-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reichweitenbestimmung an einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
-
Stand der Technik
-
Die Reichweite eines Kraftfahrzeugs, also diejenige Distanz, die das Kraftfahrzeug mit Bordmitteln zurücklegen kann, hängt vom Füllstand eines Energiespeichers ab. Wird das Kraftfahrzeug beispielsweise von einer Brennkraftmaschine angetrieben, so ist die Reichweite vom verbleibenden Brennstoff abhängig. Im Fall eines Elektrofahrzeugs, also insbesondere eines Elektro-Automobils, eines Elektro-Motorrads oder eines Elektro-Fahrrads („E-Bike“) entscheidet eine in einer Batterie gespeicherte Restenergie über die Reichweite. Auch ein Brennstoffvorrat für eine Brennstoffzelle kann eine Reichweite des Kraftfahrzeugs bestimmen. Bei Hybridfahrzeugen wird die Reichweite üblicherweise durch die Summe mehrerer Energieangebote bestimmt.
-
Um ein Liegenbleiben des Kraftfahrzeugs wegen zur Neige gegangener Energiereserven zu vermeiden, wird einem Fahrer des Kraftfahrzeugs ein Hinweis auf die verbleibende Energiemenge gegeben. Eine derartige Anzeige kann analog oder digital ausgeführt sein und einen Hinweis auf die Reichweite in Bruchteilen einer Gesamtkapazität, in einem Volumen einer verbleibenden Flüssigkeit oder in einer Strecke, die mit der verbleibenden Energiemenge zurückgelegt werden kann, angegeben werden. Dabei kann die Strecke von zusätzlichen Faktoren abhängig sein.
-
DE 103 02 504 A1 zeigt ein Verfahren, das zum Ermitteln der Reichweite eines Elektrofahrzeugs zusätzliche Informationen berücksichtigt, die das Fahrzeug, eine Fahrstrecke oder eine Umwelt des Kraftfahrzeugs betreffen. Hierzu werden mehrere der genannten Informationen miteinander verknüpft und auf der Basis einer Betriebsweise des Kraftfahrzeugs bewertet. Die solchermaßen bestimmte verbleibende Reichweite wird schließlich auf einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige gebracht.
-
Insbesondere bei einem rein elektrisch oder hybrid-elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeug kann die verbleibende Reichweite eine kritische Größe sein. Ist die verbleibende Energiemenge aufgebraucht, so kann es schwierig sein, den Energievorrat an Ort und Stelle zu ergänzen, so dass das Kraftfahrzeug mit Fremdmitteln zur nächsten Aufladeeinrichtung transportiert werden muss. Ein Fahrverhalten eines Fahrers kann durch eine Sorge vor einer derartigen Situation oder durch ein Misstrauen in die Genauigkeit der Anzeige der verbleibenden Reichweite beeinträchtigt sein. Außerdem kann der durch den Fahrer durchzuführende Vergleich zwischen der verbleibenden Reichweite und der Distanz zu einem geplanten Bestimmungsort seine Aufmerksam von einem Führen des Kraftfahrzeugs ablenken, so dass eine Fahrsicherheit des Kraftfahrzeugs eingeschränkt sein kann.
-
JP 2009-092443 A zeigt eine Navigationsvorrichtung für ein Fahrzeug, bei der auf einer Anzeige Symbolbilder für mögliche Fahrziele auf einer Karte eingeblendet werden, falls die Fahrziele jenseits einer bestimmten Reichweite des Kraftfahrzeugs liegen.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, die es erlauben, ein Kraftfahrzeug bezüglich seines Energiehaushalts intuitiver und sicherer zu betreiben.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels eines Verfahrens und einer Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Visualisierung einer Reichweite eines Kraftfahrzeugs umfasst Schritte des Bestimmens der Länge einer ersten Etappe von einer gegenwärtigen Position des Kraftfahrzeugs zu einem intermediären Bestimmungsort, des Bestimmens der Länge einer zweiten Etappe von dem intermediären Bestimmungsort zu einem finalen Bestimmungsort, des Bestimmens einer Reichweite des Kraftfahrzeugs auf der Basis eines Füllstands eines Energiespeichers und des Bereitstellens einer analogen Darstellung der Reichweite im Vergleich zu den verketteten Längen der Etappen.
