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Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Bildschirmvorrichtung und ein Computersystem. Insbesondere wird ein verbessertes System zur Erkennung der Benutzeranwesenheit beschrieben.
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Seit einigen Generationen sind bestimmte Bildschirme, z. B. die Modelle der P-Reihe von Fujitsu, mit integrierten infrarotbasierten Anwesenheits- oder Annäherungssensoren (proximity sensors, PS) ausgestattet, um den Stromverbrauch bei Abwesenheit des Benutzers zu senken. Der Erfassungswinkel dieser Annäherungssensoren ist, wie in 1 dargestellt, relativ klein (±20° von der senkrechten Achse).
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Wenn sich der Benutzer zu weit von der Mitte des Bildschirms entfernt, kann der Bildschirm unerwünscht in den Energiesparmodus wechseln. In Dual- oder Multi-Screen-Szenarien, in denen ein P-Line-Modell (mit PS) durch ein oder mehrere Mainstream-Modelle (B-Line, ohne PS) erweitert wird, kann dies häufiger vorkommen, da die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer mittig vor einem Bildschirm mit eingebautem Annäherungssensor sitzt, geringer wird. Hierbei sorgt Fujitsus Software DisplayView™ dafür, dass der Annäherungssensor der P-Line auch den Monitor der B-Line bei Abwesenheit des Benutzers in den Standby-Modus schaltet.
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Ein entsprechendes Verfahren, eine Steuersoftware und ein System sind in der
DE 10 2017 103 922 B3 offenbart. Wie darin offenbart, dient ein Bildschirmanzeigegerät mit einem eingebauten Anwesenheitssensor als Master-Bildschirmanzeigegerät zur Steuerung des Zustands eines oder mehrerer Slave-Bildschirmanzeigegeräte, die einen eingebauten Anwesenheitssensor aufweisen können oder auch nicht.
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In Zukunft werden Annäherungssensoren in weiteren Modellen eingeführt, wie z. B. in die B-Line-Display-Modelle von Fujitsu. Das bedeutet, dass ohne weitere Eingriffe jeder Bildschirm individuell in den Energiesparmodus wechselt, je nach Anwesenheit des Benutzers oder basierend auf einem Sensor eines vordefinierten Hauptbildschirms.
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Die
EP 3 779 642 A1 betrifft eine Anzeigevorrichtung mit einer Schnittstellenschaltung, die zum Empfangen eines Anzeigesignals von einer externen Rechenvorrichtung konfiguriert ist, einem Anzeigebildschirm, der zum Anzeigen des empfangenen Anzeigesignals konfiguriert ist, und einer Energieverwaltungsfunktion konfiguriert zum Steuern des Betriebszustands der Anzeigevorrichtung.
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Die US 2016 / 0 147 292 A1 stellt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern mindestens eines Teils einer oder mehrerer Funktionen eines elektronischen Geräts bereit, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Dabei kann das elektronische Gerät Vorgänge zum Identifizieren der Anzahl von einem oder mehreren Displays ausführen, die funktional mit dem elektronischen Gerät verbunden sind, und mindestens einen Teil von einer oder mehreren Funktionen des einen oder der mehreren Displays in Abhängigkeit der Anzahl in einem ersten oder einem zweiten Energieverbrauchsmodus ausführen.
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Gemäß der US 2017 / 0 139 661 A1 kann, anstatt die primäre Anzeige standardmäßig immer ein- oder auszuschalten, während ihre Anzeige auf eine sekundäre Anzeige gespiegelt wird, ein Sensormesswert verwendet werden, um zu entscheiden, ob die primäre Anzeige ein- oder ausgeschaltet sein sollte.
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Gemäß der US 2015 / 0 192 967 A1 enthält eine Anzeigevorrichtung: eine Anzeigeeinheit, die einen Anzeigebildschirm enthält, der ein Bild anzeigt, eine erste Seite, die sich in einer langen Richtung der Anzeigeeinheit erstreckt, und eine zweite Seite, die sich in einer kurzen Richtung der Anzeigeeinheit erstreckt; einen ersten Anwesenheitssensor, der auf der ersten Seite vorgesehen ist; einen zweiten Anwesenheitssensor, der auf der zweiten Seite vorgesehen ist; eine Anzeigebildschirm-Erfassungseinheit, die erfasst, ob sich der Anzeigebildschirm der Anzeigeeinheit in einer vertikalen Ausrichtung oder einer horizontalen Ausrichtung befindet; und eine Steuereinheit, die ein Erfassungsergebnis entweder des ersten Anwesenheitssensors oder des zweiten Anwesenheitssensors in Übereinstimmung mit der von der Anzeigebildschirm-Erfassungseinheit erfassten Ausrichtung erhält.
