination mit dem aromatischen Lösungsmittel verwendet werden.
Geeignete polare Lösungsmittel
sind im Allgemeinen diejenigen, welche in der Technik als Kopplungsmittel
klassifiziert worden sind und umfassen Furfural, Cellosolveacetat,
Glykoldiacetat, Butylcellosolveacetat, Isophoron, aliphatische dibasische
Ester und dgl. Einige reaktive Polyole können ebenfalls als ein Lösungsmittel
verwendet werden.
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Eher
als das Modifizieren des Isocyanatteils des Gießbindemittels ist ein anderer
Aspekt dieser Erfindung die Verwendung eines phenolischen Polyols,
das thermisch labile Gruppen, wie etwa NO2,
enthält.
Polymere Phenol/Formaldehyde-Kondensate, die NO2-Gruppen
enthalten, die hier als Nitronovolake bezeichnet werden, sind bekannt
und sind beschrieben worden von Burmistrov und Chirkunov in der
allgemeinen chemischen Literatur, d.h. Tr. Kazan. Khim-Tekhnol.
Inst., 40 2 , 155-171 (1969); Zh. Prikl. Khim, 45, 1573-1577, 1972;
und Vysokomol. Soedin., Ser. A, 13(5), 987-993 (1971), wobei die
Offenbarungen hiervon durch Bezugnahme hier eingeführt werden.
Nitronovolake, die über
die Reaktion von Nitroalkoholen mit Phenol oder über die Reaktion von Nitroalkanen
mit Phenol und Formaldehyd hergestellt werden, sind gleichermaßen geeignet. Es
ist bevorzugt, dass das Nitroalkan oder der Nitroalkohol, die verwendet
werden, um den Nitronovolak herzustellen, mindestens difunktionell
sind, was bedeutet, dass mehr als eine Phenol/Formaldehyd-Gruppe
gebunden sein kann an jedem Nitro-tragenden Kohlenstoff. Beispiele
geeigneter Nitroalkane sind Nitromethan, Nitroethan und 1-Nitropropan.
Beispiele geeigneter Nitroalkohole sind 2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol (NMPD),
2-Nitro-2-ethyl-1,3-propandiol
(NEPD) und 2-Nitro-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol (TN). Die so hergestellten
Nitronovolake werden in einem Lösungsmittel,
wie oben beschrieben, gelöst.
Die Nitronovolake können
entweder alleine oder in Kombination mit einem herkömmlichen
Phenolharz verwendet werden. Vorzugsweise wird der neue Nitronovolak
mit einem herkömmlichen
Phenolharz gemischt. Am bevorzugtesten wird der neue Nitronovolak
in einem Verhältnis
von 1:10 bis 1:1 mit einem herkömmlichen
Phenolharz verwendet. In der Gießanwendung können Nitronovolakgemische
mit herkömmlichen
Polyisocyanaten oder in Verbindung mit Nitro-enthaltenden Isocyanaturethanpolymergemischen,
die hier beschrieben sind, verwendet werden.
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Die
Bindemittelkomponenten werden vereinigt und dann mit Sand oder einem ähnlichen
Gießaggregat vereinigt,
um das Gießgemisch
zu bilden oder das Gießgemisch
kann ebenfalls durch schrittweises Mischen der Komponenten mit dem
Aggregat gebildet werden. Verfahren zum Verteilen des Bindemittels
auf den Aggregatteilchen sind dem Fachmann in der Technik allgemein
bekannt. Das Gießgemisch
kann optional andere Bestandteile enthalten, wie etwa Eisenoxid,
gemahlene Flachsfasern, Holzbestandteile, Pech, feuerfeste feine Pulver
bzw. Stäube
und dgl. Das Aggregat, z.B. Sand, ist üblicherweise der Hauptbestandteil
und der Bindemittelteil bildet eine relativ kleine Menge. Wenngleich
der Sand, der verwendet wird, vorzugsweise trockener Sand ist, kann
etwas Feuchtigkeit toleriert werden.
