DE10232147B4

DE10232147B4 - Thermobondiertes und perforertes Vlies

Info

Publication number: DE10232147B4
Application number: DE2002132147
Authority: DE
Inventors: Mathias Muth; Axel Richter; Ralf Sodemann
Original assignee: Corovin GmbH
Current assignee: Fiberweb Holdings Ltd
Priority date: 2002-07-16
Filing date: 2002-07-16
Publication date: 2004-07-15
Anticipated expiration: 2022-07-17
Also published as: PL214863B1; DE10232147A1; EP1521664B1; DE60330563D1; KR100700123B1; US7386924B2; US7192392B2; AU2003249963B2; JP2005538259A; ES2337044T3; ATE452010T1; EP1521664A1; KR20050026481A; CN100460173C; MXPA05000627A; US20050217091A1; CN1668427A; WO2004007157A1; DK1521664T3; US20070124902A1

Abstract

Verfahren zur Herstellung eines perforierten Vlieses (1), wobei ein vorverfestigtes Vlies (14) mit Prägepunkten (3) zu einer Vliesperforierungsvorrichtung (5) geführt wird, Nadeln (8) einer Nadelwalze (6) in das vorverfestigte Vlies (14) eingreifen und perforieren und das perforierte Vlies (1) anschließend weiterverarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis zwischen Performationszahl zu Prägepunktanzahl zwischen 0,15 und 0,25 und ein Verhältnis Lochgröße zu Prägepunktgröße zwischen 0,15 und 0,25 eingestellt wird.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines perforierten Vlieses sowie ein perforiertes Vlies. Weiterhin wird eine Vliespertorierungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und/oder zur Herstellung des Vlieses zur Verfügung gestellt.

Eine Perforierung von Materialien gehört zum Stand der Technik, wenn daran gedacht wird, bestimmte Eigenschaften bei Materialien wie Flüssigkeits- bzw. Dampfdurchlässigkeit einzustellen. Aus DE 198 27 567 A1 geht ein Verfahren zur Herstellung eines Vlieses aus Fasern mit einer Vielzahl sich über den Querschnitt des Vlieses erstreckenden Lochstrukturen hervor. Die Lochstrukturen werden dadurch erzeugt, dass die Fasern auf einem Siebband zu einem Faserflor abgelegt werden, das Faserflor anschließend in einer Lochstruktur-Erzeugungseinheit perforiert und in einer Verfestigungseinheit zu einem Vlies verfestigt wird. Dabei weist die Lochstruktur-Erzeugungseinheit zwei Elemente auf. Ein Element besitzt eine Vielzahl von zum Faserflor gerichteten Stacheln. Das zweite Element besitzt Öffnungen, in welche die Stacheln des ersten Elements teilweise eintauchen und beim Durchlaufen des Faserflors dessen Fasern zerstörungsfrei verdrängen und die Lochstrukturen bilden. Die Öffnungen des zweiten Elements stehen mit einer Unterdruck-/Überdruckquelle in Verbindung, die es gestattet, die im Bereich der Öffnungen befindlichen Fasern in die Öffnungen einzusaugen oder aus diesen auszublasen. Daraus erzeugte Vliese weisen Lochstrukturen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 5 mm und 40 bis 120 Bondingpunkte pro Quadratzentimeter auf, wobei die Bondingfläche 10 bis 40 % der Vliesfläche beträgt.

