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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Herstellen eines Korrektions-Brillenglases sowie ein nach einem hier beschriebenen Verfahren hergestelltes Korrektions-Brillenglas.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Korrektions-Brillenglas bzw. dessen Herstellung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ansprüche 9, 10 stellen ein System zur Durchführung eines hier beschriebenen Verfahrens bzw. ein nach einem hier beschriebenen Verfahren hergestelltes Korrektions-Brillenglas unter Schutz. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
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Nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Herstellen eines Korrektions-Brillenglases den Schritt:
- Herstellen des Brillenglasses unter Verwendung
- - eines ersten Materials, das einen ersten Brechungsindex aufweist, und
- - eines Abdeckmaterials, das einen Brechungsindex aufweist, der kleiner als der erste Brechungsindex ist,
wobei eine erste Scheibe aus dem ersten Material und ein Abdeckbereich aus dem Abdeckmaterial additiv hergestellt werden, wobei der Abdeckbereich gemeinsam mit der ersten Scheibe additiv und derart hergestellt wird, dass der Abdeckbereich eine Vorderseite der ersten Scheibe oder eine Rückseite der ersten Scheibe oder eine Vorderseite und eine Rückseite der ersten Scheibe abdeckt, wenn das Brillenglas hergestellt ist. In einer Ausführung besteht die erste Scheibe aus dem ersten Material und/oder der Abdeckbereich aus dem Abdeckmaterial.
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Eine Scheibe im Sinne der Erfindung kann als Linse bzw. Linsenhalbzeug ausgebildet sein, welche bevorzugt eine konvexe Vorderfläche (zum Objekt hin zeigend) und bevorzugt eine konkave Rückfläche (zum Auge hin zeigend) aufweist. Es können aber auch planparallele Scheibenflächen vorgesehen sein, insbesondere wenn sich der Brechungsindex (als Gradient stetig) ändert. Es können auch zwei konvexe oder zwei konkave Flächen vorgesehen sein oder eine konkave Vorderfläche und eine konvexe Rückfläche. Eine konvexe oder konkave Fläche kann auch zusammen mit einer planen gegenüberliegenden bzw. gegenseitigen Fläche ausgebildet sein.
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Höherbrechendes Material ist oft teurer und/oder kann oft schlechter oberflächenveredelt werden als Material mit einem niedrigeren Brechungsindex. Indem in einer Ausführung additiv wenigstens eine Scheibe aus einem Material mit einem größeren bzw. höheren Brechungsindex (verglichen mit dem Brechungsindex des Abdeckmaterials) gemeinsam mit einem Abdeckbereich mit einem kleineren bzw. niedrigeren Brechungsindex (verglichen mit dem Brechungsindex des Scheibenmaterials) hergestellt wird, kann in einer Ausführung diese Scheibe eine gewünschte bzw. vorgegebene optische, in einer Ausführung dioptrische, Wirkung wenigstens eines Bereichs des Korrektions-Brillenglases wenigstens zu einem Teil, in einer Ausführung wenigstens zu 60%, insbesondere wenigstens zu 75%, bzw. einem Großteil bzw. wenigstens im Wesentlichen bzw. wenigstens primär, realisieren, wobei der die Vorder- und/oder Rückseite abdeckende Abdeckbereich auch zu der gewünschten bzw. vorgegebenen optischen Wirkung beitragen kann.
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Dadurch kann in einer Ausführung eine maximale Wandstärke des Brillenglases vorteilhaft reduziert werden. Dadurch, dass eine Vorderseite oder eine Rückseite oder eine Vorderseite und eine Rückseite dieser Scheibe durch ein Abdeckmaterial abgedeckt ist, kann in einer Ausführung eine vorteilhafte Oberflächenveredelung der Vorder- bzw. Rückseite des Brillenglases durchgeführt werden, die für eine Oberfläche des Scheibenmaterials nicht oder nur schlecht(er) durchgeführt werden kann, beispielsweise, da dieses, zum Beispiel thermisch, empfindlich(er) ist, schlechtere Haftungseigenschaften aufweist, Farbstoffe nicht gut aufnimmt bzw. nicht gut färbbar ist oder dergleichen.
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Zusätzlich oder alternativ kann durch die gemeinsame Herstellung von Abdeckbereich und Scheibe in einer Ausführung die Herstellung verbessert, insbesondere das Brillenglas günstig(er) und/oder schnell(er) hergestellt werden.
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In einer Ausführung wird beim Herstellen des Brillenglases eine zweite Scheibe aus dem ersten Material oder einem zweiten Material, das einen zweiten Brechungsindex aufweist, der kleiner oder, besonders bevorzugt, (ebenfalls) größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials ist, additiv hergestellt, wobei der Abdeckbereich (auch) gemeinsam mit dieser zweiten Scheibe additiv und derart hergestellt wird, dass der Abdeckbereich eine Vorderseite der zweiten Scheibe oder eine Rückseite der zweiten Scheibe oder eine Vorderseite und eine Rückseite der zweiten Scheibe abdeckt, wenn das Brillenglas hergestellt ist. In einer Ausführung besteht die zweite Scheibe aus dem ersten oder zweiten Material.
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In einer Weiterbildung wird beim Herstellen des Brillenglases wenigstens eine weitere Scheibe aus dem ersten Material, dem zweiten Material oder aus einem weiteren Material, das einen Brechungsindex aufweist, der kleiner oder, besonders bevorzugt, (ebenfalls) größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials ist, additiv hergestellt, wobei der Abdeckbereich (auch) gemeinsam mit dieser weiteren Scheibe additiv und derart hergestellt wird, dass der Abdeckbereich eine Vorderseite dieser weiteren Scheibe oder eine Rückseite dieser weiteren Scheibe oder in einer besonders bevorzugten Ausführung eine Vorderseite und eine Rückseite dieser weiteren Scheibe abdeckt, wenn das Brillenglas hergestellt ist. In einer Ausführung besteht die wenigstens eine weitere Scheibe aus dem ersten Material, dem zweiten Material oder dem weiteren Material.
