DE10226817C1 - Giessform und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Giessform und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Abstract
Es wird eine wasserdispergierbare Gießform, insbesondere ein Gießkern, zur Herstellung von Gussstücken vorgeschlagen. Die Gießform enthält ein wasserunlösliches, partikelförmiges Material, wie Formsand, einen Binder, welcher eine erste Binderkomponente auf der Basis eines kondensierten Phosphates aufweist, und gegebenenfalls einen Zuschlagstoff. Um für eine erhöhte Biege- und Abriebfestigkeit zu sorgen, ist eine zweite Binderkomponente auf der Basis von Polyaminen vorgesehen. Ferner kann ein Zuschlagstoff auf der Basis eines Alkalimetallcarbonates vorgesehen sein, welcher der Gießform eine erhöhte Temperaturbeständigkeit verleiht. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Gießform, indem die vorgenannten Komponenten unter Zugabe von Wasser gemischt, die Mischung geformt und zumindest ein Teil des zugesetzten freien Wassers entfernt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine wasserdispergierbare Gießform
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer solchen Gießform nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 22.
Gießkerne der vorgenannten Zusammensetzung sind bekannt.
Sie werden in der Regel in Kernkästen mittels Kernschießma
schinen für die Serienfertigung hergestellt. Die Kernkästen
sind mit entsprechenden Formhohlräumen versehen, in welche
Einführöffnungen münden, über die aus einem sogenannten
Schießkopf ein mit einem Binder versehenes wasserunlösli
ches, partikelförmiges Material unter Einsatz von Druckluft
in die Formhohlräume eingeschossen wird. Bei dem partikel
förmigen Material handelt es sich im allgemeinen um Form
sande, wie Silica-, Zirkon-, Chromitsande oder dergleichen,
welche durch den Binder verfestigbar sind. Zur Herstellung
von Kernen mit komplexer Geometrie sollte der Formsand eine
gute Fließfähigkeit aufweisen.
Als Binder für den Formsand wurden herkömmlich flüssige
Kunstharze sowie zusätzliche Additive eingesetzt. Um die
Nachteile von Kunstharzbindern - Entstehung gesundheits
schädlicher Dämpfe bei der Herstellung, teilweises Verbren
nen des Binders beim Gießen, aufwendiges Entkernen, Entsor
gung des Kernaltsandes - zu vermeiden, wurde schon die Ver
wendung von zumindest in gewissem Umfang wasserlöslichen
anorganischen Bindern vorgeschlagen.
So beschreibt die DE 195 49 469 A1 einen Gießkern auf der
Basis von mittels eines wasserlöslichen Binders verfestig
tem Formsand, wobei als Binder Phosphorsäure oder konden
sierte Phosphate, wie Natriumpolyphosphat und Natriumhexa
metaphosphat, vorgesehen sind.
Der WO 92/06806 A1 ist ein Gießkern entnehmbar, welcher zur
Verfestigung des Formsandes einen Binder aus einem Poly
phosphatketten aufweisenden, wasserlöslichen Phosphatglas
oder aus einem wasserlöslichen Boratglas aufweist. Zur Her
stellung des Gießkerns wird der Formsand mit dem Binder un
ter Zugabe von Wasser gemischt, die Mischung in den Kern
kasten eingeschossen und das überschüssige Wasser durch Er
hitzen aus der Gießform ausgetrieben.
Die bekannten Gießkerne sind nach dem Abgießen wasser
dispergierbar, d. h. sie lösen sich nach Eintauchen in Was
ser wieder auf, wodurch das aufwändige Entkernen entfällt.