In DE 70 25 718 U wird ein poröses, nichtgewebtes Filmfibrillen-Flächenmaterial aus im wesentlichen endlosen, plexusfadenförmigen Strängen offenbart, welches etwa 30 bis 125 Bondingpunkte (vorwiegend rechteckige Punktbindungen) und 80 bis 300 Perforationen (mit kreisförmigem oder dreieckigem Querschnitt) pro Quadratzentimeter aufweist. Die durchschnittliche Querschnittsfläche je Perforation liegt dabei unter 6 ½ × 10^–4 cm². Aus der US 3,965,906 ist es beispielsweise bekannt, eine Oberfläche eines Materials für einen Hygieneartikel mit Perforationen vorzusehen. Dazu wird eine Nadelwalze verwendet, die einer Bürstenwalze gegenüberliegend angeordnet ist. Mittels dieser Perforiereinrichtung werden ein Film wie auch ein Vlies perforiert. Vlies wie auch Film sollen Flüssigkeit aufnehmen und durchleiten bei ihrer Verwendung als Oberfläche in einem Hygieneartikel. Aus der EP 1 046 479 A1 wie auch aus der EP 1 048 419 A1 ist eine Perforierungseinrichtung bekannt, die eine Nadelwalze und eine Lochwalze aufweist. Zwischen der Nadelwalze und der Lochwalze können Vliesstoffe wie auch Filme hindurchgeführt und perforiert werden. Mit dieser Vorrichtung sollen insbesondere auch dreidimensionale Perforationslöcher erzielt werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine kontinuierliche Perforation von annähernd kreisrunden Löchern zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung eines perforierten Vlieses, einem perforierten Vlies mit den Merkmalen des Anspruches 5, einem perforierten Vlies mit den Merkmalen des Anspruches 6 sowie einer Vliesperforierungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 7. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Die vorliegende Erfindung sieht ein Verfahren zur Herstellung eines perforierten Vlieses vor, wobei ein vorverfestigtes, insbesondere thermobondiertes Vlies mit Prägepunkten zu einer Vliesperforierungsvorrichtung geführt wird. Nadeln einer

Nadelwalze der Vliesperforierungsvorrichtung greifen in das Vlies ein und perforieren das Vlies. Anschließend wird das Vlies weiterverarbeitet. Dieses kann entweder direkt im Anschluss an die Vliesperforierungsvorrichtung erfolgen oder zu einem späteren Zeitpunkt. Beispielsweise wird nach der Perforierung das Vlies mittels eines Aufwicklers aufgewickelt. Auch kann das Vlies an seiner Oberfläche behandelt werden. Beispielsweise können. ein oder mehrere Substanzen aufgetragen werden. Die Erfindung sieht vor, dass das Verhältnis zwischen einer Perforationszahl und einer Prägepunkteanzahl des mit Prägepunkten versehenen thermobondierten Vlieses zwischen 0,15 und 0,25 liegt sowie ein Verhältnis einer Lochgröße im perforierten Vlies zu einer Prägepunktgröße des thermobondierten Vlieses zwischen 0,15 und 0,25 eingestellt wird. Eine weitere Verbesserung lässt sich erreichen, wenn das Verhältnis zwischen Perforationsanzahl zu Prägepunktanzahl zwischen 0,15 und 0,19 liegt. Auch lässt sich eine zusätzliche Verbesserung feststellen, wenn das Verhältnis zwischen Lochgröße und Prägepunktgröße zwischen 0,15 und 0,19 liegt.

Es hat sich herausgestellt, dass es zur Erzielung möglichst kreisrunder Löcher 'im perforierten Vlies vorteilhaft ist, dass das entsprechende Perforationswerkzeug und die Prägepunkte im Vlies aufeinander abgestimmt sind. Anderenfalls kann es dazu kommen, dass perforierte Löcher Einkerbungen aufweisen oder oval ausgeführt werden. Insbesondere hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei einer vorgegebenen Prägefläche eine entsprechende Anzahl von vielen kleinen Prägefiguren zu verwenden, anstatt diese Prägefläche durch wenige große Prägefiguren und insbesondere Prägepunkte auszuführen. Versuche haben gezeigt, dass sich bei einem Perforationsschritt kleinere Prägefiguren sehr viel leichter verdrängen lassen als größere. Im folgenden sollen unter dem Begriff Prägepunkt alle Prägefiguren zu verstehen sein, die unter obige Definition fallen. Gemäß einer Ausgestaltung sind die Prägefiguren vollflächig und ohne Zwischenraum. Gemäß einer anderen Ausgestaltung sind die Prägefiguren zumindest teilweise mit zumindest einem Zwischenraum versehen, beispielsweise in Form eines Ringes. Weitere Prägefiguren können rund, rhombusförmig, oval, rechteckig und/oder annähernd sternförmig sein. Auch können unterschiedliche Prägefiguren zusammen eingesetzt werden.