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Dadurch können in einer Ausführung diese Scheiben gezielt in bestimmten Bereichen des Brillenglases jeweils eine gewünschte bzw. vorgegebene optische, in einer Ausführung dioptrische, Wirkung des Korrektions-Brillenglases wenigstens zu einem Teil, in einer Ausführung wenigstens zu 60%, insbesondere wenigstens zu 75%, bzw. wenigstens zu einem Großteil bzw. wenigstens im Wesentlichen bzw. wenigstens primär, realisieren.
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Werden die zweite und/oder die weitere Scheibe aus dem ersten Material hergestellt, kann hierdurch in einer Ausführung die Herstellung vorteilhaft verbessert, insbesondere vereinfacht und/oder beschleunigt werden. Werden die zweite und/oder die weitere Scheibe aus einem von dem ersten Material (und dem Abdeckmaterial) verschiedenen Material hergestellt, können hierdurch in einer Ausführung verschiedene optische, insbesondere dioptrische, Wirkungen besonders vorteilhaft realisiert werden.
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Das additive Herstellen des Abdeckbereichs gemeinsam mit der ersten Scheibe und gegebenenfalls der zweiten und gegebenenfalls wenigstens einen weiteren Scheibe erfolgt in einer Ausführung mithilfe einer 3D-Druckvorrichtung und/oder umfasst das mehrfache schichtweise Anordnen des ersten Materials und Abdeckmaterials und gegebenenfalls zweiten und gegebenenfalls weiteren Materials und das Verfestigen und vorzugsweise Verbinden dieser Materialien, in einer Ausführung mittels chemischer und/oder thermischer und/oder elektromagnetischer bzw. strahlungsinduzierter Beaufschlagung, in einer Weiterbildung Belichtung, in einer Ausführung mit UV-Licht, IR-Licht und/oder sichtbarem Licht. Dabei erfolgt in einer Ausführung das Anordnen und/oder das Verfestigen lokal bzw. selektiv und/oder entsprechend einem vorgegebenen, insbesondere abgespeicherten und/oder dreidimensionalen, Bauplan und/oder derart, dass der Abdeckbereich und die erste Scheibe und gegebenenfalls die zweite und gegebenenfalls wenigstens eine weitere Scheibe jeweils in einer vorgegebenen dreidimensionalen Form hergestellt bzw. schichtweise aufgebaut werden, in einer Ausführung mit in verschiedenen Schichten unterschiedlichen Querschnitten. Ein additives Herstellen im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst sogenannten 3D-Druck bzw. additive Fertigung („additive Manufacturing“, AM), generative Fertigung bzw. Rapid-Technologie. Besonders bevorzugt weist das additive Herstellen Multi-Jet-Modeling, Poly-Jet-Printing oder dergleichen auf. Entsprechend umfasst das Verfahren in einer Ausführung das Bereitstellen von 3D-Druckdaten zum additiven Herstellen, in einer Weiterbildung das Bereitstellen eines dreidimensionalen Modells des Abdeckbereichs und der ersten Scheibe und gegebenenfalls der zweiten und gegebenenfalls wenigstens einer weiteren Scheibe und in einer Ausführung ein digitales Schneiden der dreidimensionalen Modelle in einzelne zweidimensionale Lagen und Berechnen von zum Aufbau einer Lage benötigten Volumenelementen. In einer Ausführung werden der Abdeckbereich und die Scheibe(n) gemeinsam aus (der Summe der) einzelnen zweidimensionalen Lagen aufgebaut, in einer Ausführung durch Aufbringung einzelner Volumenelemente und/oder Verfestigen und/oder Verbinden der aufgebrachten Volumenelemente und/oder durch lokales Verfestigen einzelner Bereiche.
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In einer Ausführung ist die erste und/oder zweite und/oder wenigstens eine weitere Scheibe eine makroskopische und/oder homogene und/oder optische (bzw. optisch wirksame), insbesondere (optisch) vergrößernde oder verkleinernde, Linse und/oder weist eine vorderseitige und eine rückseitige Oberfläche auf, wobei in einer Weiterbildung die vorderseitige Oberfläche in einer oder mehreren Richtungen konvex und/oder in einer oder mehreren Richtungen konkav gekrümmt ist und/oder die rückseitige Oberfläche in einer oder mehreren Richtungen konvex und/oder in einer oder mehreren Richtungen konkav gekrümmt ist und/oder die vorderseitige und/oder rückseitige Oberfläche (jeweils) eine geschlossene bzw. durchgehende Oberfläche ist. Besonders bevorzugt weist die erste und/oder zweite und/oder wenigstens eine weitere Scheibe (jeweils) eine wenigstens teilweise konvexe vorderseitige Oberfläche und/oder eine wenigstens teilweise konkave rückseitige Oberfläche auf.
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Eine Vorderseite bzw. vorderseitige Oberfläche ist in einer Ausführung von einem Auge eines Trägers einer Brille mit dem Brillenglas abgewandt, eine Rückseite bzw. rückseitige Oberfläche entsprechend in einer Ausführung einem Auge eines Trägers einer Brille mit dem Brillenglas zugewandt.
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In einer Ausführung deckt der Abdeckbereich auch einen Umfang der ersten Scheibe und/oder einen Umfang der zweiten Scheibe und/oder einen Umfang der wenigstens einen weiteren Scheibe ab, umhüllt in der Ausführung die erste Scheibe und/oder die zweite Scheibe und/die der wenigstens eine weitere Scheibe.
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Dadurch kann in einer Ausführung die (jeweilige) Scheibe besser geschützt und/oder eine Oberflächenveredelung besonders vorteilhaft durchgeführt werden.
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Unter einem Abdecken wird insbesondere ein vollständiges Überdecken verstanden. Entsprechend überdeckt in einer Ausführung ein Abdeckbereich, der eine (Vorder- bzw. Rück)Seite bzw. einen Umfang einer Scheibe abdeckt, diese Seite bzw. diesen Umfang vollständig bzw. liegt jedem Punkt der Seite in Normal- bzw. Axial- bzw. Blickrichtung durch das Brillenglas vom Inneren der Scheibe weg (gesehen) wenigstens ein Punkt des Abdeckbereichs gegenüber bzw. jedem Punkt des Umfangs in den zu diesen Normal- bzw. Axial- bzw. Blickrichtung senkrechten bzw. Radialrichtungen des Brillenglasses vom Inneren der Scheibe weg (gesehen) wenigstens ein Punkt des Abdeckbereichs gegenüber.
