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Kombination
von Phenylcarbonsäureamiden
mit beta-Adrenozeptoren-Blockern und deren Verwendung zur Behandlung
von Vorhofarrhythmien Die Erfindung betrifft die Kombination aus
einem oder mehreren (3-Adrenozeptoren-Blockern (Kurzbezeichnung „Betablocker"), wie zum Beispiel
Atenolol, Carvedilol, Nadolol, Pindolol, Acebutolol, Metoprolol,
Oxprenolol, Propranolol, Alprenolol, Pindolol, Bisoprolol, Esmolol,
Carteolol, Bupranolol, Mepindolol, Penbutolol, Celiprolol oder Talinol,
und einem oder mehreren Kv1.5-Blockern, insbesondere Phenylcarbonsäureamiden
der Formeln Ia und/oder Ib
und/oder
pharmazeutisch verträglichen
Salzen davon und die Verwendung der Kombination zur Behandlung von
Vorhofarrhythmien.
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Vorhof-Flimmern
(AF) und Vorhof-Flattern sind die häufigsten anhaltenden Herzarrhythmien.
Das Auftreten erhöht
sich mit zunehmenden Alter und führt
häufig
zu fatalen Folgeerscheinungen, wie zum Beispiel Gehirnschlag. AF
betrifft ca. 1 Million Amerikaner jährlich und führt zu mehr
als 80.000 Schlaganfällen
jedes Jahr in den USA. Die zur Zeit gebräuchlichen Antiarrhythmika der
Klasse I und III reduzieren die Wiederauftrittsrate von AF, finden
aber wegen ihrer potentiellen proarrhythmischen Nebenwirkungen nur
eingeschränkte Anwendung.
Deshalb besteht eine hohe medizinische Notwendigkeit für die Entwicklung
besserer Medikamente zur Behandlung atrialer Arrhythmien (S. Nattel,
Am. Heart J. 130, 1995, 1094 – 1106; „Newer
developments in the management of atrial fibrillation").
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Es
wurde gezeigt, dass den meisten supraventrikulären Arrhythmien sogenannte „Reentry"-Erregungswellen
unterliegen. Solche Reentries treten dann auf, wenn das Herzgewebe
eine langsame Leitfähigkeit
und gleichzeitig sehr kurze Refraktärperioden besitzt. Das Erhöhen der
myokardialen Refraktärzeit
durch Verlängerung
des Aktionspotentials ist ein anerkannter Mechanismus, um Arrhythmien
zu beenden bzw. deren Entstehen zu verhindern (T. J. Colatsky et
al, Drug Dev. Res. 19, 1990, 129 – 140; „Potassium channels as targets
for antiarrhythmic drug action").
Die Länge
des Aktionspotentials wird im wesentlichen bestimmt durch das Ausmaß repolarisierender
K+-Ströme,
die über
verschiedene K+-Kanäle aus der Zelle herausfließen. Eine besonders
große
Bedeutung wird hierbei dem sogenannten "delayed rectifier" IK zugeschrieben, der aus 3 verschiedenen
Komponenten besteht: IKr, IKs und
IKur.
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Die
meisten bekannten Klasse III-Antiarrhythmika (zum Beispiel Dofetilide,
Ibutilide, Almokalant,) blockieren überwiegend oder ausschließlich den
schnell aktivierenden Kaliumkanal IKr, der
sich sowohl in Zellen des menschlichen Ventrikel als auch im Vorhof
nachweisen lässt.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Verbindungen bei geringen
oder normalen Herzfrequenzen ein erhöhtes proarrhythmisches Risiko
aufweisen, wobei insbesondere Arrhythmien, die als "Torsades de pointes" bezeichnet werden,
beobachtet wurden (D. M. Roden, Am. J. Cardiol. 72, 1993, 44B – 49B; „Current
status of class III antiarrhythmic drug therapy"). Neben diesem hohen, zum Teil tödlichen
Risiko bei niedriger Frequenz, wurde für die IKr-Blocker
ein Nachlassen der Wirksamkeit unter den Bedingungen von Tachykardie,
in der die Wirkung gerade benötigt
wird, festgestellt („negative
use-dependence").
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Die „besonders
schnell" aktivierende
und sehr langsam inaktivierende Komponente des delayed Rectifier
IKur(=ultra-rapidly activating delayed rectifier),
die dem Kv1.5-Kanal
entspricht, spielt eine besonders große Rolle für die Repolarisationsdauer
im menschlichen Vorhof. Eine Inhibierung des IKur-Kaliumauswärtsstroms
stellt somit im Vergleich zur Inhibierung von IKr bzw.
IKs eine besonders effektive Methode zur Verlängerung
des atrialen Aktionspotentials und damit zur Beendigung bzw. Verhinderung
von atrialen Arrhythmien dar.
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Im
Gegensatz zu IKr und IKs,
die auch im menschlichen Ventrikel vorkommen, spielt der IKur zwar eine bedeutende Rolle im menschlichen
Vorhof, jedoch nicht im Ventrikel. Aus diesem Grunde ist bei Inhibierung des
IKur-Stroms im Gegensatz zur Blockade von
IKr oder IKs das
Risiko einer proarrhythmischen Wirkung auf den Ventrikel von vornherein
ausgeschlossen. (Z. Wang et al, Circ. Res. 73, 1993, 1061 – 1076: „Sustained Depolarisation-Induced
Outward Current in Human Atrial Myocytes"; G.-R. Li et al, Circ. Res. 78, 1996,
689 – 696: „Evidence
for Two Components of Delayed Rectifier K+-Current
in Human Ventricular Myocytes";
G. J. Amos et al, J. Physiol. 491, 1996, 31 – 50: „Differences between outward
currents of human atrial and subepicardial ventricular myocytes").
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Antiarrhythmika,
die über
eine selektive Blockade des IKur-Stroms
bzw. Kv1.5-Kanals
wirken, sind auf dem Markt bisher nicht verfügbar. Einige Patentanmeldungen
beschreiben jedoch Verbindungen, die aufgrund ihrer blockierenden
Wirkung auf den Kv1.5-Kanal als vorhofselektive Antiarrhythmika
wirken. Zum Beispiel beschreibt die Patentanmeldung WO 0125189 unter
anderem Biphenylcarbonamide als Kv1.5 Blocker. Die Anmeldungen WO
02088073 und WO 02100825 beschreiben Anthranilsäureamide als Kv1.5 Blocker
zur Behandlung von Arrhythmien.
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Es
wurde nun überraschend
gefunden, dass die antiarrhythmische Wirkung auf den kranken Herzvorhof
von Kv1.5-Blockern wie zum Beispiel Verbindungen der Formel Ia und
Ib durch gleichzeitige Gabe eines Betablocker wesentlich verstärkt werden
kann.