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Wie
früher
angegeben, ist das ausgezeichnete Auswerfen oder die ausgezeichnete
Zerfallfähigkeit
der Gießkerne,
die unter Verwendung des Bindemittels dieser Erfindung hergestellt
werden, als eine signifikante und unerwartete Entdeckung zu erachten.
Die Bindemittel dieser Erfindung zersetzen sich oder zerfallen leicht, um
eine Trennung des Gießkerns
von dem Gießmetall
zu erlauben. Für
Gießvorgänge bei
niederen Temperaturen, z.B. 1800 °F
oder darunter, ist das Auswerfen ein Hauptproblem gewesen. Im Allgemeinen
werden Nicht-Eisenmetalle, einschließlich Aluminium und Magnesium,
bei diesen Temperaturen gegossen. Ein Versagen des Bindemittels
beim Zerfallen führt
zu großer
Schwierigkeit bei der Entfernung des Sands von der Gießform. Daher
erfordern Gießkerne,
die einen geringen Auswurfgrad oder Zerfallsgrad zeigen, d.h. einen
geringen Grad Bindemittelzersetzung, mehr Zeit und Energie zum Entfernen
des Sandes von der Gießform.
Die Verwendung der Bindemittelzusammensetzungen dieser Erfindung
kann in manchen Fällen
zu praktisch 100 % Auswurf ohne die Anwendung externer Energie führen. Jedoch
wird in den meisten kommerziellen Anwendungen externe Energie hilfreich
oder erforderlich sein. Die Energiemenge wird jedoch signifikant
weniger sein als die Energie, die derzeit erforderlich ist, um Gießkerne,
die mit Bindemittel nach dem Stand der Technik gebunden sind, von
Leichtmetallgussformen zu entfernen. Die Verbesserung des Auswerfens
ist zurückzuführen auf
das Vorliegen des Isocyanaturethanpolymers in der Bindemittelzusammensetzung.
Der Fachmann in der Technik wird erkennen, dass die Eignung eines
beliebigen Gießkerns
zum Auswerfen zu einem gewissen Ausmaß abhängig ist von der Menge an Bindemittel,
die verwendet wird, um die Sandteilchen in eine kohärente Form
zu binden.
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Der
Prozentanteil Bindemittel, der verwendet wird, hängt, basierend auf dem Gewicht
des Sandes, von den gewünschten
Gießkerneigenschaften,
die für
das Bindemittelsystem erforderlich sind, ab. Wie erkennbar ist,
tritt eine Erhöhung
der Zugfestigkeit des Gießkerns
allgemein auf, wenn die Menge an Bindemittel in dem System ansteigt.
Demgemäß kann der
Bindemittelgehalt innerhalb vernünftiger
Grenzen variiert werden, um die gewünschten Leistungseigenschaften
zu erreichen. Ein bevorzugter Bindemittelbereich in dieser Erfindung ist
von 0,7 % bis 2,5 %, basierend auf dem Sandgewicht. Jedoch kann
es möglich
sein so wenig wie etwa 0,5 und soviel wie etwa 10 % Bindemittel
zu verwenden und immer noch Eigenschaften zu erreichen, die in bestimmten
Anwendungen von Vorteil sind. Jedoch ist ebenfalls festgestellt
worden, dass, wenn der Bindemittelgehalt erhöht wird, der Grad des Auswerfens
bei den höheren
Bindemittelgehalten abnehmen kann.
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Der
Auswurfgrad erwies sich ebenfalls so, dass er mit der Temperatur,
welcher das Bindemittel ausgesetzt wird, verbunden ist. Es erscheint,
dass das Bindemittel einer bestimmten Temperatur ausgesetzt werden
muss, um das Bindemittel zu schwächen
und zu einem Auswerfen zu führen.
Umso höher
die Gusstemperatur ist, umso wahrscheinlicher ist, dass sich der
Auswerfgrad erhöht.
Es sollte festgehalten werden, dass die Dicke des Gießkerns oder
der Form ein Faktor sein wird, der die Temperatur steuert, welcher
das Bindemittel ausgesetzt wird. Zum Beispiel kann bei einem sehr
dicken Gießkern
das Innere des Kerns keiner ausreichenden Temperatur ausgesetzt
werden, um es zu ermöglichen,
dass das Bindemittel zerfällt
und um ein Auswerfen zu ermöglichen.