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Zusätzlich oder alternativ wird in einer Ausführung ein gradueller Übergang zwischen dem Abdeckbereich und der ersten Scheibe und/oder ein gradueller Übergang zwischen dem Abdeckbereich und der zweiten Scheibe und/oder ein gradueller Übergang zwischen dem Abdeckbereich und der wenigstens einen weiteren Scheibe hergestellt. Bevorzugt kann auch innerhalb der einzelnen Sichtbereiche ein veränderlicher Brechungsindex vorgesehen sein.
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Dadurch können in einer Ausführung Reflexe und/oder Transmissionsverluste an den inneren Grenzflächen zwischen dem Abdeckbereich und der jeweiligen Scheibe reduziert werden.
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Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials größer als 1,52, in einer Weiterbildung ist der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials größer als 1,53, in einer Ausführung ist der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials größer als 1,55, in einer Weiterbildung ist der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials größer als 1,57, in einer Ausführung ist der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials wenigstens gleich 1,6. Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials höchstens gleich 2,0, bevorzugt höchstens gleich 1,8, besonders bevorzugt höchstens gleich 1,70.
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Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung der Brechungsindex des Abdeckmaterials kleiner als 1,6, in einer Weiterbildung kleiner als 1,57, in einer Ausführung kleiner als 1,55, in einer Weiterbildung kleiner als 1,53, in einer Ausführung kleiner als 1,52, in einer Weiterbildung höchstens gleich 1,51. Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung der Brechungsindex des Abdeckmaterials wenigstens 1,25, bevorzugt wenigstens 1,30, in einer Ausführung wenigstens 1,4, in einer Weiterbildung wenigstens 1,5.
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Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials um wenigstens 0,02 größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials, in einer Weiterbildung ist der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials um wenigstens 0,05 größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials, in einer Ausführung ist der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials um wenigstens 0,1 größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials, in einer Weiterbildung ist der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials um wenigstens 0,2 größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials. Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung der erste Brechungsindex und/oder der zweite Brechungsindex und/oder der Brechungsindex des weiteren Materials um höchstens 0,5 größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials, in einer Weiterbildung um höchstens 0,4, in einer Ausführung um höchstens 0,3 oder um höchstens 0,25, bevorzugt um höchstens 0,15, insbesondere um höchstens 0,08 größer als der Brechungsindex des Abdeckmaterials.
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Ein Brechungsindex im Sinne der vorliegenden Erfindung kann insbesondere ein, vorzugsweise mittlerer, Brechungsindex für sichtbares Licht, in einer Weiterbildung für die Natrium-D-Linie bei 589nm bzw. 589,6nm und/oder für die Quecksilber e-Linie bei 546,07 nm, und/oder ein bei 20°C gemessener Brechungsindex (n20 e bzw. n20 D) sein.
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Durch solche hohen bzw. höheren Brechungsindizes kann in einer Ausführung besonders vorteilhaft die (jeweilige) Scheibe eine gewünschte bzw. vorgegebene optische, in einer Ausführung dioptrische, Wirkung des Korrektions-Brillenglases wenigstens zu einem Teil, in einer Ausführung wenigstens zu 60%, insbesondere wenigstens zu 75%, bzw. wenigstens zu einem Großteil bzw. wenigstens im Wesentlichen bzw. wenigstens primär, realisieren. Umgekehrt weist Abdeckmaterial, das eine vorteilhafte Oberflächenveredelung ermöglicht, häufig einen entsprechend niedrige(re)n Brechungsindex auf. Rein exemplarisch kann das erste Material beispielsweise MR-174™ der Firma Mitsui Chemicals mit einem Brechungsindex von 1,74 oder dergleichen und/oder das Abdeckmaterial zum Beispiel CR39 der Firma Pittsburgh Plate Glass Industries (PPG Industries) mit einem Brechungsindex von 1,5 oder dergleichen sein.
