DE102011122440A1 - Stromsensor - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Stromsensor (10), umfassend ein Sensorelement (7) und eine Signalverarbeitungsanordnung (SV). Erfindungsgemäß weist der Stromsensor (10) einen mit der Signalverarbeitungsanordnung (SV) gekoppelten Testsignalgenerator (12) zur Erzeugung zumindest eines Testsignalmusters (ST) und zu dessen Einspeisung in die Signalverarbeitungsanordnung (SV) auf. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines Stromsensors (10) und eine Batterie (11).
Description
- Die Erfindung betrifft einen Stromsensor nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, ein Verfahren zum Betrieb eines Stromsensors nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 4 und eine Batterie nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5.
- Aus dem Stand der Technik sind Stromsensoren bekannt, welche beispielsweise zur Strommessung in einer Traktionsbatterie für ein Fahrzeug angeordnet sind. Diese Stromsensoren weisen ein Sensorelement und eine Signalverarbeitungsanordnung auf. Dabei sind aufgrund sicherheitstechnischer Anforderungen zwei derartige Stromsensoren in der Traktionsbatterie angeordnet, um auf diese Weise eine Redundanz zu erreichen. D. h. es werden Sensorergebnisse des ersten Stromsensors mittels des zweiten Stromsensors plausibilisiert.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Stromsensor, ein Verfahren zum Betrieb eines Stromsensors und eine verbesserte Batterie anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Stromsensor mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren zum Betrieb eines Stromsensors mit den Merkmalen des Anspruchs 4 und eine Batterie mit den Merkmalen des Anspruchs 5.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Stromsensor umfasst ein Sensorelement und eine Signalverarbeitungsanordnung.
- Erfindungsgemäß weist der Stromsensor einen mit der Signalverarbeitungsanordnung gekoppelten Testsignalgenerator zur Erzeugung zumindest eines Testsignalmusters und zu dessen Einspeisung in die Signalverarbeitungsanordnung auf.
- Durch den Testsignalgenerator und das mit diesem zu erzeugende zumindest eine Testsignalmuster ist eine Eigenplausibilisierung des Stromsensors ermöglicht. D. h. es ist eine Funktionsüberwachung des Stromsensors durch diesen selbst ermöglicht. Auf diese Weise ist auch bei hohen sicherheitstechnischen Anforderungen, beispielsweise bei einem Einsatz des Stromsensors in einer Traktionsbatterie für ein Fahrzeug, kein zweiter Stromsensor zur Plausibilisierung von Sensorergebnissen erforderlich. Daraus resultieren reduzierte Kosten, ein reduzierter Schaltungsaufwand und reduzierte Bauraumerfordernisse.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch eine Fahrzeugbatterie nach dem Stand der Technik mit einem ersten Stromsensor und einem zweiten Stromsensor, -
2 schematisch einen ersten Stromsensor nach dem Stand der Technik, -
3 schematisch eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Stromsensors, und -
4 schematisch eine Batterie mit einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Stromsensors. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine Fahrzeugbatterie FSdT nach dem Stand der Technik für ein hier nicht näher dargestelltes Fahrzeug. Die Fahrzeugbatterie FSdT weist eine Mehrzahl von Einzelzellen1 auf, welche über Trennschalter2 mit Hochvoltanschlüssen3 verbunden sind, über welche die Fahrzeugbatterie FSdT mit einem Bordnetz des Fahrzeugs zu koppeln ist. - Für derartige Fahrzeugbatterien FSdT gelten erhöhte sicherheitstechnische Anforderungen bezüglich einer zuverlässigen Ermittlung eines Stroms I, der aus der Fahrzeugbatterie FSdT herausfließt oder in diese hineinfließt. Die Ermittlung des Stroms I ist erforderlich, um eine Überwachung zulässiger Betriebsgrenzen der Fahrzeugbatterie FSdT in einem Batteriemanagementsystem
