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Die Erfindung betrifft ein Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel, enthaltend Tensid(e) und ein Hydroxycarbonsäuresalz. Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung des Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels sowie dessen Verwendung.
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In einigen Ländern, beispielsweise in vielen nordafrikanischen, arabischen oder asiatischen Ländern, wird die Wäsche meist noch mit der Hand oder mit einfachen Toploader-Waschmaschinen mit kurzen Waschzeiten (rund 12 Minuten) gewaschen. Bei der Handwäsche oder bei Einsatz der einfachen Toploader-Waschmaschinen ist eine starke und lang anhaltende Schaumbildung erwünscht, denn die Reinigungsleistung eines Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels wird von vielen Anwendern anhand des sichtbaren Schaums beurteilt.
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Dasselbe gilt für Handgeschirrspülmittel. Auch dort bewirkt eine starke Schaumbildung eine Erhöhung der wahrgenommen Reinigungsleistung und somit eine höhere Zufriedenheit bei den Anwendern.
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Um eine ausreichende Schaumbildung und Schaumstabilität zu erzielen, werden Wasch-, Reinigungs- oder Spülmitteln Schaum-fördernde Verbindungen, so genannte „Schaum-Booster“, zugesetzt. Aus der
EP 1739161 A1 ist beispielsweise die Verwendung von Alkylethercarboxylaten als Schaum-fördernde Verbindungen bekannt. Diese werden üblicherweise durch Alkoxylierung und anschließender Carboxymethylierung aus Fettalkoholen erhalten.
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Insbesondere im Hinblick auf das Thema „Nachhaltigkeit“ ist es wünschenswert, das Schaumverhalten von Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel unter Einsatz von chemisch leicht zugänglichen und möglichst auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Verbindung zu verbessern.
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Entsprechend war es eine Aufgabe der Erfindung, ein Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel mit verbessertem Schaumverhalten bereit zu stellen, welches eine einfach zugängliche Schaum-fördernde Verbindung enthält.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel, enthaltend
- (a) 1 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel, Tensid(e) und
- (b) 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel, Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations.
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Fettsäureseifen wie Kokosfettsäureseifen, Ölsäureseifen oder Talgfettsäureseifen werden seit jeher in Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze als reinigungsaktive Substanzen eingesetzt. Allerdings wirken sich diese Fettsäureseifen bekanntermaßen negativ auf das Schaumverhalten aus und werden deshalb auch als Schaumregulatoren eingesetzt. Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, dass das Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations Schaum-fördernde, insbesondere Schaum-stabilisierende, Wirkung aufweist. Außerdem sind die Salze einfach durch Umsetzung von Hydroxycarbonsäure mit einer entsprechenden Base erhältlich.
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Es ist bevorzugt, dass die Hydroxycarbonsäure ausgewählt ist aus der Gruppe der gesättigten Hydroxyfettsäuren, ungesättigten Hydroxyfettsäuren und Mischungen daraus. Dabei ist es insbesondere bevorzugt, dass die Hydroxycarbonsäure 12-Hydroxystearinsäure und/oder Ricinolsäure ist. Der Einsatz von Hydroxyfettsäuren als Schaum-fördernde Verbindungen ist insbesondere im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit vorteilhaft, da diese auf nachwachsenden Rohstoffen basieren.
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Es ist bevorzugt, dass das chaotrope Kation ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Al3+, Mg2+, Ca2+, Ba2+, Alkylammonium-Kationen, Alkanolammonium-Kationen, Glucammonium-Kationen, Guanidinium-Kationen und Mischungen daraus. Diese Kationen weisen eine besonders hohe chaotrope Wirkung auf.
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Es ist besonders bevorzugt, dass das chaotrope Kation ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Alkylammonium-Kationen, Alkanolammonium-Kationen, Guanidinium-Kationen und Mischungen daraus. Durch Einsatz amin-basierter Basen wie Alkylaminen, Alkanolaminen oder Guanidin kann eine einfache Säure-Base-Reaktion das Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations erhalten werden.
