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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung mit einem Treibstangenschloss
zur Verriegelung eines Flügels,
insbesondere einer Tür
in einem Rahmen, mit einer von einer Handhabe in beide Drehsinne
drehbaren, in einem Schlosskasten gelagerten Nuss, mit einer von
einer Feder in Richtung eines Schließbleches vorgespannten Falle,
mit einer längsbeweglichen
Treibstange zur Bewegung zumindest einer Zusatzverriegelung, mit
einer mit der Nuss verbundenen Antriebseinrichtung zur wahlweisen Verschiebung
der Treibstange in eine Vetriegelungsstellung oder in eine Entriegelungsstellung,
mit einem in Grundstellung einem Vorsprung der Falle gegenüberstehenden,
mit der Nuss in Wirkverbindung stehenden Arm und mit einem mit der
Treibstange verbundenen Schieber, wobei eine Drehung der Nuss von
einer Mittelstellung aus gesehen in die eine Drehrichtung zur Bewegung
der Treibstange in die Verriegelungsstellung und eine Drehung der
Nuss von der Mittelstellung aus gesehen in die entgegengesetzte
Drehrichtung zur Zurückziehung
der Falle in den Schlosskasten und zur Bewegung der Treibstange
in die Entriegelungsstellung vorgesehen ist.
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Verriegelungseinrichtungen
mit solchen Treibstangenschlössern
werden auch als griffbetätigt bezeichnet
und ermöglichen
die Übertragung
hoher Kräfte
von einer mit der Nuss verbundenen Handhabe auf die Treibstange.
Ein in dem Treibstangenschloss angeordneter Schließzylinder dient
bei solchen Schlössern
dazu, die Betätigung
der Treibstange zu blockieren oder freizugeben.
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Eine
solche Verriegelungseinrichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 359 284 b1 bekannt.
Hierbei treibt die Nuss über
eine nutartige Führung
einen auf einer längsverschieblichen
Trägerplatte
angeordneten Lagerbolzen an. In der Trägerplatte ist eine Ausnehmung
angeordnet, welche mit einem angeordneten Vorsprung eines schwenkbar
gelagerten Übersetzungshebels
zusammenwirkt. Auf seinem dem Vorsprung abgewandten Ende hat der Übersetzungshebel
eine einen auf dem Träger
angeordneten Bolzen umgreifende gabelförmige Führung. Damit lässt sich
durch eine Verdrehung der Nuss zunächst die Trägerplatte verschieben und damit
der Übersetzungshebel
verschwenken. Durch die Verschwenkung des Übersetzungshebels wird der
Schieber und damit die Treibstange verschoben.
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Nachteilig
bei der bekannten Verriegelungseinrichtung ist, dass das Treibstangenschloss
sehr aufwändig
aufgebaut ist und der Verschiebungsbereich der Treibstange zwischen
ihren beiden Endstellungen durch die Abmessungen des Übersetzungshebels
eng begrenzt ist. Ebenfalls ist der Schwenkbereich der Nuss auf
etwa 45° von
seiner Mittelstellung aus begrenzt. Ein möglichst großer Verschiebungsbereich der
Treibstange ist jedoch insbesondere bei Garagentoren von Vorteil,
da sich diese mit der Zeit setzen können. Ein solches Setzen führt im ungünstigsten
Fall zu einer außer
Kraft Setzung der Wirkung der Zusatzverriegelungen.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Verriegelungseinrichtung
der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass sie einen besonders großen Verschiebungsbereich
der Treibstange ermöglicht.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Antriebseinrichtung ein Zahnradgetriebe aufweist, dass
die Nuss mit einem Zahnrad des Zahnradgetriebes verbunden ist und
in zumindest ein weiteres Zahnrad eingreift, dass die in einer Reihe
angeordneten Vorsprünge
des Schiebers als Zähne
einer Zahnstange ausgebildet sind und dass ein Zahnrad des Zahnradgetriebes
in die Zahnstange des Schiebers eingreift.
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Durch
diese Gestaltung lässt
sich durch eine entsprechende Wahl von Durchmessern der Zahnräder ein
nahezu beliebig großer
Verschiebungsbereich der Treibstange erzeugen. Damit wird eine zuverlässige Wirkung
der Zusatzverriegelungen auch bei Verzug von Flügeln oder sich setzenden Garagentoren
gewährleistet.
Da beim Kämmen
der Zahnräder
untereinander und mit der Zahnstange wesentlich weniger Reibung
auftritt als in den Führungen des
bekannten Treibstangenschlosses, gestaltet sich die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
zudem besonders leichtgängig.
Weiterhin wird der Schwenkbereich von dem Zahnradgetriebe nicht
begrenzt, so dass sich zudem die erforderliche Kraft zum Verschieben
der Treibstange bei vorgegebenem Verschiebungsbereich durch den
Schwenkwinkel der Nuss einstellen lässt. Ein weiterer Vorteil der
Erfindung besteht darin, dass die Antriebseinrichtung bei einer
nicht hemmenden Gestaltung des Zahnradgetriebes einen an der Treibstange
angreifenden elektromotorischen Antrieb aufweisen kann.
