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Die Erfindung betrifft eine Griffanordnung zum Sichern und Entsichern eines Bauteils oder einer Baugruppe von Bauteilen.
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Bei Maschinen und Geräten verschiedenster Art müssen Bauteile an einer Struktur oder aneinander befestigt werden. In vielen Fällen ist es gewünscht, die Befestigung reversibel vorzunehmen, d. h. die gegenseitige Fixierung oder Verbindung („Sichern”) und das Lösen voneinander („Entsichern”) sollen auf einfache Weise beschädigungsfrei möglich sein.
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Aus dem Firmenkatalog „Bedienteile/Normelemente" der Heinrich Kipp Werk KG, Sulz, DE, Ausgabe 2012, Seite 684, Bauteil K0363, ist ein Kugelsperrbolzen bekannt geworden. An einem Griffstück ist ein Stahlrohr befestigt, an dessen Ende zwei Sperrkugeln angeordnet sind. In einer verriegelten Stellung ragen die Sperrkugeln radial aus dem Stahlrohr heraus und können dadurch ein Bauteil jenseits einer Bohrung hintergreifen. In einer entriegelten Stellung können die Sperrkugeln in das Stahlrohr hineingedrückt werden, so dass das Stahlrohr die Bohrung passieren kann. Am Griffstück ist weiterhin eine Anlegekante ausgebildet, so dass eine Gruppe von Bauteilen, die vom Stahlrohr durchragt wird, zwischen der Anlegekante und den Sperrkugeln durch den Kugelsperrbolzen zusammengehalten werden kann.
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Das Ver- und Entriegeln erfolgt bei diesem Kugelsperrbolzen mittels eines Druckknopfs im Griffstück, der mit einem Achsenbauteil verbunden ist, das im Rohrstück axial verschiebbar ist. Wenn eine Nut im Achsenbauteil an der axialen Position der Sperrkugeln ist, so dass diese in die Nut zurückgedrückt werden können, ist der Kugelsperrbolzen entriegelt; dies entspricht einem gedrückten Druckknopf. Das Achsenbauteil wird durch eine Feder in eine axiale Position vorgespannt, in der das Achsenbauteil im Bereich der Sperrkugeln einen größeren Außendurchmesser als an der Nut aufweist, so dass die Kugeln nach außen gedrückt werden.
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Mit einem Kugelsperrbolzen können auf zuverlässige Weise Bauteile an Strukturen oder aneinander reversibel gesichert und entsichert werden, wobei auch große Kräfte vom Kugelsperrbolzen aufgenommen werden können. Der Kugelsperrbolzen ist jedoch ein vergleichsweise teures Bauteil; insbesondere müssen Stahlteile gedreht und eine Vielzahl von Einzelteilen zusammengesetzt werden. Das Einbringen der Sperrkugeln in das Stahlrohr ist dabei besonders schwierig.
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In vielen Anwendungsfällen ist die Robustheit eines Kugelsperrbolzens nicht notwendig, etwa wenn Bauteile nur gegen ein Verlieren gesichert zu werden brauchen, da sie in der befestigten Position keine Kraft aufzunehmen brauchen, oder wenn die vom Bauteil aufzunehmenden Kräfte bei der vorgesehenen Anwendung schlicht gering sind.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach aufgebautes Sicherungsmittel für ein reversibles Sichern und Entsichern von Bauteilen zur Verfügung zu stellen.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Griffanordnung zum Sichern und Entsichern eines Bauteils oder einer Baugruppe von Bauteilen, wobei die Griffanordnung umfasst
- – ein Griffstück, mit zwei einander gegenüberliegenden Griffabschnitten, die über einen federnden Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sind, so dass durch Zusammendrücken der Griffabschnitte zumindest Teilstücke der Griffabschnitte in einer Verschwenkebene gegeneinander verschwenken könnenq,
- – zwei Sicherungsausleger, wobei jeweils ein Sicherungsausleger an dem verschwenkenden Teilstück eines Griffabschnitts befestigt ist, und wobei jeder Sicherungsausleger mindestens einen Sicherungsfortsatz aufweist, der sich parallel zur Verschwenkebene seitlich vom Sicherungsausleger weg erstreckt.