-
Dadurch kann einem Fahrer des Kraftfahrzeugs nicht nur unmittelbar die Erreichbarkeit eines einzelnen Bestimmungsorts, sondern die Erreichbarkeit mehrerer, miteinander verketteter Bestimmungsorte angezeigt werden. Dies kann insbesondere den häufigen Fall einer Hin- und Rückreise zwischen zwei Orten betreffen. Die Aufmerksamkeit des Fahrers kann so auf das Führen des Kraftfahrzeugs konzentriert bleiben, wodurch die Betriebssicherheit des Kraftfahrzeugs gesteigert sein kann. Durch die vergleichende Darstellung der Reichweite mit den verketteten Längen ist es nicht erforderlich, die Erreichbarkeit eines Bestimmungsorts durch den Benutzer mittels einer Rechnung, einer Schätzung oder eines Überschlags zu bestimmen. Grundsätzlich eignet sich das Verfahren für jede Art von Kraftfahrzeug, insbesondere ein zweirädriges Kraftfahrzeug wie ein Elektro-Fahrrad oder -Motorrad, oder ein mehrrädriges Kraftfahrzeug wie ein Personenkraftfahrzeug oder ein Lastkraftfahrzeug. Der Antrieb des Kraftfahrzeugs kann konventionell mittels einer Brennkraftmaschine, elektrisch oder im Mischbetrieb (Hybrid) erfolgen. Besonders vorteilhaft lässt sich die Erfindung an einem Kraftfahrzeug mit reinem oder zusätzlichem Elektroantrieb einsetzen, da hier eine durchschnittliche Reichweite geringer und somit das Risiko eines Liegenbleibens höher sein kann.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden zwei oder mehr intermediäre Bestimmungsorte sowie jeweils zwischen ihnen liegende Etappen bestimmt. Es kann eine beliebig große Vielzahl intermediärer Bestimmungsorte bestimmt werden, wobei eine geplante Reihenfolge des Aufsuchens der Bestimmungsorte auch nachträglich, beispielsweise durch einen Benutzer, geändert werden kann. Ferner können weitere Bestimmungsorte aufgenommen oder vorhandene entfernt werden. So kann eine flexible und praxisnahe Information des Fahrers über einen Betriebszustand eines Kraftfahrzeugs auf einer bevorstehenden Fahrt bereitgestellt sein.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird mindestens einer der Bestimmungsorte spekulativ bestimmt. Damit kann es unnötig sein, dass ein Benutzer seinen Bestimmungsort manuell eingibt, beispielsweise als Zielort in ein Navigationssystem. Die Benutzbarkeit des Verfahrens an Bord eines Kraftfahrzeugs, insbesondere durch einen Fahrer, kann dadurch entscheidend verbessert sein.
-
Der spekulativ bestimmte Bestimmungsort kann auf der Basis eines historischen Nutzungsprofils des Kraftfahrzeugs bestimmt werden. Wiederkehrende Wege, insbesondere zu bestimmten Uhrzeiten oder Wochentagen, wie beispielsweise ein Weg zwischen einem Wohnort und einer Arbeitsstätte, können so automatisch als Etappen aufgenommen und die Erreichbarkeiten der zugeordneten Bestimmungsorte angezeigt werden.
-
In einer anderen Ausführungsform kann der spekulativ bestimmte Bestimmungsort auf der Basis eines Eintrags in einem Kalender eines Insassen des Kraftfahrzeugs bestimmt werden. Ein derartiger Kalendereintrag kann eine Zeit und einen Ort beinhalten, so dass eine treffsichere Übernahme eines Bestimmungsorts auf der Basis des Kalendereintrags erfolgen kann. Eine überflüssige, störende oder restringierende Anzeige von irrtümlich angenommenen Bestimmungsorten kann somit unterdrückt werden.
-
In einer Ausführungsform kann ein Ort, an dem die Möglichkeit der Aufladung des Energiespeichers besteht, automatisch als intermediärer Bestimmungsort hinzugefügt werden, falls einer der Bestimmungsorte außerhalb der Reichweite liegt. Dieser Ort kann auf der Basis von Kartenmaterial bestimmt sein. Auf diese Weise kann der Fahrer nicht nur daran erinnert werden, dass der Energiespeicher zur Erreichung eines Bestimmungsorts aufzuladen ist, es kann vielmehr eine optimierte Information gegeben werden, wann und wo die Aufladung wegeoder zeitplantechnisch am günstigsten bzw. spätestens durchgeführt werden sollte.
