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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur optischen Signalverarbeitung, das eine Quelle für elektromagnetische
Strahlung, ein nichtlineares optisches Bauelement und ein Mittel
zur Detektion elektromagnetischer Strahlung umfasst und das als
photonisches Bauelement, Sensor, optischer Schalter, optischer Transistor,
optischer Verstärker,
optischer Speicher und als optisches Logik-Element für einen optischen
Computer anwendbar ist. Die Anwendungsgebiete liegen in der optischen
Informationsübertragung,
der Sensorik und der integrierten nichtlinearen Optik.
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Mit Hilfe von nichtlinearen optischen
Bauelementen und nichtlinearer Optik lassen sich digitale optische
Speicher und logische Gates [AND, 0R, NOT (Inverter)] realisieren.
Das sind im Prinzip alle Funktionen, die man braucht, um einen optischen Computer
zu bauen. Daher erwartet man, in Zukunft optische Computer bauen
zu können,
die mit Lichtpulsen statt wie konventionelle elektronische Computer
mit elektrischen Strom-und
Spannungspulsen arbeiten. In diesen Supercomputern der Zukunft werden
Lichtimpulse die Rolle der Elektronen als Informationsträger übernehmen.
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Auch konventionelle optische Informationsübertragungssysteme,
z. B. Lichtleitsysteme, arbeiten mit Lichtpulsen. In Lichtleitsysteme
werden elektrische Signale in Lichtsignale umgewandelt, die durch das
Leitsystem zum Empfänger
gelangen. Dort werden sie in elektrische Signale oder in eine andere
für den
Nutzer geeignete Form gewandelt.
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Zur Signalverarbeitung in konventionellen Lichtleitsystemen
wird ein optisches Signal normalerweise unmittelbar nach dem Empfang über ein
elektro-optisches Interface in ein elektrisches Signal umgewandelt
und die Weiterverarbeitung erfolgt dann mit konventionellen Siliziumbauelementen.
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Einige Materialien, wie LiNbO3, verhalten sich
optisch nichtlinear, d.h. ihre unterschiedlichen optischen Parameter
zeigen eine nichtlineare Abhängigkeit
voneinander. Wichtige Typen nichtlinearer Abhängigkeiten betreffen die optische
Polarisation, die Absorption, Brechungsindex, die Modulation der
Amplitude der optischen Intensität,
Phasenmodulation, Richtungsänderungen
und Frequenzveränderungen.
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Nichtlineare optische Bauelemente
nutzen die Eigenschaften solcher nichtlinearer optischer Materialien
(NLO) aus und werden als elektro-optisches Interface zwischen optischer
und elektrischer Informationsverarbeitung eingesetzt. Sie können auftreffende
Signale wie Transistoren verstärken
oder als Schalter (oder Gate in einer Logikschaltung) den Lichtdurchgang
steuern. In späteren
Computergenerationen durften derartige Phototransistoren eine wichtige
Rolle spielen.
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Weitere Beispiele für nichtlineare
rein-optische Bauelemente sind Leistungsbegrenzer, Schwingungsgeneratoren,
optische Speicher, optische Sensoren und optische Schalter.
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Ein optischer Schalter ist beispielsweise
in
WO 8900714 beschrieben.
WO 8900714 offenbart eine
Schaltermatrix mit optisch nichtlinearen, z. B. bistabilen Elementen,
die als optisch aktive Schichten auf einer gemeinsamen Substratoberfläche liegen,
wobei die Substratoberfläche
als aus Säulen
bestehende Mikrostruktur ausgebildet ist und die optisch aktiven
Schichten auf Stirnflächen
von freien Säulenenden,
in einem Querschnittsbereich von Säulen und/oder auf den Säulen abgewandten
Seiten des Substrats aufgebracht sind.
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Das beschriebene Prinzip hat den
Nachteil, dass sein Platzbedarf relativ groß ist, wodurch insbesondere
die örtliche
Auflösung
einer Schaltermatrix mit solchen optisch nichtlinearen Elementen
begrenzt ist. Der allgemeine Trend der Technik geht jedoch zu einer
weiteren Miniaturisierung von Mikrobereich in den Nanobereich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur optischen Signalverarbeitung im Nanobereich zu schaffen,
die eine Quelle für
elektromagnetische Strahlung, ein nicht-lineares optisches Bauelement
für die
Operationen Schalten, Verstärken,
Begrenzen und logisches Verknüpfen
und Mittel zur Detektion elektromagnetischer Strahlung umfasst.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt
erfindungsgemäß mit einer
Vorrichtung zur optischen Signalverarbeitung ausgerüstet mit
einer Quelle für elektromagnetische
Strahlung mit veränderbarer
Intensität,
einem nicht-linearen optischen Bauelement, das mindestens eine photolumineszenzfähige Kohlenstoff-Nanoröhre umfasst,
und mit einem Mittel zur Detektion elektromagnetischer Strahlung.