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Mit der erfindungsgemäßen Griffanordnung können auf einfache Weise mit dem zusammendrückbaren Griffstück die Sicherungsfortsätze der Sicherungsausleger relativ zueinander bewegt werden, um deren Gesamtbreite bzw. deren Abstand für ein Sichern und Entsichern zu verändern bzw. um einen Hintergriff, etwa hinter einer Bohrung eines Bauteils, einzurichten und aufzuheben.
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Dazu sind die Sicherungsausleger so am Griffstück angebracht, dass ein Zusammendrücken der einander gegenüberliegenden Griffabschnitte zu einer relativen Verschwenkung der Sicherungsausleger führt. Da die Sicherungsfortsätze an den Sicherungsauslegern ausgebildet sind, werden über die Sicherungsausleger auch die Sicherungsfortsätze gegeneinander verschwenkt.
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Die Griffabschnitte sind zumindest teilweise gegeneinander verschwenkbar ausgebildet; deren relative Verschwenkbewegungen finden zumindest im Wesentlichen eben statt; dadurch wird eine Verschwenkebene definiert. Dabei können die Griffabschnitte um eine senkrecht zur Verschwenkebene verlaufende Drehachse rotieren; es sind aber auch gekrümmte Verläufe von Verschwenkbewegungen in der Verschwenkebene möglich. Dadurch, dass die Sicherungsausleger an verschwenkenden Teilen der Griffabschnitte angebracht sind, ist die Übertragung der Verschwenkbewegung von den Griffabschnitten zu den Sicherungsauslegern sichergestellt.
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Typischerweise umfasst das Griffstück eine im Querschnitt näherungsweise U-förmige oder V-förmige Metallfeder, wobei die Schenkel die Griffabschnitte bilden, und die Sicherungsausleger sind bevorzugt im Bereich der Schenkel oder der Schenkelansätze angebunden, meist außen an der Metallfeder. Die Anbindung der Sicherungsausleger kann beispielsweise durch Eingießen der Metallfeder und den griffstücknahen Enden der Sicherungsausleger in eine Kunststoffumhüllung erfolgen; es sind aber auch andere Befestigungsverfahren wie Kleben, Verschrauben oder Vernieten möglich. Die Metallfeder gibt über einen entspannten Zustand meist einen gesicherten Zustand der Griffanordnung vor, in welchem die Sicherungsfortsätze insgesamt eine grolle Breite aufweisen, so dass die Bohrung eines Bauteils oder einer Struktur damit hintergriffen werden kann. Durch Zusammendrücken des Griffstücks bzw. der Feder werden die Sicherungsfortsätze in Überlappung gebracht, wodurch ihre Breite insgesamt kleiner wird, und die Griffanordnung kann aus der Bohrung des Bauteils oder der Struktur zurückgezogen werden, entsprechend einem ungesicherten Zustand.
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Die erfindungsgemäße Übertragung der Verschwenkung der Griffabschnitte auf die Sicherungsfortsätze ermöglicht es zudem, Hebeleffekte zu nutzen. Insbesondere können vergleichsweise kleine Auslenkungen am Griffstück in größere Auslenkungen im Bereich der Sicherungsfortsätze umgesetzt werden oder umgekehrt, wodurch für viele Anwendungen die Bedienung der erfindungsgemäßen Griffanordnung vereinfacht wird.
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Mit der erfindungsgemäßen Griffanordnung kann unmittelbar eine Bauteilgruppe zusammengehalten oder ein Bauteil an einer Struktur fixiert werden. Insbesondere ist es möglich, die Griffanordnung, insbesondere deren Sicherungsausleger, als Sicherungsstift (Sicherungskeil, Querstift) einzusetzen, wobei dessen Position über die Sicherungsfortsätze und gegebenenfalls Anschlagfortsätze oder eine Anlegekante des Griffstücks gesichert werden kann.
