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Die
Erfindung betrifft eine Antriebseinheit, insbesondere für eine Schließeinheit,
eine Einspritzeinheit oder einen Auswerfer einer Spritzgießmaschine,
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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In
jüngster
Zeit geht man dazu über,
Spritzgießmaschinen
mit elektrischen und hydraulischen Antrieben zu versehen, wobei über den
elektrischen Antrieb Stellbewegungen mit hoher Geschwindigkeit bei
vergleichsweise geringen Kräften
ausgeübt
werden, während
der hydraulische Antrieb besonders vorteilhaft ist, wenn hohe Axialkräfte bei
vergleichsweise geringfügigen
Stellbewegungen aufgebracht werden müssen.
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Derartige
Anforderungen treten beispielsweise bei einer Schließeinheit
oder eine Einspritzeinheit oder beim Betätigen von Auswerfern einer
Kunststoffspritzgießmaschine
auf. Beispielsweise wird zum Einspritzen von Kunststoff in eine
Werkzeugkavität
eine Plastifizierschnecke mit relativ hoher Axialgeschwindigkeit
in Richtung auf die Form bewegt, bis die Form vollständig mit
Kunststoff gefüllt
wird. Während
der sich anschließenden
Nachdruckphase, in der der Formteilschwund durch Zuführen von
Formmasse ausgeglichen wird, muss über die Einspritzeinheit eine
hohe Kraft ohne wesentlichen Axialvorschub der Plastifizierschnecke
aufgebracht werden.
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Ähnlich sind
die Anforderungen bei einer Schließeinheit zum Schließen des
Werkzeugs einer Spritzgießmaschine,
wobei die bewegliche Aufspannplatte zum Schließen des Werkzeugs zunächst über den
elektrischen Antrieb schnell bewegt wird und dann zum vollständigen Zufahren
und Zuhalten des Werkzeugs mit der erforderlichen Schließkraft nur
ein kurzer Resthub durchfahren werden muß.
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Aus
der
DE 41 11 594 A1 ist
eine gattungsgemäße Antriebsvorrichtung
bekannt, bei der mit einer beweglichen Werkzeugaufspannplatte ein
Hydrozylinder mit einer vergleichsweise großen Wirkfläche verbunden ist. Diese Einheit
aus beweglicher Werkzeugaufspannplatte und Hydrozylinder kann über eine
elektrisch betätigte
Hubspindelanordnung verfahren werden, um die Form schnell zu schließen und schnell
zu öffnen.
Die hohe Schließkraft
wird durch Druckbeaufschlagung des mit der Werkzeugaufspannplatte
verfahrbaren Hydrozylinders hydraulisch aufgebracht. Dabei wird
die gesamte Reaktionskraft über
die Hubspindelanordnung auf ein Maschinengestell übertragen.
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In
der US A 4,030,299 ist ein rein hydraulischer Antrieb für die bewegbare
Werkzeugaufspannplatte einer Kunststoffspritzgießmaschine bekannt, der einen
hydraulischen Kraftübersetzer
enthält.
Dieser hat einen bewegbaren Kolben mit kleiner Wirkfläche, einen
weiteren bewegbaren Kolben mit großer Wirkfläche und einen Zylinder, der
zusammen mit den beiden Kolben einen mit einer Druckflüssigkeit gefüllten Druckraum
einschließt.
