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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fenstereinbauelement.
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Üblicherweise werden Fenster- und Türelemente, die aus einem Rahmen und meist einem zu dem Rahmen beweglichen Flügelelement bestehen, erst nach Errichtung des Rohbaus in die gemauerten Fenster-und Türenöffnungen eingesetzt. Der Fensterbauer muss daher, sobald der Rohbau errichtet ist, die gemauerten Fenster- und Türenöffnungen zunächst ausmessen, dann werden die Fenster und Türen auf Maß gefertigt und schließlich muss der Fensterbauer die Fenster und Türen in die gemauerten Fenster- und Türenöffnungen einsetzen und derart befestigen, dass keine Wärmebrücken gebildet werden.
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Dieses Verfahren hat eine Vielzahl von Nachteilen.
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Die exakte Abmessung der gemauerten Fenster- und Türenöffnungen stimmt häufig nicht mit den von Architekten geplanten Abmessungen exakt überein. So kommt es nicht selten vor, dass, obgleich der Architekt eine Mehrzahl von identischen Fenstern vorgesehen hat, sich die Fensteröffnungen um wenige Millimeter oder sogar Zentimeter unterscheiden. Bei der Fertigung auf Maß muss daher jedes einzelne Fenster mit anderen Abmessungen erstellt werden, zudem ist es notwendig, die Fenster eindeutig zu kennzeichnen, damit in jede gemauerte Fensteröffnung auch das richtige Fenster eingesetzt wird. Gleiches gilt ebenfalls für Türen.
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Der Fensterbauer muss darüber hinaus mehrmals auf der Baustelle tätig werden. Zudem führt die Produktion der Fenster oder Türen erst nachdem die gemauerten Fenster- und Türenöffnungen ausgemessen worden sind, zu einer Bauverzögerung.
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Schließlich erfordert auch die Vermeidung von Wärmebrücken beim Einbau des Fensters oder der Tür besondere Aufmerksamkeit, die nur von besonders geschultem Fachpersonal gewährleistet ist.
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Es sind daher bereits Zargen vorgeschlagen worden, die bereits bei der Errichtung des Rohbaus „eingemauert“ werden, sodass diese Zargen die exakte Größe der Fenster- oder Türenöffnung festlegt. Ein Ausmessen ist dann nicht mehr notwendig. Zudem können die zugehörigen Fensterelemente bereits hergestellt werden, da die Abmessungen der Zarge bereits vor Errichtung des Rohbaus feststehen. Die Fensterelemente können dann in einem weiteren Arbeitsschritt in der Zarge befestigt werden, sobald diese ins Mauerwerk integriert ist. Ein solches System ist in der
DE 8027442 U1 beschrieben.
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Die beschriebene Zarge hat sich jedoch nicht durchgesetzt, da beim Ummauern die Gefahr besteht, dass Querkräfte aufgebracht werden, sodass die Querriegel und die Laibungsteile nicht mehr exakt rechtwinklig zueinander stehen und sowohl die Befestigung der Zarge in der gemauerten Öffnung als auch der Einbau des Fensterelementes in die Zarge besonders geschultes Fachpersonal erfordert. So muss beispielsweise die Zarge solange gehalten werden, bis das umgebende Mauerwerk errichtet ist, sodass die Zarge am Mauerwerk festgeschraubt werden kann.
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In der
DE 10 2018 121 776 A1 ist daher bereits eine Zarge mit einem oberen und einem unteren Querriegel sowie zwei Laibungsteilen vorgeschlagen worden, bei der die Laibungsteile jeweils den unteren mit dem oberen Querriegel verbinden. Zur Stabilisierung der Zarge ist hier ein dritter Querriegel zur Aufnahme der Querkräfte vorgesehen. Diese Zarge ist jedoch recht aufwendig.