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Die
US 6 297 817 B1 offenbart ein Computersystem mit mehreren Monitoren, das einen Konfigurationsadressraum für softwaregesteuerte Initialisierung und Konfiguration enthält. Ein Monitorsynchronisationsverfahren umfasst das vorübergehende Neuzuordnen mehrerer Grafikchips zu einer gleichen Basisadresse, so dass Versuche, in ein speicherabgebildetes Register auf einem der Grafikchips zu schreiben, auch dasselbe schreiben auf den anderen Grafikchips registrieren.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Bildschirmvorrichtung offenbart, die einen Sensor zur Erkennung der Anwesenheit eines Benutzers in einem Erfassungsbereich, mindestens eine Schnittstelle zum Empfang von Steuerinformationen von mindestens einem externen Gerät, insbesondere einer weiteren Bildschirmvorrichtung oder eine Verarbeitungsvorrichtung eines Computers, und mindestens eine Steuereinheit aufweist. Die Steuereinheit ist konfiguriert, einen Energiesparzustand der Bildschirmvorrichtung auf der Grundlage mindestens eines von dem Sensor erhaltenen, ersten Benutzererkennungsstatus und mindestens einer über die mindestens eine Schnittstelle empfangene, zusätzliche Steuerinformation zu steuern, wobei die mindestens eine zusätzliche Steuerinformation einen von dem externen Gerät erhaltenen, zweiten Benutzererkennungsstatus anzeigt.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Computersystem offenbart, das eine Verarbeitungsvorrichtung eines Computers und mindestens zwei Bildschirmvorrichtungen gemäß dem ersten Aspekt aufweist, die über die mindestens eine Schnittstelle miteinander und/oder mit der Verarbeitungseinrichtung verbunden sind
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Gemäß weiteren Aspekten werden ein Verfahren zum Bestimmen eines Betriebszustands eines Gerätes, insbesondere einer Bildschirmvorrichtung, und ein Computerprogrammprodukt zum Synchronisieren wenigstens einer Bildschirmeinstellung offenbart.
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Die Erfinder haben erkannt, dass das Vorhandensein zusätzlicher Anwesenheits- oder Annäherungssensoren die Möglichkeit bietet, die Erkennung der Benutzeranwesenheit weiter zu verbessern. Dies kann erreicht werden, indem die Erkennungsergebnisse mehrerer Bildschirme berücksichtigt werden. Durch die Verwendung weiterer Steuerinformationen von einem externen Gerät, insbesondere einem weiteren Bildschirm mit Annäherungssensor, kommt es zu weniger unerwünschten Standby-Situationen. Dabei wird eine Erkennung einer Anwesenheit eines Benutzers mit jedem zusätzlichen Bildschirm besser.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand unterschiedlicher Ausführungsbeispiele und Szenarien beschrieben.
- 1 zeigt eine Bildschirmvorrichtung mit einem eingebauten Annäherungssensor.
- 2 zeigt ein Ablaufdiagram eines ersten Verfahrens zum Synchronisieren eines Energiesparzustands.
- 3 zeigt ein Ablaufdiagram eines zweiten Verfahrens zum Synchronisieren eines Energiesparzustands.
- 4 bis 6 zeigen unterschiedliche Szenarien für gemäß einer ersten Ausgestaltung eines Computersystems.
- 7 zeigt eine zweite Ausgestaltung eines Computersystems.
- 8 bis 10 zeigen GUI-Visualisierungen unterschiedliche Szenarien und Computersysteme.
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Aus dem Stand der Technik sind Lösungen zur Synchronisierung bestimmter Bildschirmeinstellungen in einem Szenario mit mehreren Bildschirmen bekannt. Wie im Folgenden beschrieben, sind sie allein jedoch unzureichend, um sensorgestützte Energiemanagementoptionen zu synchronisieren und zu steuern.
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Zur erfolgreichen, dezentralen Synchronisation eines Betriebszustandes ist es insbesondere vorteilhaft, wenn ein Gerät zwischen einem intern bestimmten Status und einem extern bestimmten Status unterscheidet.