Der Zylinder ist ortsfest am Gestell der Spritzgießmaschine
gelagert. Zu dem Antrieb gehören
außerdem
Hydrozylinder, die zum Schließen
und Öffnen
des Werkzeugs die bewegbare Werkzeugaufspannplatte verfahren. Im
geöffneten
Zustand der Form ist das Volumen des Druckraums des hydraulischen
Kraftübersetzers
minimal. Wird nun die bewegbare Werkzeugaufspannplatte von den Hydrozylindern
im Sinne eines Schließens
der Form verfahren, so wird der große Kolben des hydraulischen
Kraftübersetzers
mitgenommen, wobei sich das Volumen des Druckraums des hydraulischen
Kraftübersetzers
vergrößert und
Druckmittel aus einem Behälter über ein
Nachsaugventil in den Druckraum einströmt. Im Anschluss daran wird der
kleine Kolben des hydraulischen Kraftübersetzers in den Druckraum
hinein gefahren und dadurch ein hoher Druck erzeugt, der über die
große
Wirkfläche
des großen
Kolbens eine hohe Schließkraft
bewirkt. Die Betätigung
des kleinen Kolbens erfolgt hydraulisch durch Zufuhr von Druckmittel.
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Aus
der
DE 101 21 024
A1 der Anmelderin ist eine Antriebsvorrichtung bekannt,
die mit einem hydraulischen Kraftübersetzer ausgeführt ist,
dessen kleinere Kolbeneinheit zum Schließen eines Werkzeugs über eine
elektrisch betätigte
Hubspindelanordnung betätigt
wird. Diese Kolbeneinheit kann aus einem einzigen kleineren Kolben
oder einer Vielzahl von Kölbchen
bestehen. Diese begrenzen gemeinsam mit einem Zylinder oder Zwischenteil
und einem großen
Kolben des Kraftübersetzers
einen Druckraum, wobei durch das Einfahren der kleinen Kolben in
den Druckraum ein hoher Druck erzeugt werden kann, der über die
große
Wirkfläche
des großen
Kolbens auf die bewegliche Werkzeugaufspannplatte wirkt. Während des
schnellen Schließens
des Werkzeugs mit vergleichsweise geringer Kraft ist das Zwischenteil
mit einer Spindelmutter der Spindelanordnung verbunden, so dass
die Kolbeneinheit mit geringerem Durchmesser, der große Kolben
und das Zwischenteil gemeinsam verschoben werden. Bei sich schließendem Werkzeug
wird dann das Zwischenteil am Gestell der Spritzgießmaschine
reibschlüssig festgelegt,
so dass die weitere Schließbewegung
des Werkzeugs durch das Einfahren der kleinen Kolbeneinheit in den
Druckraum und die entsprechende Axialbewegung des großen Kolbens
des Kraftübersetzers
(kleiner Hub) bestimmt ist.
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Nachteilig
bei dieser Lösung
ist, dass zum Klemmen des Zwischenteils am Maschinengestell ein
erheblicher vorrichtungstechnischer Aufwand erforderlich ist, um
sicherzustellen, dass das Zwischenteil in seiner vorbestimmten Relativposition
mit Bezug zum Gestell der Spritzgießmaschine verbleibt.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung insbesondere
für die
Schließeinheit,
die Einspritzeinheit oder die Auswerfer einer Spritzgießmaschine
zu schaffen, bei der der Axialvorschub über einen Kraftübersetzer mit
minimalem vorrichtungstechnischen Aufwand steuerbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß hat die
Antriebseinheit einen hydraulischen Kraftübersetzer, dessen Kolbeneinheit
mit kleinerem Durchmesser über
eine elektrisch betätigte
Hubspindelanordnung betätigt
wird. Diese Kolbeneinheit begrenzt gemeinsam mit einem Zwischenteil
und einem Kolben mit größerer Wirkfläche einen
Druckraum. Erfindungsgemäß lässt sich das
Zwischenteil formschlüssig
mit dem Gestell der Spritzgießmaschine
verriegeln, so dass dessen Axialposition zuverlässig festgelegt und der weitere
Hub der Antriebsvorrichtung allein durch das Übersetzungsverhältnis zwischen
der Kolbeneinheit mit kleinerem Durchmesser und dem größeren Kolben
bestimmt ist.
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Dabei
wird es besonders bevorzugt, wenn diese formschlüssige Verriegelung über eine
Verzahnung erfolgt, die in Radialrichtung in Eingriff gebracht wird.