Aus der nachfolgenden Tabelle sind Parameter von Versuchswalzen zu entnehmen, mit denen verschiedene Tests durchgeführt wurden. Die verwendeten Walzen waren Gravurwalzen. Die Prägefiguren können jedoch auch beispielsweise durch Funkenerosion oder andere Herstellungsweisen auf eine Matrize aufgebracht werden. Die Matrize muß nicht unbedingt eine Walze sein. Anstatt einer Walze kann auch ein Band oder ähnliches eingesetzt werden.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Pressfläche einer Prägefigur in einem Bereich zwischen 0,15 mm² und 0,4 mm² liegt, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,18 mm² und 0,35 mm². Die Anzahl der Prägefiguren sollte zwischen 43 je cm² und 80 je cm² liegen. Ein Pressflächenanteil beispielsweise auf einer Walze beträgt vorzugsweise zwischen 10% und 18%.

Vorteilhaft ist es, wenn ein Vlies verwendet wird, das eine Prägepunktanzahl zwischen 55 Punkte/cm² und 80 Punkte/cm² aufweist. Ein entsprechendes thermisch behandeltes Vlies kann von einem Abwickler zur Verfügung gestellt werden. Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass das Vlies direkt aus einer Vliesherstellungsvorrichtung zu einer Thermobondier-Vorrichtung geführt wird. Im Anschluss daran wird das thermisch verfestigte Vlies mit der gewünschten Prägepunktanzahl und Prägepunktgröße zur Vliesperforierungsvorrichtung geführt. Vorzugsweise werden im Vlies zwischen 10 Perforationen/cm² und 20 Perforationen/cm² erzeugt. Insbesondere im Bereich von Hygieneanwendungen haben sich eine derartige Anzahl von Perforationen für eine Aufnahme der auf das Vlies auftreffenden Flüssigkeiten als vorteilhaft erwiesen. Bei Hygieneanwendungen wird das perforierte Vlies beispielsweise als eine Oberlage eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind der Haushaltsbereich, beispielsweise Oberlagen bei Wischtüchern, der Medikalsektor, beispielsweise bei Abdecktüchern, bei Schutzbekleidungen und andere Bereiche. Weiterhin kann das Vlies in Filtrationsanwendungen, im Baubereich und/oder in Laminaten mit weiteren Materialien eingesetzt werden. Dieses können Gewebe, Folien aus Metall oder aus thermoplastischem Material sein wie auch starre Oberflächen, Papier, Karton oder auch Netze.

Aus der nachfolgenden Tabelle gehen Dimensionierungen einer Nadelwalze hervor, mit der beispielsweise Versuche durchgeführt wurden.

Eine Eintauchtiefe der Nadeln betrug vorzugsweise zwischen 2 Millimeter und 4,5 Millimeter, insbesondere beispielsweise zwischen 2,5 Millimeter und 3 Millimeter. Die Eintauchtiefe der Nadeln hängt insbesondere von der Vliesdicke ab. Bevorzugt werden insbesondere für den Hygienebereich Vliesgewichte zwischen 14 g/m² und 50 g/m² verwendet. In anderen Bereichen können Vliesgwichte von über 50 g/m² verwendet werden, insbesondere im Baubereich, bei Textilien, für Geotextilien.

Eine bevorzugte Lochgröße im Vlies liegt zwischen 0,8 mm² und 1,8 mm². Weiterhin wird vorgesehen, dass ein perforiertes Vlies, welches durch Thermobondierung hervorgerufene Prägepunkte aufweist, ein Verhältnis einer Perforationsanzahl zu einer Prägepunktanzahl zwischen 0,15 und 0,25 und ein Verhältnis einer Lochgröße zu einer Prägepunktgröße zwischen 0,15 und 0,25 aufweist. Eine weitere Verbesserung lässt sich erreichen, wenn das Verhältnis zwischen Perforationsanzahl zu Prägepunktanzahl zwischen 0,15 und 0, 19 liegt. Auch lässt sich eine zusätzliche Verbesserung feststellen, wenn das Verhältnis zwischen Lochgröße und Prägepunktgröße zwischen 0,15 und 0,19 liegt.