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Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung das Abdeckmaterial und/oder das erste Material und/oder das zweite Material und/oder das weitere Material ein Kunststoffmaterial, es kann insbesondere jeweils ein oder mehr Polymere und/oder ein oder mehr Monomere und/oder ein oder mehr Vorpolymere aufweisen, insbesondere hieraus bestehen. In einer Weiterbildung weist das Abdeckmaterial und/oder das erste Material und/oder das zweite Material und/oder das weitere Material (jeweils) ein oder mehr Polymere, insbesondere Polyolefine, auf, in einer Weiterbildung aus der folgenden Liste: Cykloolefinpolymere, Polyacrylate wie z. B. Polymethyl(meth)acrylate, Poly(meth)acrylate, Polyethyl(meth)acrylate, Polybutyl(meth)acrylate, Polyisobutyl(meth)acrylate, Polyester, Polyamide, Polysiloxane, Polyimide, Polyurethane, Polythiourethane, Polycarbonate, Polyallyle, Polysulfide, Polyvinyle, Polyarylene, Polyoxide und Polysulfone, insbesondere Mischungen hiervon. Zusätzlich oder alternativ weist in einer Weiterbildung das Abdeckmaterial und/oder das erste Material und/oder das zweite Material und/oder das weitere Material ein oder mehr Monomere und/oder Vorpolymere aus der folgenden Liste auf: Olefine, Acryle, Epoxide, organische Säuren, Carboxylsäuren, Styrene, Isocyanate, Alkohol, Norbornene, Thiole, Amine, Amide, Anhydride, Allyle, Silikone, Vinylester, Vinylether, Vinylhalide und Episulfide. In einer Ausführung sind das das erste Material und/oder das zweite Material und/oder das weitere Material und/oder das bzw. eines oder mehrere der Polymer(e), Monomer(e) und/oder Vorpolymer(e) thermisch und/oder strahlungsinduziert aushärtbar. In einer Ausführung weist das Abdeckmaterial und/oder das erste Material und/oder das zweite Material und/oder das weitere Material, insbesondere zur strahlungsindizierten Aushärtung, wenigstens einen Photoinitiator und/oder Co-Photoinitiator auf. Das Abdeckmaterial und/oder das erste Material und/oder das zweite Material und/oder das weitere Material weist in einer Ausführung (jeweils) wenigstens eine strahlungshärtbare Komponente und/oder wenigstens ein Farbmittel und/oder wenigstens einen UV-Initiator und/oder wenigstens ein Lösungsmittel und/oder wenigstens ein Additiv auf. Die strahlungshärtbare Komponente, vorzugsweise UV-härtbare Komponente, ist bevorzugt aus der folgenden Liste ausgewählt: (Meth)acrylatmonomere, Epoxymonomere, Vinyl- und Allylmonomere, besonders bevorzugt (Meth)acrylatmonomere. Bei den (Meth)acrylatmonomeren kann es sich bevorzugt um monofunktionale, difunktionale, trifunktionale und/oder tetrafunktionale (Meth)acrylatmonomere handeln. Bei den Epoxymonomeren kann es sich bevorzugt um monofunktionale, difunktionale, trifunktionale und/oder tetrafunktionale Epoxymonomere handeln. Bei den Vinyl- und Allylmonomere kann es sich bevorzugt um monofunktionale, difunktionale, trifunktionale und/oder tetrafunktionale Vinyl- und Allylmonomere handeln. Das Abdeckmaterial und/oder das erste Material und/oder das zweite Material und/oder das weitere Material weist in einer Ausführung (jeweils) eine mit Nanopartikeln versetzte organische Matrix auf, kann insbesondere hieraus bestehen. Die organische Matrix kann zum Beispiel aus Di(ethylenglykol)diacrylat, Neopentylglykoldiacrylat, Hexandioldiacrylat, Bisphenol-A-Novolak Epoxy Harz (SU8), 2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA), Polyacrylat, Polymethacrylat, Polymethylmethacrylat (PMMA), Styren und Poly[(2, 3,4,4,5,5-Hexafluorotetrahydrofuran-2, 3-diyl)(1, 1,2,2-tetrafluoroethylen)] (CYTOP) bestehen. Vorteilhafte Materialien für die Nanopartikel sind insbesondere ZnS, ZrO2, ZnO, BeO, AIN, TiO2 und SiO2.
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Diese Materialien eignen sich besonders für das erfindungsgemäße additive Herstellen, ohne dass die Erfindung hierauf beschränkt ist.
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In einer Ausführung weist die erste Scheibe und/oder die zweite Scheibe und/oder die wenigstens eine weitere Scheibe eine maximale Querschnittsfläche von wenigstens 0,1 cm2 und/oder höchstens 51 cm2 und/oder eine maximale Wandstärke von wenigstens 1 mm und/oder höchstens 1,5 cm auf, in einer Weiterbildung weist die erste Scheibe und/oder die zweite Scheibe und/oder die wenigstens eine weitere Scheibe eine maximale Querschnittsfläche von wenigstens 0,25 cm2 und/oder höchstens 30 cm2, insbesondere höchstens 20 cm2, und/oder eine maximale Wandstärke von wenigstens 2 mm auf. Zusätzlich oder alternativ weist in einer Ausführung der Abdeckbereich eine maximale Wandstärke von wenigstens 0,1 mm, in einer Weiterbildung von wenigstens 0,2 mm, auf. Zusätzlich oder alternativ weist in einer Ausführung der Abdeckbereich eine maximale Wandstärke von höchstens 2 cm auf.
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Durch diese Dimensionen kann in einer Ausführung die (jeweilige) Scheibe(n) einen vorteilhaften Sichtbereich definieren und/oder der Abdeckbereich die Scheibe(n) vorteilhaft schützen.
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In einer Ausführung definiert, in einer Weiterbildung begrenzt, die erste Scheibe einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem ersten Objektabstand bzw. einen Sichtbereich mit einer ersten vorbestimmten optischen Korrektur.
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In einer Weiterbildung definiert, in einer Ausführung begrenzt, ein Teil des Abdeckbereichs, der die erste Scheibe, in einer Weiterbildung auch die anderen Scheiben, (in Normal- bzw. Axial- bzw. Blickrichtung des Brillenglases betrachtet) nicht überdeckt bzw. überlappt, einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem von dem ersten Objektabstand verschiedenen Objektabstand bzw. einen Sichtbereich mit einer von der ersten Korrektur verschiedenen vorbestimmten optischen Korrektur. Dieser Teil des Abdeckbereichs, der die (erste) Scheibe(n) nicht überdeckt, bzw. der durch diesen Teil des Abdeckbereichs definierte Sichtbereich liegt in einer Ausführung - bei vertikal bzw. in einer Gebrauchsstellung bei nicht geneigtem Kopf ausgerichtetem Brillenglas - oberhalb der erste Scheibe bzw. des durch diese definierten Sichtbereichs und/oder unterhalb der erste Scheibe bzw. des durch diese definierten Sichtbereichs und/oder einseitig oder beidseitig (seitlich) neben der erste Scheibe bzw. dem durch diesen definierten Sichtbereich.
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Zusätzlich oder alternativ definiert, in einer Ausführung begrenzt, die zweite Scheibe in einer Weiterbildung einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem zweiten Objektabstand, der größer oder kleiner als der ersten Objektabstand ist, bzw. einen Sichtbereich mit einer zweiten vorbestimmten optischen Korrektur. In einer Weiterbildung definiert, in einer Ausführung begrenzt, die weitere Scheibe einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem von dem ersten und/oder zweiten Objektabstand verschiedenen Objektabstand bzw. einen Sichtbereich mit einer von der ersten und/oder zweiten Korrektur verschiedenen vorbestimmten optischen Korrektur.
