DE10347466B4 - Mediumleiter, Verfahren und Vorrichtung zur seiner Herstellung sowie Handdosiereinrichtung - Google Patents
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Abstract
Mediumleiter
für eine
Handdosiereinrichtung, der zum Transport eines Mediums zumindest
einen Mediumkanal (2) aufweist, an dem zumindest eine Eintrittsöffnung (3),
zumindest eine Austrittsöffnung
(4) und zumindest ein flexibler Biegeabschnitt (5) mit einem im
wesentlichen formstabilen und biegungsunabhängigen Kanalquerschnitt (6)
vorgesehen sind, wobei in dem Bereich der Eintrittsöffnung (3)
ein Gewicht (7) angeordnet ist, und wobei das Gewicht (7) zumindest
einen Durchlass (3) für
zumindest einen Mediumkanal (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gewicht (7) vollständig
von inneren und äußeren Wandungsabschnitten
des aus einem Kunststoffmaterial hergestellten Mediumleiters umschlossen
ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Mediumleiter für eine Handdosiereinrichtung, der zum Transport eines Mediums zumindest einen Mediumkanal aufweist, an dem zumindest eine Eintrittsöffnung, zumindest eine Austrittsöffnung und zumindest ein flexibler Biegeabschnitt mit einem im wesentlichen formstabilen und biegungsunabhängigen Kanalquerschnitt vorgesehen sind, wobei in dem Bereich der Eintrittsöffnung ein Gewicht angeordnet ist, und wobei das Gewicht zumindest einen Durchlass für zumindest einen Mediumkanal aufweist, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Mediumleiters.
- Aus der
DE 41 073 01 A1 ist ein Mediumleiter für eine Handdosiereinrichtung bekannt, der im Bereich seiner Eintrittsöffnung mit einem Gewicht versehen ist, das einen Durchlass für einen Mediumkanal aufweist. - Weitere Mediumleiter sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger Ausführung bekannt. Sie werden dazu eingesetzt, ein flüssiges oder pulverförmiges Medium aus einem Mediumspeicher anzusaugen. Dazu ist in dem Mediumleiter zumindest ein Mediumkanal vorgesehen. Um ein Einströmen von Medium in den Mediumkanal zu erlauben, weist der Mediumkanal eine Eintrittsöffnung auf, die eine den Mediumkanal umschließende Wandung durchdringt und somit eine kommunizierende Verbindung zu einer Umgebung des Mediumleiters ermöglicht. Weiterhin ist an dem Mediumleiter eine Austrittsöffnung vorgesehen, die ebenfalls die Wandung des Mediumleiters durchdringt und ein Ausströmen des zu transportierenden Mediums aus dem Mediumkanal ermöglicht. Der Mediumleiter weist zumindest einen flexiblen Biegeabschnitt mit einem formstabilen und biegungsunabhängigen Kanalquerschnitt auf.
- Aufgabe der Erfindung ist es, einen Mediumleiter, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die Wechselwirkungen zwischen dem auszutragenden Medium und einem Werkstoff des Gewichts vermeiden.
