-
Die Erfindung betrifft eine Reinigungschemiebaugruppe für ein Gargerät sowie ein Gargerät mit einer solchen Reinigungschemiebaugruppe.
-
Bei dem Gargerät handelt es sich insbesondere um einen sogenannten Kombidämpfer, also ein Gargerät für professionelle Anwendungsbereiche, beispielsweise in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie. Mit dem Gargerät können Nahrungsmittel in Heißluft, Heißdampf oder einer Garraumatmosphäre mit einstellbarem Feuchtigkeitsgehalt und einstellbarer Temperatur gegart werden. Zusätzlich kann auch ein Mikrowellengenerator vorgesehen sein, mit dem Mikrowellenstrahlung erzeugt werden kann, die den Garvorgang im Gargerät unterstützt.
-
Bei dem Gargerät kann es sich auch um ein sogenanntes Tiegel-Gargerät handeln, das einen oder mehrere wannenartige Tiegel hat, in denen Nahrungsmittel gegart werden können oder Flüssigkeiten erwärmt werden können, um dann in ihnen die Nahrungsmittel zu garen. Jeder Tiegel weist dazu eine Heizvorrichtung auf, die üblicherweise im Boden angeordnet ist und durch Wärmeleitung die Wärme an den Boden und dadurch an die Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten abgibt, die mit dem Boden in Kontakt stehen.
-
In einem Gargerät sammeln sich im Laufe des Betriebs des Gargeräts verschiedene Verschmutzungen an, die beispielsweise durch Flüssigkeiten sowie Dämpfe verursacht werden können, die aus einem Garraum des Gargeräts stammen. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Kondensat handeln, das von den Wänden des Garraums und/oder von sich im Garraum befindenden Nahrungsmitteln und Gargutträgern abtropft, um Wrasen oder Ablagerungen wie Fett oder andere Stoffe. Zudem können sich aufgrund des eingesetzten Wassers Kalkablagerungen bilden.
-
Aus diesem Grund muss ein Gargerät in regelmäßigem Abstand zuverlässig gereinigt werden können. Dabei stellt sich die Herausforderung, dass verschiedene Arten von Verschmutzungen mit unterschiedlichen Reinigungslösungen entfernt werden müssen, die in vielen Fällen chemisch nicht miteinander kompatibel sind. Dadurch müssen getrennte Systeme für die verschiedenen Reinigungslösungen vorgesehen werden, wodurch sowohl der benötigte Bauraum im Gargerät steigt als auch die Kosten in der Herstellung und im Betrieb des Gargeräts erhöht werden.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und kompakte Möglichkeit anzugeben, verschiedene Reinigungslösungen in einem Gargerät bereitzustellen.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Reinigungschemiebaugruppe für ein Gargerät, mit einem Sammelbehälter, einer Pumpe, mindestens zwei Anschlüssen für zwei Vorratsbehälter, die unterschiedliche Reinigungschemikalien enthalten, einem Wassereingang, mit dem der Reinigungschemiebaugruppe Wasser zugeführt werden kann, einem ersten Ausspülkreis, mit dem die Pumpe Flüssigkeit aus dem Sammelbehälter in einen der beiden Vorratsbehälter leiten kann, um aus diesem eine erste Reinigungslösung auszuspülen, und einem zweiten Ausspülkreis, mit dem die Pumpe Flüssigkeit aus dem Sammelbehälter in den anderen der beiden Vorratsbehälter leiten kann, um aus diesem eine zweite Reinigungslösung auszuspülen, und einem Ablaufanschluss, mit dem Flüssigkeit zum Gargerät gepumpt werden kann.
-
Die erfindungsgemäße Reinigungschemiebaugruppe weist eine besonders kompakte Bauweise auf, bei der mittels einer einzigen Pumpe sowohl eine erste als auch eine zweite Reinigungslösung erzeugt und aus der Reinigungschemiebaugruppe abgepumpt werden kann, um ein Gargerät zu reinigen. Auch können Reinigungsprozesse der Reinigungschemiebaugruppe mit der einzigen Pumpe durchgeführt werden.
