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Die Erfindung geht von einem Kraftstoffeinspritzventil
für Brennkraftmaschinen
nach der Gattung des Patentanspruchs 1 aus. Ein derartiges Kraftstoffeinspritzventil
ist beispielsweise aus der nicht vorveröffentlichten
DE 102 05 970 der gleichen Anmelderin
bekannt.
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In einem Gehäuse befindet sich eine äußere Düsennadel
und eine darin geführte
innere Düsennadel.
Beide Düsennadeln
wirken mit ihrem brennraumseitigen Ende mit einer Ventilsitzfläche zusammen,
in der zwei Reihen von Einspritzöffnungen
ausgebildet sind. Die äußere Einspritzöffnungsreihe
wird hierbei von der äußeren Düsennadel
gesteuert und die innere Einspritzöffnungsreihe von der inneren
Düsennadel.
Durch einen im Gehäuse
ausgebildeten Hochdruckkanal wird den Einspritzöffnungen Kraftstoff unter hohem
Druck zugeleitet, der gesteuert von den Düsennadeln, durch die Einspritzöffnungen
austritt und von dort in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt
wird. Dabei sind sowohl die äußere Düsennadel
als auch die innere Düsennadel
als Sitzloch-Düsennadeln ausgeführt.
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Aus der
DE 199 47 196 A1 ist eine
sogenannte "Vario-Registerdüse" gezeigt. Diese nach
außen öffnende
Düse ("A-Düse") umfasst ein Ventilelement,
in dem an unterschiedlichen axialen Positionen Reihen von Kraftstoff-Austrittsöffnungen
vorhanden sind. Je nach Hub des Ventilelements werden nur eine oder
mehrere Reihen von Kraftstoff-Austrittsöffnungen freigegeben. Der Hub
des Ventilelements erfolgt druckgesteuert.
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Unter einer solchen "Drucksteuerung" versteht man, dass
die Bewegung des Ventilelements von einer Druckerhöhung oder
Druckabsenkung in einem Steuerraum abhängt, der von einer Druckfläche begrenzt
wird, die mit dem Ventilelement gekoppelt ist. Je nach Druck öffnet das
Ventilelement mehr oder weniger gegen die Kraft einer Vorspanneinrichtung.
Der Druck in dem Steuerraum entspricht auch dem Einspritzdruck an
den Kraftstoff-Austrittsöffnungen.
Bei einem druckgesteuerten Kraftstoffeinspritzventil wird also auch
ein ganz bestimmter Druckverlauf des eingespritzten Kraftstoffes
realisiert. Ein druckgesteuertes Kraftstoffeinspritzventil hat Vorteile vor
allem bei niedriger und mittlerer Last der Brennkraftmaschine.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Kraftstoffeinspritzventil der eingangs genannten Art
so weiterzubilden, dass sie den Kraftstoff in möglichst vielen Betriebszuständen der
Brennkraftmaschine optimal einspritzt und so zu einer der Emissionen
und des Kraftstoffverbrauchs beiträgt.
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Diese Aufgabe wird bei einem Kraftstoffeinspritzventil
für eine
Brennkraftmaschine mit einem Gehäuse,
mit einer in dem Gehäuse
vorhandenen Ausnehmung, mit einer in der Ausnehmung geführten äußeren Düsennadel,
welche mit einem gehäuseseitigen
ersten Ventilsitz zusammenarbeitet, und mit einer in der äußeren Düsennadel
geführten
inneren Düsennadel,
welche mit einem gehäuseseitigen zweiten
Ventilsitz zusammenarbeitet, mit einem kraftstoffgefüllten ersten
Steuerraum, durch dessen Druck eine Schließkraft auf die innere Düsennadel ausgeübt wird,
mit einem kraftstoffgefüllten
zweiten Steuerraum, durch dessen Druck eine Schließkraft auf
die äußere Düsennadel
ausgeübt
wird, dadurch gelöst,
dass die äußere Düsennadel
als Sitzloch-Düsennadel
ausgebildet ist, und dass die innere Düsennadel als Vario-Düsennadel
ausgebildet ist.