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Dadurch kann in einer Ausführung ein besonders vorteilhaftes bi- bzw. tri- bzw. multifokales Korrektions-Brillenglas hergestellt werden, wobei in einer Ausführung vorteilhaft ein Übergang zwischen verschiedenen Sichtbereichen wenig(er) sichtbar ausgebildet werden kann.
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Somit kann in einer Ausführung die erste Scheibe eine gewünschte bzw. vorgegebene optische, in einer Ausführung dioptrische, Wirkung des Korrektions-Brillenglases oder eines Teilbereichs des Korrektions-Brillenglases wenigstens zu einem Teil, in einer Ausführung wenigstens zu 60%, insbesondere wenigstens zu 75%, bzw. wenigstens zu einem Großteil bzw. wenigstens im Wesentlichen bzw. wenigstens primär, realisieren, insbesondere einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem ersten Objektabstand begrenzen. Dabei kann der die Vorder- und/oder Rückseite der ersten Scheibe abdeckende Teil des Abdeckbereichs ebenfalls zu der gewünschten bzw. vorgegebenen optischen, in einer Ausführung dioptrischen, Wirkung dieses Bereichs des Korrektions-Brillenglases bzw. in diesem Sichtbereich beitragen, in einer Ausführung weniger als die erste Scheibe.
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Das Brillenglas kann insbesondere ein Einstärkenbrillenglas sein, bei dem die erste Scheibe eine gewünschte bzw. vorgegebene optische, in einer Ausführung dioptrische, Wirkung des Korrektions-Brillenglases wenigstens zu einem Teil, in einer Ausführung wenigstens zu 60%, insbesondere wenigstens zu 75%, bzw. wenigstens zu einem Großteil bzw. wenigstens im Wesentlichen bzw. wenigstens primär, realisiert, wobei vorzugsweise der die Vorder- und/oder Rückseite der ersten Scheibe abdeckende Teil des Abdeckbereichs ebenfalls zu dieser gewünschten bzw. vorgegebenen optischen, in einer Ausführung dioptrischen, Wirkung dieses Bereichs des Korrektions-Brillenglases beiträgt, in einer Ausführung weniger als die erste Scheibe.
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In einer anderen Ausführung ist das Brillenglas ein Mehrstärkenbrillenglas, in einer Ausführung ein multifokales, insbesondere bi- oder trifokales Korrektions-Brillenglas, das zwei oder mehr verschiedene Sichtbereiche zum scharfen Sehen in unterschiedlichen Objektabständen bzw. mit unterschiedlichen vorbestimmten optischen Korrekturen aufweist. Bevorzugt kann das Brillenglas frei von einer Dickenänderung an den Grenzen der Sichtbereiche sein. Vorteilhafterweise können die Sichtbereiche zumindest bereichsweise aus Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex ausgebildet sein, insbesondere mit einem stetigen Übergang. Vorteilhafterweise ist eine Grenze zwischen zwei Sichtbereichen in diesem Fall bei der bloßen Draufsicht auf das Brillenglas schwer erkennbar und bei der Durchsicht weniger störend. Weiter bevorzugt kann das Brillenglas mit zumindest zwei Sichtbereichen als Gleitsichtglas ausgebildet sein. Als Gleitsichtglas oder progressives Brillenglas werden Brillengläser bezeichnet mit einem Bereich, der zum Blicken in größere Entfernungen ausgelegt ist, einem Bereich, der zum Blicken in kürzere Entfernungen ausgelegt ist, und einer dazwischen angeordneten Progressionszone, in der die Wirkung des Brillenglases von dem Wert in dem einen Bereich auf den Wert im anderen Bereich längs einer zur Nase hin gewundenen Kurve zunimmt.
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Dabei definiert, in einer Weiterbildung begrenzt, die erste Scheibe in einer Ausführung einen ersten Sichtbereich des Mehrstärkenbrillenglas zum scharfen Sehen in einem ersten Objektabstand bzw. einen Sichtbereich mit einer ersten vorbestimmten optischen Korrektur.
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In einer Weiterbildung definieren, in einer Ausführung begrenzen, ein oder mehrere Teile des Abdeckbereichs, die die erste Scheibe und in einer Weiterbildung alle bzw. auch die andere(n) additiv hergestellte(n) Scheibe(n) (zweite Scheibe, weitere(n) Scheibe(n)), sofern (jeweils) vorhanden, nicht überdecken, (jeweils) einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem von dem ersten Objektabstand verschiedenen Objektabstand bzw. einen Sichtbereich mit einer von der ersten Korrektur verschiedenen vorbestimmten optischen Korrektur. Mit anderen Worten realisieren in einer Ausführung ein oder mehrere Teile des Abdeckbereichs (jeweils) wenigstens zu einem Teil, in einer Ausführung wenigstens zu 60%, insbesondere wenigstens zu 75%, bzw. wenigstens zu einem Großteil bzw. wenigstens im Wesentlichen bzw. wenigstens primär, in einer Ausführung alleine, eine gewünschte bzw. vorgegebene optische, in einer Ausführung dioptrische, Wirkung des Korrektions-Brillenglases.
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Dadurch kann in einer Ausführung vorteilhaft die höhere Brechkraft der ersten Scheibe für den ersten Sichtbereich und der (jeweilige Teil des) Abdeckbereichs, vorzugsweise wenigstens im Wesentlichen alleine bzw. primär, für einen oder mehrere andere Sichtbereich des Mehrstärkenbrillenglases genutzt werden. Dadurch kann in einer Ausführung das Mehrstärkenbrillenglas günstig(er) hergestellt und/oder leicht(er) und/oder dünn(er) ausgebildet und/oder eine Beeinträchtigung durch einen störenden Übergang zwischen verschiedenen Bereichen reduziert, vorzugsweise vermieden werden.
