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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung mit mindestens einer ersten und einer zweiten Beleuchtungseinheit, wobei jede der Beleuchtungseinheiten eine LED-Anordnung, und eine Versorgungseinrichtung zur Versorgung der LED-Anordnung umfasst, wobei jede der LED-Anordnungen mindestens eine LED-Gruppe mit einer Mehrzahl von LEDs aufweist und wobei die LED-Gruppen der LED-Anordnungen gleichartig sind, und mit einer Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung der mindestens zwei Beleuchtungseinheiten mit einem gemeinsamen, nominalen Dimmansteuerwert, wobei der nominale Dimmansteuerwert die Beleuchtungseinheiten so ansteuert, dass die gleichartigen LED-Gruppen der Beleuchtungseinheiten in einem Dimmbetrieb betrieben werden. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb der Beleuchtungsvorrichtung in dem Dimmbetrieb.
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LED-Beleuchtungen werden hinsichtlich des Gewichts und des Energieverbrauchs als moderne Alternative für klassische Beleuchtungsmittel, wie z. B. Glühlampen, eingesetzt. Allerdings ist die Energieversorgung von LED-Beleuchtungen deutlich komplexer als die Energieversorgung von Glühlampen. Während Glühlampen beliebig und stufenlos gedimmt werden können, sprechen LEDs erst nach der Überschreitung eines Schwellenwerts an und beginnen zu leuchten. Oberhalb des Schwellenwerts ist eine Helligkeitssteuerung der LEDs über die Versorgungsspannung jedoch vergleichsweise einfach um setzbar.
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Derartige dimmbare LED-Beleuchtungen sind aktuell im Handel frei verfügbar erhältlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beleuchtungsvorrichtung mit LEDs vorzuschlagen, die ein verbessertes Betriebsverhalten in einem Dimmbetrieb zeigt. Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben der Beleuchtungsvorrichtung vorzuschlagen.
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Diese Aufgaben werden durch eine Beleuchtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung, welche mindestens eine erste und eine zweite Beleuchtungseinheit aufweist. Neben der ersten und der zweiten Beleuchtungseinheit können auch weitere, insbesondere eine Vielzahl von Beleuchtungseinheiten vorgesehen sein. Besonders bevorzugt sind die Beleuchtungseinheiten jeweils gleichartig oder baugleich ausgebildet. Neben den Beleuchtungseinheiten kann die Beleuchtungsvorrichtung jedoch noch weitere Komponenten aufweisen, insbesondere auch anders ausgestaltete Beleuchtungseinheiten aufweisen.
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Jede der Beleuchtungseinheiten umfasst eine LED-Anordnung, wobei jede LED-Anordnung mindestens eine LED-Gruppe mit einer Mehrzahl von LEDs aufweist. Beispielsweise kann die LED-Gruppe fünf, zehn oder zwanzig LEDs aufweisen. Vorzugsweise weist jede LED-Gruppe mehr als drei LEDs auf. Besonders bevorzugt sind die LEDs in der LED-Gruppe parallel zueinander verschaltet. Die LED-Gruppen der unterschiedlichen LED-Anordnungen sind gleichartig, insbesondere baugleich ausgebildet. Insbesondere weisen diese die gleiche Anzahl und Art von LEDs und die gleiche Schaltung auf.
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Ferner umfasst jede der Beleuchtungseinheiten eine Versorgungseinrichtung, welche zur Energieversorgung der LED-Anordnung ausgebildet ist. Alternativ hierzu kann auch für jede LED-Gruppe der LED-Anordnung eine separate Versorgungseinrichtung vorgesehen sein. Somit ist in der Beleuchtungseinheit jeder LED-Anordnung mindestens oder genau eine Versorgungseinrichtung zugeordnet.
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Die Beleuchtungsvorrichtung umfasst eine Steuerungseinrichtung, welche zur Ansteuerung der mindestens zwei Beleuchtungseinheiten mit einem gemeinsamen, nominalen Dimmansteuerwert ausgebildet ist. Die Steuerungseinrichtung ist insbesondere als eine Mastersteuerung ausgebildet, welche zugleich die mindestens zwei Beleuchtungseinheiten ansteuert. Der nominale Dimmansteuerwert steuert die Versorgungseinrichtungen der Beleuchtungseinheiten derart an, dass die gleichartigen LED-Gruppen der ersten und der zweiten Beleuchtungseinheit in einem Dimmbetrieb betrieben werden. Weist die Beleuchtungsvorrichtung nur die erste und die zweite Beleuchtungseinheit mit jeweils einer LED-Gruppe auf, so werden durch den gemeinsamen, nominalen Dimmansteuerwert beide LED-Gruppen in dem Dimmbetrieb aktiviert.
