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Einleitung
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Die Erfindung besteht aus einer Vorrichtung, die – zumindest im deutschsprachigen Raum – WindStillOase genannt wird und Menschen vor der Einwirkung von Wind, Wetter und Wärme schützen soll. Der Schutz geschieht derart, dass über Messeinrichtungen die Eingangsparameter Windstärke und Windrichtung sowie die Innen- und Außentemperatur erfasst und diese in einem Steuergerät verarbeitet werden, so dass über eine durch das Steuergerät beeinflusste Antriebseinrichtung die schützende Einheit derart eingestellt wird, dass die sich innerhalb der Vorrichtung WindStillOase aufhaltenden Menschen weitestgehend vor den genannten Einwirkungen geschützt werden.
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Stand der Technik
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Insbesondere in Küstenregionen stellt sich die bisherige Situation so dar, dass beispielsweise Publikum, welches sich in Cafes außerhalb geschlossener Räume aufhält, durch die Einwirkung von Winden belästigt wird. Dies umso mehr, je stärker der Wind weht. Bei starken Winden ist beispielsweise das Lesen einer Tageszeitung erheblich erschwert bzw. wird gänzlich unmöglich. Nebenher bewirkt der Wind auch eine negative Auswirkung hinsichtlich der sogenannten gefühlten Umgebungstemperatur und beeinträchtigt somit das Wohlbefinden des Publikums, was wiederum zu einer kürzeren Verweildauer desselben führt.
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Aufgrund einschlägiger Gesetzgebung ist das Rauchen innerhalb geschlossener Räume mit Publikumsverkehr in verschiedenen Ländern unzulässig. Als Lösung für das rauchende Publikum werden gegenwärtig sogenannte Raucherinseln in feststehender Form verwendet. Durch den Zwang, eine Raucherinsel zu benutzen, verzichten Raucher auf das Rauchen. Dieser in Hinblick auf die Gesundheit sicherlich positive Aspekt beschneidet jedoch die freie Entscheidung des Einzelnen darüber, ob er rauchen möchte. Mithin dürfte insbesondere für den Bereich der Gastronomie ein Umsatzrückgang durch den für den rauchenden Kunden eingetretenen Attraktivitätsverlust zu verzeichnen sein. Dieser Attraktivitätsverlust resultiert aus der Tatsache, dass das Rauchen vielerorts nur noch unter freiern Himmel, dort wetterungeschützt, oder in den erwähnten fest installierten Raucherinseln oder sonstigen statischen Lösungen gestattet ist.
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Bekannt sind aus Skigebieten Pavillons aus Acrylglas (Polymethylmethacrylat). Diese besitzen den Vorteil, dass sie vor Wind schützen, aber Sonnenstrahlung hindurchlassen. So wird eine angenehme Temperatur in diesen Pavillons erreicht. Allerdings sind diese Pavillons nicht ohne weiteres drehbar und haben auch keine beweglichen Wände, sondern Türen. Ein zu starkes Erwärmen des Innenbereiches durch den durch die Sonneneinstrahlung hervorgerufenen Glashauseffekt tritt regelmäßig zumindest während der Wintermonate aufgrund der tief stehenden Sonne nicht ein.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Nachteile der beschriebenen technischen Lösungen zu beseitigen.
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Lösung der Aufgabe
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Die Aufgabe wurde gemäß den Merkmalen der Patentansprüche gelöst.
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Die Erfindung setzt an der bisherigen Situation an und ist geeignet, selbige weitestgehend auszumerzen. Sie eröffnet dem Anwender die Möglichkeit, dem angesprochenen Publikum einen Platz im Freien anzubieten, ohne dass dieser Platz durch Wetter- und Windeinwirkung in seiner Attraktivität eingeschränkt ist. Der maßgebliche Aspekt der Erfindung ist der, dass die Erfindung aufgrund der eingesetzten Technik in der Lage ist, die sich ändernden Rahmenbedingungen der Wetterlage zu erfassen und sich entsprechend anzupassen. Somit wird erreicht, dass ein in Hinblick auf die Einwirkung durch Wetter relativ konstanter Charakter des Platzes erzielt wird.