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Wie
experimentell gezeigt werden konnte, führt die kombinierte Gabe eines
Kv1.5-Blockers mit
einem Betablocker wie zum Beispiel Atenolol zu einem überadditiven
Effekt auf die atriale Refraktärzeit
(AERP). Da die Verlängerung
der AERP einen anerkannten Surrogatparameter für die antiarrhythmische Wirkung
einer Substanz darstellt, ist hiermit auch die überadditive Wirkung der Kombination
als Antiarrhythmikum belegt. Eine solche verstärkte Wirkung ist überraschend,
weil aufgrund bisher publizierter Daten, welche die Interaktion
von betadrenergem System und IKur betreffen,
keine Wirkung erwarten worden wäre
(Li G.-R., Feng J., Wang Z., Fermini B., Nattel S., „Adrenergic
modulation of ultrarapid delayed rectifier K+ current in human atrial myocytes", Circ-Res. 1996,
78: 903–915).
Da betaadrenerge Stimulation (Sympathikusaktivierung oder Stimulation
mit betaadrenergen Agonisten wie Isoprenalin) den IKur-Strom
stark aktiviert, hätte
man erwartet, dass die Wirkung einer Kombination eines Betablockers
mit einem IKur Blocker auf die atriale Refraktärzeit nicht
stärker
ausfällt
als die einer Substanz allein. Wenn die Wirkung des Betablockers
auf die Refraktärzeit
auf einer betaadrenergen Stimulation des IKur basieren
würde,
so würde
diese Wirkung durch einen Kv1.5-Blocker bereits blockiert werden
und keine zusätzliche
antiarrhythmische Wirkung eines Betablockers zu erwarten sein. Die
Ursache der überadditiven
Wirkung der Kombination von IKur- und Betablocker
auf die atriale Refraktärzeit bleibt
zu untersuchen.
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Der
Vorteil der Verwendung eines Betablockers liegt in seiner guten
Verträglichkeit
und seiner anerkannten Wirkung auf die gesamte Herzkreislauf-Mortalität. Da Patienten
mit Vorhofflimmern häufig
gleichzeitig an koronarer Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz leiden,
die gleichzeitig Grundlage sind für eine starke ventrikuläre Arrhythmiegefährdung mit
meist tödlichem
Ausgang (Kammerflimmern), ist eine Kombination eines Kv1.5-Blockers
mit einem anderen Wirkprinzip wie der Betablockade besonders vorteilhaft.
Betablocker zeigen günstige
Wirkungen bei koronarer Herzkrankheit im Sinne einer antianginösen Wirkung,
reduzieren die Mortalität
bei Post-Infarktpatienten und sind mittlerweile Standardtherapie
der Herzinsuffizienz geworden.
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Betablocker
werden bereits erfolgreich in der Prävention und Therapie des Vorhofflimmerns
eingesetzt. Daneben dienen sie der Frequenzkontrolle des Ventrikels,
d.h. sie schützen
den Ventrikel über
ihre Wirkung am AV-Knoten vor den hohen Frequenzen des Vorhofs,
wenn der Sinusrhythmus nicht wieder hergestellt oder nicht gehalten
werden kann. Betablocker gelten als gut verträgliche und sehr wirksame kardiovaskuläre Medikamente:
Patienten mit Vorhofflimmern sind häufig bereits an anderen Herzkreislaufkrankheiten
erkrankt, für
deren Therapie ein Betablocker therapeutisch sinnvoll ist. Eine
Kombination eines Betablockers mit einem wirksamen Kv1.5-Blocker
ist deshalb in Bezug auf das Vorhofflimmern als auch auf die kardialen
Grunderkrankung besonders sinnvoll.
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Die
hier beschriebenen Kombinationen von Kv1.5- und Betablockern können deshalb
verwendet werden als hochwirksame Antiarrhythmika mit besonders
vorteilhaftem Sicherheitsprofil. Insbesondere eignen sich die Verbindungen
zur Behandlung supraventrikulärer
Arrhythmien, zum Beispiel Vorhof-Flimmern oder Vorhof-Flattern.
Die Kombinationen können
eingesetzt werden zur Terminierung von bestehendem Vorhof-Flimmern
oder -Flattern zur Wiedererlangung des Sinus-Rhythmus (Kardioversion). Durch die
deutlich verstärkte
Wirkung der Kombination können
auch Patienten mit persistierendem Flimmern kardiovertiert werden, die
bisher einer medikamentösen
Behandlung nicht zugänglich
waren. Darüber
hinaus reduzieren die Kombinationen die Anfälligkeit zur Entstehung neuer
Flimmer-Ereignisse
(Erhalt des Sinus-Rhythmus, Prophylaxe).
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Die
Erfindung betrifft die Kombination aus einem oder mehreren Betablockern
und aus einer oder mehreren Verbindungen der Formel Ia und/oder
Ib
worin
bedeuten
R(1) Alkyl mit 3, 4 oder 5 C-Atomen oder Chinolinyl,
R(2)
Alkyl mit 1, 2, 3 oder 4 C-Atomen oder Cyclopropyl;
R(3) Phenyl
oder Pyridyl,
wobei Phenyl und Pyridyl unsubstituiert sind
oder substituiert mit 1 oder 2 Substituenten ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus F, Cl, CF
3, OCF
3, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen und Alkoxy
mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
- A -CnH2n-;
n 0, 1 oder 2;
R(4), R(5),
R(6) und R(7)
unabhängig
voneinander Wasserstoff, F, Cl, CF3, OCF3, CN, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen, Alkoxy
mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
- B -CmH2m-;
m
1 oder 2;
R(8) Alkyl mit 2 oder 3 C-Atomen, Phenyl oder Pyridyl,
wobei
Phenyl und Pyridyl unsubstituiert sind oder substituiert mit 1 oder
2 Substituenten ausgewählt
aus der Gruppe bestehend F, Cl, CF3, OCF3, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen und Alkoxy
mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
R(9) C(O)OR(10) oder COR(10);
R(10)
-CxH2x-R(11);
x
0, 1 oder 2;
R(11) Phenyl,
wobei Phenyl unsubstituiert
ist oder substituiert mit 1 oder 2 Substituenten ausgewählt aus
der Gruppe bestehend F, Cl, CF3, OCF3, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen und Alkoxy
mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
und/oder ihren pharmazeutisch
akzeptablen Salzen.
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Bevorzugt
ist die Kombination aus einem oder mehreren Betablockern und aus
einer oder mehreren Verbindungen der Formel Ia und/oder Ib und/oder
physiologisch verträglicher
Salze davon, wobei die Betablocker ausgewählt sind aus der Gruppe Atenolol,
Carvedilol, Nadolol, Pindolol, Acebutolol, Metoprolol, Oxprenolol,
Propranolol, Alprenolol, Pindolol, Bisoprolol, Esmolol, Carteolol,
Bupranolol, Mepindolol, Penbutolol, Celiprolol, Talinol.
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Besonders
bevorzugt ist die Kombination aus einem oder mehreren Betablockern
und aus einer oder mehreren Verbindungen der Formel Ia und/oder
Ib und/oder physiologisch verträglicher
Salze davon, wobei die Betablocker ausgewählt sind aus der Gruppe Atenolol,
Carvedilol, Nadolol, Pindolol, Acebutolol, Metoprolol, Oxprenolol,
Propranolol, Alprenolol, Pindolol, zum Beispiel Atenolol.
