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DE102021109662B3 - Stuhl, insbesondere Drehstuhl - Google Patents

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DE102021109662B3
DE102021109662B3 DE102021109662.6A DE102021109662A DE102021109662B3 DE 102021109662 B3 DE102021109662 B3 DE 102021109662B3 DE 102021109662 A DE102021109662 A DE 102021109662A DE 102021109662 B3 DE102021109662 B3 DE 102021109662B3
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chair
seat
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axis
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DE102021109662.6A
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Sven von Boetticher
Peter Wagner
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Topstar GmbH
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Topstar GmbH
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Abstract

Stuhl (1), insbesondere Drehstuhl, umfassend- ein Sitzelement (30), das durch eine Verlagerbewegung (VB) verlagerbar ist,- ein Rückenlehnenelement (20), das mit einer Schwenkbewegung (SB) um eine erste Achse (A1) verschwenkbar ist, und- eine Übersetzung (40), die die Verlagerbewegung (VB) mit der Schwenkbewegung (SB) koppelt,wobei die Übersetzung (40)-- eine kinematische Kette umfasst, die mindestens ein elastisches Speicherglied (8) mit einer Rückstellkraft, die das Rückenlehnenelement (20) und Sitzelement (30) in eine Ausgangsstellung zurückführt, aufweist, und-- jeweils über einen vorderen Drehpunkt (D1) und einen hinteren Drehpunkt (D2) am Sitzelement (30) schwenkbar angebunden ist,wobei das Sitzelement (30) für eine seitliche, zusätzlich zur Verlagerbewegung (VB) ausgebildete Kippbewegung (KB) über ein Gelenk (15) um eine zweite Achse (A2) verschwenkbar ist, wobei die zweite Achse (A2) schräg, insbesondere senkrecht, zur ersten Achse (A1) verläuft, undwobei das Gelenk (15) insbesondere in dem hinteren Drehpunkt (D2) integriert ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Stühle, insbesondere Drehstühle.
  • Stühle, insbesondere Drehstühle, sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Stühle, die eine Übersetzung umfassen, mit der eine Schwenkbewegung eines Rückenlehnenelements mit einer Verlagerbewegung eines Sitzelements gekoppelt wird (sog. Synchronmechanik). Eine solche Übersetzung, beispielsweise in Form einer kinematischen Kette, gestattet es, bei einem nach „Nach-hinten-Verschwenken“ des Rückenlehnenelements das Sitzelement mit einem vorgegebenen Bewegungsverlauf zu der Bewegung des Rückenlehnenelements zu verlagern. Ein solcher Mechanismus ist beispielsweise aus der DE 20 2012 012 606 U1 oder aus der EP 3 622 860 A1 bekannt. Insbesondere zeichnen sich die hier beschriebenen Übersetzungen dadurch aus, dass sie über ein elastisches Speicherglied dafür sorgen, dass eine Rückstellbewegung für den gekoppelten Bewegungsablauf realisiert wird, wodurch ein Rückführen in eine Ausgangsstellung für Rückenlehne und Sitzelement möglich ist, wenn die Rückenlehne bzw. der Stuhl nicht mehr belastet wird, d. h. nicht mehr genutzt wird.
  • Aus der WO 2020 056 531 ist ein Drehstuhl mit einem Standbein und einem Rahmen, der eine Sitzfläche und eine Rückenlehne definieren kann, bekannt. Der Rahmen beinhaltet einen Rückenlehnrahmenabschnitt und einen Sitzflächenrahmenabschnitt. Ferner umfasst der Stuhl einen Basisträger, der den Rahmen trägt und der auf das Standbein montiert ist. Der Basisträger trägt dabei den Sitzflächenabschnitt. Dabei gehen zwei Stützhebel von zwei Enden eines U-förmig ausgebildeten Federelements ab. Das Federelement ist wiederum am Basisträger befestigt und sorgt für eine Federung quer zur Drehstuhlausrichtung. Die Stützhebel zum Sitzrahmenabschnitt hin sind auseinanderspreizend angeordnet.
  • Durch die Koppelung der Verlagerungsbewegung (i. f. auch „Verlagerbewegung“) des Sitzelements und der Schwenkbewegung des Rückenlehnenelements ist es beispielsweise mit Vorteil möglich, dass bei einem nach hinten Verlagern bzw. „Nach-hinten-Verschwenken“ des Rückenlehnenelements, das Sitzelement der Bewegung folgt und so beispielsweise für eine Hubbewegung, zumindest im hinteren Abschnitt des Sitzelements, gesorgt wird. Dadurch wird die auf dem Stuhl sitzende Person derart angehoben, dass beispielsweise einem Herausziehen eines Hemdes aus einer Hose entgegengewirkt werden kann.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik macht es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, weitere Funktionalitäten in einen Stuhl, insbesondere Drehstuhl zu integrieren, ohne die Komplexität zu erhöhen. Insbesondere soll es durch möglichst wenige Bauteile ermöglicht werden, weitere Funktionalitäten in den Stuhl zu integrieren, ohne dass Maßnahmen getroffen werden müssen, die Einfluss auf den ästhetischen Eindruck nehmen, den der Stuhl vermittelt.
  • Die vorliegende Aufgabe wird gelöst durch einen Stuhl, insbesondere einen Drehstuhl, gemäß Anspruch 1. Weiterbildungen sind den anhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren zu entnehmen.