Vorteilhaft bei Gießkernen dieser Art ist weiterhin, dass
sowohl beim Herstellen der Gießkerne und beim Abgießen der
Gussstücke als auch beim Entkernen der Gussstücke keine um
weltschädlichen Stoffe freiwerden. Die eingesetzten Binder
weisen ferner einen anorganischen Chemismus auf, so dass
ein Verbrennen des Binders beim Gießvorgang zuverlässig
vermieden wird.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass Binder der vorgenannten
Art dem Gießkern eine für viele Anwendungen nur unzurei
chende Biegefestigkeit verleihen. Folglich kann sich der
Gießkern bei der Entnahme oder bei der Lagerung nach dem
Formen, beim Einsetzen in die Gießform oder beim Gießvor
gang verformen oder gar brechen, so dass die erhaltenen
Gussstücke fehlerhaft sein können und als Ausschussteile
anfallen. Darüber hinaus weisen Gießkerne dieser Art häufig
eine ungenügende Abriebfestigkeit auf, wodurch sich beim
Abgießen Sandkörner an der Oberfläche des Gießkerns ablösen
und zu einer rauhen Oberfläche und/oder zu Sandverunreini
gungen des Gussstücks führen. Beim Einsatz eines Binders
auf der Basis von reinen kondensierten Phosphaten kommt
hinzu, dass der Binder eine für Legierungen mit verhältnis
mäßig hohem Schmelzpunkt nur unzureichende Temperaturbe
ständigkeit aufweist, so dass die Herstellung von Gussstü
cken aus solchen Legierungen nicht möglich ist. Dem Auftre
ten der genannten Nachteile kann insbesondere auch durch
Variation der Verfahrensparameter bei der Herstellung des
Gießkerns, wie der Zusammensetzung des Gießkerns, der
Trocknungstemperatur, dem Restwasseranteil etc., nicht wir
kungsvoll begegnet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einer Gießform,
insbesondere einem Gießkern, mit einer ersten Binderkompo
nente auf der Basis von kondensierten Phosphaten eine er
höhte Biege- und Abriebfestigkeit zu verleihen und die Tem
peraturbeständigkeit zu erhöhen, dabei aber akzeptable
Taktzeiten bei der Kernherstellung zu erhalten und keine
oder nur geringe Mengen umweltschädlicher Stoffe freizuset
zen. Sie ist ferner auf die Herstellung einer solchen Gieß
form gerichtet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Gießform er
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Binder als
eine zweite Binderkomponente wenigstens ein Polyamin auf
weist.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass sich sowohl die
Biege- als auch die Abriebfestigkeit einer Gießform oder
eines Gießkerns aus einem wasserunlöslichen, partikelförmi
gen Material und einem Binder auf der Basis von kondensier
ten Phosphaten bereits durch den Zusatz nur geringer Mengen
an Polyaminen signifikant erhöhen lassen, ohne die Wasser
dispergierbarkeit des abgegossenen Gießkerns zu beeinträch
tigen. Auf diese Weise lassen sich Biegefestigkeiten von
mehr als 150 N/cm2 erzielen, die ein Versagen des Gießkerns
und hieraus resultierende fehlerhafte Gussstücke zuverläs
sig vermeiden. Zugleich wird die Abriebfestigkeit der Gieß
form bzw. des Gießkerns derart verbessert, dass Beeinträch
tigungen des Gussstückes durch Sandpartikel praktisch aus
geschlossen sind.
Es wird vermutet, dass die polaren Aminogruppen der erfin
dungsgemäßen zweiten Binderkomponente auf der Basis von Po
lyaminen mit den polaren Phosphatgruppen der ersten Binder
komponente auf der Basis von kondensierten Phosphaten in
Wechselwirkung treten und deren Bindereigenschaften dadurch
verbessern. Mit "Polyaminen" sind in diesem Zusammenhang
gesättigte oder ungesättigte, offenkettige oder cyclische
organische Verbindungen mit mehreren primären, sekundären
und/oder tertiären Aminogruppen, insbesondere in flüssiger
Form, gemeint. Als wasserunlösliche, partikelförmige Mate
rialien kommen insbesondere beliebige bekannte Formsande,
z. B. Silica-, Zirkon-, Chromitsande oder dergleichen, oder
auch andere temperaturbeständige Materialien, wie Alumini
umoxid, Aluminiumsilikat, Quarzglas etc. in feinpartikulä
rer Form, in Betracht. Selbstverständlich können auch wei
tere Binderkomponenten vorgesehen sein.
Während grundsätzlich auch niedermolekulare Polyamine, wie
Ethylen-, Propylen-, Butylendiamine etc. sowie deren Kon
densationsprodukte, als zweite Binderkomponente vorgesehen
sein können, sieht eine bevorzugte Ausführung vor, dass das
Polyamin aus der Gruppe der polymeren Polyamine gewählt
ist. Hierunter haben sich insbesondere die Polyethylenimi
ne, also verzweigte Polymere mit primären, sekundären und
tertiären Aminogruppen, Polyvinylamine (Vinylamin-Polymere)
und/oder deren Copolymere als besonders vorteilhaft erwie
sen. So lässt sich beispielsweise die Biegefestigkeit eines
Gießkerns aus einem Formsand und einem Binder auf der Basis
von Natriumpolyphosphat durch den Zusatz von 0,1 Mass.-%
Polyvinylamin bezogen auf den Formsand nahezu verdoppeln.
Die polymeren Polyamine können insbesondere mit einer Mol-
masse zwischen etwa 400 g/mol und etwa 107 g/mol vorgesehen
sein. Nachstehend sind die chemischen Formeln für Poly
vinylamin (I) und Polyethylenimin (II) beispielhaft wieder
gegeben:
In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass das Polyamin
einen Stickstoffanteil (N-Anteil) zwischen 1 und 35 Mass.-%
N/Polymereinheit, vorzugsweise zwischen 10 und 33 Mass.-%
N/Polymereinheit, insbesondere zwischen 20 und 33 Mass.-%
N/Polymereinheit, aufweist. Besonders gute Biegefestigkei
ten des Gießkern von über 200 N/cm2 konnten insbesondere
mit polymeren Polyaminen mit verhältnismäßig hoher Ami
nogruppendichte im Bereich von 30 Mass.-% N/Polymereinheit,
z. B. mit Polyvinylaminen, welche einen Stickstoffanteil von
bis zu 33 Mass.-% N/Polymereinheit aufweisen und insbeson
dere mit Polyvinylaminen mit einem hohen Anteil an freien
Aminogruppen, erzielt werden.