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2 zeigt ein Ablaufdiagram eines Verfahrens zum Synchronisieren eines Energiesparzustands, insbesondere einer Bildschirmvorrichtung mit einem eingebauten Annäherungssensor wie in der 1 dargestellt.
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In einem Schritt S1 wird ein interner Benutzererkennungsstatus mittels eines geräteinternen ersten Sensors erfasst. Insbesondere gibt der erste Benutzererkennungsstatus an, ob ein Benutzer innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne, beispielsweise fünf Sekunden, in einem Erkennungsbereich eines eingebauten Annäherungssensors erkannt wurde.
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In einem Schritt S2 wird ein extern bestimmter Benutzererkennungsstatus erfasst. Hierzu wird im Ausführungsbeispiel eine über eine Geräteschnittstelle empfangene Steuerinformation ausgewertet, die einen von einem anderen Gerät bestimmten, korrespondierenden Betriebszustand anzeigt, der von dem anderen Gerät auf Grundlage wenigstens eines zweiten Sensors ermittelt wurde.
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In einem Schritt S3 wird ein erster vorbestimmter Betriebszustand ausgewählt, insbesondere ein Energiesparmodus, wenn sowohl der erste Benutzererkennungsstatus als auch der zweite Benutzererkennungsstatus anzeigen, dass keine Anwesenheit eines Benutzers erkannt wurde. In dem Fall, dass überhaupt kein Benutzer anwesend ist, wird die Bildschirmvorrichtung beispielsweise aus- oder dunkel geschaltet.
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In einem alternativen Schritt S4 wird ein zweiter vorbestimmter Betriebszustands ausgewählt, insbesondere ein normaler Betriebsmodus, wenn der interne Benutzererkennungsstatus oder der externe Benutzererkennungsstatus anzeigen, dass eine Anwesenheit eines Benutzers erkannt wurde. In dem Fall, dass ein Benutzer vor wenigstens einer mit der aktuellen Bildschirmvorrichtung gekoppelten Bildschirmvorrichtung erkannt wurde, bleibt die Bildschirmvorrichtungen somit eingeschaltet.
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In einem weiteren, optionalen Schritt S5 wird eine aktualisierte Steuerinformation über eine Geräteschnittstelle an das andere Gerät übermittelt, wenn sich ein bisheriger Betriebszustandes von dem ausgewählten Betriebszustand unterscheidet. Hierdurch wird ermöglicht, dass auch weitere Geräte, insbesondere andere Bildschirmvorrichtungen, von der durch die aktuelle Bildschirmvorrichtung erkannten Änderung des Betriebszustands informiert werden und ihren eigenen Betriebszustand bei Bedarf synchron ändern können.
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Nachfolgend wird eine konkrete Implementierung des oben beschriebenen Verfahrens auf Grundlage der Multi-Monitor-Sync (MMS) Technologie und Verwendung von herstellerspezifischen Virtual Control Panels (VCP) beschrieben, die bei Bedarf autark von den Steuereinrichtungen der beteiligten Bildschirme durchgeführt werden kann.
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Lösung 1: Hardwarebasierte Synchronisierung (MMS)
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Es ist ein Ziel, zusätzlich zu einfachen Einstellungen auch das PS-Verhalten zu synchronisieren. Die Synchronisierung des PS-Verhaltens ist eine größere Herausforderung als bei normalen Einstellungen, da eine bestimmte Logik implementiert werden muss. Falls 4 Bildschirme unterstützt werden, würde die resultierende Matrix wie folgt aussehen, wobei 0 für „Benutzer anwesend“ und 1 für „Benutzer abwesend“ steht:
Einzelne PS | Synchrone PS |
Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D | A und B und C und D |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 0 | 0 | 1 | 0 |
0 | 0 | 1 | 0 | 0 |
0 | 0 | 1 | 1 | 0 |
0 | 1 | 0 | 0 | 0 |
0 | 1 | 0 | 1 | 0 |
0 | 1 | 1 | 0 | 0 |
0 | 1 | 1 | 1 | 0 |
1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1 | 0 | 0 | 1 | 0 |
1 | 0 | 1 | 0 | 0 |
1 | 0 | 1 | 1 | 0 |
1 | 1 | 0 | 0 | 0 |
1 | 1 | 0 | 1 | 0 |
1 | 1 | 1 | 0 | 0 |
1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
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Leider gibt es bei bekannten Hardware-Lösungen wie MMS keinen zentralen Controller, der die Informationen von allen vier Annäherungssensoren sammelt und das Verhalten auf der Grundlage der Berechnung aller Sensordaten steuert. Jeder Bildschirm verfügt über einen eigenen Controller - den Scaler-IC -, der nur mit den Bildschirmen kommunizieren kann, die direkt vor und nach ihm in einer Daisy-Chain-Konfiguration angeordnet sind, z. B. über eine DisplayPort-Verbindung.