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Zusätzlich oder alternativ definieren, in einer Ausführung begrenzen, in einer Weiterbildung die zweite und gegebenenfalls weitere(n) additiv hergestellte(n) Scheibe(n) (jeweils) einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem von dem ersten Objektabstand verschiedenen Objektabstand bzw. einen Sichtbereich mit einer von der ersten Korrektur verschiedenen vorbestimmten optischen Korrektur, wobei auch hier der die Vorder- und/oder Rückseite dieser Scheibe(n) abdeckende Teil des Abdeckbereichs (jeweils) ebenfalls zu der gewünschten bzw. vorgegebenen optischen, in einer Ausführung dioptrischen, Wirkung des entsprechenden Bereichs des Korrektions-Brillenglases bzw. in diesem Sichtbereich beitragen kann, in einer Ausführung weniger als die jeweilige Scheibe.
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Dadurch kann in einer Ausführung vorteilhaft die höhere Brechkraft der verschiedenen Scheiben genutzt werden. Dadurch kann in einer Ausführung das Mehrstärkenbrillenglas (noch) leicht(er) und/oder dünn(er) ausgebildet und/oder eine Beeinträchtigung durch einen störenden Übergang zwischen verschiedenen Bereichen reduziert, vorzugsweise vermieden werden.
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In einer Ausführung wird, in einer Weiterbildung während und/oder nach seinem Herstellen, eine vordere Oberfläche und/oder eine hintere Oberfläche und/oder eine Randfläche des Abdeckbereichs oberflächenveredelt. Die Oberflächenveredelung erfolgt in einer Ausführung wenigstens teilweise während des additiven Herstellens des Abdeckbereichs gemeinsam mit diesem und/oder wenigstens teilweise nach dem additiven Herstellen des Abdeckbereichs.
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Wie vorstehend ausgeführt, kann durch die Abdeckung der Vorder- und/oder Rückseite und/oder des Umfangs der Scheibe(n) aus höherbrechendem Material mit Abdeckmaterial vorteilhaft eine Oberflächenveredelung der Vorder- und/oder Rückseite des Brillenglases durchgeführt werden, für die das Material der Scheibe(n) nicht oder schlecht geeignet ist.
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In einer Weiterbildung umfasst die Oberflächenveredelung der vorderen Oberfläche des Abdeckbereichs ein Anordnen, insbesondere Erzeugen, von einer oder mehreren Schichten auf der vorderen Oberfläche und/oder eine Oberflächenveredelung unter Temperierung, insbesondere Erwärmung, und/oder Materialabtrag und/oder mittels additiver Fertigung, vorzugsweise mit aushärtendem Lack, in einer Ausführung UV-aushärtendem Lack. In einer Ausführung wird die vordere Oberfläche des Abdeckbereichs mit wenigstens einer Hartschicht, vorzugsweise für eine hohe bzw. erhöhte Kratzfestigkeit, wenigstens einer Ver- oder Entspiegelungs- bzw. Antireflexschicht, in einer Weiterbildung für eine wellenlängenabhängige Ver- oder Entspiegelung, beispielsweise (nur) für UV-Licht, wenigstens einer Farb- bzw. Tönungsschicht, in einer Weiterbildung photochromen und/oder elektrochromen (variablen) Farbschicht, wenigstens einer Pflege- bzw. Easy-to-clean-Schicht, insbesondere schmutzabweisende, hydrophobe und/oder oleophobe Schicht, und/oder wenigstens einer Antibeschlagschicht versehen, vorzugsweise mittels additiver Fertigung, insbesondere mit aushärtendem Lack, in einer Ausführung UV-aushärtendem Lack.
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Zusätzlich oder alternativ umfasst in einer Weiterbildung die Oberflächenveredelung der hinteren Oberfläche des Abdeckbereichs ein Anordnen, insbesondere Erzeugen, von einer oder mehreren Schichten auf der hinteren Oberfläche und/oder eine Oberflächenveredelung unter Temperierung, insbesondere Erwärmung, und/oder Materialabtrag und/oder mittels additiver Fertigung, vorzugsweise mit aushärtendem Lack, in einer Ausführung UV-aushärtendem Lack. In einer Ausführung wird die hintere Oberfläche des Abdeckbereichs mit wenigstens einer Hartschicht, vorzugsweise für eine hohe bzw. erhöhte Kratzfestigkeit, wenigstens einer Ver- oder Entspiegelungs- bzw. Antireflexschicht, in einer Weiterbildung für eine wellenlängenabhängige Ver- oder Entspiegelung, beispielsweise (nur) für UV-Licht, wenigstens einer Farb- bzw. Tönungsschicht, in einer Weiterbildung photochromen und/oder elektrochromen (variablen) Farbschicht, wenigstens einer Pflege- bzw. Easy-to-clean-Schicht, insbesondere schmutzabweisende, hydrophobe und/oder oleophobe Schicht, und/oder wenigstens einer Antibeschlagschicht versehen, vorzugsweise mittels additiver Fertigung, insbesondere mit aushärtendem Lack, in einer Ausführung UV-aushärtendem Lack.
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Zusätzlich oder alternativ umfasst in einer Weiterbildung die Oberflächenveredelung der Randfläche des Abdeckbereichs ein Anordnen, insbesondere Erzeugen, von einer oder mehreren Schichten auf der Randfläche und/oder eine Oberflächenveredelung unter Temperierung, insbesondere Erwärmung, und/oder Materialabtrag und/oder mittels additiver Fertigung, vorzugsweise mit aushärtendem Lack, in einer Ausführung UV-aushärtendem Lack. In einer Ausführung wird die Randfläche des Abdeckbereichs mit wenigstens einer Hartschicht, vorzugsweise für eine hohe bzw. erhöhte Kratzfestigkeit, wenigstens einer Ver- oder Entspiegelungs- bzw. Antireflexschicht, in einer Weiterbildung für eine wellenlängenabhängige Ver- oder Entspiegelung, beispielsweise (nur) für UV-Licht, wenigstens einer Farb- bzw. Tönungsschicht, in einer Weiterbildung photochromen und/oder elektrochromen (variablen) Farbschicht, wenigstens einer Pflege- bzw. Easy-to-clean-Schicht, insbesondere schmutzabweisende, hydrophobe und/oder oleophobe Schicht, und/oder wenigstens einer Antibeschlagschicht versehen,, vorzugsweise mittels additiver Fertigung, insbesondere mit aushärtendem Lack, in einer Ausführung UV-aushärtendem Lack.