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Diese
Verzahnung wird vorzugsweise so ausgebildet, dass die Verriegelung
an unterschiedlichen Axialpositionen erfolgen kann und somit eine einseitige
mechanische Belastung vermieden wird.
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Bei
einem besonders bevorzugten, kompakt ausgebildeten Ausführungsbeispiel
ist die formschlüssig
wirkende Halteeinrichtung als Klemmhülse ausgeführt, die am Zwischenteil befestigt
ist und dieses koaxial umgreift und in Eingriff mit einem in einen Ringraum
zwischen dem Zwischenteil und der Klemmhülse eintauchendes ortsfestes
Verriegelungsstück
bringbar ist.
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Die
Betätigung
der Klemmhülse
in Radialrichtung erfolgt vorzugsweise entweder über ein geeignetes Klemmstück – ähnlich wie
bei der Spannvorrichtung einer Werkzeugmaschine – oder über einen Elektromagneten.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Kolbeneinheit mit kleinerem Durchmesser durch eine Vielzahl
von Kolben gebildet, die jeweils in einem Teildruckraum geführt sind, der
mit einem Druckraum verbunden ist, in den der Kolben mit größerem Durchmesser – im folgenden Kraftübersetzerkolben
genannt – eintaucht.
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Bei
dieser Variante wird es weiterhin bevorzugt, die Vielzahl von kleineren
Kolben aus zumindest einem Kölbchen
mit kleinerem Durchmesser und einem Kolben mit größerem Durchmesser
zu bilden. Denjenigen, den Kolben mit größerem Durchmesser aufnehmenden
Teildruckräumen
ist ein Hydrospeicher zugeordnet, dem ein Schaltventil vorgeschaltet
ist. Die Verbindung zu dem Hydrospeicher wird auf gesteuert, wenn
das Werkzeug geschlossen ist und somit eine große Schließkraft bei geringem Hub aufgebracht
werden muss. Diese große
Schließkraft
wird dann allein durch die kleinen Kölbchen aufgebracht, während die
größeren Kolben
durch die Verbindung mit dem Hydrospeicher wirkungslos geschaltet
sind.
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Eine
Spindel der Hubspindelanordnung ist vorzugsweise in der Achse des
Kraftübersetzers
angeordnet.
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Die
Spindelmutter dieser Hubspindelanordnung lässt sich über eine Kupplung, beispielsweise eine
elektromagnetisch betätigte
Kupplung mit dem Zwischenteil verbinden, so dass dieses bei einem schnellen
Axialvorschub mit geringer Kraft von der Spindelmutter mitgenommen
wird.
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Das
Zwischenteil ist vorzugsweise in Form eines Zylinders ausgebildet,
der die kleinere Kolbeneinheit und den größeren Druckübersetzerkolben aufnimmt.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung einer Antriebseinheit für eine Schließeinheit
einer Spritzgießmaschine
und
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2 eine
Variante der Antriebseinheit aus 1.
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Die
in 1 dargestellte Antriebseinheit 1 dient
zum Betätigen
der Schließeinheit
einer Spritzgießmaschine,
wobei eine bewegliche Werkzeugaufspannplatte zunächst mit einer hohen Geschwindigkeit
in Schließrichtung
bewegt werden soll und dann beim Auflaufen der beweglichen Werkzeughälfte auf die
feststehende Werkzeughälfte
der verbleibende Resthub und das zuhalten des Werkzeugs mit großer Kraft
durchgeführt
werden soll.