-
Die erste und die zweite Reinigungslösung sind insbesondere chemisch nicht kompatibel miteinander. Mit anderen Worten würden die erste und die zweite Reinigungslösung in einer solchen Weise miteinander reagieren, dass die jeweils angedachte Reinigungswirkung nicht mehr erzielt werden könnte. Beispielsweise neutralisieren sich die Reinigungslösungen gegenseitig.
-
Die Reinigungschemikalien liegen im jeweiligen Vorratsbehälter insbesondere als Feststoff vor, beispielsweise als Blockgebinde. Dadurch, dass die Pumpe Flüssigkeit aus dem Sammelbehälter in den Vorratsbehälter leitet, löst sich wenigstens ein Teil der festen Reinigungschemikalie in der zugeführten Flüssigkeit, sodass die Reinigungslösung erzeugt wird. Die Reinigungslösung ist erfindungsgemäß insbesondere eine wässrige Lösung.
-
Die ausgespülte Reinigungslösung wird erfindungsgemäß insbesondere in den Sammelbehälter zurückgeführt und kann erneut mittels der Pumpe über den jeweiligen Ausspülkreis zum jeweiligen Vorratsbehälter gepumpt werden, um weitere Reinigungschemikalie zu lösen und auf diese Weise die Konzentration der Reinigungschemikalien in der Reinigungslösung zu erhöhen.
-
Mit dem Begriff „Ausspülkreis“ ist der Strömungsweg bezeichnet, der einen Kreislauf innerhalb der Reinigungschemiebaugruppe angibt, der zur Erzeugung der Reinigungslösung einer gewünschten Konzentration genutzt wird.
-
Über den Ablaufanschluss hingegen kann die erzeugte Reinigungslösung weiteren Leitungssystemen des Gargeräts zugeführt werden, insbesondere einem Leitungssystem zur Reinigung des Gargeräts.
-
Die Vorratsbehälter sind bevorzugt zerstörungsfrei lösbar am jeweiligen Anschluss der Reinigungschemiebaugruppe befestigt, sodass der Vorratsbehälter auf einfache Weise gewechselt werden kann, wenn die gesamte Menge an Reinigungschemikalie des Vorratsbehälters aufgebraucht ist. Beispielsweise weist der Anschluss einen Dichtring mit Dichtlippe auf, in den der Vorratsbehälter eingeschoben wird. Alternativ kann der Vorratsbehälter eine Schraubverbindung aufweisen, mittels der der Vorratsbehälter am Anschluss flüssigkeitsdicht verschraubt ist. Auch kann eine Bajonettverbindung zur Befestigung der Vorratsbehälter eingesetzt werden, solange ein flüssigkeitsdichter Verschluss gewährleistet ist.
-
Der Vorratsbehälter hat insbesondere ein Gesamtgewicht von höchstens 1,5 kg, bevorzugt von höchstens 1 kg. Auf diese Weise wird erreicht, dass die einzelnen Vorratsbehälter einfach gehandhabt werden können. Zugleich weist der Vorratsbehälter bevorzugt eine Menge an Reinigungschemikalie auf, die für eine Vielzahl an Reinigungsvorgängen des Gargeräts ausreichend ist.
-
In einer Variante ist ein Ventilblock vorgesehen, der in einen ersten Zustand gebracht werden kann, in dem eine erste Strömungsverbindung zwischen der Pumpe und dem ersten Anschluss vorliegt, und in einen zweiten Zustand, in dem eine zweite Strömungsverbindung zwischen der Pumpe und dem zweiten Anschluss vorliegt. Auf diese Weise wird eine besonders kompakte Möglichkeit bereitgestellt, um zwischen dem ersten Ausspülkreis und dem zweiten Ausspülkreis zu wechseln.