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In der Praxis ist es besonders angenehm, dass die erfindungsgemäße Griffanordnung auch gut bei zusammengedrücktem Griffstück gehandhabt werden kann, etwa für eine Bewegung „Entsichern (Zusammendrücken) – Ziehen”, oder auch eine Bewegung „Entsichern (Zusammendrücken) Einführen – Sichern (Loslassen)”. Das Zusammendrücken behindert in der Regel nicht das Ziehen oder Einführen der Griffanordnung. Der manuelle Zugriff an der Griffanordnung und die Handhabung der Griffanordnung ähnelt dabei dem vertrauten Bewegungsablauf bei der Benutzung eines herkömmlichen Schlüssels.
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Eine erfindungsgemäße Griffanordnung kann insbesondere bei Sportgeräten, beispielsweise Reha-Sportgeräten, eingesetzt werden, insbesondere um Verstellpositionen von Sitzen, Handgriffen, Pedalen und/oder sonstigen Gestängen, die der Anpassung an die Körpermaße eines Verwenders dienen, zu verändern und zu sichern.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Griffanordnung, bei der das Griffstück mit einem näherungsweise U-förmigen oder näherungsweise V förmigen Querschnitt in der Verschwenkebene ausgebildet ist. Dadurch lassen sich leicht relative Verschwenkbewegungen der Griffabschnitte (Schenkel) einrichten, etwa näherungsweise um eine Drehachse in der Mitte des die Schenkel verbindenden Verbindungsabschnitts bzw. am Kontaktpunkt der Schenkel.
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Vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der sich die Sicherungsausleger jeweils parallel zur Verschwenkebene erstrecken. Dadurch ist die Bedienung der Griffanordnung, insbesondere das Einführungen und Ziehen, besonders einfach; Ein- und Ausfädelprozesse werden vermieden. In der Regel ist auch ein kompakter Aufbau möglich.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Sicherungsausleger in einer Richtung senkrecht zur Verschwenkebene hintereinander angeordnet sind. Dies ist einfach auszuführen, und die Sicherungsausleger behindern sich nicht gegenseitig.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform verlaufen die Sicherungsausleger im entspannten Zustand des Griffstücks zumindest in einem Abschnitt im Wesentlichen parallel zueinander. Dies ermöglicht einen kompakten Bau; der Abschnitt ist besonders gut dazu geeignet, eine enge, gerade Bohrung eines Bauteils oder einer Struktur zu durchragen.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der die Sicherungsfortsätze jeweils an einem vom Griffstück abgewandten Ende des zugehörigen Sicherungsauslegers angeordnet sind. Dadurch kann mit den Sicherungsfortsätzen eine durchragte Bohrung eines Bauteils oder einer Struktur gut hintergriffen und so die Position der Griffanordnung am Bauteil oder der Struktur auf einfache Weise gesichert werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform sind die Sicherungsfortsätze jeweils entfernt von einem vom Griffstück abgewandten Ende des zugehörigen Sicherungsauslegers angeordnet. Dadurch können die vom Griffstück abgewandten Enden der Sicherungsausleger gut als Sicherungsstift (Querstift, Sicherungskeil) eingesetzt werden und insbesondere auch in enge Bohrungen oder Spalte eingeführt werden, unbehindert durch die Sicherungsfortsätze.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass an den Sicherungsauslegern jeweils zusätzlich ein Anschlagfortsatz ausgebildet ist, der sich seitlich vom zugehörigen Sicherungsausleger weg erstreckt, insbesondere wobei die Anschlagfortsätze jeweils entfernt von dem vom Griffstück abgewandten Ende des Sicherungsauslegers angeordnet sind. Die Anschlagfortsätze dienen (ebenso wie die Sicherungsfortsätze, die dann meist bei den griffstückfernen Enden der Sicherungsausleger ausgebildet sind) zum Anlegen an ein zu sicherndes Bauteil oder eine zu sichernde Baugruppe; das Bauteil oder die Baugruppe können dann zwischen den Sicherungsfortsätzen und den Anschlagfortsätzen eingeklemmt oder zumindest zusammengehalten werden. Die Anschlagfortsätze erstrecken sich bevorzugt parallel zur Verschwenkebene.