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Die
in 1 dargestellte Antriebseinheit 1 hat
einen Kraftübersetzer 2 mit
einer Kolbeneinheit 4 und einer Kraftübersetzer-Kolbeneinheit 6, deren Wirkfläche größer als
diejenige der Kolbeneinheit 4 ist. Die beiden Kolbeneinheiten 4, 6 begrenzen
mit einem Zwischenteil, im folgenden Zylinder 8 genannt, einen
Druckraum 10. Die Kolbeneinheit 4 mit kleinerer
Wirkfläche
wird über
eine als Gewinderollspindel ausgeführte Hubspindelanordnung 12 betätigt, so dass
eine Axialverschiebung der Kolbeneinheit 4 mit kleinerer
Wirkfläche
in einen entsprechend dem Wirkflächenverhältnis geringeren
Hub der Kraftübersetzer-Kolbeneinheit 6 umgesetzt
wird, wobei aufgrund der größeren Wirkfläche dieser
Einheit 6 eine größere Kraft
in Schließrichtung
auf die nicht dargestellte bewegliche Werkzeugaufspannplatte aufgebracht
werden kann.
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Die
Hubspindelanordnung 12 hat eine Spindel 14, die
drehbar und in Axialrichtung festgelegt an einem ortsfesten Gestell 16 der
Spritzgießmaschine gelagert
ist. Der Antrieb der Spindel 14 erfolgt über ein
Zahnrad 18, das über
einen Zahnriemen 20 mit einem Ritzel 22 eines
momenten- oder drehzahlgeregelten Antriebsmotors 24 kämmt, der
ebenfalls am Gestell 16 gelagert ist. Der Zylinder 8 ist
axial verschiebbar in einer hülsenförmigen Axialführung 28 gelagert,
die ortsfest am Gestell 16 befestigt ist. Die Spindel 14 durchsetzt
den Zylinder 8 entlang einer Axialbohrung 30.
Diese ist stufenförmig
zu einem Aufnahmeraum 32 für eine Spindelmutter 34 erweitert.
Die über
ein Kugelrollgewinde in Eingriff mit der Spindel 14 steht.
Die Spindelmutter 34 hat an ihrem in 1 linken
Endabschnitt einen radial vorspringenden Stützflansch 36, mit
dem sie an einer den Druckraum 32 begrenzenden Ringstirnfläche 38 des Zylinders 8 abstützbar ist.
In dem von dieser Ringstirnfläche 38 begrenzten
Boden des Zylinders 8 ist eine Kupplung 40 beispielsweise
eine elektromagnetische Kupplung vorgesehen, über die Spindelmutter 34 an
der Stirnfläche 38 des
Zylinders festlegbar ist.
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An
der in 1 rechten Ringstirnfläche des Stützflansches 36 sind
eine Vielzahl von Kolben abgestützt,
die gemeinsam die Kolbeneinheit 4 mit geringerer Wirkfläche ausbilden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist zumindest ein Kölbchen 42 mit
einem geringen Durchmesser und zumindest ein Kolben 44 mit
größerem Durchmesser
vorgesehen, deren vom Stützflansch 36 entfernter
Endabschnitt dichtend in Teildruckräume 46 bzw. 48 eintaucht.
Diese sind über
Kanäle 50, 52 mit
einem als Ringraum ausgebildeten Kraftübersetzerraum 54 verbunden,
in dem axial verschiebbar ein die Kraftübersetzerkolbeneinheit 6 ausbildender
Kraftübersetzerkolben 56 aufgenommen
ist, der mittelbar oder unmittelbar auf die bewegliche Werkzeugaufspannplatte
wirkt. Dieser Kraftübersetzerkolben 56 ist
bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
als Hohlkolben ausgeführt,
wobei an den in den ringförmigen
Kraftübersetzerraum 54 eintauchenden
Führungsabschnitten
des Kraftübersetzerkolbens 56 zwei
koaxial zueinander angeordnete O-Ring-Dichtungen 58, 60 vorgesehen
sind.