-
Bevorzugt kann der Ventilblock in einen dritten Zustand gebracht werden, in dem eine Ablauf-Strömungsverbindung zwischen der Pumpe und dem Ablaufanschluss vorliegt. Auf diese Weise kann der gleiche Ventilblock, der zum Ausspülen der Reinigungslösungen genutzt wird, auch zum Abpumpen der erzeugten Reinigungslösung aus der Reinigungschemiebaugruppe eingesetzt werden. Somit wird kein weiteres Bauteil für diesen Zweck benötigt, wodurch die Reinigungschemiebaugruppe besonders kompakt ausgeführt sein kann.
-
Des Weiteren kann der Ventilblock insbesondere in einen vierten Zustand gebracht werden, in dem eine Entleerungs-Strömungsverbindung zwischen der Pumpe und einem Entleerungsanschluss vorliegt. Der Entleerungsanschluss kann dazu benutzt werden, Flüssigkeiten aus der Reinigungschemiebaugruppe abzuführen, ohne dass diese über den Ablaufanschluss und somit über das Leitungssystem zum Reinigen des Gargeräts abgeführt werden muss. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn lediglich die Reinigungschemiebaugruppe gereinigt werden soll oder ein Fehler beim Ausspülen der Reinigungslösung festgestellt wurde, beispielsweise eine zu hohe Konzentration der Reinigungslösung.
-
In einer weiteren Variante weist die Reinigungschemiebaugruppe mehrere Ablaufanschlüsse auf, wobei die erste bzw. die zweite Reinigungslösung über unterschiedliche Ablaufanschlüsse aus der Reinigungschemiebaugruppe gepumpt werden können. Auf diese Weise wird es ermöglicht, dass die verschiedenen Reinigungslösungen in unterschiedliche Leitungen des Gargeräts abgeführt werden können, je nachdem welche Teile des Gargeräts mit der hergestellten Reinigungslösung gereinigt werden sollen. Zusätzlich muss der jeweilige Ablaufanschluss auch nur gegenüber der durch ihn abgeführten Reinigungslösung inert sein, wodurch sich eine erhöhte Flexibilität in der Auswahl der verwendeten Materialien ergibt.
-
Um die Konzentration der Reinigungschemikalien der Reinigungslösung bestimmen zu können, ist dem Sammelbehälter insbesondere ein Sensor zur Konzentrationsmessung zugeordnet. Ein solcher Sensor kann beispielsweise ein pH-Sensor, ein Leitfähigkeitssensor (auch als Leitwertsensor bezeichnet), ein Impedanzsensor, ein Brechungsindexsensor und/oder ein Photosensor, beispielsweise eine UV/VIS-Spektroskopie-Einheit, sein.
-
Die Art des Sensors ist bevorzugt auf die eingesetzten Reinigungschemikalien abgestimmt, sodass der jeweils gemessene Wert eine zuverlässige Angabe über die gelöste Menge an Reinigungschemikalie in der Reinigungslösung darstellt.
-
Grundsätzlich kann der Reinigungschemikalie auch ein Zusatzstoff beigemischt sein, der eine zuverlässigere Detektion mit dem jeweils verwendeten Sensor ermöglicht. Beispielsweise ist der Zusatzstoff ein Farbstoff.
-
Um zuverlässig bestimmen zu können, welches Volumen an Flüssigkeit im Sammelbehälter vorliegt, kann diesem ein Füllstandssensor zugeordnet sein. Der Sensor zur Konzentrationsmessung kann zugleich auch als Füllstandssensor genutzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Volumen an Flüssigkeit im Sammelbehälter über einen Durchflusssensor bekannt sein, der beispielsweise dem Wassereingang zugeordnet ist.