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Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines Hydroxycarbonsäuresalzes eines chaotropen Kations in einem Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel zur Erhöhung der Schaumstabilität des Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels, enthaltend 1 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel, Tensid(e) und 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel, Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations, bei dem
- a) das Hydroxycarbonsäuresalz des chaotropen Kations hergestellt wird und
- b) das erhaltene Salz mit den Tensiden und den weiteren Bestandteilen des Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels gemischt wird.
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Im Folgenden soll die Erfindung, unter anderem anhand von Beispielen, eingehender erläutert werden.
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Das Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel enthält Tensid(e) und das Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations.
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Die Hydroxycarbonsäure kann ausgewählt werden unter:
- i) gesättigten, linearen, monohydroxylierten, aliphatischen Monocarbonsäuren,
- ii) gesättigten, verzweigten, monohydroxylierten, aliphatischen Monocarbonsäuren,
- iii) ungesättigten, monohydroxylierten, aliphatischen Monocarbonsäuren,
- iv) gesättigten, mehrfach hydroxylierten, aliphatischen Monocarbonsäuren und den entsprechenden ungesättigten, mehrfach hydroxylierten, aliphatischen Monocarbonsäuren,
- v) gesättigten, monohydroxylierten, aliphatischen Polysäuren und den entsprechenden ungesättigten, monohydroxylierten, aliphatischen Polysäuren sowie
- vi) gesättigten oder ungesättigten, mehrfach hydroxylierten, aliphatischen Polysäuren und deren Gemischen.
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Die Hydroxycarbonsäure ist vorzugsweise aus den gesättigten und/oder ungesättigten Hydroxyfettsäuren ausgewählt.
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Die Hydroxycarbonsäure ist vorzugsweise ausgewählt aus 12-Hydroxystearinsäure, α-Hydroxyoctadecansäure, 14-Hydroxyeicosensäure, Leucinsäure, 2-Ethyl-3-hydroxycaprylsäure, Ricinolsäure, 3-Hydroxy-4-hexansäure, Hydroxynervonsäure, 16-Hydroxy-6-hexadecensäure, 9,10-Dihydroxyoctadecansäure, 9,12-Dihydroxyoctadecansäure, Aleuritinsäure, 9,10,12-Trihydroxyoctadecansäure, Hexahydroxyoctadecansäure, Octahydroxyoctadecansäure und deren Gemischen.
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Die Hydroxycarbonsäure ist ganz besonders bevorzugt aus den ungesättigten Hydroxyfettsäuren mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 18 Kohlenstoffatomen ausgewählt. Insbesondere bevorzugt ist die eingesetzte Hydroxycarbonsäure 12-Hydroxystearinsäure oder Ricinolsäure.
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Die Hydroxycarbonsäure liegt in neutralisierter, dass heißt anionischer Form vor und weist als Gegenion ein chaotropes Kation auf.
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„Chaotrop“ ist Bezeichnung für die Eigenschaft von Substanzen, die regelmäßige – auf der Bildung von Wasserstoff-Brückenbindungen beruhende – Struktur von flüssigem Wasser zu zerstören.
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Geeignete chaotrope Kationen umfassen beispielsweise Al3+, Mg2+, Ca2+, Ba2+, Alkylammonium-Kationen, Alkanolammonium-Kationen, Glucammonium-Kationen, Guanidinium-Kationen und Mischungen daraus.
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Besonders bevorzugt werden in den Wasch-, Reinigungs- oder Spülmitteln Alkylammonium-Kationen, Alkanolammonium-Kationen, Guanidinium-Kationen und Mischungen daraus als chaotrope Kationen eingesetzt.
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Insbesondere bevorzugte chaotrope Kationen umfassen Trimethylammonium-Kationen, Triethylammonium-Kationen, 2-Hydroxyethyl-dimethylammonium-Kationen, Monoethanolammonium-Kationen, Diethanolammonium-Kationen, Triethanolammonium-Kationen und/oder Guanidinium-Kationen.
