DE1115201B - Reissverschluss mit flaechenhaft verteilten Kuppelmitteln - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

V13738Vna/3c

A N M E LDETAG: 21. JANUAR 1958

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 19. OKTOBER 1961

Die Erfindung betrifft einen Reißverschluß nach Patent 958 100 mit flächenhaft verteilten Kuppelmitteln, der aus zwei Grundgeweben mit im wesentlichen senkrecht darauf angeordneten ineinandergreifenden Verhakungsorganen besteht, welche teils aus Schleifen, teils aus Haken bestehen und als dichter Flor ausgebildet sind.

Es sind bereits Verbindungsvorrichtungen bekannt, bei denen zwei Träger in Form von Gewebestücken nach Art des Hakensamts verwendet werden. Die Haken dieser Gewebestücke werden von Fäden aus Kunststoff gebildet; sie entstehen aus durchschnittenen länglichen Noppen und bewahren ihre Form dadurch, daß man das Kunststoffmaterial einer Wärmebehandlung unterzieht. Man kann diese Art von Reißverschlüssen aus flächenhaft verteilten Kupplungsmitteln als Kleiderverschlüsse, als Verschlüsse für Vorhänge u. dgl. verwenden, also überall da, wo ein weicher, unsichtbarer und leicht zu öffnender Verschluß von Vorteil ist und Knopfverschlüsse oder andere Befestigungsvorrichtungen ersetzt werden sollen.

Es ist ferner ein Deckungsflorgewebe mit aus thermoplastischem Kunststoff bestehendem Flor bekanntgeworden, dessen wesentliches Merkmal darin besteht, daß mindestens ein Teil der Florbüschel an den Enden als Verhakungsmittel ausgebildet ist. Man geht hier so vor, daß die Flornoppen mit Hilfe von Schneidruten gebildet werden, deren Schnittrinne in einer Seite der Rute liegt, wobei die Noppen über diesen Ruten durch Wärmeeinwirkung stabilisiert werden, bevor ihr vor der Schnittrinne der Rute liegender Schenkel zerschnitten wird.

Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung darin, daß das eine Grundgewebe lediglich die Haken und das andere lediglich die Schleifen aufweist, wobei die Spitzen der Verankerungsorgane untereinander in verschiedener Höhe gegenüber den Grundgeweben liegen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung haben die Noppen in an sich bekannter Weise gleiche Abmessungen, liegen aber in verschiedenen Ebenen, die in bezug auf die Ebene ihres Grundgewebes schräg stehen, derart, daß ihre Spitzen in verschiedenen Höhen liegen.

Durch die erfindungsgemäße Form des Reißverschlusses erreicht man erwiesenermaßen eine wesentliche Verbesserung des Widerstandes gegen die Trennung der beiden Gewebestücke. Es zeigt sich in der Praxis, daß ein Hakengewebestück bekannter Art, das z. B. mit 120 Haken je Quadratzentimeter versehen ist, an einem gleichen Hakengewebestück bis

Reißverschluß mit flächenhaft verteilten Kuppelmitteln

Anmelder: Velcro S.A., Lenzerheide, Grisons (Schweiz)

Vertreter: Dr.-Ing. F. Mayer, Patentanwalt, Berlin-Dahlem, Hüttenweg 15

Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 2. Oktober 1957

George de Mestral, Vieh, Vaud (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden

zu 70% seiner Oberfläche unverhakt bleibt. Verwendet man dagegen nach der Erfindung zusammen mit einem Hakengewebestück ein Noppengewebestück, so steigert dieses letztere, das ungefähr 1000 Noppen je Quadratzentimeter aufweist, die Wahrscheinlichkeit des Einhakens dieser Haken ganz beträchtlich.

Die Zeichnung veranschaulicht beispielhaft und schematisch mehrere Ausführungsformen des Reißverschlusses nach der Erfindung.

Fig. 1 zeigt schematisch einen zur Kette parallelen Schnitt durch ein in der Herstellung begriffenes Gewebe nach Art eines ungeschnittenen Samtgewebes; Fig. 2 zeigt ein Gewebe derselben Art wie das vorerwähnte, nachdem seine Noppen geöffnet worden sind und das Gewebe gebürstet worden ist; Fig. 3 zeigt schematisch das gleiche Gewebe wie dasjenige nach Fig. 2 in einer zu Fig. 2 senkrechten Ebene;

Fig. 4 zeigt zwei Gewebestücke in Einhakstellung; Fig. 5 zeigt die Anwendung des Reißverschlusses nach der Erfindung bei einem Gürtel; Fig. 6 stellt ein samtartiges Gewebe dar, dessen Flor Haken bildet.

Das in Fig. 1 gezeigte ungerissene Samtgewebe ist unter Bildung eines Fonds hergestellt, der mehrere Schußfäden! und mehrere Kettfäden2 umfaßt. Die Noppen 3 dieses Gewebes werden mit Hilfe von zusätzlichen Kettfäden 4 gebildet, die im Verlauf des Webens über lanzettenförmige Metallschienen laufen.