Die Menge des als zweite Binderkomponente vorgesehenen Po
lyamins beträgt bevorzugt zwischen 0,001 und 1 Mass.-%,
insbesondere zwischen 0,005 und 0,5 Mass.-%, Polyamin bezo
gen auf das partikelförmige Material. Sie richtet sich vor
nehmlich nach der Art des Polyamins, wobei die Menge des
Polyamins im allgemeinen um so geringer sein kann, je höher
die freie Aminogruppendichte des Polyamins ist, um die Bin
dereigenschaften hinsichtlich Biege- und Abriebfestigkeit
zu verbessern.
Die erste Binderkomponente auf der Basis von kondensierten
Phosphaten kann Polyphosphate, vorzugsweise Alkalimetallpo
lyphosphate, insbesondere Natriumpolyphosphat, und/oder Me
taphosphate, vorzugsweise Alkalimetallmetaphosphate, insbe
sondere Natriummetaphosphate, z. B. Natriumhexametaphosphat,
enthalten oder gänzlich hieraus bestehen. Des weiteren kann
vorgesehen sein, dass die erste Binderkomponente ein Poly-
und/oder Metaphosphatketten enthaltendes, wasserlösliches
Phosphatglas enthält oder gänzlich hieraus besteht, wobei
das Phosphatglas bevorzugt zwischen 58 und 75 Mass.-%
Phosphorpentoxid (P2O5) und zwischen 25 und 42 Mass.-% Al
kalimetalloxid, insbesondere Natriumoxid (Na2O), aufweist.
Die genannten Binder sind als solche bekannt und sorgen für
ein schnelles und klumpenfreies Auflösen des Gießkerns,
wenn dieser mit dem fertigen Gussstück in Wasser getaucht
wird. Ein weiterer Vorteil dieser Binder liegt darin, dass
sie schon bei verhältnismäßig geringem Feuchteanteil zu ei
ner optimalen Vermischung mit dem Formsand führen und dabei
eine hinreichende Anfangsfestigkeit des Gießkerns bzw. der
Gießform gewährleisten, so dass nur sehr kurze Trocknungs
zeiten erforderlich und somit sehr kurze Taktzeiten zur
Herstellung möglich sind.
Die Menge der ersten Binderkomponente auf der Basis von
kondensierten Phosphaten beträgt zweckmäßig zwischen 0,25
und 25 Mass.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 Mass.-%,
bezogen auf das wasserunlösliche, partikelförmige Material.
In Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Zuschlagstoff aus
der Gruppe der Alkalimetallcarbonate, insbesondere Natrium
carbonat (Na2CO3), vorgesehen ist. Überraschenderweise wur
de gefunden, dass ein solcher Zuschlagstoff zu einer we
sentlichen Verbesserung der Temperaturbeständigkeit der
Gießform bzw. des Gießkerns auf einen Wert über 800°C bei
trägt, so dass das Gießen von Legierungen mit relativ hohem
Schmelzpunkt, z. B. Aluminiumlegierungen, sowie von thermo
plastischen Kunststoffen aus hochschmelzenden Polymeren
möglich wird, ohne dass Deformationen der Gießform bzw. des
Gießkerns beim Gießvorgang auftreten. Ferner wurde festge
stellt, dass ein Anteil an Alkalimetallcarbonaten die
Dispergierbarkeit des Gießkerns in Wasser erhöht und die
Entkernung des fertigen Gussstücks somit erleichtert. Je
nach der geforderten Temperaturbeständigkeit sind zweckmä
ßig zwischen 20 und 90 Mass.-%, insbesondere zwischen 30
und 85 Mass.-%, Alkalimetallcarbonat bezogen auf die erste
Binderkomponente auf der Basis von kondensierten Phosphaten
vorgesehen.
Zusätzlich zu dem wasserunlöslichen, partikelförmigen Mate
rial, wie Formsand, dem sowohl kondensierte Phosphate als
auch Polyamine enthaltenden Binder und gegebenenfalls dem
Zuschlagstoff, insbesondere den Alkalimetallcarbonaten,
enthält die Formstoffmischung für die Gießform bzw. den
Gießkern in der Regel noch einen Feuchtigkeitsanteil zwi
schen 0,01 und 35 Mass.-%, insbesondere zwischen 0,1 und
5 Mass.-%. Nach der Trocknung beträgt der Feuchtigkeitsan
teil der Gießform bzw. des Gießkerns in der Regel etwa
0,01 Mass.-% oder weniger.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine zweite Binderkomponente auf der Basis wenigstens
eines Polyamins zugesetzt wird. Dabei werden vorzugsweise
die vorstehend beschriebenen Arten an erster und zweiter
Binderkomponente und gegebenenfalls an Zuschlagstoffen in
der vorstehend beschriebenen Menge eingesetzt.
Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass die zweite Bin
derkomponente in flüssiger Form mit dem partikelförmigen
Material in Kontakt gebracht und sodann die erste Binder
komponente in trockener Form beigemischt wird, wobei der
Mischung Wasser zugesetzt wird. Die zweite Binderkomponente
kann dabei in der Flüssigphase oder auch als insbesondere
wässrige Lösung vorliegen. Sofern ein Zuschlagstoff, wie
Alkalimetallcarbonate, erwünscht ist, kann dieser in dem
der Mischung zugesetzten Wasser gelöst und die Lösung der
Mischung zugesetzt werden.
Eine andere bevorzugte Ausführung sieht vor, dass die erste
Binderkomponente trocken mit dem partikelförmigen Material
gemischt und sodann eine wässrige Lösung mit der zweiten
Binderkomponente zugesetzt wird, wobei auch hier, falls er
wünscht, der Zuschlagstoff vor dem Zusetzen der Lösung in
dieser gelöst werden kann.
Alternativ ist es möglich, dass der Binder und gegebenen
falls der Zuschlagstoff in Wasser gelöst und die Lösung mit
dem partikelförmigen Material in Kontakt gebracht wird. In
jedem Fall sollte eine möglichst homogene Verteilung des
wasserlöslichen Binders und gegebenenfalls des Zuschlag
stoffs mit dem partikelförmigen Material erzielt werden.
Zweckmäßig werden bis zu 35 Mass.-% Wasser bezogen auf das
partikelförmige Material zugesetzt und wird die Gießform
bzw. der Gießkern nach der Formgebung z. B. bis auf eine
Restfeuchte von etwa 0,01 Mass.-% bezogen auf das partikel
förmige Material getrocknet. Die eingesetzte Wassermenge
wird vorzugsweise möglichst gering gehalten, um für kurze
Taktzeiten bei der Herstellung zu sorgen, die wiederum maß
geblich von der Trocknungszeit abhängen. Andererseits lässt
sich die Biegefestigkeit der Gießform bzw. des Gießkerns
durch den Wasseranteil in gewissen Grenzen beeinflussen und
sorgt der Wasseranteil für die erforderliche Fließfähigkeit
der Mischung beim Einschießen in den Formkasten. Es hat
sich als vorteilhaft erwiesen, zwischen 0,1 und 5 Mass.-%,
insbesondere zwischen etwa 0,1 und 3 Mass.-%, Wasser bezo
gen auf das partikelförmige Material zuzusetzen, um für
kurze Taktzeiten bei einer zufriedenstellenden Fließfähig
keit der Formstoffmischung zu sorgen.
In Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Mischung zunächst
bis auf eine vorgegebene Restfeuchte getrocknet, der Mi
schung sodann wieder Wasser zugesetzt und die Mischung ge
formt wird, wobei zumindest ein Teil des zugesetzten freien
Wassers wieder entfernt wird. Die Mischung kann dabei vor
zugsweise zunächst bis auf eine vorgegebene Restfeuchte von
etwa 0,1 Mass.-% getrocknet werden. Auf diese Weise lassen
sich die Taktzeiten zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Gießform bzw. des Gießkerns weiter verringern, indem der
Gesamtanteil des zugesetzten Wassers reduziert werden kann.
Ferner ist die bis auf eine vorgegebene Restfeuchte ge
trocknete Formstoffmischung gut lagerfähig und durch das
erneute Zusetzen von Wasser leicht verarbeitbar. Auch in
diesem Fall wird die Gießform bzw. der Gießkern nach der
Formgebung zweckmäßig bis auf eine Restfeuchte von etwa
0,01 Mass.-% bezogen auf das partikelförmige Material ge
trocknet.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläu
tert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Biegefestig
keit σ eines Gießkerns mit einem Natriumpolyphos
phatbinder ohne Zusatz von Polyaminen (A) und mit
Zusatz von 0,1 Mass.-% Polyvinylamin (B) zu ver
schiedenen Standzeiten t;
Fig. 2 ein Vergleichsdiagramm zur Veranschaulichung der
Biegefestigkeit σ eines Gießkerns mit einem Binder
ausschließlich aus Polyvinylamin zu verschiedenen
Standzeiten t;
Fig. 3 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Biegefestig
keit σ eines Gießkerns der Zusammensetzung (B) ge
mäß Fig. 1, welcher zusätzlich einen Zuschlagstoff
in Form von Natriumcarbonat enthält, zu verschiede
nen Standzeiten t;
Fig. 4 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Biegefestig
keit σ eines Gießkerns der Zusammensetzung gemäß
Fig. 3 nach verschiedenen Lagerzeiten t1 der Form
stoffmischung und nach verschiedenen Standzeiten
t2;
Fig. 5 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Biegefestig
keit σ je eines Gießkerns mit einem Binder aus Nat
riumpolyphosphat und verschiedenen Polyaminen mit
unterschiedlicher Aminogruppendichte (A, B, C, D,
E) zu verschiedenen Standzeiten t und
Fig. 6 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Biegefestig
keit σ je eines Gießkerns mit den Zusammensetzungen
(A, B, C, D, E) gemäß Fig. 5 nach verschiedenen La
gerzeiten t1 der Formstoffmischung und nach ver
schiedenen Standzeiten t2.