  • Es ist ein Stuhl, insbesondere ein Drehstuhl, vorgesehen, umfassend
    • - ein Sitzelement, das durch eine Verlagerbewegung verlagerbar ist,
    • - ein Rückenlehnenelement, das mit einer Schwenkbewegung um eine erste Achse verschwenkbar ist, und
    • - eine Übersetzung, die die Verlagerbewegung mit der Schwenkbewegung koppelt, wobei die Übersetzung
      • -- eine kinematische Kette umfasst, die mindestens ein elastisches Speicherglied mit einer Rückstellkraft, die das Rückenlehnenelement und Sitzelement in eine Ausgangsstellung zurückführt, aufweist, und
      • -- jeweils über einen vorderen Drehpunkt und einen hinteren Drehpunkt am Sitzelement schwenkbar angebunden ist,
    wobei das Sitzelement für eine seitliche, zusätzlich zur Verlagerbewegung ausgebildete Kippbewegung über ein Gelenk um eine zweite Achse verschwenkbar ist, wobei die zweite Achse schräg, insbesondere senkrecht, zur ersten Achse verläuft und wobei das Gelenk insbesondere in dem hinteren Drehpunkt integriert ist.
  • Gegenüber dem Stand der Technik ist es vorgesehen, dass mittels des Gelenks eine weitere Funktionalität, nämlich ein seitliches Verkippen mit einer Kippbewegung für das Sitzelement ermöglicht wird. Dabei gestattet gerade die Integration dieses Gelenks in den hinteren Drehpunkt, dass keine weiteren zusätzlichen Bauteile realisiert werden müssen, die an der Unterseite des Sitzelements, insbesondere dessen Außenseite, zu montieren wären. Insbesondere sind hierbei der hintere Drehpunkt und insbesondere das Gelenk in eine Unterseite des Sitzelements integriert. Dadurch kann der Bestandteil, der für die Kippbewegung verantwortlich ist, zusammen mit dem hinteren Drehpunkt derart in das Sitzelement eingelassen werden, dass er von außen nicht sichtbar oder erkennbar ist. Beispielsweise lässt sich ein zusätzliches, außenliegendes Scharnier oder Gelenk vermeiden.
  • Insbesondere handelt es sich bei dem Stuhl um einen Drehstuhl, der beispielsweise im Bürobereich genutzt wird. Solche Stühle weisen vorzugsweise einen Sitzträger auf, der ein Verschwenken des Sitzelements mit dem Rückenlehnenelement gestattet. Ferner weist der Sitzträger vorzugsweise einen Fußbereich mit Rollen auf, wodurch ein Verschieben des Stuhls möglich ist. Dabei lässt sich die Sitzposition möglichst frei und flexibel an einen Schreibtisch anpassen, um eine möglichst ergonomische Sitzposition einnehmen zu können. Als „vorne“ sind insbesondere solche Bereiche zu verstehen, die gegenüber den „hinteren“ Bereichen, weiter von der Rückenlehne entfernt sind, insbesondere entlang einer horizontal verlaufenden Richtung.
  • Ferner ist es vorstellbar, dass das Sitzelement ein Polsterteil und/oder einen Sitzflächenbereich aufweist, auf dem ein Nutzer des Stuhls Platz nehmen kann. Ferner ist es vorstellbar, dass das Rückenlehnenelement ebenfalls ein Polster und/oder Anlehnbereich aufweist, das bzw. der beispielsweise über einen Rückenlehnträger des Rückenlehnelements gehalten wird. Dabei kann das Anlehnbereich bzw. das Polster deformierbar oder nicht deformierbar ausgestaltet sein. Dabei versteht der Fachmann unter „deformierbar“ das Anpassen des Polsterteils bzw. der Anlehnfläche an die Form des jeweiligen Rückens einer auf dem Stuhl sitzenden Person. Neben mit Schaumstoff gefüllten Polsterteilen sind hier auch Gewebe oder Geflechte denkbar. Beispielsweise ist es ferner vorstellbar, dass durch einen entsprechenden Verstellmechanismus, beispielsweise eine Ausgangsposition der Anlehnfläche gegenüber der Sitzfläche einstellbar ist, insbesondere veränderlich einstellbar für die Ausgangsstellung.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei der Verlagerbewegung um eine Hubbewegung, insbesondere einer Bewegung entlang einer im Wesentlichen vertikalen Richtung, um für ein Anheben oder Absenken des Sitzelements zu sorgen, wenn das Rückenlehnenelement verschwenkt wird. Dabei wird insbesondere der hintere Bereich des Stuhlelements angehoben und nach hinten verschoben. Ferner ist es vorstellbar, dass der Stuhl, beispielsweise durch einen entsprechenden Teleskopmechanismus im Sitzträger, unabhängig von der gekoppelten Hubbewegung höhenverstellbar ist.
  • Insbesondere ist unter einer kinematischen Kette eine Anordnung von mehreren Schwingen zu verstehen, die gelenkig miteinander verbunden sind, um einen bestimmten Bewegungsverlauf festzulegen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass für die seitliche Kippbewegung ein einziges Gelenk vorgesehen ist, insbesondere nur ein einziges Gelenk im hinteren Drehpunkt, und vorzugsweise eine Elastizität des Speicherglieds ein Verkippen und/oder eine Rückführung in die Ausgangsstellung für das Sitzelement unterstützt. Mit anderen Worten: Es wird auf ein Gelenk im vorderen Bereich des Sitzelements verzichtet und die vorzugsweise zweifach ausgebildeten Speicherglieder sind über Scharniere im vorderen Drehpunkt angelenkt. Diese Scharniere gestatten eine Verlagerung des Speicherglieds gegenüber dem Sitzelement um eine Achse, die parallel ist zur ersten Achse, allerdings nicht parallel zur zweiten Achse. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Scharnier im vorderen Drehpunkt für das Speicherglied eine Breite aufweist, die - gemessen in einer durch die erste Achse vorgegebene Richtung - größer ist als 3 cm, vorzugsweise größer als 4 cm.