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Vorteile der
Erfindung
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Bei der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventil
werden die Vorteile von Vario-Düsennadeln
mit denen von Sitzloch-Düsennadeln
kombiniert. Je nach Betriebszustand der Brennkraftmaschine kann
so die für
den Kraftstoffverbrauch und das Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine
optimale Steuerung des Kraftstoffeinspritzventils gewählt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
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Weitere Ergänzungen der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzvorrichtung
sehen vor, dass der erste Steuerraum über eine erste Zulaufdrossel mit
einem Common Rail hydraulisch in Verbindung steht, dass der zweite
Steuerraum über
eine zweite Zulaufdrossel mit dem Common Rail hydraulisch in Verbindung
steht und dass sowohl der erste Steuerraum über eine erste Ablaufdrossel
als auch der zweite Steuerraum über
eine zweite Ablaufdrossel mit einer Rücklaufleitung hydraulisch verbindbar sind,
wobei die erste Ablaufdrossel und die zweite Ablaufdrossel durch
ein Steuerventil verschließbar sind.
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Durch diese Ausgestaltung wird einerseits erreicht,
dass mit Hilfe eines einzigen 3/3-Wege-Steuerventils beide Düsennadeln
gesteuert werden können.
Durch die verschiedenen Ablauf- und Zulaufdrosseln für die innere
und die äußere Düsennadel
wird erreicht, dass das Ansprechverhalten der inneren Düsennadel
und der äußeren Düsennadel verschieden
ist, obwohl beide mit einem Steuerventil angesteuert werden. Dadurch
ergibt sich ein in sehr weiten Grenzen steuerbares Einspritzverhalten
der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzvorrichtung. Je
nach Bedarf können
entweder nur die innere Düsennadel
oder beide Düsennadeln
nacheinander geöffnet
werden.
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Eine besonders einfache Ausführungsform des
erfindungsgemäßen 3/3-Wege-Steuerventils sieht
vor, dass das Steuerventil einen mit dem ersten Steuerraum und mit
dem zweiten Steuerraum verbundenen Ventilraum und einen durch einen
Aktor steuerbares Ventilglied aufweist, wobei das Ventilglied des
Steuerventils durch einen elektrischen Aktor, insbesondere einen
Piezzoaktor, bewegt wird. Durch diese Ausführung wird ein sehr schnelles
Ansprechen des Steuerventils erreicht, was die Präzision der
Kraftstoffzumessung und der Einspritzverlaufsformung erhöht. Auch
dadurch ergibt sich ein verbessertes Verbrauchs- und Emissionsverhalten der
mit der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzvorrichtung
ausgerüsteten
Brennkraftmaschinen.
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In einer ersten Schaltstellung des
erfindungsgemäßen Steuerventils
wirkt das Ventilglied mit einem Ventilsitz und in einer zweiten
Schaltstellung mit einem zweiten Ventilsitz zusammen, wobei der
Ventilraum in der ersten Schaltstellung gegen die Rücklaufleitung
abgedichtet ist und in der zweiten Schaltstellung mit der Rücklaufleitung
verbunden ist. Dadurch wird in der erst in der zweiten Schaltstellung der
Druck im zweiten Steuerraum abgesenkt, so dass die innere Düsennadel,
welche als Variodüsennadel ausgeführt ist, öffnet und
somit im Teil- und Mittellastbereich eine optimale Einspritzung
von Kraftstoff in den Brennraum vorgenommen werden kann.
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Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass
das Ventilglied bei seiner Anlage am zweiten Ventilsitz die erste
Ablaufdrossel verschließt, während die
zweite Ablaufdrossel geöffnet
ist.
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Um sowohl die äußere Düsennadel als auch die innere
Düsennadel
zu öffnen,
wird das Ventilglied in eine Mittelstellung (dritte Schaltstellung)
gebracht, so dass das Ventilglied weder am ersten Ventilsitz noch
am zweiten Ventilsitz anliegt. Diese Schaltstellung ist insbesondere
bei Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine sinnvoll, da in dieser
Schaltstellung die Vorteile einer Sitzlochdüsennadel voll zum Tragen kommen.