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Ganz
besonders bevorzugt ist die Kombination aus einem oder mehreren
Betablockern und aus einer oder mehreren Verbindungen der Formel
Ia und/oder Ib und/oder physiologisch verträglicher Salze davon, wobei
die Betablocker ausgewählt
sind aus der Gruppe Atenolol, Carvedilol, Nadolol, Pindolol, Acebutolol,
Metoprolol, Oxprenolol, Propranolol, Alprenolol, Pindolol, und wobei
die Verbindungen der Formel Ia und/oder Ib ausgewählt sind
aus der Gruppe
2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-(2-pyridin-3-yl-ethyl)-amid,
2'-(Benzyloxycarbonylamino-methyl)-biphenyl-2-carbonsäure-2-(2-pyridyl)-ethylamid,
2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-2,4-difluorbenzylamid,
(S)-2'-(α-Methyl-benzyloxycarbonyl-aminomethyl)-biphenyl-2-carbonsäure-2-(2-pyridyl)-ethylamid,
2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid,
2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-(cyclopropyl-pyridin-3-yl-methyl)-5-methyl-benzamid,
(S)-5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-N-(1-phenyl-propyl)-benzamid
und/oder deren physiologisch verträglichen Salze.
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Speziell
bevorzugt sind folgende Kombinationen aus Betablockern und aus Verbindungen
der Formel Ia oder Ib, wobei die Komponenten auch in Form ihrer
physiologisch verträglichen
Salze vorliegen können:
2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-(2-pyridin-3-yl-ethyl)-amid und
Atenolol,
2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid
und Atenolol,
2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-(cyclopropyl-pyridin-3-yl-methyl)-5-methyl-benzamid
und Atenolol,
(S)-5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-N-(1-phenyl-propyl)-benzamid
und Atenolol.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung die Verwendung eines oder mehrerer Betablockern
zusammen mit einer oder mehreren Verbindungen der Formel Ia und/oder
Ib
zur Herstellung
eines Medikamentes zur Therapie oder Prophylaxe von atrialer Fibrillation
oder atrialem Flattern,
worin bedeuten
R(1) Alkyl mit
3, 4 oder 5 C-Atomen oder Chinolinyl,
R(2) Alkyl mit 1, 2,
3 oder 4 C-Atomen oder Cyclopropyl;
R(3) Phenyl oder Pyridyl,
wobei
Phenyl und Pyridyl unsubstituiert sind oder substituiert mit 1 oder
2 Substituenten ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, CF
3,
OCF
3, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen und
Alkoxy mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
- A -CnH2n-;
n 0,
1 oder 2;
R(4), R(5), R(6) und R(7)
unabhängig voneinander
Wasserstoff, F, Cl, CF3, OCF3,
CN, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen, Alkoxy mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
- B -CmH2m-;
m
1 oder 2;
R(8) Alkyl mit 2 oder 3 C-Atomen, Phenyl oder Pydidyl,
wobei
Phenyl und Pyridyl unsubstituiert sind oder substituiert mit 1 oder
2 Substituenten ausgewählt
aus der Gruppe bestehend F, Cl, CF3, OCF3, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen und Alkoxy
mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
R(9) C(O)OR(10) oder COR(10);
R(10)
-CxH2x-R(11);
x
0, 1 oder 2;
R(11) Phenyl,
wobei Phenyl unsubstituiert
ist oder substituiert mit 1 oder 2 Substituenten ausgewählt aus
der Gruppe bestehend F, Cl, CF3, OCF3, Alkyl mit 1, 2 oder 3 C-Atomen und Alkoxy
mit 1, 2 oder 3 C-Atomen;
und/oder ihren pharmazeutisch
akzeptablen Salzen.
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Bevorzugt
ist die Verwendung eines oder mehrerer Betablockern zusammen mit
einer oder mehreren Verbindungen der Formel Ia und/oder Ib und/oder
eines physiologisch verträglichen
Salzes davon zur Herstellung eines Medikamentes zur Therapie oder
Prophylaxe von atrialer Fibrillation oder atrialem Flattern, wobei die
Betablocker ausgewählt
sind aus der Gruppe Atenolol, Carvedilol, Nadolol, Pindolol, Acebutolol,
Metoprolol, Oxprenolol, Propranolol, Alprenolol, Pindolol, Bisoprolol,
Esmolol, Carteolol, Bupranolol, Mepindolol, Penbutolol, Celiprolol,
Talinol.
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Besonders
bevorzugt ist die Verwendung eines oder mehrerer Betablocker zusammen
mit einer oder mehreren Verbindungen der Formel Ia und/oder Ib und/oder
eines physiologisch verträglichen
Salzes davon zur Herstellung eines Medikamentes zur Therapie oder
Prophylaxe von atrialer Fibrillation oder atrialem Flattern, wobei
die Betablocker ausgewählt
sind aus der Gruppe Atenolol, Carvedilol, Nadolol, Pindolol, Acebutolol,
Metoprolol, Oxprenolol, Propranolol, Alprenolol, Pindolol, zum Beispiel
Atenolol.
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Ganz
besonders bevorzugt ist die Verwendung eines oder mehrerer Betablocker
zusammen mit einer oder mehreren Verbindungen der Formel Ia und/oder
Ib und/oder eines physiologisch verträglichen Salzes davon zur Herstellung
eines Medikamentes zur Therapie oder Prophylaxe von atrialer Fibrillation
oder atrialem Flattern, wobei die Betablocker ausgewählt sind
aus der Gruppe Atenolol, Carvedilol, Nadolol, Pindolol, Acebutolol,
Metoprolol, Oxprenolol, Propranolol, Alprenolol, Pindolol, und wobei
die Verbindungen der Formel Ia und/oder Ib ausgewählt sind
aus der Gruppe
2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-(2-pyridin-3-yl-ethyl)-amid,
2'-(Benzyloxycarbonylamino-methyl)-biphenyl-2-carbonsäure-2-(2-pyridyl)-ethylamid,
2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-2,4-difluorbenzylamid,
(S)-2'-(α-Methyl-benzyloxycarbonyl-aminomethyl)-biphenyl-2-carbonsäure-2-(2-pyridyl)-ethylamid,
2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid,
2-(Butyl-l-sulfonylamino)-N-(cyclopropyl-pyridin-3-yl-methyl)-5-methyl-benzamid,
(S)-5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-N-(1-phenyl-propyl)-benzamid
und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen.