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Der nominale Dimmansteuerwert kann als ein digitaler Wert ausgebildet sein, sodass ein Befehl ”Dimmbetrieb ein/aus” übermittelt wird oder als ein Zählwert, sodass beispielsweise ein Wert 1 oder 15 als nominaler Dimmansteuerwert den Dimmbetrieb aktiviert.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Beleuchtungsvorrichtung eine Offseteinrichtung aufweist, welche aus dem gemeinsamen, nominalen Dimmansteuerwert und einem individuellen Offsetwert einen absoluten Dimmansteuerwert für jeden der gleichartigen LED-Gruppen ableitet. Der individuelle Offsetwert ist selektiv einer der LED-Gruppen zugeordnet und ist so gewählt, dass die mindestens eine LED-Gruppe durch den absoluten Dimmansteuerwert im Dimmbetrieb aktiviert ist. Der absolute Dimmansteuerwert ist somit ebenfalls individuell oder selektiv an die zugeordnete LED-Gruppe angepasst.
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Insbesondere ist einer der LED-Gruppen ein erster Offsetwert und einer zweiten der LED-Gruppen ein zweiter Offsetwert zugeordnet, wobei sich die beiden Offsetwerte unterscheiden.
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Somit zeichnet sich die Beleuchtungsvorrichtung dadurch aus, dass für jede der gleichartigen LED-Gruppen ein individueller Offsetwert hinterlegt ist, wobei sich die Mehrzahl der Offsetwerte voneinander unterscheiden und wobei die Offsetwerte so gewählt sind, dass diese den nominalen Dimmansteuerwert der zugeordneten LED-Gruppe derart abwandeln, dass diese LED-Gruppe durch den resultierenden absoluten Dimmansteuerwert aktiviert ist.
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Es ist dabei eine Überlegung der Erfindung, dass zu Beginn des Dimmbetriebs, d. h. bei einer minimalen Leuchtleistung der LEDs, die LEDs und die Versorgungseinrichtung, also die Hardware, ein nicht ausreichend deterministisches Verhalten zeigen. So wurde beobachtet, dass bei sehr geringen Dimmansteuerwerten manche LEDs oder LED-Gruppen bereits aktiviert sind und manche LEDs oder LED-Baugruppen, welche baugleich sind, noch deaktiviert bleiben. Dieses ungleichmäßige Verhalten führt bei räumlich verteilten LEDs oder LED-Gruppen für einen Betrachter dazu, dass es so aussieht, als ob die LEDs oder LED-Gruppen nacheinander und nicht gleichzeitig eingeschaltet werden. Dies wird auch als Fabrikhalleneffekt bezeichnet.
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Ferner wurde beobachtet, dass sich die Helligkeiten der LEDs nach dem Einschalten unterscheiden, sodass das Erscheinungsbild nicht homogen und folglich unangenehm ist.
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Als Abhilfe wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, für jede LED-Gruppe einen Offsetwert zu hinterlegen, der so bemessen ist, dass bei einer Berücksichtigung des Offsetwerts bei der Bildung des absoluten Dimmansteuerwert alle LEDs der zugeordneten LED-Gruppe im Dimmbetrieb prozesssicher aktiviert sind.