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Kohlenstoff-Nanoröhren haben einzigartige mechanische
und elektronische Eigenschaften, die sie für nanomechanische und nanoelektromechanische
Anwendungen z. B. in der nanoskalaren Elektronik geeignet machen. Über ihr
optisches Verhalten ist jedoch bisher wenig bekannt. Überraschenderweise
wurde jetzt gefunden, dass Kohlenstoff-Nanoröhren neben Elektrolumineszenz
auch eine ausgeprägte
Photolumineszenz zeigen können.
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Die vorliegende Erfindung zielt auf
den Einsatz von Kohlenstoff-Nanoröhren als nanoskalare rein-optische
Modulatoren in einem nichtlinearen rein-optischem Bauelement. Sie
nutzt die nichtlineare Abhängigkeit
der Intensität
des ausgestrahlten Lumineszenzlichtes von der Intensität der elektromagnetischen
Strahlung, die zur Anregung verwendet wird.
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Überraschenderweise
wurde auch gefunden, dass die Intensität des Lumineszenzlichtes nach Überschreiten
eines Schwellenwertes in etwa mit der achten Potenz der Intensität der anregenden
elektromagnetischen Strahlung steigt.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist durch Variation der Eingangsintensität der geführten elektromagnetischen Strahlung
die Ausgangsintensität
dynamisch als Funktion der Eingangsintensität steuerbar. Die Signalverarbeitung
geschieht hier also über
das nichtlineare rein-optische Bauelement und nicht über einen
elektro-optischen Modulator, so dass eine rein optische Verschaltung
und damit auch rein optische logische Schaltungen mit den damit
verbundenen sehr hohen Schaltgeschwindigkeiten möglich sind.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung umfasst
das nichtlineare optische Bauelement ein Substrat und eine Schicht
mit einer Anzahl von photolumineszenzfähigen Kohlenstoff Nanoröhren.
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Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfasst das nichtlineare optische Bauelement ein Substrat
und eine Schicht mit einer Anzahl von photolumineszenzfähigen Kohlenstoff-Nanoröhren und
weiterhin eine Zwischenschicht zwischen Substrat und der Schicht
mit einer Anzahl von photolumineszenzfähigen Kohlenstoff-Nanoröhren.
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Die elektromagnetische Strahlung
ist bevorzugt monochromatisches kohärentes Laserlicht.
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Die Erfindung betrifft auch ein nichtlineares optisches
Bauelement mit mindestens einer photolumineszenzfähigen Kohlenstoff-Nanoröhre.
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In dem nichtlinearen optischen Bauelement kann
die Kohlenstoff-Nanoröhre
eine Dünnschicht-Beschichtung
aufweisen.
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In dem nichtlinearen optischen Bauelement kann
die Kohlenstoff-Nanoröhre
auch in eine nichtoxidierende Matrix eingebettet sein.
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In dem nichtlinearen optischen Bauelement kann
die Kohlenstoff-Nanoröhre
in eine nichtoxidierende Matrix eingebettet sein, die transparent
für elektromagnetische
Strahlung ist.
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Die Kohlenstoff-Nanoröhre kann
weiterhin in eine nichtoxidierende, flexible Matrix eingebettet sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
von vier Figuren weiter erläutert.
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1 zeigt
beispielhaft die spektrale Verteilung des Lumineszenzlichts einer
Probe von Kohlenstoff-Nanoröhren
bei Anregung durch eine Laserlichtquelle mit einer Wellenlänge von
488 nm.
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2 zeigt
die nichtlineare Intensitätsverstärkung von
Licht durch Kohlenstoff-Nanoröhren.
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3 zeigt
die Schwellenwerte der Intensitätsverstärkung für einige
mehrwandige, durch Mikrowellen-Plasma-CVD erzeugte Kohlenstoff-Nanoröhren.