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der sich zumindest im entspannten Zustand des Griffstücks die Sicherungsausleger kreuzen, betrachtet in einer Projektion senkrecht zur Verschwenkebene. Durch sich kreuzende Sicherungsausleger kann die Hebelwirkung, insbesondere die Umsetzung von Auslenkungen am Griffstück in Auslenkungen an den Sicherungsfortsätzen, über einen weiten Bereich eingestellt werden.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Sicherungsfortsätze so an den Sicherungsauslegern angeordnet sind, dass sich durch Zusammendrücken der Griffabschnitte die Gesamtheit der beiden Sicherungsfortsätze verengt. Mit anderen Worten, im entspannten Zustand ist die Griffanordnung sichernd, und im zusammengedrückten Zustand ist die Griffanordnung entsichert. Dies hat sich in der Praxis bewährt, um ein unbeabsichtigtes Entsichern (ohne Mitwirkung eines Bedieners) zu vermeiden. Bei dieser Ausführungsform ragt der Sicherungsfortsatz eines Sicherungsauslegers typischerweise jeweils in diejenige Richtung, in die der Griffabschnitt liegt, an dem der Sicherungsausleger nicht befestigt ist, ausgehend von dem Griffabschnitt, an dem der Sicherungsausleger befestigt ist. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass sich durch Zusammendrücken des Griffstücks bzw. dessen Griffabschnitten die Gesamtheit der beiden Sicherungsfortsätze weitet.
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Ebenfalls bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der sich im entspannten Zustand des Griffstücks die Gesamtheit der Sicherungsfortsätze in Richtung auf die dem Griffstück abgewandten Enden der Sicherungsausleger zu verjüngt. Die Verjüngung vereinfacht das Einführen der Griffanordnung bzw. deren Sicherungsausleger in eine Bohrung eines Bauteils oder einer Struktur.
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Die Verjüngung führt die Griffanordnung in die Bohrung. Man beachte, dass auch eine trichterförmige Bohrung das Einführen alternativ oder zusätzlich erleichtern kann.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der die Sicherungsfortsätze und/oder Anschlagfortsätze durch Biegungen im zughörigen Sicherungsausleger ausgebildet sind. Dies ist fertigungstechnisch besonders einfach und kostengünstig, und zudem auch vergleichsweise robust. Insbesondere können an dieser Stelle keine Teile verloren gehen.
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In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch eine Sicherungsanordnung, umfassend eine oben beschriebene, erfindungsgemäße Griffanordnung sowie wenigstens ein Bauteil, das eine Bohrung aufweist, wobei die Sicherungsausleger der Griffanordnung durch die Bohrung des Bauteils ragen. Die Griffanordnung kann im Rahmen der Erfindung auf einfache Weise zum Sichern und Entsichern des Bauteils eingesetzt werden. Beispielsweise wird die Griffanordnung am Bauteil angeordnet oder befestigt, um das Bauteil gegen ein Verschieben oder ein Verdrehen zu sichern. Typischerweise sind das Griffstück und die Sicherungsfortsätze an gegenüberliegenden Enden der Bohrung angeordnet, d. h. die Sicherungsfortsätze hintergreifen das Bauteil.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherungsanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsanordnung eine Baugruppe von zwei Bauteilen jeweils mit einer Bohrung umfasst, insbesondere wobei die beiden Bauteile direkt oder indirekt aneinander anliegen, wobei die Bohrungen der beiden Bauteile fluchten, und dass die Sicherungsausleger der Griffanordnung die Bohrungen beider Bauteile durchragen, so dass die Griffanordnung eine Trennung der beiden Bauteile in der Richtung, in der sich die Sicherungsausleger erstrecken, blockiert. Hierbei hintergreifen die Sicherungsfortsätze typischerweise des vom Griffstück weiter entfernte Bauteil. Die Griffanordnung verhindert bei der Sicherungsanordnung, dass sich eines der Bauteile vom anderen Bauteil unbeabsichtigt entfernen kann, etwa durch mechanisches Anstoßen, Wind oder Erschütterungen.