-
Des Weiteren kann dem Sammelbehälter eine Trinkwasserschutzeinrichtung zugeordnet sein, die verhindert, dass Reinigungslösung über den Wassereingang die Reinigungschemiebaugruppe verlassen kann. Die Trinkwasserschutzeinrichtung ist beispielsweise ein Notüberlauf.
-
Insbesondere umfasst die Reinigungschemiebaugruppe einen ersten Vorratsbehälter, der am ersten Anschluss angebracht ist, und einen zweiten Vorratsbehälter, der am zweiten Anschluss angebracht ist, wobei sich im ersten Vorratsbehälter eine erste Reinigungschemikalie befindet, die eine Waschflotte mit einem pH-Wert kleiner 7 ergibt, und im zweiten Vorratsbehälter eine zweite Reinigungschemikalie befindet, die eine Waschflotte mit einem pH-Wert größer 7 ergibt.
-
Die Waschflotte bezeichnet die Flüssigkeit, die im Gargerät eingesetzt wird, um Verunreinigungen zu entfernen. Diese kann neben der Reinigungslösung weitere Bestandteile umfassen, insbesondere bereits gelöste Verunreinigungen. Der pH-Wert der Waschflotte kann dem pH-Wert der jeweiligen Reinigungslösung entsprechen.
-
Insbesondere weist eine Reinigungslösung, die eine Waschflotte mit einem pH-Wert kleiner 7 ergibt, ebenfalls einen pH-Wert kleiner 7 auf und eine Reinigungslösung, die eine Waschflotte mit einem pH-Wert größer 7 ergibt, ebenfalls einen pH-Wert größer 7 auf.
-
Derartige Reinigungslösungen sind chemisch nicht miteinander kompatibel, da sie sich neutralisieren würden und auf diese Weise nicht mehr für den angedachten Reinigungsvorgang des Gargeräts geeignet wären. Die erfindungsgemäße Reinigungschemiebaugruppe ermöglicht es jedoch, je nach Bedarf die jeweilige Reinigungslösung herzustellen und in das Gargerät zu überführen, wobei lediglich eine einzige Pumpe für alle diese Schritte eingesetzt werden kann.
-
Die Aufgabe der Erfindung wird des Weiteren gelöst von einem Gargerät mit einer Reinigungschemiebaugruppe der zuvor beschriebenen Art.
-
Das Gargerät kann über eine Steuerung verfügen, welche mit der Reinigungschemiebaugruppe verbunden ist. Insbesondere ist die Steuerung dazu eingerichtet, die Pumpe und/oder den Ventilblock der Reinigungschemiebaugruppe zu steuern.
-
Ferner kann die Steuerung mit dem Sensor bzw. den Sensoren der Reinigungschemiebaugruppe verbunden sein.
-
Die Reinigungschemiebaugruppe kann auch außerhalb des Gargeräts angeordnet sein. Mit anderen Worten muss die Reinigungschemiebaugruppe nicht innerhalb eines Gehäuses des Gargeräts vorliegen.
-
Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen sowie den Zeichnungen. In diesen zeigen:
- - 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gargeräts,
- - 2 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Reinigungschemiebaugruppe des Gargeräts aus 1,
- - 3 die Reinigungschemiebaugruppe aus 2 in einer weiteren perspektivischen Darstellung,
- - 4 eine Draufsicht auf die Reinigungschemiebaugruppe aus 2,
- - 5 eine Schnittansicht der Reinigungschemiebaugruppe aus 2,
- - 6 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gargeräts, und
- - 7 schematisch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Reinigungschemiebaugruppe des Gargeräts aus 6.
-
1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßes Gargeräts 10. Bei dem Gargerät 10 handelt es sich um ein sogenanntes Tischgerät, das üblicherweise auf einer (nicht dargestellten) Unterlage betrieben wird. Diese kann beispielsweise ein Tisch oder ein weiteres Gargerät sein.