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Beispiele
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Versuchsmaterialien:
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2,3-Dimethyl-2,3-dinitrobutan
(DMDNB) ist ein kommerzielles Produkt, das erhältlich ist von der The Dow
Chemical Company.
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2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol
(NMPD) und 2-Nitro-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol (TN) sind kommerzielle Produkte,
die erhältlich
sind von der ANGUS Chemical Company.
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Sigmacure
7220 Komponente I-Phenolharz (Part I Phenolic Resin) und Sigmacure
7720 Komponente II-Isocyanatharz (Part II Isocyanate Resin) sind
kommerzielle Produkte, die von HA International LLC erhältlich sind.
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DBE-Lösungsmittel
ist ein Gemisch aliphatischer Diester, erhältlich von DuPont.
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Ethylacetat,
1,3-Dioxolan, N,N-Dimethylacetamid (DMAC), Natriumphenylattrihydrat,
Eisen-(III)-acetylacetonat und Toluylen-2,4-diisocyanat (technische
Qualität,
80/20 Gemisch aus 2,4- und 2,6-Isomeren) wurden von der Aldrich
Chemical Company bezogen und so verwendet, wie sie erhalten wurden.
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Silikasand
wurde entweder von der Badger Mining Company, Bestell-Nr. F-5574 mit einer Kornfeinheit von
55, oder von Fairmount Minerals, Bestell-Nr. Wedron 530, mit einer
Kornfeinheit von 55, erhalten.
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Laborhärtungsuntersuchungen:
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Die
Sandgemische wurden hergestellt durch kräftiges Schütteln des Sandes mit der berechneten
Menge von Komponente I (Phenol)-Harz für 3 Minuten in einem Gefäß. Das Komponete
II-Harz wurde dann zugegeben und das Schütteln wurde für zusätzliche
3 Minuten fortgesetzt. Der Harz-beschichtete Sand wurde dann in
eine Polypropylenrohrform (modifizierte Spritze) gegossen und unter
Verwendung des Stempels kompaktiert. Der Stempel wurde entfernt
und eine Begasungseinrichtung, die strömendes N2 mit
einem Injektionspunkt zur Zugabe/Verdampfen von TEA umfasst, wurde
am Spritzenkörper
befestigt. Der N2-Strom wurde gestartet. Die
Injektionskupplung wurde geöffnet
und eine abgemessene Menge Triethylaminkatalysator wurde über eine Mikroliterspritze
zugegeben. Die Kupplung wurde geschlossen und der Sand für 2 Minuten "begast". Für freistehende
Proben wurde der gehärtete
Sandpfropfen gewonnen durch Herausstoßen aus der Form mit dem Stempel.
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Herstellung
hundeknochenförmiger
Formen Die Sandgemische wurden hergestellt durch Mischen des Sands
mit der berechneten Menge von Komponente I-(Phenol)-Harz für 3 Minuten
in einem Überkopfmischer. Komponente
II-Harz wurde dann zugegeben und das Mischen wurde für zusätzliche
3 Minuten fortgesetzt. Der Harzbeschichtete Sand wurde dann in hundeknochenförmige Proben
geblasen, unter Verwendung einer Simpson-Gerosa-Laborbegasungseinheit,
die mit einem Blasdruck von 30 psi arbeitet, mit 1 Minute Aushärtungszeit bei
40° C. Der
verwendete Katalysator war Isocure 700, erhältlich von der Ashland Chemical
Company.
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Zugtest:
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Zugtesten
wurde durchgeführt
unter Verwendung einer Simpson-Gerosa Zugtestvorrichtung. Anfangszugfestigkeiten
wurden ermittelt an hundeknochenförmigen Proben innerhalb von
10 Minuten nach ihrer Herstellung. Zwei Proben wurden verwendet
und der Mittelwert angegeben. Die 24-Stunden-Zugfestigkeiten wurden
ungefähr
24 Stunden nach Herstellen der hundeknochenförmigen Proben gemessen. Vier
Proben wurden verwendet und der Mittelwert angegeben.