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Ebenso vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass das Bauteil als ein Bolzen mit einem Bolzenkopf und einer Bolzenachse ausgebildet ist, dass der Bolzen eine Struktur durchragt, dass die Bohrung quer zur Bolzenachse verläuft, wobei die von den Sicherungsauslegern durchragte Bohrung jenseits der Struktur angeordnet ist, so dass die Griffanordnung ein Herausziehen des Bolzens aus der Struktur blockiert, insbesondere wobei die Struktur mehrteilig ausgebildet ist und vom Bolzen zusammengehalten wird. In dieser Ausführungsform wird die Griffanordnung als Sicherungsstift (Querstift, Sicherungskeil in der Bohrung des Bolzens genutzt; die Griffanordnung verhindert ein Herausziehen des Bolzens aus der Struktur und/oder ein Auseinandernehmen der Struktur, und/oder ein Verdrehen des Bolzens.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1a eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Griffanordnung, im entspannten Zustand des Griffstücks;
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1b eine schematische Aufsicht auf die Griffanordnung von 1a;
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1c eine schematische Seitenansicht der Griffanordnung von 1a, im zusammengedrückten Zustand des Griffstücks;
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2a eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Griffanordnung, im entspannten Zustand des Griffstücks, mit gekreuzten Sicherungsauslegern;
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2b eine schematische Seitenansicht der Griffanordnung von 2a, im zusammengedrückten Zustand des Griffstücks;
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3 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherungsanordnung, wobei zwei Bauteile mit einer erfindungsgemäßen Griffanordnung aneinander fixiert werden;
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4 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherungsanordnung, wobei ein Bolzen mit einer Querbohrung von den Sicherungsauslegern einer erfindungsgemäßen Griffanordnung durchragt wird.
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In den 1a und 1b ist in einer schematischen Seitenansicht (1a) und einer schematischen Aufsicht (1b) eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Griffanordnung 1 dargestellt. Die Ansicht von 1a ist dabei senkrecht zu einer Verschwenkebene VE der Griffanordnung 1 gewählt; die Ansicht von 1b schneidet die Verschwenkebene VE im rechten Winkel.
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Die Griffanordnung 1 umfasst ein im Querschnitt senkrecht zur Verschwenkebene VE hier näherungsweise V-förmiges Griffstück 2 und zwei Sicherungsausleger 3, 4. Das Griffstück 2 weist zwei in der Verschwenkebene VE einander gegenüberliegende Griffabschnitte 5, 6 und einen die Griffabschnitte 5, 6 verbindenden Verbindungsabschnitt 7 auf. Der Verbindungsabschnitt 7 ist elastisch federnd ausgebildet, so dass die Griffabschnitte 5, 6 zusammengedrückt bzw. aufeinander zu verschwenkt werden können; die Griffabschnitte 5, 6 verschwenken dabei in der Verschwenkebene (bzw. parallel zur Verschwenkebene), vgl. dazu auch 1c. In 1a ist ein entspannter (nicht zusammengedrückter) Zustand des Griffstücks 2 gezeigt.
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Die Sicherungsausleger 3, 4 sind am Griffstück 2 jeweils im Bereich eines beim Zusammendrücken des Griffstücks 2 mit verschwenkenden Teilstücks 8, 9 der Griffabschnitte 5, 6 befestigt, so dass die Sicherungsausleger 3, 4 mit der Verschwenkbewegung der Griffabschnitte 5, 6 gekoppelt sind. Dadurch können Sicherungsfortsätze 3a, 4a, die seitlich von den Sicherungsauslegern 3, 4 abstehen, durch Zusammendrücken der Griffabschnitte 5, 6 betätigt bzw. bewegt werden.