Durch eine geeignete Abstimmung von erster Zulaufdrossel und erster
Ablaufdrossel einerseits sowie der zweiten Zulaufdrossel und der
zweiten Ablaufdrossel andererseits kann erreicht werden, dass Kraftstoff
nahezu ausschließlich
durch die äußere Düsennadel,
welche als Sitzlochdüsennadel ausgebildet
ist, eingespritzt wird. dadurch können die bekannten Vorteile
von Sitzlochdüsennadeln
im Volllastbetrieb auch bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventil
realisiert werden.
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Die Ausbildung der äußeren Düsennadel
als Sitzlochdüsennadel
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
dass die äußere Ventilnadel
in einer Schließposition
an einem am brennraumseitigen Ende des Gehäuses angeordneten ersten Ventilsitzes
zur Anlage kommt und durch eine Längsbewegung in einer Öffnungsrichtung
mindestens ein im Gehäuse
vorhandenes Spritzloch aufsteuert.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der inneren Düsennadel
als Vario-Düsennadel
wird dadurch erreicht, dass die innere Düsennadel an einem zweiten Ventilsitz
in einer Schließposition
anliegt und durch eine Längsbewegung
in einer Öffnungsrichtung
Einspritzöffnungen
aufsteuert, die in der inneren Düsennadel
angeordnet sind, wobei das mindestens eine Spritzloch und die Einspritzöffnungen
in aufgesteuertem Zustand der Düsennadeln
Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine einspritzen.
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In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der erste Steuerraum in axialer Richtung zum Einen von dem
Gehäuse
und zum Anderen von einer Stirnfläche der äußeren Düsennadel begrenzt wird, wobei
die Stirnfläche
an der dem Brennraum abgewandten Ende der äußeren Düsennadel angeordnet ist. In
radialer Richtung wird der erste Steuerraum von einer die äußere Düsennadel
dichtend umgebenden ersten Hülse
begrenzt, wobei die erste Hülse
durch eine erste Spannfeder, welche sich einenends gegen die äußere Düsennadel
und anderenends gegen die erste Hülse abstützt, gegen das Gehäuse gepresst
wird. Dadurch wird auch fertigungstechnisch auf vergleichsweise
einfache Weise der erste Steuerraum ausgebildet, wobei die konstruktiven
Freiheiten bezüglich
Abmessungen des Steuerraums sehr groß sind. Durch die Abmessungen
des ersten Steuerraums kann das Ansprechverhalten der äußeren Düsennadel
auch beeinflusst werden, was sich positiv auf das Betriebsverhalten des
erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils auswirken
kann.
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In weiterer Ergänzung des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzyentils
ist vorgesehen, dass der zweite Steuerraum in axialer Richtung zum
Einen von dem Gehäuse
und zum Anderen von einem Absatz der äußeren Düsennadel begrenzt wird, wobei der
zweite Steuerraum in radialer Richtung von einer die innere Düsennadel
dichtend umgebenden zweiten Hülse
begrenzt wird, und wobei die zweite Hülse durch eine zweite Spannfeder,
welche sich einenends gegen die innere Düsennadel und anderenends gegen
die zweite Hülse
abstützt,
gegen das Gehäuse
gepresst wird.
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Dieser Aufbau, welcher in seiner
Struktur dem Aufbau des ersten Steuerraums weitgehend entspricht,
weist demzufolge naturgemäß auf die
im Zusammenhang mit dem ersten Steuerraum angesprochenen Vorteile
auf.
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Nachfolgend wird ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung im Detail erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kraftstoffsystems einer Brennkraftmaschine
mit mehreren Kraftstoffeinspritzventilen;
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2 einen
teilweisen Schnitt durch eines der Kraftstoffeinspritzventile von 1; und
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3 ein
Ablaufschema eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine
und insbesondere zum Ansteuern des Kraftstoffeinspritzventils von 1.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 trägt ein Kraftstoffsystem
einer Brennkraftmaschine insgesamt das Bezugszeichen 10.
Es umfasst einen Kraftstoffbehälter 12,
aus dem eine elektrische Kraftstoffpumpe 14 Kraftstoff
in eine Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 fördert. Diese
führt zu
einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18. Bei der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 handelt
es sich um eine Kolbenpumpe, welche von einer Nockenwelle (nicht
dargestellt) einer Brennkraftmaschine (im Detail ebenfalls nicht
dargestellt), zu welcher das Kraftstoffsystem 10 gehört, angetrieben
wird. Die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 bringt den Kraftstoff
auf einen sehr hohen Druck und fördert
ihn zu einer Kraftstoff-Sammelleitung 20. Diese wird auch
als "Common-Rail" bezeichnet. In ihr
ist der Kraftstoff unter hohem Druck gespeichert. Der Druck in der
Kraftstoff-Sammelleitung
(Common-Rail) 20 wird durch ein Drucksteuerventil 21 eingestellt.