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Testen der thermischen
Zersetzung:
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Ein
CEM MAS-7000 Mikrowellen-Muffel-Ofen wurde auf 400 °C vorgeheizt.
Zwei hundeknochenförmige
Proben wurden in dem Ofen angeordnet und eine Zeitschaltuhr aktiviert.
Die Proben wurden zur geeigneten Zeit aus dem Ofen genommen und
man ließ sie
auf einer Stahlplatte unter strömender
Luft abkühlen.
Ofenzeiten von 5, 7,5, 10 und 15 Minuten wurden angewendet. Nach
Kühlen
auf Raumtemperatur wurden die hundeknochenförmigen Proben einem Zugfestigkeitstest
unterzogen. Zwei bis vier Proben wurden in jedem Zeitintervall verwendet
und der mittlere Zugfestigkeitswert angegeben.
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TGA-Analysen:
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TGA-Analysen
wurden durchgeführt
unter Verwendung eines TA-Instruments
Modell 0100, einem thermogravimetrischen Analysegerät. Die TGA-Abrasterungen
wurden von 25 bis 700 °C
unter Verwendung einer 10 ° C/min-Rampenrate
unter strömender
Luft durchgeführt.
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Beispiele 1 – 6
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Eine
Eisen-(III)-katalysierte Reaktion eines Nitrodiols (oder Triols)
mit einem 2- (oder 3-)fachen Überschuss
Isocyanat wird in Lösung über eine
Dauer von Stunden fortschreiten gelassen. Das Nitroisocyanataddukt,
ein Nitro enthaltendes Di- (oder Tri-)isocyanat, kann isoliert werden
und in PUCB-Harzsysteme
ohne Verlust der Härtungseigenschaften
bzw. des Härtungsansprechens
formuliert werden.
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Herstellung von Nitroisocyanaten
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Beispiel 1 – Herstellung
von NMPD/TDI (NMPD/TDI-25)
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Ein
100 ml-Rundkolben, ausgestattet mit einem Magnetrührer, wurde
beschickt mit Ethylacetat (50 ml), 2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol
(NMPD, 6,75 g, 0,05 mol) und Toluylen-2,4-diisocyanat (technische
Qualität,
80/20-Gemisch aus
2,4- und 2,6-Isomeren, 18,2 g, 0,104 mol). Nachdem sich die NMPD-Kristalle
gelöst hatten,
wurde Eisen-(III)-acetylacetonatkatalysator als eine 0,08 M Lösung in
Ethylacetat (0,0028 g, 0,10 ml Lösung)
zugegeben. Die Reaktionsmasse wurde von 22 °C auf 38 °C über eine Dauer von 30 Minuten
erwärmt,
wonach sie wieder auf Raumtemperatur abkühlte. Man ließ die Reaktion über Nacht
bei Raumtemperatur fortschreiten, wonach das meiste des Ethylacetatlösungsmittels
auf einem Rotationsverdampfer unter Vakuum bei 50 °C entfernt
wurde. Ein orange-farbenes sirupartiges Produkt (31,4 g) wurde erhalten,
das theoretisch 24,3 g Feststoff und 7,1 g restliches Lösungsmittel
enthielt. Zu diesem Produkt wurde Sigmacure 7720 Komponente II-Isocyanatharz
(HA International, 72,8 g) gegeben und die Komponenten gründlich gemischt. Das
resultierende Endprodukt war ein klares, orange-farbenes, viskoses Öl, bezeichnet
als NMPD/TDI-25.
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Beispiel 2 – NMPD/TDI
(NMPD/TDI-50)
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Das
Verfahren von Beispiel 1 (für
NMPD/TDI-25) wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass das Ausgangsprodukt
(30,9 g, 24,3 g Feststoffe mit 6,6 g restlichem Ethylacetat) mit
24,3 g Sigmacure 7720 verdünnt wurde.
Die stark viskose, klare Lösung
wurde mit zusätzlichen
4 g DBE-Lösungsmittel
(Dupont Produkt) verdünnt,
um die Viskosität
zu erniedrigen und gleichmäßiges Beschichten
des Sandes zu erleichtern. Es war wurde als NMPD/TDI-50 bezeichnet.