4 zu ermöglichen. Des Weiteren sind aus dem ermittelten Strom I andere Zustandsgrößen der Fahrzeugbatterie FSdT abzuleiten, beispielsweise ein Ladezustand. - Aufgrund der sicherheitstechnischen Anforderungen weist die Fahrzeugbatterie FSdT zwei Stromsensoren S1SdT, S2SdT nach dem Stand der Technik auf, um auf diese Weise eine Redundanz zu erreichen. D. h. Sensorergebnisse des ersten Stromsensors S1SdT sind mittels des zweiten Stromsensors S2SdT zu plausibilisieren. Auf diese Weise ist zur Erfüllung der sicherheitstechnischen Funktionen der Fahrzeugbatterie FSdT eine korrekte Funktion des ersten Stromsensors S1SdT in definierten Zeitabständen zu überwachen und dadurch sicherzustellen. Das Batteriemanagementsystem
4 kommuniziert mit den Stromsensoren S1SdT, S2SdT über eine digitale Busschnittstelle5 . Des Weiteren ist das Batteriemanagementsystem4 über eine Kommunikationsverbindung6 mit dem Fahrzeug verbindbar oder verbunden, um auf diese Weise eine Kommunikation und Steuerung vom und zum Fahrzeug zu ermöglichen. - In
2 ist ein derartiger erster Stromsensor S1SdT nach dem Stand der Technik dargestellt, welcher in der Fahrzeugbatterie FSdT nach dem Stand der Technik aus1 eingesetzt ist. Der erste Stromsensor S1SdT weist ein analoges Sensorelement7 auf, welches ein analoges Rohsignal SR liefert. Dieses Rohsignal SR ist in einer Signalverarbeitungsanordnung SV in ein digitales Signal umzuwandeln und über die digitale Busschnittstelle5 , auch als Datenbus oder Kommunikationsbus bezeichnet, an das übergeordnete Batteriemanagementsystem4 zu übertragen. In der Signalverarbeitungsanordnung SV ist das Rohsignal SR zunächst in einer analogen Signalaufbereitungseinheit8 aufzubereiten und als aufbereitetes analoges Signal SA an eine digitale Verarbeitungseinheit9 weiterzuleiten, in welcher es in das digitale Signal aufzubereiten ist, welches über die digitale Busschnittstelle5 an das übergeordnete Batteriemanagementsystem4 zu übertragen ist. - Bei der Betrachtung der Funktionssicherheit bzw. Ausfallwahrscheinlichkeiten innerhalb dieses in
2 dargestellten ersten Stromsensors S1SdT nach dem Stand der Technik kann man aufgrund der Schaltungskomplexität feststellen, dass die wesentlichen Anteile an der Ausfallwahrscheinlichkeit in der Verarbeitungskette hinter dem analogen Sensorelement7 liegen, d. h. im Bereich der Übertragung des analogen Rohsignals SR auf die Signalverarbeitungsanordnung SV sowie im Bereich der Signalverarbeitungsanordnung SV und der digitalen Busschnittstelle5 . Das analoge Sensorelement7 kann zum Beispiel ein sogenannter Shunt-Widerstand sein, d. h. ein vorzugsweise mechanisch robust aufgebautes metallisches elektrisches Bauteil, welches bei korrekter Auslegung eine hohe Funktionszuverlässigkeit aufweist. - Die auf das analoge Sensorelement
7 folgende, oben beschriebene Verarbeitungskette hingegen besteht typischerweise aus vielen diskreten elektronischen Bauteilen bzw. einzelnen Baugruppen, zum Beispiel integrierten Schaltkreisen, sowie aus einer Signalverarbeitung durch Software. Die Ausfallwahrscheinlichkeit dieser Verarbeitungskette wird als deutlich höher eingestuft als die des analogen Sensorelementes7 . - Davon ausgehend, dass das analoge Sensorelement