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Im Detail besteht die Erfindung aus einem Grundkörper in Form einer Plattform, die in der Ausführungsvariante A um ihren Mittelpunkt drehbar gelagert ist. Dieser Grundkörper kann sowohl in runder als auch in mehreckiger bzw. quadratischer Form ausgeführt sein. In ihm befindet sich – und dies gilt auch für die Ausführungsvariante B – die für die Drehbewegung der schützenden Einrichtung erforderliche Steuer- und Antriebstechnik. Auf ihm können Sitzgelegenheiten und ein Tisch angeordnet sein. Die runde Form des Grundkörpers erlaubt es, eine runde Sitzbank einzubauen und in der Mitte einen runden Tisch. In der eckigen Form ist auch die Anwendung von einzelnen Sitzmöbeln denkbar. Der Grundkörper ist an den Seitenenden durch Stehwandscheiben verglast. Dadurch können die sich im Inneren aufhaltenden Personen den freien Blick genießen, ohne durch die Einwirkung von Wind beeinträchtigt zu werden. Zweckmäßigerweise befindet sich in der Mitte ein Pfeiler, woran ein Dach befestigt ist. Dieses Schutzdach, welches aber auch auf seitlich am Grundkörper angebrachten Stützen ruhen kann, dient dem Schutz vor Regen und starker Sonneneinstrahlung und nimmt die Messeinrichtung für die Eingangsparameter Windstärke und -richtung sowie Innen- und Außentemperatur auf. Das Dach selbst kann auch höhenverstellbar gelagert sein. Die mit den Messeinrichtungen erfassten Eingangsparameter werden in einem Steuergerät verarbeitet. Nach Verarbeitung der Eingangsinformationen wirkt das Steuergerät auf die Antriebstechnik in der Form ein, dass bei Bedarf eine Korrektur der Stellung der schützenden Einrichtung erreicht wird oder aber mögliche weitere technische Abläufe angestoßen werden.
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In der Variante B ist der Grundkörper grundsätzlich rund und unbeweglich ausgeführt. Hier sind die Seitenwände gesondert an einem drehbar gelagerten Ring befestigt und sind somit ebenfalls beweglich. In dieser Variante wird also nur die Außenwand in der Art verstellt, dass ein maximaler Schutz vor Wind erreicht wird, ohne dass die eigentliche Plattform in ihrer Stellung verändert wird. Zweckmäßigerweise ist hier die Anwendung von gesonderten Sitzmöbeln anstelle einer runden Sitzbank angezeigt.
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Letztendlich wird der Schutz insbesondere vor den Einwirkungen durch den Wind dadurch erreicht, dass die Öffnung, die dem Betreten oder dem Verlassen der Erfindung dient, immer so ausgerichtet ist, dass der Wind dort nicht angreifen kann.
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Die für die Drehbewegung der Plattform oder der Seitenwände erforderliche Geschwindigkeit ist dabei so gewählt, dass keine negative Auswirkung auf das Publikum erfolgt und diese nur unterschwellig wahrgenommen werden kann. Der Antrieb erfolgt durch die unterhalb der Bodenplattform angeordneten Antriebstechnik in Form eines elektrischen Antriebs. Dieser treibt in der Ausführungsvariante A die gesamte auf Rollen gelagerte und mit einem Drehzapfen fixierte Plattform an. Dabei wird mindestens eine Rolle als Antriebsrolle verwendet. In der Ausführungsvariante B treibt der elektrische Antrieb den Kranz, an dem die Seitenwände angebracht sind, an, während die eigentliche Plattform statisch ist.
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Um denkbare Verletzungen durch die Drehbewegung der schützenden Einrichtung zu verhindern, ist das Steuergerät mit einer Messeinrichtung ausgestattet, die in der Lage ist, Menschen, die die Erfindung betreten oder verlassen, sicher zu erkennen. Diese Messeinrichtung kann in Form einer Lichtschranke realisiert sein. Sofern während des Bewegungsvorganges Menschen die Erfindung betreten oder verlassen, wird der Bewegungsvorgang sofort unterbrochen und erst dann fortgesetzt, wenn nach einer gewissen Zeitdauer Menschen im direkten Ein- bzw. Ausgangsbereich nicht mehr erkannt wurden.
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Das Dach kann, damit der autarke Einsatz der Erfindung ermöglicht wird, zur Aufnahme von Solarzellen benutzt werden. Diese dienen der Versorgung der technischen Ausrüstung mit elektrischer Energie. Alternativ kann die technische Ausrüstung jedoch auch mit Fremdenergie versorgt werden. Zusätzlich wird die Erfindung mit einem Akkumulator ausgestattet, damit die Erfindung in der autarken Version auch bei Abwesenheit von Tageslicht funktionstüchtig bleibt.
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Um den Einsatz auch in Gebieten, in denen niedrige Außentemperaturen herrschen, attraktiv zu machen, kann die Erfindung unter dem Dach mit Heizstrahlern ausgerüstet sein. Bei der Anwendung von Propangasheizstrahlern kann die Propangasflasche analog eines Heizstrahlerständers in der Mitte unter dem Tisch angeordnet sein. Bei der Verwendung eines elektrischen Heizstrahlers ist das Vorhandensein eines elektrischen Netzanschlusses in der jeweils landesspezifischen Form (z. B. 110 Volt, 220 Volt) erforderlich.