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4 zeigt
den zeitlichen Verlauf der Intensitätsabnahme des abgestrahlten
Lumineszenzlichtes bei verschiedenen Sauerstoff-Partialdrücken.
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Eine Vorrichtung zur optischen Signalverarbeitung
nach der Erfindung umfasst die folgenden Funktionsgruppen
- – Erzeugung
elektromagnetischer Strahlung,
- – Nichtlineare
Intensitätsverstärkung,
- – Signalempfang.
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Mit der Vorrichtung lassen sich folgende Operationen
ausführen:
Schalten, Verstärken,
Begrenzen und logisches Verknüpfen
mittels optischer Signale.
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Unter optischen Signal wird ein elektromagnetischer
Puls mit einer mittleren Wellenlänge
im ultravioletten, sichtbaren oder infraroten Bereich des elektromagnetischen
Spektrums verstanden.
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Zur Veranschaulichung der Funktionsweise der
Vorrichtung zur Signalverarbeitung mit einem nichtlinearen optischen
Bauelement wird die einfachste Struktur, bestehend aus Laserdiode,
nichtlinearem optischen Bauelement und Photodiode betrachtet.
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In einer Vorrichtung nach der Erfindung
kann jedoch als Quelle für
eine elektromagnetische Strahlung mit veränderbarer Intensität auch jede
andere geeignete Lichtquelle verwendet werden. Nach einer Ausführungsform
der Erfindung kann als Quelle für die
elektromagnetische Strahlung mit veränderbarer Intensität ein Laser
verwendet werden. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird
die veränderbare
Intensität
durch Kombination zweier konventionelle Laser erzeugt. Nach einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann als Quelle für
die elektromagnetische Strahlung mit veränderbarer Intensität eine Gasentladungslampe
verwendet werden.
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Zur Übertragung und Verarbeitung
von Informationen ist am besten monochromatisches kohärentes Laserlicht
geeignet. Die aus Elementen der Gruppen III und V des Periodensystems
der chemischen Elemente bestehenden Halbleitermaterialien wie GaAs,
GaAlAs, und InGaAsP besitzen Energielücken, welche die Emission von
Photonen im sichtbaren Bereich ermöglichen. Laserdioden aus einem dieser
Materialien können
mit elektrischem Strom als Energiequelle betrieben werden. Auch
mit LEDs lässt sich
Photonenstrahlung erzeugen.
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Bevorzugt wird Laserlicht mit einer
Intensität zwischen
0.1 und 1500 mW verwendet.
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Im Laser werden elektrische Signale
in einen Photonenstrom umgewandelt, der in dem nichtlinearen optischen
Bauelement verarbeitet, weiter zu dem Empfänger geleitet und dort in ein
elektrisches Signal zurückverwandelt
wird.
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Dem Laserstrahl werden Informationen
aufgeprägt
indem man mittels der anregenden Spannung die Strahlintensität, z. B.
entsprechend einem Bitmuster, steuert.
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Die auf das nichtlineare optische
Bauelement einfallende elektromagnetische Strahlung wird von den
photolumineszierenden Kohlenstoff-Nanoröhren absorbiert und erzeugt,
in der Regel spektral verschoben, Photolumineszenzlicht (1), dass schließlich zu
einem Photostrom weiterverarbeitet wird.
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Der genutzte Wellenlängenbereich
wird durch das verwendete Nanoröhrenmaterial
und dessen Herstellungsverfahren bestimmt. Dieser liegt bei dem
in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
bei 700 ± 250
nm.
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Verwendet man erfindungsgemäß Kohlenstoff-Nanoröhren mit
einer Nichtlinearität
der Photolumineszenz in einem nicht-linearen optischen Bauelement,
so erhält
man ein nichtlineares rein-optisches Bauelement für die oben
genannten Operationen.
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Das optisch nichtlineare Bauelement
wirkt z. B. als Schalter für
Licht. Wird die Leistung eines Laserstrahls, der ein solches Element
bestrahlt, über
einen bestimmten Schwellwert erhöht,
d.h. die Eingangsintensität
für das
nichtlineare Bauelement erhöht,
so ergibt sich ein sprunghafter Anstieg des emittierten Lichtes.