- Diese Aufgabe wird für den Mediumleiter dadurch gelöst, dass das Gewicht vollständig von inneren und äußeren Wandungsabschnitten des aus einem Kunststoffmaterial hergestellten Mediumleiters umschlossen ist. Durch das Gewicht im Bereich der Eintrittsöffnung des Mediumleiters wird in Abhängigkeit von einer Raumlage des Mediumleiters eine Deformationskraft auf den Mediumleiter ausgeübt. Die Deformationskraft ist dabei von einer Gewichtskraft des Gewichts abhängig. Durch die Deformationskraft wird auf den Mediumleiter, der insbesondere im Bereich der Austrittsöffnung kraft-, form- und/oder stoffschlüssig mit der Handdosiereinrichtung verbunden ist, ein Biegemoment ausgeübt. Dieses Biegemoment führt zu einer Deformation des Mediumleiters, insbesondere im flexiblen Biegeabschnitt. Bedingt durch die Deformation des Mediumleiters kann ein freies Ende des Mediumleiters stets einem durch die Gravitationskräfte beeinflussten Medium derart nachfolgen, dass insbesondere die Eintrittsöffnung in zumindest nahezu allen Raumlagen in das Medium eingetaucht ist. Dadurch wird ein Ansaugen des Mediums durch den Mediumkanal des Mediumleiters in die Pumpeinrichtung in zumindest nahezu jeder Raumlage ermöglicht. Durch den formstabilen und biegungsunabhängigen Kanalquerschnitt des Mediumkanals wird dabei sichergestellt, dass es zu keiner wesentlichen Verengung des Kanalquerschnitts kommt, die zu einer Fehlfunktion der Pumpeinrichtung führen könnte. Das im Bereich der Eintrittsöffnung angeordnete Gewicht kann insbesondere ein- oder mehrteilig ausgeführt sein und an oder in dem Mediumleiter angebracht sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gewicht aus einem Werkstoff hergestellt, der eine wesentlich höhere Dichte als das auszutragende Medium aufweist. Somit kann selbst bei vollständigem Eintauchen des Gewichts in das auszutragende Medium eine ausreichende Deformationskraft auf den Mediumleiter ausgeübt werden. Das Gewicht kann insbesondere kraft-, form- oder stoffschlüssig an dem Mediumleiter angebracht sein, wobei für eine zuverlässige Anbringung des Gewichts an dem Mediumleiter entsprechende geometrische Ausgestaltungen wie Rastbereiche, Vorsprünge oder Hinterschnitte vorgesehen sein können. Erfindungsgemäß ist das Gewicht als ein- oder mehrteiliges, diskretes Bauteil vollständig von inneren und äußeren Wandungsabschnitten des Mediumleiters umschlossen, so dass keine Wechselwirkung mit dem auszutragenden Medium im Mediumspeicher durch den Werkstoff des Gewichts auftritt. Die erfindungsgemäße Lösung ist vorzugsweise für Handdosierpumpen zur Ausbringung kosmetischer oder pharmazeutischer Medien vorgesehen. Unter einer Handdosiereinrichtung ist eine vorzugsweise mit einer Hand zu bedienende und in einer Hand zu haltende Dosiervorrichtung zu verstehen, die mit manuell bedienbaren oder auch angetriebenen Pumpeinheiten versehen sein kann.
- In Ausgestaltung der Erfindung ist das Gewicht aus einem Inertwerkstoff, insbesondere Edelstahl oder Glas, ausgeführt. Ein Inertwerkstoff zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass er bei unmittelbarem Kontakt mit dem oder den im Mediumspeicher vorhandenen Medien, insbesondere dem auszutragenden Medium oder der zumeist als Ausgleichsmedium im Mediumspeicher vorkommenden Umgebungsluft, keine Reaktion, Wechselwirkung oder Alterungserscheinung zeigt, oder im auszutragenden Medium hervorruft. Da es sich bei dem auszutragenden Medium insbesondere um ein Kosmetikum oder ein Pharmazeutikum handelt, ist eine Reaktion oder Wechselwirkung der mit dem oder den im Mediumbehälter vorgesehenen Medien nicht erwünscht, um die Eigenschaften des auszutragenden Mediums über einen langen Zeitraum sicherzustellen. Als Inertwerkstoffe kommen in Abhängigkeit des auszutragenden Mediums insbesondere Glas, Kunststoffe, Edelstahl oder auch mit Beschichtungen versehene unedle Metalle in Frage. Dabei kann eine Beschichtung sowohl als metallische wie auch als anorganische oder organische Beschichtung vorgesehen sein kann. Beschichtungen aus Glas oder Keramik sind ebenfalls vorstellbar.