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Die Sicherungsausleger 3, 4, die hier aus bandförmigen Metallstücken, insbesondere Stahlstücken, gefertigt sind, ragen mit ihren rechtsseitigen (griffstücknahen) Enden 10 in das Griffstück 2 hinein und sind im Griffstück 2 fixiert, beispielsweise verklemmt, verklebt oder vernietet. Das Griffstück 2 ist hier als eine V-förmige Metallfeder mit einem Kunststoffüberzug ausgebildet, und die Sicherungsausleger 3, 4 sind zwischen der Metallfeder und dem Kunststoffüberzug eingeklemmt (nicht näher dargestellt); alternativ kann das Griffstück auch einstückig aus einem elastischen Werkstoff gefertigt sein, insbesondere wobei die Sicherungsausleger in den (gummi-)elastischen Werkstoff eingespritzt oder eingegossen sind.
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Die Sicherungsausleger 3, 4 verlaufen parallel zur Verschwenkebene (vgl. 1b) und sind in einer Richtung senkrecht zur Verschwenkebene VE hintereinander angeordnet. In einem mittleren Abschnitt 14 (zwischen den Enden 10, 11) verlaufen die Sicherungsausleger im entspannten Zustand des Griffstücks 2 auch untereinander parallel.
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Die Sicherungsfortsätze 3a, 4a sind in der gezeigten Ausführungsform als Biegungen in den bandförmigen Metallstücken der Sicherungsausleger 3, 4 ausgebildet; alternativ können separate Zusatzelemente als Sicherungsfortsätze auf den Sicherungsauslegern 3, 4 befestigt werden. Die Sicherungsfortsätze 3a, 4a sind hier im Bereich der vom Griffstück 2 abgewandten Enden 11 ausgebildet.
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Die Sicherungsfortsätze 3a, 4a hintergreifen eine Bohrung 12 eines Bauteils 13, wobei die Breite BGSF E der Gesamtheit der Sicherungsfortsätze 3a, 4a, gemessen parallel zur Verschwenkebene VE und quer zur Ein- und Ausführrichtung EAR der Griffanordnung 2 (oder auch quer zur Erstreckungsrichtung ER der Sicherungsausleger 3, 4), im entspannten Zustand des Griffstücks 2 größer ist als der Durchmesser D der Bohrung 12. Dadurch kann die Griffanordnung 1 nicht aus der Bohrung 12 gezogen werden; die Griffanordnung 1 kann in diesem Zustand entsprechend Sicherungsfunktionen wahrnehmen.
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Wird nun das Griffstück 2 zusammengedrückt, wie in 1 c in einer schematischen Seitenansicht dargestellt, so werden die Sicherungsausleger 3, 4 mit verschwenkt. Man beachte, dass die Verschwenkwinkel der Sicherungsausleger 3, 4 gleich groß oder auch kleiner sein können als die Verschwenkwinkel der Griffabschnitte 5, 6 (letzteres ist bei der gezeigten Ausführungsform der Fall, da die Teilabschnitte 8, 9 in Bereichen des Griffstücks 2 liegen, in denen die elastische Verformung des Griffstücks 2 noch nicht voll ausgeprägt ist; man beachte, dass auch die Griffabschnitte 5, 6 im Rahmen des Zusammendrückens elastisch verformt werden können).
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Durch die Verschwenkung der Sicherungsausleger 3, 4 werden die Sicherungsfortsätze 3a, 4a weitestgehend in Überlappung gebracht. Dadurch stellt sich eine Breite BGSF Z der Gesamtheit der Sicherungsfortsätze 3a, 4a im zusammengedrückten Zustand des Griffstücks 2 ein, die geringer ist als der Durchmesser D der Bohrung 12. Entsprechend kann die Griffanordnung 1 in diesem Zustand aus der Bohrung 12 heraus gezogen werden und damit eine Entsicherung stattfinden; ebenso kann natürlich auch die Griffanordnung 1 auch wieder mit ihrem vorderen (griffstückabgewandten) Ende 11 in die Bohrung 12 des Bauteils 13 eingeführt werden (vgl. hierzu die Ein- und Ausführrichtung EAR).