-
Die Reichweite kann auf der Basis eines historischen Verbrauchs von Energie durch das Kraftfahrzeug auf einer der Etappen bestimmt werden. Insbesondere in Kombination mit der Bestimmung eines historischen Nutzungsprofils kann so die Genauigkeit der Bestimmung der Reichweite gesteigert sein.
-
Ferner kann die Reichweite auf der Basis topologischer Informationen einer der Etappen bestimmt werden. Insbesondere durch eine Berücksichtigung von Höhen- bzw. Steigungsinformationen entlang der Etappe kann die Bestimmungsgenauigkeit für die Reichweite verbessert sein. Es können auch noch weitere Informationsquellen zur Verbesserung der Genauigkeit der Reichweite herangezogen werden, beispielsweise aktuelle Informationen zur Verkehrslage, Umweltund Witterungsinformationen und weitere Informationen.
-
Kann kein anderer finaler Bestimmungsort bestimmt werden, so kann als finaler Bestimmungsort eine vorbestimmte Heimatposition verwendet werden. Da der Anteil von Fahrten von einer gegenwärtigen Position zur Heimatposition bis zu 50% betragen kann, kann so eine für den Benutzer hilfreiche und spontan zu erfassende Information bereitgestellt werden.
-
Ein Computerprogrammprodukt umfasst Programmcodemittel zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.
-
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Visualisierung einer Reichweite eines Kraftfahrzeugs umfasst eine Positioniereinrichtung zur Bestimmung einer gegenwärtigen Position, eine Planungseinrichtung zur Bestimmung eines intermediären und eines finalen Bestimmungsorts, eine Verarbeitungseinrichtung zur Bestimmung von Längen einer ersten Etappe zwischen der gegenwärtigen Position und dem intermediären Bestimmungsort und einer zweiten Etappe zwischen dem intermediären Bestimmungsort und dem finalen Bestimmungsort, eine Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer Reichweite des Kraftfahrzeugs auf der Basis eines Füllstands eines Energiespeichers und eine Darstellungseinrichtung zur analogen Darstellung der Reichweite im Vergleich zu den verketteten Längen der Etappen.
-
Die Vorrichtung kann von Komponenten Gebrauch machen, die bereits an Bord eines üblichen Kraftfahrzeugs installiert sind. Eine Nachrüstung bzw. Umrüstung eines bestehenden Kraftfahrzeugs, um die erfindungsgemäße Vorrichtung zu umfassen, kann dadurch vereinfacht sein.
-
Kurze Beschreibung der Figuren
-
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen
-
1 eine Vorrichtung zur Reichweitenbestimmung an Bord eines Kraftfahrzeugs;
-
2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Reichweitenbestimmung für das Kraftfahrzeug aus 1; und
-
3A bis 3D Vergleiche zwischen einer Reichweite und verketteten Etappen für das Kraftfahrzeug aus 1
darstellt.
-
Genaue Beschreibung von Ausführungsbeispielen
-
1 zeigt eine Vorrichtung 100 zur Reichweitenbestimmung an Bord eines Kraftfahrzeugs 105. Die Vorrichtung 100 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 110, eine Positioniereinrichtung 115 und eine Anzeigeeinrichtung 120. Die Positioniereinrichtung 115 kann insbesondere einen Empfänger zur Satellitennavigation, etwa per GPS, umfassen. In einer Ausführungsform umfasst die Positioniereinrichtung 115 auch Kartenmaterial einer Umgebung des Kraftfahrzeugs 105 und ist dazu eingerichtet, eine Zielführung zu einem bestimmbaren Ziel durchzuführen. Weiter ist die Verarbeitungseinrichtung 110 mit wenigstens einem Sensor 125 zur Bestimmung eines Füllstands eines Energiespeichers 130 verbunden. Der Energiespeicher 130 kann einen Tank mit einer Flüssigkeit, beispielsweise Benzin oder Dieselkraftstoff, oder einen Speicher für elektrischen Strom, beispielsweise einen Akkumulator oder eine Brennstoffzelle, umfassen. Anstelle eines Sensors 125 kann auch eine Schnittstelle zur Kommunikation mit einem Steuergerät vorhanden sein, welches Informationen über den Füllstand des Energiespeichers 130 bereitstellt. Sind, etwa bei einem Hybridfahrzeug, mehrere Energiespeicher 130 vorhanden, so können auch mehrere Sensoren 125 vorgesehen sein.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine erste Antenne 135 vorgesehen, um mit einem Gerät 140 drahtlos zu kommunizieren, welches Einträge in einem Kalender eines Benutzers des Kraftfahrzeugs 105 bereitstellt. Der Kalender ist bevorzugterweise in elektronischer Form geführt und das Gerät 140 kann beispielsweise ein tragbares Telefon, ein tragbarer Computer oder eine Kombination aus beiden umfassen. In einer alternativen Ausführungsform ist anstelle der ersten Antenne 135 eine drahtgebundene Schnittstelle zum Gerät 140 vorgesehen.