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Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung anzugeben, die die genannten Nachteile zumindest teilweise vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einem Fenstereinbauelement mit einem Fenster- oder Türenelement und zwei seitlichen Laibungsteilen, wobei das Fenster- oder Türenelement einen Rahmen mit zwei seitlichen Rahmenteilen, einem oberen Rahmenteil und einem unteren Rahmenteil sowie eine innerhalb des Rahmens angeordnete Füllung, wie z.B. eine Fensterscheibe, hat. Dabei sind die zwei seitlichen Laibungsteile mit dem Rahmen verbunden und das Fenstereinbauelement hat eine obere, eine untere, zwei seitliche und eine Innen- und eine Außenfläche, wobei das untere Rahmenteil zumindest einen Abschnitt der unteren Fläche bildet.
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Ein solches Fenstereinbauelement besteht somit aus dem fertigen Fenster, an dessen Seiten bereits jeweils ein seitliches Laibungsteil befestigt ist. Dieses erfindungsgemäße Fenstereinbauelement kann nun beispielsweise als Ganzes auf der Baustelle auf die Mauer oder den Fußboden aufgesetzt werden und im nächsten Schritt dann eingemauert werden. Der in der
DE 10 2018 121 776 A1 beschriebene dritte Querriegel kann entfallen, da die Kräfte von dem bereits vorhandenen Fenster aufgenommen werden. Zudem kann auch auf weitere Elemente, die das Fenster unten oder oben umfassen, verzichtet werden, was den Preis und die Handhabbarkeit des Fenstereinbauelementes verringert und vereinfacht.
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Es ist allerdings auch möglich, zunächst die Fensterlaibungen zu mauern und dann das Fenstereinbauelement von oben in die Fensteröffnung einzubringen. Auch kann das Fenstereinbauelement in eine existierende Fensteröffnung von außen oder von innen eingeschoben werden.
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Der Rahmen kann beispielsweise eine Fensterscheibe umgeben. Denkbar sind jedoch auch andere Füllungen, wie z.B. opake Füllungen.
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Das Fenstereinbauelement wird somit mit dem unteren Rahmenteil des Fensterrahmens auf die Mauer oder auf den Boden aufgesetzt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform bilden die seitlichen Laibungsteile ebenfalls jeweils einen Abschnitt der unteren Fläche des Fenstereinbauelementes, wobei vorzugsweise der von dem unteren Rahmenteil gebildete Abschnitt der unteren Fläche sowie die beiden von den seitlichen Laibungsteilen gebildeten Abschnitte der unteren Fläche in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Mit anderen Worten stehen sowohl die seitlichen Laibungsteile als auch das untere Rahmenteil auf dem Mauerwerk, wenn das Fenstereinbauelement auf die Mauer aufgesetzt wird. Das Fenstereinbauelement kann dann einfach eingemauert werden. Die Anwesenheit des Fensterbauers auf der Baustelle ist überhaupt nicht erforderlich.
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Durch die seitlichen Laibungsteile wird das Fenster in seiner entsprechenden horizontalen Position gehalten und die Ausbildung von Wärmebrücken an den seitlichen Laibungsteilen wird verhindert. Gegebenenfalls ist es zusätzlich notwendig, das Fenstereinbauelement zumindest an seinem unteren Rahmenteil und gegebenenfalls auch am oberen Rahmenteil zu überdämmen, was jedoch ebenfalls nicht der Anwesenheit des Fensterbauers bedarf.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die zwei seitlichen Laibungsteile mithilfe von Schrauben oder Nägeln, die sich durch die seitlichen Laibungsteile bis in den Rahmen erstrecken, mit dem Rahmen verbunden. Dies macht eine einfachere Montage möglich, die zudem im Wesentlichen unsichtbar ist. Im Stand der Technik wird das Fenster nachträglich in die Maueröffnung oder in die Zarge montiert, sodass die entsprechenden Befestigungselemente, wie z.B. Schrauben oder Nägel, von der Innenseite des Rahmens ins Mauerwerk greifen müssen. Alternativ oder in Kombination dazu können die seitlichen Leibungsteile auch mit dem Fensterrahmen verklebt werden. Durch das Bereitstellen des erfindungsgemäßen Fenstereinbauelementes können die seitlichen Laibungsteile bequem mit dem Fensterrahmen verbunden werden, indem die entsprechenden Befestigungselemente von außen durch die seitlichen Laibungsteile in den Rahmen geschlagen oder geschraubt werden. Nach dem Einmauern des Fenstereinbauelementes sind die Befestigungselemente nicht mehr zu sehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die seitlichen Laibungsteile aus einem wärmedämmenden Element. Als wärmedämmendes Material kommt jedes Material der Wärmeleitfähigkeitsstufe WLS 050 oder kleiner infrage. Insbesondere sind typische Isoliermaterialien, wie z.B. EPS, XPS, Mineralwolle, Steinwolle oder organisches oder anorganisches Polymer, geeignet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die seitlichen Laibungsteile jeweils eine in Richtung des Fensterrahmens vorspringende Anschlagrippe auf, an welcher die seitlichen Rahmenteile anliegen.