Es wurden jeweils Gießkerne mit den folgenden Zusammenset
zungen hergestellt.
Formsand,
2 Mass.-% Natriumpolyphosphat bezogen auf den Formsand (Binder),
1,4 Mass.-% Feuchtigkeit bezogen auf den Formsand;
2 Mass.-% Natriumpolyphosphat bezogen auf den Formsand (Binder),
1,4 Mass.-% Feuchtigkeit bezogen auf den Formsand;
Formsand,
2 Mass.-% Natriumpolyphosphat (Binderkomponente 1) be zogen auf den Formsand
0,1 Mass.-% flüssiges Polyvinylamin (Binderkomponente 2) bezogen auf den Formsand,
1,4 Mass.-% Feuchtigkeit bezogen auf den Formsand.
2 Mass.-% Natriumpolyphosphat (Binderkomponente 1) be zogen auf den Formsand
0,1 Mass.-% flüssiges Polyvinylamin (Binderkomponente 2) bezogen auf den Formsand,
1,4 Mass.-% Feuchtigkeit bezogen auf den Formsand.
Zur Herstellung des Gießkerns gemäß Zusammensetzung A wurde
dem Formsand der Binder trocken beigemischt. Zur Herstel
lung des Gießkerns gemäß Zusammensetzung B wurde die zweite
Binderkomponente in gelöster Form homogen mit dem Formsand
vermischt und der Mischung sodann die erste Binderkomponen
te trocken beigemischt. Anschließend wurden jeweils ca. 1,4 Mass.-%
Wasser bezogen auf den Formsand zugesetzt. Die
Formstoffmischung wurde jeweils in einen Kernkasten einge
schossen und bis auf eine Restfeuchte von etwa 0,01 Mass.-%
getrocknet. Die derart erzeugten Gießkerne wurden nach un
terschiedlichen Standzeiten t auf ihre Biegefestigkeit σ
untersucht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, betrug die Biegefestigkeit σ
der Zusammensetzung A ausschließlich mit einem herkömmli
chen Natriumpolyphosphatbinder unmittelbar nach der Trock
nung (t = 0) etwa 80 N/cm2. Nach etwa zwei Stunden
(t = 120 min) stellte sich eine im wesentlichen konstante
Biegefestigkeit a von etwa 100 N/cm2 ein. Demgegenüber be
trug die Biegefestigkeit der Zusammensetzung B, welche zu
sätzlich zu der ersten Binderkomponente in Form von Natri
umpolyphosphat geringe Mengen einer zweiten Binderkomponen
te in Form von Polyvinylamin enthielt, unmittelbar nach der
Trocknung (t = 0) bereits mehr als 150 N/cm2, wobei sich
nach etwa vier Stunden (t = 240 min) eine im wesentlichen
konstante Biegefestigkeit von mehr als 200 N/cm2 einge
stellt hat.
Folglich kann die Biegefestigkeit des Gießkerns durch den
Zusatz nur geringer Mengen (0,1 Mass.-% bezogen auf den
Formsand) an Polyvinylamin praktisch verdoppelt werden.
Als Vergleichsversuch wurden auf die vorbeschriebene Weise
Gießkerne hergestellt, wobei als Binder ausschließlich Po
lyvinylamin eingesetzt wurde. Die erhaltenen Gießkerne wur
den sodann nach unterschiedlichen Standzeiten t auf ihre
Biegefestigkeit σ untersucht.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ergab sich unmittelbar nach der
Trocknung (t = 0) eine hohe Biegefestigkeit von mehr als
250 N/cm2, welche nach etwa zwei Stunden (t = 120 min) auf
einen Wert im Bereich von 100 N/cm2 abgefallen ist. Ferner
wurde festgestellt, dass die Kerne mit zunehmender Lager
zeit der Formstoffmischung vor Einschießen in den Kernkas
ten und Trocknen ein elastisches Verhalten aufweisen, was
zu Deformationen der Kerne beim Gießvorgang führen kann.
Folglich erweist sich reines Polyvinylamin als Binder für
den Formsand als wenig geeignet.