  • Durch die Elastizität des Speicherglieds, insbesondere im Falle einer durch Torsion verursachten Verformung des Speicherglieds, unterstützt damit das Speicherglied bzw. die Speicherglieder die Rückkehr oder Rückführung des Sitzelements in die Ausgangsstellung bei einer Auslenkung durch die Kippbewegung. Damit bewirkt das Speicherglied zusätzlich zu der Rückführung des Rückenlehnenelements und des Sitzelements in die Ausgangsstellung auch die Rückführung des Sitzelements, wenn dieses seitlich um die zweite Achse verkippt wurde.
  • Ferner ist es vorgesehen, dass die zweite Achse im Wesentlichen durch den Verlauf des Sitzelements vorgegeben ist. Dies berücksichtigt insbesondere, dass ein Verkippen auch dann erfolgen kann, wenn das Sitzelement in entsprechender Weise durch die gekoppelten Bewegungsablauf geneigt ist.
  • Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Übersetzung an den Stuhlträger in einem Anbindungspunkt angebunden ist und der hintere Drehpunkt im Wesentlichen oberhalb des Anbindungspunktes angeordnet ist. Dabei ist unter im Wesentlichen oberhalb zu verstehen, dass der hintere Drehpunkt in einer horizontal verlaufenden Richtung um nicht mehr als 10 cm nach vorne oder nach hinten versetzt ist.
  • Dadurch lässt sich insbesondere sicherstellen, dass bei einer Verlagerung des Rückenlehnelements im Wesentlichen nur eine Hubbewegung und keine Schwenkbewegung nach vorne oder hinten für das Sitzelement auftritt. Mit anderen Worten: Es wird ebenfalls eine vergleichsweise geringe Auslenkung für das Sitzelement bereitgestellt, die ausreicht, um ein entsprechendes Nachführen der sitzenden Person zu gewährleisten, wenn die Rückenlehne ausgelenkt wird. Außerdem liegt der Anlenkpunkt im Wesentlichen unterhalb eines hinteren Abschnitts des Sitzelements. Dadurch wird auch eine vergrößerte Beinfreiheit (nach hinten) der sitzenden Person zur Verfügung gestellt. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die hintere Schwinge vergleichsweise kurz ist, insbesondere in einer senkrecht zur Sitzfläche verlaufenden Richtung und beispielsweise nicht länger ist als 20 cm.
  • Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das Gelenk ein Kugelgelenk ist. Dadurch kann gleichzeitig eine entsprechende schwenkbare Lagerung im hinteren Drehpunkt, die erforderlich ist für den Bewegungsablauf und die durch die kinematische Kette bzw. die Übersetzung vorgegeben wird, mit einem einzigen Bauteil gewährleistet werden. Ferner lässt sich ein Gelenk bzw. ein Kugelgelenk vergleichsweise einfach in die untere Seite des Sitzelements integrieren. Alternativ eignet sich aber auch eine elastische Platte oder ein „Power Joint“, um das Gelenk zu realisieren. Ein „Power Joint“ ist ein elastomeres Gummigelenk, das gegenüber der Vertikalen in alle Richtungen verschwenkt werden kann.
  • Weiterhin umfasst die Übersetzung eine hintere Schwinge, die einen Rückenlehndrehpunkt, um den das Rückenlehnelement um die erste Achse schwenkbar ist, mit dem hinteren Drehpunkt am Sitzelement verbindet, wobei das Rückenlehnelement und die hintere Schwinge starr miteinander verbunden sind oder einstückig miteinander ausgebildet sind. Dadurch wird bei einem Verlagern des Rückenlehnelements, insbesondere eines Rückenlehnträgers um die erste Achse, gleichzeitig eine Bewegung der hinteren Schwinge veranlasst, wodurch eine direkte Kopplung zwischen Rückenlehnelement und Sitzelement gewährleistet und die Hubbewegung ausgeführt wird. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die hintere Schwinge einen unteren Abschnitt des Rückenlehnenelements bildet.
  • Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die hintere Schwinge bogenförmig ausgebildet ist, insbesondere in einem Abschnitt, der parallel zur ersten Achse verläuft und dass insbesondere das Gelenk im Wesentlichen an einem Scheitelpunkt des bogenförmigen Verlaufs ausgebildet ist. Beispielsweise hat der bogenförmige Verlauf eine trapezartige Form.
  • Insbesondere ist es vorgesehen, dass zwei im Wesentlichen parallel zueinander ausgebildete kinematische Ketten als Übersetzung unterhalb des Sitzelements ausgebildet sind, wobei der vordere Abschnitt der kinematischen Kette jeweils ein elastisches Speicherglied vorsieht, während im hinteren Abschnitt der jeweiligen kinematischen Kette eine gemeinsame hintere Schwinge ausgebildet ist, die sich im Wesentlichen quer unterhalb der Sitzfläche, insbesondere einem hinteren Abschnitt der Sitzfläche erstreckt. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, dass in dem hinteren Drehpunkt, in dem das Gelenk integriert ist, nur ein einziges Gelenk für beide kinematische Ketten genutzt wird, wodurch die Anzahl der erforderlichen Bauteile für die Durchführung aller Bewegungsabläufe, d. h. für die Schwenkbewegung, für die Kippbewegung und die Verlagerbewegung reduziert ist bzw. reduziert bleibt.
  • Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Speicherglied eine sich über dessen Längserstreckung ändernde Elastizität aufweist. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, eine gewünschte Verformung zu realisieren, die insbesondere dann erforderlich ist, wenn der Anlenkpunkt bzw. der Anbindungspunkt des Sitzträgers an das Basiselement in einem hinteren Bereich des Sitzelements angeordnet ist.
  • Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass ein Verstellmechanismus am Speicherglied ausgebildet ist, mit dem die Elastizität des Speicherglieds einstellbar ist. Beispielsweise ist es vorstellbar, dass durch einen starren Körper, der verschiebbar am Speicherglied angeordnet werden kann und beispielsweise das Speicherglied umgreift, die Elastizität bzw. die Durchbiegung des Speicherglieds beeinflusst wird.
  • Beispielsweise könnte es sich hierbei um eine aus Kunststoff gefertigte klammerartige Struktur handeln, die sich über einen gewissen Längsbereich des Speicherglieds erstreckt und diesen umgibt. Dabei weist der starre Körper eine Elastizität auf, die kleiner ist als diejenige des Speicherglieds. Je nach Position dieses Verstellmechanismus bzw. des starren Körpers, erfolgt dann in diesem Bereich keine oder eine geringere Verformung, wodurch Einfluss genommen wird auf die Elastizität des Speicherglieds.
  • Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass eine Neigung der Übersetzung einstellbar ist. Beispielsweise ist es vorstellbar, dass das Basiselement, an dem die Übersetzung und die Rückenlehne angebunden sind, gegenüber dem Sitzträger nicht fest ausgebildet ist und stattdessen beispielsweise eine Verlagerung oder eine Verkippung des gesamten Sitzbasiselements bzw. Basiselements gestattet, um in einem gewissen Rahmen die Neigung des gesamten Sitzträgers zu verstellen.
  • Vorzugsweise ist das Sitzelement für die seitliche Kippbewegung mit einem Rückstellmechanismus ausgestattet. Beispielsweise ist es auch vorstellbar, dass zusätzlich zu der rückstellenden Kraft des Speicherglieds im zweiten Drehpunkt ein weiterer Mechanismus integriert ist, der für ein Rückstellen des Sitzelements beim Auslenken durch eine Kippbewegung vorgesehen ist, beispielsweise eine zusätzliche Feder.
  • Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.
  • Es zeigt:
    • 1: ein Stuhl gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegende Erfindung,
    • 2 eine Detailansicht des Stuhls aus 1,
    • 3 Gelenke in einem Stuhl gemäß weiterer beispielhafter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
    • 4 die Gelenke aus 3 in einer Ausgangsstellung und
    • 5 die Gelenke aus 3 in einer verschwenkten Stellung.
  • In 1 ist ein Stuhl 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung dargestellt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Stuhl 1 um einen Drehstuhl, insbesondere einen Bürodrehstuhl. Solche Stühle haben ein Rückenlehnelement 20 und ein Sitzelement 30. Um für ein möglichst komfortables Sitzen zu sorgen, ist es hierbei vorgesehen, dass das Rückenlehnenelement 20 um eine erste Achse A1 verschwenkbar gelagert ist, um beispielswiese einem „Nach-Hinten-Lehnen“ eines Rücken eines Nutzers zu folgen. Zusätzlich ist es in der Ausführungsform der 1 vorgesehen, dass das Sitzelement 30 mit einer Verlagerbewegung VB verlagerbar ist. Dabei handelt es sich bei der Verlagerbewegung VB vorzugsweise um eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Bewegung, die dafür sorgt, dass eine Sitzhöhe eingestellt wird, insbesondere angepasst wird an einen Neigungsgrad des Rückenlehnenelements 20. Es ist auch vorstellbar, dass nur ein hinterer Abschnitt des Sitzelements 30 diese Verlagerbewegung VB durchführt oder der hintere Abschnitt des Sitzelements 30 eine größere Verlagerbewegung VB durchführt als der vordere Abschnitt des Sitzelements 30. Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Stuhl 1 eine Übersetzung 40 aufweist, mit der die Schwenkbewegung SB des Rückenlehnelements 20 mit der Verlagerbewegung VB des Sitzelement 30 gekoppelt ist bzw. mechanisch gekoppelt ist, sodass ein Bewegungsablauf für das Sitzelement 30 festgelegt wird, wenn das Rückenlehnenelement 20 verschwenkt wird. Insbesondere ist es vorgesehen, dass - bei einer Schwenkbewegung VB des Rückenlehnenelement 20 nach hinten - das Sitzelement 30 oder zumindest der hintere Abschnitt des Sitzelements 30 eine Bewegung nach oben vollzieht. Dadurch lässt sich beispielsweise verhindern, dass einer Person, die auf dem Stuhl 1 sitzt und durch eine entsprechende Bewegung die Rückenlehne nach hinten verschwenkt, befürchten muss, dass ein Oberteil, beispielsweise ein Hemd, nach oben gezogen wird.
  • Als „vorderer“ Abschnitt werden hier diejenigen Abschnitte verstanden, die gegenüber den „hinteren“ Abschnitten weiter vom Rückenlehnenelement beabstandet bzw. entfernt sind.