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Diese Anschlagrippe erleichtert die Montage der seitlichen Laibungsteile, da diese nun derart an die seitlichen Rahmenteile angelegt werden, dass die seitlichen Rahmenteile auch an der Anschlagrippe anliegen, was die Bewegung des Fensterrahmens in Richtung der Innen- oder Außenfläche, je nachdem in welcher Position die Anschlagrippe positioniert ist, begrenzt. In dieser Position kann das seitliche Laibungsteil am Fensterrahmen befestigt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest ein Hebeelement bereitgestellt wird, was an einem seitlichen Laibungsteil befestigt ist oder befestigt werden kann. Dabei werden vorzugsweise zwei Hebeelemente vorgesehen, die jeweils an einem seitlichen Laibungsteil befestigt sind oder befestigt werden können. Diese Hebeelemente können beispielsweise entsprechend angeschraubte Ösen sein, mit deren Hilfe das gesamte Fensterbauelement an einem Kran aufgehängt werden kann, um das Fenstereinbauelement einfach an der richtigen Stelle positionieren zu können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in die seitlichen Laibungsteile ein Verstärkungsprofil eingebracht wird, das sich vorzugsweise über die gesamte Länge des seitlichen Laibungsteils erstreckt. Das Verstärkungsprofil sorgt für eine zusätzliche Stabilität und besteht vorzugsweise aus einem Metall, besonders bevorzugt aus Stahl. In jedem Fall sollte das Verstärkungsprofil eine höhere Biegefestigkeit aufweisen als die seitlichen Laibungsteile, in welche das Verstärkungsprofil eingebracht ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verstärkungsprofil an der dem Rahmen abgewandten Seite des seitlichen Laibungsteils angeordnet. Des Weiteren ist vorgesehen, dass, wenn ein Hebeelement vorhanden ist, das Hebeelement an dem Verstärkungsprofil befestigt oder befestigbar ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das obere Rahmenteil zumindest einen Abschnitt der oberen Fläche bildet und die seitlichen Laibungsteile jeweils einen Abschnitt der oberen Fläche bilden, wobei vorzugsweise der von dem oberen Rahmenteil gebildete Abschnitt der oberen Fläche sowie die beiden von den seitlichen Laibungsteilen gebildeten Abschnitte der oberen Fläche in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
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Alternativ ist in einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass ein Kasten für eine Verdunkelungs- und/oder Beschattungsanlage oberhalb des oberen Rahmenteils vorgesehen ist, welcher zumindest einen Abschnitt der oberen Fläche bildet und die seitlichen Laibungsteile jeweils einen Abschnitt der oberen Fläche bilden, wobei vorzugsweise der von dem Kasten gebildete Abschnitt der oberen Fläche sowie die beiden von den seitlichen Laibungsteilen gebildeten Abschnitte der oberen Fläche in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die seitlichen Laibungsteile eine Kompressionseinlage aufweisen, die aus einem Material besteht, welches ein kleineres Kompressionsmodul aufweist als das Material, aus welchem die seitlichen Laibungsteile bestehen, wobei die Kompressionseinlage derart mit dem seitlichen Rahmenteil in Kontakt steht, dass die Kompressionseinlage zwischen seitlichem Laibungsteil und seitlichem Rahmenteil angeordnet ist. Während eines Tages oder während eines Jahres variieren die Temperaturen, denen der Fensterrahmen ausgesetzt ist, erheblich. In der Regel hat der Fensterrahmen von den Bauteilen des Fenstereinbauelementes den größten Ausdehnungskoeffizienten. Dies führt, wenn insbesondere im Sommer die Sonne direkt auf das Fenster scheint, zu einer Verformung des Fensterrahmens. Da sich hauptsächlich das obere und das untere Rahmenteil in horizontaler Richtung ausdehnen, sorgt dies dafür, dass die seitlichen Rahmenteile an den Positionen, an denen sie mit dem oberen bzw. dem unteren Rahmenteil in Verbindung stehen, nach außen verformt werden.