Der Zusammensetzung B gemäß Beispiel 1 (Formsand, 2 Mass.-%
Natriumpolyphosphat (Binderkomponente 1), 0,1 Mass.-% flüs
siges Polyvinylamin (Binderkomponente 2) und 1,4 Mass.-%
Feuchtigkeit jeweils bezogen auf den Formsand) wurde zur
Erhöhung der Temperaturbeständigkeit zusätzlich Natriumcar
bonat (Na2CO3) als Zuschlagstoff zugesetzt. Aus der erhal
tenen Formstoffmischung wurden auf die vorbeschriebene Wei
se Gießkerne hergestellt und diese nach verschiedenen
Standzeiten t auf ihre Biegefestigkeit σ untersucht.
Wie der Fig. 3 zu entnehmen ist, ergab sich unmittelbar
nach der Trocknung (t = 0) eine Biegefestigkeit von mehr
als 200 N/cm2, die kurzzeitig (t = 10 min) etwas absank und
sich nach etwa zwei Stunden (t = 120 min) auf einen im we
sentlichen konstanten Wert oberhalb 200 N/cm2 einstellte,
welcher der Biegefestigkeit eines Gießkerns ohne den Zusatz
von Na2CO3, aber mit ansonsten entsprechender Zusammenset
zung (vgl. Zusammensetzung B der Fig. 1), entspricht.
Das Beispiel zeigt, dass die Biegefestigkeit des Gießkerns
durch den Zusatz von Na2CO3 nicht beeinträchtigt wird. Der
Zusatz von Na2CO3 verleiht dem Gießkern jedoch eine erheb
lich bessere Temperaturbeständigkeit, so dass dieser bei
spielsweise zur Herstellung von Aluminiumgussteilen mit ei
ner Gießtemperatur von über 800°C geeignet ist, wobei Ver
formungen des Gießkerns während des Gießvorgangs sicher und
zuverlässig vermieden werden. Überdies erhöht der Zusatz
von Na2CO3 die Wasserlöslichkeit des Gießkerns, so dass die
Entkernung des fertigen Gussteils erleichtert wird.
Zur Untersuchung der Lagerfähigkeit der Formstoffmischung
für einen Gießkern gemäß Beispiel 3 wurden Formsand,
2 Mass.-% Natriumpolyphosphat (Binderkomponente 1) und
0,1 Mass.-% flüssiges Polyvinylamin (Binderkomponente 2),
jeweils bezogen auf den Formsand, sowie Natriumcarbonat
(Na2CO3) mit ca. 1,4 Mass.-% Wasser bezogen auf den Form
sand homogen gemischt. Die derart gebildete Formstoffmi
schung wurde nach verschiedenen Lagerzeiten t1 von 0, 1, 2
und 3 h in einen Kernkasten eingeschossen und bis auf eine
Restfeuchte von etwa 0,01 Mass.-% bezogen auf den Formsand
getrocknet. Es wurde die Biegefestigkeit σ nach verschiede
nen Standzeiten t2, nämlich einerseits unmittelbar nach dem
Trocknen (t2 = 0), andererseits nach einem Tag (t2 = 24 h)
bestimmt.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ergaben sich für Lagerzeiten t1
der Formstoffmischung zwischen einer Stunde und drei Stun
den nur geringfügig schlechtere Biegefestigkeiten im Be
reich knapp unterhalb 200 N/cm2 als bei sofortigem Ein
schießen (t1 = 0) der Mischung in den Kernkasten, was eine
Biegefestigkeit von etwa 220 N/cm2 ergab. Die Biegefestig
keit des Gießkerns unmittelbar nach dem Trocknen (t2 = 0)
entsprach in allen Fällen etwa der Biegefestigkeit nach ei
ner Standzeit von einem Tag (t2 = 24 h), was mit dem in
Fig. 3 gezeigten Verlauf der Biegefestigkeit korrespon
diert.
Das Beispiel macht deutlich, dass die Formstoffmischung ei
ne gute Lagerfähigkeit ausweist und noch mehrere Stunden
nach dem Mischvorgang unter Bildung des Gießkerns getrock
net werden kann.
Es wurden jeweils Gießkerne mit den folgenden Zusammenset
zungen hergestellt:
Formsand,
2 Mass.-% Natriumpolyphosphat bezogen auf den Formsand,
0,1 Mass.-% eines Polyamins bezogen auf den Formsand,
1,4 Mass.-% Feuchtigkeit.
Formsand,
2 Mass.-% Natriumpolyphosphat bezogen auf den Formsand,
0,1 Mass.-% eines Polyamins bezogen auf den Formsand,
1,4 Mass.-% Feuchtigkeit.
Als Polyamine wurden einerseits verschiedene Polyethyleni
mine (A, B) eingesetzt, nämlich mit Wasser modifizierte Po
lyethylenimine mit einer Molmasse von etwa 2000 g/mol (A)
bzw. 750.000 g/mol (B). Andererseits wurden Polyvinylamine
(C, D, E) mit einer Molmasse von etwa 400.000 g/mol einge
setzt, welche sich durch den Anteil an freien Aminogruppen
unterscheiden, der wiederum mit dem Hydrolysegrad korres
pondiert. Das Polyvinylamin (C) weist den höchsten Hydroly
segrad, das Polyvinylamin (E) einen demgegenüber geringeren
Hydrolysegrad und das Polyvinylamin (D) den niedrigsten
Hydrolysegrad der Polyvinylamine (C, D, E) auf.