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Speziell
bevorzugt ist die Verwendung folgender Kombinationen aus Betablockern
zusammen mit Verbindungen der Formel Ia oder Ib zur Herstellung
eines Medikamentes zur Therapie oder Prophylaxe von atrialer Fibrillation
oder atrialem Flattern, wobei die Komponenten auch in Form ihrer
physiologisch verträglichen Salze
vorliegen können:
2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-(2-pyridin-3-yl-ethyl)-amid und
Atenolol,
2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid
und Atenolol,
2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-(cyclopropyl-pyridin-3-yl-methyl)-5-methyl-benzamid
und Atenolol,
(S)-5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-N-(1-phenyl-propyl)-benzamid
und Atenolol.
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Alkylreste
und Alkylenreste können
geradkettig oder verzweigt sein. Dies gilt auch für die Alkylenreste der
Formeln CnH2n, CmH2m und CxH2x. Alkylreste
und Alkylenreste können
auch geradkettig oder verzweigt sein, wenn sie substituiert sind
oder in anderen Resten enthalten sind, zum Beispiel in einem Alkoxyrest.
Beispiele für
Alkylreste sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
sec-Butyl, tert-Butyl
oder n-Pentyl. Die von diesen Resten abgeleiteten zweiwertigen Reste,
zum Beispiel Methylen, 1,1-Ethylen, 1,2-Ethylen, 1,1-Propylen, 1,2-Propylen,
usw. sind Beispiele für
Alkylenreste.
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Pyridyl
steht sowohl für
2-, 3- als auch 4-Pyridyl.
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Chinolinyl
umfaßt
2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Chinolyl, wobei der 8-Chinolylrest
bevorzugt ist.
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Monosubstituierte
Phenylreste können
in der 2-, der 3- oder der 4-Position substituiert sein, disubstituierte
in der 2,3-, 2,4-; 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Position. Entsprechendes
gilt analog auch für
die Pyridylreste.
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Bei
Disubstitution eines Restes können
die Substituenten gleich oder verschieden sein.
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Enthalten
die Verbindungen der Formel Ia oder Ib eine oder mehrere saure oder
basische Gruppen bzw. einen oder mehrere basische Heterocyclen,
so gehören
auch die entsprechenden physiologisch oder toxikologisch verträglichen
Salze zur Erfindung, insbesondere die pharmazeutisch verwendbaren
Salze. So können
die Verbindungen der Formel Ia an der Sulfonamidgruppe deprotoniert
werden und beispielsweise als Alkalimetallsalze, vorzugsweise Natrium-
oder Kaliumsalze, oder als Ammoniumsalze, zum Beispiel als Salze mit
Ammoniak oder organischen Aminen oder Aminosäuren, verwendet werden. Verbindungen
der Formel Ia oder Ib, die einen Pyridin- oder Chinolinsubstituent
enthalten, können
auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze mit anorganischen
oder organischen Säuren
verwendet werden, beispielsweise als Hydrochloride, Phosphate, Sulfate,
Methansulfonate, Acetate, Lactate, Maleinate, Fumarate, Malate,
Gluconate usw.
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Entsprechend
können
die Betablocker in Form ihrer physiologisch verträglichen
Salze eingesetzt werden.
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Die
Verbindungen der Formel I können
bei entsprechender Substitution in stereoisomeren Formen vorliegen.
Enthalten die Verbindungen der Formel Ia oder Ib ein oder mehrere
Asymmetriezentren, so können diese
unabhängig
voneinander die S-Konfiguration oder die R-Konfiguration aufweisen.
Zur Erfindung gehören alle
möglichen
Stereoisomeren, zum Beispiel Enantiomere oder Diastereomere, und Mischungen
von zwei oder mehr stereoisomeren Formen, zum Beispiel Enantiomeren
und/oder Diastereomeren, in beliebigen Verhältnissen. Enantiomere zum Beispiel
gehören
also in enantiomerenreiner Form, sowohl als links- als auch als rechtsdrehende
Antipoden, und auch in Form von Mischungen der beiden Enantiomeren
in unterschiedlichen Verhältnissen
oder in Form von Racematen zu der Erfindung. Die Herstellung von
einzelnen Stereoisomeren kann gewünschtenfalls durch Auftrennung
eines Gemisches nach üblichen
Methoden oder zum Beispiel durch Verwendung isomerenreiner Synthesebausteine
erfolgen.
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Als
geeignete Betablocker können
zum Beispiel die in Tabelle 1 aufgeführten Substanzen verwendet werden.
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Tabelle
1: Namen und Strukturformeln von exemplarischen Betablockern
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen der Formeln Ia und Ib und/oder ihre physiologisch verträglichen
Salze können
somit zusammen mit einem oder mehreren Betablockern am Tier, bevorzugt
am Säugetier,
und insbesondere am Menschen in vorteilhafter Weise als Arzneimittel
verwendet werden, insbesondere zur Behandlung von atrialen Arrhythmien.
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Die
Kombination der beiden Wirkstoffe kann derart erfolgen, dass Wirkstoffe
der Formel Ia und/oder Ib und ein oder mehrere Betablocker zusammen
in einem Medikament verabreicht werden oder dass ein Medikament,
welches einen oder mehrere Wirkstoffe der Formel Ia und/oder Ib
enthält
und ein separates Medikament, das einen oder mehrere Betablocker
enthält,
gleichzeitig oder nacheinander in jeder Reihenfolge verabreicht
werden. Eine Verabreichung nacheinander schließt auch eine Kombination ein,
bei der die einzelnen Medikamente zu unterschiedlichen Zeiten und
auf unterschiedlichen Wegen verabreicht werden, um einen besseren
Effekt zu erzielen. Es kann aber auch zweckmäßig sein, zunächst eine
geeignete Dosis des einen Medikamentes zu verabreichen und anschließend das
andere Medikament solange zu verabreichen, zum Beispiel durch Infusion,
bis der gewünschte
Kombinationseffekt, zum Beispiel die Kardioversion in den Sinusryhthmus,
eingetreten ist. Je nach den Gegebenheiten des Einzelfalles kann
es günstiger
sein, den oder die Wirkstoffe der Formel Ia und/oder Ib und einen
oder mehrere Betablocker in Form eines pharmazeutischen Kombinationspräparats zu
verabreichen, in dem die beiden Wirkstoffe in einem festen Mengenverhältnis vorliegen,
oder sie in Form von separaten pharmazeutischen Einzelpräparaten
zu verabreichen. Im letzteren Falle, in dem das Mengenverhältnis der
beiden Wirkstoffe variiert werden kann, können sich die Einzelpräparate in
geeigneter Primärverpackung
und gegebenenfalls zusammen mit einer auf die erfindungsgemäße Verwendung
verweisenden Gebrauchsanweisung in einer gemeinsamen Verpackung
befinden, oder die Einzelpräparate
können
sich gegebenenfalls jeweils zusammen mit auf die erfindungsgemäße Verwendung
verweisenden Gebrauchsanweisungen in getrennten Verpackungen befinden.