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In den 2a und 2b ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Griffanordnung 1 in schematischer Seitenansicht dargestellt; die Ausführungsform ist der in 1a und 1b gezeigten Ausführungsform ähnlich, so dass nachfolgend vor allem die Unterschiede erläutert werden. 2a zeigt den entspannten Zustand des Griffstücks 2, und 2b den zusammengedrückten Zustand des Griffstücks 2.
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Im entspannten Zustand des Griffstücks 2 (siehe 2a) kreuzen sich hier die Sicherungsausleger 3, 4 nahe dem griffstücknahen Ende 10 der Sicherungsausleger 3, 4, betrachtet in Projektion senkrecht zur Verschwenkebene VE. Durch die Überkreuzung kann die Breite BGSF E der Gesamtheit der Sicherungsfortsätze 3a, 4a vergrößert werden, näherungsweise entsprechend der Breite BÜS der Überschneidung der Sicherungsausleger 3, 4. Dadurch kann eine bessere Verankerung hinter der Bohrung 12 des Bauteils 13 erreicht werden. Die Verankerung wird auch verbessert, wenn die Sicherungsfortsätze 3a, 4a wie dargestellt im Wesentlichen in der gleichen Entfernung vom Griffstück 2 angebracht sind.
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Im zusammengedrückten Zustand des Griffstücks 2 (siehe 2b) wirkt sich die Überkreuzung nicht auf die (erreichbare) Breite BGSF Z der Gesamtheit der Sicherungsfortsätze 3a, 4a aus; die Überkreuzung wird (je nach Geometrie der Sicherungsausleger 3, 4 und des Griffstücks 2) beim Zusammendrücken teilweise oder vollständig aufgehoben. BGSF Z bestimmt sich bei (näherungsweise vollständiger) Überlappung der Sicherungsfortsätze 3a, 4a näherungsweise durch die Breite eines einzelnen Sicherungsfortsatzes 3a, 4a. Der zusammengedrückte Zustand kann, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, bezüglich des Ausmaßes der elastischen Verformung des Griffstücks 2 durch Anschlagmittel 23, die hier an den Innenseiten der Griffabschnitte 5, 6 ausgebildet sind, definiert werden, so dass im gegenseitigen Anschlag eine (näherungsweise) minimale Breite BGSF Z gegeben ist.
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Die 3 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherungsanordnung 15, umfassend eine erfindungsgemäße Griffanordnung 1 (vgl. zu deren Funktionsweise die 1a–2b) und eine Baugruppe mit hier zwei aneinander liegenden Bauteilen 13, 16, in einem gesicherten Zustand bei entspanntem Griffstück 2.
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An den Sicherungsauslegern 3, 4 der Griffanordnung 1 sind zum einen im Bereich der linksseiten (griffstückfernen) Enden 11 Sicherungsfortsätze 3a, 4a ausgebildet, die das Bauteil 13 hintergreifen. Zum anderen sind nahe den rechtsseitigen (griffstücknahen) Enden 10 an den Sicherungsauslegern 3, 4 Anschlagfortsätze 3b, 4b ausgebildet, die vor dem Bauteil 16 ausgreifen. Die Sicherungsausleger 3, 4 durchragen die fluchtenden (und hier auch gleich großen) Bohrungen 12, 17 der Bauteile 13, 16.
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Im entspannten Zustand des Griffstücks 2 sind sowohl die Breite BGSF E der Gesamtheit der Sicherungsfortsätze 3a, 4a als auch die Breite BGAF E der Gesamtheit der Anschlagfortsätze 3b, 4b größer als der Durchmesser D der Bohrungen 12, 17 der Bauteile 13, 16. Dadurch werden die Bauteile 13, 16 zwischen den Sicherungsfortsätzen 3a, 4a und den Anschlagfortsätzen 3b, 4b in Erstreckungsrichtung ER der Sicherungsausleger 3, 4 zusammengehalten (mit etwas Spiel wie in 3 gezeigt, oder alternativ auch klemmend ohne Spiel). Auch ist eine gegenseitige laterale Verschiebung (etwa mit dem Bauteil 16 in 3 nach oben) durch die Sicherungsausleger 3, 4, die in den Bohrungen 12, 17 verlaufen, begrenzt.