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Die Kompressionseinlage ist dafür vorgesehen, die entsprechenden Kräfte, die insbesondere von dem oberen und dem unteren Rahmenteil auf die seitlichen Rahmenteile und dadurch auch auf die seitlichen Laibungteile ausgeübt werden, aufzunehmen und zu einem gewissen Grad die Verformung des Rahmenteils zuzulassen.
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Das seitliche Laibungsteil kann hierzu eine Ausnehmung aufweisen, in welcher die Kompressionseinlage angeordnet ist. Dabei entspricht vorzugsweise die Tiefe der Ausnehmung in etwa der Dicke der Kompressionseinlage, sodass die Kompressionseinlage bündig in der Ausnehmung aufgenommen ist.
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Da, wie bereits ausgeführt, die größten horizontal wirkenden Kräfte auf die seitlichen Rahmenteile lediglich in dem Bereich auftreten, in dem die seitlichen Rahmenteile mit dem oberen bzw. dem unteren Rahmenteil in Kontakt stehen, kann in einer Ausführungsform jedes seitliche Laibungsteil auch mindestens zwei Kompressionseinlagen aufweisen, die voneinander beabstandet angeordnet sind, wobei vorzugsweise die eine Kompressionseinlage eine gedachte Linie, entlang der sich das obere Rahmenteil erstreckt, schneidet und die andere Kompressionseinlage eine gedachte Linie, entlang der sich das untere Rahmenteil erstreckt, schneidet. Dadurch wird exakt an den Stellen, in welchen die größten Kräfte auftreten, eine entsprechende Kompressionseinlage bereitgestellt, in welcher sich der Rahmen ausdehnen kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der zugehörigen Figuren. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fenstereinbauelementes,
- 2 eine perspektivische Ansicht eines seitlichen Laibungsteils der Ausführungsform von 1,
- 3 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform von 1 mit montiertem Betonanker und ohne Laufschiene,
- 4 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterbauelementes,
- 5 eine Explosionsansicht der Ausführungsform von 4,
- 6 eine Explosionsansicht einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fenstereinbauelementes und
- 7 eine Explosionsansicht einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fenstereinbauelementes.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fenstereinbauelementes in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Dieses Fenstereinbauelement weist ein Fensterelement 1 sowie zwei seitliche Laibungsteile 2 auf. Das Fensterelement 1 hat zwei seitliche Rahmenteile 3, wovon in der 1 nur eines zu sehen ist, da das andere durch das seitliche Laibungsteil 2 verdeckt wird. Der Rahmen hat weiterhin ein oberes Rahmenteil 4 und ein unteres Rahmenteil 5. Das obere Rahmenteil 4, das untere Rahmenteil 5 sowie die beiden seitlichen Rahmenteile 3 umschließen eine Füllung 6, die beispielsweise eine Glasscheibe sein kann. Grundsätzlich kommen hier jedoch auch andere Materialien in Frage.