Als Steuerparameter zum Umschalten wird also die Lichtintensität Pin = σPo benutzt, die zum Beispiel durch elektrooptische
Intensitätsmodulation
der elektromagnetischen Eingangsstrahlung werden kann. Pin ist die Intensität des Photolumineszenzlichts, σ der Verstärkungsfaktor
und Po die Intensität des Eingangslichts.
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Dieser Effekt ermöglicht es, solche optisch nichtlinearen
Bauelemente als Schalterelemente für eine digitale rein-optische
Datenverarbeitung zu verwenden.
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Bemerkenswert ist der Grad der im
Rahmen der vorliegenden Erfindung nutzbaren optischen Nichtlinearität. Bei bekannten
optischen Nichtlinearitäten
wächst
die Intensität
des abgestrahlten Signals beispielweise beim Kerr-Effekt proportional
zur dritten Potenz des eingestrahlten Signals. Im Falle der "second harmonic generation
(SHG)" kann ein
quadratisches Anwachsen der Intensität des abgestrahlten Signals
beobachtet und genutzt werden. Nichtlineare optische Bauelemente
mit photolumineszenzfähigen
Kohlenstoff-Nanoröhren
kommen mit einer sehr viel geringeren Startintensität aus, denn,
wie in 2 und 3 gezeigt, steigt die Intensität des abgestrahlten
Lumineszenzlichts mit der achten Potenz des eingestrahlten optischen
Impulses an.
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Der Schwellenwert für die nichtlineare
Verstärkung
ist in gewissen Umfang von dem Herstellungsverfahren für die Kohlenstoff-Nanoröhren abhängig. In 3 ist der Intensitätsverlauf
mehrwandiger, durch Mikrowellen-Plasma-CVD erzeugte Kohlenstoff-Nanoröhren abgebildet.
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Eine zweidimensionale Anordnung der
nichtlinearen optischen Bauelemente ist besonders interessant, z.B.
in einer Schaltermatrix, bei der die einzelnen Schaltelemente lateraler
Abmessungen in der Größenordnung
von 10 μm × 10 μm besitzen
und möglichst
eng benachbart sind.
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Auf der Empfangsseite enthält das System einen
optischen Empfänger,
der das optische intensitätsmodulierte
Signal empfängt.
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Zum Signalempfang sind sowohl lichtemittierende
Dioden als auch konventionelle Halbleiterdioden einsetzbar. Der
auf eine pn-Diode treffende Photonenstrahl regt Elektronen in das
Leitungsband an. Gleichzeitig entsteht die entsprechende Anzahl
Löcher
im Valenzband. Bei anliegender Spannung fließt ein Strom, dessen Stärke der
einfallenden Strahlungsintensität
entspricht, und der noch weiterverstärkt werden kann.
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Die Grundstruktur des erfindungsgemäßen nichtlinearen
optischen Bauelementes kann prinzipiell eine einzige Kohlenstoff-Nanoröhre umfassen. Bevorzugt
ist eine Ausführungsform,
bestehend aus Substrat, Kohlenstoff-Nanoröhrenschicht und gegebenenfalls
Zwischenschicht. Sie kann nach bekannten Techniken gefertigt sein,
vorzugsweise durch Abscheidung aus der Gasphase durch ein Mikrowellenplasma.
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Prinzipiell kann das nichtlineare
optische Bauelement Kohlenstoff-Nanoröhren in zufälliger Orientierung enthalten.
Bevorzugt werden die Kohlenstoff- Nanoröhren als kurzwandige, geordnet
abgeschiedene Schicht eingesetzt, um die Lichtstreuung zu vermindern.
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Das nichtlineare optische Bauelement
enthält
Kohlenstoff-Nanoröhren.
Unter Nanoröhren
im allgemeinen versteht man feste zylindrisch geformte diskrete
Fasern mit Abmessungen im Nanobereich. Kohlenstoff-Nanoröhren sind
Karbonhohlfasern mit ein- und mehrwandigen Strukturen aus einer
einzelnen aufgerollten Graphitschicht oder konzentrisch angeordneten
Graphitzylindern. Die Graphitschicht enthält allseitig aneinander kondensierten
Kohlenstoff-Sechsringen und ist wie eine Bienenwabe so zu einer
zylindrischen Form aufgerollt, dass die Kohlenstoff-Sechsringe als
Helix angeordnet sind.