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Durch die Verwendung von individuell auf die zugeordnete LED-Gruppe zugeschnittenen Offsetwerten wird erreicht, dass ein sicherer Dimmbetrieb mit – physikalisch betrachtet – minimaler Helligkeit der LEDs bei zeitgleicher Aktivierung aller LEDs der beteiligten LED-Gruppen sichergestellt ist. Auf diese Weise wird zum einen der Fabrikhalleneffekt vermieden, da alle LEDs zeitgleich im Dimmbetrieb aktiviert werden. Zum zweiten wird durch den Offsetwert vorzugsweise erreicht, dass alle LEDs der beteiligten LED-Gruppen mit einer gleichen oder zumindest annähernd ähnlichen Helligkeit betrieben werden. Diese beiden Wirkungen führen dazu, dass das Betriebsverhalten der Beleuchtungsvorrichtung im Dimmbetrieb deutlich verbessert ist.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der nominale Dimmansteuerwert und der Offsetwert so ausgewählt sind, dass mindestens eine der gleichartigen LED-Gruppen beim Betrieb mit einem neutralen Offsetwert, z. B. einem Offsetwert von 0, im Dimmbetrieb mit dem nominalen Dimmansteuerwert deaktiviert ist. Der nominale Dimmansteuerwert ist somit vorzugsweise kleiner als der tatsächlich benötigte absolute Dimmansteuerwert gewählt. Diese Ausgestaltung unterstreicht die erfinderische Idee, den nominalen Dimmansteuerwert und den Offsetwert so auszuwählen, dass jeder der LED-Gruppen ein Offsetwert größer 0 zugeordnet werden muss, um die LEDs der LED-Gruppe prozesssicher und vollständig zu aktivieren.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass jede der LED-Gruppen ausschließlich gleichartige LEDs einer LED-Farbe aufweist. Insbesondere ist jede der LED-Gruppen auf eine LED-Farbe begrenzt. LEDs haben einen Schwellwert, welcher in Abhängigkeit zur emittierten Farbe steht. Um den absoluten Dimmansteuerwert möglichst gering halten zu können, ist es bevorzugt, dass in einer der LED-Gruppen nur gleichartige LEDs angeordnet sind.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung kann jedoch vorgesehen sein, dass jede der LED-Anordnungen mindestens eine erste und eine zweite LED-Gruppe aufweist, wobei die LED-Gruppen jeweils gleichartige LEDs einer Farbe haben und wobei die Farbe der ersten LED-Gruppe anders als die Farbe der zweiten LED-Gruppe ist. In dieser Weiterbildung ist in der Offseteinrichtung für jede der ersten LED-Gruppen ein erster Offsetwert und für jede der zweiten LED-Gruppen ein zweiter Offsetwert hinterlegt. Wird nun ein nominaler Dimmansteuerwert gewählt, welcher zur Ansteuerung der ersten LED-Gruppe dient, so wird der erste nominale Dimmansteuerwert mit dem ersten Offsetwert ergänzt und die erste LED-Gruppe aktiviert. Wird ein zweiter nominaler Dimmansteuerwert zur Ansteuerung der zweiten LED-Gruppe verwendet, so wird dieser durch den zweiten Offsetwert ergänzt und die zweite LED-Gruppe aktiviert. Somit ist es möglich, wahlweise die ersten LED-Gruppen mit der ersten Farbe mit einer minimalen Dimmung zu aktivieren oder die zweite LED-Gruppe mit der zweiten Farbe ebenfalls mit einer minimalen Dimmung zu aktivieren, wobei bei der Aktivierung jeweils sichergestellt ist, dass alle LEDs der ersten Farbe bzw. der zweiten Farbe aktiviert sind.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen die LED-Anordnungen jeweils eine weiße LED-Gruppe mit weißen LEDs, eine rote LED-Gruppe mit roten LEDs und eine grüne LED-Gruppe mit grünen LEDs auf. In dieser Weiterbildung können somit alle weißen, roten, grünen oder blauen LED-Gruppen in einem Dimmbetrieb mit minimaler Helligkeit betrieben werden.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Versorgungseinrichtung als ein PWM-Netzteil ausgebildet, also als ein Netzteil, welches über eine Pulsweitenmodulation die Versorgung steuert. Bei dieser Art der Versorgungseinrichtung treten gerade bei sehr geringen Leistungen aufgrund der verwendeten Signalformen zwar im Betrieb konstante, jedoch analytisch nicht vorhersagbare Schwankungen auf. Diese Schwankungen werden durch die Verwendung der individuellen Offsetwerte kompensiert, so dass diese nicht nur die Schwankungen in der LED-Anordnung, sondern in der Beleuchtungseinheit kompensieren.