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Gewicht konzentrisch zu dem Mediumkanal angeordnet. Durch eine konzentrische Anordnung des Gewichts lässt sich in einfacher Weise eine besonders homogene Deformationskraft auf den Mediumleiter erzielen. Dabei kann auch eine radial abweichende Konfiguration des Gewichts vorgesehen werden, um insbesondere bei profilierten Kanalquerschnitten eine Kompensation unterschiedlicher Widerstandsmomente gegen Biegung hervorrufen zu können. Weiterhin lässt sich durch eine konzentrische Anbringung des Gewichts eine fertigungstechnisch einfache Integration und eine vollständige Umhüllung des Gewichts durch das Material des Mediumleiters erzielen.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist als Kunststoffmaterial ein Elastomer oder ein thermoplastisches Elastomer (TPE) vorgesehen. Durch Verwendung eines entsprechend elastischen Kunststoffmaterials für den Mediumleiter lassen sich, insbesondere bei Verwendung von Gieß- oder Spritzgussverfahren zur Herstellung des Mediumleiters, besonders günstige Herstellungskosten und ein großer Spielraum bei der geometrischen Gestaltung des Mediumleiters verwirklichen. Als Elastomere kommen insbesondere Silikonwerkstoffe in Frage.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist eine Wandung des Mediumleiters eine Strukturierung auf. Durch eine Strukturierung der Wandung des Mediumleiters, insbesondere in Form von gezielten Materialverstärkungen und/oder Materialschwächungen können lokale Deformationsbereiche und Verstärkungsbereiche definiert werden. Durch eine insbesondere regelmäßige Abfolge von Deformationsbereichen und Verstärkungsbereichen lässt sich ein flexibler und dennoch bezüglich des Kanalquerschnitts formstabiler und biegungsunabhängiger Biegeabschnitt des Mediumleiters verwirklichen. Eine Strukturierung kann insbesondere auch durch in die Wandung des Mediumleiters eingebrachte Verstärkungseinrichtungen wie Draht- oder Gewebeverstärkungen mit wendelförmiger, maschenförmiger oder gewebter Ausführung vorgesehen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Strukturierung bereits bei der Herstellung des Mediumleiters erzeugt.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Verhältnis einer Wandstärke des Mediumkanals zu einem Innendurchmesser des Mediumkanals in einem Bereich von 0,2 bis 0,5, vorzugsweise 0,35 vorgesehen. Der formstabile und zumindest weitgehend biegungsunabhängige Kanalquerschnitt des zumindest einen Mediumkanals im Mediumleiter wird dadurch gewährleistet, dass bei einer Deformation des Biegeabschnitts durch die Deformationskraft ein Einknicken und eine damit einhergehende Verengung des Kanalquerschnitts verhindert wird. Dies wird durch eine geeignete Auswahl eines Verhältnisses zwischen einer Wandstärke des Mediumkanals und einem Innendurchmesser des Mediumkanals ermöglicht. Der als Hohlraum ausgeführte Mediumkanal wird durch eine umlaufende, geschlossene Wandung begrenzt, die lediglich von der Eintrittsöffnung sowie der Austrittsöffnung durchbrochen wird. Diese Wandung weist eine Wandstärke auf, die eine Materialdicke bis zu einem nebengeordneten Mediumkanal oder einer Außenfläche des Mediumleiters beschreibt. Der Kanalquerschnitt des Mediumleiters kann insbesondere kreisförmig, elliptisch, polygon oder als Kombination davon ausgeführt sein. Ein formstabiler und biegungsunabhängiger Kanalquerschnitt kann insbesondere dann gewährleistet werden, wenn ein Verhältnis der Wandstärke des Mediumkanals zu dem Innendurchmesser des Mediumkanals im Biegeabschnitt in einem Bereich von 0,2 bis 0,5 angesiedelt ist. Die Wandstärke des Mediumkanals beträgt somit 20% bis 50% des Innendurchmessers des Mediumkanals. Dieses Verhältnis ist insbesondere von der Geometrie des Kanalquerschnitts, der Anordnung, Ausgestaltung und Anzahl weiterer Mediumkanäle sowie von der Auswahl des oder der für den Mediumleiter verwendeten Materialien abhängig. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein Verhältnis der Wandstärke des Mediumkanals zu dem Innendurchmesser des Mediumkanals von 0,35 vorgesehen. Damit lässt sich ein formstabiler und biegungsunabhängiger Kanalquerschnitt bis hin zu Biegeradien des Mediumleiters verwirklichen, die lediglich im Bereich des Innendurchmessers des Mediumkanals liegen. Damit kann eine Deformation des Biegeabschnitts auf kleinem Raum ohne eine Gefahr einer Reduktion des Kanalquerschnitts durch Einknicken verwirklicht werden.