-
Der Kalender kann auch von einem außerhalb des Kraftfahrzeugs 105 gelegenen Server 150 verwaltet werden, und es kann eine zweite Antenne 155 zur drahtlosen Kommunikation mit dem Server 150 vorgesehen sein. Die zweite Antenne 155 kann zur Nutzung eines WLAN- oder zellbasierten Datennetzwerks eingerichtet sein. Im Fall einer Nutzung des Servers 150 kann ein Teil der unten mit Bezug auf 2 beschriebenen Verfahrensschritte auf dem Server 150 statt auf der Verarbeitungseinrichtung 110 durchgeführt werden.
-
Die Vorrichtung 100 kann außerdem eine Datenbank 160 umfassen, die ebenfalls an Bord des Kraftfahrzeugs 105 angebracht ist. Die Datenbank 160 dient zur Abspeicherung, Organisation und Abfrage von historischen Daten, die den Betrieb des Kraftfahrzeugs 105 betreffen. Insbesondere können in der Datenbank 160 benutzte Strecken, angefahrene Bestimmungsorte, zugeordnete Energieverbräuche oder Daten und Uhrzeiten von Fahrten abgelegt sein.
-
In einer weiteren Ausführungsform sind Eingabemittel 165 vorgesehen, um es einem Benutzer der Vorrichtung 100 zu ermöglichen, Einstellungen an der Vorrichtung 100 vorzunehmen bzw. mit der Vorrichtung 100 zu interagieren. Die Eingabemittel 165 und die Anzeigeeinrichtung 120 können, wie dargestellt, miteinander integriert ausgeführt sein.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zur Reichweitenbestimmung für das Kraftfahrzeug 105 aus 1. Das Verfahren 200 ist dazu eingerichtet, als Computerprogrammprodukt auf einem programmierbaren Mikrocomputer, wie beispielsweise der Verarbeitungseinrichtung 110 aus 1, ausgeführt zu werden. Wie im Folgenden beschrieben wird, sind mehrere nebenläufige Sequenzen von Verfahrensschritten von dem Verfahren 200 umfasst, wobei die im Folgenden beschriebene Reihenfolge als exemplarisch zu verstehen ist. Ein Fachmann wird keine Schwierigkeiten haben, die Verfahrensschritte in eine andere Reihenfolge zu bringen, ohne den Verfahrenserfolg in Frage zu stellen.
-
Das Verfahren 200 eignet sich insbesondere zur Ausführung auf der Verarbeitungseinrichtung 110 und/oder auf dem Server 150. Welche Teile des Verfahrens 200 auf welcher der Einrichtungen 110, 150 ausgeführt werden, ist nicht zwingend vorgeschrieben.
-
In einem ersten Schritt 205 wird eine gegenwärtige Position des Kraftfahrzeugs 105 bestimmt, beispielsweise mittels der Positioniereinrichtung 115. Die gegenwärtige Position des Kraftfahrzeugs 105 wird in unterschiedlichen Schritten des Verfahrens 200 als Information verwendet.
-
Es sind drei alternative Schritte 210, 215 und 220 dargestellt, die jeweils zum Ziel haben, einen oder mehrere Bestimmungsorte für das Kraftfahrzeug 105 bereitzustellen. Es können einer, mehrere oder alle Schritte 210 bis 220 ausgeführt werden.
-
Im Schritt 210 wird eine Eingabe eines Benutzers, insbesondere mittels des Eingabemittels 165, abgetastet und ein Bestimmungsort aus den Eingaben abgeleitet.