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An die Kraftstoff-Sammelleitung 20 sind mehrere
Kraftstoffeinspritzventile 22 angeschlossen. Hierzu verfügen diese über Hochdruckanschlüsse 24.
Die Kraftstoffeinspritzventile 22 spritzen den Kraftstoff
direkt in ihnen zugeordnete Brennräume 26 der Brennkraftmaschine
ein. Die Kraftstoffeinspritzventile 22 verfügen jeweils
auch über
einen Niederdruckanschluss 28, von dem eine Rücklaufleitung 30 zurück zum Kraftstoffhahälter 12 führt.
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Der Betrieb der Brennkraftmaschine,
des Kraftstoffsystems 10 und insbesondere der Kraftstoffeinspritzventile 22 und
des Drucksteuerventils 21 wird von einem Steuer- und Regelgerät 32 gesteuert bzw.
geregelt. Hierzu ist dieses über
Leitungen (ohne Bezugszeichen) mit den Kraftstoffeinspritzventilen 22 verbunden.
Auch ein Drucksensor 33, der den Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 20 erfasst,
ist mit dem Steuer- und Regelgerät 32 verbunden.
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Der Aufbau der Kraftstoffeinspritzventile 22 wird
nun unter Bezugnahme auf 2 im
Detail erläutert:
Das Kraftstoffeinspritzventil 22 umfasst ein Gehäuse mit
einem Unterteil 34, mehreren Mittelteilen 35a–c und
einem Oberteil 36. Im Unterteil 34 ist eine stufenförmige Ausnehmung 38 vorhanden,
in der eine äußere Düsennadel 40 angeordnet
ist.
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Die äußere Düsennadel 40 wird von
einer ersten Spannfeder 42 gegen eine erste Dichtfläche 44,
welche im Unterteil 34 ausgebildet ist, gepresst. Der Durchmesser,
der zwischen äußeren Düsennadel 40 und
erster Dichtfläche 44 gebildeten
Dichtlinie ist in 2 mit
D1 bezeichnet. Der Zwischenraum 46 zwischen
Ausnehmung 38 und äußerer Ventilnadel 40 ist
mit unter Hochdruck stehendem Kraftstoff (nicht dargestellt) gefüllt. Dieser
Kraftstoff wird durch den Hochdruckanschluss 24 geliefert,
welcher mit dem Common Rail 20 (siehe 1) in Verbindung steht.
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Im Unterteil 34 sind im
Bereich der ersten Dichtfläche 44 Spritzlöcher 48 vorgesehen,
die mit dem Zwischenraum 45 hydraulisch nicht in Verbindung
stehen, wenn, wie in 2 dargestellt,
die äußere Düsennadel 40 auf
der ersten Dichtfläche 44 aufliegt,
weil der Durchmesser D1 größer ist
als der Durchmesser, an dem die Spritzlöcher 48 in die erste Dichtfläche 44 münden.
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Die erste Spannfeder 42 stützt sich
einenends über
einen Absatz 50 der äußeren Düsennadel 40 und
einen auf dem Absatz 50 aufliegendem Ring 52 ab.
Anderenends stützt
sich die erste Spannfeder 42 gegen eine erste Hülse 54 ab.
Die erste Hülse 54 umschließt die äußere Düsennadel 40 dichtend,
wobei jedoch die äußere Düsennadel 40 in
ihrer Längsrichtung
relativ zur ersten Hülse 54 verschiebbar
ist. Die Passung zwischen erster Hülse 54 und äußerer Düsennadel 40 ist
so gewählt,
dass einerseits ein möglichst
leichtgängiger
Schiebesitz erreicht wird, und andererseits eine hydraulische Trennung
des Zwischenraums 46 von einem ersten Steuerraum 56 erzielt
wird. Die erste Hülse 54 stützt sich über eine
Beißkante 58 am
Gehäuse
des Kraftstoffeinspritzventils ab; bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
stützt
sich die erste Hülse 54 am
Mittelteil 35a ab.