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Die Randfläche des Abdeckbereichs verbindet in einer Ausführung dessen vordere und hintere Oberfläche, wobei, wie an anderer Stelle erläutert, eine vordere Oberfläche in einer Ausführung von einem Auge eines Trägers einer Brille mit dem Brillenglas abgewandt ist, eine hintere Oberfläche entsprechend in einer Ausführung einem Auge eines Trägers einer Brille mit dem Brillenglas zugewandt.
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Insbesondere solche Oberflächenveredelungen sind bei Brillengläsern, die komplett aus höherbrechendem Material bestehen, häufig problematisch. Beispielsweise erweichen manche Brillengläser, die komplett aus höherbrechendem Material bestehen, bei Temperaturen zum Aushärten von Lackschichten. Durch die Abdeckung mit Abdeckmaterial kann in einer Ausführung vorteilhaft auch ein Brillenglas, das zur Definition wenigstens eines Sichtbereichs mit einer gewünschten bzw. vorgegebenen optischen, in einer Ausführung dioptrischen, Wirkung, in einer Weiterbildung zur Definition mehrerer Sichtbereiche mit unterschiedlichen gewünschten bzw. vorgegebenen optischen, in einer Ausführung dioptrischen, Wirkungen, die Scheibe(n) aus höherbrechendem Material nutzt, vorteilhaft oberflächenveredelt und dadurch das Brillenglas bzw. dessen Herstellung verbessert werden.
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Wie bereits erläutert, kann eine Oberflächenveredelung, insbesondere ein Anordnen, in einer Ausführung Erzeugen, einer oder mehrerer Schichten, mittels additiver Fertigung wenigstens teilweise bei der additiven Herstellung des Abdeckbereichs durchgeführt werden. Dadurch kann in einer Ausführung vorteilhaft die Produktionszeit verkürzt und/oder die Anbindung von additive gefertigten Schichten an das Abdeckmaterial verbessert werden. Zusätzlich oder alternativ wird in einer Ausführung eine Oberflächenveredelung, insbesondere ein Anordnen, in einer Ausführung Erzeugen, einer oder mehrerer Schichten, mittels additiver Fertigung wenigstens teilweise nach der additiven Herstellung des Abdeckbereichs durchgeführt bzw. der Abdeckbereich nach seiner additiven Herstellung mittels additiver Fertigung oberflächenveredelt. Dadurch können in einer Ausführung besonders vorteilhafte Materialien für die additiv gefertigten Schichten verwendet werden. Eine oder mehrere mittels Oberflächenveredelung angeordnet, insbesondere erzeugte, Schichten werden auch als Beschichtung bezeichnet.
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Nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist ein System zum Herstellen eines Korrektions-Brillenglases, insbesondere hard- und/oder softwaretechnisch, zur Durchführung eines hier beschriebenen Verfahrens eingerichtet, weist in einer Weiterbildung eine bzw. die 3D-Druckvorrichtung auf, die, insbesondere hard- und/oder softwaretechnisch, zum additiven Herstellen der Scheibe(n) und zum additiven Herstellen des Abdeckbereichs gemeinsam mit der bzw. den Scheibe(n) eingerichtet ist bzw. verwendet wird.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Korrektions-Brillenglas, das nach einem hier beschriebenen Verfahren hergestellt (worden) ist.
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Ein gemeinsames additives Herstellen von zwei Elementen im Sinne der vorliegenden Erfindung weist in einer Ausführung ein additives Herstellen der beiden Elemente mithilfe derselben 3D-Druckvorrichtung und/oder ein additives Herstellen der beiden Elemente in einem einheitlichen, insbesondere kontinuierlichen, Prozess auf. In einer Weiterbildung werden dabei wenigstens eine Schicht des einen Elements und des anderen Elements in demselben Arbeitsgang aufgebaut, bevor in einem weiteren Arbeitsgang eine weitere Schicht wenigstens eines der beiden Elemente aufgebaut wird. Dadurch kann in einer Ausführung die erste und gegebenenfalls zweite und/oder wenigstens eine weitere Scheibe besonders vorteilhaft von dem Abdeckbereich umhüllt bzw. in diesen eingebettet werden. Gleichermaßen ist es auch möglich, zunächst das eine Element und anschließend das andere Element additiv herzustellen, wobei beide Elemente mithilfe derselben 3D-Druckvorrichtung und/oder in einem einheitlichen, insbesondere kontinuierlichen, Prozess additiv hergestellt werden. Dadurch kann in einer Ausführung beispielsweise die erste Scheibe additiv hergestellt und direkt anschließend der Abdeckbereich additiv hergestellt und dadurch vorteilhaft mit der ersten Scheibe verbunden werden.
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Weiter bevorzugt kann das Herstellen des Brillenglases gemäß bereitgestellter Baudaten durch ein einheitenweises Anordnen von zumindest zwei verschiedenen Werkstoffen, insbesondere mit verschiedenen Brechungsindizes, auf einer Trägerplatte mittels der Druckvorrichtung ausgebildet werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Ausführungsbeispielen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
- 1: ein System beim Herstellen eines Korrektions-Brillenglases nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung;
- 2: ein Herstellen eines Korrektions-Brillenglases nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung; und
- 3: ein Korrektions-Brillenglas nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt ein System beim Herstellen eines Korrektions-Brillenglases nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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Das System weist eine stark schematisiert illustrierte 3D-Druckvorrichtung 1 dar, die in dem in 1 gezeigten Verfahrensstadium bzw. Schritt gerade eine weitere Schicht einer ersten Scheibe 10 aus einem erstem Material, das einen ersten Brechungsindex aufweist, und eines Abdeckbereich 20 aus einem Abdeckmaterial, das einen Brechungsindex aufweist, der kleiner als der erste Brechungsindex ist, ausbildet, in einer Ausführung durch lokales bzw. selektives Aufbringen von Volumenelementen in der prinzipiellen Art eines Tintenstrahldruckers, wobei die Volumenelemente miteinander bzw. der darunterliegenden Schicht verbunden und verfestigt bzw. ausgehärtet werden, beispielsweise durch eine Bestrahlung, insbesondere UV-Bestrahlung oder dergleichen. Natürlich können auch andere Verfahren der additiven Herstellung bzw. Fertigung verwendet werden. Insbesondere kann das Brillenglas auch in einer anderen Orientierung als in 1 illustriert hergestellt werden, insbesondere derart, dass die (augenabgewandte) Vorder- und (augenzugewandte) Rückseite des Brillenglases nicht vertikal übereinander, sondern horizontal nebeneinander angeordnet sind. Gestrichelt ist das hergestellte Brillenglas angedeutet.