- Für das Verfahren wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Gewicht im Bereich einer Eintrittsöffnung des Mediumleiters in die Spritzgussform eingebracht, zentriert, und mit dem Kunsstoffmaterial des Mediumleiters umspritzt wird. Erfindungsgemäß ist für die Herstellung des Mediumleiters ein Gewicht vorgesehen, das vorzugsweise eine wesentlich höhere Dichte als das Kunststoffmaterial aufweist, aus dem der Mediumleiter hergestellt wird. Um eine präzise Positionierung des Gewichts bis zur nahezu vollständigen Aushärtung des Kunststoffmaterials zu gewährleisten, wird das Gewicht in der Spritzgussform in einer definierten Lage relativ zu dem Mediumleiter zentriert. Sobald das Kunststoffmaterial in die Spritzgussform eingebracht und zumindest nahezu vollständig ausgehärtet ist, ist das Gewicht am Mediumleiter fixiert.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird eine Gasinjektion zur Erzeugung von zumindest einem Mediumkanal in dem Mediumleiter angewandt. Ein Mediumleiter weist in der Regel ein für Urformprozesse wie Gießen oder Spritzgießen ungünstiges Aspektverhältnis auf. Das Aspektverhältnis bezeichnet den Quotienten aus dem Innendurchmesser des Mediumkanals und der Länge des Mediumleiters. Für eine herkömmliche Strukturierung von Mediumkanälen müssen in der Spritzgußform insbesondere lange und extrem schlanke Formkerne oder Schieber eingesetzt werden, um den oder die Mediumkanäle während des Gieß- oder Spritzgussvorganges freizuhalten. Die Anwendung des Gansinjektionsverfahrens erlaubt die Verwirklichung extremerer Aspektverhältnisse. Dadurch kann ein Mediumleiter mit einem kleinen Innendurchmesser mit größerer Längenerstreckung als bei herkömmlichen Verfahren ausgeführt werden. Zur Durchführung des Gasinjektionsverfahrens wird in einem ersten Schritt bei geöffneter Spritzgussform das Gewicht manuell oder durch eine Handhabungsvorrichtung in die Zentriermittel eingelegt und anschließend die Spritzgussform geschlossen. In einem zweiten Schritt wird das Kunststoffmaterial, das durch Wärme und/oder Reagenzien verflüssigt oder plastizifiert wurde, von einem Ende des Mediumleiters beginnend in die Spritzgussform eingebracht. Sobald die Spritzgussform zumindest zu einem größeren Teil mit dem Kunststoffmaterial gefüllt ist, wird ein Injektorventil geöffnet, so dass Gas in die Spritzgussform einströmen kann. In einem dritten Schritt strömt das Gas in den an Formwänden der Spritzgußform zumindest teilweise erstarrten oder ausgehärteten Kunststoffkörper ein und verdrängt eine im wesentlichen zentrisch im Kunststoffkörper angeordnete plastische Seele des Kunststoffkörpers. Da das Kunststoffmaterial in an den Formwänden der Spritzgussform bereits weitgehend ausgehärtet ist, kann durch das einströmende Gas ein einseitig geschlossener Hohlraum gebildet werden. Dieser Hohlraum wird in einem vierten Schritt von einem weiteren Gasinjektorventil, das dem ersten Gasinjektorventil im wesentlichen gegenüberliegt, eröffnet. In diesem vierten Schritt wird durch das zweite Gasinjektorventil Stickstoff in das Kunststoffteil eingeleitet, wodurch eine zweite Gasblase gebildet wird, die bald darauf zur ersten Gasblase durchbricht und somit den durchgehenden Mediumkanal schafft. Durch dieses Verfahren lassen sich besonders kostengünstige langgestreckte Mediumleiter mit zumindest einem Mediumkanal in einfacher Weise herstellen.