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Die
Antriebseinrichtung könnte
beispielsweise einen Freilauf aufweisen, um zunächst ein Zurückziehen
der Falle und erst anschließend
eine Ansteuerung der Treibstange zu ermöglichen. Ein solcher Freilauf
lässt sich
jedoch häufig
vermeiden. Die Antriebseinrichtung lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders kostengünstig fertigen,
wenn die Nuss einstückig
mit einem Zahnrad der Antriebseinrichtung gefertigt ist.
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Die
Antriebseinrichtung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders kompakt, wenn das von der
Nuss unmittelbar antreibbare Zahnrad in eines von zwei übereinander
angeordneten und drehfest miteinander verbundenen Zahnrädern eines
Zahnradpaares eingreift und wenn das andere Zahnrad des Zahnradpaares
in ein die Zahnstange des Schiebers antreibendes Zahnrad eingreift.
Durch diese Gestaltung lässt
sich ein besonders großer
Verschiebungsbereich der Treibstange bei besonders kleinen Abmessungen
des Treibstangenschlosses erzeugen.
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Eine
Verriegelung der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
erfordert einen besonders geringen konstruktiven Aufwand, wenn ein
von einem Schließzylinder
ansteuerbares Sperrelement zwei Endpositionen hat, wobei eine der
Endpositionen teilweise im Bewegungsbereich des Schiebers und die
zweite Endposition außerhalb
des Bewegungsbereichs des Schiebers angeordnet ist.
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Die
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
erfordert eine besonders geringe Anzahl von Bauteilen, wenn ein
Federelement gegen das Sperrelement vorgespannt ist und wenn das
Sperrelement einen Vorsprung oder eine Ausnehmung zur Aufnahme eines
Teilbereichs des Federelementes in seinen Endpositionen hat.
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Die
Falle könnte
beispielsweise wie bei der bekannten Verriegelungseinrichtung unmittelbar
von der Nuss angesteuert werden. Die Bewegung der Falle über einen
vorge sehenen Bereich bei einem besonders großen Schwenkbereich der Nuss
erfordert jedoch gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders
geringen baulichen Aufwand, wenn der einem Vorsprung der Falle gegenüberstehende
Arm in den Bewegungsbereich eines Eingriffsgliedes des Schiebers
hineinragt.
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Die
Zusatzverriegelung könnte
beispielsweise ebenfalls ein Zahnradgetriebe aufweisen, mit welchem
ein Sperrriegel angetrieben wird. Die Zusatzverriegelung weist jedoch
besonders wenige Bauteile auf, wenn die Zusatzverriegelung einen
an der Treibstange angelenkten Schwenkhebel hat und wenn der Schwenkhebel
an einem im Wesentlichen rechtwinklig zum Verschiebebereich der
Treibstange axial verschieblichen Sperrriegel angelenkt ist. Durch
entsprechende Abmessungen des Schwenkhebels und einem entsprechenden
Verschiebungsbereich der Treibstange lässt sich der Sperrriegel besonders
weit ausfahren und damit bei einem Setzen des Flügels oder des Garagentores
eine zuverlässige
Verriegelung sicherstellen.
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Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in
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1 ein Treibstangenschloss
einer erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
im verriegelten Zustand,
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2 das Treibstangenschloss
aus 1 beim Betätigen einer
Nuss,
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3 das Treibstangenschloss
aus 1 mit vollständig zurückgezogener
Falle,
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4 eine Zusatzverriegelung
der Verriegelungseinrichtung.
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1 zeigt ein Treibstangenschloss 1 mit
einer in einem Schlosskasten 2 einziehbaren Falle 3 und
einer mit einem Schieber 4 verbundenen Treibstange 5.
Weiterhin hat der Schlosskasten 2 eine schwenkbare Nuss 6 und
einen Schließzylinder 7.
Mit der Nuss 6 lässt
sich eine nicht dargestellte Handhabe drehfest verbinden. Zwischen
der Nuss 6 und dem Schieber 4 ist eine Antriebseinrichtung 8 mit
einem Zahnradgetriebe 9 angeordnet. Die Antriebseinrichtung 8 steht
mit einer von einer Reihe Vorsprüngen 10 gebildeten
Zahnstange 11 des Schiebers 4 in Wirkverbindung.
In der dargestellten Stellung ist die Bewegung des Schiebers 4 von
einem längsverschieblich
geführten
Sperrelement 12 blockiert.
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Die
Falle 3 hat einen als Abwinklung ausgebildeten Vorsprung 13,
an dem ein freies Ende eines schwenkbar gelagerten Arms 14 anliegt.
Der Arm 14 weist einen in den Bewegungsbereich eines auf
dem Schieber 4 angeordneten Eingriffsgliedes 15 hineinragenden
Vorsprung 16 auf. Bei einer Verschiebung des Schiebers 4 bewegt
sich das Eingriffsglied 15 gegen den Vorsprung 16 des
Arms 14 und verschwenkt dessen freies Ende gegen den Vorsprung 13 der
Falle 3. Bei einer Weiterbewegung des Schiebers 4 wird der
Arm 14 weiter verschwenkt und damit die Falle 3 in
den Schlosskasten 2 gegen die Kraft eines Federelementes 17 zurückgezogen.