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Der erste Steuerraum 56 wird
somit in axialer Richtung von dem Gehäuse, hier dem Mittelteil 35a, und
einer Stirnfläche 60 der äußeren Düsennadel 40 begrenzt.
In radialer Richtung wird der erste Steuerraum 56 durch
die erste Hülse 54 und
eine innere Düsennadel 62 begrenzt.
Die äußere Düsennadel 40 wird
von der inneren Düsennadel
geführt.
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Der erste Steuerraum 56 wird
durch eine erste Zulaufdrossel 64 mit Kraftstoff aus dem
Hochdruckanschluss 24 in an sich bekannter Weise versorgt. Über einen
ersten Kanal 66 und eine erste Ablaufdrossel 68 steht
der erste Steuerraum 56 mit einem Steuerventil 70,
welches als 3/3-Wege-Steuerventil
ausgeführt
ist, hydraulisch in Verbindung.
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Da der Außendurchmesser D2 der äußeren Düsennadel 40 größer als
der Durchmesser D1 der Dichtlinie zwischen äußerer Düsennadel 40 und
erster Dichtfläche 44 ist,
verursacht der im Zwischenraum 46 befindliche Kraftstoff
eine hydraulische Kraft, welche die äußere Düsennadel 40 von der
ersten Dichtfläche 44 abheben
will. Dieser Öffnungskraft entgegengesetzt
gerichtet ist eine auf die Stirnfläche 60 vom ersten
Steuerraum 56 auswirkende Schließkraft. Diese Schließkraft ist,
gleiche Drücke
im Zwischenraum 46 und im ersten Steuerraum 56 vorausgesetzt,
größer als
die Öffnungskraft,
da die Stirnfläche 60 der äußeren Düsennadel 40 größer ist
als die von den Durchmessern D1 und D2 begrenzte Ringfläche.
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Die innere Düsennadel 62 umfasst
einen vergleichsweise langen kreiszylindrischen Abschnitt 72, einen
kürzeren
sich an diesen anschließenden
eingeschnürten
Abschnitt 74, einen sich wiederum an diesen anschließenden kreiszylindrischen
Dichtabschnitt 76 und schließlich einen Kopfabschnitt 78. Der
Durchmesser D4 des Dichtabschnitts 46 ist
größer als
der Durchmesser D3 des kreiszylindrischen Abschnitts 42.
Der Kopfabschnitt 78 der inneren Düsennadel 62 ist außerhalb
des Gehäuses 34 angeordnet.
Mit dem kreiszylindrischen Abschnitt 72 wird die innere
Düsennadel 62 in
den Mittelteilen 35a und 35b dichtend geführt.
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Im Übergang zwischen Kopfabschnitt 78 und Dichtabschnitt 76 ist
eine Dichtlinie vorhanden, die mit einem gehäuseseitigen Ventilsitz 80 zusammen wirkt.
Zwischen dem eingeschnürten
Abschnitt 74 und dem Dichtabschnitt 76 ist eine
Druckschulter 82 vorhanden. Der eingeschnürte Abschnitt 74 und
die äußere Düsennadel 40 begrenzen
einen Druckraum 84. Über
Bohrungen 86 in der äußeren Düsennadel 40 wird
der Druckraum 84 mit Kraftstoff aus dem Zwischenraum 46 versorgt.
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Vom Druckraum 84 ausgehend
ist in dem Dichtabschnitt 76 der inneren Düsennadel 52 eine
in etwa axial verlaufende zentrische Sacklochbohrung 88 angeordnet
von der eine oder mehrere in etwa radial verlaufende Einspritzöffnungen 90 ausgehen. Diese
Einspritzöffnungen 90 befinden
sich also in der Mantelfläche
des Dichtabschnitts 76 der inneren Düsennadel 62. Im Bereich
des Dichtabschnitts 46 bilden die Ausnehmung 38 und
die innere Düsennadel 62 einen
fluiddichten Schiebesitz.
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In der in 2 dargestellten Position der inneren
Düsennadel 62 sind
die Einspritzöffnungen 90 also
von der Innenwand der Ausnehmung 38 verschlossen.