- Für die Vorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass Zentriermittel zur Zentrierung des Gewichts in der Formkavität der Spritzgussform vorgesehen sind. Bei einer Ausführung der Zentriermittel als bewegliche Zentrierdorne, die insbesondere mit auf das zu positionierende Gewicht konisch zulaufenden Zentrierspitzen ausgestattet sind, kann eine besonders vorteilhafte Zentrierung des Gewichts vorgenommen werden, da die durch die Zentrierdorne hervorgerufenen Durchbrüche in der Wandung des Mediumleiters besonders klein sind und besonders günstig bei Rückzug der Zentrierdorne durch nachfließendes plastisches Kunststoffmaterial verschließbar sind. Vorzugsweise werden die Zentriermittel in einer Aushärtungsphase des Kunststoffmaterials zurückgezogen, um eine geschlossene Oberfläche des Mediumleiters zu gewährleisten. Während das Gewicht beim Anbringen des Kunststoffmaterials in die Spritzgussform noch durch die Zentriermittel gehalten werden muss, können diese bei fortschreitender Aushärtung des Kunststoffmaterials zurückgezogen oder auch durch den vorhandenen Spritzdruck zurückgeschoben werden, um die Ausbildung von Öffnungen in einer Oberfläche des Mediumleiters zu verhindern. Beim Zurückziehen oder Zurückschieben der Zentriermittel kommt es insbesondere zu einem Nachfließen noch plastischen Werkstoffs in die von den Zentriermitteln freigegebenen Öffnungen in der Oberfläche des Mediumleiters, wodurch diese zumindest nahezu vollständig verschlossen werden. Dadurch kann eine Dichtigkeit des Mediumleiters und des darin enthaltenen Gewichts gegenüber einem umgebenden Medium gewährleistet werden.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Gasinjektionsvorrichtung zur Erzeugung des zumindest einen Mediumkanals in der Formkavität der Spritzgussform vorgesehen. Eine Gasinjektionsvorrichtung weist zumindest einen mit einem Gasinjektionsventil verbundenen Gasstutzen auf, der zumindest teilweise in die Formkavität hineinragt, um insbesondere einen definierten Anschlussbereich für den Mediumkanal im Mediumleiter hervorzurufen. Weiterhin ist die Gasinjektionsvorrichtung mit zumindest einem Druckspeicher oder Druckerzeuger verbunden, aus dem das für den Gasinjektionsvorgang benötigte Gas über das Gasinjektionsventil in die Formkavität eingeleitet werden kann. Das Gasinjektionsventil ist dazu mit einer insbesondere elektromechanisch ausgeführten Ansteuereinrichtung vorgesehen, die mit einer Maschinensteuerung verbunden ist.
- Die Handdosiereinrichtung kann insbesondere eine manuell betätigbare, elektromechanisch oder elektronisch bedienbare Pumpeinheit aufweisen. Der Mediumspeicher kann drucklos oder druckbeaufschlagt ausgeführt sein. Als Mediumspeicher kommen insbesondere Behälter aus Kunststoff, Metall oder Glas in Frage, die formstabil oder flexibel ausgeführt sind. Der Mediumleiter ragt dabei so in den Mediumspeicher hinein, dass unabhängig von einer Orientierung der Handdosiereinrichtung im Raum und der daraus resultierenden Ausrichtung von Gravitationskräften auf das im Mediumspeicher enthaltene Medium und den Mediumlei ter stets sichergestellt ist, dass das am Mediumleiter angebrachte Gewicht und somit auch die Eintrittsöffnung des Mediumleiters in Berührung oder zumindest nahe einer Innenwandung des Mediumspeichers ausgerichtet sind. Damit ist auch sichergestellt, dass die Eintrittsöffnung des Mediumleiters stets mit dem im Mediumspeicher vorgesehenen Medium in Kontakt steht und ein Ansaugen des Mediums durch die Pumpeinheit in jeder beliebigen Raumlage sichergestellt ist.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
-
1 zeigt in ebener Schnittdarstellung einen Mediumleiter in einer Neutralposition, -
2 in einer ebenen Ansicht eine Schnittdarstellung einer Handdosiereinrichtung mit Mediumleiter in einer Neutralposition, -
3 in ebener Schnittansicht die Handdosiereinrichtung mit Mediumleiter nach2 in einer Überkopfposition, -