Die Herstellung der Gießkerne geschah nach dem in Beispiel
1 beschriebenen Verfahren. Anschließend wurden die derart
erzeugten Gießkerne nach unterschiedlichen Standzeiten t
auf ihre Biegefestigkeit σ untersucht.
Fig. 5 zeigt, dass die besten Biegefestigkeiten mit dem Po
lyvinylamin (C) mit hohem Anteil an freien Aminogruppen er
zielt werden konnten. Es wird vermutet, dass die freien A
minogruppen des Polyvinylamin mit den Phosphatgruppen des
Natriumpolyphosphates in Wechselwirkung treten und dessen
Bindereigenschaften verbessern. Aus Fig. 5 wird ferner
deutlich, dass nach einer Standzeit von etwa zwei Stunden
(t = 120 min) eine im wesentlichen konstante Biegefestig
keit erreicht werden konnte, die im Falle des Polyvinyl
amins (C) wenigstens 200 N/cm2 betrug.
Zur Untersuchung der Lagerfähigkeit der Zusammensetzungen
(A, B, C, D, E) für einen Gießkern gemäß Beispiel 5 wurden
die Formstoffmischungen nach verschiedenen Lagerzeiten t1
von 0, 1, 2 und 3 h in einen Kernkasten eingeschossen und
getrocknet. Es wurde die Biegefestigkeit σ nach verschiede
nen Standzeiten t2, nämlich einerseits unmittelbar nach dem
Trocknen (t2 = 0), andererseits nach einem Tag (t2 = 24 h)
ermittelt.
Wie der Fig. 6 zu entnehmen ist, ergaben sich für die Bie
gefestigkeit des Gießkerns die besten Werte nach einer La
gerzeit t1 der Formstoffmischung von einer Stunde, wobei
die Mischung unter Erhalt einer demgegenüber nur geringfü
gigen schlechteren Biegefestigkeit auch sofort oder mindes
tens drei Stunden nach Mischen der Einzelkomponente verar
beitbar war, so dass auch hier eine gute Lagerfähigkeit
festgestellt werden konnte. Als am geeignetsten hat sich in
allen Fällen das Polyvinylamin (C) mit einem hohen Anteil
an freien Aminogruppen erwiesen. Nach einer Standzeit des
Gießkerns von einem Tag (t2 = 24 h) stellte sich jeweils
eine gegenüber der Biegefestigkeit unmittelbar nach Trock
nen der Mischung (t2 = 0) verbessere Biegefestigkeit ein,
was mit dem in Fig. 5 dargestellten Verlauf der Biegefes
tigkeit korrespondiert.
Claims (36)
1. Wasserdispergierbare Gießform, insbesondere Gießkern,
zur Herstellung von Gussstücken, enthaltend
ein wasserunlösliches, partikelförmiges Material, insbesondere Formsand;
einen Binder, welcher als eine erste Binderkomponente wenigstens ein kondensiertes Phosphat aufweist, und
dadurch gekennzeichnet, dass der Binder als eine zweite Binderkomponente wenigstens ein Polyamin aufweist.
ein wasserunlösliches, partikelförmiges Material, insbesondere Formsand;
einen Binder, welcher als eine erste Binderkomponente wenigstens ein kondensiertes Phosphat aufweist, und
dadurch gekennzeichnet, dass der Binder als eine zweite Binderkomponente wenigstens ein Polyamin aufweist.
2. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Polyamin aus der Gruppe der polymeren Polyamine ge
wählt ist.
3. Gießform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass das Polyamin aus der Gruppe der Polyethylen
imine, Polyvinylamine und/oder deren Copolymere gewählt
ist.
4. Gießform nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, dass das Polyamin einen Stickstoffanteil zwischen
1 und 35 Mass.-% N/Polymereinheit aufweist.
5. Gießform nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Polyamin einen Stickstoffanteil
zwischen 10 und 33 Mass.-% N/Polymereinheit aufweist.
6. Gießform nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Polyamin einen Stickstoffanteil
zwischen 20 und 33 Mass.-% N/Polymereinheit aufweist.
7. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass zwischen 0,001 und 1 Mass.-% Poly
amin bezogen auf das partikelförmige Material vorgese
hen sind.
8. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass zwischen 0,005 und 0,5 Mass.-% Poly
amin bezogen auf das partikelförmige Material vorgese
hen sind.
9. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die erste Binderkomponente ein Poly
phosphat enthält oder gänzlich hieraus besteht.
10. Gießform nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Polyphosphat ein Alkalimetallpolyphosphat, insbe
sondere Natriumpolyphosphat, ist.
11. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die erste Binderkomponente ein Meta
phosphat enthält oder gänzlich hieraus besteht.
12. Gießform nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das Metaphosphat ein Alkalimetallmetaphosphat, insbe
sondere Natriummetaphosphat, ist.
13. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die erste Binderkomponente ein Poly-
und/oder Metaphosphatketten enthaltendes, wasserlösli
ches Phosphatglas enthält oder gänzlich hieraus be
steht.
14. Gießform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
das Phosphatglas zwischen 58 und 75 Mass.-% Phosphor
pentoxid (P2O5) und zwischen 25 und 42 Mass.-% Alkali
metalloxid, insbesondere Natriumoxid (Na2O), aufweist.
15. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, dass zwischen 0,25 und 25 Mass.-% der
ersten Binderkomponente bezogen auf das partikelförmige
Material vorgesehen sind.
16. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, dass zwischen 0,5 und 10 Mass.-% der
ersten Binderkomponente bezogen auf das partikelförmige
Material vorgesehen sind.
17. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet durch einen Zuschlagstoff, vorzugsweise
aus der Gruppe der Alkalimetallcarbonate, insbesondere
Natriumcarbonat (Na2CO3).
18. Gießform nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen 20 und 90 Mass.-% Alkalimetallcarbonat bezogen
auf die erste Binderkomponente vorgesehen sind.
19. Gießform nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeich
net, dass zwischen 30 und 85 Mass.-% Alkalimetallcarbo
nat bezogen auf die erste Binderkomponente vorgesehen
sind.
20. Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gekenn
zeichnet durch einen Feuchtigkeitsanteil der Formstoff
mischung zwischen 0,01 und 35 Mass.-% bezogen auf das
partikelförmige Material.
21. Gießform nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass
der Feuchtigkeitsanteil der Formstoffmischung zwischen
0,1 und 5 Mass.-% bezogen auf das partikelförmige Mate
rial beträgt.
22. Verfahren zur Herstellung einer wasserdispergierbaren
Gießform, insbesondere Gießkern, zur Herstellung von
Gussstücken, indem ein wasserunlösliches, partikelför
miges Material, insbesondere Formsand, mit einem Bin
der, welcher als eine erste Binderkomponente wenigstens
ein kondensiertes Phosphat aufweist, unter Zugabe von
Wasser gemischt, die Mischung geformt und zumindest ein
Teil des zugesetzten freien Wassers entfernt wird, da
durch gekennzeichnet, dass eine zweite Binderkomponente
auf der Basis wenigstens eines Polyamins zugesetzt
wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Polyamin nach einem der Ansprüche 2 bis 6 ein
gesetzt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Polyamin in einer Menge zwischen
0,001 und 1 Mass.-%, insbesondere zwischen 0,005 und
0,5 Mass.-%, bezogen auf das partikelförmige Material
eingesetzt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, dass eine erste Binderkomponente nach
einem der Ansprüche 9 bis 14 eingesetzt wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Binderkomponente in ei
ner Menge zwischen 0,25 und 25 Mass.-%, insbesondere
zwischen 0,5 und 10 Mass.-%, bezogen auf das partikel
förmige Material eingesetzt wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Zuschlagstoff vorzugsweise aus
der Gruppe der Alkalimetallcarbonate, insbesondere Nat
riumcarbonat (Na2CO3), eingesetzt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
dass das Alkalimetallcarbonat in einer Menge zwischen
20 und 90 Mass.-%, insbesondere zwischen 30 und
85 Mass.-%, bezogen auf die erste Binderkomponente ein
gesetzt wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, dass die zweite Binderkomponente in
flüssiger Form mit dem partikelförmigen Material in
Kontakt gebracht und sodann die erste Binderkomponente
in trockener Form beigemischt wird, wobei der Mischung
Wasser zugesetzt wird.
30. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zuschlagstoff in Wasser gelöst und die Lösung
der Mischung zugesetzt wird.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Binderkomponente trocken
mit dem partikelförmigen Material gemischt und sodann
eine wässrige Lösung mit der zweiten Binderkomponente
zugesetzt wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Zuschlagstoff vor dem Zusetzen der Lösung in
dieser gelöst wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, dass alle Binderkomponenten und gegebe
nenfalls ein Zuschlagstoff in Wasser gelöst werden und
die Lösung mit dem partikelförmigen Material in Kontakt
gebracht wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, dass bis zu 35 Mass.-% Wasser bezogen
auf das partikelförmige Material zugesetzt werden.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mischung zunächst bis auf eine
vorgegebene Restfeuchte getrocknet, der Mischung sodann
wieder Wasser zugesetzt und die Mischung geformt wird,
wobei zumindest ein Teil des zugesetzten freien Wassers
wieder entfernt wird.
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischung zunächst bis auf eine vorgegebene
Restfeuchte von etwa 0,1 Mass.-% getrocknet wird.
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