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Die beiden seitlichen Laibungsteile 2 sind mit dem Rahmen verbunden. Das in 1 gezeigte Fenstereinbauelement hat eine obere Fläche, eine untere Fläche, zwei seitliche Flächen sowie eine Innen- und eine Außenfläche. Die seitlichen Laibungsteile 2 decken die seitlichen Rahmenteile 3 an ihrer nach außen gerichteten Seite vollständig ab. In der gezeigten Ausführungsform bildet somit das untere Rahmenteil zumindest einen Abschnitt der unteren Fläche. Mit anderen Worten ist unterhalb des Rahmens kein weiteres Element vorgesehen. Das Fenstereinbauelement kann als solches an die Baustelle geliefert werden und einfach auf eine Mauer oder einen gegossenen Fußboden gesetzt werden. Im nächsten Schritt wird dann das Fenstereinbauelement eingemauert bzw. eingegossen. Die Anwesenheit des Fensterbauers auf der Baustelle ist daher in der Regel nicht erforderlich. Dadurch werden die Kosten deutlich reduziert.
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Bei der in der 1 gezeigten Ausführungsform bilden die seitlichen Laibungsteile ebenfalls jeweils einen Abschnitt der unteren Fläche, wobei die von den seitlichen Laibungsteilen 2 gebildeten Abschnitte der unteren Fläche und der von dem unteren Rahmenteil 5 gebildete Abschnitt der unteren Fläche in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Das gesamte Fenstereinbauelement ist daher an seiner Unterseite eben und kann - ohne dass entsprechende Ausgleichsklötze verwendet werden - direkt auf das Mauerwerk gesetzt werden.
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In gleicher Weise ist bei dieser Ausführungsform auch die obere Fläche des Fenstereinbauelementes ausgebildet. Auch hier wird die Oberfläche sowohl von dem oberen Rahmenteil 4 als auch von den seitlichen Laibungsteilen 2 gebildet, wobei die obere Fläche ebenfalls eben ist.
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Die seitlichen Laibungsteile 2 können bereits beim Fensterbauer mit den seitlichen Rahmenteilen 3 verbunden werden. Beispielsweise können sie an den Rahmenteilen angeschraubt oder angenagelt werden. Dabei kann die Befestigung von außen, d.h. durch die äußeren Flächen der seitlichen Laibungsteile 2 hindurch, erfolgen. Die Befestigung ist dann im eingebauten Zustand nicht mehr zu sehen. Die seitlichen Laibungsteile sind vollständig oder fast vollständig aus einem wärmedämmenden Material, wie z.B. Polystyrol, gefertigt.
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Die seitlichen Laibungsteile 2 können in einer Breite hergestellt werden, die der Mauerwerksbreite entspricht. In diesem Fall schließt das Fenstereinbauelement auch mit seiner Innenfläche und seiner Außenfläche mit dem Mauerwerk ab. Es ist auch möglich, die seitlichen Laibungsteile 2 in der Breite derart zu dimensionieren, dass sie nach Innen oder Außen mit der geplanten Innen- oder Außenputzstärke über das Mauerwerk überstehen und daher eine Putzkante ausbilden. Darüber hinaus lässt sich das Fenstereinbauelement leicht verpacken und gefahrlos transportieren, da durch die größere Breite der seitlichen Laibungsteile 2 in Relation zu dem Fensterelement 1 sowohl der Rahmen als auch die Füllung 6 gegenüber ungewollten Beschädigungen geschützt ist.
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In 2 ist eine perspektivische Ansicht eines seitlichen Laibungsteils 2 dargestellt. Das seitliche Laibungsteil 2 weist eine in Richtung des Fensterrahmens vorspringende Anschlagrippe 7 auf. Diese Anschlagrippe 7 hilft zum einen bei der Positionierung der seitlichen Laibungsteile 2 relativ zum seitlichen Rahmenteil 3, bevor diese miteinander verbunden werden und sorgt zum anderen dafür, dass, sobald das Fenstereinbauelement eingemauert ist, das Fenster eine höhere Stabilität innerhalb der Fensteröffnung aufweist.
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Für die Montage der seitlichen Laibungsteile 2 werden diese derart an die seitlichen Rahmenteile 3 angelegt, dass das seitliche Rahmenteil sowohl an seiner dem seitlichen Laibungsteil 2 zugewandten Kante als auch an der der Außenseite des Fenstereinbauelementes zugewandten Kante an der Anschlagrippe 7 anliegt.