-
Im Schritt 215 wird ein Kalendereintrag empfangen, und zwar vorzugsweise mittels der ersten Antenne 135 vom Gerät 140 oder mittels der zweiten Antenne 155 vom Server 150. Auf der Basis des Kalendereintrags wird dann ein Bestimmungsort extrahiert. Der Bestimmungsort kann einem zeitnahen oder dem nächsten Kalendereintrag in der Zukunft zugeordnet sein. Der Bestimmungsort kann auch unter Zuhilfenahme von historischen Fahrdaten, beispielsweise aus der Datenbank 160, bestimmt werden. Wird beispielsweise eine Korrelation zwischen einem Bestimmungsort und einem wiederkehrenden Kalendereintrag festgestellt, so kann auf den Bestimmungsort geschlossen werden, auch wenn der Kalendereintrag keinen oder keinen unmittelbar erkennbaren Bestimmungsort enthält.
-
Im Schritt 220 kann die gegenwärtige Position aus Schritt 205 bzw. eine Sequenz von entsprechend bestimmten Positionen mit einer historischen Fahrt in der Datenbank 160 korreliert werden. Dabei kann insbesondere darauf geachtet werden, dass eine gegenwärtige Zeit, ein gegenwärtiger Wochentag oder ein gegenwärtiges Datum in einer regelmäßigen Verbindung mit einer entsprechenden Zeitangabe einer oder mehrerer historischer Fahrten in der Datenbank 160 entsprechen. Ein Ziel der historischen Fahrt kann dann als Bestimmungsort verwendet werden.
-
In einem Schritt 225 werden aus den in den Schritten 210, 215 und 220 gesammelten Informationen mehrere Bestimmungsorte bestimmt. Sind viele mögliche Bestimmungsorte vorhanden, so können solche mit einer geringen statistischen Wahrscheinlichkeit auf der Grundlage ihrer Bestimmung fallen gelassen werden. In einer Ausführungsform ist dazu eine maximale Anzahl Bestimmungsorte vorbestimmt. Die Bestimmung von Bestimmungsorten in den Schritten 215 oder 220 ist zumindest teilweise spekulativ, da Heuristiken verwendet werden, um ein Vorhaben des Fahrers vorherzusagen. In einer Ausführungsform können solchermaßen bestimmte Bestimmungsorte noch vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 105 bestätigt werden.
-
In einem nachfolgenden Schritt 230 werden einer oder mehrere intermediäre und ein finaler Bestimmungsort bestimmt. Die Reihenfolge der Bestimmungsorte kann auf der Basis der Entfernungsbeziehungen zwischen den Bestimmungsorten und/oder historischen Informationen erfolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist einer Benutzereingabe aus Schritt 210 Vorrang gegenüber spekulativ in den Schritten 215 oder 220 bestimmten Bestimmungsorten zu geben.
-
In einem Schritt 235 werden Etappen zwischen der gegenwärtigen Position, den einzelnen intermediären Bestimmungsorten und dem finalen Bestimmungsort bestimmt. Hierfür ist unter anderem die Kenntnis der gegenwärtigen Position aus Schritt 205 erforderlich.
-
In einem zu den Schritten 210 bis 235 nebenläufigen Prozess wird in einem Schritt 240 ein Füllstand eines Tanks zur Energieversorgung eines Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs 105 und in einem Schritt 245 ein Ladezustand einer Batterie für den Antrieb des Kraftfahrzeugs 105 bestimmt. Anschließend wird in einem Schritt 250 auf der Basis der im Schritt 205 bestimmten Position und den bestimmten Füllständen eine verbleibende Reichweite des Kraftfahrzeugs 105 bestimmt.
-
Die Reichweite kann zusätzlich auf der Basis von Informationen bestimmt werden, die durch den Schritt 235 bereitgestellt sind. Insbesondere können beispielsweise topografische Informationen aus der Positioniereinrichtung 115 oder der Datenbank 160 mit den Etappen verglichen werden, die im Schritt 235 bestimmt wurden. Dabei können insbesondere Höheninformationen, Informationen über eine Qualität einer Verbindungsstraße oder Informationen über eine Verkehrsauslastung einer Straße in die Bestimmung einfließen.