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Beispiel 3, 4 – NPMD/MDI
(NMPD/MDI-25 und NMPD/MDI-50)
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Ein
250 ml-Rundkolben, ausgestattet mit einem Magnetrührer, wurde
mit Ethylacetat (7,5 g), 2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol (NMPD,
6,75 g, 0,05 Mol) und Sigmacure 7720 Komponente II-Isocyanatharz,
d.h.
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Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) (HA International, 43,7 g) beschickt. Eisen-(III)-acetylacetonat-Katalysator
wurde als eine 0,08M Lösung
in Ethylacetat (0,0028 g, 0,10 ml Lösung) zugegeben. Die Reaktionsmasse
blieb eine Aufschlämmung,
da die NMPD-Kristalle sehr langsam zu lösen waren. Die Reaktionsmasse wurde
auf 50 °C
für 8 Stunden
erwärmt,
um die Reaktion zu erleichtern. Man ließ die Reaktion dann über Nacht bei
Raumtemperatur fortschreiten. Das klare, viskose, dunkelbraune Harz
wurde mit einem zusätzlichen
Aliquot von Sigmacure 7720 Komponente II-Isocyanatharz (33,0 g) verdünnt und
die Komponenten wurden sorgfältig
bei 50 °C
gemischt. Das resultierende Endprodukt (91 g) war ein klares, orangefarbenes,
viskoses Öl, bezeichnet
als NMPD/MDI-50. Ein Teil dieses Gemischs (45 g) wurde entnommen
und verdünnt
mit zusätzlichen
33,0 g Sigmacure 7720. Dieses Produkt enthielt ungefähr die Hälfte des
ursprünglichen
NMPD-Addukts und wurde als NMPD/MDI-25 bezeichnet.
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Beispiel 5 – TN/TDI
(TN/TDI-25)
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Ein
100 ml-Rundkolben, ausgestattet mit einem Magnetrührer, wurde
beschickt mit Ethylacetat (50 ml), 2-Nitro-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol
(TN, 5,0 g, 0,033 Mol) und Toluylen-2,4-diisocyanat (technische Qualität, 80/20-Gemisch
aus 2,4- und 2,6-Isomeren, 18,2 g, 0,104 Mol). Nachdem die TN-Kristalle
sich teilweise gelöst
hatten, wurde Eisen-(III)-Acetylacetonatkatalysator
als eine 0,08 M Lösung
in Ethylacetat (0,0028 g, 0,10 ml Lösung) zugegeben. Die Reaktionsmasse
wurde von 22 °C
auf 35 ° C über eine
Dauer von 30 Minuten erwärmt,
wonach sie begann wieder auf Raumtemperatur abzukühlen. Man
ließ die
Reaktion über
Nacht bei Raumtemperatur fortschreiten, wonach das meiste des Ethylacetatlösungsmittels
auf einem Rotationsverdampfer unter Vakuum bei 50 °C entfernt
wurde. Ein orange-farbenes sirupartiges Produkt (30,8 g) wurde erhalten,
welches theoretisch 23,2 g Feststoffe und 7,6 g restliches Lösungsmittel
enthielt. Zu diesem Produkt wurde Sigmacure 7720 Komponente II-Isocyanatharz
(HA International, 69,6 g) gegeben und die Komponenten gründlich gemischt.
Das resultierende Endprodukt war ein klares, orange-farbenes, viskoses Öl, das als TN/TDI-25
bezeichnet wurde.
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Beispiel 6 – TN/TDI
(TN/TDI-50)
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Das
Verfahren für
TN/TDI-25 wurde wiederholt, ausgenommen, dass das Ausgangsprodukt
(30,6 g, 24,3 g Feststoffe mit 6,3 g restlichem Ethylacetat) verdünnt wurde
mit 23,2 g Sigmacure 7720. Die hochviskose, klare Lösung wurde
mit zusätzlichen
3 g DBE-Lösungsmittel
(Dupont-Produkt) verdünnt,
um die Viskosität zu
erniedrigen und gleichmäßiges Beschichten
auf Sand zu erleichtern. Es wurde als TN/TDI-50 bezeichnet.