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Am Brennraum abgewandten Ende der
inneren Düsennadel 62 ist
ein ringartiges Teil 92 aufgeschoben. Das ringartige Teil 92 ist
an der inneren Düsennadel 62 durch
einen Federring 94, welcher in einer Nut 96 der
inneren Düsennadel 62 montiert
ist, in axialer Richtung fixiert. Alternativ könnte das ringartige Teil 92 auch
mit der inneren Düsennadel 62 verpresst,
verschweißt
oder auf andere Weise verbunden werden.
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Das ringartige Teil 92 bildet,
ausgehend vom Durchmesser D5 des kreiszylindrischen
Abschnitts 72, einen Absatz 98. Der Absatz 98 und
das Gehäuse,
hier das Mittelteil 35b, begrenzen in axialer Richtung
einen zweiten Steuerraum 100. In radialer Richtung wird
der zweite Steuerraum 100 vom kreiszylindrischen Abschnitt 72 der
inneren Düsennadel 62 und
von einer zweiten Hülse 102,
welche das ringartige Teil 92 dichtend aber längsverschiebbar
umschließt,
begrenzt.
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Die zweite Hülse 102 wird durch
eine zweite Spannfeder 104, weiche Sich einerseits gegen
das ringartige Teil 92 und andererseits gegen die zweite Hülse 102 abstützt, gegen
das Gehäuse,
hier das Mittelteil 35b, gepresst. An dem dem Mittelteil 35b zugewandten
Ende der zweiten Hülse
ist eine Beißkante 106 ausgebildet,
so dass zwischen der zweiten Hülse 102 und
dem Mittelteil 35b eine Abdichtung des zweiten Steuerraums 100 gegeben
ist.
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Alternativ zu dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann das ringartige
Teil 92 auch einstückig
mit der inneren Düsennadel 62 ausgeführt werden.
Welcher Variante der Vorzug zu geben ist, hängt von den wirtschaftlichen
und fertigungstechnischen Rahmenbedingungen ab. Die erfindungsgemäßen Vorteile
werden mit beiden Ausführungsvarianten
in vollem Umfang erzielt.
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Der zweite Steuerraum 100 wird über eine zweite
Zulaufdrossel 108 mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff
aus dem Hochdruckanschluss 24 versorgt. Über einen
zweiten Kanal 110 und eine zweite Ablaufdrossel 112 ist
der zweite Steuerraum 100 mit dem Steuerventil 70 hydraulisch
verbunden. Der Außendurchmesser
des zweiten Steuerraums 100, der durch den Absatz 98 des
ringartigen Teils 92 und den Innendurchmesser der zweiten
Hülse 102 vorgegeben
wird, ist in 2 mit D5 bezeichnet. Die durch den Durchmesser D5 und den Durchmesser D2 begrenzte
Kreisringfläche
des Absatzes 98 des ringartigen Teils 92 ist größer als
die durch den Durchmesser D3 und den Durchmesser
D4 begrenzte Kreisringfläche. Deshalb wird, gleiche
Drücke
im zweiten Steuerraum 100 und im Druckraum 84 vorausgesetzt,
die innere Düsennadel
in die in 2 gezeigte Schließstellung
gezogen, wenn sich das Steuerventil 70 in der in 2 gezeigten ersten Schaltstellung
befindet.
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Das Steuerventil 70 ist
als 3/3-Wege-Ventil ausgebildet mit einem halbkugelförmigen Ventilelement 114.
Das Ventilelement 114 wird von einem Piezoaktor (nicht
dargestelit) betätigt,
welcher wiederum vom Steuer- und Regelgerät 32 angesteuert wird. Das
Ventilelement 114 befindet sich in einer Schaltkammer 116 und
arbeitet mit einem in 2 oberen Ventilsitz 118 und
einem in 2 unteren Ventilsitz 122 zusammen.
Wenn das Ventilelement 114 am oberen Ventilsitz 118 anliegt,
ist die Fluidverbindung von der Schaltkammer 116 zum Niederdruckanschluss 28 unterbrochen.
Liegt es dagegen am unteren Ventilsitz 120 an, ist die
Verbindung der Schaltkammer 116 zum ersten Steuerraum 56 unterbrochen.