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Innerhalb einer Schicht ist jedes
Kohlenstoffatom wie im Graphit mit je drei anderen Kohlenstoffatomen
durch sp2-Bindungen vernetzt, von einer Schicht
zur anderen sind nur schwache van der Waal'sche Kräfte vorhanden. Derartige Kohlenstoff-Nanoröhren haben
sowohl metallische als auch halbleitende Eigenschaften.
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In dem erfindungsgemäßen nichtlinearen
optischen Bauelement können
photolumineszenzfähige,
einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren
eingesetzt werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden jedoch
bevorzugt mehrwandige Kohlenstoff-Nanoröhren verwendet.
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Mehrwandige Kohlenstoff-Nanoröhren (Multiwall
Carbon Nanotubes (MWCNTs)) haben eine Schichtstruktur mit einer
Hülle aus
einer Anzahl kontinuierlicher konzentrischer Schichten oder Schalen aus
sp*2-gebundenem Kohlenstoff, die konzentrisch um die Röhrenachse
angeordnet sind. Ein innerer Hohlraum kann mehr oder weniger stark
ausgeprägt sein.
Die Schalen können
Defekte wie Fehlstellen, Bindungsbrüche und eingebaute Fremdatome
aufweisen.
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Der genaue Aufbau der mehrwandigen
Nanoröhren
ist nicht kritisch, solange sie mehrschichtig sind und eine Struktur
haben, bei der die Kohlenstoffatome innerhalb einer Schicht durch
sp*2-Bindungen zu hexagonalen Ringen und von einer Schicht zur anderen
durch van der Waal'sche
Kräfte
verknüpft
sind.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind
die Kohlenstoff-Nanoröhren
durch Spurenmengen anderer Elemente dotiert, um die optischen Eigenschaften
zii beeinflussen.
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Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung sind die Kohlenstoff-Nanoröhren chemisch substituiert,
um die optischen Eigenschaften zu beeinflussen.
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Bevorzugt werden die Kohlenstoff-
Nanoröhren
als kurzwandige, geordnet abgeschiedene Schicht eingesetzt, um die
Lichtstreuung zu vermindern.
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Die Dicke der Nanoröhren-haltigen
Schicht lässt
sich beispielsweise durch gezieltes Rückätzen mit hoher Genauigkeit
einstellen. Nanoröhrenschichten
ab einer Dicke von etwa 5 nm sind damit realisierbar. Typischerweise
haben sie einen Dicke von 2 nm bis 300 nm, bevorzugt 20 bis 50 nm.
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Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhren sind
bekannt. Am einfachsten lassen sie sich durch eine Lichtbogenentladung
zwischen zwei Kohleelektroden in großem Maßstab herstellen.
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Andere bekannte Methoden umfassen
Laserverdampfung und CVD-Verfahren, insbesondere Plasma-gestützte CVD-Verfahren.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
werden bevorzugt Kohlenstoff-Nanoröhren verwendet, die durch ein
Mikrowellen-Plasma-gestütztes CVD-Verfahren
abgeschieden worden sind.
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Das erfindungsgemäße nichtlineare optische Bauelement
wird zweckmäßigerweise
als Ensemble in einer Matrix mit lateraler Strukturierung verwendet und
entsprechend hergestellt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
sind für
das nichtlineare optische Bauelement Herstellungsverfahren bevorzugt,
mit denen die Nanoröhren direkt
geordnet auf einem Substrat abgeschieden werden.
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Die Herstellung eines orientierten
Arrays von Kohlenstoff Nanoröhren
mit kontrollierter Orientierung, Durchmesser, Länge und Form umfasst die folgenden
Schritte: Bereitstellung eines Substrates, Abscheidung eines Katalysators
auf dem Substrat, Abscheidung der Nanoröhren durch thermische Abscheidung
aus einem Kohlenwasserstoff oder durch ein CVD-Verfahren auf dem
mit einem Katalysator beschichtetem Substrat.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist
das Substrat transparent und besteht aus Quarz-, Borosilikat- oder
Weichglas.
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Als nächstes wird ein Katalysator,
der die Bildung von Nanoröhren
aus einem kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial katalysiert aufgebracht.
Solche Katalysatoren sind z. B. Übergangsmetalle,
insbesondere Metalle aus der B. Nebengruppe des PSE e. g. Eisen,
Kobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und
Platin. Metalle aus der Reihe der Lanthaniden und Aktiniden sowie
Molybdän
sind ebenfalls geeignet.