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Beispiel 7 – Einbringen
von Nitroisocyanaten in Gießkerne – Quantitatives
Härtungsansprechen
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Teilersatz
der Nitroisocyanate durch das Standard-Isocyanat auf MDI-Basis (Sigmacure
7720) in einer Gießharzformulierung
führte
tatsächlich
zu einer wesentlichen Verbesserung gegenüber Lösungen nach dem Stand der Technik.
Die Formulierungen, Anfangs- und 24-Stunden-Zugfestigkeitsdaten
für die
Nitroisocyanatproben sind in der Tabelle unten ersichtlich.
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Beispiel 8 – Einbringen
von Nitroisocyanaten – Testen
der quantitativen thermischen Zersetzung
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Das
Testen der thermischen Zersetzung von hundeknochenförmigen Proben,
die aus Nitroisocyanatsystemen hergestellt waren, wurde durchgeführt. Die
Nitroisocyanatgießharze
verhielten sich wie gewünscht, wobei
sie ihre Zugfestigkeit unmittelbar nach der Hitzealterung verloren.
Dies ist graphisch ersichtlich in der Figur, worin der prozentuale
Anfangsfestigkeitsverlust als eine Funktion der Heizzeit aufgetragen
ist. Wie aus den Auftragungen ersichtlich, zeigten die Nitroisocyanatadditive,
die auf TDI basieren, wesentlich erhöhte Zersetzungsgrade bei 5
Minuten relativ zur Kontrolle. Das Nitroisocyanatadditiv, das auf
MDI basierte, war weniger wirkungsvoll, wenngleich es weiterhin
eine Verbesserung gegenüber
der Kontrolle war. Das Ausmaß der
Zersetzung bei den längeren
Zeitintervallen wurde noch einheitlicher, wenngleich die Nitroadditive
immer noch eine kleine positive Wirkung zu haben schienen. Der Differenzierungsverlust
bei längeren
Backzeiten wird erwartet, da alle Polyurethanmatrizes bei 400 °C instabil
sind. Es kann aus diesen Ergebnissen geschlossen werden, dass Nitroisocyanate
tatsächlich
wirkungsvoll sind beim Beschleunigen der Zersetzung von Polyurethanmatrizes,
in welche sie aufgenommen sind. Anders ausgedrückt, heißt dies, dass die Nitroisocyanatadditive die
Temperatur, bei der die Zersetzung der Polyurethanmatrizes einsetzt,
erniedrigen. Die Verwendung der Nitroadditive in einer PUCB-Matrix
werden es so dem Gießanwender
erlauben entweder eine äquivalente
Zersetzung über
eine kürzere
Zeit bei der Standardtemperatur zu erhalten oder eine äquivalente
Zersetzung bei der Standardzeit bei einer geringeren Temperatur
zu erhalten. Der erste Fall liefert die Basis zum Verkürzen des
derzeitigen TSR-Backzyklus und zum Verbessern der Produktivität. Der zweite
Fall liefert die Basis zum Verringern der Energiekosten gegenüber dem
derzeitigen TSR-Backzyklus. Beide Szenarien sind wünschenswert.
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Beispiel 9 – Einbringen
von Nitronovolaken
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Um
die Wirkung von Nitrogruppen in einem phenolischen Polyol zu zeigen,
wurde ein Nitronovolak hergestellt aus 2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol
und Phenol. Phenolkondensate mit Aldehyden und Nitroalkanen oder
Nitroalkoholen sind in der Literatur bekannt und alle Varianten
werden hier durch Bezugnahme eingeführt. Für die Zwecke dieser Erfindung
bezieht sich "phenolisch" oder "Phenol" auf Phenol, substituierte
Phenole, Naphthole, substituierte Naphthole, Resorcinole, Phloroglucinol,
Bisphenole (z.B. Bisphenol A). Furfural und Aldehydkondensate auf
Furfurylalkoholbasis sollen ebenfalls in der allgemeinen Beschreibung
von Novolaken enthalten sein.