Alle derartigen Erzeugnisse und Herrichtungsarten werden von der
vorliegenden Erfindung umfasst. Gegenstand der Erfindung ist also
beispielsweise ein Erzeugnis enthaltend eine Kombination aus einem
oder mehreren Betablockern und aus einer oder mehreren Verbindungen
der Formel Ia und/oder Ib und/oder physiologisch verträglicher
Salze davon zur gleichzeitigen, getrennten oder zeitlich abgestuften
Anwendung zur Therapie oder Prophylaxe von atrialer Fibrillation
oder atrialem Flattern.
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Das
Gewichtsverhältnis
von den Wirkstoffen der Formel Ia und/oder Ib zu dem oder den Betablockern in
den erfindungsgemäßen Kombinationen
liegt üblicherweise
in einem Bereich von 1000:1 bis 1:10000, bevorzugt zwischen 50:1
und 1:250.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung von Verbindungen
der Formeln Ia und/oder Ib und/oder eines physiologisch verträgliche Salzes
davon und eines oder mehrer Betablocker zur Herstellung pharmazeutischer
Zubereitungen, die eine oder mehrere der Verbindungen Ia und/oder
Ib und eine oder mehrere der Betablocker als wirksame Komponenten
neben üblichen,
pharmazeutisch einwandfreien Trägerstoffen
enthalten, und deren Verwendung als Medikament zur Behandlung von
beispielsweise atrialen Arrhythmien.
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Weiterhin
sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung pharmazeutische Zubereitungen
(Kombinationspräparat),
die als aktiven Bestantdteil eine wirksame Dosis mindestens einer
Verbindung der Formel Ia und/oder Ib und/oder eines physiologisch
verträgliches
Salzes davon und mindestens eines Betablockers und/oder eines physiologisch
verträglichen
Salzes davon neben üblichen,
pharmazeutisch einwandfreien Träger-
und Hilfsstoffen enthalten und gegebenenfalls noch einem oder mehreren
anderen pharmakologischen Wirkstoffen. Die pharmazeutischen Zubereitungen
enthalten normalerweise 0,1 bis 90 Gewichtsprozent der Verbindungen
der Formel Ia und/oder Ib und/oder ihrer physiologisch verträglichen
Salze und der Betablockers und/oder ihrer physiologisch verträglichen
Salze.
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Die
Herstellung der pharmazeutischen Zubereitungen kann in an sich bekannter
Weise erfolgen. Dazu werden die Wirkstoffe und/oder ihre physiologisch
verträglichen
Salze zusammen mit einem oder mehreren festen oder flüssigen galenischen
Trägerstoffen
und/oder Hilfsstoffen in eine geeignete Darreichungsform bzw. Dosierungsform
gebracht, die dann als Arzneimittel in der Humanmedizin oder Veterinärmedizin
verwendet werden kann. Entsprechendes gilt auch für pharmazeutische
Zubereitungen, die die beiden Wirkstoffe Kv1.5-Blocker und Betablocker
und/oder deren pharmazeutisch verträglichen Salze separat enthalten.
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Arzneimittel,
die erfindungsgemäße Kombinationen
aus Verbindungen der Formel Ia und/oder Ib und/oder ihre physiologisch
verträglichen
Salze und aus einem oder mehreren Betablockern und/oder ihre physiologisch
verträglichen
Salze enthalten bzw. die in Kombination eingesetzten Einzelkomponenten,
können zum
Beispiel oral, parenteral, intravenös, rektal, durch Inhalation
oder topisch appliziert werden, wobei die bevorzugte Applikation
vom Einzelfall abhängig
ist.
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Beansprucht
werden insbesondere Kombinationspräparate aus Verbindungen der
Formel Ia und/oder Ib und/oder ihre physiologisch verträglichen
Salze und einem oder mehreren Betablockern und/oder ihre physiologisch
verträglichen
Salze zur Behandlung von atrialen Arrhythmien wie Vorhof-Flimmern
und Vorhof-Flattern.
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Welche
Hilfsstoffe für
die gewünschte
Arzneimittelformulierung geeignet sind, ist dem Fachmann auf Grund
seines Fachwissens geläufig.
Neben Lösemitteln,
Gelbildnern, Suppositoriengrundlagen, Tablettenhilfsstoffen und
anderen Wirkstoffträgern
können
beispielsweise Antioxidantien, Dispergiermittel, Emulgatoren, Entschäumer, Geschmackskorrigentien,
Konservierungsmittel, Lösungsvermittler,
Mittel zur Erzielung eines Depoteffekts, Puffersubstanzen oder Farbstoffe
verwendet werden.
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Für eine orale
Anwendungsform werden die aktiven Verbindungen mit den dafür geeigneten
Zusatzstoffen, wie Trägerstoffen,
Stabilisatoren oder inerten Verdünnungsmittel,
vermischt und durch die üblichen Methoden
in die geeigneten Darreichungsformen gebracht, wie Tabletten, Dragees,
Steckkapseln, wässrige, alkoholische
oder ölige
Lösungen.
Als inerte Träger
können
zum Beispiel Gummi arabicum, Magnesia, Magnesiumcarbonat, Kaliumphosphat,
Milchzucker, Glucose oder Stärke,
insbesondere Maisstärke,
verwendet werden. Dabei kann die Zubereitung sowohl als Trocken-
als auch als Feuchtgranulat erfolgen. Als ölige Trägerstoffe oder als Lösemittel
kommen beispielsweise pflanzliche oder tierische Öle in Betracht,
wie Sonnenblumenöl
oder Lebertran. Als Lösungsmittel
für wässrige oder
alkoholische Lösungen
kommen zum Beispiel Wasser, Ethanol oder Zuckerlösungen oder Gemische davon,
in Betracht. Weitere Hilfsstoffe, auch für andere Applikationsformen,
sind zum Beispiel Polyethylenglykole und Polypropylenglykole.
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Zur
subkutanen, intramuskulären
oder intravenösen
Applikation werden die aktiven Verbindungen, gewünschtenfalls mit den dafür üblichen
Substanzen wie Lösungsvermittlern,
Emulgatoren oder weiteren Hilfsstoffen, in Lösung, Suspension oder Emulsion
gebracht. Als Lösungsmittel
kommen zum Beispiel Wasser, physiologische Kochsalzlösung oder
Alkohole, zum Beispiel Ethanol, Propanol, Glycerin, in Betracht,
daneben auch Zuckerlösungen
wie Glucose- oder Mannitlösungen,
oder auch Mischungen aus den verschiedenen genannten Lösungsmitteln.
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Als
pharmazeutische Formulierung für
die Verabreichung in Form von Aerosolen oder Sprays sind geeignet
zum Beispiel Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen der Wirkstoffe oder ihrer physiologisch
verträglichen
Salze in einem pharmazeutisch unbedenklichen Lösungsmittel, wie insbesondere
Ethanol oder Wasser, oder einem Gemisch solcher Lösungsmittel.
Die Formulierung kann nach Bedarf auch noch andere pharmazeutische
Hilfsstoffe wie Tenside, Emulgatoren und Stabilisatoren sowie ein
Treibgas enthalten. Eine solche Zubereitung enthält den Wirkstoff üblicherweise
in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 10, insbesondere von etwa
0,3 bis 3 Gewichtsprozent.