-
Beim Gargerät 10 handelt es sich um einen sogenannten Kombidämpfer, in welchem Nahrungsmittel in einem Garraum mittels einer Garraumatmosphäre gegart werden können, die hinsichtlich Temperatur, Feuchte und Umwälzgeschwindigkeit gesteuert werden kann. Es handelt sich insbesondere um ein Gargerät für professionelle Anwendungen, beispielsweise in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie.
-
Grundsätzlich kann die Reinigungschemiebaugruppe auch für andere Arten von Gargeräten verwendet werden, beispielsweise für ein Tiegel-Gargerät.
-
Vom Gargerät 10 ist hier ein sogenannter Innenkasten 12 zu sehen, der den Garraum umgibt und von einer Garraumtür 14 verschlossen ist.
-
Das Gargerät 10 verfügt über eine Benutzerschnittstelle 16, die als berührungsempfindliches Display ausgeführt ist, d.h. dass ein Benutzer des Gargeräts 10 dieses sowohl über die Benutzerschnittstelle 16 steuern kann, als auch dass die gleiche Benutzerschnittstelle 16 als Anzeige für Informationen zum Zustand sowie zum Betrieb des Gargeräts 10 dient.
-
Die Benutzerschnittstelle 16 ist mit einer in 1 schematisch eingezeichneten Steuerung 17 verbunden, welche die Baugruppen des Gargeräts 10 steuert.
-
Das Gargerät 10 weist eine erfindungsgemäße Reinigungschemiebaugruppe 18 auf, die in der gezeigten Ausführungsform unterhalb des Innenkastens 12 angeordnet ist.
-
2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Reinigungschemiebaugruppe 18 aus 1, wobei nur die für das Verständnis der Erfindung notwendigen Bauteile dargestellt sind.
-
Die Reinigungschemiebaugruppe 18 verfügt über eine Blende 20, die mittels eines Rastelements 22 am Gargerät 10 befestigt ist und die Reinigungschemiebaugruppe 18 nach außen verdeckt.
-
Die Reinigungschemiebaugruppe 18 umfasst einen Sammelbehälter 24, der aus einer Wanne 26 sowie einem auf die Wanne 26 aufgesetzten Deckel 28 zusammengesetzt ist. Die Wanne 26 und der Deckel 28 greifen so ineinander, dass der Sammelbehälter 24 für Flüssigkeiten abgedichtet ist.
-
Im Deckel 28 sind mehrere Anschlüsse 30 ausgebildet, in der gezeigten Ausführungsform insgesamt vier Anschlüsse 30, die auf gleicher Höhe nebeneinander angeordnet sind.
-
Jedem Anschluss 30 ist ein Vorratsbehälter 32 zugeordnet, der zerstörungsfrei lösbar mit dem jeweiligen Anschluss 30 verbunden ist. In der gezeigten Ausführungsform sind die Vorratsbehälter 32 in den jeweils zugeordneten Anschluss 30 flüssigkeitsdicht eingesteckt.
-
Die Vorratsbehälter 32 sind in der gezeigten Ausführungsform Kartuschen, welche über Aussparungen 36 in der Blende 20 in die Reinigungschemiebaugruppe 18 eingesetzt und wieder aus dieser entfernt werden können.
-
In den Vorratsbehältern 32 ist jeweils eine Reinigungschemikalie 38 (vgl. 5) aufgenommen.
-
Die Reinigungschemiebaugruppe 18 verfügt zudem über einen Ventilblock 40, der in der gezeigten Ausführungsform aus zwei Ventilblock-Untereinheiten 42 und 44 zusammengesetzt ist.
-
Jeder der Ventilblock-Untereinheiten 42 und 44 sind zwei der Anschlüsse 30 des Sammelbehälters 24 zugeordnet, wobei für jeden zugeordneten Anschluss 30 ein Ventil 46 vorgesehen ist.
-
Die Ventile 46 sind entlang eines Strömungsrohres 48 des Ventilblocks 40 angeordnet.