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Beispiel 10 – Herstellung
von NMPD/Phenol (BBNO2-33)
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Phenol
(18,87 g, 0,20 mol), 2-Nitro-2-methyl-1,3-propandiol (27,02 g, 0,20
mol) und Natriumphenylat-trihydrat (0,25 g, 1,5 mmol) wurden in
einen Dreihalskolben eingebracht, der ausgestattet war mit einem Magnetrührer, einem
Destillationskopf mit graduierter Aufnahme, einem Thermoelement
zur Temperatursteuerung und einem Anschluss für Stickstoff/Vakuum. Unter
N2 wurden Rühren und Erhitzen begonnen,
wobei die interne Reaktionstemperatur auf 140 °C gebracht wurde. Nach 10 Minuten
begann eine langsame Destillation eines nichtmischbaren Gemischs
aus Öl/Wasser.
Die Reaktion wurde bei 140 °C
für 3 Stunden
gehalten, während
welcher Zeit insgesamt 11 ml Destillat gesammelt wurden (7,8 ml
wässrig,
3,2 ml organisches Öl).
Vakuum (80 Torr) wurde dann auf die Reaktionsmasse angelegt, um
die letzten Spuren von Öl/Wasser
zu entfernen. Nach 15 Minuten unter Vakuum wurden zusätzliche
1,9 ml Destillat gesammelt (1 ml wässrig, 0,9 ml Öl) und die
Destillation hatte im Wesentlichen aufgehört. Die Reaktion wurde beendet
durch Kühlen
auf Raumtemperatur. Ein dunkler, glasförmiger Feststoff mit einem
Gewicht von ungefähr
29 g wurde gesammelt. Ein Aliquot dieses Produkts (10,0 g) wurde
in 20 g 1,3-Dioxolanlösungsmittel
gelöst.
Nachdem vollständige
Lösung
erreicht war, wurde Sigmacure 7200 Komponente I-Phenolharz (60,5
g, HA International) langsam unter kräftigem Rühren zugegeben. Das resultierende
Produkt war eine sehr dunkle Lösung,
die frei von suspendierten Feststoffen war.
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Beispiel 11 – Einbringen
von Nitronovolaken – Quantatives
Härteansprechen
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Das
Härteansprechen
von Gießformulierungen,
die zwei Grade des Nitronovolakadditivs (BBNO2-33) enthalten,
wurde bestimmt. Wie aus der Tabelle ersichtlich, härteten die
Nitronovolakproben, um harte hundeknochenförmige Proben zu bilden, die
auf eine analoge Art wie die Kontrollprobe nachhärteten.
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Beispiel 12 – Einbringen
von Nitronovolaken – Testen
der hermischen Zersetzung durch TGA.
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Das
Testen der thermischen Anfangsstabilität des Nitronovolaks unter Verwendung
von TGA als ein Screeningwerkzeug zeigte in der Tat die geringere
thermische Stabilität
im Vergleich mit einem Standardnovolakharz. Die übereinandergelegten TGA-Spuren
des Nitroenthaltenden Materials und eines kommerziellen Novolaks
können
in der Figur unten gesehen werden. Die Temperatur des Einsetzen
der Zersetzung des Nitronovolaks ist ungefähr 100 °C geringer als des Standardnovolaks.
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Beispiel 13 – Einbringen
von Nitronovolaken – Testen
der quantitativen thermische Zersetzung
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Das
Testen der thermischen Zersetzung von hundeknochenförmigen Proben,
die aus dem Nitronovolak-enthaltenden Harz, das in Beispiel 13 hergestellt
wurde, hergestellt sind, wurde mit positiven Ergebnissen durchgeführt. Wie
aus dem Graphen unten ersichtlich, begann die Abnahme der Zugfestigkeit
viel schneller als in der Kontrollprobe und, wie aus den Nitroisocyanatadditiven
ersichtlich, wurde das Ausmaß der
Zersetzung bei längeren
Zeitintervallen viel einheitlicher. Wieder wurde der Verlust des
Unterschieds bei längeren Backzeiten
aus obigen Gründen
erwartet. Diese Ergebnisse bestätigen,
dass das Vorliegen der Nitrogruppe auf entweder der Polyol (Komponente
A)-Seite oder Isocyanat (Komponente B)-Seite der Formulierung zu
verstärkter
thermischer Zersetzung bzw. verstärktem thermischen Abbau führen wird.