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Die
Dosierung der erfindungsgemäß zu verabreichenden
Wirkstoffe der aktiven Verbindungen bzw. der physiologisch verträglichen
Salze davon hängt
vom Einzelfall ab und ist wie üblich
für eine
optimale Wirkung den Gegebenheiten des Einzelfalls anzupassen. So
hängt sie
natürlich
ab von der Häufigkeit
der Verabreichung und von der Wirkstärke und Wirkdauer der jeweils
zur Therapie oder Prophylaxe eingesetzten Verbindungen, aber auch
von Art und Stärke
der zu behandelnden Krankheit sowie von Geschlecht, Alter, Gewicht und
individueller Ansprechbarkeit des zu behandelnden Menschen oder
Tieres und davon, ob akut oder chronisch therapiert wird oder Prophylaxe
betrieben wird. Insbesondere bei der Behandlung akuter Fälle von
Herzrhythmusstörungen,
beispielsweise auf einer Intensivstation, kann auch eine parenterale
Verabreichung durch Injektion oder Infusion, zum Beispiel durch
eine intravenöse
Dauerinfusion, vorteilhaft sein. Wenn die Erfindungen am Tier, bevorzugt
am Säugetier,
und insbesondere am Menschen als Arzneimittel verwendet werden.
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Die
Dosierung des Kv1.5-Blockers der Formel Ia und/oder Ib kann üblicherweise
im Bereich von 0.1 mg bis 1 g pro Tag und pro Mensch (bei etwa 75
kg Körpergewicht)
variieren, bevorzugt von 0.5 bis 750 mg pro Tag und Mensch. Bei
dem Betablocker kann die Dosis üblicherweise
zwischen 5 und 300 mg pro Tag und Mensch variieren, bevorzugt zwischen
25 und 100 mg pro Tag und Mensch. Es können aber auch höhere Dosen
angebracht sein.
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Bei
der erfindungsgemäßen Kombinationsbehandlung
können
der oder die Kv1.5-Blocker
und der oder die Betablocker und/oder ihre physiologisch verträglichen
Salze in geringeren Dosen verabreicht werden als bei Verabreichung
nur eines der beiden Wirkstoffe Bei der erfindungsgemäßen Kombinationsbehandlung kann
die Tagesdosis der Wirkstoffe auf einmal verabreicht werden oder
sie kann auf mehrere, zum Beispiel zwei, drei oder vier Verabreichungen
aufgeteilt werden.
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Experimenteller Teil
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Liste der Abkürzungen
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- DMAP 4-Dimethylaminopyridin
- EDAC N-Ethyl-N'-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid
Hydrochlorid
- HOBT 1-Hydroxy-1H-benzotriazol
- RT Raumtemperatur
- THF Tetrahydrofuran
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Beispiel
1: 2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-(2-pyridin-3-yl-ethyl)-amid
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Zu
einer Lösung
von 37,8 g (0,11 mol) 2'-(tert-Butoxycarbonylamino-methyl)-biphenyl-2-carbonsäure (Brandmeier,
V.; Sauer, W.H.B.; Feigel, M.; Helv. Chim. Acta 1994, 77(1), 70–85) in
550 ml THF wurden 15,5 g (0,115 mol) HOBT und 21,9 g (0,115 mol)
EDAC zugegeben und die Reaktionsmischung wurde 45 min bei Raumtemperatur
gerührt.
Anschließend
wurden 14,0 g (0,115 mol) 3-(2-Aminoethyl)-pyridin zugegeben und es wurde über Nacht
bei RT gerührt.
Nach Zugabe von 400 ml Wasser und 500 ml Essigester und intensivem Rühren, wurden
die Phasen getrennt. Die organische Phase wurde 1 mal mit 400 ml
gesättigter
Natriumchloridlösung
und 2mal mit je 400 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
gewaschen. Nach Trocknen über Magnesiumsulfat
in Gegenwart von Aktivkohle wurde filtriert und am Rotationsverdampfer
eingeengt.
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Das
erhaltene Zwischenprodukt (40,7 g) wurde in 600 ml Methylenchlorid
gelöst
und dann wurden 100 ml Trifluoressigsäure langsam zugetropft. Nach
Rühren über Nacht
wurde die Reaktionsmischung in Vakuum eingeengt. Der Rückstand
wurde mit 250 ml Essigester versetzt und erneut eingeengt, um überschüssige Trifluoressigsäure herauszudestillieren.
Zu dem erhaltenen Rohprodukt gelöst
in 170 ml Methylenchlorid wurden 72,8 ml (530 mmol) Triethylamin
zugetropft und 1 g DMAP hinzugefügt.
Anschließend
wurden bei 5 – 10°C 18,7 g
(100 mmol) 4-Methoxyphenylessigsäurechlorid
innerhalb von 30 min zugetropft, und der Ansatz wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Nach Zugabe von 150 ml Wasser und intensivem Rühren wurden die Phasen getrennt
und die organische Phase wurde 1 mal mit 100 ml Natriumchlorid-Lösung, 1
mal mit 25 ml 1M Salzsäure
und 2mal mit je 100 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
gewaschen. Nach Trocknen über
Magnesiumsulfat und Aktivkohle, wurde im Vakuum eingeengt. Das erhaltene Öl wurde
in Acetonitril heiß gelöst und langsam
auskristallisieren gelassen. Es wurden 21,5 g 2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-(2-pyridin-3-yl-ethyl)-amid,
Schmelzpunkt 116°C,
erhalten.
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Beispiel
2: 2'-(Benzyloxycarbonylamino-methyl)-biphenyl-2-carbonsäure-2-(2-pyridyl)-ethylamid
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Die
Verbindung wurde erhalten gemäß der in
WO 0125189 angegebenen Synthesevorschrift.
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Beispiel
3: 2'-{[2-(4-Methoxy-phenyl)-acetylamino]-methyl}-biphenyl-2-carbonsäure-2,4-difluor-benzylamid
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Die
Verbindung wurde erhalten gemäß der in
WO 0125189 angegebenen Synthesevorschrift.
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Beispiel
4: (S)-2'-(α-Methyl-benzyloxycarbonyl-aminomethyl)-biphenyl-2-carbonsäure-2-(2-pyridyl)-ethylamid
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Die
Verbindung wurde erhalten gemäß der in
WO 0125189 angegebenen Synthesevorschrift.
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Beispiel
5: 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid
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a) 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-benzoesäure
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Zu
einer Suspension von 20 g (146 mmol) 2-Aminobenzoesäure in 250
ml Wasser wurden 20 g (188 mmol) Natriumcarbonat zugefügt. Anschließend wurden
11,4 g (72,8 mmol) Butylsulfonylchlorid zugetropft und die Reaktionsmischung
wurde 2 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Es wurde mit konzentrierter
Salzsäure
angesäuert,
3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt
und das ausgefallene Produkt abgesaugt. Nach Trocknen im Vakuum
erhielt man 9,6 g 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-benzoesäure.