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Um dieses Problem zu lösen, werden drei einzelne PS-Bits eingerichtet:
- - Bit a: (Kein VCP) „Interne PS-Erkennung“ (wechselt auf 1, wenn der Benutzer > 5 Sekunden abwesend ist)
- - Bit b: (VCP unterstützt lesen/schreiben) „Externe PS-Erkennung“ (diese wird für MMS verwendet)
- - Bit c: (VCP unterstützt nur Lesezugriff) „Berechnete PS-Erkennung“
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Maßgeblich für das PS-Verhalten (z.B. Einleiten eines Energiesparmodus) der Bildschirme ist immer Bit c.
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Bit b wird für die Statuskommunikation über MMS verwendet.
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Im Falle einer Zustandsänderung von Bit a muss jeder Bildschirm den Wert von Bit a in Bit c übertragen.
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Im Falle einer Zustandsänderung von Bit b muss jeder Bildschirm Folgendes berechnen: Bit a A Bit b = Bit c (UND-Gatter)
UND-Gatter (A) |
Eingabe | Ausgabe |
a | b | a UND b |
0 | 0 | 0 |
0 | 1 | 0 |
1 | 0 | 0 |
1 | 1 | 1 |
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In beiden Fällen wird, wenn Bit c nicht gleich Bit b ist, der Wert von Bit b mit dem Wert von Bit c überschrieben.
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Das Verfahren ist Flussdiagramm gemäß 3 dargestellt.
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Beispiel-Szenario: Der Benutzer kommt aus der Kaffeepause zurück. Vier Bildschirme A bis D sind mittels einer sogenannten Daisy Chain verbunden, wie in 4 dargestellt.
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Während der Abwesenheit des Benutzers stellt sich die Ausgangssituation wie folgt dar:
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Nun kommt der Benutzer zurück und stellt sich vor Bildschirm A. Bildschirm A erkennt eine Zustandsänderung von Bit a.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 → 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Das Bit a von Bildschirm A ist jetzt 0, so dass Bit c auf den gleichen Wert geändert wird.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 1 → 0 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Das Bit c (0) von Bildschirm A ist nicht gleich dem Bit b (1), so dass Bit b den Wert von Bit c (0) annimmt.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 → 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Da sich das Bit b von Bildschirm A geändert hat, wird MMS ausgelöst, um den Wert mit dem nächsten Bildschirm in der Kette (Bildschirm B) zu synchronisieren.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 1 → 0 | 1 | 1 |
Bit c | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Bildschirm B erkennt einen Zustandswechsel von Bit b, berechnet Bit a (1) A Bit b (0) = Bit c (0).
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Nach dem MMS-Prinzip informiert Bildschirm B Bildschirm A und Bildschirm C über den Wert von Bit b.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 1 → 0 | 1 |
Bit c | 0 | 1 → 0 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Das Bit c (0) von Bildschirm B ist gleich dem Bit b (0), so dass sich das Bit b nicht ändert. Da das Bit b (0) von Bildschirm A bereits 0 ist, ändert sich daher bei Bildschirm A durch das MMS-Signal ebenfalls nichts.
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Bildschirm C und Bildschirm D folgen demselben Verfahren wie Bildschirm B.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Jetzt wissen alle Bildschirme, dass der Benutzer anwesend ist, auch wenn die Sensoren von Bildschirm B, C und D dessen Abwesenheit melden. Alle Bildschirme bleiben aktiv.
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Folge-Szenario: Der Benutzer wechselt von Bildschirm A zu Bildschirm B wie in 5 dargestellt.
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Bildschirm A und Bildschirm B erkennen einen Zustandswechsel von Bit a.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0→1 | 1→0 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Bildschirm A überträgt den Wert von Bit a auf Bit c. Bildschirm B überträgt den Wert von Bit a auf Bit c.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 0 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 0 → 1 | 0 - keine Änderung | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Das Bit c (1) von Bildschirm A ist nicht gleich dem Bit b (0), so dass Bit b den Wert von Bit c (1) annimmt.