7 eine ausreichende und nachgewiesene Zuverlässigkeit hat, ist für einen Selbsttest eines Stromsensors10 , von welchem eine erfindungsgemäße Ausführungsform beispielhaft in3 dargestellt ist, nur die auf das analoge Sensorelement7 folgende Verarbeitungskette zyklisch auf eine korrekte Funktion zu überprüfen. In4 ist beispielhaft eine Ausführungsform einer Batterie11 mit einem derartigen Stromsensor10 dargestellt. Die Batterie11 ist beispielsweise als eine Batterie11 für ein Fahrzeug ausgebildet, insbesondere als eine Traktionsbatterie für ein Elektrofahrzeug, ein Hybridfahrzeug oder ein Brennstoffzellenfahrzeug. - Da der Stromsensor
10 eine Funktionsüberwachung durch diesen selbst und dadurch eine Eigenplausibilisierung ermöglicht, ist auch bei hohen sicherheitstechnischen Anforderungen, beispielsweise bei einem derartigen Einsatz des Stromsensors10 in einer Traktionsbatterie für ein Fahrzeug, kein zweiter Stromsensor S2SdT zur Plausibilisierung von Sensorergebnissen erforderlich. Daraus resultieren reduzierte Kosten, ein reduzierter Schaltungsaufwand und reduzierte Bauraumerfordernisse. - Bis auf den nicht mehr vorhandenen zweiten Stromsensor S2SdT nach dem Stand der Technik und den durch den Stromsensor
10 ersetzten ersten Stromsensor S1SdT nach dem Stand der Technik weist die in4 dargestellte Batterie11 die gleichen Bestandteile auf wie die in1 dargestellte Fahrzeugbatterie FSdT nach dem Stand der Technik. D. h. es sind beispielsweise derartige bekannte Fahrzeugbatterien FSdT nach dem Stand der Technik auf einfache Weise umzurüsten, durch ersetzen der beiden Stromsensoren S1SdT, S2SdT nach dem Stand der Technik durch den nur noch einen erforderlichen Stromsensor10 . - Bei dem in
3 beispielhaft dargestellten Stromsensor10 liefert ebenfalls das analoge Sensorelement7 das analoge Rohsignal SR, welches über die Signalverarbeitungsanordnung SV in das digitale Signal umzuwandeln und über die digitale Busschnittstelle5 zu übertragen ist. Alternativ zum analogen Rohsignal SR des analogen Sensorelementes7 ist es bei diesem Stromsensor10 jedoch auch möglich, ein oder mehrere definierte Testsignalmuster ST in die Signalverarbeitungsanordnung SV, bestehend aus analoger Signalaufbereitungseinheit8 , digitaler Verarbeitungseinheit9 und digitaler Busschnittstelle5 , einzuspeisen. Das oder die Testsignalmuster ST ist/sind in einem mit der Signalverarbeitungsanordnung SV gekoppelten Testsignalgenerator12 des Stromsensors10 zu erzeugen. Die Erzeugung und Einspeisung des Testsignalmusters ST erfolgt dabei über ein Anforderungssignal SF an den Testsignalgenerator12 . Das interne Anforderungssignal SF ist dabei über ein diskretes Signal von außen zuführbar, d. h. von einer Einheit außerhalb des Stromsensors10 , oder es ist innerhalb des Stromsensors10 selbst auf äußere Anforderung über die digitale Busschnittstelle5 initiierbar, d. h. beispielsweise, wie hier dargestellt, von der mit der digitalen Busschnittstelle5 gekoppelten Verarbeitungseinheit9 der Signalverarbeitungsanordnung SV. - Der Selbsttest und damit die Erzeugung des Testsignalmusters ST und dessen Einspeisung in die Signalverarbeitungsanordnung SV des Stromsensors
10 wird zweckmäßigerweise vom übergeordneten Batteriemanagementsystem4 der Batterie11 angefordert. Die zugehörige Antwort des Stromsensors10 über die digitale Busschnittstelle5 an das Batteriemanagementsystem4 , d. h. ein aus dem Testsignalmuster ST resultierendes und an das Batteriemanagementsystem4 übermitteltes Sensorergebnis des Stromsensors10 , wird von dem Batteriemanagementsystem4 gegen einen nur dem Batteriemanagementsystem4 bekannten Erwartungswert geprüft, d. h. mit einem vorgegebenen Wert verglichen. Durch geeignete Wahl des oder der Testsignalmuster ST kann auf diese Weise der relevante Messbereich des Stromsensors10 über das übergeordnete Batteriemanagementsystem4 im Sinne eines zyklischen Selbsttests überprüft