  • Die Übersetzung 40, durch die die Verlagerbewegung VB mit der Schwenkbewegung SB gekoppelt ist, umfasst eine kinematische Kette. Solche kinematischen Ketten sind dafür ausgelegt, Bewegungsabläufe festzulegen, insbesondere indem mehrere Glieder, vorzugsweise Schwingen, über mehrere Drehpunkte miteinander gekoppelt sind. Die Übersetzung 40 sowie das Rückenlehnenelement 30 sind dabei an einem Basiselement 18 angebunden, das wiederum von einem Sitzträger 4 getragen wird. Hierzu ist das Basiselement 18 an der oberen Seite des Sitzträgers 4 montiert. Weitere Bestandteile des Sitzträgers 4 sind ein Fußbereich 7, der beispielsweise mit Rollen 9 ausgestattet ist, mit denen ein Verschieben des Drehstuhls bzw. des Stuhls 1 möglich ist. Ferner umfasst der Sitzträger 4 eine Drehstange 5, um die vorzugweise ein Verdrehen des Sitzelements 30 um eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Achse möglich ist. Dadurch ist es möglich, das Sitzelement 30 in die gewünschte Orientierung auszurichten, beispielsweise derart, dass der Stuhl 1 gegenüber einem Tisch für ein bequemes Sitzen orientiert ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Basiselement 18 über einen Anbindungspunkt 6 an das obere Ende der Drehstange 5 montiert ist.
  • Das Rückenlehnenelement 20 weist vorzugsweise ein Polsterteil 23 auf, das an einem oberen Abschnitt eines Rückenlehnenelementträgers 21 angeordnet ist. Das Polsterteil 23 kann dabei beispielsweise höhenverstellbar an dem Rückenlehnenelementträger 21 angebunden sein oder starr mit dem Rückenlehnenelementträger 21 verbunden sein. Unter Polsterteil 23 versteht der Fachmann insbesondere auch ein elastisches Geflecht, das sich an die Form des jeweiligen Rückens anpasst bzw. entsprechend verformt.
  • Das Rückenlehnenelement 20 ist vorzugsweise an eine hintere Schwinge 20 der kinematischen Kette starr angebunden. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die hintere Schwinge 22 und das Rückenlehnelement 20, insbesondere der Rückenlehnenelementträger 21, ein integrales, d.h. einstückiges Bauteil bilden. Unter „einstück“ ist insbesondere zu verstehen, dass das Bauteil nicht zerstörungsfrei in weitere Teilbauteil zerlegt werden kann. Dabei ist das Rückenlehnenelement 20, vorzugsweise zusammen mit der hinteren Schwinge 22, um eine erste Achse A1 verschwenkbar im Basiselement 18 gelagert. Ferner ist die hintere Schwinge 22 mit ihrem dem Sitzelement 30 zugewandten Abschnitt über einen hinteren Drehpunkt D2 am Sitzelement 30 verschwenkbar gelagert. Durch das Betätigen bzw. ein „Nach-hinten Verschwenken“ des Rückenlehnenelements wird insbesondere dafür gesorgt, dass über die hintere Schwinge 22 das Sitzelement 30, insbesondere dessen hinterer Bereich des Sitzelement 30, nach oben verschoben wird.
  • Ferner sieht es die Ausführungsform aus 1 vor, dass ein elastisches Speicherglied 8 Teil der kinematischen Kette ist. Insbesondere verbindet das Speicherglied 8 das Basiselement 18 mit einem vorderen Abschnitt des Sitzelements 30. Insbesondere ist das elastische Speicherglied 8 in einem vorderen Drehpunkt D1 am Sitzelement 30 schwenkbar gelagert. Darüber hinaus ist es vorgesehen, dass zur schwenkbaren Lagerung des Speicherglieds 8 im vorderen Drehpunkt D1 ein scharnierartiges Bauteil mit einer sich parallel zur ersten Achse verlaufenden Schanierachse verwendet wird. Weiterhin ist es vorstellbar, dass das elastische Speicherglied 8 am Sitzelement 30 beispielsweise starr montiert ist und/oder über einen Anbindungspunk D3 an der Basis bzw. am Basiselement 18 angebunden ist. Dabei kann der Anbindungspunkt D3 beispielsweise im vorderen Bereich des Basiselements 18 starr angebunden sein. Bevorzugt erstreckt sich allerdings das Speicherglied 8 bis zum Rückenlehnendrehpunkt D4 bzw. zur ersten Achse A1 (in der Darstellung verdeckt von dem Basiselement 18). Dabei ist das Speicherglied 8 im Bereich der ersten Achse A1 bzw. des Rückenlehnendrehpunkts D4 starr (d. h. rotationsfrei), vorzugsweise am Basiselement 18, montiert bzw. befestigt. Mit anderen Worten: Während das vordere Ende des Speicherglieds 8 über ein Scharnier an das Sitzelement 30 angebunden ist, ist das hintere Ende starr befestigt. Vorstellbar ist auch, dass das Speicherglied 8 sowohl mit dem vorderen Ende als auch mit dem hinteren Ende starr am Sitzelement 30 montiert ist
  • Insbesondere sorgt die Elastizität des Speicherglieds 8 dafür, dass der Stuhl 1 in eine Ausgangsstellung zurückkehrt, wenn Sitzelement 30 und/oder Rückenlehnenelement 20 nicht belastet werden. Mit anderen Worten: Das elastische Speicherglied 8 sorgt für eine Rückführbewegung von Sitzelement 30 und Rückenlehnelement 20 in die Ausgangsstellung nachdem durch Nutzung des gekoppelten Bewegungsmechanismus der Stuhl 1 seine Ausgangsstellung verlassen hat.