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Zur Herstellung des Salzes wird die Hydroxycarbonsäure mit einer Base, welche ein chaotropes Kation enthält oder die nicht protonierte Form des chaotropen Kations ist, umgesetzt. Im Fall, dass die Base die nicht protonierte Form des chaotropen Kations darstellt, wie beispielsweise Monoethanolamin, wird die Hydroxycarbonsäure mit einer äquimolaren Menge an Base neutralisiert. Die Neutralisation findet vorzugsweise in flüssiger Phase statt. Das Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations kann direkt in Form der erhaltenen Reaktionsmischung eingesetzt werden.
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Die Menge an Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations beträgt vorzugsweise 0,5 bis 8 Gew.-% und mehr bevorzugt 2 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel.
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Das Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel enthält ferner ein Tensid, welches beispielsweise ein anionisches Tensid, ein nichtionisches Tensid, ein amphoteres Tensid, ein kationisches Tensid oder eine Mischung daraus sein kann. Ein Wasch- oder Reinigungsmittel enthält vorzugsweise anionisches und nichtionisches Tensid. Ein Spülmittel enthält vorzugsweise anionisches Tensid und amphoteres Tensid.
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Als anionisches Tensid können vorzugsweise Sulfonate und/oder Sulfate eingesetzt werden.
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Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
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Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
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Auch Fettalkoholethersulfate, wie die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Ganz besonders bevorzugt sind C12-C14-Fettalkoholethersulfate mit 2 EO.
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Weitere geeignete anionische Tenside sind Seifen. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, (hydrierten) Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
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Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze vorliegen.
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Weitere, insbesondere in Handgeschirrspülmittel einsetzbare anionische Tenside sind Monoglyceridsulfate sowie Estersulfonate (Sulfofettsäureester), Ligninsulfonate, Fettsäurecyanamide, Sulfosuccinate, Sulfosuccinamate und Sulfosuccinamide, Imidosuccinat, Fettsäureisethionate, Acylaminoalkansulfonate (Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate, Ethercarbonsäuren und Alkyl(ether)phosphate.
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Zu den insbesondere in Wasch- oder Reinigungsmitteln für Textilien bevorzugt eingesetzten anionischen Tensiden zählen vor allem C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Fettalkoholethersulfate und Seifen.
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Zu den insbesondere in Handgeschirrspülmitteln bevorzugt eingesetzten anionischen Tensiden zählen vor allem Fettalkoholethersulfate und Alkylsulfonate.
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Der Gehalt an anionischem Tensid einschließlich Seifen beträgt vorzugsweise 2 bis 40 Gew.-% und mehr bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel.
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Geeignete nichtionische Tenside umfassen alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester, Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide, Polyhydroxyfettsäureamide, Alkylphenolpolyglycolether, Aminoxide, Alkylpolyglucoside und Mischungen daraus.
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Als nichtionisches Tensid werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 4 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 5 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 4 EO oder 7 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO-und PO-Gruppen zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Geeignet sind ferner auch eine Mischung aus einem (stärker) verzweigten ethoxylierten Fettalkohol und einem unverzweigten ethoxylierten Fettalkohol, wie beispielsweise eine Mischung aus einem C16-18-Fettalkohol mit 7 EO und 2-Propylheptanol mit 7 EO. Insbesondere bevorzugt enthält das Wasch-, Reinigungs-, Nachbehandlungs- oder Waschhilfsmittel einen C12-18-Fettalkohol mit 7 EO oder einen C13-15-Oxoalkohol mit 7 EO oder 8 EO als nichtionisches Tensid.
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Der Gehalt an nichtionischem Tensid beträgt vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-% und mehr bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel.