werden. Stimmt das Sensorergebnis mit dem vorgegebenen Wert überein, so arbeitet der Stromsensor10 korrekt. Weicht das Sensorergebnis von dem vorgegebenen Wert ab, so arbeitet der Stromsensor10 nicht mehr korrekt, d. h. es ist nicht mehr sichergestellt, dass ein mittels dieses nicht korrekt arbeitenden Stromsensors10 außerhalb des Selbsttestbetriebs ermittelter Stromwert der Batterie11 dem tatsächlichen Strom1 der Batterie11 entspricht, im Gegenteil ist eine Abweichung des ermittelten Stromwerts vom tatsächlichen Strom1 höchstwahrscheinlich. - In diesem Fall, d. h. wenn auf diese Weise festgestellt wird, dass der Stromsensor
10 nicht mehr korrekt funktioniert, sind beispielsweise entsprechende Maßnahmen einzuleiten, zum Beispiel ist eine optische, akustische und/oder haptische Warnmeldung zu generieren und/oder die Batterie11 ist durch das Batteriemanagementsystem4 in einem Sicherheitsmodus zu betreiben, in welchem zum Beispiel ein Laden und/oder Entladen der Batterie11 reduziert ist. Alternativ oder zusätzlich sind vom Batteriemanagementsystem4 ein oder beide Trennschalter2 zu betätigen, um die Batterie11 auf diese Weise vom Bordnetz des Fahrzeugs zu trennen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Einzelzelle
- 2
- Trennschalter
- 3
- Hochvoltanschluss
- 4
- Batteriemanagementsystem
- 5
- Busschnittstelle
- 6
- Kommunikationsverbindung
- 7
- Sensorelement
- 8
- Signalaufbereitungseinheit
- 9
- Verarbeitungseinheit
- 10
- Stromsensor
- 11
- Batterie
- 12
- Testsignalgenerator Strom
- SA
- analoges Signal
- SF
- Anforderungssignal
- SR
- Rohsignal
- ST
- Testsignalmuster
- SV
- Signalverarbeitungsanordnung
- FSdT
- Fahrzeugbatterie nach dem Stand der Technik
- S1SdT
- erster Stromsensor nach dem Stand der Technik
- S2SdT
- zweiter Stromsensor nach dem Stand der Technik
Claims (7)
- Stromsensor (
10 ), umfassend ein Sensorelement (7 ) und eine Signalverarbeitungsanordnung (SV), gekennzeichnet durch einen mit der Signalverarbeitungsanordnung (SV) gekoppelten Testsignalgenerator (12 ) zur Erzeugung zumindest eines Testsignalmusters (ST) und zu dessen Einspeisung in die Signalverarbeitungsanordnung (SV). - Stromsensor (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung und Einspeisung des Testsignalmusters (ST) von der Signalverarbeitungsanordnung (SV) anforderbar ist. - Stromsensor (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung und Einspeisung des Testsignalmusters (ST) von einer Einheit außerhalb des Stromsensors (10 ) anforderbar ist. - Verfahren zum Betrieb eines Stromsensors (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass von einem Testsignalgenerator (12 ) zumindest ein Testsignalmuster (ST) erzeugt und in eine Signalverarbeitungsanordnung (SV) des Stromsensors (10 ) eingespeist wird. - Batterie (
11 ), umfassend einen Stromsensor (10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3. - Batterie (
11 ) nach Anspruch 5, umfassend ein Batteriemanagementsystem (4 ), wobei eine Erzeugung eines Testsignalmusters (ST) und dessen Einspeisung in eine Signalverarbeitungsanordnung (SV) des Stromsensors (10 ) von dem Batteriemanagementsystem (4 ) anforderbar ist und ein daraus resultierendes und an das Batteriemanagementsystem (4 ) übermitteltes Sensorergebnis des Stromsensors (10 ) von dem Batteriemanagementsystem (4 ) mit einem vorgegebenen Wert vergleichbar ist. - Batterie (
11 ) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie (11 ) als eine Batterie (11 ) für ein Fahrzeug ausgebildet ist, insbesondere als eine Traktionsbatterie für ein Elektrofahrzeug, ein Hybridfahrzeug oder ein Brennstoffzellenfahrzeug.
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