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Wie insbesondere daraus erkennbar, deckt der Abdeckbereich 20 eine Vorderseite 11 und eine Rückseite 12 sowie einen Umfang 13 der ersten Scheibe 10 ab, wenn das Brillenglas hergestellt ist.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 handelt es sich um ein Einstärkenglas, bei dem die erste Scheibe 10 einen Sichtbereich zum scharfen Sehen in einem ersten Objektabstand definiert und eine gewünschte bzw. vorgegebene optische, in einer Ausführung dioptrische, Wirkung des Korrektions-Brillenglases im Wesentlichen bzw. primär realisiert, wobei der die Vorder- und Rückseite 11, 12 abdeckende Abdeckbereich 20 auch zu der gewünschten bzw. vorgegebenen optischen Wirkung beiträgt.
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Zudem wird, wie in 1 angedeutet, exemplarisch eine vordere Oberfläche 21 und eine Randfläche 23 des Abdeckbereichs 20 beim additiven Herstellen des Abdeckbereichs 20 mittels additiver Fertigung oberflächenveredelt, indem eine Beschichtung 30 additiv hergestellt wird.
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2 zeigt in 1 entsprechender Darstellung ein Herstellen eines Korrektions-Brillenglases nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung. Einander entsprechende Merkmale sind durch übereinstimmende Bezugszeichen bezeichnet, so dass nachfolgend nur auf Unterschiede eingegangen wird.
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In der Ausführung der 2 ist das Korrektions-Brillenglas ein Bifokal-Brillenglas, bei dem die erste Scheibe 10 einen Nahbereich im (in einer Gebrauchsstellung bei nicht geneigtem Kopf ausgerichtetem Brillenglas) unteren Teil des Brillenglas (links in 2) definiert bzw. eine entsprechende gewünschte bzw. vorgegebene dioptrische Wirkung des Korrektions-Brillenglases im Wesentlichen bzw. primär realisiert, wobei der die Vorder- und Rückseite 11, 12 abdeckende Abdeckbereich 20 auch zu dieser Wirkung beiträgt.
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Ein Teil 24 des Abdeckbereichs 20, der die erste Scheibe 10 nicht überdeckt, definiert einen Fernbereich im (in einer Gebrauchsstellung bei nicht geneigtem Kopf ausgerichtetem Brillenglas) oberen Teil des Brillenglases (rechts in 2) bzw. realisiert alleine eine entsprechende gewünschte bzw. vorgegebene dioptrische Wirkung des Korrektions-Brillenglases.
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Exemplarisch ist hier auch angedeutet, dass die vordere Oberfläche 21 des Abdeckbereichs 20 nach dem additiven Herstellen des Abdeckbereichs 20 mittels additiver Fertigung mit einer 3D-Druckvorrichtung 1' oberflächenveredelt wird, indem anschließend eine Beschichtung 30 additiv hergestellt wird. Gleichermaßen kann auch die 3D-Druckvorrichtung 1 verwendet werden.
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3 zeigt in 1, 2 entsprechender Darstellung ein Korrektions-Brillenglas nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung bzw. ein nach einem Verfahren nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung bzw. mittels des Systems der 1 hergestelltes Korrektions-Brillenglas. Einander entsprechende Merkmale sind durch übereinstimmende Bezugszeichen bezeichnet, so dass nachfolgend nur auf Unterschiede eingegangen wird.
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In der Ausführung der 3 ist das Korrektions-Brillenglas ebenfalls ein Bifokal-Brillenglas, bei dem die erste Scheibe 10 einen Nahbereich definiert bzw. eine entsprechende gewünschte bzw. vorgegebene dioptrische Wirkung des Korrektions-Brillenglases im Wesentlichen bzw. primär realisiert, wobei der die Vorder- und Rückseite 11, 12 abdeckende Abdeckbereich 20 auch zu dieser Wirkung beiträgt.
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Eine zweite Scheibe 40, die analog zur ersten Scheibe 10 gemeinsam mit dem Abdeckbereich 20 additiv hergestellt wird, definiert einen Fernbereich bzw. realisiert eine entsprechende gewünschte bzw. vorgegebene dioptrische Wirkung des Korrektions-Brillenglases im Wesentlichen bzw. primär, wobei der die Vorder- und Rückseite 41, 42 dieser zweiten Scheibe 40 abdeckende Abdeckbereich 20 auch zu dieser Wirkung beiträgt.
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Die erste und zweite Scheibe 10, 40 können aus dem gleichen (ersten) Material hergestellt werden bzw. bestehen, gleichermaßen kann die zweite Scheibe 40 auch aus einem anderen (zweiten) Material hergestellt werden bzw. bestehen.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist, insbesondere andere Oberflächenveredelungen, eine Abdeckung nur der Vorderseite oder nur der Rückseite der Scheibe(n), gegebenenfalls jeweils auch deren Umfangs, durch das Abdeckmaterial oder dergleichen. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1; 1'
- 3D-Druckvorrichtung
- 10
- erste Scheibe
- 11
- Vorderseite
- 12
- Rückseite
- 13
- Umfang
- 20
- Abdeckbereich
- 21
- vordere Oberfläche
- 23
- Randfläche
- 24
- Teil des Abdeckbereichs
- 30
- Beschichtung
- 40
- zweite Scheibe
- 41
- Vorderseite
- 42
- Rückseite