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Geeignete amphotere Tenside, welche vor allem in Handgeschirrspülmitteln Einsatz finden, sind Betaine wie Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Imidazoliniumbetaine, Sulfobetaine oder Phosphobetaine, alkylsubstituierte Aminosäuren und acylierte Aminosäuren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform eines Handgeschirrspülmittels sind die Tenside a) Fettalkoholethersulfate, b) sekundäres Alkansulfonat und c) Betain vorzugsweise in einem Verhältnis a):b):c) von 5:2:1 bis 3:1:1 vorhanden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines Handgeschirrspülmittels sind die Tenside a) Fettalkoholethersulfate und b) C9-13-Alkylbenzolsulfonate vorzugsweise in einem Verhältnis a):b) von 1:2 bis 1:8 vorhanden.
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Besonders bevorzugte kationische Tenside sind quaternären Ammoniumverbindungen, so genannte „QAV“.
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Die Gesamtmenge an Tensid in einem Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel beträgt bis zu 70 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel.
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Zusätzlich zum Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations und dem/den Tensid(en) kann das Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichkatalysatoren, Bleichaktivatoren, Enzyme, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Perlglanzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Haut-pflegende Wirkstoffe, Quell- und Schiebefestmittel, Additive zur Verbesserung des Ablauf- und Trocknungsverhaltens, Desinfektionsmittel, weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber.
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Die Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel sind vorzugsweise flüssig und können Wasser als Hauptlösungsmittel enthalten. Alternativ oder zusätzlich zu dem Wasser können die Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel nichtwässrige Lösungsmittel enthalten. Sind die Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel fest, können sie neutrale Füllsalze wie Natriumsulfat oder Natriumcarbonat enthalten.
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Die Wasch- oder Reinigungsmittel können zum Waschen und/oder Reinigen von textilen Flächengebilden, verwendet werden. Die Spülmittel können zum Reinigen von harten Oberflächen, insbesondere von Geschirr, verwendet werden.
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Das Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations wird vorzugsweise zur Erhöhung der Schaumstabilität in einem Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel eingesetzt.
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Eine Möglichkeit zur Herstellung eines flüssigen Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels beinhaltet, dass zunächst das Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations durch Neutralisation der Hydroxycarbonsäure mit einer entsprechenden Base hergestellt wird. Anschließend wird die erhaltene Mischung in einen Rührkessel überführt und Wasser, nichtwässrige Lösungsmittel und die weiteren Tenside, falls jeweils vorhanden, zugegeben. Dann wird, falls vorhanden, die Fettsäure zugegeben und es erfolgt die Verseifung des Fettsäureanteils bei 50 bis 60 °C. Anschließend werden die weiteren Bestandteile, vorzugsweise portionsweise, hinzugefügt.
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Alternativ kann das Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations erst Ende des Herstellungsprozesses mit den weiteren Bestandteilen hinzugefügt werden.
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Die Herstellung eines festen Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels erfolgt nach bekannten Verfahren, welche beispielsweise Trocknungsschritte, Mischungsschritte, Verdichtungsschritte, Formgebungsschritte und/oder die nachträgliche Zugabe wärmeempfindlicher Inhaltsstoffe („Post Addition“) umfassen können. Die Zugabe des Hydroxycarbonsäuresalzes eines chaotropen Kations erfolgt in einem geeigneten Mischungsschritt. Zur Herstellung von Wasch- oder Reinigungsmittelformkörpern können sich weitere Verdichtungs- und/oder Formgebungsschritte anschließen.
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Ausführungsbeispiele:
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Zur Herstellung eines Salzes aus 12-Hydroxystearinsäure und Monoethanolammonium-Kation wurde eine wässrige Lösung der 12-Hydroxystearinsäure mit einer äquimolaren Menge an Monoethanolamin (MEA) in Kontakt gebracht. Die erhaltene Reaktionsmischung wurde dann bei der Herstellung von Wasch-, Reinigungs- oder Spülmitteln eingesetzt.
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In der folgenden Tabelle 1 ist die Zusammensetzungen von drei erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels E1 bis E3 sowie die Zusammensetzungen von zwei nicht erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- oder Spülmitteln V1 und V2 gezeigt.