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An der dem Rahmen abgewandten Seite des seitlichen Laibungsteils 2 ist ein Hebeelement 8 vorgesehen, das im gezeigten Beispiel aus einer Metallöse und einer entsprechenden Befestigungsplatte, mit welcher das Hebeelement am seitlichen Laibungsteil festgeschraubt werden kann, besteht.
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Ein solches Hebeelement 8 ist an beiden seitlichen Laibungsteilen 2 vorgesehen, sodass das Fenstereinbauelement als Ganzes, d.h. in der in 1 gezeigten Konfiguration, mithilfe eines Krans angehoben und an die entsprechende Stelle transportiert werden kann.
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Um die Stabilität der seitlichen Laibungsteile 2 zu erhöhen, weist das seitliche Laibungsteil 2 an seiner dem Rahmen abgewandten Seite zwei hinterschnittene Nuten 10 auf, in welche ein Verstärkungsprofil 9, das im gezeigten Beispiel aus Metall hergestellt ist, eingeschoben ist.
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Das Hebeelement ist dann mit dem Verstärkungsprofil 9 verbunden. Das Verstärkungsprofil 9 weist ebenfalls entsprechende hinterschnittene Nuten 10 auf, die für die Montage weiterer Bauteile, wie z.B. Mauerankern, die seitlich vorstehen und ins Mauerwerk integriert werden, verwendet werden.
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Das seitliche Laibungsteil 2 weist auch auf der dem Rahmen zugewandten Seite eine Nut auf, in welcher eine Führungsschiene 11 aufgenommen ist. Die Führungsschiene dient der Aufnahme eines Rollladens oder einer Raffstoreanlage.
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In 3 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Diese unterscheidet sich von den in 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen im Wesentlichen dadurch, dass auf die Führungsschiene 11 verzichtet wurde und anstelle des Hebeelementes 8 Deckenanker 12 an den seitlichen Laibungsteilen 2 vorgesehen sind. Diese Deckenanker 12 sind dafür vorgesehen, bis in die oberhalb des Fensters anzuordnende Sturzverschalung oder die darüber liegende Deckenverschalung einzugreifen, sodass nach dem Aushärten des gegossenen Sturzes oder der gegossenen Decke die Deckenanker im Beton verbleiben und dem Fenstereinbauelement eine zusätzliche Stabilität verleihen.
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In den 3 bis 5 sind perspektivische Ansichten und eine Explosionsansicht einer dritten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Dabei wurden für gleiche Bauteile die gleichen Bezugszahlen verwendet. Im Folgenden wird daher nur auf die Unterschiede zwischen der dritten Ausführungsform und den beiden vorher beschriebenen Ausführungsformen eingegangen.
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Das Fensterelement 1 ist gegenüber den vorherigen Ausführungsformen unverändert geblieben. Das Fenstereinbauelement weist hier jedoch zusätzlich einen Kasten für einer Verdunkelungs- und/oder Beschattungsanlage, der als Rollladenkasten 13 ausgebildet ist, auf. Dieser Rollladenkasten 13 ist oberhalb des oberen Rahmenteils 4 angeordnet. Auch dieser Kasten kann mit den seitlichen Laibungsteilen 14 verschraubt sein. Die seitlichen Laibungsteile 14 stehen in dieser Ausführungsform nach oben über das obere Rahmenteil des Rahmens hervor, sodass sie einen Aufnahmeraum für den Rollladenkasten 13 bilden.
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Wie insbesondere in 4 zu erkennen ist, wird nun die obere Fläche des Fenstereinbauelementes einerseits von dem Rollladenkasten 13 und andererseits von den oberen Kantenflächen der seitlichen Laibungsteile 14 gebildet. Auch hier ist die obere Fläche eben, d.h. die Abschnitte der seitlichen Laibungsteile 14, welche die obere Fläche des Fenstereinbauelementes bilden, und die Abschnitte des Rollladenkastens 13, die die obere Fläche des Fenstereinbauelementes bilden, liegen in einer gemeinsamen Ebene.