  • Insbesondere ist es vorgesehen, dass das elastische Speicherglied 8 in der Ausgangsstellung zumindest abschnittsweise gebogen ist, insbesondere in einem vorderen Abschnitt, d.h. im vorderen Drittel, gebogen verläuft. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass das elastische Speicherglied 8 im Wesentlichen streifenförmig ausgeformt ist. Weiterhin sind zwei parallel zueinander verlaufende Speicherglied 8 vorgesehen, die im Wesentlichen entlang der seitlichen Ränder des Sitzelements 30 unterhalb des Sitzelements 30 verlaufen. Vorstellbar ist, dass sich die Elastizität des Speicherglieds 8 entlang seiner Längsrichtung, die im Wesentlichen durch die Richtung des Sitzelements 30 bzw. des Verlaufs des Sitzelements 30 vorgegeben ist, ändert. Vorstellbar ist auch, dass über einen Verstellmechanismus die Elastizität einstellbar ist, um so beispielsweise die Rückstellbewegung zu kontrollieren. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Basiselement 18 sowohl das Rückenlehnenelement 20 als auch die Übersetzung 40 und somit das Sitzelement 30 trägt. Dabei ist es vorgesehen, dass das Basiselement 18 in vertikaler Richtung gesehen, im Wesentlichen unterhalb eines hinteren Bereichs des Sitzelements 30 angeordnet ist. Mit anderen Worten: Das Basiselement 18 ist nicht zentriert unter der Mitte des Sitzelements 30 angeordnet.
  • Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass der Anbindungspunkt 6 im Wesentlichen unterhalb des hinteren Drehpunkts D2 angeordnet ist, wenn sich der Stuhl 1 in der Ausgangsposition bzw. Ausgangsstellung befindet. Weiterhin ist es vorgesehen, dass die hintere Schwinge 22 in einem sich parallel zur ersten Achse A1 erstreckenden Abschnitt bogenförmig ausgeformt ist und insbesondere integral gestaltet ist, um auf der linken und rechten Seite jeweils Schenkel für die Übersetzung bereitzustellen, die jeweils als hintere Schwingen 22 dienen. Mit anderen Worten: Während für die jeweiligen kinematischen Ketten auf der linken und rechten Seite unter dem Sitzelement 40 einzelne Speicherglieder 8 verwendet werden, werden für den hinteren Bereich der kinematischen Ketten auf der linken und rechten Seite dasselbe Bauteil, insbesondere ein bogenförmiger Abschnitt, bzw. ein trapezförmig verlaufender Abschnitt, verwendet.
  • Ferner ist es vorgesehen, dass das Sitzelement 30 dazu ausgelegt ist, neben einer Verlagerbewegung VB zusätzlich mindestens eine Kippbewegung KB zur Seite hin um eine zweite Achse A2 durchzuführen. Hierzu sieht es der Stuhl 10 gemäß der Ausführungsform der 1 vor, dass im hinteren Drehpunkt D2 ein Gelenk 15 ausgebildet ist, dass das Verkippen zur Seite hin ermöglicht, insbesondere um eine zweite Achse A2, die schräg zur ersten Achse A1, vorzugsweise senkrecht zur zweiten Achse A2 verläuft. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die zweite Achse A2 im Wesentlichen dem generellen Verlauf bzw. der Ausrichtung des Sitzelements 30 folgt und dabei senkrecht zur ersten Achse A1 verläuft. Insbesondere ist es vorgesehen, dass ein Mechanismus im hinteren Drehpunkt D2 vorgesehen ist, der sowohl ein seitliche Kippbewegung KB als auch die drehbare Lagerung des hinteren Sitzelementabschnitts und somit des ganzen Sitzelements 30 gestattet.
  • In 2 ist eine Frontansicht auf die bogenförmige ausgeformte hintere Schwinge 22 dargestellt. Insbesondere zeigt die Darstellung die Integration des Gelenks 15 in den zweiten Drehpunkt D2, wodurch eine seitliche Kippbewegung KB des Sitzelements 30 zusätzlich zu der Ausrichtung der hinteren Schwinge 20 zur Orientierung des Sitzelements 30 zur Realisierung der Verlagerbewegung VB bereitgestellt wird. Beispielsweise handelt es sich bei der Integration des Gelenks 15 in den zweiten Drehpunkt D2 um ein verschwenkbares Scharniergelenk, d. h. um ein schwenkbar gelagertes Scharniergelenk. Alternativ ist es vorstellbar, dass im hinteren Drehpunkt D2 ein Kugelgelenk realisiert ist. Dabei sind bevorzugt das Gelenk 15 und der hintere Drehpunkt D2 in das Sitzelement 30 eingelassen bzw. in dieses versenkt.