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Vergleichsbeispiel 14 – Einbringen
nichtreaktiver Nitroalkane
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Eine
Harzformulierung, die DMDNB (2,3-Dimethyl-2,3-dinitrobutan), eine
Verbindung mit zwei thermisch labilen, tertiären Nitrogruppen, enthält, wurde
hergestellt. Wie aus der Tabelle ersichtlich, hatte die DMDNB-Probe
ein Härtungsansprechen,
das im Wesentlichen identisch mit der Kontrollprobe ist.
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Vergleichsbeispiel
15 – Einbringen
von nichtreaktiven Nitroalkanen – Testen der quantitativen
thermischen Zersetzung
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Das
Testen der thermischen Zersetzung von hundeknochen-förmigen Proben,
die aus DMDNB-enthaltenden Harzen hergestellt waren, wurde mit unbedeutenden
Ergebnissen durchgeführt.
Wie ersichtlich ist, wurde die Rate des Zugfestigkeitsverlusts minimal
verstärkt,
im Vergleich zu der der Kontrollprobe. Wie aus der Tabelle unten
ersichtlich ist, hatte die DMDNB-enthaltende
Probe die höchste
Konzentration von NO2-Gruppen jeder getesteten
Probe – und
die Änderung
der Zersetzungsrate war minimal. Es kann daher geschlossen werden,
dass das meiste der Aktivität,
die bei den Nitroisocyanat- und Nitronovolak-enthaltenden Proben
beobachtet wird, von der Nitro-enthaltenden Polyurethanmatrix und
kaum von dem Vorliegen von nichtreaktiven Nitroalkanen abgeleitet
ist.
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Wenngleich
sich diese Arbeit auf Nitronovolake und Nitroisocyanate konzentrierte
werden andere Klassen von Nitroverbindungen gleiche Anwendbarkeit
aufweisen. Es sollte für
den Fachmann in der Technik ersichtlich sein, dass Verbindungen,
wie etwa Nitrodiamine und höhere
Nitropolyamine, Nitropolyharnstoffe, Nitro-enthaltende Polyester
oder Polyamidpolyole und andere in diesen Anwendungen geeignet wären.
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Das
Schlüsselmerkmal
dieser Erfindung ist das Vorliegen einer funktionellen Gruppe in
dem Polymergrundgerüst,
die in eine "spaltbare
Stelle" durch thermische
Behandlung übergeführt wird.
Die Nitrogruppe ist in dieser Arbeit gezeigt worden, jedoch würde erwartet
werden, dass andere Funktionalitäten,
wie etwa Peroxy- oder Perestergruppen, Halogenatome und stark gespannte
Gruppen ebenfalls geeignet sind.
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In
einem weiteren Sinne könnte
erwartet werden, dass diese Erfindung in anderen Anwendungen geeignet
ist, worin verstärkter
thermische Zersetzung eines polymeren Systems vorteilhaft ist. Dies
kann andere Gießanwendungen
als auch Nicht-Gießanwendungen
umfassen.
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Zusammenfassung
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Gießkerne und
-formen zum Gießen
von Metallen werden hergestellt durch Bilden einer Bindemittelzusammensetzung,
umfassend ein Polyol, ein Isocyanaturethanpolymer und einen Urethankatalysator.
Die Bindemitteladditive und Harzformulierungen der Erfindung sind
besonders geeignet zum Gießen
von Nichteisenmetallen, zum Beispiel zum Gießen von Aluminium, Magnesium
und anderen Leichtmetallen. Die zum Gießen von Aluminium und anderen
Leichtmetallen hergestellten Gießkerne und -formen zeigen ausgezeichnetes Auswerfen,
unter Beibehalten anderer wünschenswerter
Gießkern-
und -formeigenschaften.