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Tabelle 1: Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel E1 bis E3 sowie V1 und V2 [alle Mengen sind in Gew.-% Aktivstoff, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, angegeben]
| Gew.-% |
Inhaltsstoffe | E1 | E2 | E3 | V1 | V2 |
C12-C18 ROH (7 EO) | 7 | - | - | - | - |
Na-Laurylethersulfat (2 EO) | 7 | 3 | - | 3 | - |
C12-C18-Fettsäure | 4 | - | 4 | - | 4 |
lin. C10-C13-Alkylbenzolsulfonsäure | 7 | 13 | 17 | 13 | 17 |
C12-16 Fettalkoholsulfat | - | - | 3 | - | 3 |
Hydroxyethylcellulose | - | 0,2 | - | 0,2 | - |
Phosphonsäure | 0,5 | - | - | - | - |
Citronensäaure | 2,7 | 2,7 | - | 2,7 | - |
Borsäaure | 1,1 | - | - | - | - |
Ethanol | 2 | - | - | - | - |
NaOH (50%) | 3 | 3 | 5 | 3 | 5 |
Optischer Aufheller | 0,08 | - | 0,08 | - | 0,08 |
12-Hydroxystearinsäure, MEA-Salz | 2 | 2 | 2 | - | - |
Percarbonat | - | - | 9 | - | 9 |
Carboxymethylcellulose | - | - | 1,5 | - | 1,5 |
Natriumpolyacrylat | - | - | 6 | - | 6 |
TAED | - | - | 3 | - | 3 |
Enzyme (Cellulose, Amylase & Protese | 0,8 | - | 0,4 | - | 0,4 |
Natriumhydrogencarbonat | - | - | 3 | - | 3 |
Natriumsilikat | - | - | 8 | - | 8 |
Parfüm | 0,5 | 0,2 | 0,3 | 0,2 | 0,3 |
Farbstoff | 0,001 | 0,001 | 0,001 | 0,001 | 0,001 |
Natriumcarbonat | - | - | 26 | - | 26 |
Natriumsulfat | - | - | Ad 100 | - | Ad 100 |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 | - | Ad 100 | - |
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Zur Bestimmung der Schaum-fördernden Eigenschaften des Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations wurde das Schaumvermögen der Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel E2 und E3 mit dem Schaumvermögen der Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel V1 und V2 verglichen.
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Dazu wurde zunächst bei 25 °C in einem Schaumhöhenmessgerät (Contifoam der Fa. Franz Raab Datentechnik) aus einer wässrigen Lösung des jeweiligen Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittels E2, E3, V1 oder V2 (Anwendungskonzentration: 2,3g/l) mittels Umpumpen Schaum erzeugt und das Schaumvolumen (Angabe in ml) in Abhängigkeit der Zeit bestimmt. Tabelle 2: Schaumvolumen [ml]
Zeit [min] | Schaumvolumen [ml] |
E2 | E3 | V1 | V2 |
0 | 410 | 370 | 420 | 390 |
2 | 318 | 350 | 340 | 370 |
5 | 315 | 325 | 335 | 335 |
10 | - | 322 | - | 330 |
15 | 312 | 320 | 325 | 320 |
20 | 310 | 320 | 320 | 310 |
30 | 305 | 315 | 305 | 300 |
40 | 305 | 310 | 290 | 290 |
50 | 300 | 305 | 260 | 270 |
60 | 295 | 300 | 235 | 255 |
120 | 240 | - | 120 | - |
180 | 150 | - | 80 | - |
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Die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen, dass die Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel E2 und E3 eine deutlich höhere Schaumstabilität aufweisen als Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel ohne Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations.
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Die verbesserte Schaumstabilität der erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel beruht auf der Ausbildung tubulärer Strukturen in der Waschlösung. Diese tubulären Strukturen bestehen aus dem Hydroxycarbonsäuresalz eines chaotropen Kations und sind unabhängig vom parallel anwesenden Tensidsystem. Diese tubulären Strukturen erhöhen die Stabilität der Schaumlamellen und somit des gesamten Schaums.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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