  • Insbesondere ist es bevorzugt vorgesehen, dass für die seitliche Kippbewegung KB ausschließlich das Gelenk 15 vorgesehen ist, das in den hinteren Drehpunkt D2 integriert ist. Mit anderen Worten: Insbesondere ist es vorgesehen, dass im Bereich des vorderen Drehpunkts D1 oder im vorderen Drehpunkt D1 kein Gelenk vorgesehen ist bzw. auf dieses verzichtet wird. Durch die elastische Ausbildung des Speicherglieds 8 ist es dennoch möglich, dass auch für den vorderen Abschnitts des Sitzelements 30, insbesondere eine starren Sitzelements 30, die Kippbewegung KB möglich ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass aufgrund der vorhandenen Rückstellkräfte in den Speichergliedern 8 die Speicherglieder 8 zusätzlich dafür sorgen, dass eine Rückstellbewegung in eine Ausgangsstellung für das Sitzelement 30 erfolgt, wenn eine Kippbewegung KB das Sitzelement 30 aus seiner Ausgangsstellung heraus verkippt hat. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass die Speicherglieder 8 eine entsprechende Rückstellkraft veranlassen, wenn sie beispielsweise tordiert werden oder einer Torsion unterliegen. Hierbei erweist es sich beispielsweise als vorteilhaft, streifenförmige oder bandartige Speicherglieder 8 zu verwenden, da sie die geometrischen Voraussetzungen geben, eine solche der Torsion entgegen gerichtete Rückstellkraft bereitzustellen. An ihrem vorderen Ende münden die bandartige Speicherglieder in dem Scharnier, das sich vorzugsweise über die gesamte Breite des band bzw. streifenförmigen Speicherglieds 8 erstreckt.
  • Die Kippbewegung KB kann beispielsweise durch ein Kugellager realisiert werden. Auch ist es vorstellbar, dass zwei zueinander geneigte Schwenkachsen dazu verwendet werden, um eine seitliche Schwenkbewegung zu veranlassen. Dabei kann die Kippbewegung KB beispielsweise derart ausgelegt sein, dass sie um mindestens zwei Achsen erfolgt. Ferner ist es vorstellbar, dass ein Power Joint-Gelenk verwendet wird oder ein Gummielement. Denkbar wären auch zwei Platten, die miteinander schwenkbar verbunden sind und jeweils mit dem Sitzelement 30 und dem Basiselement 18 starr verbunden sind. Vorstellbar ist auch, dass mehrere scharnier-ähnliche Elemente miteinander kombiniert werden, um die gewünschte Kippbewegung zu veranlassen. Die Lagerung kann beispielswiese auch über Federn, insbesondere eine oder mehrere Blattfedern realisiert werden, die eine Kippbewegung zulassen.
  • Weiterhin ist es vorstellbar (nicht dargestellt), dass beispielsweise über eine gelenkige Anbindung des Basiselements 18 an den Sitzträger 4 die Übersetzung 40 mit dem Rückenlehnträger 20 verschwenkbar ist, um eine bevorzugte Ausgangsstellung für den Nutzer einstellen zu können. Mit anderen Worten: Die Übersetzung 40 ist nicht festgelegt in seiner Position gegenüber dem Sitzträger 4. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, wenn die kinematische Kette frei ist von einer Kulisse. Vorstellbar ist auch, dass im hinteren Drehpunkt D2, zusätzlich zur Integration des Gelenks eine Kulissenführung vorgesehen ist, mit der beispielsweise das Scharnier und der hintere Drehpunkt, insbesondere gemeinsam, vor oder zurück verlagert werden können. Es ist auch vorstellbar, dass ein zusätzliches Dämpfungsglied in den hinteren Drehpunkt D2 und/oder das Gelenk 15 integriert wird, um einen harten Anschlag bei dem Durchführen der Kippbewegung KB zu verhindern.
  • In 3 sind beispielhaft zwei verschiedene Gelenke 15 dargestellt, die in einem Stuhl 1 im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Gelenk 15 im hinteren Drehpunkt D2 derart gestaltet ist, dass sowohl ein seitliches Verkippen um die zweite Achse A2 als auch eine Änderung der Neigung des Sitzelements 30 durch ein Verschwenken um die erste Achse A1 bzw. um eine Achse, die parallel zur ersten Achse A1 verläuft, möglich ist Insbesondere ist ein Gelenk 15 vorgesehen, dass Kippbewegung und Schwenkbewegung gleichzeitig ermöglicht. Beispielsweise verwendet man hierzu als Gelenk 15 ein Kardangelenk (links) oder einen Gelenkkopf (rechts). Insbesondere sieht das Kardangelenk einen ersten Abschnitt vor, der an der Sitzfläche 30 befestigt ist. Insbesondere ist der erste Abschnitt des Kardangelenks schwenkbar innerhalb des Sitzelements 30 eingelassen. Dabei ist der erste Abschnitt um die zweite Achse A2 schwenkbar innerhalb des Sitzelements 30 angeordnet. Vorzugsweise weist das Sitzelement 30 an seiner Unterseite eine entsprechende Aussparung auf, in die der erste Abschnitt des Kardangelenks schwenkbar integriert bzw. eingelassen ist. An den ersten Abschnitt ist um die erste Achse A1 schwenkbar die hintere Schwinge 22 als zweiter Abschnitt des Kardangelenks angelenkt, um so neben der seitlichen Kippbewegung KB auch eine Änderung der Neigung des Sitzelements 30 über die Schwenkbewegung sicherzustellen. Damit ist das Kardangelenk dazu ausgelegt, sowohl die seitliche Kippbewegung KB als auch die Neigungsbewegung der Sitzfläche bzw. des Sitzelements 30 zu unterstützen bzw. zu veranlassen.