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In der in 3 gezeigten Ausführungsform verjüngt sich außerdem die Gesamtheit der Sicherungsfortsätze 3a, 4a in Richtung auf die vom Griffstück 2 abgewandten Enden 11 zu. Dadurch können die Sicherungsausleger 3, 4 bzw. die Sicherungsfortsätze 3a, 4a leichter in eine Bohrung, etwa die Bohrung 17 des Bauteils 16, eingeführt werden. Die schrägen Außenkanten an den Sicherungsfortsätzen 3a, 4a führen die Sicherungsausleger 3, 4 in die Bohrung 17 hinein, und befördern auch eine elastische Verformung der Sicherungsausleger 3, 4 dergestalt, dass die Sicherungsfortsätze 3a, 4a beim Einführen in die Bohrung 17 zusammengeschoben werden und die Bohrungen 17, 12 passieren können. Für ein Herausziehen der Griffanordnung 1 aus der Stellung, die in 3 gezeigt ist, ist jedoch ein Zusammendrücken des Griffstücks 2 erforderlich, durch das die Sicherungsfortsätze 3a, 4a in Überlappung gebracht werden.
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Die 4 zeigt in einer schematischen, teilweise geschnittenen Seitenansicht eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherungsanordnung 15. Bezüglich der Funktion der Griffanordnung 1 vgl. wiederum die 1a–2b.
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Ein Bauteil 18, das hier als ein Bolzen 19 ausgebildet ist, durchragt eine zweiteilige Struktur 20. Diese Struktur 20 umfasst eine erste Teilstruktur 21 und eine zweite Teilstruktur 22, wobei ein Bolzenkopf 19a des Bolzens 19 die erste Teilstruktur 21 hintergreift, und der Bolzen 19 mit seinem Bolzenkörper 19b, der sich entlang einer Bolzenachse BA erstreckt, fluchtende Bohrungen der ersten und zweiten Teilstruktur 21, 22 durchragt.
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Im Bolzen 19 ist eine Bohrung 29 ausgebildet, die quer zur Bolzenachse BA verläuft. Um den Bolzen 19 gegen eine Bewegung in axialer Richtung (entlang der Bolzenachse BA) zu sichern, wird die Bohrung 29 des Bolzens 19 von den Sicherungsauslegern 3, 4 einer erfindungsgemäßen Griffanordnung 1 durchragt. Die Griffanordnung 1 ist hier an einem rechtsseitigen Bereich der zweiten Teilstruktur 22 befestigt, wobei die zweite Teilstruktur 22 zwischen Sicherungsfortsätzen 3a, 4a und Anschlagfortsätzen 3b, 4b gehalten wird und die Sicherungsausleger 3, 4 eine Bohrung 30 in der zweiten Teilstruktur 22 durchragen; man beachte, dass die Griffanordnung 1 auch unabhängig von der Struktur 20 gehalten bzw. in Position gebracht werden kann.
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Solange die Griffanordnung 1 die Bohrung 29 des Bolzens 19 durchragt, kann dieser nicht nach oben abgezogen werden; die Griffanordnung 1 wird hier also als Sicherungsstift (Querstift, Sicherungskeil) eingesetzt. Man beachte, dass aufgrund des Durchmessers der Bohrungen 29, 30 der Bolzen 19 in axialer Richtung zwar ein gewisses Spiel hat, jedoch der Bolzen 19 sich nicht von der Struktur 20 lösen kann. Dadurch ist sichergestellt, dass die erste Teilstruktur 21 nicht verloren gehen kann, also nicht von der zweiten Teilstruktur 22 weggenommen werden kann, und die mehrteilige Struktur 20 zusammengehalten wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Firmenkatalog „Bedienteile/Normelemente” der Heinrich Kipp Werk KG, Sulz, DE, Ausgabe 2012, Seite 684, Bauteil K0363 [0003]