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Diese zusätzlichen Fäden 4 bestehen aus Kunststoff, so daß sie nach einer Wärmebehandlung die ihnen im Verlaufe des Webens gegebene Form behalten können. Diese zusätzlichen Kettfäden 4 können entweder ein- oder mehrfaserig sein. In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel sieht man, daß man bei Verwendung von Metallschienen 5 verschiedenen Schnitts hinsichtlich ihrer Höhe Noppen 3 erhält, deren Spitzen sich in bezug auf die allgemeine Ebene des Gewebefonds auf verschieden hohen Ebenen befinden, mit dem Ziel, zu erreichen, daß sich ein solches Noppengewebe mit größerer Wahrscheinlichkeit mit den Haken eines ähnlichen Gewebes verhakt, auf welchem die Noppen 3 auf einer ihrer Längsseiten nach der zur Erhaltung der Hakenform bestimmten Wärmebehandlung durchschnitten worden sind.

Das in Fig. 2 veranschaulichte Gewebe ist von derselben Art wie das in Fig. 1 dargestellte und ist mit Hilfe von Schienen 5 gewebt, die alle im wesentlichen den gleichen Querschnitt haben. Dieses Gewebe ist mit Hilfe von zusätzlichen mehrfaserigen Kettfaden 4 hergestellt. Nachdem dieses Gewebe gewebt worden ist, wird es gebürstet, mit dem Erfolg, daß die die Fäden 4 bildenden Fasern 6 in jeder Noppe 3 ohne Aufreißen der Noppen voneinander getrennt werden. Die von jeder Faser 6 gebildeten Noppen werden durch das Bürsten fächerartig ausgebreitet, so daß sie in verschiedenen Ebenen liegen, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist. Ein solches Gewebe ermöglicht es also, die Anzahl der wahrscheinlichen Einhakpunkte um die Anzahl der Fasern, die jeder mehrfaserige Faden umfaßt, zu vervielfachen. Nach dem Bürstvorgang können die Noppen fixiert oder stabilisiert werden, damit sie ihre Form und ihre Stellung bewahren. Diese Fixierung oder Stabilisierung kann dadurch erreicht werden, daß man das Gewebe mit Klebemitteln imprägniert. Auf diese Weise erhält man Noppen 3, die von mehreren Ösen gebildet werden, die sowohl hinsichtlich ihrer Form als auch hinsichtlich ihrer Richtung in bezug auf die Ebene des Gewebefonds ungleich sind.

Fig. 4 zeigt ein solches Stück Noppengewebe, das mit der Bezugsziffer 7 bezeichnet und von der gleichen Art ist wie das Gewebe gemäß den Fig. 2 und 3, und zwar in Einhakstellung mit einem Stück Gewebe 8, welches mit Haken 9 versehen ist.

Der erfindungsgemäße Verschluß kann auf den verschiedensten Gebieten angewendet werden, z. B. für Kleider, Schuhe, Schlüpfer, Gürtel, Vorhänge, Wandteppiche usw. Eine ganz besonders interessante Verwendung dieser Vorrichtung ist in Fig. 5 gezeigt, in welcher ihre Anwendung auf einem Gürtel zu sehen ist. Ein Stück Noppengewebe 7 ist auf einem Ende des Gürtels auf dessen äußerer Seite angebracht, während ein Stück Hakengewebe 8 auf dem anderen Ende auf der Innenseite angebracht ist. Es genügt dabei, die Enden des Gürtels aneinanderzupressen, um die gewünschte Einhakung zu erzielen. Ein solcher Gürtel hat weder Schnallen noch Löcher noch Schlaufen und besitzt den großen Vorteil, auf einer

ίο unbegrenzten Anzahl von Punkten entlang eines jeden Gewebestücks 7 und 8 eingehakt werden zu können.

Schließlich zeigt Fig. 6 ein samtartiges Gewebe, dessen Flor Haken nach Art von Karabinern bildet.

Der Fond 27 trägt die Noppen 26, die nur auf einer ihrer Seiten aufgeschnitten sind. Alle diese Noppen 26 bilden karabinerförmige Haken, wobei das Element 28 jeder Noppe den eigentlichen Haken bildet, während das Element 29 eine gewöhnliche aufgerichtete Noppe

ao darstellt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE:
   1. Reißverschluß mit flächenhaft verteilten Kuppehnitteln, der aus zwei Grundgeweben mit im wesentlichen senkrecht darauf angeordneten, ineinandergreifenden Verhakungsorganen besteht, welche teils aus Schleifen, teils aus Haken bestehen und als dichter Flor ausgebildet sind, nach Patent 958 100, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Grundgewebe (8) lediglich die Haken (9) und das andere (7) lediglich die Schleifen (6) aufweist, wobei die Spitzen der Verankerungsorgane untereinander in verschiedener Höhe gegenüber'den Grundgeweben liegen.
2. 2. Reißverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (6) in an sich bekannter Weise gleiche Abmessungen haben, aber in verschiedenen Ebenen Hegen, die in bezug auf die Ebene ihres Grundgewebes (7) schräg stehen, derart, daß ihre Spitzen in verschiedenen Höhen liegen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 958 100;
   USA.-Patentschriften Nr. 2499 898, 2 800149, 2 713 360, 2 677 871, 2 571077, 2 226 631, 2110 867, 1934 942;

   schweizerische Patentschrift Nr. 295 638;
   österreichische Patentschrift Nr. 193 337;
   britische Patentschriften Nr. 713 072, 370 260, 767 014.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen