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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zur Anpassung einer Einstellung eines Fahrerarbeitsplatzes eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine sensorgestützte Ermittlung einer optimierungsbedürftigen ersten Körperhaltung eines Insassen.
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Moderne Fahrzeugsitze bieten eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten. Zu diesen zählen (je nach Ausstattung) variable Lordosenstütze, höhen- und neigungsverstellbare Kopfstütze, Lehnenbreitenverstellung, Sitztiefenverstellung, Schulterstütze, Sitzlängsposition, Sitzhöhenposition und Lehnenwinkelverstellung. Am Fahrerarbeitsplatz gibt es darüber hinaus weitere Möglichkeiten, den physiognomischen Gegebenheiten eines aktuellen Anwenders zu entsprechen, indem eine Längs-Position und eine Höhe eines Lenkrades ebenso wie eine Position der Pedalerie an die Maße und Wünsche des Anwenders anzupassen sind.
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Ungeübte Anwender, insbesondere bei der gemeinsamen Verwendung eines Fortbewegungsmittels (Pool-Fahrzeug, Carsharing, etc.) oder bei Neufahrzeugen, insbesondere bei Markenwechsel, können die Einstellungsmöglichkeiten überfordern.
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https://www.automotiveit.eu/archiv/autositz-passt-sich-dem-fahrer-an schlägt vor, eine Kamera zu verwenden, um die Körpergröße eines zukünftigen Insassen vor dem Einsteigen zu messen und den Sitz anschließend automatisch in eine geeignete Position zu bringen.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine geeignete Einstellung eines Fahrerarbeitsplatzes an die Bedürfnisse eines Anwenders schnell und einfach vornehmen zu können.
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Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Anpassung einer Einstellung eines Fahrerarbeitsplatzes für ein Fortbewegungsmittel gelöst. Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise ein PKW, Transporter, LKW, Luft- und/oder Wasserfahrzeug sein. Der Fahrerarbeitsplatz ist derjenige Ort, an welchem der Führer des Fortbewegungsmittels Platz nimmt, um die Fahrzeugführung (Längs- und/oder Querführung) mit Händen und/oder Füßen zu beeinflussen. Der Fahrerarbeitsplatz eines PKWs umfasst daher zumindest den Fahrersitz sowie das Lenkrad und die Pedalerie. Eine Einstellung des Fahrerarbeitsplatzes bezieht sich insbesondere auf die geometrischen Beziehungen (und Abstände) zwischen den einzelnen Bestandteilen, insbesondere unter ergonomischen Gesichtspunkten. In einem ersten Schritt wird eine Körperhaltung eines aktuellen Insassen auf einem Sitz des Fortbewegungsmittels mittels eines Sensors erfasst. Mit anderen Worten befindet sich ein Anwender als Insasse innerhalb einer Fahrgastzelle des Fortbewegungsmittels auf einem Sitz. Der Sitz kann beispielsweise ein Fahrersitz, ein Beifahrersitz oder ein Fondsitz sein. Der Sensor kann beispielsweise eine Kamera sein, also optisch Signale aus dem Innenraum des Fortbewegungsmittels aufnehmen. Der Sensor kann insbesondere im Innenraum des Fortbewegungsmittels fest verbaut sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor in einem vom Anwender mitgeführten Endgerät (auch: „Drahtloskommunikationsendgerät“) enthalten sein. Der Sensor kann eine kapazitive Wirkungsweise aufweisen, um beispielsweise die Position der Hände des Anwenders am Lenkrad des Fortbewegungsmittels zu ermitteln oder die Anlage an und den Druck des Körpers des Anwenders auf die unterschiedlichen Bereiche des Sitzes zu ermitteln. Als Körperhaltung des Insassen werden insbesondere die geometrischen Beziehungen der unterschiedlichen Gliedmaßen des Körpers des Insassen zueinander, insbesondere unter ergonomischen Gesichtspunkten, verstanden. In einem zweiten Schritt wird die Körperhaltung anhand von Daten des Sensors mit einer vordefinierten Referenz verglichen. Mit anderen Worten wird das Ausgangssignal des Sensors beim Erfassen der Körperhaltung von einer Auswerteeinheit mit einer datentechnisch vorliegenden Referenz verglichen. Die Referenz kann beispielsweise ein (vereinfachtes) Modell des Insassen repräsentieren. In Abhängigkeit eines Ergebnisses des Vergleiches wird anschließend eine Soll-Position dem Sitz bzw. dem Lenkrad bzw. der Pedalerie des Fortbewegungsmittels automatisch zugeordnet. Als ein „automatisches Zuordnen“ wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Ermittlung einer Soll-Position für einen oder mehrere Teile des Fahrerarbeitsplatzes verstanden. Diese Ermittlung erfolgt in Abhängigkeit des sensorisch erfassten Insassen sowie des von ihm eingenommenen Fahrerarbeitsplatzes. Die Soll-Position wird somit als Ziel der Anpassung der Einstellung des Fahrerarbeitsplatzes formuliert und kann anschließend als Empfehlung ausgegeben oder automatisch (motorisch) hergestellt werden. Mit anderen Worten kann dem Anwender ein Hinweis darauf gegeben werden, dass seine aktuelle Körperhaltung dadurch unterstützt werden kann, dass der Fahrerarbeitsplatz automatisch oder manuell angepasst wird oder es wird eine automatische Ansteuerung von Motoren zur Anpassung der Einstellung des Fahrerarbeitsplatzes veranlasst. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Hinweis ausgegeben werden, dass der Anwender eine automatische (motorische) Anpassung des Fahrerarbeitsplatzes quittieren muss, damit diese anschließend vollautomatisch stattfinden kann. Der Anwender hat auf diese Weise nicht sämtliche Einstellungen selbständig vorzunehmen. Vielmehr wird ein Optimum der (mitunter voneinander abhängigen) Elemente des Fahrerarbeitsplatzes ermittelt und kommuniziert oder automatisch realisiert. Eine Wahrscheinlichkeit dahingehend, dass der Anwender vor Beginn seiner Fahrt eine bestmögliche Einstellung des Fahrerarbeitsplatzes vornimmt / vornehmen lässt ist somit wahrscheinlicher, wodurch die Wahrscheinlichkeit von körperlicher Überbeanspruchung, Ermüdungserscheinungen, Durchblutungsstörungen und somit letztendlich von Verkehrsrisiken weiter vermindert wird.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bevorzugt kann das erfindungsgemäße Verfahren weiter ein automatisches Erkennen einer räumlichen Lage von Gliedmaßen in den Daten des Sensors umfassen. Die Daten können beispielsweise ein Kamerabild, ein Ultraschallbild, ein kapazitives Messergebnis o.ä. umfassen und die Lage der Kanten des Körpers / der Bekleidung des Insassen im Raum kennzeichnen. In Abhängigkeit der Körpermaße sowie der Lage der Gliedmaßen des Insassen kann ein datentechnisches Körpermodell des Insassen automatisch zugeordnet werden. Dieses kann insbesondere die absoluten Längen von Gliedmaßen (z.B. Unterschenkel, Oberschenkel, Torso, Oberarm, Unterarm, Hals, Kopf) sowie die relative räumliche Lage der Gliedmaßen zueinander sowie ihre absolute Lage im Raum kennzeichnen. Hierbei können Winkel zwischen länglichen Gliedmaßen ermittelt werden. Ein entsprechendes Modell bzw. Kenngrößen des Modells können auch in der zugeordneten, vordefinierten Referenz enthalten sein. Diese kann beispielsweise als Lookup-Tabelle (Nachschlage-Tabelle) und/oder parametrisch abgespeichert sein. Das automatische Zuordnen der Sollposition der Elemente des Fahrerarbeitsplatzes erfolgt nun so, dass die tatsächliche Körperhaltung (bzw. das dem Insassen zugeordnete datentechnische Körpermodell) mit der Soll-Körperhaltung bzw. der vordefinierten Referenz bestmöglich übereinstimmt. Auf diese Weise können von der Arbeitsergonomie entwickelte Leitlinien so einfach und bequem wie möglich erfüllt und Komfort sowie Fahrfreude verbessert werden.
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Im Zuge des automatischen Erkennens einer räumlichen Lage von Gliedmaßen (z.B. mittels einer Kantenerkennung im Kamerabild) kann eine Ermittlung eines Winkels zwischen einem Oberarm und einem Unterarm des Insassen erfolgen. In entsprechender Weise können auch Winkel zwischen einem Oberschenkel und einem Unterschenkel des Insassen sowie ein Winkel zwischen einem Oberschenkel und einem Torso des Insassen ermittelt werden. Dies kann z.B. mittels Drivers Attention Kamera erfolgen. Auch die Höhe der Hände gegenüber einer Höhe der Schultern des Insassen oder einer Höhe der Augen des Insassen kann in die Ermittlung der räumlichen Lage der Gliedmaßen des Anwenders eingehen. Somit kann beispielsweise verhindert werden, dass Gliedmaßen „einschlafen“ oder mit weniger Blutsauerstoff versorgt werden, Schultern verspannen oder die Hände des Insassen seinen Blick auf das Kombiinstrument verhindern oder verwehren.
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Bevorzugt kann für jeden Bestandteil des Fahrerarbeitsplatzes eine ideale Position für das aktuelle Körpermodell des Insassen vordefiniert sein. Mit anderen Worten kann die Position und Neigung im Raum für die Sitzfläche und die Rückenlehne in Abhängigkeit einer gemessenen Physiognomie des Insassen vordefiniert sein. In entsprechender Weise kann dies für das Lenkrad und seine Ausfahrweite (x-Richtung) und Höhe (z-Richtung) sowie die Pedalerie des Fortbewegungsmittels gelten. Eine gegebenenfalls iterative und komplexe Regelung der einzelnen Elemente des Fahrerarbeitsplatzes kann hierdurch entfallen und somit insbesondere Rechenleistung eingespart werden.
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Optional kann zusätzlich der spätere Insasse bereits vor dem Einsteigen in das Fortbewegungsmittel mittels eines (auf den späteren Insassen gerichteten) Sensors erfasst werden. Dieser Sensor kann eine Kamera, insbesondere eine Fahrzeug-eigene Kamera und/oder eine Kamera eines vom Anwender mitgeführten mobilen Endgerätes umfassen. Bevorzugt kann der spätere Insasse unterschiedliche Körperhaltungen einnehmen, um die körperlichen Proportionen und Gegebenheiten des späteren Insassen besonders gut sensortechnisch identifizieren zu können. Dieser Vorgang kann insbesondere durch Ausgabe von Anweisungen (durch ein Smartphone und/oder das erfindungsgemäße Fortbewegungsmittel) geführt werden. Beispielsweise können Vorgaben ausgegeben werden, die jeweils einzunehmende Körperhaltung, also z.B. aufrechtstehend, Arme seitlich abgespreizt, Beine schulterbreit, anschließend eine gehockte Stellung, eine Verbeugung, und die vorgenannten Positionen einmal frontal und einmal seitlich zur Kamera einzunehmen. Somit können die ermittelten Sensordaten die Proportionen der Gliedmaßen des Anwenders besonders gut widerspiegeln. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen vordefinierten Referenzen können anschließend in Abhängigkeit eines Ergebnisses dieser Sensordaten erstellt werden.
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Um eine häufige Erstellung der vordefinierten Referenz zu vermeiden und dennoch eine erfindungsgemäß schnelle und unkomplizierte Einstellung des Fahrerarbeitsplatzes zu gewährleisten, kann die vordefinierte Referenz in Abhängigkeit einer sensorisch festgestellten Identität des Insassen gewählt / aktiviert werden. Mit anderen Worten wird eine zu einem früheren Zeitpunkt ermittelte vordefinierte Referenz anhand einfacher Merkmale des Anwenders erneut aufgerufen. Dies kann beispielsweise die Verwendung eines vom Insassen mitgeführten Fahrzeugschlüssels und/oder mobilen Anwenderendgerätes, anhand seines Fingerabdrucks, anhand seiner Gesichtsgeometrie o.ä. festgestellt werden. Somit kann der Insasse auch nach längerer Zeit beim Zustieg in das Fortbewegungsmittel schnell und exakt in idealer Weise am Fahrerarbeitsplatz positioniert werden bzw. der Fahrerarbeitsplatz in schneller und einfacher Weise an die körperlichen Gegebenheiten des Anwenders angepasst werden.
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Um die Erfassung der aktuellen Körperhaltung des Insassen zu unterstützen und die Sensordaten möglichst aussagekräftig zu machen, kann das erfindungsgemäße Verfahren eingeleitet werden, indem eine Anweisung an den Insassen ausgegeben wird, eine vordefinierte Körperhaltung am Fahrerarbeitsplatz einzunehmen. Beispielsweise kann dies bedeuten, dass der Insasse beide Hände ans Lenkrad legt, die Position am Lenkrad kann (z.B. 3 Uhr und 9 Uhr - Position) angegeben wird, der Kopf an die Kopfstütze angelegt und die Füße an die Pedalerie gebracht werden. Anschließend kann ermittelt werden, dass der Insasse die vordefinierte Haltung eingenommen hat. Dies kann beispielsweise sensorisch ermittelt werden. Beispielsweise können kapazitive Sensoren die Hände am Lenkradkranz ermitteln. Eine Innenraumkamera kann ermitteln, dass der Anwender den Kopf an die Kopfstütze angelegt hat. Sensoren an den Pedalen können ermitteln, dass der Anwender die Füße an den Pedalen hat bzw. diese (z.B. vollständig) durchgetreten hat. Auf diese Weise können aussagekräftige Daten dahingehend gesammelt werden, wie die aktuelle Körperhaltung des Insassen ist und wie sie zur vordefinierten Referenz steht. Anschließend können die oben genannten Schritte ausgeführt werden, um eine automatische Korrektur bzw. eine Optimierung der Körperhaltung des Insassen zu unterstützen oder vorzunehmen.
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Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung besteht in der Implementierung einer (semi-)automatischen Einstellungsunterstützung für die Sitze, die Lenksäule und die Pedalerie eines Fortbewegungsmittels mit automatischer, insbesondere visueller, Unterstützung / Anleitung durch das Fortbewegungsmittel. Beispielsweise können optische Ausgaben über ein Kombiinstrument und/oder ein zentrales Informationsdisplay (CID) erfolgen. Die Daten für die semi-automatische Einstellungsunterstützung (Sitzhöhe, -winkel, Neigungswinkel, Lenkradhöhe und „Ausfahrzustand“) werden durch Sensoren kapazitiver Natur und/oder einen oder mehrere optische Sensoren (Kameras) ermittelt. Zudem können Empfehlungen ausgegeben werden, wie die Sitzposition und die Lenkradposition und die Pedalposition oder einzelne der vorgenannten Positionen in einer für die Fahrsicherheit und/oder den Fahrkomfort zuträglichen Weise geändert werden können. In Serienfahrzeugen vielfach vorhandene Sensoren können zur Ermittlung der erfindungsgemäß erforderlichen Daten verwendet werden. In Serienfahrzeugen vielfach vorhandene Auswerteeinheiten können verwendet werden, um die erfindungsgemäß erforderlichen Schritte auszuführen. Entsprechendes gilt für in Serienfahrzeugen enthaltene Datenspeicher, welche zur Speicherung der Instruktionen und Referenzen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden können.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann ohne einschränkenden Charakter beispielsweise wie folgt charakterisiert werden:
- • Bestandsaufnahme unter Berücksichtigung des aktuellen Anwender-/ Insassen-Profils. Hierzu kann ein Funkschlüssel ausgewertet oder eine physiognomische Eigenheit des Anwenders sensorisch erkannt werden.
- • Anschließend wird eine Optimierung der Sitzeinstellung und/oder der Lenkradeinstellung und/oder der Pedalerieeinstellung auf Basis der Ermittlung einer Abweichung zwischen aktueller Sitzposition und objektiv optimaler Sitzposition für die Fahrsicherheit vorgenommen. Es wird die richtige Sitzhöhe empfohlen bzw. automatisch hergestellt, der Abstand des Torsos zum Lenkrad empfohlen oder automatisch hergestellt und die Einstellung der Lenksäule optimiert, um den Fahrerarbeitsplatz bestmöglich an die körperlichen Gegebenheiten des Insassen anzupassen.
Die Einstellung von Sitz, Lenksäule (und optional Pedalerie) kann beispielsweise optisch, insbesondere graphisch, dargestellt werden. Hierbei kann eine aktuelle Einstellung von Sitz und Lenksäule einer optimalen Einstellung von Sitz und Lenksäule (beispielsweise unterschiedlich eingefärbt) überlagert dargestellt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann im Ansprechen auf eine Anwenderanfrage und alternativ oder zusätzlich automatisch gestartet werden. Beispielsweise kann eine (beispielsweise im Hintergrund vorgenommene) Ausführung der ersten Verfahrensschritte die Erkenntnis bringen, dass eine aktuelle Sitzposition des Anwenders stärker als vorgesehen von einer optimalen Sitzposition abweicht. Im Ansprechen hierauf kann dem Anwender eine Nachricht ergehen, im Ansprechen auf das Quittieren, welcher eine automatische Optimierung des Fahrerarbeitsplatzes in erfindungsgemäßer Weise erfolgt. Optional kann der Anwender auch eine Übersicht der zur Optimierung vorgeschlagenen Veränderungen von Sitz, Lenkrad und Pedalerie jeweils separat erhalten und die jeweiligen Maßnahmen durch einen jeweiligen Quittiervorgang aktivieren. Optional kann der Anwender die Möglichkeit erhalten, die zur Optimierung vorzunehmenden Schritte an seine persönlichen Vorlieben anzupassen, bevor die sich daraus ergebende Zielposition hergestellt wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche einen Dateneingang, einen Datenausgang und eine Auswerteeinheit aufweisen kann. Die Vorrichtung kann als elektronisches Steuergerät ausgestaltet sein. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, mit dem Dateneingang Daten eines Sensors eines Fortbewegungsmittels zu empfangen. Der Datenausgang ist eingerichtet, mit einer Ausgabeeinheit (z.B. ein Smartphone, ein Display o.ä.) oder einem Aktuator (ein Motor) eines Sitzes, eines Lenkrades oder einer Pedalerie des Fortbewegungsmittels verbunden zu werden. Auf diese Weise ist die Vorrichtung eingerichtet, die Schritte eines Verfahrens gemäß einem der vorstehenden Ansprüche auszuführen und in entsprechender Weise die Merkmale, Merkmalskombination und Vorteile des Verfahrens zu verwirklichen.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel mit einem Sensor, einem Sitz aufweisend einen Aktuator und einer Vorrichtung gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt vorgeschlagen. Das Fortbewegungsmittel kann als PKW, Transporter, LKW, Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet sein. Auch bezüglich des Fortbewegungsmittels wird zu den Merkmalen, Merkmalskombinationen und Vorteilen auf die obigen Ausführungen verwiesen.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fortbewegungsmittels bei der Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 2 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Einstellung eines Fahrerarbeitsplatzes eines Fortbewegungsmittels.
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1 zeigt einen PKW 10 als Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels, in welchem ein Anwender 1 auf einem Sitz 3 Platz genommen hat. Der Anwender 1 befindet sich im Erfassungsbereich einer Innenraumkamera 4 als Sensor des PKWs 10, welcher über einen Dateneingang 8 eines elektronischen Steuergerätes 7 als Auswerteeinheit Daten zur Ermittlung einer Körperhaltung des Insassen 2 erfasst. In Abhängigkeit einer vordefinierten Referenz kann somit die Position des Sitzes 3 mittels Aktuatoren 12 über den Datenausgang 9 des elektronischen Steuergerätes 7 angepasst werden, wie dies durch Doppelpfeile P1, P2 exemplarisch für die Rückenlehne und die Kopfstütze veranschaulicht ist. Auch das Lenkrad 6 und die Pedalerie 11 des PKWs 10 befinden sich im Erfassungsbereich der Innenraumkamera 4 und können elektromotorisch angepasst werden, sofern die Körperhaltung des Insassen 2 dies in Verbindung mit der vordefinierten Referenz erforderlich macht. Zumindest kann über ein zentrales Informationsdisplay (CID 13) ein Hinweis dazu ausgegeben werden, dass die aktuelle Position des Insassen fahrsicherheitstechnisch bzw. arbeitsergonomisch nicht optimal ist und der Insasse 2 dazu aufgefordert werden, sein Einverständnis mit einer automatischen, erfindungsgemäßen Anpassung der Position des Sitzes 3, des Lenkrades 6 und der Pedalerie 11 zu erklären. Überdies ist eine Frontkamera 5 als Sensor informationstechnisch mit dem Dateneingang 8 des elektronischen Steuergerätes 7 verbunden. Auf diese Weise kann vor einem Zustieg des Insassen 2' der Insasse 2' in unterschiedlichen Körperhaltungen abgelichtet werden, um anhand der Bilder und Posen des Insassen 2' seine Physiognomie zu vermessen. Dies kann zu einer verbesserten Informationslage über das datentechnische Körpermodell des Insassen 2, 2' dienen.
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2 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Einstellung eines Fahrerarbeitsplatzes eines Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 wird der spätere Insasse in einer aufrecht stehenden Position außerhalb des Fortbewegungsmittels mittels eines Sensors abgelichtet. Dieser Sensor kann eine im Fahrzeug fest verbaute Kamera sein, welche insbesondere im Bereich der Windschutzscheibe und/oder im Bereich des Kühlergrills angeordnet ist. Hieraus werden anschließend Informationen zur Ermittlung einer vordefinierten Referenz abgeleitet. In Schritt 200 wird eine Körperhaltung eines Insassen auf einem Sitz des Fortbewegungsmittels mittels eines Sensors erfasst. Der Sensor ist ebenfalls eine Kamera, welche im Innenraum des Fortbewegungsmittels befindliche Anwender ablichten kann. In Schritt 300 wird die Körperhaltung des Insassen anhand von Daten des Sensors mit einer vordefinierten Referenz verglichen. Die vordefinierte Referenz wird beispielsweise in Abhängigkeit der in Schritt 100 ermittelten Physiognomie des Anwenders ausgewählt. In Abhängigkeit eines Ergebnisses des Vergleiches zwischen der Körperhaltung und der vordefinierten Referenz wird in Schritt 400 automatisch eine Sollposition zum Fahrerarbeitsplatz des Fortbewegungsmittels zugeordnet. Mit anderen Worten wird eine optimierte Position für ein jedes bewegliches Teil der Elemente des Fahrerarbeitsplatzes ausgewählt und in Schritt 500 anschließend als Soll-Position automatisch motorisch angefahren. Auf diese Weise wird eine optimale Ist-Position der Elemente des Fahrerarbeitsplatzes hergestellt, was der Arbeitsergonomie des Anwenders / Insassen zugutekommt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrerarbeitsplatz
- 2
- Insasse
- 2'
- zukünftiger Insasse
- 3
- Sitz
- 4
- Innenraumkamera
- 5
- Frontkamera
- 6
- Lenkrad
- 7
- elektronisches Steuergerät
- 8
- Dateneingang
- 9
- Datenausgang
- 10
- PKW
- 11
- Pedalerie
- 12
- Motor
- 13
- zentrales Informationsdisplay
- 100-500
- Verfahrensschritte
- P1, P2
- Doppelpfeile