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Die seitlichen Laibungsteile 2 haben ebenfalls eine Anschlagrippe 7, die sich jedoch nun nicht mehr über die gesamte Länge des seitlichen Laibungsteils 14 erstreckt, sondern lediglich eine Länge aufweist, welche der Höhe des Fensterelementes 1 entspricht. Dadurch bildet die Anschlagrippe 7 eine Auflagefläche 15, auf welcher der Rollladenkasten 13 aufgelegt werden kann.
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In 6 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung in einer Explosionsansicht gezeigt.
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Diese unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch, dass die seitlichen Laibungsteile 17 jeweils eine Kompressionseinlage 16 aufweisen. Die Kompressionseinlagen 16 sind elastischer als das Material, aus welchem die seitlichen Laibungsteile 17 hergestellt worden sind. Dies hat zur Folge, dass eine eventuell auftretende thermische Ausdehnung des Fensterelementes 1 auch im eingebauten Zustand des Fenstereinbauelementes möglich ist. In der in 6 gezeigten Ausführungsform erstreckt sich die Kompressionseinlage über die gesamte Länge des seitlichen Laibungsteils 17, sodass die seitlichen Rahmenteile vollständig auf der Kompressionseinlage aufliegen.
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Bei dieser Ausführungsform ist allerdings darauf zu achten, dass bei der Befestigung der seitlichen Laibungsteile 17 an dem Rahmen die Verbindungschrauben nicht zu stark festgezogen werden, sodass es nicht bereits bei der Montage des Fenstereinbauelementes zu einer starken Komprimierung der Kompressionseinlage 16 kommt, sodass diese für eine weitere Komprimierung nicht mehr zur Verfügung steht.
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In 7 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Das seitliche Laibungsteil 18 weist nun mehrere Kompressionseinlagen 16 auf, die durch entsprechende Anschlagsflächen 19 voneinander getrennt sind. Dabei sind die Kompressionseinlagen 16 dort angeordnet, wo mit der größten Ausdehnung des Fensterelementes zu rechnen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform weist der Rahmen nicht nur die bereits beschriebenen oberen und unteren Rahmenteile 4, 5 sowie die seitlichen Rahmenteile 3 auf, sondern zusätzlich einen Kämpfer 20, der in der gezeigten Ausführungsform in etwa in der Mitte zwischen dem oberen Rahmenteil 4 und dem unteren Rahmenteil 5 angeordnet ist.
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Bei einer Erwärmung des Fensterelementes, z.B. aufgrund von intensiver Sonneneinstrahlung, erfolgt eine horizontale Ausdehnung im Wesentlichen in den Bereichen, in welchen das obere Rahmenteil 4, das untere Rahmenteil 5 und der Kämpfer 20 mit den seitlichen Rahmenteilen 3 verbunden sind. In diesen Bereichen sind nun die Kompressionseinlagen 16 angeordnet, sodass diese eine Verbiegung der seitlichen Rahmenteile 3 zulassen. Diese Ausführungsform hat zudem den Vorteil, dass bei der Montage nicht die Gefahr besteht, dass die Kompressionseinlage 16 bereits zu sehr komprimiert werden, da die seitlichen Rahmenteile 3 auf den Anschlagsflächen 19 aufliegen. Die Verschraubung erfolgt dann am besten auch im Bereich der Anschlagsflächen 19 und nicht im Bereich der Kompressionseinlagen 16.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fensterelement
- 2
- seitliches Laibungsteil
- 3
- seitliches Rahmenteil
- 4
- oberes Rahmenteil
- 5
- unteres Rahmenteil
- 6
- Füllung
- 7
- Anschlagrippe
- 8
- Hebeelement
- 9
- Verstärkungsprofil
- 10
- Nut
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Deckenanker
- 13
- Rollladenkasten
- 14
- seitliches Laibungsteil
- 15
- Auflagefläche
- 16
- Kompressionseinlage
- 17
- seitliches Laibungsteil
- 18
- seitliches Laibungsteil
- 19
- Anschlagfläche
- 20
- Kämpfer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8027442 U1 [0007]
- DE 102018121776 A1 [0009, 0012]