-
In den Vorratsbehältern 32, die der Ventilblock-Untereinheit 42 zugeordnet sind, ist eine erste Reinigungschemikalie aufgenommen und in den Vorratsbehältern 32, die der Ventilblock-Untereinheit 44 zugeordnet sind, ist eine zweite Reinigungschemikalie aufgenommen, die von der ersten Reinigungschemikalie verschieden und chemisch nicht kompatibel mit dieser ist.
-
Grundsätzlich kann der Ventilblock 40 jedoch auch aus einer einzelnen oder aus mehr als zwei Ventilblock-Untereinheiten 42 bzw. 44 bestehen, welche den jeweiligen Anschlüssen 30 zugeordnete Ventile 46 aufweist bzw. aufweisen. Auch können mehr als zwei verschiedene Reinigungschemikalien eingesetzt werden und/oder verschiedene Reinigungschemikalien pro Ventilblock-Untereinheit 42 bzw. 44 vorgesehen sein.
-
Die Reinigungschemiebaugruppe 18 verfügt des Weiteren über einen Wassereingang 50, über den der Reinigungschemiebaugruppe 18 Wasser zugeführt werden kann, insbesondere dem Sammelbehälter 24.
-
In 2 ist zudem ein Verbindungsstück 41 dargestellt, über das ein Ventilblock-Einlass 52 des Ventilblocks 40 mit einer Pumpe 54 verbunden ist.
-
In 3 ist eine weitere perspektivische Ansicht der Reinigungschemiebaugruppe 18 gezeigt, wobei das Verbindungsstück 41 zur verbesserten Ansicht nicht dargestellt ist.
-
In 3 ist deutlicher zu erkennen, dass die Pumpe 54 mit der Wanne 26 verbunden ist und mit dieser in Strömungsverbindung steht. Über die einzige Pumpe 54 kann Flüssigkeit, die im Sammelbehälter 24 aufgenommen ist, über einen Pumpenausgang 55 zum Ventilblock-Einlass 52 und somit zu den Vorratsbehältern 32 geleitet werden.
-
In 4 ist eine Draufsicht auf die Reinigungschemiebaugruppe 18 dargestellt, in welcher der Aufbau des Ventilblocks 40 besser zu erkennen ist.
-
Zusätzlich zu den Ventilen 46 weist jede Ventilblock-Untereinheit 42 bzw. 44 einen Ablaufanschluss 56 auf, der mit weiteren (nicht dargestellten) Leitungssystemen des Gargeräts 10 verbunden ist, beispielsweise mit einer (nicht dargestellten) Reinigerbox oder einem (nicht dargestellten) Dampfgenerator des Gargeräts 10.
-
Zudem weist der Sammelbehälter 24 einen Sensor 58 auf (vgl. 5), der über einen Sensoranschluss 60 mit der Steuerung 17 des Gargeräts 10 verbunden ist.
-
In 5 ist eine Schnittansicht der Reinigungschemiebaugruppe 18 entlang der in 4 eingezeichneten Linie A-A dargestellt.
-
In 5 ist zu erkennen, dass das Ventil 46 mit einer Düse 62 in Strömungsverbindung steht, die zumindest teilweise in den Vorratsbehälter 32 hineinragt.
-
Die Reinigungschemikalie 38 im Inneren des Vorratsbehälters 32 ist ein Blockgebinde, liegt also als Feststoff im Inneren des Vorratsbehälters 32 vor.
-
Der Vorratsbehälter 32 ist geneigt innerhalb des Anschlusses 30 angeordnet, sodass ein Gefälle in Richtung der Wanne 26 erzeugt wird.
-
Die Wanne 26 weist eine Senke 70 auf, über der ein Ansaugrohr 72 angeordnet ist, sodass Flüssigkeit aus der Wanne 26 zur Pumpe 54 zurückgeführt werden kann.