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b)1-(6-Methoxy-pyridin-3-yl)-propylamin
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Zu
einer Lösung
von 10,2 ml Butyllithium (2,5 M Lösung in Hexan; 25,5 mmol) in
50 ml Diethylether wurden bei –70°C 3 ml (23,2
mmol) 5-Brom-2-methoxypyridin zugegeben. Nach 10 min wurden 1,4
ml (19.5 mmol) Propionitril zugegeben. Nach 2 Stunden bei –70°C wurde die
Reaktionsmischung langsam auf Raumtemperatur kommen gelassen. Dann
wurden 2,2 g Natriumsulfat Dekahydrat zugesetzt und 1 Stunde Rühren gelassen.
Nach anschließender
Zugabe von 5 g Magnesiumsulfat wurde nach kurzem Rühren von
den Salzen abfiltriert und das Filtrat wurde eingeengt. Der Rückstand
wurde in 70 ml Methanol gelöst
und bei 0°C
wurden 1,1 g (28 mmol) Natriumborhydrid zugegeben. Nach Rühren über Nacht,
wurde die Reaktionsmischung mit konzentrierter Salzsäure auf
pH 2 gestellt und am Rotationsverdampfer eingeengt. Der Rückstand
wurde mit 10 ml Wasser versetzt, und einmal mit Diethylether extrahiert.
Anschließend
wurde die wäßrige Phase
mit Natriumhydrogencarbonat gesättigt,
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit Essigsäureethylester
extrahiert. Nach Trocknen und Einengen der Essigesterextrakte wurden
1,4 g razemisches 1-(6-Methoxy-pyridin-3-yl)-propylamin erhalten.
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c) 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid
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Zu
einer Lösung
von 8,0 g (31,1 mmol) 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-benzoesäure in 250
ml Tetrahydrofuran wurden 4,4 g (32, 7 mmol) 1-Hydroxy-1H-benzotriazol
und 6,3 g (32,7 mmol) N-Ethyl-N'-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid
Hydrochlorid zugefügt
und die Reaktionsmischung wurde 90 min gerührt. Dann wurde eine Lösung von
5,4 g (32,7 mmol) razemisches 1-(6-Methoxy-pyridin-3-yl)-propylamin
in 20 ml Tetrahydrofuran zugetropft und über Nacht gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde mit 250 ml Wasser versetzt und mit 300 ml
Essigsäureethylester
extrahiert. Die organische Phase wurde 5mal mit je 100 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
extrahiert und dann über
Magnesiumsulfat getrocknet. Man erhielt 9,0 g 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid.
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Die
Trennung der Enantiomere erfolgte durch präparative HPLC auf einer Chiralpak
ADH Säule
(250 × 4,6
mm); Eluent: Heptan/Ethanol/Methanol 10:1:1; Temperatur:
30°C; Flußrate: 1
ml/min. Als erstes wurden bei einer Retentionszeit von 5,9 min 4,0
g 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid
eluiert. Nach einer Mischfraktion wurden bei einer Retentionszeit
von 7,2 min 3,0 g 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(S)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid
erhalten.
2 g des 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamids wurden
in 9 ml Isopropanol in der Hitze gelöst, dann wurden 8 ml warmes
Wasser zugegeben und die Reaktionsmischung wurde über Nacht
langsam abkühlen
gelassen. Nach Absaugen bei 0°C
wurden 1,5 g 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-[1(R)-(6-methoxy-pyridin-3-yl)-propyl]-benzamid
als farblose nadelförmige
Kristalle erhalten; Schmelzpunkt 97°C.
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Beispiel
6: 2-(Butyl-1-sulfonylamino)-N-(cyclopropyl-pyridin-3-yl-methyl)-5-methyl-benzamid
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Die
Verbindung wurde erhalten gemäß der in
WO 0288073 angegebenen Synthesevorschrift.
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Beispiel
7: (S)-5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)- N-(1-phenyl-propyl)-benzamid
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a) 5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-benzoesäure
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Eine
Reaktionsmischung aus 10,0 g (64 mmol) 5-Fluor-2-amino-benzoesäure, 16,3
g (193 mmol) Natriumhydrogencarbonat und 16,3 g 8-Chinolinsulfonylchlorid
in 325 ml Wasser und 325 ml Essigester wurde über Nacht bei RT gerührt. Die
wässerige
Phase wurde abgetrennt und 1-mal mit 50 ml Essigester extrahiert. Anschließend wurde
die wässerige
Phase mit konz. Salzsäure
sauer gestellt und 2 h gerührt.
Der ausgefallene Niederschlag wurde abgesaugt, im Vakuum getrocknet
und man erhielt 19,5 g 5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-benzoesäure.
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b) 5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-N-(1-phenyl-propyl)-benzamid
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Aus
5,5 g (15,9 mmol) 5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-benzoesäure und
2,3 g (16,7 mmol) (S)-Phenylpropylamin wurden gemäß der Vorschrift
in WO 02100825 5,7 g der Titelverbindung erhalten.
Fp.: 163°C
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Beispiel 8: (S)-5-Fluor-2-(chinolin-8-sulfonylamino)-N-(1-phenyl-propyl)-benzamid-Natriumsalz
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Zu
einer Lösung
von 5 g der Verbindung des Beispiels 7 in 120 ml Essigester wurden
2 ml einer 30-prozentigen Natriummethanolatlösung gegeben. Das ausgefallene
Natriumsalz wurde abgesaugt und aus 25 ml Ethanol umkristallisiert
und man erhielt 3,3 g der Titelverbindung.
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Pharmakologische Untersuchungen
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Bestimmung der Aktivität auf den
Kv1.5-Kanal
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Kv1.5-Kanäle aus dem
Menschen wurden in Xenopus Oozyten expremiert. Hierfür wurden
zuerst Oozyten aus Xenopus laevis isoliert und defollikuliert. Anschließend wurde
in diese Oozyten in vitro synthetisierte Kv1.5 kodierende RNA injiziert.
Nach 1 – 7
Tagen Kv1.5-Proteinexpression wurden an den Oozyten mit der Zwei-Mikroelektroden Voltage-Clamp
Technik Kv1.5-Ströme
gemessen. Die Kv1.5-Kanäle
wurden hierbei in der Regel mit 500 ms dauernden Spannungssprüngen auf
0 mV und 40 mV aktiviert. Das Bad wurde mit einer Lösung der
nachfolgenden Zusammensetzung durchspült: NaCl 96 mM, KCl 2 mM, CaCl2 1,8 mM, MgCl2 1 mM,
HEPES 5 mM (titriert mit NaOH auf pH 7,4). Diese Experimente wurden
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Zur Datenerhebung und Analyse wurden eingesetzt:
Geneclamp
Verstärker
(Axon Instruments, Foster City, USA) und MacLab D/A-Umwandler und Software
(ADlnstruments, Castle Hill, Australia). Die erfindungsgemäßen Substanzen
wurden getestet, indem sie in unterschiedlichen Konzentrationen
der Badlösung
zugefügt
wurden. Die Effekte der Substanzen wurden als prozentuale Inhibition
des Kv1.5-Kontrollstromes berechnet, der erhalten wurde, wenn der
Lösung
keine Substanz zugesetzt wurde. Die Daten wurden anschließend mit
der Hill-Gleichung extrapoliert, um die Hemmkonzentrationen IC50 für
die jeweiligen Substanzen zu bestimmen.