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Beleuchtungsvorrichtung als eine Flugzeuginnenraumbeleuchtung ausgebildet. In dieser Ausgestaltung kommen die Vorteile der Erfindung besonders gut zum Tragen, da es für ein sicheres Gefühl der Fluggäste wichtig ist, dass z. B. bei dem einen Einschalten der Flugzeuginnenraumbeleuchtung diese nicht unsicher und mit dem Fabrikhalleneffekt nacheinander, sondern in der Gesamtheit aktiviert wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb der Beleuchtungsvorrichtung, wie diese zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der Ansprüche 1–7, wobei die Steuerungseinrichtung die mindestens zwei Beleuchtungseinheiten mit einem gemeinsamen nominalen Dimmwert ansteuert, wobei jede der Beleuchtungseinheiten über die Offseteinrichtung aus dem nominalen Dimmansteuerwert und dem Offsetwert den absoluten Dimmansteuerwert ableitet und an die Versorgungseinrichtung übergibt, sodass die gleichartigen LED-Gruppen in einem Dimmbetrieb betrieben werden und alle LEDs der gleichartigen LED-Gruppen zeitgleich aktiviert werden.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Offsetwert auf Basis einer Messung bestimmt wird. Hierbei wird das Verhalten der Mehrzahl von LEDs einer der LED-Gruppen in der Beleuchtungseinheit messtechnisch erfasst. Durch dieses Vorgehen wird somit sowohl das Verhalten der LEDs in der LED-Gruppe als auch das Verhalten der zugeordneten Versorgungseinrichtung in der Beleuchtungseinheit berücksichtigt. Es wird der gemeinsame Dimmansteuerwert, insbesondere der minimale Dimmansteuerwert vermessen, wobei der gemessene Dimmansteuerwert der kleinste Dimmansteuerwert ist bei dem alle LEDS der LED-Gruppe aktiviert sind. Aus diesem gemeinsamen Dimmansteuerwert wird der Offsetwert bestimmt. Vorzugsweise wird der Offsetwert so bestimmt, dass bei der Ableitung des absoluten Dimmansteuerwerts mindestens oder genau der gemeinsame Dimmansteuerwert als Ergebnis resultiert.
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Besonders bevorzugt erfolgt die messtechnische Erfassung durch eine Kamera, wobei der Dimmansteuerwert stetig erhöht wird und der aktuelle Dimmansteuerwert den gemeinsamen Dimmansteuerwert bildet, bei dem alle LEDs der LED-Gruppe aktiviert sind, wobei der Zustand der LEDs durch die Kamera überwacht wird.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen: Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 ein schematisches Blockdiagramm einer Beleuchtungsvorrichtung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2a, b, c in gleicher Darstellung wie die 1 eine schematische Illustration zur Erläuterung des Verfahrens zur Bestimmung der Offsetwerte für die Beleuchtungsvorrichtung in der 1;
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3 in gleicher Darstellung wie die 1 eine Beleuchtungsvorrichtung als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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4 in gleicher Darstellung wie in der 3 eine Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung;
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5 ein Graph zur Erläuterung des Verfahrens zur Bestimmung des Offsetwerts.
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Gleiche oder einander entsprechende Teile und Größen sind mit gleichen oder entsprechenden Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Blockdarstellung eine Beleuchtungsvorrichtung 1, welche als eine Flugzeuginnenraumbeleuchtung ausgebildet ist. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 umfasst eine Mehrzahl von n Beleuchtungseinheiten 2, wobei jeder Beleuchtungseinheit 2 eine LED-Anordnung 3 mit mindestens einer LED-Gruppe 4 zugeordnet ist, die mehrere Einzel-LEDs 5 aufweist. Ferner umfasst jede Beleuchtungseinheit 2 eine Versorgungseinrichtung 6, welche die Energieversorgung der LED-Anordnung 3 umsetzt.
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Die LED-Anordnungen 3 sind beispielsweise in dem Flugzeuginnenraum verteilt und dienen zur Beleuchtung des Fluggastraums. Alle LEDs 5 einer der LED-Gruppen 4 sind baugleich und/oder weisen die gleiche Farbe auf. In der gezeigten Beleuchtungsvorrichtung 1 in der 1 sind alle LED-Gruppen 4 zueinander baugleich ausgebildet.
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Die Beleuchtungsvorrichtung 1 umfasst eine Steuerungseinrichtung 7, welche einen nominalen Dimmansteuerwert Dnom an die Beleuchtungseinheiten 2 ausgibt. Der nominale Dimmansteuerwert Dnom kann zum einen ein numerischer Steuerwert, wie z. B. 1, sein. oder ein digitaler Befehl sein. Durch den Dimmansteuerwert Dnom wird die Beleuchtungseinheit 2 angewiesen, dass die LED-Gruppe 4 in den Dimmbetrieb gehen soll.
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Unter Dimmbetrieb wird eine Aktivierung der LEDs 5 der LED-Gruppe 4 mit minimaler Helligkeit verstanden, wobei jedoch alle LEDs 5 der LED-Gruppe 4 aktiviert sind.
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Es hat sich erwiesen, dass die Elektronik in den Baueinheiten 2, insbesondere die Versorgungseinrichtungen 6, und die LEDs 5 der LED-Gruppen 4 komponenten- und herstellungsbedingt in dem Dimmbetrieb Schwankungen unterworfen sind.