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In der Zusammenfassung verbessert die Erfindung das Wohlbehagen von Publikum, welches sich insbesondere im gastronomischen Bereich im Freien aufhält, dort jedoch durch die Einwirkung von Wind, Sonne, Regen oder Kälte belästigt wird. Die bisherigen unflexiblen Lösungen in Form von aufgestellten Glaswänden zum Schutz vor Wind oder die verwendeten Heizlösungen sind bei entsprechender Wetterlage als unzureichend anzusehen. Diese Unzulänglichkeiten, die aufgrund der statischen Situation der bisherigen Lösungen hervorgerufen werden, sind durch die Erfindung beseitigt.
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Durch die Erfindung wird auch in Hinsicht auf die Gestaltung von Außenbereichen ein neuer Akzent gesetzt. Für den Anwender der Erfindung bietet sich die Möglichkeit, durch diese Erfindung ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Mitbewerbern zu erzielen. Insbesondere für den Bereich der Gastronomie- und Hotelbranche eröffnen sich durch die Erfindung infolge des praktischen Nutzwertes wie auch durch das Design neue Gestaltungslösungen für Außenbereiche, die durch die unterschiedlichen Designvarianten, die sich anbieten, weiter individualisiert werden können. Denkbar ist abschließend die Möglichkeit, die Außenwände als Marketingflächen zu vermarkten bzw. für Eigenwerbung zu nutzen.
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Ausführungsbeispiele
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
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1 zeigt eine Darstellung einer einfachen Ausführungsform der Erfindung. Abgebildet sind eine runde, drehbare Bodenfläche und mit der Bodenfläche verbundene Wände. Das Dach ist an einem in der Mitte angeordnete Pfeiler angebracht nicht direkt mit den Wänden verbunden und ermöglicht so zusammen mit der Öffnung der Wände – einen Luftaustausch.
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2 zeigt eine Darstellung ähnlich der 1, aber mit einem Tisch und der Nutzung der Wände als Werbefläche, wobei aber das Dach nicht mit der Grundfläche, sondern mit den Seitenwänden verbunden und in der Höhe verschiebbar ist. Ein Mittelpfeiler ist hier nicht vorgesehen.
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3 und 4 zeigen jeweils eine technische Zeichnung einer einfachen erfindungsgemäßen Ausführungsform der WindStillOase. 3 zeigt einen windgeschützten Pavillon mit automatischer Ausrichtung entgegen der Windrichtung. Die Windrichtung wird permanent auf dem Dach gemessen. Die Steuerung, welche sich in Sockeln befindet, wandelt die gesammelten Daten in Befehle um, die der Motor verarbeiten kann. Dadurch ist es möglich, den Eingang des Pavillon immer genau so auszurichten, dass der Wind nicht direkt in die Öffnung bläst.
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Die dafür benötigte Energie wird durch Solarzellen erzeugt, die sich auf dem Dach des Pavillons befinden. Die erzeugte Energie wird anschließend in Akkumulatoren in der Sockelkonstruktion gespeichert und bei Bedarf an den Motor und die Steuerung abgegeben.
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Beispiel 1: Nutzung am Strand im Sommer an sonnigen Tagen
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Eine auf dem Dach angeordnete Messeinrichtung bestimmt die Windrichtung und -stärke und leitet diese Informationen an ein Steuergerät weiter. Die durch das Steuergerät beeinflusste Antriebseinheit dreht die WindStillOase so, dass die Stelle der Wand, an der diese geöffnet ist bzw. geöffnet werden kann, an der dem Wind abgewandten Seite liegt. Optimal wird die Lufttemperatur der WindStillOase bestimmt und mittels einer weiteren Steuerungseinheit das Dach weiter nach oben verschoben und/oder die Wand weiter geöffnet. Alternativ dazu ist es möglich, dass die Antriebseinheit nicht die gesamte WindStillOase, sondern nur die Außenwände so verstellt, dass die Stelle der Wand, an der diese geöffnet ist oder geöffnet werden kann, an der dem Wind abgewandten Seite liegt.
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Beispiel 2: Nutzung am Strand im Winter an bewölkten Tagen
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Eine auf dem Dach angeordnete Messeinrichtung bestimmt die Windrichtung und -stärke und leitet diese Informationen an ein Steuergerät weiter. Die durch das Steuergerät beeinflusste Antriebseinheit dreht die WindStillOase so, dass die Stelle der Wand, an der diese geöffnet ist bzw. geöffnet werden kann, an der dem Wind abgewandten Seite liegt. Alternativ dazu ist es möglich, dass die Antriebseinheit nicht die gesamte WindStillOase, sondern nur die Außenwände so verstellt, dass die Stelle der Wand, an der diese geöffnet ist oder geöffnet werden kann, an der dem Wind abgewandten Seite liegt.
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Zur Erhöhung der Innentemperatur werden vorhandene Heizkörper verwendet. Diese Heizkörper werden ebenfalls durch das Steuergerät so beeinflusst, dass diese bei Erreichen der angeforderten Temperatur in der Leistung gemindert bzw. ganz ausgeschaltet werden.