4 in ebener Schnittansicht eine weitere Handdosiereinrichtung mit einem abschnittsweise wellförmig strukturierten Mediumleiter in einer Neutralposition, und -
5 in ebener Schnittansicht die Handdosiereinrichtung nach4 in einer Überkopfposition. - Ein Mediumleiter
1 für eine Handdosiereinrichtung ist als schlankes, rotationssymmetrisches Bauteil mit einem als Hohlraum ausgeführten Mediumkanal2 verwirklicht. Der Mediumkanal2 weist einen im wesentlichen zylindrischen Querschnitt auf, der sich über eine Länge des Mediumleiters1 abschnittsweise stetig bzw. unstetig verändert. Der Mediumkanal2 wird in einem Bereich der Austrittsöffnung4 von einem Montagestutzen11 begrenzt und weist einen leicht konischen Querschnitt mit einer stirnseitig vorgesehenen Montagefase13 auf. In Richtung einer Eintrittsöffnung3 weist der Mediumleiter1 einen konstanten, zylindrischen Kanalquerschnitt6 auf. Der Kanalquerschnitt6 beträgt nähe rungsweise 50% eines als Biegequerschnitt10 vorgesehenen Außendurchmessers des Mediumleiters1 im Biegeabschnitt5 . Daraus resultiert, dass eine Wandung8 im Verhältnis zum Kanalquerschnitt6 im Bereich des Biegeabschnitts5 näherungsweise 50% beträgt. - In einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist für eine besonders vorteilhafte Deformationsfähigkeit des Biegeabschnitts
5 ein Verhältnis von Wandung8 zu Kanalquerschnitt6 von näherungsweise 0,35 vorgesehen. - Weiterhin zeigt die
1 ein im Bereich der Eintrittsöffnung3 vorgesehenes Gewicht7 , das als ringförmiges, verrundetes und konzentrisch angeordnetes Bauteil an dem Mediumleiter1 vorgesehen ist. Dabei ist das Gewicht7 von einem Kunststoffmaterial des Mediumleiters1 vollständig umschlossen und kann von einem nicht näher dargestellten Medium längs des Mediumkanals2 durchströmt werden. An einem dem Gewicht7 und der Eintrittsöffnung3 abgewandten Ende des Biegeabschnitts ist ein Verstärkungsbereich12 vorgesehen. Der Verstärkungsbereich stellt einen konisch ausgeführten Übergang vom zylindrischen Biegeabschnitt5 auf dem Montagestutzen11 dar und ruft durch diese Konifizierung eine Versteifungswirkung hervor. Dadurch verhindert er an dieser Stelle ein Abknicken des Biegeabschnitts5 bei Auslenkung des Gewichts7 gegenüber dem Montagestutzen11 . - In einer nicht dargestellten Ausführungsform ist der Verstärkungsbereich weiter in den Biegeabschnitt
5 hineingezogen und insbesondere mit verrundeten Übergängen gegenüber dem Biegeabschnitt5 und dem Montagestutzen11 ausgeführt. In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine stetige Reduktion der Wandung8 beginnend vom Montagestutzen11 bis hin zum Gewicht7 vorgesehen, so dass das Verhältnis zwischen Wandung und Kanalquerschnitt vom Montagestutzen11 hin zum Gewicht7 stetig abnimmt. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass in jedem Teilbereich des Biegeabschnitts5 bei Biegung eine im wesentlichen gleiche Biegespannung vorliegt. - Bei der in
2 dargestellten Handdosiereinrichtung14 ist der Mediumleiter1 an einer manuell zu betätigenden Pumpeinheit18 angebracht und ragt in einen Mediumspeicher9 hinein, der mit Medium19 zumindest teilweise gefüllt ist. Bei der in2 gezeigten Raumlage der Handdosiereinrichtung14 führen Gravitationskräfte zu einer im wesentlichen geradlinigen Ausrichtung des Biegeabschnitts5 des Mediumleiters1 , wobei das Gewicht7 ein zumindest abschnittsweises Eintauchen des Mediumleiters1 in das Medium19 bewirkt. An der Pumpeinrichtung14 ist eine außerhalb des Mediumspeichers an der Pumpe18 vorgesehene Nasenolive16 angebracht, die sowohl mit einer Fingerauflage15 als auch mit einer Austragöffnung17 versehen ist. Die Pumpe18 ist mit nicht näher bezeichneten Dichtungsmitteln an einer Öffnung des Mediumspeichers9 angebracht und fest fixiert. - Bei einer Änderung der Raumlage der Handdosiereinrichtung