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Die 5 zeigt ein schematisches Diagramm, wobei auf der X-Achse ein Dimmansteuerwert D für die Versorgungseinrichtung 6 in beliebigen Einheiten und auf der Y-Achse eine Helligkeit L aufgetragen ist. In dem Graphen sind beispielhaft drei Kennlinien 8a, b, c aufgetragen, die drei baugleichen LED-Gruppen 4 und deren Versorgungseinrichtungen 6 zugeordnet sind. Wie den Graphen 8a, b, c zu entnehmen ist, beginnt eine erste LED-Gruppe 4 bereits bei einem gemeinsamen Dimmansteuerwert Dg_1 von 16 zu leuchten, die zweite bei einem gemeinsamen Dimmansteuerwert Dg_2 von 20 und die dritte LED-Gruppe 4 bei einem gemeinsamen Dimmansteuerwert Dg_n von 24. Unter dem gemeinsamen Dimmansteuerwert Dg wird der minimale Dimmansteuerwert D verstanden, bei denen alle LEDs 5 der zugeordneten LED-Gruppe 4 gemeinsam leuchten.
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Würden nun die LED-Gruppen 4 in der 1 z. B. mit einem Wert von 18 als Dnom angesteuert, so wird eine der LED-Gruppen 4 leuchten, die andere LED-Gruppe 4 jedoch deaktiviert bleiben. Im Betrieb würde dies dazu führen, dass z. B. in dem Flugzeuginnenraum bei der Aktivierung des Dimmbetriebs zunächst nur ein Teil der Beleuchtungseinheiten 2 leuchtet und erst bei höheren Helligkeiten auch die anderen zu leuchten beginnen. Dieser Effekt ist auch als Fabrikhalleneffekt bekannt und führt zu einer unruhigen Beleuchtung in dem Flugzeuginnenraum.
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Um diesen Effekt zu vermeiden, weist die Beleuchtungsvorrichtung 1 eine Offseteinrichtung 9 auf, welche ausgebildet ist, den nominalen Dimmansteuerwert Dnom mit einem Offsetwert O_1 ... O_n zu einem absoluten Dimmansteuerwert Dabs_1 ... Dabs_n zu wandeln, wobei der Offsetwert Dabs_1 ... Dabs_n LED-Gruppen-individuell ausgebildet und so gewählt ist, dass die zugeordnete LED-Gruppe 4 durch den absoluten Dimmansteuerwert Dabs_1 ... Dabs_n aktiviert ist.
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Bei einer ersten Alternative wird der nominale Dimmansteuerwert Dnom als ein digitaler Befehl ausgegeben, wobei die Offseteinrichtung 9 diesen Befehl interpretiert und als absoluten Dimmansteuerwert Dabs_1 ... Dabs_n für die LED-Gruppen 4 den jeweiligen gemeinsamen Dimmansteuerwert Dg ausgibt, also z. B. für die LED-Gruppe 4 der Kurve 8a den Wert 16, für die LED-Gruppe 4 der Kurve 8b den Wert 20 und für die LED-Gruppe 4 der Kurve 8c den Wert 24 ausgibt.
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Bei einer zweiten Alternative wird als nominaler Dimmansteuerwert Dnom ein Wert kleiner als der kleinste gemeinsame Dimmansteuerwert, wie z. B. 14, ausgegeben, sodass der Offsetwert für die Kurve 8a 2, für die Kurve 8b 6 und für die Kurve 8c 10 beträgt. Der absolute Dimmansteuerwert Dabs wird somit durch eine Summation des nominalen Dimmansteuerwerts plus des Offsetwerts berechnet.
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Die Bestimmung des Offsetwerts bzw. des gemeinsamen Dimmansteuerwerts Dg wird in Zusammenhang mit den 2a, b, c offenbart. Diese Figuren zeigen jeweils eine Beleuchtungseinheit 2 mit einer zugeordneten Versorgungseinrichtung 6, wobei die Offseteinrichtung 9 deaktiviert oder weggelassen wurde. Auf der rechten Seite ist eine Kamera 10 angeordnet, deren Sichtfeld die LED-Gruppe 4 abdeckt. Im Rahmen einer Erstvermessung wird der Ansteuerwert D der Versorgungseinrichtung 6 stetig erhöht, bis alle LEDs 5 der LED-Gruppe 4 leuchten.