  • Alternativ zum Kardangelenk ist es auch vorstellbar, einen Gelenkkopf zu verwenden, der in das Sitzelement 30, insbesondere in die Unterseite des Sitzelements 30, eingelassen ist. Ein solcher Gelenkkopf weist beispielsweise einen Gehäuseabschnitt auf, in dem eine Durchgangsbohrung eingelassen ist. An der Innenseite dieser Durchgangsbohrung ist eine Lagerschale angeordnet, die wiederum einen Innenring lagert, wodurch eine die Neigung des Sitzelements 30 einstellende Schwenkbewegung über den Gelenkkopf möglich ist. Gleichzeitig gestattet die Lagerung des Innenrings an der Lagerschale eine seitliche Kippbewegung um die zweite Achse A2.
  • In 4 sind die in 3 näher beschriebenen Gelenke 15 in einer Ausgangsstellung dargestellt. In dieser Stellung verläuft das Sitzelement 30 bzw. die Sitzfläche im Wesentlichen horizontal bzw. parallel zur Bodenfläche. In dieser Situation liegt vorzugsweise weder eine Verlagerung des Sitzelements 30 durch eine Verstellung der Neigung des Sitzelements 30 um die erste Achse A1 noch eine seitliche Verkippung durch eine Kippbewegung KB um die zweite Achse A2 vor.
  • In 5 sind die beiden Gelenke 15 aus den 3 und 4 in einer solchen Stellung dargestellt, in der das Sitzelement 30 durch eine Kippbewegung um die zweite Achse A2 seitlich verkippt ist.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Stuhl
    4
    Sitzträger
    5
    Drehstange
    6
    Anbindungspunkt
    7
    Fußbereich
    8
    Speicherglied
    9
    Rolle
    15
    Gelenk
    18
    Basiselement
    20
    Rückenlehnenelement
    21
    Rückenlehnenelementträger
    22
    hintere Schwinge
    23
    Polsterteil
    30
    Sitzelement
    40
    Übersetzung
    A1
    erste Achse
    A2
    zweite Achse
    D1
    vorderer Drehpunkt
    D2
    hinterer Drehpunkt
    D3
    Anbindungspunkt
    D4
    Rückenlehnendrehpunkt
    KB
    Kippbewegung
    VB
    Verlagerbewegung
    SB
    Schwenkbewegung

Claims (10)

  1. Stuhl (1), insbesondere Drehstuhl, umfassend - ein Sitzelement (30), das durch eine Verlagerbewegung (VB) verlagerbar ist, - ein Rückenlehnenelement (20), das mit einer Schwenkbewegung (SB) um eine erste Achse (A1) verschwenkbar ist, und - eine Übersetzung (40), die die Verlagerbewegung (VB) mit der Schwenkbewegung (SB) koppelt, wobei die Übersetzung (40) -- eine kinematische Kette umfasst, die mindestens ein elastisches Speicherglied (8) mit einer Rückstellkraft, die das Rückenlehnenelement (20) und Sitzelement (30) in eine Ausgangsstellung zurückführt, aufweist, und -- jeweils über einen vorderen Drehpunkt (D1) und einen hinteren Drehpunkt (D2) am Sitzelement (30) schwenkbar angebunden ist, wobei das Sitzelement (30) für eine seitliche, zusätzlich zur Verlagerbewegung (VB) ausgebildete Kippbewegung (KB) über ein Gelenk (15) um eine zweite Achse (A2) verschwenkbar ist, wobei die zweite Achse (A2) schräg, insbesondere senkrecht, zur ersten Achse (A1) verläuft, und wobei das Gelenk (15), insbesondere ein Kardangelenk oder ein Gelenkkopf, vorzugsweise in dem hinteren Drehpunkt (D2) integriert ist.
  2. Stuhl (1) gemäß Anspruch 1, wobei für die seitliche Kippbewegung (KB) am Stuhl (1) ein einziges Gelenk (15) vorgesehen ist und vorzugsweise eine Elastizität des Speicherglieds (8) ein Verkippen und/oder eine Rückführung in die Ausgangsstellung unterstützt.
  3. Stuhl (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Übersetzung (40) an einen Stuhlträger (4) in einem Anbindungspunkt (6) angebunden ist und der hintere Drehpunkt (D2) im Wesentlichen oberhalb des Anbindungspunkts (6) angeordnet ist.
  4. Stuhl (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gelenk (15) ein Kugelgelenk ist.
  5. Stuhl (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Übersetzung (40) eine hintere Schwinge (22) umfasst, die einen Rückenlehnendrehpunkt (D4), um den das Rückenlehnenelement (20) um die erste Achse (A1) schwenkbar ist, mit dem hinteren Drehpunkt (D2) am Sitzelement (30) verbindet, wobei das Rückenlehnenelement (20) und die hintere Schwinge (22) vorzugsweise starr miteinander verbunden oder einstückig miteinander ausgebildet sind.
  6. Stuhl (1) gemäß Anspruch 5, wobei die hintere Schwinge (22) - bogenförmig ausgebildet ist, insbesondere in einem Abschnitt, der parallel zur ersten Achse (A1) verläuft, und/oder - eine kinematische Kette auf einer linken Seite des Stuhls (1) mit einer kinematischen Kette auf einer rechten Seite des Stuhls (1) verbindet.
  7. Stuhl (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Speicherglied (8) eine sich über dessen Längserstreckung ändernde Elastizität aufweist.
  8. Stuhl (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Verstellmechanismus am Speicherglied (8) vorgesehen ist, mit dem die Elastizität der Speicherglieds (8) einstellbar ist.
  9. Stuhl (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Neigung der Übersetzung (40) gegenüber dem Sitzträger (4) einstellbar ist.
  10. Stuhl (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzelement (1) für die seitliche Kippbewegung (KB) einen Rückstellmechanismus aufweist.
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