Die folgende Tabelle gibt beispielsweise Daten eines perforierten Vlieses wieder. Es handelt sich dabei um Daten, die von einem einlagigen Spinnvlies mit einem Flächengewicht von 30 g/m² gewonnen wurden.

Unterschiedliche Festigkeitseigenschaften sind durch verschiedene Größen beeinflußbar. Diese Größen können die Anzahl der Perforationen, die Anzahl der Verbindungsprägungen im Vlies, deren Größe und auch andere Parameter sein.

Vorzugsweise sind entsprechende Parameter so einzustellen, dass das Vlies eine Festigkeit in MD hat, die größer ist als eine Festigkeit in CD. Insbesondere weist das Vlies eine Mindestfestigkeit von 6 N/50mm in CD und 8 N/50mm in MD auf. Vorzugsweise, insbesondere in Hygieneanwendungen beispielsweise bei Verwendung des Vlieses als Oberlage, weist das Vlies eine Festigkeit auf, die mindestens 20 N/50mm in beide Richtungen beträgt.

Das verwendete Vlies kann ein- oder mehrlagig sein. Es kann ein oder mehrere Polymere aufweisen. Einsetzbare Polymere sind insbesondere Polypropylene, Polyethylene, Polyamide, Polyester etc.. Das Vlies kann ein Spinnvlies, ein Meltblown, ein Stapelfaservlies oder anderes sein. Die Fasern des Vlieses können Mehrkomponentenfasern sein.

Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung wird ein perforiertes Vlies zur Verfügung gestellt, welches durch Thermobondierung hervorgerufene Prägepunkte aufweist. Die Perforationen weisen im Vlies kraterähnliche Perforationsränder auf, die sich vom Vlies abheben. Eine längste Achse eines Prägepunktes im Vlies ist kleiner als eine Höhe eines Perforationsrandes einer Perforation im Vlies. Insbesondere ist der zu betrachtende Perforationsrand benachbart zum Prägepunkt angeordnet, dessen längste Achse im Verhältnis zur Höhe des Perforationsrandes betrachtet wird. Es hat sich herausgestellt, dass bei einer derartigen Auswahl eines Verhältnisses zwischen Dreidimensionalität und der Perforation und thermischer Verfestigung des Vlieses eine besonders große Konstantheit an runden Perforationen feststellen lässt, die sich kontinuierlich herstellen fassen.

Ein weiterer Gedanke der Erfindung sieht vor, dass eine Vliesperforierungsvorrichtung zur Durchführung eines oben beschriebenen Verfahrens und/oder zur Herstellung eines oben beschriebenen Vlieses zur Verfügung gestellt wird. Die Vliesperforierungsvorrichtung weist zumindest eine Nadelwalze und eine Gegenwalze auf. Die Nadelwalze und die Gegenwalze bilden einen Spalt. Durch den Spalt wird ein Vlies zum Perforieren hindurchgeführt. Die Nadelwalze weist eine Nadelanzahl zwischen 10 Nadeln/cm² und 25 Nadeln/cm2 auf. Die Nadeln haben zumindest teilweise einen kreisrunden Durchmesser. Ein effektiver Nadeldurchmesser liegt zwischen 1,5 mm und 2,5 mm. Ein Nadelflächenanteil an der Oberfläche der Nadelwalze beträgt zwischen 35 % und 65 %. Der effektive Nadeldurchmesser ist derjenige Durchmesser, der in Verbindung mit einem Vlies die Perforationen erzeugt und für deren Größe verantwortlich ist.

Vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Zeichnung hervor.
Es zeigen:
1 ein erstes gelochtes Vlies,
2 eine Nahaufnahme einer Perforierung und
3 eine Vliesperforierungsvorrichtung in schematischer Ansicht.
1 zeigt beispielhaft ein perforiertes Vlies 1. Das Vlies ist einlagig und hat ein Flächengewicht von 30 g/m². Das Vlies ist ein Spinnvlies, was nach dem Dokan-Verfahren hergestellt worden ist. Als thermoplastisches Material wurde ein Standard Polypropylen verwendet. Das Vlies ist hier in einer Aufsicht dargestellt, wobei als Unterlage eine schwarze Pappe verwendet wurde. Weiterhin befindet sich in dieser Aufnahme eine Skala, die eine Größenangabe in mm wiedergibt. Der hier verwendete Zoom-Faktor beträgt 1,5. Neben den als schwarzen Löchern zu erkennenden Perforationen 2 sind Prägepunkte 3 vorhanden. Die Prägepunkte 3 sind sehr viel kleiner als die Perforationen 2. Vorzugsweise sind die Perforationen 2 um mindestens den Faktor 4 größer als die Prägepunkte 3.
2 zeigt eine Vergrößerung von 1. Das perforierte Vlies 1 ist mit einer Perforation 2 und den umliegenden Prägepunkten 3 dargestellt. Zu erkennen ist, dass zum einen Fasern des Vlieses 1 durch den Perforierungsvorgang verdrängt worden sind und einen Perforationsrand 4 bilden. Vorzugsweise sind die Faserstrukturen dabei erhalten geblieben. Die Fasern sind nicht zerschmolzen. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Fasern bis zur Erweichungstemperatur aufgeheizt werden, so dass benachbarte Fasern an ihrer Oberfläche aneinander kleben. In diesem Perforationsrand 4 sind auch Prägepunkte 3 zum Teil mit eingegangen. Obwohl diese Prägepunkte eine gewisse Starrheit wie auch Festigkeit im Vlies bewirken, ist die Prägepunktgröße so abgestimmt, dass eine Perforierung trotzdem noch zu in etwa kreisrunden Löchern führt. Ist die Prägepunktgröße zu groß gegenüber der Größe der Perforation 2, besteht die Gefahr, dass die Löcher Einkerbungen aufweisen würden. Auch könnte es dazu kommen, dass anstatt kreisrunder Perforationen 2 eher ovale oder andersartig geformte Löcher entstehen. Als besonders bevorzugt hat es sich herausgestellt, wenn eine längste Achse eines Prägepunktes kleiner ist als eine Höhe eines Perforationsrandes 4, der durch ein Verformen des Vlieses während des Perforierens entsteht. Der relativ starke Prägepunkt wird durch das Verformen des Vlieses ansonsten derart verformt, dass Einbuchtungen am Rande des Perforationsloches entstehen.
3 zeigt eine Vliesperforierungsvorrichtung 5 mit einer Nadelwalze 6 und einer Gegenwalze 7. Auf der Nadelwalze 6 sind Nadeln 8 angeordnet. Die Nadeln 8 greifen in eine Oberfläche 9 der Gegenwalze 7 ein. Die Oberfläche 9 ist vorzugsweise nachgiebig gegenüber den Nadeln 8. Insbesondere kann die Oberfläche 9 ein Filzmaterial aufweisen. Weiterhin weist die Vliesperforierungsvorrichtung 5 einen Abwickler 10 auf. Vom Abwickler 10 wird ein vorverfestigtes, mit Prägepunkten versehenes Vlies 14 zur Gegenwalze 7 über Rollen 12 geführt. Die Rollen 12 weisen vorzugsweise eine Zugmesswalze 13 auf. Die Zugmesswalze ermöglicht eine Zugkraft zu überprüfen, die auf das zu perforierende Vlies 14 wirkt. Die Zugkraft kann beispielsweise über die Rollen 12 wie auch über die Zugmesswalze 13 insbesondere auch im Zusammenspiel mit der Gegenwalze 7 und dem Abwickler 10 eingestellt werden. Von der Zugmesswalze 13 wird das zu perforierende Vlies 14 auf die Gegenwalze 7 geführt und umschlingt diese für einen bestimmten Bereich. Dieser Bereich ist vorzugsweise größer als 45 Grad. In diesem Bereich kann das Vlies beispielsweise aufgeheizt werden. Insbesondere besteht die Möglichkeit, das Vlies auf eine Temperatur aufzuheizen, die unterhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Polymers oder der Polymere liegt, aus