-
Anschließend werden die Informationen aus den Schritten 235 und 250 zusammengefasst, indem in einem Schritt 255 analoge Darstellungen für die Reichweite und für miteinander verkettete Längen der Etappen bereitgestellt werden, und zwar bevorzugter Weise auf der Anzeigeeinrichtung 120. Zusätzlich oder wie dargestellt in einem separaten Schritt 260 können Symbole für die einzelnen Bestimmungsorte an den analogen Darstellungen der Etappen eingeblendet werden.
-
Anschließend kann das Verfahren 200 erneut durchlaufen.
-
3A bis 3D zeigen unterschiedliche Vergleiche 300 jeweils zwischen einer Reichweite und verketteten Etappen für das Kraftfahrzeug 105 aus 1. Dabei sind die Darstellungen aus 3A bis 3D exemplarisch für eine mögliche Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung 120 der Vorrichtung 100 aus 1.
-
In allen 3A bis 3D ist in einem linken Bereich der Anzeigeeinrichtung 120 eine digitale Darstellung 305 der Reichweite des Kraftfahrzeugs 105 dargestellt.
-
Diese Darstellung kann alternativ auch in einem anderen Bereich erfolgen und ist optional. Ebenfalls in allen 3A bis 3D ist eine analoge Darstellung 310 der Reichweite des Kraftfahrzeugs 105 beispielhaft in Form eine horizontalen Balkens gezeigt. Die analoge Darstellung 310 der Reichweite kann auch anders, beispielsweise als vertikaler Balken oder als Kreissegment, gegeben sein. Die analoge Darstellung 310 kann auch auf einer digitalen Anzeigeeinrichtung 120 ausgegeben werden, etwa in Form einer gerasterten Darstellung auf Bildpunkten einer Anzeigematrix. Ein Zusammenhang zwischen der analogen Darstellung 310 und der Reichweite ist bevorzugterweise linear.
-
In 3 oberhalb der analogen Darstellung 310 ist in vergleichbarer Weise eine erste Etappe 315 dargestellt. Rechts von der ersten Etappe 315 schließen sich beispielhaft zweite bis fünfte Etappen 320, 325, 330 und 335 an, wobei nicht alle Etappen 320 bis 335 in allen 3A bis 3D dargestellt sind.
-
Die erste Etappe 315 stellt auf analoge Weise eine Länge zwischen einer gegenwärtigen Position 340 des Kraftfahrzeugs 105 und einem ersten intermediären Bestimmungsort 345 dar. Der intermediäre Bestimmungsort 345 ist durch ein Symbolbild 355 gekennzeichnet. Dabei kann die Art bzw. der Inhalt des Symbolbilds 355 Aufschluss über den konkreten Bestimmungsort geben, beispielsweise wie in Bild 3D von links nach rechts, der Wohnort eines Bekannten, einen Standort einer Wäscherei, einen Standort einer Ladestation für einen Energiespeicher 130 des Kraftfahrzeugs 105, einen Favorit und eine Heimatposition.
-
Die Etappen 315 bis 335 sind linear verkettet dargestellt, so dass sowohl die einzelnen Etappen 320 bis 335 als auch die Gesamtheit aller Etappen 315 bis 335 optisch leicht mit der analogen Darstellung 310 der Reichweite korreliert werden kann. Die letzte Etappe 320–335 in jeder der Darstellungen in 3A bis 3D führt jeweils zu einem finalen Bestimmungsort 350.
-
Übersteigen die verketteten Längen der Etappen 320 bis 335 die Reichweite, wie in den 3C oder 3D, so kann ein nicht mehr zurückzulegender Teil der Etappen 315–335 in einer Signalfarbe dargestellt werden, um den Fahrer des Kraftfahrzeugs 105 vor einer Unerreichbarkeit eines Bestimmungsorts 345 oder 350 zu warnen. In einer Ausführungsform, die in 3D dargestellt ist, wird automatisch ein zusätzlicher intermediärer Bestimmungsort 345 vorgeschlagen, um einen der Energiespeicher 130 rechtzeitig aufzufüllen, um alle Etappen 315 bis 335 zu erreichen. Dieser Vorschlag kann beispielsweise in Schritt 215 oder 220 des Verfahrens 200 bestimmt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10302504 A1 [0004]
- JP 2009-092443 A [0006]