-
Der Sensor 58 ist innerhalb der Wanne 26 angeordnet. Insbesondere ist der Sensor 58 ein Temperatursensor, ein Leitfähigkeitssensor, ein pH-Sensor, ein Brechungsindexsensor oder ein Photosensor, beispielsweise eine UV/VIS-Spektroskopie-Einheit.
-
Im Folgenden wird die Funktionsweise der Reinigungschemiebaugruppe 18 erläutert.
-
Soll das Gargerät 10 mittels einer Waschflotte gereinigt werden, kann die Reinigungschemiebaugruppe 18 eine Reinigungslösung bereitstellen, mit der anschließend die Waschflotte gebildet werden kann.
-
Dazu wird zunächst über den Wassereingang 50 (vgl. 2 bis 4) ein vorbestimmtes Volumen an Wasser in den Sammelbehälter 24 gefüllt.
-
Anschließend kann die Pumpe 54 das Wasser über den Pumpenausgang 55, das Verbindungsstück 41 (vgl. 2) und den Ventilblock-Einlass 52 in den Ventilblock 40 leiten.
-
Die Ventile 46 des Ventilblocks 40 werden von der Steuerung 17 so gesteuert, dass das von der Pumpe 54 gepumpte Wasser in einen der Vorratsbehälter 32 geleitet wird, in dem die Reinigungschemikalie 38 angeordnet ist, aus der die Reinigungslösung hergestellt werden soll.
-
Das Wasser wird über die Düse 62 in den entsprechenden Vorratsbehälter 32 gesprüht bzw. gespritzt, wie durch die Pfeilschar 68 in 5 angedeutet ist. Auf diese Weise wird ein Teil der Reinigungschemikalie 38 abgelöst, sodass sich eine wässrige Reinigungslösung bildet, die aufgrund des Gefälles des Vorratsbehälters 32 in die Wanne 26 des Sammelbehälters 24 fließt.
-
Somit liegt innerhalb des Sammelbehälters 24 als Flüssigkeit nun nicht mehr nur Wasser, sondern eine Reinigungslösung vor. Die Konzentration der auf diese Weise erzeugten wässrigen Reinigungslösung kann mittels des Sensors 58 ermittelt werden.
-
Über das Ansaugrohr 72 kann die Reinigungslösung wieder der Pumpe 54 zugeführt werden. Somit kann die Pumpe 54 die Reinigungslösung erneut über den gleichen Strömungsweg führen, wobei mit jedem Zyklus eine größere Menge an Reinigungschemikalie 38 in der Reinigungslösung vorhanden ist, sodass deren Konzentration steigt.
-
Mit anderen Worten wird ein erster Ausspülkreis gebildet, der vom Sammelbehälter 24, über die Pumpe 54 und den Ventilblock 40 in den Vorratsbehälter 32 und von dort wieder in den Sammelbehälter 24 führt.
-
Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis mittels des Sensors 58 festgestellt wird, dass die Reinigungslösung eine gewünschte Konzentration aufweist. Alternativ kann auch lediglich für eine vorbestimmte Zeitdauer der erste Ausspülkreis betrieben werden, insbesondere wenn die Auflösungsgeschwindigkeit der Reinigungschemikalie 38 bekannt ist.
-
Anschließend kann mittels der gleichen Pumpe 54 eine Ablauf-Strömungsverbindung hergestellt werden, über welche die erzeugte Reinigungslösung über einen der Ablaufanschlüsse 56 aus der Reinigungschemiebaugruppe 18 entfernt wird.
-
Die erzeugte Reinigungslösung kann anschließend eine Waschflotte bilden, mit der ein gewünschter Reinigungsvorgang des Gargeräts 10 durchgeführt wird.
-
Bei Bedarf kann anschließend erneut Wasser über den Wassereingang 50 zugeführt und die Reinigungschemiebaugruppe 18 gespült werden, wobei die gleiche Pumpe 54 für den Spülvorgang genutzt wird. In diesem Fall kann die Spüllösung über einen (nicht dargestellten) Entleerungsanschluss des Ventilblocks aus der Reinigungschemiebaugruppe 18 entfernt werden.