dem das Vlies hergestellt worden ist. Weiterhin kann das Vlies auch bis an eine Grenze der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Materials aufgeheizt werden. Von der Gegenwalze 7 wird das zu perforierende Vlies 14 in einen Spalt 15 geführt. Der Spalt 15 wird durch die Nadelwalze 6 und die Gegenwalze 7 gebildet. In dem Spalt 15 wird das zu perforierende Vlies 14 durch die Nadeln 8 perforiert. Die Nadeln 8 sind dabei im Eingriff mit der Oberfläche 9 der Gegenwalze 7. Gemäß dieser Ausgestaltung der Vliesperforierungsvorrichtung 5 wird vorzugsweise das perforierte Vlies von der Gegenwalze 7 auf die Nadelwalze 6 geführt. Das Vlies verbleibt auf der Nadelwalze 6 vorzugsweise für einen gewissen Umschlingungsbereich. Der Umschlingungsbereich ist vorzugsweise größer 45 Grad, insbesondere befindet er sich in einem Bereich zwischen 90 Grad und 270 Grad. Das Verbleiben des perforierten Vlieses 1 auf der Nadelwalze 6 führt insbesondere zu einer Stabilisierung von Perforationsrändern. Anstelle einer Umschlingung der Nadelwalze 6 kann das perforierte Vlies auch dem Spalt 15 nachfolgend zu einem Aufwickler 16 geführt werden. Vorzugsweise werden zwischen der Nadelwalze 6 und dem Aufwickler 16 wiederum Rollen 12 angeordnet. Eine der Rollen 12 ist vorzugsweise eine Zugmesswalze 13. Das von der Nadelwalze 6 kommende perforierte Vlies 1 kann dadurch wieder unter einer einstellbaren definierten Zugspannung auf den Aufwickler 16 aufgewickelt werden.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines perforierten Vlieses (1), wobei ein vorverfestigtes Vlies (14) mit Prägepunkten (3) zu einer Vliesperforierungsvorrichtung (5) geführt wird, Nadeln (8) einer Nadelwalze (6) in das vorverfestigte Vlies (14) eingreifen und perforieren und das perforierte Vlies (1) anschließend weiterverarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis zwischen Performationszahl zu Prägepunktanzahl zwischen 0,15 und 0,25 und ein Verhältnis Lochgröße zu Prägepunktgröße zwischen 0,15 und 0,25 eingestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (14) mit einer Prägepunktanzahl zwischen 55 Punkte/cm² und 80 Punkte/cm² thermobondiert wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Vlies (14) zwischen 10 Perforationen/cm² und 25 Perforationen/cm² erzeugt werden.
Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Vlies (14) eine Lochgröße zwischen 0,8 mm² und 1,8 mm² erzeugt wird.
Perforiertes Vlies (1), welches durch Thermobondierung hervorgerufene Prägepunkte (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (14) ein Verhältnis Perforationsanzahl zu Prägepunktanzahl zwischen 0,15 und 0,25 und ein Verhältnis Lochgröße zu Prägepunktgröße zwischen 0,15 und 0,25 aufweist.
Perforiertes Vlies (1), welches durch Thermobondierung hervorgerufene Prägepunkte (3) aufweist, wobei Perforationen (2) im Vlies (1) kraterähnliche Perforationsränder (4) aufweisen, die sich vom Vlies (1) abheben, dadurch gekennzeichnet, dass eine längste Achse eines Prägepunktes (3) kleiner ist als eine Höhe eines Perforationsrandes (4) einer Perforation (2) im Vlies (1).
Vliespertorierungsvorrichtung (5) zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1 und/oder zur Herstellung eines Vlieses nach Anspruch 5 und/oder 6 mit zumindest einer Nadelwalze (6) und einer Gegenwalze (7), wobei die Nadelwalze (6) und die Gegenwalze (7) einen Spalt (15) bilden, durch welchen ein Vlies (14) zum Perforieren hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelwalze (6) eine Nadelanzahl zwischen 10 Nadeln/cm² und 25 Nadeln/cm² aufweist, wobei die Nadeln (8) zumindest teilweise einen kreisrunden Durchmesser aufweisen, einen effektiven Nadeldurchmesser zwischen 1,5 mm und 2,5 mm haben und einen Nadelflächenanteil zwischen 35% und 65% besitzen.