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In der 2a sind die LEDs 5 deaktiviert dargestellt, in der 2b leuchten bereits vier der insgesamt neun LEDs und in der 2c leuchten alle LEDs 5, wobei der Dimmansteuerwert D in der 2c dem gemeinsamen Dimmansteuerwert Dg entspricht.
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Durch dieses Messverfahren können die Beleuchtungseinheiten 2 umfassend die LED Gruppen 4 und die Versorgungseinrichtung 6 nach der Fertigung vermessen werden und der Offsetwert O_1, O_n als Korrekturwert für etwaige Hardware- und LED-Toleranzen abgelegt und im Betrieb wie in der 1 erläutert verwendet werden.
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3 zeigt eine Beleuchtungsvorrichtung 1 als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 weist in jeder LED-Anordnung 3 vier LED-Gruppen 4a, b, c, d auf, wobei eine erste LED-Gruppe 4a nur weiße LEDs 5, eine zweite LED-Gruppe 4b nur rote LEDs 5, eine dritte LED-Gruppe 4c nur grüne LEDs 5 und eine vierte LED-Gruppe 4d nur blaue LEDs 5 aufweist. Zur Versorgung der LED-Gruppen 4a–d sind diese über vier parallele Leitungen mit der Versorgungseinrichtung 6 verbunden, sodass die Versorgungsspannung und/oder -strom LED-gruppenindividuell eingestellt werden kann.
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Die Steuerungseinrichtung 7 übergibt für den Dimmbetrieb an jede Beleuchtungseinheit 2 vier nominale Dimmansteuerwerte Dnom_w, Dnom_r, Dnom_g und Dnom_b, welche den Indizes folgend den vier LED-Gruppen 4a–d zugeordnet sind. In der Offseteinrichtung 9 ist für jede LED-Anordnung 3 bzw. Beleuchtungseinheit 2 und für jede LED-Gruppe 4a–d ein selektiver Offsetwert O_1_w, O_1_r, O_1_g und O_1_b bzw. für jede weitere n-te LED-Anordnung 3 bzw. n-te Beleuchtungseinheit 2 O_n_w, O_n_r, O_n_g und O_n_b hinterlegt, wobei die Offseteinrichtung 9 auf Basis der nominalen Dimmansteuerwerte und der hinterlegten Offsetwerte einen absoluten Dimmansteuerwert Dabs_1_w, Dabs_1_r, Dabs_1_g und Dabs_1_b bzw. Dabs_n_w, Dabs_n_r, Dabs_n_g und Dabs_n_b erzeugt und an die Versorgungseinrichtung 6 übergibt, sodass die vier LED-Gruppen 4 aller n LED-Anordnungen 3 bzw. n Beleuchtungseinheiten 2 prozesssicher aktiviert werden. Wird somit z. B. an alle Beleuchtungseinheiten 2 der Input Dnom_w übergeben, so werden die LED-Gruppen 4a von allen n Beleuchtungseinheiten 2 zeitgleich und prozesssicher in den Dimmbetrieb gebracht.
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In der 4 ist eine Abwandlung zu dem Ausführungsbeispiel in der 3 dargestellt, wobei statt einzelner nominaler Dimmansteuerwerte Dnom nur ein Helligkeitswert und ein Farbwert übergeben werden, wobei die Offseteinrichtung 9 ausgebildet ist, auf Basis dieser beiden Parameter und der hinterlegten Offsetwerte O_1_w, O_1_r, O_1_g und O_1_b vier absolute Dimmansteuerwerte Dabs_1_w, Dabs_1_r, Dabs_1_g und Dabs_1_b zu generieren, die ein prozesssicheres Anschalten der vier LED-Gruppen 4a–d ermöglicht.
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Besonders hervorzuheben ist die Reparaturfreundlichkeit der Beleuchtungsvorrichtung 1, da bei einem Problemfall in der Beleuchtungseinheit 2 in einfacher Weise die defekte Beleuchtungseinheit 2 ausgetauscht werden kann und eine neue Beleuchtungseinheit 2 ohne weitere Kalibrierung verwendet werden kann, da die notwendigen Offsetwerte O in der Beleuchtungseinheit 2 gespeichert sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beleuchtungsvorrichtung
- 2
- Beleuchtungseinheit
- 3
- LED-Anordnung
- 4
- LED-Gruppe
- 5
- Einzel-LED
- 6
- Versorgungseinrichtung
- 7
- Steuerungseinrichtung
- 8
- Kennlinie
- 9
- Offseteinrichtung
- 10
- Kamera