Im Fluidweg zwischen erstem Steuerraum 56 und Schaltkammer 116 ist,
wie bereits erwähnt,
eine erste Ablaufdrossel 68 vorhanden.
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Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil 22 arbeitet
folgendermaßen:
In
der ersten, in 2 dargestellten
Schaltstellung liegt das Ventilelement 114 des 3/3-Wege-Steuerventils 70 am
oberen Ventilsitz 118 an. Somit herrscht im ersten Steuerraum 56 ebenso
wie im zweiten Steuerraum 100 ebenso wie im Druckraum 84 und
im Zwischenraum 46 der gleiche Druck, welcher dem Druck
im Hochdruckanschluss 24 entspricht. Aufgrund der Durchmesserverhältnisse
D1, D2, D3, D4 und D5 wird sowohl die äußere Düsennadel 40 gegen die
erste Dichtfläche 44 gepresst,
so dass die Spritzlöcher 48 im
Gehäuse
verschlossen sind, und die innere Düsennadel 62 in ihre
Schließstellung
gezogen, so dass die Einspritzöffnungen 90 ebenfalls
verschlossen sind. Dies bedeutet, dass kein Kraftstoff in den Brennraum 26 der
Brennkraftmaschine einspeist wird.
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Wenn das Steuerventil 70 in
seine zweite Schaltstellung gesteuert wird, so dass Ventilglied 114 an
seinem zweiten Ventilsitz 120 aufliegt, wird die hydraulische
Verbindung zwischen erstem Steuerraum 56 und Schaltkammer 116 unterbrochen.
Dies bedeutet, dass der Druck im ersten Steuerraum 56 aufrecht
erhalten bleibt und somit die äußere Düsennadel 40 geschlossen
bleibt. Gleichzeitig wird durch das Bewegen des Ventilglieds 114 in
die zweite Schaltstellung eine hydraulische Verbindung zwischen
dem Niederdruckanschluss 28 und dem zweiten Steuerraum über die
zweite Ablaufdrossel 112 hergestellt. In Folge dessen sinkt
der Druck im zweiten Steuerraum 100 ab, so dass die vom
zweiten Steuerraum 100 auf die innere Düsennadel 52 ausgeübte Schließkraft abnimmt.
Sobald die Schließkraft
kleiner ist als die auf die Druckschulter 82 der inneren
Düsennadel 62 wirkende Öffnungskraft,
hebt die innere Düsennadel 62 von
ihrer Dichtfläche 80 ab.
Wenn die Einspritzöffnungen 90 nicht
mehr von der Ausnehmung 38 verschlossen werden, spritzt
Kraftstoff über die
Einspritzöffnungen 90 in
den Brennraum der Brennkraftmaschine ein.
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Die zweite Schaltstellung des Steuerventils 70 wird
angesteuert, wenn die Brennkraftmaschine im Teil- und Mittellastbereich
betrieben werden oder eine Voreinspritzung erfolgen soll, da dann
die Vorteile einer Variodüse
in diesem Lastbereich der Brennkraftmaschine voll zum Tragen kommen.
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Wenn die Brennkraftmaschine mit Volllast betrieben
werden soll, wird während
der Einspritzung das Ventilglied 114 in eine dritte Schaltstellung
bewegt, in der es weder am oberen Ventilsitz 118 noch am
unteren Ventilsitz 120 aufliegt. In Folge dessen ist eine
hydraulische Verbindung zwischen dem Niederdruckanschluss 28 und
dem ersten Steuerraum 56 sowie dem zweiten Steuerraum 100 gegeben.
In Folge dessen kommt es einer Druckabsenkung sowohl im ersten Steuerraum 56 als
auch im zweiten Steuerraum 100. Sobald die hydraulische
Kraft, welche vom ersten Steuerraum 56 auf die Stirnfläche 60 der äußeren Düsennadel 40 ausgeübt wird,
kleiner ist als die von dem unter hohem Druck stehenden Kraftstoff im
Zwischenraum 46 ist, hebt die äußere Düsennadel 40 von der
ersten Dichtfläche 44 ab
und ermöglicht die
Einspritzung von Kraftstoff über
die Spritzlöcher 48.