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Nach einem geeigneten Herstellungsverfahren
wird eine dünne
Schicht eines Übergangsmetalls, die
beispielsweise aus einer ca. 2 nm dicken Nickelschicht besteht,
auf ein Substrat wie Silizium oder Glas aufgebracht. Das Übergangsmetall
kann auch in Form von kleinen Clustern bzw. Einzelatomen in einem
nasschemischen Prozess abgeschieden sein.
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Für
die eigentliche Herstellung der Kohlenstoff-Nanoröhren werden
ein kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial und Reaktionsbedingungen,
die zusammen mit dem Katalysator das Wachstum der Kohlenstoff-Nanoröhren aus
einem kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial bewirken, benötigt.
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Das kohlenstoffhaltige Ausgangsmaterial
ist üblicherweise
ein Kohlenwasserstoff mit einem bis sieben Kohlenstoffen, z. B.
Alkane, Alkene, Aryle. Besonders geeignet sind Methan Ethan, Ethylen, Ethin,
Aceton, Propan und Propylen.
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Wichtigster Reaktionsparameter ist
die Temperatur. Die erforderliche thermische Energie kann auf unterschiedliche
Art und Weise zugeführt
werden.
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Die Reaktionstemperaturen können zwischen
100 und 1300°C
liegen, bevorzugt liegen sie zwischen 300 und 800°C.
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Wenn die Kohlenstoff-Nanoröhren nicht
bereits auf einem geeigneten Substrat abgeschieden wurden, können sie
mit den bekannten Methoden zu einer Schicht geformt oder als Beschichtung
auf ein Substrat aufgebracht werden.
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Als Herstellungsverfahren kommen
sowohl Trockenbeschichtungsverfahren, wie z. B. elektrostatische
Abscheidung oder elektrostatisch unterstütztes Bestäuben, als auch ein Nassbeschichtungsverfahren
wie z. B. Tauchen oder Sprühen
in Betracht.
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Die Anordnung der nichtlinearen optischen Bauelemente
als flächiges
Ensemble kann z. B. auch in Form einer Verbundfolie aus einem polymeren Harz
mit regelmäßig angeordneten
Nanoröhren
erfolgen.
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Polymere Harze, die für die Erfindung
geeignet sind, sind z. B. Acrylharze, Polycarbonate, Polystyrene,
Polyester, Epoxydharze, Polypropylenharze, Polyethylenharze, Siliconelastomere,
thermoplastische Polystyrene und Polyolefine und Polyurethane.
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Beispielsweise kann man eine Suspension der
Nanoröhren
in einer Bindemittellösung,
die Acrylharze, Polycarbonate, Polystyrene, Polyester, Epoxydharze,
Polypropylenharze, Polyethylenharze, Siliconelastomere, thermoplastische
Polystyrene und Polyolefine und Polyurethane in einem unpolaren
Lösungsmittel
wie N,N'- dimethylformamid
auf ein geeignetes Substrat aufgebracht und dann zu einer Verbundfolie
getrocknet werden.
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Bevorzugt ist eine weitere Ausführungsform, bestehend
aus Substrat, Kohlenstoff-Nanoröhrenschicht
und einer Dünnfilmbeschichtung,
die die Kohlenstoff-Nanoröhren
gegen Oxidation schützt.
Es ist auch möglich,
die Kohlenstoff-Nanoröhren
in eine für das
anregende und das Lumineszenzlicht hinreichend durchlässige feste
oder flexible Schicht einzubetten, beispielsweise in ein Glas oder
in einen Kunststoff. Auch diese kompakten Schichten können die
Kohlenstoff-Nanoröhren
vor Oxidation schützen. Schützt man
die Kohlenstoff-Nanoröhren
nicht oder nur in begrenztem Maße
vor Oxidation, so kann es beim Einstrahlen von Licht aufgrund von
Strukturänderungen
bei konstanter Intensität
des eingestrahlten Lichts zu einem mehr oder weniger schnellen zeitlichen
Abfall der Intensität
des abgestrahlten Lumineszenzlichts kommen (4). Da der zeitliche Verlauf der Lumineszenzlichtintensität vom Partialdruck
oxidativer Medien in der Umgebung der Kohlenstoff-Nanoröhren abhängt, kann
er als optische Messgröße für die Konzentration
derartige Medien, z. B. in einem optischen Sensor genutzt werden.