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An
der in 1 rechten Stirnfläche 62 des Zylinders 8 ist
eine Stirnplatte 64 befestigt, an der eine Klemmhülse 66 befestigt
ist, die die Axialführung 28 des
Gestells 16 umgreift und sich von der Stirnfläche 62 zurück in Richtung
zum Gestell 16 hin erstreckt, so dass auch der Zylinder
zumindest abschnittsweise von der Klemmhülse 66 umgriffen ist. Die
Klemmhülse 66 ist ähnlich wie
bei einer Werkzeugeinspannvorrichtung einer Werkzeugmaschine als
lamellenförmige Federhülse ausgeführt, deren
in 1 linke Endabschnitte in Radialrichtung federnd nach
innen bewegbar sind. An diesen Endabschnitten der Lamellen der Klemmhülse 66 sind
Eingriffsabschnitte 68 in Form einer Verzahnung ausgebildet,
der entsprechende Verriegelungsabschnitt 70 am Außenumfang
der Axialführung 28 zugeordnet sind.
Diese Verzahnung ist so ausgebildet, dass bei einer Radialverformung
der Klemmhülse 66 nach
innen ein Eingriff innerhalb vorbestimmter Axialrelativpositionen
zwischen der Klemmhülse 68 (und
damit dem Zylinder 8) und der Axialführung 28 bewirkt werden
kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird dies dadurch erreicht, dass die axiale Länge des Verriegelungsabschnittes 70 größer als
diejenige des Eingriffsabschnitts 68 gewählt ist.
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Die
Klemmhülse 66 lässt sich über ein
mechanische Vorrichtung, beispielsweise einen verschiebbar gelagerten
Klemmkonus in Radialrichtung in Eingriff mit dem Verriegelungsabschnitt 70 bringen, so
dass der Zylinder 8 formschlüssig mit der Axialführung 28 verbunden
ist und somit dessen Axialposition auch bei großen wirksamen Reaktionskräften festgelegt
ist. Die die größeren Teildruckräume 48 mit
dem Kraftübersetzerraum 54 verbindenden
Kanäle 52 lassen
sich über
ein Schaltventil 72 mit einem Hydrospeicher 74 verbinden,
wobei die Verbindung zum Kraftübersetzerraum 54 abgesperrt
ist. D.h. bei Umschalten des Schaltventils 72 wird dieser
Hydrospeicher 74 aufgeladen, das von den größeren Kolben 44 verdrängte Druckmittel
jedoch nicht in den Teildruckraum 46 geführt. Zwischen
dem Kraftübersetzerkolben 56 und
dem Zylinder 8 ist eine nicht dargestellte Federanordnung
ausgebildet, die den Kraftübersetzerkolben 56 in
Richtung seiner in 1 dargestellten Endlage vorspannt.
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Dies
wird im folgenden noch näher
erläutert.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Antriebseinheit 1 in
einer Position gezeigt, in der der Zylinder 8 in eine vordere
Endposition gefahren ist. In der Grundposition, d.h. bei vollständig geöffnetem
Werkzeug ist der Zylinder 8 in 1 nach.
links, hin zur Stirnfläche
des Gestells 16 verfahren. Ausgehend von dieser Grundposition
wird zum Schließen
des Werkzeugs die Kupplung 40 eingerückt, so dass der Zylinder 8 mit
der Spindelmutter 34 verbunden ist. Gleichzeitig wird der
Antriebsmotor 24 angesteuert, so dass die Spindel 14 gedreht
wird und die Spindelmutter 36 entsprechend einen Axialvorschub
nach rechts in 1 durchführt. Der Zylinder 8 wird
von der drehfest gelagerten Spindelmutter 36 mitgenommen
und in Richtung seiner in 1 dargestellten
Position nach rechts verfahren bis die bewegliche Werkzeughälfte auf
die feststehende Werkzeughälfte
aufläuft
oder kurz vor dieser Axialposition ist.
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Während dieses
Axialhubs des Zylinders 8 ändert sich der Druck im Druckraum 10 nicht,
da die Relativposition der Kolbeneinheiten 4, 6 gleich
bleibt.