Gleichzeitig oder, je nach Abstimmung, zeitlich versetzt dazu, öffnet auch
die innere Düsennadel 62 aufgrund
des Druckabfalls im zweiten Steuerraum 100. Von der Wirkung
her ist jedoch im Volllastbetrieb die Wirkung der äußeren Düsennadel 40 vorherrschend,
so dass das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil
im Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine wie eine aus dem Stand
der Technik bekannte Spritzlocheinspritzdüse wirkt und die hinlänglich bekannten
Vorteile einer solchen Einspritzdüse im Volllastbetrieb aufweist.
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Selbstverständlich kann die zweite Schaltstellung
auch für
eine Voreinspritzung benutzt werden. Durch das Vertauschen des ersten
Kanals 66 mit dem zweiten Kanal 110 kann auch
erreicht werden, dass in der zweiten Schaltstellung nur die äußere Düsennadel öffnet, während die
innere Düsennadel
geschlossen bleibt. Dies kann in manchen Einsatzfällen vorteilhaft
sein.
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Das Kraftstoffeinspritzventil 22 wird
gemäß dem in 3 dargestellten Verfahren
betrieben. Nach einem Startblock 122 wird zunächst in
einem Block 110 geprüft,
ob an der Brennkraftmaschine eine geringe bzw. mittlere Last anliegt.
Ist dies der Fall, wird im Block 126 das 3/3-Wege-Steuerventil 70 so
gesteuert, dass das Ventilglied 114 in Anlage an den unteren
Ventilsitz 120 kommt. Wie oben erläutert, wird dadurch ein Öffnen der
inneren Düsennadel 62 bewirkt.
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Ist die Antwort im Block 124 dagegen „nein", wird im Block 128 geprüft, ob überhaupt
eine Last an der Brennkraftmaschine anliegt, d.h., ob möglicherweise
die Brennkraftmaschine noch gar nicht eingeschaltet oder bereits
ausgeschaltet ist. Ist die Antwort im Block 128 „ja", wird das Ventilglied 114 des 3/3-Wege-Steuerventils 70 in
Anlage an den oberen Ventilsitz 118 gebracht (Block 130),
wodurch ein Druckanstieg im ersten Steuerraum 56 und im
zweiten Steuerraum 100 ermöglicht wird, da der Abfluss von
Kraftstoff aus dem ersten Steuerraum 56 und aus dem zweiten
Steuerraum 100 in den Niederdruckanschluss 28 unmöglich wird.
In Folge dessen schließen
sowohl die erste die äußere Düsennadel 40 als auch
die innere Düsennadel 62,
sofern sie nicht bereits in ihrer Schließstellung sind. Kraftstoff
wird in dieser Schaltstellung nicht in die Brennräume 26 eingespritzt.
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Ist die Antwort im Block 128 „nein", kann man davon
ausgehen, dass eine hohe Last an der Brennkraftmaschine anliegt.
In diesem Fall wird im Block 132 das 3/3-Wege-Steuerventil 70 so
angesteuert, dass sein Ventilglied 114 in die mittlere
Schaltstellung kommt, sich also zwischen oberem Ventilsitz 118 und unterem
Ventilsitz 120 befindet. In dieser dritten Schaltstellung
des Steuerventils 70, öffnen
sowohl die innere Düsennadel 62 als
auch die äußere Düsennadel 40.
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Das Verfahren endet in einem Endblock 120.
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Es versteht sich, dass die Dauer
einer Einspritzung durch den Zeitraum bestimmt wird, während dem
sich das Ventilglied 114 in Anlage am zweiten Ventilsitz 120 bzw.
zwischen den beiden Ventilsitzen 118 und 120 befindet.
Zur Beendigung einer Einspritzung wird das Ventilglied 114 wieder
in Anlage an den oberen Ventilsitz 118 gebracht. Möglich ist aber
auch, dass nach einer Einspritzung durch beide Düsennadeln 62 und 40 noch
eine Einspritzung ausschließlich
durch die innere Düsennadel 62 erfolgt.
In diesem Fall würde
das Ventilglied 114 aus der mittleren Stellung heraus zunächst gegen
den zweiten Ventilsitz 120 und anschließend an den ersten Ventilsitz 118 bewegt
werden.