-
Analog zum ersten Ausspülkreis weist die Reinigungschemiebaugruppe einen zweiten Ausspülkreis auf, wobei in diesem nicht die zuvor beschriebene erste Reinigungschemikalie 38 sondern die von dieser verschiedene zweite Reinigungschemikalie aus dem entsprechenden Vorratsbehälter ausgespült wird.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Reinigungschemiebaugruppe 18 können entsprechend mindestens zwei verschiedene Reinigungslösungen erzeugt werden, wobei bevorzugt eine erste Reinigungslösung eine Waschflotte mit einem pH-Wert kleiner 7 ergibt und eine zweite Reinigungslösung eine Waschflotte mit einem pH-Wert größer 7 ergibt.
-
Eine Waschflotte mit einem pH-Wert kleiner als 7 kann insbesondere vorteilhaft eingesetzt werden, um Kalkablagerungen im Leitungssystem und/oder in einem Dampfgenerator des Gargeräts 10 zu entfernen, während eine Waschflotte mit einem pH-Wert größer als 7 insbesondere vorteilhaft eingesetzt werden kann, um Rückstände von Gargütern aus dem Leitungssystem des Gargeräts 10 zu entfernen.
-
Die erfindungsgemäße Reinigungschemiebaugruppe 18 stellt eine besonders kompakte Anordnung bereit, da die einzige Pumpe 54 sowohl zum Herstellen der verschiedenen Reinigungslösungen als auch zum Entfernen der Reinigungslösung aus der Reinigungschemiebaugruppe 18 verwendet wird.
-
In 6 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gargeräts 10 dargestellt.
-
Die zweite Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der ersten Ausführungsform, sodass lediglich auf Unterschiede eingegangen wird. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauteile. Die zuvor beschriebenen Eigenschaften und Merkmale gelten entsprechend analog.
-
Bei der in 6 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gargeräts 10 handelt es sich um ein Standgerät, d. h. das Gargerät 10 weist Standfüße 74 auf, mittels denen das Gargerät 10 steht, insbesondere direkt auf einem Boden.
-
In der zweiten Ausführungsform sind die Vorratsbehälter 32 vertikal übereinander angeordnet.
-
In 7 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsmäßen Reinigungschemiebaugruppe 18 dargestellt, wie sie in der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gargeräts 10 verwendet wird.
-
In dieser Ausführungsform ist der Sammelbehälter 24 als ein einzelnes Kunststoffteil ausgeführt, an dem die Pumpe 54 angesetzt ist. In dieser Ausführungsform sind die Anschlüsse 30 für die Vorratsbehälter 32 nicht Bestandteil des Sammelbehälters 24, sondern eigene Bauteile, die mit dem Ventilblock 40 in Strömungsverbindung stehen. Innerhalb des Anschlusses 30 ist analog zur ersten Ausführungsform eine Düse angeordnet, die die Reinigungschemikalien im Inneren des Vorratsbehälters 32 mit Flüssigkeit besprüht bzw. bespritzt. Die entstehende Reinigungslösung strömt anschließend über einen Rücklaufanschluss 76 zurück zu einem Rücklaufstutzen 78 des Sammelbehälters 24, wie durch Pfeile in 7 angedeutet.
-
Zur einfacheren Darstellung ist in 7 nur eine Verbindung zwischen einem der Anschlüsse 30 und einem Rücklaufstutzen 78 des Sammelbehälters 24 eingezeichnet. Grundsätzlich befindet sich jedoch jeder der Anschlüsse 30 in Strömungsverbindung mit dem Rücklaufstutzen 78. Auch kann für jeden Anschluss 30 ein einzelner Rücklaufstutzen 78 am Sammelbehälter 24 vorgesehen sein.