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Das Bit c (0) von Bildschirm B ist gleich dem Bit b (0), so dass sich das Bit b nicht ändert.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 0 | 1 | 1 |
Bit b | 0 → 1 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 1 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Da sich das Bit b von Bildschirm A geändert hat, wird MMS ausgelöst, um den Wert mit dem des nächsten Bildschirms in der Kette (Bildschirm B) zu synchronisieren.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 0 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 0 → 1 | 0 | 0 |
Bit c | 1 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Bildschirm B erkennt einen Zustandswechsel von Bit b, berechnet Bit a (0) A Bit b (1) = Bit c (0).
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Das Bit c (0) des Bildschirms B ist nicht gleich dem Bit b (1), so dass das Bit b auf 0 wechselt.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 0 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 → 0 | 0 | 0 |
Bit c | 1 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Nach dem MMS-Prinzip informiert Bildschirm B Bildschirm A und Bildschirm C über den Wert von Bit b (0).
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 0 | 1 | 1 |
Bit b | 1 → 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 1 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Bildschirm A erkennt einen Zustandswechsel von Bit b, berechnet Bit a (1) A Bit b (0) = Bit c (0).
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 0 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 1 → 0 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Das Bit c (0) von Bildschirm A ist gleich dem Bit b (0), so dass sich das Bit b nicht ändert.
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Alle Bildschirme sind sich der Anwesenheit des Benutzers bewusst. Die Abwesenheitserkennung von Bildschirm A wurde durch die Anwesenheitserkennung von Bildschirm B korrigiert.
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Folge-Szenario: Der Benutzer verlässt seinen Arbeitsplatz zum Mittagessen wie in 6 dargestellt.
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Bildschirm B erkennt einen Zustandswechsel von Bit a.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 0 → 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Das Bit a von Bildschirm B ist jetzt 1, so dass auch Bit c diesen Wert annimmt.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 0 | 0 → 1 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Das Bit c (1) von Bildschirms B ist nicht gleich Bit b (0), so dass Bit b den Wert von Bit c (1) annimmt.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 → 1 | 0 | 0 |
Bit c | 0 | 1 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Nach dem MMS-Prinzip informiert Bildschirm B Bildschirm A und Bildschirm C über den Wert von Bit b.
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Bildschirm C informiert Bildschirm D über den Wert von Bit b.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0→1 | 1 | 0→1 | 0→1 |
Bit c | 0 | 1 | 0 | 0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Bildschirm A, C und D erkennen einen Zustandswechsel von Bit b, berechnen Bit a (1) A Bit b (1) = Bit c (1).
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 0→1 | 1 | 0→1 | 0→1 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Die Abwesenheit des Benutzers ist nun über alle Bildschirme hinweg synchronisiert. In Folge dessen schalten alle Bildschirme synchron in einen Energiespar-Modus. Beispielsweise fängt jeder der Bildschirm an, pro Sekunde die Helligkeit um 1% zu reduzieren, bis dieser eine vorbestimmte, niedrigste Helligkeit erreicht.
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Lösung 2: Softwarebasierte Synchronisierung (DisplayView)
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Zusätzlich oder alternativ kann es vorteilhaft sein, eine Software-Komponente, wie beispielsweise die DisplayView-Software von Fujitsu zu verwenden, die auf einem mit den Bildschirmen verbundenen Computer läuft, um das PS-Verhalten in einer Konfigurationen ohne Daisy Chain oder in gemischten Szenarien zu synchronisieren.
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Beispiel-Szenario: Der Benutzer kommt aus der Kaffeepause zurück. vier Bildschirme A bis D sind einzeln an das System angeschlossen wie in 7 dargestellt.
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Während der Abwesenheit des Benutzers stellt sich die Ausgangssituation wie folgt dar:
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Nun kommt der Benutzer zurück und stellt sich vor Bildschirm A. Bildschirm A erkennt eine Zustandsänderung von Bit a.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 1 → 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Das Bit a von Bildschirm A ist jetzt 0, so dass Bit c auch diesen Wert annimmt.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bit c | 1 → 0 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Das Bit c (0) von Bildschirm A ist nicht gleich dem Bit b (1), so dass Bit b den Wert von Bit c (0) annimmt.
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DisplayView erkennt die Änderung von Bit c, wendet die oben erläuterte Logik an, um einen synchronisierten PS-Status zu bestimmen, und ändert Bit b für alle Bildschirme.
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 1 → 0 | 1 → 0 | 1 → 0 | 1 → 0 |
Bit c | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend | Benutzer abwesend |
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Bildschirm B, C und D erkennen einen Zustandswechsel von Bit b, berechnen Bit a (1) A Bit b (0) = Bit c (0).
| Bildschirm A | Bildschirm B | Bildschirm C | Bildschirm D |
Bit a | 0 | 1 | 1 | 1 |
Bit b | 0 | 0 | 0 | 0 |
Bit c | 0 | 1→0 | 1→0 | 1→0 |
Bildschirmzustand | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend | Benutzer anwesend |
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Mit Hilfe von DisplayView wird die Benutzerpräsenz nun über alle Bildschirme ohne MMS synchronisiert.
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Lösung 3: Kombinierte Hardware- (MMS) und Software- (DisplayView) basierte Synchronisierung
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Wenn die beiden oben genannten Lösungen kombiniert werden, kann es schwierig sein, zu wissen, welche Bildschirme über MMS und welche über DisplayView synchronisiert werden müssen.
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Dazu können zwei neue VCP-Codes innerhalb des vom Hersteller definierten Bereichs der VCP-Code-Tabelle festgelegt werden.
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Beispiel:
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- VCP-Code: Anwesenheitssensor-Synchronisation (PSS)
- 0x00: MMS des Anwesenheitssensors ist ausgeschaltet
- 0x01: MMS des Anwesenheitssensors ist eingeschaltet
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VCP-Code: Sync-Verifizier-Wert
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Kann einen 2-Byte-Hex-Wert von 0x00 bis 0xFF enthalten. Der Standardwert für die Bildschirme ist 0x00. Der Wert wird über MMS synchronisiert, hat aber keinen Einfluss auf die Bildschirmeinstellungen. Der Zweck ist, dass DisplayView einen Zufallswert (außer 0x00) hineinschreibt, um zu sehen, welche Bildschirme miteinander synchronisiert sind.
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Verfahren:
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Während der Initialisierung des Bildschirms kann die DisplayView-Software, die auf dem Computer läuft, den PSS-Status jedes Bildschirms überprüfen. Für alle Bildschirme mit dem PSS-Status 0x01 schreibt sie einen Zufallswert von 0x01 bis 0xFF in den Sync-Verifizier-VCP-Wert eines Bildschirms und liest den Wert von allen anderen Bildschirmen. Die Bildschirme, die den gleichen Sync-Verifizier-Wert haben, werden von MMS als synchronisiert bestätigt.
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DisplayView zeigt die per MMS synchronisierten Bildschirme durch ein dazwischenliegendes Schlosssymbol optisch an.
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Im folgenden Szenario muss DisplayView die Synchronisierung nicht durchführen, da alle Bildschirme, die über die PSS-Funktion verfügen, bereits intern synchronisiert sind. Eine mögliche GUI-Visualisierung dieses Szenarios ist in 8 dargestellt. Im beschriebenen Beispiel hat der Monitor ganz rechts (B24-9 WE) keinen eingebauten Anwesenheitssensor und muss daher nicht in die Synchronisierung einbezogen werden.
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Optional wird der Monitor B24-9 WE durch DisplayView gemäß dem in der
DE 10 2017 103 922 B3 beschriebenen Verfahren angesteuert. Der Verbund der linken drei Bildschirme P2410 WE, P2110 WE CAM und B2410 WE übernimmt dabei zusammen die Rolle als Master und der rechte Bildschirm B24-9 WE übernimmt die Rolle des Slave.
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Im folgenden Szenario muss DisplayView die Synchronisierung zwischen der Daisy-Chain-Verkettung von Bildschirmen 1 und 2 und der Daisy-Chain-Verkettung von Bildschirmen 3 und 4 durchführen. Die gepunktete Linie in der GUI-Visualisierung gemäß 9, die die Synchronisierung anzeigt, hat kein Schloss-Symbol, das die MMS-Fähigkeit anzeigt.
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Im folgenden Szenario muss DisplayView die Synchronisierung zwischen allen Bildschirmen übernehmen. Die gepunktete Linie in der GUI-Visualisierung gemäß 10 zeigt, dass diese Bildschirme synchronisiert werden sollen und können, aber das fehlende Schlosssymbol weist auf die fehlende MMS-Fähigkeit hin.