14 , wie sie in3 dargestellt ist, bewirken die Gravitationskräfte einerseits eine Veränderung einer Lage des flüssigen oder pulverförmigen Mediums19 im Mediumspeicher9 . Andererseits wird durch die Gravitationskräfte und die damit verknüpfte Gewichtskraft des Gewichts7 eine Deformationskraft auf den Mediumleiter ausgeübt, die zu einer zumindest abschnittsweisen Biegung des Biegeabschnitts10 des Mediumleiters1 führt. Das Gewicht7 des Mediumleiters1 kann daher einer Verlagerungsbewegung des Mediums19 folgen und stellt somit das Eintauchen der Eintrittsöffnung3 in das Medium19 sicher. - Bei dem in der
4 dargestellten Mediumleiter1 ist eine Strukturierung des Biegeabschnitts5 durch eine wellenförmige Ausgestaltung vorgesehen, wodurch eine Biegung des Biegeabschnitts5 erleichtert wird. Gleichzeitig ist der Kanalquerschnitt6 formstabil und biegungsunabhän gig ausgeführt. Nach außen ausgewölbte Bereiche des Mediumleiters1 dienen dabei als Verstärkungsbereiche, während eingeschnürte Bereiche als Deformationsbereiche vorgesehen sind. Bei Auftreten von Deformationskräften auf den Biegeabschnitt5 können die Deformationsbereiche leicht verformt werden, während die Verstärkungsbereiche den Kanalquerschnitt freihalten.
Claims (10)
- Mediumleiter für eine Handdosiereinrichtung, der zum Transport eines Mediums zumindest einen Mediumkanal (
2 ) aufweist, an dem zumindest eine Eintrittsöffnung (3 ), zumindest eine Austrittsöffnung (4 ) und zumindest ein flexibler Biegeabschnitt (5 ) mit einem im wesentlichen formstabilen und biegungsunabhängigen Kanalquerschnitt (6 ) vorgesehen sind, wobei in dem Bereich der Eintrittsöffnung (3 ) ein Gewicht (7 ) angeordnet ist, und wobei das Gewicht (7 ) zumindest einen Durchlass (3 ) für zumindest einen Mediumkanal (2 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht (7 ) vollständig von inneren und äußeren Wandungsabschnitten des aus einem Kunststoffmaterial hergestellten Mediumleiters umschlossen ist. - Mediumleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht (
7 ) aus einem Inertwerkstoff, insbesondere Edelstahl oder Glas, ausgeführt ist. - Mediumleiter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht (
7 ) konzentrisch zu dem Mediumkanal (2 ) angeordnet ist. - Mediumleiter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmaterial, insbesondere für den Biegeabschnitt (
5 ), ein thermoplastisches Elastomer (TPE) oder ein Elastomer vorgesehen ist. - Mediumleiter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandung des Mediumleiters (
1 ) eine Strukturierung, insbesondere in Form von gezielten Materialverstärkungen und/oder Materialschwächungen, aufweist. - Mediumleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis einer Wandstärke (
8 ) des Mediumkanals (2 ) zu einem Innendurchmesser (6 ) des Mediumkanals (2 ) im Biegeabschnitt (5 ) in einem Bereich von 0.2 bis 0.5, vorzugsweise 0.35 vorgesehen ist. - Verfahren zur Herstellung eines Mediumleiters nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Mediumleiter (
1 ) in einer Spritzgussform aus einem elastischen Kunststoffmaterial gespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gewicht (7 ) im Bereich einer Eintrittsöffnung (3 ) des Mediumleiters (1 ) in die Spritzgussform eingebracht, zentriert und mit dem Kunststoffmaterial des Mediumleiters (1 ) umspritzt wird. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gasinjektion zur Erzeugung von zumindest einem Mediumkanal (
2 ) in dem Mediumleiter (1 ) angewandt wird. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 oder 8 mit einer Spritzgussform, die eine Formkavität für den Mediumleiter aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass Zentriermittel zur Zentrierung des Gewichts in der Formkavität der Spritzgußform vorgesehen sind.
- Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gasinjektionsvorrichtung zur Erzeugung des zumindest einen Mediumkanals (
2 ) in der Formkavität der Spritzgußform vorgesehen ist.
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