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Nach
dem Schließen
des Werkzeugs oder – wie
oben ausgeführt – kurz vor
dieser Axialposition wird die Kupplung gelöst, so dass der Zylinder 8 stehen
bleibt. Die Axialposition des Zylinders 8 wird dann durch
mechanische Beaufschlagung der Klemmhülse 66 in Radialrichtung
fixiert, so dass die Eingriffsabschnitte 68 formschlüssig in
die Verriegelungsabschnitte 70 der Axialführung 28 eingreifen. Der
Antriebsmotor 24 ist weiter angesteuert, so dass die Spindelmutter 36 weiter
in Axialrichtung verfahren wird und dabei die Kölbchen 42 und die
Kolben 44 in Richtung einer Verkleinerung der Teildruckräume 46, 48 verschoben
werden. Dadurch wird der Druck im Druckraum 10 erhöht und entsprechend
der verdrängten
Druckmittelmenge und des Wirkflächenverhältnisses
der Kraftübersetzerkolben 56 mit
vergleichsweise großer
Kraft nach rechts bewegt, so dass das vollständige Schließen des
Werkzeugs eingeleitet wird. Nach einem vorbestimmten Hub der Kölbchen 42 und
der Kolben 44 wird das Schaltventil 72 umgeschaltet,
so dass die Verbindung der den Kolben 44 zugeordneten Druckräume 48 mit
dem Kraftübersetzerraum 54 abgesperrt
wird und das von diesen Kolben 44 verdrängte Druckmittel zum Aufladen
des Hydrospeichers 74 verwendet wird. D.h. nach diesem
ersten Teilhub der Kolbeneinheit 4 mit kleinerem Durchmesser
relativ zum Zylinder 8 werden die Kolben 44 im
Hinblick auf die Kraftübersetzung
wirkungslos geschaltet, so dass der Druckraum 10 in der
Folge nur noch durch die Axialverschiebung der kleinen Kölbchen 42 verringert
wird. In dieser Endphase der Schließbewegung wird das Übersetzungsverhältnis des
Kraftübersetzers
somit derart geändert,
dass dieser Hub mit geringerer Geschwindigkeit, aber wesentlich
vergrößerter Kraft
erfolgt und somit das Werkzeug zuverlässig zugehalten wird. Ein Ausweichen
des Zylinders 8 nach links in 1 wird dabei
durch die formschlüssige
Verriegelung verhindert.
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Bei
den aus der
DE 101
21 024 A1 bekannten Lösungen
erfolgt das Festlegen des Zylinders
8 mit Bezug zum Gestell
16 nur
durch reibschlüssige Verbindungen,
die ein sicheres Zuhalten des Werkzeugs bei hohen Schließkräften nicht
gewährleisten.
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Wie
erwähnt,
kann zur Verriegelung des Zylinders 8 ein konischer Klemmkonus
oder ähnliches verwendet
werden, um die in Radialrichtung elastisch ausgebildeten Lamellen
der Klemmhülse 66 radial nach
innen zu verformen.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird anstelle
einer derartigen mechanisch betätigten
Haltevorrichtung ein Elektromagnet verwendet, über den die elastischen Lamellen
der Klemmhülse 66 in
Radialrichtung hin zu der Umfangswandung der gestellfesten Axialführung 28 bewegbar
sind. Diese Kupplung 76 wird bei dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
durch ein Stromspule 78 gebildet, bei deren Bestromung
die aus einem magnetisierbaren Material ausgebildete Klemmhülse 66 radial
nach innen bewegt wird, so dass die Eingriffsabschnitte 68 an
der Innenumfangswandung der Klemmhülse 66 in die Verriegelungsabschnitte
70 am Außenumfang
der Axialführung 28 eintauchen
und somit eine formschlüssige
Verriegelung herbeiführen.
Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
erstrecken sich die Verriegelungsabschnitte 70 nahezu über die
gesamte Axiallänge
der Axialführung 28,
so dass der Zylinder 8 in jeder beliebigen Axialposition
festgelegt werden kann, so dass bei einem Werkzeugwechsel unterschiedliche
Werkzeughöhen
ausgeglichen werden können.
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Ein
weiterer Unterschied zum vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel besteht darin,
dass die beim Aufbringen der Schließkraft beanspruchten Flanken 80, 82 der
Verriegelungsabschnitte 70 bzw. der Eingriffsabschnitte 68 in
Radialrichtung verlaufend ausgeführt
sind, so dass hohe Axialkräfte
aufgenommen werden können,
während
bei dem eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel diese Flanken als
Schrägflächen ausgeführt sind.
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Im übrigen entspricht
das dargestellte Ausführungsbeispiel
demjenigen der 1, so dass weitere Erläuterungen
entbehrlich sind.
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Der
Vorteil einer mit unterschiedlichen Kolbendurchmessern ausgeführten Kolbeneinheiten 4 besteht
darin, dass bei geöffnetem
Schaltventil 72 der Kraftübersetzer mit einer vergleichsweise
geringen Übersetzung
arbeitet, so dass der Kraftübersetzerkolben 56 mit
vergleichsweise hoher Geschwindigkeit aber geringer Kraft bewegt
wird. Erst nach Wirkungslosschalten der größeren Kolben 44 arbeitet
der Kraftübersetzer 2 mit
seiner maximalen Übersetzung,
um die Schließkraft
aufzubringen. Auf diese Weise lässt
sich der erforderliche Hub der Spindelmutter 34 gegenüber einer
Lösung
verringern, bei der die Kolbeneinheit 4 nur mit Kölbchen 42 mit
vergleichsweise geringem Durchmesser ausgeführt ist.
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Die
Anzahl der Kölbchen 42/Kolben 44 kann praktisch
beliebig verändert
werden, um das Übersetzungsverhältnis des
Kraftübersetzers
an die Leistung der Spritzgießmaschine
anzupassen.
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Offenbart
ist eine Antriebseinheit, insbesondere für die Schließeinheit,
die Einspritzeinheit oder die Auswerfer einer Spritzgießmaschine,
mit einem hydraulischen Kraftübersetzer
mit zwei relativ zueinander beweglichen Kolbeneinheiten mit unterschiedlichen
Wirkflächen,
die gemeinsam mit einem Zylinder einen Druckraum begrenzen. Der
Zylinder lässt sich über eine
Halteeinrichtung formschlüssig
mit Bezug zu einem Gestell der Spritzgießmaschine verriegeln.
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- 1
- Antriebseinheit
- 2
- Kraftübersetzer
- 4
- Kolbeneinheit
- 6
- Kraftübersetzerkolbeneinheit
- 8
- Zylinder
- 10
- Druckraum
- 12
- Hubspindelanordnung
- 14
- Spindel
- 16
- Gestell
- 18
- Zahnrad
- 20
- Zahnriemen
- 22
- Ritzel
- 24
- Antriebsmotor
- 28
- Axialführung
- 30
- Axialbohrung
- 32
- Aufnahmeraum
- 34
- Spindelmutter
- 36
- Stützflansch
- 38
- Ringstirnfläche
- 40
- Kupplung
- 42
- Kölbchen
- 44
- Kolben
- 46
- Teildruckraum
- 48
- Teildruckraum
- 50
- Kanal
- 52
- Kanal
- 54
- Kraftübersetzerraum
- 56
- Kraftübersetzerkolben
- 58
- O-Ring
- 60
- O-Ring
- 62
- Stirnfläche
- 64
- Stirnplatte
- 66
- Klemmhülse
- 68
- Eingriffsabschnitt
- 70
- Verriegelungsabschnitt
- 72
- Schaltventil
- 74
- Hydrospeicher
- 76
- Elektromagnet
- 78
- Stromspule
- 80
- Flanken
- 82
- Flanken