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Das
Sperrelement 12 hat eine mit einem Schließbart 18 des
Schließzylinders 7 korrespondierende
Ausnehmung 19 und wird in der dargestellten Stellung von
einem einen Vorsprung 20 hintergreifenden Federelement 21 gehalten.
Bei einer Drehung des Schließbartes 18 gegen
den Uhrzeigersinn gelangt der Schließbart 18 in die Ausnehmung 19 des Sperrelementes 12 und
zieht dieses aus dem Bewegungsbereich des Schiebers 4.
Dabei schnappt das Federelement 21 über den Vorsprung 20 und
hält das Sperrelement 12 in
der die Bewegung des Schiebers 4 freigebenden Stellung.
Hierdurch wird die Bewegung der Treibstange 5 freigegeben.
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Eines
der Zahnräder 22 des
Zahnradgetriebes 9 ist einstückig mit der Nuss 6 gefertigt
und treibt ein durchmessergroßes
Zahnrad 23 eines Zahnradpaares an. Ein durchmesserkleines
Zahnrad 24 des Zahnradpaares treibt ein mit der Zahnstange 11 des Schiebers
in Eingriff befindliches Zahnrad 25 an.
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Bei über den
Schließzylinder 7 zurückgezogenem
Sperrelement 12 und damit freigegebener Bewegung des Schiebers 4 lässt sich
die Nuss 6 im Uhrzeigersinn verschwenken und damit der
Schieber 4 in Richtung Falle 3 verschieben. Dabei
wird die Treibstange 5 bewegt und treibt zumindest eine
in 4 dargestellte Zusatzverriegelung 26 an.
Zur Verdeutlichung ist die Stellung des Treibstangenschlosses 1 nach
einer teilweisen Verschiebung des Schiebers 4 in 2 dargestellt. Hierbei ist
zu erkennen, dass das Eingriffsglied 15 des Schiebers 4 gegen
den Vorsprung 16 der Falle 3 gelangt.
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Wenn
die Nuss 6 ausgehend von der Stellung aus 2 weiter im Uhrzeigersinn verschwenkt wird,
drückt
das Eingriffsglied 15 des Schiebers 4 gegen den
Vorsprung 16 des Arms 14, worauf dieser verschwenkt
wird und die Falle 3 in den Schlosskasten 2 zurückzieht.
Diese Stellung ist in 3 dargestellt.
Das Treibstangenschloss 1 ist damit vollständig entriegelt.
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Das
in der Zeichnung dargestellte Zahnradgetriebe 9 ermöglicht,
ausgehend von der Stellung aus 1,
eine Verschwenkung der Nuss 6 um 173° und damit einen sehr weiten
Verschiebungsbereich der Treibstange 5 bei geringen Stellkräften. Selbstverständlich kann
durch eine entsprechende Gestaltung des Zahnradgetriebes 9 ein
größerer Verschwenkbereich
der Nuss 6 oder ein besonders weiter Verschiebungsbereich
der Treibstange 5 bei möglichst
geringem Verschwenkbereich der Nuss 6 ermöglicht werden.
Weiterhin ist das Zahnradgetriebe 9 nicht selbsthemmend
gestaltet. Damit kann die Verriegelungseinrichtung einen nicht dargestellten
Elektromotor zum Antrieb der Treibstange 5 und damit der in 4 dargestellten Zusatzverriegelung 26 der
Falle 3 des Treibstangenschlosses 1 aufweisen.
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4 zeigt die Zusatzverriegelung 26 der Verriegelungseinrichtung
in entriegelter und strichpunktiert in verriegelter Stellung. Die
Zusatzverriegelung 26 hat einen an der Treibstange 5 und
an einem Sperrriegel 27 angelenkten Schwenkhebel 28.
Der Sperrriegel 27 ist in der Zusatzverriegelung 26 rechtwinklig
zum Bewegungsbereich der Treibstange 5 verschiebbar geführt. Durch
die Verschiebung der Treibstange 5 durch die oben beschriebene
Verschwenkung der Nuss 6 des Treibstangenschlosses 1 aus 1 lässt sich der Sperrriegel 27 von
der zurückgezogenen
Position, in der die Zusatzverriegelung 26 entriegelt ist,
in die strichpunktiert dargestellte, ausgefahrene Position, in der
die Zusatzverriegelung 26 verriegelt ist, bewegen.
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Das
Treibstangenschloss 1 aus den 1 bis 3 und
die Zusatzverriegelung 26 aus 4 lassen sich beispielsweise an einem
gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel eines Tores anordnen und über die
Treibstange 5 miteinander verbinden. Der Rahmen des Tores
weist im Bereich der Falle 3 und des Sperrriegels 27 Schließbleche
auf.