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Auf
diese Weise wurden für
die nachfolgend aufgeführten
Verbindungen folgende IC
50-Werte bestimmt:
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Untersuchung
der Refraktärzeit
an narkotisierten Schweinen
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Die
Untersuchungen wurden am narkotisierten Schwein (n=11) durchgeführt wie
von Knobloch et al. beschrieben (Knobloch K., Brendel J., Peukert
S., Rosenstein B., Busch A.-E., Wirth K.-J., „Electrophysiological and
antiarrhyhmic effects of the novel IKur channel blockers, S9947
and S20951, on left vs. right pig atrium in vivo in comparison with
the IKr blockers dofetilide, azimilide, d,l-sotalol and ibutilide", Naunyn-Schmiedebergs
Arch Pharmacol 2002, 366: 482–487).
Es wurde die Wirkung von Betablockern und IKur-Blockern auf die
Refrakträrzeit
des linken Vorhofs untersucht. Zunächst wurde die Wirkung der
Einzelsubstanzen geprüft, danach
die Wirkung der Kombination beider Einzelsubstanzen.
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Methodenbeschreibung:
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Es
wurden männliche
Schweine der deutschen Landrasse im Alter von 2–3 Monaten und einem Gewicht
von 23–30kg
verwendet.
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Die
Schweine wurden mit 3m1 Rompun®2% (Xylocain 23.3mg/ml
= 3mg/kg; intramuskulär
injiziert) und 6ml Hostaket® (Ketamin 115mg/ml = 20mg/kg;
intramuskulär
injiziert) prämediziert.
Die Narkose wurde mit einer intravenösen Bolusinjektion von 5ml
Narcoren® (Pentobarbital
160mg/ml = 25–30mg/kg;
i.v.) eingeleitet und kontinuierlich intravenös über einen Pentobarbitalperfusor
mit 12-17mg/kg/h
geführt.
Nach Tracheotomie und Intubation wurden die Tiere mit Sauerstoff über einen
Respirator beatmet. Es wurde eine linkslaterale Thorakotomie im
fünften
Interkostalraum durchgeführt.
Die Lunge wurde mit Nähten
retrahiert, der Herzbeutel geöffnet
und mit Nähten
gehalten, so dass das Herz in diesem wiegte. Die Spitze eines MAP
PacingTM Elektrophysiologiekatheters (EP
Technologies, Model 1675, Boston Scientific Corporation, 92257 La
Garenne-Colombes Cedex, Frankreich) wurde dann auf die freie Wand
des linken Vorhofs in rechtwinkliger Position plaziert und in einem
Stativ unter konstantem Druck auf dem linken Vorhof fixiert. Die
elektrische Stimulation wurde mit einem externen Herzstimulator
der Firma Biotronik (UHS 20, Universial heart stimulator, Biotronik
GmbH, 12359 Berlin, Deutschland) durchgeführt.
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Messung
der atrialen effektiven Refraktärzeit
(AERP): Die elektrische atriale Antwort auf die externe Schrittmacherstimulation
wurde über
ein monophasisches Aktionspotential (MAP) visualisiert, das vom
linken Vorhof über
die Elektrophysiologiekatheter abgeleitet wurde. Einem konditionierenden
Stimulationszyklus von 10 Basisintervallen (S1) in zweifacher Reizamplitudenschwelle
folgte ein diastolischer, vorzeitig gekoppelter Extrastimulus (S2,
1ms Impulsdauer, 200ms Refraktärzeit),
der bei einem 5ms Dekrement von einem Kopplungsintervall ausging,
das 30ms über
der erwarteten effektiven Refraktärzeit (AERP) lag. Das 5ms Dekrement des
Kopplungsintervalls des Extrastimulus lief, bis der Vorhof keine
Antwort in Form eines Aktionspotentials mehr produzierte. Das längste Kopplungsintervall,
das kein atriales Aktionspotential mehr auslösen konnte, wurde als effektive
Refraktärzeit
verwendet. Die Refraktärzeit
wurde jeweils bei drei basalen Zykluslängen, 240, 300 und 400ms) untersucht.
Versuchsgruppen: Die alleinige Wirkung von Atenolol (Bolusgabe von
1 mg/kg) auf die Refraktärzeit
wurden an einer separaten Gruppe von Schweinen (n=5) untersucht.
In einer anderen Gruppe (n=6) wurde die Wirkung der Kombination
von Beispiel 1 und dem Betablocker Atenolol untersucht: Nach einer
basalen Periode wurde Vehikel verabreicht und die Refraktärzeiten
bestimmt. Danach wurde die Verbindung des Beispiels 1 in einer Infusion
von 3 mg/kg/h infundiert, um ein stabiles Plateau der Wirkung zu
erzielen. Diese Untersuchung erlaubte die Beurteilung der Wirkung
der alleinigen Gabe von Beispiel 1. Auf dem stabilem Plateau der
Wirkung von Beispiel 1 konnnte die Wirkung von Atenolol (Bolusgabe
von 1 mg/kg) beurteilt werden. In der Regel waren nämlich nach
1 h Infusion mit der Verbindung des Beispiels 1 die Refraktärzeiten
auf einem stabilem Niveau erhöht.
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Ergebnisse:
Sowohl Betablocker (Tabelle 2) als auch IKur-Blocker (Tabelle 3)
zeigten eine Verlängerung
der Refraktärzeit.
Die Kombination beider Wirkprinzipien führt zu einer deutlichen Wirkungsverstärkung, die
bei den basalen Zykluslängen
300 und 400ms überadditiv
war (Tabelle 3).
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Tabelle
2: Refraktärzeiten
in Millisekunden nach Gabe von Atenolol (1 mg/kg als Bolus; i.v.)
am linken Vorhof des Schweins (n=5) bei drei basalen Zykluslängen (240,
300 und 400ms). p < 0.05.
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Tabelle
3: Refraktärzeiten
in Millisekunden nach kombinierter Gabe des IKur-Blockers Verbindung des Beispiels 1
und Betablocker Atenolol am linken Vorhof des Schweins (n=6) bei
drei basalen Zykluslängen
(240, 300 und 400ms). Die Verbindung des Beispiels 1 wurde in einer
Dosis von 3 mg/kg/h infundiert. Nach 1 h Infusion, auf dem Plateau
der Wirkung der Verbindung des Beispiels 1, wurde 1 mg/kg Atenolol
als Bolus verabreicht.
# p < 0.01 vs. Kontrolle,
* p < 0.01
Atenolol vs. Verbindung des Beispiels 1.